Showing posts with label escher. Show all posts
Showing posts with label escher. Show all posts

February 26, 2016

noch eine Welt in einer Kugel



Bild von M.C. Escher

Bevor ich dieses Bild von M.C. Escher zum ersten Mal sah, hatte ich (nicht zuletzt durch den Einfluss von THC) die äusserst spannende und verblüffende Entdeckung gemacht, dass sich in der Pupille meines Gegenübers, im Spiegel über dem Waschbecken im Badezimmer, haargenau das Bild abzeichnete was ich selbst im Fokus meines Blickfeldes hatte, und drum herum in der Iris das übrige Bild zu sehen war, eine genaue Kopie meines gesamten Blickfelds. Die Spiegelbilder sind duplikate des eigenen Sehens, in Echtzeit. Probieren um zu glauben...! Dieser Sachverhalt erforderte eine mehrstündige und vertiefende Erforschung. All dies geschah lange lange bevor meine ganze Welt zur Grösse einer Pupille schrumpfen sollte, doch dies ist eine andere Geschichte. Nun, da ich einige Freunde über die gemachte Entdeckung informierte, starrten (im Laufe dieser Woche in den 80er Jahren im Süd-Tessin) eine ganze Anzahl Typen aussergewönlich lange in den Badezimmerspiegel, und dort in die eigene Pupille, um darin die virtuelle Nachbildung dieser sogenannten "Realität" zu begutachten...


Falls sich jemand dabei zu dumm vorkommen sollte, könnte es hilfreich sein daran zu denken, dass auch Persönlichkeiten vom Kaliber zum Beispiel eines M.C. Escher dasselbe getan haben. Und ich bin mir sicher, C.G. Jung hat es auch getan, und, falls nicht, auch nur weil ihm niemand von meiner Entdeckung hatte erzählen können...



Bild von M.C. Escher

January 17, 2012

Migräne und Deutung

 
In meiner Jugend gefielen mir ganz besonders 2 Maler
  • Salvador Dalì
  • Victor Vasarely

In der Harten Klinik würde man diese List als Indiz interpretieren, für eine mehr als offensichtliche
  1. bi-polare Persönlichkeits-Störung
  2. wenn nicht sogar
  3. gespaltene Persönlichkeit

Der "missing Link" zwischen den Beiden stammt aber ausgerechnet aus der Schweiz, in der Person des
  • M.C. Escher

Dank diesem Schweizer Mitgenosse kann ich mich beruhigt der Kunst des Viktor Vasarely hingeben — in der ich in früheren Jahren schon das eine oder andere Mal eingetaucht bin um nach einer fantastischen Reise wieder an die Oberfläche zu kommen — ohne Angst haben zu müssen, deswegen als Abstraktions-Junkie oder sonst einer neuen Krankheit aus dem Katalog der Leistungen meiner Krankenkasse genommen zu werden.


Bild von Viktor Vasarely


An dieser Stelle möchte ich eine Anekdote erzählen. Dank einer grossen Ausstellung von Picasso im Kunsthaus Zürich im Jahre 1932 und dank der Tatsache, dass C.G.Jung ein Schweizer war, kennen wir dessen Reaktion auf eine völlig neue Ästhetik: Jung vermisste jegliche Schönheit in Picassos Bilder.
Eine Schönheit, der er sich offensichtlich verpflichtet fühlte, sei es als vermeintlich "letzter Anker" von Zivilisation.

Auf der anderen Seite gibt es eine ganz andere Theorie: Pablo Picasso soll nämlich an extrem starker Migräne gelitten haben, derart stark dass die Sicht hin und wieder davon beeinträchtigt wurde. Es wäre also durchaus möglich, dass Picasso eine ganz neue Art der Wahrnehmung auf die Leinwand bringen konnte, weil er durch seine Migräne-Anfälle immer wieder starke Licht-Schatten Spiele gesehen hat, vielleicht verstärkte Konturen oder verzerrte Perspektiven. Wer weiss das schon genau? Migräne kann aber in der Tat, in den schlimmsten Fällen, bis hin zu Halluzinationen verursachen. Und in vielen Fällen kann die Erinnerung an Bildern, die man während einer Attacke gesehen hat, stark von der "Realität" abweichen.

Faszinierend an dieser Theorie ist die Tatsache, dass jeglicher Versuch ein Bild mit der herkömmlichen Analyse zu beurteilen, im Vorhinein Scheitern verurteilt wäre. Ein solches Bild lässt keinen psycho-analytischen Rückschluss zu und muss für das genommen werden, was es ist: Ein Bild.

Während C.G.Jungs Bilder erst durch Deutungen, Träume, Symbole und Archetypen entstehen konnten und "Das Rote Buch", dass (meiner ganz persönlichen Meinung nach) erst durch den Konsum psycho-aktiver Substanzen zustande kommen konnte, kann man sich in etwa vorstellen wie fremd und befremdend ihm die Bilder eines Pablo Picasso vorkommen musste, welche im Vergleich die Brutalität des Unmittelbaren darzustellen scheinen.

Bild von C.G.Jung


Und, obwohl ich meistens mit Jung einig gehe und vergeblich nach "Schönheit" in Picassos Bilder suche (zumindest in der zürcher Ausstellung), muss ich letzteren zugestehen, dass vielleicht gerade dies seine grosse Kunst darstellt, zu einer Zeit in der "Hässlichkeit" noch mehr als verpönt, ja quasi verboten war. Dazu kommt noch, dass Picassos Hässlichkeit rein gar nichts mit einer schwierigen Kindheit oder einer verstörten Beziehung zu Mutter oder Vater zu tun haben muss. Was es noch faszinierender macht, weil unergründlich.

Die grosse Lehre aus der Theorie der Migräne Picassos und den Briefen Jungs: Genau aus diesem Grund sollte jeder Psycho-Analytiker immer genau darauf achten, möglichst keine Deutung in nicht zu Deutendem zu setzen. Ganz besonders im Rahmen der Kunst sollte man mit Deutungen zurückhaltend sein, denn die Quelle der Inspiration kann dem Betrachter auf immer völlig verborgen bleiben.

Bild von Viktor Vasarely

 
 

January 20, 2009

Mein oder Dein?

Meine Therapeutin hatte mir sogar erklärt, was den Psychiatern stört an der Tatsache, dass ich mich verliebt habe. Sie sagte - und meinte dies ganz im Ernst und dachte womöglich mich damit überzeugen zu können, an meine Vernunft appellieren zu können - Verliebte wüssten zu beginn nicht "was Meins und was Deins" sei!

Anscheinend sind die junge Dame und ich durch diesen ganzen Schlamassel, weil einige Wahnärzte das Gefühl hatten, sie müssen uns erklären was genau das Ihre ist und was hingegen das Meine!!! Es werden Anwälte an diesem Fall arbeiten, Richter und weiss der Geier was alles, weil jemand uns erklären möchte, was wem gehört?


Bild von Pablo Picasso

Wieder einmal sind wir bei den Surrealisten. Irgendwer hat da ein Prachtstück von einem Kunstwerk geschaffen, auf dem die junge Dame und ich völlig ineinander verstrickt sind. 2 Köpfe, 4 Arme, 1 Vagina, 4 Augen, 20 Finger, 2 Bauchnabel, 2 Herzen, 1 Penis, 4 Ellbögen, 4 Nippel, 4 Lungen... Doch niemand, absolut niemand kann sagen, was wem gehört! Ich denke, wir brauchen da unbedingt einen Psychiater!!! Bitte, bitte, helft uns dieses Kunstwerk zu interpretieren! Der Penis zum Beispiel... Wem wird der wohl gehören? Der jungen Dame oder mir? Oder dieser Bauchnabel mit Piercing?


Bild von Salvador Dalì

Inzwischen muss ich zugestehen, wie Recht meine Therapeutin doch hatte! Seit dem Entzug von Benzos und bis heute, habe ich so viele SMS der jungen Dame geschrieben, in denen ich sagte "Könntest du bitte deinen Muskeln etwas mehr Sorge tragen? Ich hatte solche Krämpfe, dass ich weinen musste. Bis heute habe ich starke Beinträchtigungen wegen deiner Muskeln! Mit der Zeit gehen deine Muskelschmerzen auf meine Nerven und deine Nieren!"

Oder, als ich vor dem Kunsthaus stand und Rodins Kunstwerk betrachtete, schrieb ich ihr "Sind dies jetzt meine oder deine seelische Schmerzen?"

Siehe auch den hier verlinkten Post "Trauma"

Aber nicht nur bei Negativem ist es unklar, was Mein und was Ihr ist... Genau... Auch bei positiven Dinge ist es schwierig zu sagen, wer wer ist. Zum Beispiel beim Beginn des Benzos-Entzugs, als ich einen solchen Sturm im Kopf hatte, dass ich mich sogar auf die ersten physischen Beschwärden und Schmerzen freute, da es so endlich etwas Ruhe im Kopf geben würde, da hab ich ihr geschrieben "Das ist ja unerträglich! Bist das du oder bin das ich, der hier so ein Durcheinander im Kopf hat?"


Bild von M.C. Escher

Heute habe ich ihr geschrieben, sie soll doch bitte ein wenig Joggen gehen, um meinen kardio-vaskulären Zustand zu verbessern. Ich glaube fast, wir sind inzwischen ein echt gutes Team geworden...


Bild von M.C. Escher