September 29, 2008

Klarstellung

Ich möchte hier mal was klarstellen.
Niemand auf dieser Gotteswelt möchte ich fertig machen.
Ich möchte genesen und mache die einigen wenigen Dinge, wozu ich noch im Stande bin.

Der Therapeut sagte mir: "Sie fühlen sich alleine verantwortlich für Ihre Wahrnehmung der Geschehnisse".
Die Antwort ist: NEIN.
Ich fühle mich nicht verantwortlich für meine Wahrnehmung, denn ich traue ihr.
Ich möchte, seit Beginn, dass die Verantwortlichen für meine Wahrnehmung, Verantwortung übernehmen.
Wie gesagt, man hätte mich mit 3 kleine Sätze abholen können und dies wurde nicht gemacht.
Soweit so gut.
Als ich es mir dann aber immer schlechter ging und dieser Horror mich nicht mehr losgelassen hat, blieb mir nur der Weg der Verarbeitung - alleine.
Und dieser Weg, ist das Beste was ich zur Zeit zu bieten habe.

Und dann wundert sich meine Mutter, dass ich so oft das Wort Scheisse benütze, in letzter Zeit.

ENTSCHULDIGUNG

Hiermit möchte ich mich bei den Verantwortlichen (Responsibles) entschuldigen, dafür dass sie es eigentlich gut meinten und ich eventuell nicht genügend Vertrauen hatte, damit es schlussendlich gut rausgekommen wäre.

Aber, bei Gott, ich habe genügend oft die Hand ausgestreckt, um diesen Vertrauens-Missbruch zu vermeiden.
Als ich - gegen den Rat der Klinik - ausgetreten bin, habe ich noch einige Stunden gewartet, um mit Doktor Y sprechen zu können.

Obwohl er, nach Angaben des Arztes auf der Akutstation, nicht mehr für mich verantwortlich war, hat er mich getroffen.
Seine Worte waren: "Also gut, treten Sie aus und Sie werden später wieder auf meiner Station eintreten. Aber: ich möchte Sie nicht mehr in der Klinik sehen, bis nach dem Wochenende!"

Also hatte ich eine mündliche Abmache, wieder auf die Psychotherapie-Station zu kommen.
Und mein Hab und Gut wurde wieder von der Akut-Station auf die Psychoterapie-Station verfrachtet, in mein Zimmer das für mich weiterhin reserviert sei.

Ganz krass wurde es, als ich Doktor Y das nächste mal traf.
Ich sollte ihn per Telefon kontaktieren um einen Termin zu vereinbaren.
Also rufe ich am Montag an, und es wird ein Treffen für den Dienstag Morgen vereinbart.
Er sagt mir schon am Telefon, ich solle ohne Gepäck antraben...!!!

Als ich vor ihm sitze, fragt er mich, was also nun meine Ziele für die verbleibende Zeit seien.
Da ich völlig unvorbereitet auf eine solche Frage war, habe ich die alten Ziele wieder erwähnt, die ich schon früher beschrieben hatte.
Seine Antwort: "Dar reicht mir nicht! Bei Ihren Introspektions-Fähigkeiten, hätte ich viel mehr von Ihnen erwartet!"

Einige Tage zuvor hatte er mich auf die Akut-Station verschoben, wegen Verdacht auf "Psychotischer Episode".
Nun kann er seine mündliche Abmachung nicht einhalten, weil ich nicht selber meine Therapie zu gestalten und planen weiss???

Hallo? Jemand da?

Ich entschuldige mich, ganz ehrlich, bei all denen die zusehen mussten, die gelitten haben.
Ich entschuldige mich dafür, dass gute Absichten in schlechte Ergebnisse gemundet sind.

Doch ich verfluche all die Verantwortlichen, die etwas an dieser ganzen Geschichte hätten ändern können.
Ein leitender Arzt, der mich nach einem Treffen bezüglich Patienten-Unterlagen, einzig und allein mit dem Austrittsbericht - für Profis gedacht - auf den Weg nach Hause schickt, ohne eine einzige Erklärung, Erläuterung der in diesem Bericht benützen Ausdrücke, handelt in meinen Augen grob fahrlässig!!!

Ich entschuldige mich, im gleichen Masse in dem ich nicht Verzeihe (leider weil ich nicht kann)!

Zimmer mit Sicht

Und dabei hatte ich ein Zimmer mit Sicht...
Den Uetliberg, ganz Zürich, bei klarem Wetter die schneebedeckten Alpen.
Habe ganze Tage auf dem Balkon verbracht, mit und ohne Kopfhörer.

Ah ja, den kennen wir doch, den Typ mit dem Kopfhörer.
Bei dem geht ja gar nichts ab, bei dem passiert nichts, an dem kommt man nicht ran...
Und wenn er Schübe von Glück hat, dann können diese ja einzig von der schrecklichen Musik ausgelöst sein, mit der er sich ununterbrochen volldröhnt.

So hiess es in der alten Klinik.
Was mir am meisten Leid tut ist, dass hier wirklich Leute waren, die sich eine riesen Mühe gegeben haben, um mit und für mich zu arbeiten.
Am Abend vor dem Austritt, hatte ich noch ein telefonisches Gespräch mit meinem Therapeuten.
Dieser war deutlich erleichtert und froh, dass es mir in dieser Entzugstation gefiel, dass ich mich gut untergebracht fand, dass ich die Leute mochte.
Er sagte mir, der verantwortliche Psychiater habe einen hervorragenden Ruf, und er kenne ihn von Weiterbildungen.

Ja, diesen Eindruck hatte ich auch, beim einzigen Gespräch der zustande gekommen ist, bei diesem Psychiater.
Auch das, was er im Hintergrund bewirkte und bewegte, habe ich immer als sehr überdacht, mit Vorsicht angegangen und einzig im Sinne meiner Genesung empfunden.

Nun wo ich dieses Zimmer mit Sicht, dieses Aufatmen verloren habe, verlangt sogar mein Therapeut eine Vorzahlung für seine Dienste.
Er sagte, es sei schwierig, wenn ich als Ziel habe, einen Arbeitskollegen (des Orden der Götter - dies ist von mir) in Weiss fertig zu machen.
Er sagte, ich solle ihm das Geld und den Austrittsbericht der Entzugsstation bringen, nachdem ich dieses gelesen habe.

Erst als ich ihm sagte, dass ich überhaupt keinen Problem haben werde, mit diesem Bericht, denn das Geschehene sei für mich völlig nachvollziehbar, tönte er wieder erleichtert.
Soweit ist es gekommen...
Der Therapeut der mich seit Jahren kennt, und den ich als einzige mögliche Ansprechsperson nach dem Austritt der alten Klinik sah, traut mir nicht mehr ganz und die Sache wird ihm langsam ungeheuer, oder sowas in der Art.

Again: Thanks to the responsibles!

September 26, 2008

Ratten

Der Begriff „Ratten“ ist zur Zeit mehrfach und sehr unterschiedlich belegt.
Es gibt 2 Hauptgruppen.
Die erste Gruppe ist sehr negativ belegt. Es handelt sich dabei um die sogenannte „Kanalratte“.
Die zweite Gruppe ist positiv belegt und es geht hier um Tiere die handzahm sind und den Kontakt mit dem Menschen brauchen und schätzen. Es geht soweit, dass sie bei der Vertrauensperson im offenen Mund die Essensreste zwischen den Zähnen entfernen und selber essen.

Siehe auch den hier verlinkten Post "Don Martin"

KANALRATTE
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Sie ist sehr schlau, flink und ein Überlebenskünstler sonderarten. Durch Abwasserkanäle und schliesslich der Toilette kann sie bis in unsere Behausungen vordringen. Oft ist sie auch Trägerin von Infektionen, Parassiten, und sonstigem Ungeziefer die für den Menschen unter Umständen schädlich sein können.

Die schlimmsten Ereignisse, die grössten Miseren können sie zu ihrem Vorteil benützen.
Damals, am Letten, ging es soweit, dass die Ratten die vereiterten Wunden, das schon fast faulende Fleisch der schlafenden Konsumenten, während der Nacht, anknabberten.

Inzwischen, durch Assoziazionen mit Ereignisse die sich in und um die Klinik abgespielt haben, inzwischen assoziere ich dich, mein Dickerchen, mit diesem Begriff: „Kanalratte“.


DOMESTIZIERTE RATTE
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Sie leben mit dem Menschen und sind von ihm abhängig – ohne ihn wären sie nicht überlebensfähig. Unkompliziert, verspielt, neugierig ihr Wesen, und ihre Verbundenheit zum Menschen geht so weit, dass sie sogar gerne kuscheln.

Für verschiedene Menschen mit emotionalen Problemen oder Störungen können sie eine reisen Hilfe sein, bis hin zur Therapie-Ergänzenden Unterstützung.

Einige dieser Leute sehen in ihnen fabelartige Wesen und erfahren schon fast wundersame Wirkungen, dank ihrer Anwesenheit.

Es soll inwzischen sogar Leute geben, die diese Engelsgestalten mit mir in Assoziazion bringen.
Komisch, nicht wahr, mein Dickerchen?