September 24, 2011

rendez-vous verpasst...

 
Meine Heldin, habe ich da etwas falsch in Erinnerung oder gab es da eine Abmachung mit deiner Bekannten, Frau Schubiger? Frau Schubiger, war das nicht die, die eine Schub-Maschine erfunden hatte? Täusch ich mich oder hatten wir vor, sie auf einer Lichtung zu treffen, von wo aus wir auf Reisen gehen würden? Jetzt, wo es uns den Garten und all die Meisen-Knödel durch das Wohnzimmer bläst, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob wir für so einen Fall nicht eine Strategie hatten. Ich bin mir nicht so sicher, weshalb wir immer noch hier sind, jetzt wo es ziemlich ungemütlich geworden ist. Hatten wir nicht andere Pläne, meine Heldin? Und... weshalb waren wir nicht auf der Lichtung? Waren wir besoffen? Nee.. Warst du schwanger? Auch nicht... Wieso dann? Und wo sind all die Schübe geblieben, meine Heldin? Ich hatte so schöne Schübe, mit der einen Schub-Maschine der Chemicals...


Frau Schubiger  ==  StahlbergerHeuss
Bei Giacobbo/Müller




Eine Frage hab ich noch: Wer zum Teufel ist Daniel Ziegler?
 
 

September 23, 2011

Schere & Pendel

 
DIE SCHERE
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Für ein Mal habe ich einen Kandidaten der SVP gefunden, der für etwas Transparenz sorgt. Während der Präsident Toni Brunner behauptet, die SVP bekomme mehr Spenden-Gelder weil sie die bessere Politik mache, stellt sich einer der Geldgeber gerade selbst vor und gewährt uns einen Einblick in das "fürs Volk politisieren" der SVP. Oder so. Der mehrere Millionen Franken schwere Nationalrat-Kandidat Thomas Matter (der mit dem Matterhorn auf dem Plakat) stellt sich zur Wahl um vor allem seine zwei wichtigsten Anliegen in Bern zu vertreten:
1) Deregulierung im Banken-Sektor (!)
2) Steuer-Senkungen
Diese Agenda stammt nicht etwa vom Sommer 2006, nein, vom Sommer 2011. Im Rahmen eines mit von ihm gestaltetes Portraits der Sendung Rundschau macht er ausserdem folgende Aussage, als nach seiner Meinung über die sich immer weiter öffnende Einkommens-Schere gefragt wird:
Das mit der Schere ist eh ein Märchen. Vor 100, oder sagen wir vielleicht 200 Jahren, war die Schere noch viel weiter auseinander!

Wie jetzt, ich verstehe nicht recht: Ist die Schere nun ein Märchen oder war sie vor 200 Jahren noch viel breiter? Und, wenn sie vor 200 Jahren noch viel breiter war — und auch vor 100 Jahren als die Menschen auswandern mussten weil sie sonst verhungert wären — heisst das nun, dass wir wieder zu diesen Verhältnissen zurück sollten? Möchte Herr Matter dieses Märchen von einer Schere wieder so hinbekommen, wie sie vor 100 Jahren war? Ist das die Politik der SVP? Jedenfalls ist es die Politik eines ihrer besseren Geldgeber.

Und ich frage mich: Weshalb muss ein derart reicher Mensch noch so viel Wert darauf legen, noch reicher zu werden und vor allem möglichst nichts seinen Mitmenschen abgeben zu müssen?



DER PENDEL
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Es ist schon eine Weile her, dass im Club über die IV-Reform debattiert wurde. Mit dabei war der höchste IV-Beamte der Schweiz, eine Anwältin, ein Politiker und andere. Die Anwältin trägt ein Fall von einer Frau im Rollstuhl vor die, nachdem sie von 2 unabhängigen Ärzte für Arbeits-Unfähig erklärt wurde dennoch von einem IV-Experten die Rente aberkannt bekam. Der IV-Boss meinte dazu
Sie sind Anwältin, und an Ihrer Stelle würde ich auch solche Fälle bringen...

Er bestreitet also nicht einmal, dass Menschen die absolut nicht arbeiten können, in letzter Zeit schon hin und wieder ihren Anspruch auf eine IV-Rente verlieren können, auch nach Jahren des Bezugs und ohne nachvollziehbaren Motiven. Doch es kommt noch besser.

Der Politiker weist darauf hin, dass die IV in den 80er Jahren viel zu viele Fälle von den Sozialämtern übernommen hat, was ja auch stimmt. Es ist ja wirklich so, dass Missbrauch bei der IV zu leicht gemacht wurde, über längere Zeit. Und es ist leider auch so, dass Missbrauch betrieben wurde. Dieser Missbrauch wurde zwar damals nicht unterbunden, weil man die Menschen weg von den Sozialämtern haben wollte, doch dies ist eine andere Geschichte. Tatsache ist nun aber, dass um den damaligen Missbrauch zu bekämpfen, Menschen unter die Räder kommen, die absolut zu Recht eine Rente beziehen und die darauf angewiesen sind, um ein noch möglichst würdiges Leben führen zu können. Nun sagt der Politiker:
Es mag ja schon sein, dass der Pendel damals zu sehr auf der einen Seite war und dass, um dies zu korrigieren, er nun zu sehr auf der anderen Seite ausschlägt. Das wird sich wieder einpendeln...

In unserem Rechtsstaatt scheint es heute also für gewisse Politiker und Beamte völlig akzeptabel zu sein, dass Menschen die ihnen gesetzeshalber zustehende Unterstützungwiderruftt bekommen, um ihnen fremde Sachverhalte zu korrigieren. Das ist wie wenn man in der Justiz die Unschulds-Vermutung gegenüber Pflege-Personal pauschal abgeschafft würde um einigen Sexual-Straftätern auf die Schliche zu kommen. Schlicht und einfach inakzeptabel, so sehr das Ziel auch wichtig sein mag. Und wenn man so was selbst zum Schutz vieler Opfer nicht tolerieren kann, wie um alles in der Welt konnte es soweit kommen, dass man es für tolerierbar erachten kann, wenn es um das Schützen von Geld geht? Kann das wirklich OK sein, dass jemand über mehrere Jahrzehnte invalide ist um dann, plötzlich, es nicht mehr zu sein? Obwohl diese Person niemals im Leben je wird arbeiten können? Wer aber solche Aktionen organisiert kann locker davon ausgehen, dass die Opfer solchen Missbrauchs weder die Mittel noch die Kraft haben um sich wehren zu können.



SCHERE UND PENDEL
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Vielleicht wäre es an der Zeit, Schere und Pendel zusammen zum Einsatz zu bringen. Vielleicht sollte man mit der Schere den Pendel schneiden, damit dieser nicht mehr so ausbrechen kann. Vielleicht aber wäre das nicht so gut, für all diejenigen die sich unter dem Pendel finden. Wie auch immer...
Ich kann absolut nichts Gutes hinter dem Programm erkennen, mit Verbissenheit in den Kampf gegen besseren sozialen Ausgleich zu ziehen und all die sozialen Errungenschaften der letzten 100 Jahren wieder rückgängig machen zu wollen! All das, was unsere Vorfahren geschaffen haben, wenn sie nicht gerade, vom Hunger getrieben, auswandern mussten.

Jedenfalls gibt es garantiert keine Verschwörung in der Schweiz — was ja schon mal nicht schlecht ist. Thomas Matter z.B. sagt uns ganz offen, weshalb er nach Bern möchte: Er braucht mehr Geld und möchte dafür weniger Steuern zahlen. Ausserdem möchte er dafür sorgen, dass dieses Märchen von einer Schere wieder so weit geöffnet wird, wie es zu den guten alten Zeiten vor etwa 100 Jahren der Fall war.
 
 

September 22, 2011

Fakten & Zeitgeist

 
Es passiert schon jetzt regelmässig: Der Handel an der Börse wird für kurze Zeit aufgehoben, weil man sich nicht sicher ist, was da gerade passiert. Sobald eine bestimmte Dynamik gemessen wird, die das System gefährden könnte, wird der Handel gestoppt und die Reset-Taste wird gedrückt. Diese Massnahme macht die Überprüfung der verschiedenen Automatismen möglich, und es stellt sicher, dass die Maschinen nicht in eine Eigen-Dynamik-Schleife geraten, die fatale Konsequenzen haben könnte. Wenn dann einmal sichergestellt ist, dass Endlos-Schleifen beseitigt wurden, können die superschnellen Computers wieder ihre Arbeit aufnehmen. Diese Tatsache sollte uns eigentlich schon völlig reichen um zu ahnen, dass dies nicht das System sein kann, von dem der Wohlstand aller Menschen auf Erden abhängig ist, von dem die soziale Ruhe abhängt.

Noch spannender wird es, wenn man in die nächste Zukunft schaut. Es ist nämlich so gut wie sicher, dass man irgendwann die Börsen schliessen muss, weil niemand mehr garantieren kann, dass die dort angezeigten Daten noch irgend einer Realität entsprechen. Sei es durch Cyber-Terrorismus, durch Geheimdienste, durch Interessen-Verbände, durch Unternehmen, durch religiöse Gruppierungen: Niemand wird mehr in der Lage sein dafür zu garantieren, dass die Börsen das echte Verhalten der Geldflüsse (die ja schon virtuell sind — doch dies ist eine andere Geschichte) nachbilden.


Wenn wir uns nun einmal vor Augen halten, wie sich Wirtschaft und Nationen in Bezug auf die Tatsache verhalten, dass es bald nicht genügend Öl haben wird um die weltweite Nachfrage zu decken, dann kommen wir doch zwangsläufig zum Schluss, dass wir uns von Finanz und Börsen lieber Morgen als Übermorgen lösen sollten, wenn wir nicht demnächst ein wirklich grosses Problem erleben wollen. Wie geht das Sprichwort? Probleme kommen selten alleine!? Zur Zeit scheint es mir nicht, dass wirklich viel gemacht wird, um das eine oder andere Problem zu vermeiden... Dabei sind die Fakten auf dem Tisch. Und schon seit einiger Zeit, inzwischen. Kein Wunder, bei dem was sich da zusammenbraut, dass einige von Armageddon reden. Europa zeigt ja der Welt wie es geht, wenn einmal nach den Märkten, den Menschen und was sonst noch zu holen ist, nun ganze Länder ausgepresst werden. Und ja hilft kein guter Wille mehr, da hilft kein Sparen und kein Geld drucken und kein gar nichts, wenn der Markt das Vertrauen verliert...

Verliert der Markt das Vertrauen,
sind wir alle am Arsch!
Ist es nicht langsam an der Zeit,
unser Vertrauen in den Markt zu verlieren?

Verliert der Markt sein Glauben,
sind wir alle am Arsch!
Ist es nicht langsam an der Zeit,
unser Glauben in den Markt zu verlieren?




Es gibt da einige Leute, die sich ein paar Gedanken darüber machen, was in unserer Welt gerade so grausam schief läuft und was man dagegen tun könnte. Ich finde es wirklich inspirierend, einen Film wie den hier verlinkten "Zeitgeist: Moving Forward" zu sehen, denn vieles von dem was darin als das Mögliche definiert wird, ist völlig kompatibel zu dem was ich schon durch meine Erziehung mitbekommen habe und dem was ich mir selbst so ausgedacht habe. Es haben sich hier einige gescheite Menschen eine perfekte utopische Gesellschaft in ihren Köpfen ausgemalt: Wenn wir in den nächsten 20 Jahren einige Bruchteile davon erreichen würden, dann könnte es sein, dass wir ein Armageddon noch ausweichen können. Ein von Menschen gemachtes Armageddon.
Wie viel Zeit bleibt uns noch, vor dem Armageddon, um unser Zeitgeist zu ändern? Und viel Zeit bleibt uns, bevor die Daten an der Börse nur noch pure Fantasie sein werden?





Ich mache Werbung für diese Filme und Webseiten weil ich der Überzeugung bin, dass gute Gedanken und deren Verbreitung die erste Schritte zu einer besseren Welt sind. Wenn wir es nun schaffen würden unsere gute Gedanken zu bündeln um zusammen einer Vision Form zu verleihen, wenn wir uns mittelfristig auf ein gemeinsames Ziel einigen könnten, dann wäre absolut nichts mehr unmöglich.

The official Zeitgeist Movement website
www.thezeitgeistmovement.com

The official Zeitgeist Movies website
www.zeitgeistmovie.com

The official Zeitgeist Youtube channel
www.youtube.com/user/TZMOfficialChannel

Wir haben nur eine Welt.
Es ist unsere Welt.
Unsere und Gottes Welt.
Und die unserer Kinder.




Wer noch meint alles sei bestens, der hat heute früh wahrscheinlich sein Geld zur Arbeit geschickt, so wie Andreas Krenzke. Doch das Geld könnte sich wehren und nicht mehr arbeiten wollen, und zwar früher als einem lieb ist.


 
 

September 16, 2011

Mutter-Liebe

 
Mutter-Liebe
oder
Sucht, Gewalt und Babies


Über das Thema Sucht weiss ich ziemlich gut Bescheid, inzwischen: Schon früh zeigte sich meine Prädisposition zur Sucht. Vor den Harten Drogen hatte es Tabak, Alkohol, Codein, Poppers, THC, usw. gegeben. Seit nun bald 30 Jahre musste ich Erfahrung mit dem intravenösem Konsum harter Drogen machen. Meine erste Berührung mit Heroin war auch schon mein erster Knall, im Alter von 16 Jahren. Wir waren eine Gruppe von etwa 10 Menschen, wenige Hundert Meter über der Grenze in Italien, bei einem Bekannten zu Hause. 7 von uns spritzten sich an diesem Abend zum ersten Mal Heroin. Zu dieser Zeit waren Aids und HIV noch völlig unbekannt und Spritzen wurden nicht verteilt, um den Konsum nicht zu unterstützen. So kam es, dass wir in den darauffolgenden Jahren immer wieder unsere Spritzen mehrmals brauchen mussten und sie auch unter uns tauschten. Ich erinnere mich an einem Abend, als wir mit den Autos in eine kleine Waldlichtung fuhren und dort zu sechst oder siebt eine einzige Spritze benutzen, einer nach dem andern — einige unter diesen Menschen starben in den 80ern und 90ern an Aids. Ich nenne es Schicksal, denn ich finde keine andere Bezeichnung dafür, dass ich mir nicht die todbringenden Viren einfing. Natürlich versuchte ich später, als dann HIV bekannt wurde, auf meine Gesundheit zu achten, zumindest was dies anging.

Wie ich heute weiss, haben wahrscheinlich eine ganze Reihe von Umständen mit dazu beigetragen, dass ich derart zur Sucht neigte. Selbst die Tatsache, dass meine Mutter vor meiner Geburt schon ein Kind verlieren musste, dass sie während der ganzen Schwangerschaft mit mir irgendwo Angst haben musste, sie könnte auch mich wegen Toxoplasmose verlieren, selbst dieser pränatale Stress meiner Mutter könnte mit einer der Gründe sein, weshalb ich Probleme mit Sucht hatte — dies ist heute dank der Epigenetik bekannt. Natürlich gab es auch andere Dinge, die sowohl Sucht wie auch die Borderline Persönlichkeits-Störung mit beeinflusst haben. Sowohl Konflikt-Situationen wie aber auch absolut gut gemeinte Verhaltensweisen meiner Eltern. Ich weiss, meine Eltern habe mich sehr geliebt und wirklich immer das Beste für mich gewollt, und ich weiss dass sie es wirklich zu meinem Besten getan haben, als sie zum Beispiel nicht immer auf das schreiende Baby eingegangen sind. Damals sich für sehr fortschrittlich bezeichnende "Experten" haben nämlich die Meinung vertreten, das Kind würde in seiner Entwicklung unterstützt, wenn es lernen würde, nicht nach jedem kleinen Schrei auf die Mutter zählen zu können. Heute weiss man inzwischen wie falsch dieser Ansatz ist und wie folgenschwer er teilweise sein kann. Meine Eltern liessen das Baby aber hin und wieder alleine schreien und, obwohl vielleicht instinktiv alles dagegen sprach, war meine Mutter dabei überzeugt, einen Beitrag zu meiner besseren Entwicklung zu leisten. Gott sei Dank durfte ich in anderen Bereichen so viel von meinen Eltern mit auf meinen Weg nehmen, dass ich meine verschiedene Defizite durch vielleicht überdurchschnittliche andere Gaben wettmachen konnte. In diesem Sinne möchte ich meinen Eltern danken, für eine trotz den schwierigen Umständen sehr gute Arbeit.

Wie auch immer, worauf ich überhaupt hinaus möchte ist, dass ich der Meinung bin, die Beziehung zwischen Kindern und Eltern, die möglichen Einflüsse auf das Baby uns schon auf den Ungeborenen, sind heute noch immer unterbewertet. Ich könnte mir vorstellen, es wird uns sehr schwer gelingen zu einer besseren Gesellschaft zu gelangen, solange wir unseren Babies nicht bessere Bedingungen bieten können. Gewalt und Sucht verbreiten sich ja immer mehr in unserer Gesellschaft und ich bin immer mehr der Überzeugung, es wird uns nicht gelingen gewisse Muster zu durchbrechen, solange wir nicht besser mit unseren Babies umzugehen lernen. Ein gutes Beispiel ist vielleicht die Gewalt in Tibet: Tibetanische Mütter werden vom Dalai Lama als sehr sehr liebevoll beschrieben. Es würde mich nicht wundern, wenn dies mit einer der wichtigen Faktoren wäre, weshalb im früheren Tibet so wenig gewalttätige Menschen geboren wurden.

Bei uns löst "Sex and the City" einen unglaublichen Hype aus... Womit vielleicht schon vieles gesagt wäre. Poppen und Schoppen: Wollen wir die von uns gepflegte Kultur wirklich so weit verarmen lassen? Wahrscheinlich werden in Frankreich nicht mehr gewalttätige Kinder erzeugt als in Deutschland, obwohl in Frankreich die Zahl der Mütter die sehr schnell nach der Geburt wieder zurück ins Arbeitsleben gehen viel grösser ist. Eine frustrierte oder ängstliche deutsche Mutter, die sich sorgen um ihre Karriere macht und mit Zukunfts-Ängsten konfrontiert ist, muss nicht unbedingt die bessere Mutter für ein Baby sein, auch wenn sie viel Zeit mit ihm verbringen kann. Meiner Meinung nach haben wir eine gewisse Kultur der Mutterschaft, des Elternsein verloren. Probleme werden von Generation zu Generation weitergegeben, anstatt dass unbelastete Wesen in die Welt getragen werden.

Wir wissen heute, wie überaus wichtig die ersten 3 Lebensjahre sind, was zum Beispiel die Lernfähigkeiten betrifft. Doch leider hat heute niemand Zeit um sich in den 3 Jahren eines Lebens intensiv mit der Entwicklung eines Babies zu beschäftigen. Inzwischen zeigen auch Studien, dass Förderung im Vorschulalter mit einer Rendite von 1 zu 1'000 (!) wieder belohnt wird, leider aber erst nach 20 oder 30 Jahren. Dennoch soll mir mal jemand den Börsen-Deal zeigen, der in 20 Jahre 1:1'000 abwirft...


Durch solche Versäumnisse werden sich Sucht und Gewalt immer mehr in der Gesellschaft verbreiten. In der Zwischenzeit sind meiner Meinung nach weit mehr Menschen von irgend einer Art von Sucht betroffen, als wir dies allgemein meinen. Ich denke, Sucht ist heute in der Arbeitswelt viel verbreiteter, als überhaupt vermutet. Welcher Investment-Banker ist nicht von einer Sucht betroffen? Workaholismus? Dann kommt der Rausch des Risikos, vielleicht noch Nikotin und zyklischer Konsum von Alkohol... Und schon haben wir ein recht komplexes Sucht-Bild — obwohl viele davon toleriert sind und teils sogar als positiv gesehen werden, in unserer Gesellschaft. Kein Wunder, haben wir immer mehr Burnouts.


Heute schicken unsere Eltern ihre Kinder in die Welt hinaus, mit der Bitte sie sollen erfolgreich sein. Bei der Definition von Erfolg aber, haben sie schon ihre liebe Mühe... Eltern die tatsächlich ihren Kindern ein gutes Beispiel in Sachen Sucht sein könnten, sind nicht so zahlreich. Noch viel schlechter sieht es dann in der grossen weiten Welt aus, wo sich jeder Teenager zu jeder Zeit Kokain, Alkohol und noch ganz andere Drogen besorgen kann. Auch die Gesellschaft ganz allgemein, hat ja ihre liebe Probleme mit dem Thema Sucht. Alkohol ist absolut toleriert und alltäglich, man versucht nicht einmal wirklich etwas dagegen zu tun, ganz im Gegenteil: Alkohol ist a) billiger als Wasser und b) die offiziöse Droge unserer Zeit.

Ich glaube nicht, dass wir mit Sucht und Gewalt besser werden umgehen können, solange die schwangeren Mütter unserer Gesellschaft all dem Stress und den Problemen ausgesetzt werden, die sie in der heutigen Zeit plagen.
 
 

September 15, 2011

Sokrates & Benigni

 
Griechenland und Italien... Beide Länder haben ja einige Scheisse gebaut, in den letzten Jahren. Beide Länder haben, aus verschiedenen Gründen, ihren Staat in den Ruin getrieben. In Griechenland arbeitete inzwischen fast die ganze Nation für den Staats-Apparat, was ja schon irgendwie hirnverbrannt ist. Die wenigen, die vom Staat nicht kassieren durften, zahlten dafür aber keine Steuern. In Italien, da ist letztlich das "Haus Der Gladiatoren" in Pompeii eingestürzt, weil man kein Geld für den Unterhalt zusammen bekommen hat. Die Automobil-Flotte ihrer Politiker und Beamten aber, lässt sich Italien das Doppelte als die staatliche Eisenbahn kosten. Irgendwie verrückt. Und hirnverbrannt...

Doch sowohl Griechenland wie auch Italien sollen in der Vergangenheit ein oder zwei herausragende Persönlichkeiten vorgebracht haben. Ich hörte, da soll es ein paar Leute gegeben haben, die gar nicht so schlecht waren. In Griechenland, zum Beispiel, war doch dieser Plattitüde, nein, wie hiess der? Pluto? Und in Italien, soll es einen guten Wandmaler gegeben haben, der einige Kirchen im Land vollgekritzelt und an einigen Steinblöcken rumgemeisselt hat. Auch andere Leute soll es gegeben haben, die ganz OK waren. Da Sieg, hiess doch einer, oder? Da Veni? Da Vidi?

Meine Hoffnung ist es, dass diese Länder — zusammen mit einigen anderen um das Mittelmeer — zur jetzigen Zeit einfach nur einen Tiefpunkt ihrer Kultur durchmachen müssen, um dann irgendwann wieder der Welt so ein paar Genies zu schenken. Ich kann nur hoffen, dass der heutige Zustand nur eine Pause ist, um dann die nächsten überragenden Geister hervorzubringen, die uns alle mit einer neuen Renaissance bescheren werden. Denn ich kann fast nicht glauben — nein, ich weigere mich zu glauben — dass aus der Heimat solcher wegweisender Köpfe nur noch illegale Mülldeponien, Schulden und Bunga-Bungas geworden sind.

Vielleicht werde ich es nicht mehr erleben, wie der nächste Galileo das Licht der Welt erblickt, doch bis dann können wir uns hin und wieder mit Pizzas und der mediterranen Lebenskunst trösten. Ausserdem gibt es heute schon einige Genies, die leider im eigenen Land oft gar nicht richtig erkannt werden. Ein Beispiel dafür ist Roberto Benigni: Er fragte schon seit langer Zeit weshalb alles privatisiert werde und nur die öffentlichen Schulden nicht, die wolle niemand. Vielleicht werden wir eines Tages eine Antwort auf diese neuzeitliche philosophische Kontroverse finden... Wie auch immer: Ich warte auf den nächsten Griechen, der uns sagt wo's langgeht.


Friendship & Sirtaki  ==  Zorba The Greek


 
 

September 12, 2011

gesellschafts-droge

 
Mehr als 2 Kilo Kokain werden an einem ganz normalen Sommertag in der Stadt Zürich durch die Schleimhäute gejagt... Wobei diese Menge nicht einmal so überraschend ist. Viel interessanter finde ich die Tatsache, dass es in der Schweiz für Wissenschaftler die solche Untersuchungen durchführen und die zur Eichung ihrer Geräte Wasser ohne jegliche Drogen-Spuren benötigen, fast unmöglich war eine Kläranlage zu finden, die nicht durch einen Kokain-Konsumenten verunreinigt wurde. Erst eine winzige Anlage irgendwo auf dem Land sollte das nötige reine Wasser liefern können. Man kann also behaupten, dass so ziemlich in der ganzen Schweiz Tag für Tag der Konsum von Kokain dazu gehört — also auch dort, wo es keine Drogen-Szene gibt, wo es keine Spritzen-Abgabe gibt, wo der Grossteil der Bevölkerung aus sogenannten rechtschaffenden Menschen besteht.

Inzwischen ist es längst bewiesen, dass Kokain schon seit geraumer Zeit Einzug in die Geschäfts-Welt gefunden hat. Jegliche Berufsgruppe, die mit dem Problem von Stress zu kämpfen hat, ist vom Konsum von Kokain betroffen. Und von diesen Berufsgruppen wissen wir, gibt es heute immer mehr. So wurden einmal auf den Toiletten im Englischen Parlament nach Reste von Kokain gesucht, und auf praktisch jeder Toilette wurde man auch fündig.

Nicht, dass ich den Konsum verharmlosen möchte, oder gar verherrlichen: Ganz im Gegenteil. Wir sollten uns aber langsam bewusst werden, dass unsere moderne Lebensart immer mehr Menschen unter einen solchen Druck setzt, dass sie sich diesem nicht mehr gewachsen fühlen und entsprechend nach Aufputsch suchen. Und immer mehr halten wir diesen verschärften Druck für irgendwie "Normal", für das Resultat eines gesunden Wettbewerbs. Oder vielleicht halten wir es nicht dafür, können aber rein gar nichts dagegen unternehmen und können nur zusehen, wie sich die Arbeits- und Ausbildungs-Bedingungen immer weiter zuspitzen. Kein Kraut scheint dagegen gewachsen zu sein. Gut... Bob Marley hätte da vielleicht schon eine Idee, doch dies ist eine andere Geschichte. Unser Dilemma heute ist es, eine funktionierende Gesellschaft zu gestalten, die genügend Wettbewerb für den nötigen Ansporn liefert und dennoch für den einzelnen Menschen auszuhalten ist.

Schon Gandhi war sich damals bewusst, dass wenn einmal die Kolonialmacht England nicht mehr für die Unterdrückung seiner Landsleute verantwortlich wäre, die nächste grosse Gefahr das einzelne Individuum selbst sein würde, dass sich nicht nur freiwillig sondern auch noch mit vollem Eifer seiner Versklavung durch eine Chimäre hingeben würde. Es ist so aufregend und verführerisch wie eine Droge: Die Börse und die Gewinne schnallen immer höher, es scheint kein Ende in Sicht, es ist berauschend und es verlangt nach mehr, ein Bisschen geht noch, da liegt noch mehr drin, etwas mehr wird wohl nicht schaden... Wenn die Börsen auf der ganzen Welt ein Minus-Zeichen vor den Ziffern haben, dann geht der Entzug los, dann sucht man nach der schnellst möglichen Lösung, egal wie provisorisch sie auch sein mag, es muss Linderung für diesen Schmerz geschaffan werden, diese Aussichtslosigkeit kann nur zur Panik führen also nichts wie her mit was auch immer, stillt diesen Schmerz oder das grosse Weinen wird losgehen, gefolgt vom grossen Schreien und danach dem grossen Wimmern.

Inzwischen ist die Gesellschaft so komplex geworden, dass es für den Einzelnen praktisch nicht mehr möglich ist, sich dem Druck zu entziehen. Es sind nur wenige Glückliche, die sich aus welchen Gründen auch immer ein Leben nach Wunsch einrichten können, ein gefühltes Leben in Fülle. Und es werden (dies ist der alarmierende Punkt an der Sache) immer weniger. Wenn sich der Einzelne nicht mehr vom Druck der Erwartungen befreien kann, müssen wir langsam aber sicher als Gemeinschaft beginnen, uns darüber Gedanken zu machen, ob wir diese sich zuspitzende Tendenz wirklich ohne daran zu rütteln an unsere Kinder weitergeben möchten. Bestimmt werden wir es nicht schaffen, bis dann eine bessere Welt gestaltet zu haben, doch sind wir unseren Nachfahren — aber auch uns selbst — schuldig, uns wenigsten Gedanken darüber zu machen und nach möglichen Lösungen zu suchen.

Wir sind bestimmt noch in der Lage, mit der Doppelmoral über Drogen, Ethik, Moral, Rechte des Individuums usw. eine ganze Weile weiter zu machen und wir sind vielleicht in der Lage, noch das eine oder andere unglaubliche Wirtschafts-Ziel zu erreichen, die Börsen-Gewinne zu optimieren, die Renditen zu steigern und die Kosten zu senken. Werden wir uns dann besser fühlen? Werden wir glücklicher sein? Die letzten 20 oder 30 Jahren deuten nicht darauf hin...


Drogen... Jedem seine. Denn Betäubung, Linderung, Trost, Mut, Kick oder Rausch sucht jeder, irgendwie. Wer Glück hat, der wird eine finden, die ihn schlussendlich nicht zerstören wird. Wenn wir Glück haben, werden wir auch für unsere Gesellschaft eine neue Droge finden, die sie schlussendlich nicht zerstören wird.
 
 

I want more

 
Meine Heldin, jedem seine Droge...
Auf dass wir uns gegenseitig betäuben können. Ohne uns zu zerstören und ohne zu verblöden. Bis jetzt haben wir das bewiesen, irgendwann werden wir es auch geniessen.

Like A Drug  ==  Kylie Minogue

Boy, ya, you got it got it
You got me feelin' crazy 'bout my body
I, I cannot cannot stop it
You got me movin', got me rockin' rockin'

Make me feel like I can make it real
You got me hooked, gettin' me on the floor
If I'm a tease and you're the one to please, I want more

Make me feel like I can make it real
You got me hooked, gettin' me on the floor
If I'm a tease and you're the one to please, I want more

Dance like I'm the only, only
Like I'm the only lady, like you want me
Damn right, I have my radar on you
So let's get physical, I want to, want to

Make me feel like I can make it real
You got me hooked, gettin' me on the floor
If I'm a tease and you're the one to please, I want more

I never had a ride, as delicate and fine
You really blow my mind
When we rock, when we rock

I really wanna do, everything with you
The things you make Me do, like a drug

Like a drug, like a drug
Like a drug, like a drug

Make me feel like I can make it real
You got me hooked, gettin' me on the floor
If I'm a tease and you're the one to please, I want more

Make me feel like I can make it real
You got me hooked, gettin' me on the floor
If I'm a tease and you're the one to please, I want more

I never had a ride, as delicate and fine
You really blow my mind
I really wanna do, everything with you
The things you make me do,

Like a drug, like a drug
Like a drug, like a drug
Like a drug, like a drug
Like a drug, like a drug



 
 

September 11, 2011

big lights will inspire you

 
Empire State Of Mind  ==  Jay-Z Feat. Alicia Keys

In New York,
Concrete jungle where dreams are made of,
Theres nothing you can’t do,
Now you’re in New York,
these streets will make you feel brand new,
Big lights will inspire you,
lets hear it for New York, New York, New York

Welcome to the bright light..



 
 

September 09, 2011

Chemtrails & Tea Party

 
Was war das Erste, was ich über einen möglichen Komplott um 9/11 hörte? Die erste Andeutung auf eine Verschwörung war, dass sich an diesem Tag keine Juden in den Twin Towers befunden hätten. Diese Hypothese schien mir damals wie heute derart irrwitzig, dass für mich eine Verschwörung über lange Zeit als absolut unmöglich galt. Ich muss aber heute sagen: Man kann keine bessere Art finden um etwas zu vertuschen, als genau dieses Etwas einem absolut unmöglichen Täter unterjubeln zu wollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die NASA damals gefälschte Bilder der Mond-Landung produzierte scheint derart abwegig, dass sie schon wieder als diabolisch genial gelten müsste, falls sowas tatsächlich stattfand. Die Notwendigkeit guter Bilder in der damaligen medialen Schlacht zwischen den zwei Supermächten geriet völlig in Vergessenheit, schon wegen der eigentlich ungeheuren Annahme die NASA habe sich auf sowas eingelassen, wenn man die Hypothese überhaupt in Erwägung zieht.

9/11 war, in meinen Augen, also für lange Zeit die Tat ausländischer Extremisten, von Bin Laden geführt. Punkt. Heute bin ich noch immer dieser Meinung, der Punkt hat sich aber etwas nach hinten verschoben. Als ich irgendwann die Bilder sah und die Schlussfolgerungen über das Einstürzen der Türme mitbekam, als ich die Bilder der der kleinen Explosionen an den Fassaden sah, die perfekt abgetrennten Metall-Träger, als ich die Aussagen von Feuerwehr-Männer über Explosionen im Keller hörte, usw. da musste ich mich mit einem fast unerträglichen Gedanken beschäftigen: Könnten auch Kräfte innerhalb der USA etwas mit dieser Tragödie zu tun haben, zumindest schon vor der Umsetzung in die Tat davon gewusst haben? Und leider ist meine Schlussfolgerung: Ja! Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Punkt.

Zuerst scheint einem eine solche Wahrscheinlichkeit derart grausam zu sein, dass man sie unbedingt nicht wahrhaben möchte. Doch mit der Zeit stellt man fest, dass dies nicht automatisch heissen muss, alle Institutionen und Beamten der USA wussten darüber Bescheid. Im Gegenteil: Wahrscheinlicher ist, dass z.B. George W. Bush und seine unmittelbare Entourage absolut nichts davon gewusst haben — weder zuvor noch später. Dass Bush aus 9/11 getan hat was er tat, ist eine andere, tragische, Geschichte. Wahrscheinlich ist aber, dass einzig eine handvoll Männer alle Informationen hatten, und einfach die Aufmerksamkeit der Behörden von gewissen Ereignissen ablenken konnten, dass sie auf diese Weise bestimmten Auffälligkeiten, die eigentlich die verschiedenen Ämter für die Nationale Sicherheit hätten in Alarm setzen müssen, einfach unter den Radar schmuggeln konnten. Auf diese Weise konnte vielleicht erst diese Tragödie zu einer unvermeidlichen Tat werden. Wahrscheinlich werden wir aber niemals die ganze Wahrheit erfahren. Arte hat inzwischen, mit Fabrizio Calvi und seiner Reportage "Die Strassen des Terrors", einen rechten Teil dieser Wahrheit ans Tageslicht gebracht. Und die Schlussfolgerung dieser Wahrheit ist verstörend — wie auch der Schluss der Dokumentation.
Teil 1



Teil 2



Teil 3



Teil 4



Teil 5



Teil 6



Weshalb beschäftigen mich die Ereignisse um 9/11 so? Für so viele Menschen ist dies zu einer unvorstellbaren Tragödie geworden und viele viele Leben wurden sowohl an dem Tag wie auch wegen den Folgen der Aufräum-Arbeiten zerstört. Ganze Familien wurden zerstört. Und die Welt ist danach nicht mehr die Selbe gewesen. Auch in Europa wurden Gesetze so geändert, dass Menschen noch heute ohne Beweise über Monate in Haft genommen werden können, ohne Anklage, ohne Anwalt, ohne Richter. Doch sind es nicht einmal diese Umstände, die mich so oft an 9/11 denken lassen. Es ist was ganz anderes. Es ist was viel trivialeres und doch so unglaublich bezeichnendes...

Irgendwann in den letzten Jahren sah ich eine Reportage von Falò, am Tessiner Fernsehen, über "Chemtrails". Es wurde eine ganze Reihe Menschen interviewt, die felsenfest davon überzeugt sind, Linien-Flugzeuge auf der ganzen Welt würden Chemikalien versprühen. Sie gehen von einem auf grosser Skala organisierten Komplott aus, wonach die Flieger neben Treibstoff auch mit Chemie betankt werden, die dann während dem Flug in die Umwelt freigesetzt wird. Der Beweis für ihre Behauptungen könne man fast jeden Tag am Himmel beobachten, ein Himmel der im Gegensatz noch zu den 70er und 80er Jahren heute voller Kondensstreifen von Flugzeugen ist. An rationale Erklärungen der Phänomene wollen sie auf keinen Fall glauben. Ihrer Meinung nach liesse sich jeder nur Sand in die Augen streuen, der irgendwelchen Erklärungen Glauben schenke. Bei Gründ und Zweck dieser logistisch kolossalen Verschwörung gehen die Meinungen schon ziemlich auseinander. Wie auch immer... Ich glaube nicht, dass wir mit Chemikalien oder Genen oder sonst was von Fliegern besprüht werden. Doch ich war absolut erstaunt darüber, wie diese Menschen, zwischen 20 und 90 Jahre alt, aus tiefstem Herzen überzeugt waren, es sei ihre Aufgabe die Welt über diese Missstände in Kenntnis zu setzen. Eine alte Frau sagte, sie wünsche sich dass die Menschen endlich aufwachen und realisieren würden, was die Staaten-Gemeinschaft mit ihnen anstelle. Es sind von Grund aus gute Menschen, die da sprachen, die keiner Fliege etwas antun würden, und sie waren von dieser Idee der Chemtrails völlig besessen, davon aber auch ehrlich überzeugt.

Nun drängt sich mir immer wieder ein Gedanke auf. Immer wieder merke ich, wie die Menschen teils von anderen Menschen getäuscht werden und wie sie sich teils selbst täuschen. Immer wieder merke ich, so wie viele Menschen um mir herum und auf der ganzen Welt dies auch tun, wie die verschiedensten Machenschaften direkt vor unserer Nase umgesetzt werden. Wie Chancen-Ungleichheiten die soziale Ruhe gefährden, wie Profit inzwischen wichtiger als der Mensch gewertet wird, wie die Meinungs-Bildung manipuliert wird, wie dank des Schutzes der Konzerne einzelne Menschen niemals werden Verantwortung übernehmen müssen. Ich sehe all dies, ich sehe wie der Mensch immer verlorener ist, in einer Welt die ihm eigentlich alles bieten könnte, und ich frage mich: Kann man denn überhaupt noch nicht durchdrehen, auf dieser Welt? Wie viele Menschen werden noch an Chemtrails glauben müssen, wie viele junge Menschen müssen sich zum Dschihad berufen fühlen, wie viele Kriege und wie viele Deepwater-Horizon wird es noch brauchen, bevor wir realisieren, dass wir so nicht weitermachen können? Wie sehr muss die CIA die Welt noch kaputt machen? Wie viele Künstler müssen noch inhaftiert werden? Wie viele Börsen-Crashes sind noch nötig? Wie viele Menschen müssen noch den Verstand verlieren, Tag für Tag, überall auf der Welt?

Ich denke nicht, dass früher alles besser war, nein wirklich nicht. Doch ich denke, dass wir heute ein neues Phänomen haben: Zum ersten Mal, haben wir überhaupt keine Ziele mehr, keine Aufgabe, keine Utopie die wir verwirklichen wollen. Es gibt kein Amerika, dass entdeckt und besiedelt werden muss, es gibt keinen Buchdruck der die Bibel endlich für jeden zugänglich macht, die Sklaven sind (offiziell) befreit, die Welt ist erkundet, die westliche Welt ist irgendwie versorgt, der Mensch war auf dem Mond. Ich denke, an diesem Mangel an Perspektiven wird der Mensch schlussendlich untergehen, wenn ihn vorher keine Katastrophe von der Erde raffen wird. Der Mensch braucht Ziele, braucht einen Traum den er zu verwirklichen versucht, wofür er sich bemühen und abstrampeln kann. Und ein vermeintlicher Gewinn im Lotto, irgendwann, oder 15 Minuten Berühmtheit am Fernsehen werden nicht ausreichen, um seine Sinnes-Durst löschen zu können.

Ich versuche mir vorzustellen was wäre, wenn sich Morgen alle Regierungen der Welt, oder sagen wir einmal zumindest die Öl- und Uran-importierende Länder, darauf einigen würden, innert 15 Jahren ihren Energie-Bedarf durch Solar-Energie und anderen erneuerbaren Quellen zu decken, wenn sie sich auf 5 oder 6 Jahrtausend-Projekte in den Wüsten rund um den Globus einigen würden, und dort genügend Solarzellen für den Energie-Hunger der Welt aufstellen würden. Ich versuche mir vorzustellen, was wäre, wenn solche Projekte die erste Priorität aller Nationen wären und ich wette darauf, dass wir plötzlich viel weniger Dschihadisten hätten, weniger Verrückte in den Psychiatrien und weniger Verschwörungs-Theorien hätten. Und ich bin mir so ziemlich sicher, wenn kein Land dabei Angst haben müsste den Kürzeren zu ziehen, die weltweite Wirtschaft eine unglaubliche Erholung erleben würde. Vielleicht ist dies eine viel zu vereinfachte Sicht der Welt, ja, wahr ist aber auch, dass die grossen Zusammenhänge in der menschliche Geschichte oft sehr einfach gewesen sind.

Leider bin ich mir bewusst, dass ein solches Vorhaben zur Zeit eher keine Chancen hat. Doch dann müssen sich die Politiker dieser Welt, die Regierungen, die Nachrichten-Dienste, die grossen Konzerne und die Märkte dieser Welt überlegen, was sie in Zukunft mit all den Unzufriedenen machen möchten, die auf die Strasse gehen. Was möchte man in Europa mit all den "Paranoiden" tun, die das Gefühl haben, von ihrer Regierung verarscht zu werden? Was möchte man mit all den Jugendlichen tun, die keinen Job finden und absolut keinen Sinn in ihrem Leben sehen? In den Staaten hat man schon 10% der Bevölkerung hinter Gittern gebracht, doch es wird trotzdem nicht besser! Die Anzahl derer, die nicht zufrieden sind, die reklamieren, die steigt...! Was machen wir also mit diesen Menschen? Sie einfach zurücklassen? Die gehorteten Milliarden einpacken und ab auf die Insel, hinter hohen Zäune? Die Konzerne auf der Insel und die ganze Welt draussen? Ist Geld so wichtig, dass man dafür bereit sein kann, irgendwann die ganze Welt aufzugeben? Ab und davon, auf einen anderen Planeten? Die Suche nach bewohnbaren Planeten läuft ja auf Hochtouren! Die Ratten verlassen das sinkende Schiff? Oder wie? Oder was? Oder könnte es sein, dass wenn wir damit beginnen würden, uns selbst und den Nächsten weniger zu verarschen, wenn wir auf die paar Dollar morgen und übermorgen verzichten würden, dass dann in ein paar Jahre viel mehr Dollar von einer sich erholenden Wirtschaft generiert werden? Könnte es sein, dass die Wirtschaft nur die geistige Verfassung der Menschheit widerspiegelt und könnte es sein, dass wenn wir nichts ändern die Wirtschaft bald am Arsch sein wird? Könnte es sein, dass um die Wirtschaft zu retten, wir zuerst unseren Geist retten müssen? Könnte das vielleicht sein? Und bis dahin, werden wir halt mit den Verschwörungs-Theorien weitermachen müssen. Ansonsten wäre das Ganze ja noch viel unerträglicher. Ansonsten wäre diese Welt ja viel zu verrückt um nicht manipuliert worden zu sein.

Übrigens kommt mir gerade in Sinn: Die Republikaner in Amerika, allen voran die Tea Party, bezweifeln inzwischen offiziell die Erd-Erwärmung! Diese sei nur eine Lüge der Regierung die sie dazu nützt, eine bessere und einfachere Kontrolle über die Menschen zu haben — wobei diese Erklärung aber nur offiziös ist. Ich mache mir jetzt schon fast in die Hose, wenn ich auch nur an die USA Präsidentschafts-Wahlen 2012 denke. Wenn ich zwischen dem möglichen Ausgang dieser Wahlen und den Chemtrails wählen könnte, bin ich überhaupt nicht sicher, was mir lieber wäre...
 
 

September 08, 2011

was war da los?

 
Geschehen immer öfters natürliche Katastrophen, werden sie immer verheerender? Oder liegt es nur an der medialen Verbreitung, haben wir nur das Gefühl es gäbe immer mehr Probleme? Und war da nicht was mit Syrien? Seit wann schiesst man dort auf die Bevölkerung? Und seit wann hat man begonnen sich zu überlegen, ob man vielleicht kein Öl mehr von diesem Despoten kaufen sollte? Doch man kauft es weiter. Und was war schon wieder mit Öl, in den USA? Da war doch etwas, nicht? BP, kann sich jemand erinnern? Und Fukushima, sagt dieser Name etwas? Und was war da mit den Banken? Nichts weiteres? Es geht eher um Staats-Schulden? In Tel-Aviv gehen die Menschen auf die Strasse weil? Ai Weiwei? Wer war das schon wieder? Der Typ, den man eine Lobotomie verpasst hat?


Es ist schon unglaublich, die Anzahl von Nachrichten die uns Tag für Tag erreichen. Kaum hat man eine verdaut, sind schon die nächsten drei an der Reihe. Inzwischen geht es so schnell, dass sich selbst Politiker von Monat zu Monat neu profilieren müssen. Niemand ist mehr in der Lage, einen Plan für über 1 Jahr zu machen. Eine Vision über eine Zeitspanne von 10 Jahren? Da muss schon sehr sehr viel Geld drin stecken, damit das eine Chance hat. Ansonsten ist es Träumerei oder Wahn.


Einer wie Andreas Rebers, der kann noch als Geistlicher in der Anstalt landen, wenn er Glück hat. Ansonsten wird er dort zum Versuchs-Kaninchen...



Amoklauf bei Tengelmann  ==  Andreas Rebers
Neues aus der Anstalt / ZDF




Und was ist das Wichtigste zur Zeit?
Die Wirtschaft fördern: Koste es was es wolle!
Alle Steuern abschaffen: Sie schaden der Wirtschaft!
Und keinen Mindestlohn, um Gottes Willen: Das würde das Erfolgs-Rezept Schweiz zerstören!
Oder so...