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April 06, 2021

Gender-Schlachtfeld

 
Schwer, sich auf ein Thema zu fokussieren, da so vieles geschieht, in schon fast Lichtgeschwindigkeit und dazu noch in einer unfassbaren Vielschichtigeit. Jedenfalls geht es in diesem Post um Gender Identity, Transgenders und Genderpolitik. Was in den USA passiert habe ich während der letzten Jahre aufmerksam verfolgt und viel darüber gepostet, doch es war ziemlich einfach und Straight-Forward: Donald Trump wird auf beiden Seiten des Atlantiks von den Medien völlig falsch dargestellt und ich wollte ein bisschen dazu beitragen, dieser beabsichtigten Verzerrung der Realität etwas entgegenzusetzen. Die Tatsache, dass ich selbst dieser verfälschten Wahrnehmung der Realität zuerst aufgelaufen war und ihr geglaubt hatte, hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass ich mich so sehr für dieses Vorhaben engagieren konnte und wollte und dass ich mein Möglichstes tun wollte, um jemanden auf die Sprünge zu helfen der oder die weniger Zeit als ich dafür zu inverstieren in der Lage war, weshalb die Wahrscheinlichkeit kleiner als bei mir sein würde, dass diese:r hypotetische:r Adressat*in meiner Posts besagte Manipulation durschauen könnte. Wenn ich ehrlich bin muss ich gestehen, dass ich hoffte, die Dinge würden sich beruhigen und man würde zurück zu einer weniger verrückten Welt finden, nun wo Trump (vorerst) weg ist und sowohl die Medien wie auch die Politik ihr Ziel erreicht haben. Die Wahrheit ist aber, es geht mindestens gleich abstrus weiter, wie es zu Zeiten als Trump noch Präsident war der Fall gewesen ist, wenn nicht sogar noch surrealer als es schon der Fall war (falls eine derartige Steigerung überhaupt noch möglich ist). Ich möchte nur darauf hinweisen, dass, von der Pandemie einmal ganz abgesehen, der Level an Wahnsinn nicht abgenommen sondern eher zugenommen hat in der amerikanischen Politik und der Biden-Administration, doch ich möchte jetzt nicht im Detail über die aktuellen Ereignisse in den USA berichten — das werde ich zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Jetzt möchte ich über eine Entwicklung berichten, die hier bei uns komplett unbeanchtet geblieben ist, zumindest was ihre gesellschaftliche Relevanz und die Zuspitzung angeht. Noch vor kurzer Zeit, wenn ich einen jemanden reden hörte von Kommunismus, Neo-Marxisten, einer linksradikalen Agenda oder der Zerstörung der USA reden, ging ich davon aus, dass es sich dabei um unfassbare Übertreibungen und um politisch motivierte Überspitzungen handle; doch inzwischen muss ich sagen, habe ich etwas mehr Einblick erhalten und habe Verständnis, für jede:n der diese Begriffe nutzt...


Jemand, der von linkradikaler Agenda und von Neo-Marxisten spricht, ist ein Intelektueller der sich im angelsächsischen Raum zu einem regelrechten Phänomen gemäusert hat, wo er hingegen bei uns ziemlich unbeachtet geblieben ist: Prof. Jordan Peterson, ein kanadischer Psychologe, mittlerweile bekannter YouTuber mit, angesichts der Art Inhalte, schon unfassbarer Reichweite und Autor des Buches "12 Rules for Life: An Antidote for Chaos". Dass er zum Phänomen wurde hat mit dem zu tun, was ich im ersten Paragraphen geschrieben habe und mit der Verfäschlung des Narrativs auf so vielen verschiedenen Ebenen. Eine dieser Ebenen hat sich Peterson verpflichtet gefühlt, zu thematisieren, er hat Widerstand geleistet und es ist nur der Tatsache zu verdanken, dass er sich so unglaublich präzise artikuliert, dass er nicht von einem Tsunami aus Empörung, falscher Beschuldigungen und Projektionen weggefegt und sein Leben in einen Scherbenhaufen verwandelt wurde: weil er schon seit Jahren die Gewohnheit hatte, all seine Vorlesungen an der Universität von Toronto aufzunehmen und auf YouTube zu publizieren, gingen seine Gegner auf die Suche nach der proverbiellen "Smoking Gun" in über 500 Std. Video-Material und konnten aber nichts finden, das sie ihm hätten zum Strick drehen können. Dem neuen Trend der "Cancel Culture" konnte er nicht nur standhalten, er kam sogar mit einem viel grösseren Bekanntheitsgrad und einem massiv gestiegenen Einfluss aus dem Konflikt heraus. Doch leider ist Peterson hier eine seltene Ausnahme, wo hingegen die meisten Opfer von organisierter Cancel Culture nicht mehr eine Karriere haben, wenn der Konflikt vorüber ist.




Jordan Peterson | Autor unbekannt



Das Thema, womit Peterson international bekannt wurde, ist also Genderpolitik: im Vorfeld der Einführung einer kanadischen Gesetzesänderung im Juli 2017, Bill C-16, welche Minoritäten vor Diskriminierung hätte schützen sollen und hierfür das Verwenden von Transgenderbegriffen gesetzlich verpflichtend machte, also den obligatorischen Gebrauch spezifischer, im sprachlichen Gebrauch neuer Pronomen für Transgender und anderer Personen (sprich die dritte Person oder gar neue künstliche Konstrukte), im Rahmen der Vernehmlassung sagte Peterson vor dem Kanadischen Kongress aus und betonte, es könne nicht sein, dass man den sprachlichen Gebrauch bestimmter grammatikalischer Regeln per Gesetz vorschreibe. Man könne bestimmte Dinge verbieten, wie Hassrede oder Anstiftung zur Gewalt, doch könne man nicht die Nutzung neuer sprachlicher Regelungen und somit eine Entwicklung der Sprache per Gesetz und unter Androhung von Strafe verordnen. Peterson kritisierte darüber hinaus, dass die Änderung des Menschenrechtegesetz nicht auf wissenschaftliche Fakten basiere und in Wahrheit von einer ideologischen Agenda motiviert sei: so stelle nach den Leitlinien zur Verhinderung von Gender-basierter Diskriminierung der Human Rights Commission von Ontario aus dem Jahr 2014 die Weigerung, eine Person mit ihrem selbstgewählten Namen und dem entsprechenden Pronomen anzureden, eine Form von Gender-basierter Diskriminierung (Gender-based harassment) im Sinne des Human Rights Code von Ontario dar und könne von der Human Rights Commission geahndet werden, obwohl die Definitionen selbst der verschiedenen Gender sich in den Leitlinien grundsätzlich an verschiedenster Stelle völlig widersprechen würden. Ausserdem meinte Peterson, er habe vierzig Jahre lang Totalitarismus studiert und dieser habe stets mit dem Versuch begonnen, Ideologie und sprachlichen Gebrauch zu kontrollieren, genau wie man es nun tun wolle, ausserdem könne ein solches Gesetz zum Präzedenzfall werden und das Tor für eine Lawine weiterer Regeln öffnen, die dem Gesetzt mit grösster Wahrscheinlichkeit folgen werden.



The Left's new public enemy No. 1  ==  Jordan Peterson
[4’Min. 52”Sec.]






Hier ist noch der Link zu einem Interview von Channel 4 Cathy Newman mit Jordan Peterson, in dem sie in zu framen versucht, dabei aber kläglich scheitert. Das Video wurde inzwischen mehr als 29 Mio. Mal angesehen:
Jordan Peterson debate on the gender pay gap, campus protests and postmodernism

Und hier der Link zu einem weitern Interview, in dem er das Interview mit Cathy Newman kommentiert:
Jordan Peterson's BEST and MOST MISSED interview about the Channel 4 Cathy Newman Controversy

Und hier noch der Link zu einem Beitrag, der das Interview von Channel 4 mit Cathy Newman thematisiert, um dann darüber zu sprechen, wie die Medien gleichgeschaltet sind und wie sie unervwünschte Stimmen zum verstummen zu bringen versuchen. Diese ganze Auseinandersetzung ist aus dem Jahre 2018 und was seitdem mit Donald Trump geschehen ist, lässt dies alles vielleicht wie Peanuts aussehen, dennoch ist hier zu bedenken, dass es um einen hoch respektierten Intelektuellen geht, der wissenschaftlich argumentiert und auch unangefochten wissenschaftlich veröffentlicht, was bedeutet, es könnte tatsächlich jedem passieren:
Documentary: A Glitch in the Matrix (David Fuller production)




An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass eine besondere Aussagen von Peterson mich getroffen hat und ihn mir von Anfang an sehr sympatisch machte: dass er seinen Studenten über vielen Jahren klarzumachen versucht hatte, dass sie in Deutschland, Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, mit viel grösserer Wahrscheinlichkeit auf der Seite der Nazis gewesen wären als auf der Seite deren Gegner, aus dem einfachen Grund, dass die Mehrheit der Deutschen die Nazis unterstützt hatten und somit die Wahrscheinlichkeit einfach mathematisch höher gewesen wäre, auf der Seite des Opressors zu sein. Peterson meinte dazu, dies sei wirklich keine einfache und auch keine angenehme Aufgabe gewesen, doch er fände sie von grösster Wichtigkeit, da jeder Mensch sich darüber bewusst werden sollte, dass ein potentieller Opressor in ihm schlummern würde. Genau über dieses Thema habe ich mehrmals geschrieben als ich, nach dem Aufhentalt in der Psychiatrie, sowohl Ärzte wie auch Mitpatienten als Täter erlebt hatte und als ich in der Zeit davor wie auch danach Opfer von sogenanntem Gang-Stalking wurde. In diesem Zusammenhang habe ich das Milgram-Experiment erwähnt, dass uns Folgendes lehrt: 2/3 der Bevölkerung sind so dermassen obrigkeitsgläubig, dass sie sich von einer Autoritätsfigur im weissen Kittel dazu hinreissen lassen, einem Mitmenschen sogar physischen Schaden zuzufügen, wohingegen nur 1/3 der Bevölkerung sich dagegen wehren wird. Wie sehr dieses Thema gerade von grösster Aktualität ist, muss ich hier nicht weiter ausführen!







Ausser vielleicht 2 Dinge:

• "We do what we're told (Milgram's 37)",
diesen auf tragische Weise wunderschönen Song von
Peter Gabriel und

• ein Interview mit Ken Jebsen, das mit gerade in den Sinn kommt, wo er sowohl dieses Experiment erwähnt wie auch die Tatsache, dass er sich in einer Schlange zu einer Ausstellung, "Niemand hat das Recht zu gehorchen" über Hannah Arendt befand und dass er dort angefeindet wurde, weil er keine Maske trug: Jebsen meint, diese Menschen hätte wirklich nicht begriffen, was gerade geschehe und er habe auf solche Menschen keinen Bock mehr! Moral der Geschichte: Ken Jebsen und KenFM wurden erfolgreich aus Berlin gemobbt und werden der früheren Stadt der Toleranz den Rücken kehren, weil dort nicht einmal mehr eine Location gemieten werden kann um Daniele Ganser oder Rainer Mausfeld auftreten zu lassen, da mögliche Anbieter immer auf "mysteriöse Weise" in letzter Minute ihr Angebot zurückziehen.

Hier der Link zum Interview von NuoViso mit Ken Jebsen, der einen Schwall von Argumenten vorträgt, weshalb er keinen Bock mehr hat, so weiterzumachen und nach finanzieller Unterstützung suche, um ein Zentrum der Begegnung und Aufnahmestudio zu bauen:
https://www.youtube.com/watch?v=VSfohb7pzYQ




Doch zurück zu Jordan Peterson und Gender Politics. Was das "Phänomen" Peterson aufzeigt und bei uns völlig unter dem Radar verschwindet, sind viele verschiedene Punkte. Unter anderem:

• wie ein Mensch, der sich dem "progressiven" Gender-Narrativ entgegenstellt, als radikalen Rechten und/oder Sexist diffamiert wird, und dies schon Jahre vor der Pandemie!

• wie sehr Genderpolitik zur Waffe der Spaltung (weaponised) anstatt zu einem Instrument des Schutzes gegen Opression gemacht wurde und wie sehr hier um fundamentale Rechte und Freiheiten in unserer sogenannten "Freien Gesellschaft" gestritten wird

• wie sehr sich junge und weniger junge Männer danach sehnen, jemandem zuzuhören, der ihnen sagt, Männlichkeit sei nicht per sè toxisch und unsere Gesellschaft basiere nicht auf einem repressiven Patriarchatsystem

• wie sehr sich dieselben Männer danach sehnen, jemandem zuzuhören, der ihnen sagt, sie sollten lernen Erwachsen zu werden — was in unserer Gesellschaft weder gewürdigt noch praktiziert werde — und sie sollten lernen Verantwortung zu übernehmen




Man kann sich nur schon anhand dieser letzten zwei Punkte vorstellen, wie sehr Peterson angefeindet wurde und noch immer wird. Er hat mehrmals schon riskiert, seinen Job zu verlieren und seine einzige Rettung war, wie schon gesagt, sein äusserst präzise Gebrauch der Sprache und die Tatsache, dass er niemals gesellschaftlich nicht tolerierte Urteile über Mitmenschen von sich gegeben hat, da er keineswegs sexistisch, rassistisch oder sonstwie unterdrückende Ansichten vertritt. Er wurde von den Progressiven eine Zeitlang als Enemy Nr.1 gehandelt und wird es weiterhin von vielen Feministinnen. Ihm wird vorgeworfen, einen perönlichen Feldzug zu führen und sich dieser Sache nur angenommen zu haben, um seinen Bekannschaftsgrad zu steigern und ohne davon auch nur im geringsten tangiert zu sein, ausserdem wurde ihm auch schon geraten zu lernen, etwas netter und toleranter gegenüber Transmenschen zu sein. Peterson meint dazu, obligatorische Sprache betreffe ihn sehr wohl und ausserdem seien die meisten Aktivisten in Sachen Transgenderpolitik selber keine Betroffenen und hätten sich selbst zu Räpresentanten einer Gruppe ernannt, während in Wahrheit nicht einmal die Betroffenen selbst eine geschlossene Gruppe bilden würden, die mit Peterson nicht einverstanden sei. Er, hingegen, würde sich keinesfalls anmassen, im Namen von irgendwem zu sprechen, sondern wehre er sich einzig und alleine davor, selbst auf gesetzlicher Grundlage in seinem Gebrauch der Sprache gemassregelt zu werden. Eine wirklich faszinierende Person, dieser Jordan Peterson.


Gender Identities

Quelle: notthebee.com



Dazu ein Artikel auf NotTheBee.com
https://notthebee.com/article/check-out-this-extensive-list-of-genders-nyu-accepts...

Und ein Artikel auf HealthLine.com mit 64 verschiedene Geschlechter und Erklärungen zu jedem einzelnen davon
64 Terms That Describe Gender Identity and Expression



In verschiedenen Staaten der USA haben sich Gouverneure dazu entschieden, Transgenders die Teilnahme an weiblichem Sport zu verbieten, da sie alle Frauen um Längen schlagen würden, obwohl sie selbst vor der Geschlächtsumwandlung und der Transition in den männlichen Sport absolut keine Spitzenleistungen vorzuweisen hatten: in den USA geht es deswegen gerade hoch zu und her und diese Verbote werden extrem skandalisiert, so ist von Sexismus, Chauvinismus, Transphobie und vieles mehr nun die Rede. In dieser, wie in so vielen anderen Angelegenheiten zur Zeit, wird natürlich immer ein klare Trennung zwischen den 2 Parteien gemacht, wobei die Demokraten für die "Integration" der Transgenders in der weiblichen Welt als Gleiche unter Gleichen plädieren, während die Republikaner den Frauen-Sport retten möchten, da ansonsten keine Frau je mehr eine Medaille gewinnen könnte.

Dazu ein Artikel auf WeLoveTrump.com
https://welovetrump.com/2021/03/12/mississippi-governor-bans-transgenders-from-participating-in-female-sports/

Und ein Video von RT zum Thema
"Transgender athletes are DESTROYING women’s sports"
https://youtu.be/iJe82yniZQo



CNN hat hingegen gerade einen Artikel publiziert in dem behauptet wird, sowas wie ein biologisches Geschlecht gäbe es nicht und zum Zeitpunkt der Geburt gäbe es keinen Konsens, wie das Geschlecht bestimmt werden könne. Und dies zu Zeiten des vollständig entschlüsselten menschlichen Genoms, wo das mit den Chromosomen seit wie viele Jahre schon bekannt ist? Wieso dies von Relevanz ist, wird sich schon bald in diesem Post noch zeigen.

Dazu also ein Artikel auf TheGatewayPundit.com
CNN Article Makes Insane Claim About Newborn Babies And Gender



Bis hier hin könnte man die ganze Angelegenheit vielleicht noch mit einem Lächeln quittieren und denken "Die spinnen, die Amis!", doch nun wird es erst wirklich schlimm, da es nun zuerst einmal um Kinder gehen wird! Im US-Senat werden die Nominees für das neue Kabinett eines frisch gewählten Präsidenten jeweils angehört und eventuell bestätigt: kürzlich fand also die Anhörung von Rachel Levin statt, Bidens' Kandidatin fürs HHS als "Assistant Health Secretary", die zuletzt als ranghöchste Gesundheitsbeamtin im Staat Pennsylvania gearbeitet hat: der republikanische Senator Rand Paul stellt ihr eine klare Frage, die sich Levin zu beantworten weigert.


Puberty Blockers, Hormons & Surgery on Minors  ==  Rand Paul
[5’Min. 37”Sec.]





Man muss sich das einmal vorstellen: in der Schweiz gibt es die Anhörung eines potenziellen Gesundheitsminister und dieser wird gefragt, ob er der Meinung sei, es sei in Ordnung, wenn der Staat, hinter dem Rücken der Eltern (!), ohne sie zu informieren, einem Kind Medikamente verpasst, welche die Pubertät verhindern, um es dann mit Hormonen des anderen Geschlechts voll zu pumpen und es zuletzt einer chirurgischen Geschlechtsumwandlung zu unterziehen! Dass eine derartige Frage überhaupt gestellt werden müsste, ist für uns schon unvorstellbar, doch dass sich der oder die potenzielle Gesundheitsminister*in dann weigert, auf diese Frage zu antworten, weil die eigene Position "einen Teil der Bevölkerung" empören könnte, das geht definitiv über unser Vorstellungsvermögen.


Divide & Conquer: divide by gender, race, politics and class!


Autor unbekannt



Rand Paul fragt Rachel Levin, da sie sich schon dafür eingesetzt hatte und die Prozedur für Strassenkinder beschleunigen wollte, ob sie weiterhin der Meinung sei, minderjährigen Kindern solle man auch ohne Zustimmung der Eltern Medikamente verabreichen, welche die Pubertät stoppen, ihnen Hormone des anderen Geschlechts geben und sie einem plastischen chirurgischen Eingriff unterziehen, einer Geschlechtsumwandlung — eine, wir mir scheint, vernünftige Frage an jemandem, der eine solche Position anstrebt. Levin weigert sich schlicht und einfach, die Frage zu beantworten, woraufhin Paul nochmals nachfragt. Was nun aber kommt, ist für mich wirklich überraschend gewesen: die Reaktionen auf diese Anhörung!

• The Young Turks:
Rand Paul Goes On Disgusting Transphobic Rant During Confirmation Hearing

• The Washington Post:
Rand Paul’s ignorant questioning of Rachel Levine showed why we need her in government

• CNN:
Rand Paul accused of 'transphobic attack' in confirmation hearing

• CBS Philly:
Sen. Rand Paul Slammed For Transphobic Questioning During Dr. Rachel Levine's Confirmation Hearing

• NowThis News:
Dr. Rachel Levine handles transphobic Questions Gracefully



CNN wird sogar einen "Fact-Check" online stellen, in dem sie zu verstehen geben, Rand Pauls' Anschuldigungen würden auf ein "Missverständnis" beruhen und "Sexual Mutilation" habe mit den "Gender-Affirmation" Praktiken absolut nichts zu tun. Dies, obwohl Paul sogar die Aussage von Keira Bell vorgelesen hat, die bezeugt, man habe an ihr im Alter von 14 Jahre eine komplette Brustamputation vorgenommen und nun, im Alter von 23 Jahren, bereue sie diesen Schritt schwer. Hier der Link zum lächerlichen Fact-Check von CNN:
https://edition.cnn.com/2021/03/04/politics/rand-paul-genital-mutilation-gender-confirmation-fact-check/index.html



Nun kann man nicht mehr die Sache mit einem Lächeln und einem "Die spinnen, die Amis!" abtun, denn hier geschieht gerade etwas, das wir Europäer zuerst nicht einmal ansatzweise nachvollziehen können: Genderpolitik, in seinem finalen Stadion! Und leider ist die Sache todernst. Jetzt ist es wichtig zu verstehen worum es geht: es gibt mit Sicherheit Fälle von sogenannter "Gender Dysphoria", also Geschlechtsidentitätsstörungen, es gibt Kinder, die schon im frühesten Alter sich ganz sicher sind, im falschen Geschlecht auf die Welt gekommen zu sein, andere werden sich erst später dieser Tatsache bewusst. Doch diese Fälle sind eine ganz kleine Anzahl und ja, man sollte ihnen die modernen Möglichkeiten der Medizin und der Hormon-Therapie zur Verfügung stellen, wenn die Eltern damit einverstanden sind und eine gewissenhafte psychologische Evaluation vorgenommen wurde. Einen solchen Fall möchte ich hier vorstellen, ein wirklich reizendes Mädchen, dass eines Tages eine tolle und glückliche Frau sein wird, äusserst dankbar eine solch verständnisvolle, tolerante und unterstützende Mutter gehabt zu haben, als es drauf ankam. Diese kurze Dokumentation hat einen Grammy gewonnen.

A Trans Girl Growing Up In Texas  ==  Kai Shappley
[18’Min. 03”Sec.]






So weit so gut. Wie die Mutter im Film sagte, entweder setzt sich das Kind in so einem Fall durch, oder die Eltern setzen sich mit einem Verbot durch, was viel zu oft geschieht und was in praktisch jedem Fall dann darauf hinauskommt, dass das Kind seelisch zerstört wurde. Kai wollte sogar schon im Alter von 4 Jahren lieber sterben, als weiter als Junge leben zu müssen. Dies sind also meistens klare Fälle, zumindest dann, wenn sich die Kinder trauen dürfen, sich auszudrücken.

Was aber nun geschieht und was Rand Paul in seiner Anhörung angesprochen hat, ist ganz was anderes, worüber die Medien nicht berichten und worüber sie, wie gesehen, sogar Desinformation verbreiten. Denn weshalb sollten sie sonst den republikanischen Senator so dermassen angreifen? Wenn seine Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen wären, dann hätte er sich nur lächerlich gemacht. Wenn aber nur ein Teil davon stimmt, dann können die Medien es auf keinen Fall ignorieren, da sie sonst ihrem Publikum wichtige Informationen vorenthalten würden. Nicht wahr? Klare Sache, würde man meinen. Doch leider ist dem nicht so: der republikanische Senator hat weder übertrieben, noch war er "distustingly transphobic".



Doctor Exposes Transgender Propaganda & Practices
[3’Min. 33”Sec.]






Und nun kommen wir auch endlich wieder zu Jordan Peterson zurück. In dieser Episode seines Podcasts führt er ein Interview mit Abigail Shrier, Autorin des Buches "Irreversible Damage" in dem es um genau die Menschen geht, wonach sich Senator Rand Paul in seinser Senatsanhörung erkundigt hatte: Junge Menschen, denen zuerst Medikamente um die Pubertät zu stoppen, dann Hormone des anderen Geschlechts verabreicht wurden, um sie zuletzt eine chirurgischen Geschlächtsumwandlung zu unterziehen. Das Problem? Diese Menschen sind in vorpubertärem Alter und es gibt Tausende davon! Und in einigen Staaten der USA ist nicht einmal mehr die Einwilligung der Eltern notwendig! Eigentlich ist schon das der absolute Wahnsinn, doch was Shrier zu berichten hat, ist noch viel krasser.

Was auch unglaublich tönt ist die Tatsache, dass Peterson sich fast nicht getraut hätte, dieses Interview zu führen, denn er hatte grössten Respekt vor den Reaktionen, die dieses auslösen würde. Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass Peterson, (der schon einmal in Verbindung mit dem heiklen Thema Gender Identitiy in die mitte eines Orkans geraten war und erhobenen Hauptes wieder daraus kam, sich sogar den Ruf erarbeitet hatte, eine Autorität auf dem Gebiet zu sein, der man nichts vormachen konnte und die sich nicht einschüchtern liess) keine Berührungsängste mehr haben sollte, doch selbst er hatte grössten Respekt davor, wieder einmal seine Karriere, die er schon 2 Mal fast verloren hatte, in Gefahr zu bringen: so vergiftet ist die Atmosphäre in den USA generell und an den Universitäten ganz besonders.



“Irreversible Damage”  ==  Abigail Shrier
[1°H. 32’Min. 04”Sec.]






Wie ich sagte, das Thema worüber hier gesprochen wird, die Tatsache, dass es schon schwer zu glauben ist, dass es sowas überhaupt geben könnte, war erst der Anfang: was Shrier zu berichten hat ist nämlich der absolute Wahnsinn! Sie sagt, ihr Buch sei das einzige weit und breit, das dieses Thema überhaupt angehe, das Probleme beim Umgang mit den Minderjährigen überhaupt anspreche und über Leidensgeschichten berichte, während es aber Hunderte von Büchern gäbe, die über Geschlechtsumwandlungen Rat geben, positiv berichten, beschreiben, promovieren, gutheissen. Sie habe auch keinerlei Journalisten gefunden, die bereit gewesen wären, über dieses Thema zu berichten. In der Tat wollte sie zuerst das Buch gar nicht selbst schreiben, sondern nur ein betroffenes Mädchen mit einem Journalisten in Kontakt bringen. Niemand war dazu bereit. Die vierte Gewalt existiert nicht, wenn es um Geschlechtsumwandlungen an Minderjährige geht und die Probleme, die diese erleben.

Zu den unfassbararen Tatsachen, über die Shiers berichtet, gehören etwa folgende:

• es gibt in den angelsächsischen Ländern praktisch nur Mädchen, die von Geschlächtsumwandlung im minderjährigen Alter betroffen sind, was darauf deutet, dass es keine Frage der neuen gesellschaftlichen Akzeptanz sein kann und dass sich dank dieser nun mehr Menschen trauen, sich offen zu ihren Wünschen einer Geschlächtsumwandlung zu bekennen.

• die Tatsache, dass es auch nur junge Mädchen sind, die zu einem unglaublichen Anstieg der Geschlächtsumwandlungen geführt haben, es aber keinen Anstieg bei erwachsenen Frauen gibt, deutet auch darauf hin, dass etwas nicht stimmen kann, mit der ganzen Sache

• betroffene junge Mädchen werden keiner, sonst in allen Bereichen der Psychiatrie üblichen Abklärung unterzogen, sondern werden ganz im Gegenteil dazu ermutigt, ihr Geschlecht ändern zu lassen, ohne Wartezeit, ohne Bedenkzeit, ohne Vernunft

• dies zu einem Zeitpunkt, zu dem sie sich absolut noch keine sexuelle Identität bilden konnten, also nicht in der Lage sind zu unterscheiden, ob sie nun Transgender sind oder eventuell nur lesbisch: in sehr vielen Fällen merken die Betroffenen erst später, dass sie eigentlich lesbisch sind, doch zu dem Zeitpunkt, zu dem ihnen das bewusst wird, wurde ihnen schon die komplette Brust amputiert, die Pubertät geschah unter Einfluss von Hormonen des anderen Geschlechts, was zu nicht rückwirkend machenden Änderungen des Körpers führt

• die Anzahl der Betroffenen, die realisieren einen Fehler gemacht zu haben, scheint momentan enorm zu steigen, doch finden sie überhaupt kein Gehör, geschweige denn die Möglichkeit, potenzielle zukünftige Opfer vor diesen Fehler zu warnen



Und die Liste geht weiter. Was soll man dazu sagen? Was soll man davon halten? Wie kann das sein, dass sich sowohl die Angestellten im Bildungswesen wie auch die im Gesundheitswesen zu derartigen Übergriffe verleiten lassen? Wie kann es sein, dass Ärzte jegliche Vernunft über Bord werfen und nicht einmal nach der Einwilligung eines Psychiaters verlangen und dafür die ganze moralische Verantwortung auf sich zu nehmen bereit sind?



Was sich in den letzten Jahren an angelsächsischen Unis in Sachen Diskriminierung abgespielt hat und wie sehr die Studenten indoktrieniert und "scharf gemacht" wurden, ist schwer aus der Ferne zu erfassen. Einige Dinge sind aber gute Indikatoren dafür. Darunter eben der Umgang mit Jordan Peterson und generell mit dem Thema "Gender Identity" und "Gender Expression". Meine Vermutung? Der sogenannten "binäre Genderzuweisung" soll so schnell wie möglich dasselbe Schicksal zuteil kommen wie "Intelligent Design". Was Letzteres betrifft, kann ich mich nur wiederholen und den Film "Expelled: No Intelligence Allowed" empfehlen: er ist wirklich von grösster Relevanz, wenn es darum geht, wie Themen aus der akademischen Welt verbannt und tabuisiert werden, um sie dann auch gesellschaftlich verschwinden zu lassen, völlig unabhängig davon, ob gegen die Argumente keine wissenschaftlichen Fakten vorliegen, oder vielleicht sogar welche, die die unerwünschten Themen stützen.

Link zum Film "Expelled: No Intelligence Allowed"



Doch nicht nur der binären Genderzuweisung soll es an den Kragen, die ist nur ein kleiner Teil einer viel grösseren Sache: es geht dabei in der Tat um viel mehr. Und Jordan Peterson spricht über all die Dinge, die aus den Köpfen der Menschen bleiben sollen, weshalb Jordan Peterson selbst zur "Persona Non Grata" erklärt wird, und wenn man nicht mehr ihn angreigen kann weil er sich erfolgreich juristisch gewährt hat, dann zumindest alles, was von ihm stammt.

Jordan Peterson berichtet über den Fall einer Assistenz-Professorin und führt ein Interview mit ihr: Lindsay Shepherd, die für eine Diskussionsrunde ihren Studenten die Aufnahme eines Gesprächs zeigte, in dem Peterson die eine Position und eine anderer Professor die gegenteilige Position vertrat. Was nun Lindsay Shepherd drohte, ist schwer zu glauben: sie wurde von einem Gremium von Professoren in die Mangel genommen und regelrecht gemobbt. Man sagte ihr, dass das Abspielen von Aufnahmen von Peterson, ohne diese zuvor negativ zu framen, ein absolutes No-Go sei und dass sie damit ein "unsicheres Umfeld" geschaffen hätte, in dem sich verschiedene Studenten äusserst unwohl gefühlt hätten. Später kam dann heraus, dass es keinerlei Beschwerden gegeben hatte und dass die disziplinarische Massnahme einzig von diesen Professoren ausgegangen war, unter Verwendung unwahrer Behaputungen. Das ist "Cancel Culture", aber in der akademischen Welt, was wirklich ein No-Go ist.



The Lindsay Shepherd Affair: Update  ==  Jordan Peterson
[37’Min. 28”Sec.]






Es ist schon bizarr, wie sehr sich Studenten in den USA darauf eingestellt sind, mögliche Unterdrückung zu erkennen und dagegen vorzugehen. Rasse, Klasse, Gender, Politik: in Bezug auf all diese Themen sind ihre Sinne geschärft und ihre Hemmschwellen gesenkt worden. Es wird wohl "aus Versehen" gewesen sein, dass man "vergessen" hat, Unterdrückung die aus der eigenen Gruppe hervorkommt zu thematisieren, genauso wie man "vergessen" hat den Studenten beizubringen, erste Zeichen von Totalitarismus zu erkennen und sich dagegen zu wehren. Das Resultat: Totalitarismus ist auf dem Vormarsch und aus den Unis hört man keinerlei Opposition dagegen. Vielleicht denkt man, man habe es hier mit einer guten Art des Totalitarismus zu tun, mit einer gesunden?


Die Tatsache, dass man an den Universitäten schon seit Jahren damit beschäftigt war, ein "sicheres Umfeld" vor jegliche Art der Unterdrückung und Diskriminierung sicherzustellen (Sexismus, Chauvinismus, Rassismus, usw.), kombiniert mit der Tatsache, dass es für eine Grosszahl der Studierenden inzwischen absolut akzeptabel zu sein scheint, ideologische Gegner mundtot zu machen, mit welchen Mitteln auch immer dies geschehen mag, kann vielleicht zum Teil erklären, weshalb jetzt, zu Zeiten von Corona, keinerlei Opposition aus den Unis zu kommen scheint, obwohl diese traditionell Orte gewesen sind, an dem Widerstand immer dann aufblühte, wenn er nötig wurde. Doch Corona ist schon wieder ein anderes Thema. Um sich eine Idee zu machen, wie gross das Themengebiet ist, womit sich diese Generation von Studenten am rumschlagen ist, reicht es einen Blick auf Wikipedia, unter dem Stichwort "Discrimination" zu werfen.

Hier der Link dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Discrimination

Das Stichwort "Gender expression" wird dann zeigen, dass schon nur dieses Thema eine quasi Lebensaufgabe sein kann, besonders wenn man die 2 Käste auf der rechten Seite mit "Transgender Topics" und "LGBT Topics" mal durchgeht.
Hier der Link dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/Gender_expression

Nun kann man sich vorstellen, dass auf vielen, die ab dem Stichwort "Discrimination" zu erreichen sind, es ähnlich viele Infos und Themenbereiche gibt. Dies sind völlig neue Dimensionen, welche diese Themen im öffentlichen Diskurs angenommen haben. Wenn man Peterson hört, soll das Klima an den Unis wirklich vergiftet und hoch explosiv sein, inzwischen, sobald es um irgendwelche gesellschaftlichen Themen geht. Keine gute Entwicklung, wenn sich selbst Peterson fast nicht mehr traut, ein derart wichtiges Thema aufzubringen.





Ich betrachte diese Entwicklungen für äusserst bedenkenswert, nicht nur, natürlich, für die betroffenen Mädchen, sondern auch weil sich hier Unheil anbahnt, dass auch auf uns zukommen könnte. Meistens erleben wir Entwicklungen in den USA mit einer zeitlichen Verzögerung auch bei uns, und all die Informationen aus diesem Post sollten uns wirklich aufrütteln. Während wir von den Rassen-Diskussionen weniger betroffen sein werden, im Gegensatz vielleicht zu Frankreich oder andere europäische Länder, könnte dieser ganze Gender-Wahnsinn auf uns Einbrechen, bevor wir uns dessen bewusst werden konnten. Ich habe gerade erst vor einigen Wochen einen Beitrag am Schweizer Radio über Kinderbücher gehört, in denen gleichgeschlächtliche Beziehungen in Büchern für die Zielgruppe der 4jährigen schon propagiert wurde. An sich habe ich absolut nichts gegen gleichgeschlächtliche Liebe, doch ich frage mich schon, ab welchem Alter ein Kind sich Gedanken über Geschlechter zu machen beginnen sollte. Ich wünschte mir, ich könnte mit diesem Post dazu beitragen, die eine oder den anderen Journalisten dabei geholfen haben, in Zukunft viel kritischer mit diesem Thema umzugehen und sich darüber Gedanken zu machen, dass was für uns Erwachsene in Ordnung zu sein scheint, nicht unbedingt auch in Ordnung für Kinder ist.



Finger weg von den Kindern!
 
 

March 20, 2020

Urbaniok und sein Schmöker

 

Ist der Mensch wirklich so? Frank Urbaniok meldet sich mit einem Buch zurück, 500 Seiten schwer, in dem er behauptet der Mensch sei schlecht und Darwin würde Kant schlagen. Gesellschaftliches Leben kann nach wissenschaftlichen Kriterien neu gestaltet werden: dies das Credo vieler, die im Laufe der Jahrhunderte an Tier und Mensch und ihr Verhalten geforscht haben. Urbaniok schreibt über Anwendungen die daraus entstanden sind. Verdammt nochmal, definitiv das Buch, das dieser Welt noch fehlte! Oder eher weniger?

Für mich besonders spannend ist die Tatsache, dass Urbaniok seine Schwarte ausgerechnet zu einer Zeit rausbringt, zu der ich mir die Videos von Frank Stoner aka Frank Engelmeyer ansehe, dessen grosses Thema die Verbreitung und Durchsetzung dieses negative Menschenbilde ist, so beschreibt er wie die heutige Weltanschauung, die wir in der westlichen Welt teilen, durchgesetzt wurde, durch z.B. Familien wie die Huxleys (allesamt EugenikerAldous Huxley Autor von "Schöne neue Welt", sein Vater Thomas genannt "Darwin’s Bulldog" und sein Bruder Julian Huxley bedeutender Vertreter der Eugenik und Mitgründer der Unesco) oder natürlich die Darwins oder durch Bünde wie die "Fabian Society", die "Lunar Society" usw.

Es ist Stoner ein (in meinen Augen mehr als berechtigtes) Anliegen, den Menschen nahe zu bringen, wie ein Bestimmtes Menschenbild, die Idee von Konkurrenz als Motor der Evolution, ein mechanistisches Weltbild (die allesamt eigentlich dem Menschen und seiner freien Entfaltung schaden) ganz bewusst und willentlich, und auch mit grosser Skrupellosigkeit gegenüber Vertretern anderer Weltanschauungen, verbreitet und aufgezwungen wurden. Auch die Auferzwingung des Konkurrenz-Modells innerhalb der Evolutionstheorie war eine bewusste Wahl und ist bis heute insofern sehr problematisch, als es auch zur Grundlage für eine auf Konkurrenz basierende Auffassung der Gesellschaftsordnung gemacht wurde, und schlussendlich des gesamten neoliberalen Projekts der Weltordnung, dessen desaströsen Folgen wir zur Zeit wieder besonders stark verspüren. Ja, diese Theorie lieferte die Grundlagen zu einer Gesellschaftsordnung nach Geschmack der Rockefeller Foundation und anderer Akteure.


YouTube Kanal
STONER Frank&Frei
oder
FrankStoner.tv

Videos wie. z.B.
Transhumanismus - Die gesteuerte Evolution,
Die Lunar Society - Von der Mechanisierung der Welt zu Darwins Evolutionstheorie,
Die Weltschmieder der Fabian Society
(beziehen sich alle 3 direkt auf das hier behandelte Thema),
Diabolische Sekten im Judentum
(über das Gedankenfundament von Satanismus und dem Ursprung der Kabal), oder
H.G. Wells - Der Mythenmacher des Sci-Fi-Zeitalters
finde ich besonders sehenswert.


Urbanioks neues Buch, also. Schon der Titel seines Schmarns ist doch eine eindeutige Anspielung an genau das oben genannte durchsetzen und aufzwingen des darwinistischen Weltbildes und der Evolutionstheorie, was wiederum das unterdrücken anderer Theorien oder Leitideen zur Folge haben muss. "Darwin schlägt Kant". Wenn dies, im Wissen um die Geschehnisse rund um die Entstehung und Verbreitung der Evolutionstheorie, keine eindeutige Ansage ist, ja sogar schon als Kampfansage verstanden werden muss, dann weiss ich nicht.




Frank Urbaniok bei Sternstunde Philosophie auf SRF [Quelle: SRF]



Nun drängt sich also Frank Urbaniok mit seinem Satans Tattoo wieder in die Öffentlichkeit (siehe den Post Urbaniok = Aquino's "Minority Report") und bemüht sich krampfhaft, uns wieder genau dieses veraltete Welt- und Menschenbild aufzuschwätzen, das so 19. Jahrhundert ist, das die Menschheit so dringen hinter sich lassen sollte um in Richtung "neuer" Ufer aufbrechen — oder vielleicht vielmehr Ufer die sie in früheren Zeiten schon regelmässig zu besuchen pflegte und von den oben genannten Kräften zu verbotener Zone deklariert wurden, Ufer die wir aus diesen Gründen seither vergessen haben. Urbaniok möchte uns Darwin's Auffassung wieder unterjubeln, wonach Konkurrenz der einzig wahre Antrieb von Fortschritt sei, während wir hingegen ausgerechnet zur Zeit am wiederentdecken sind, dass Kollaboration eine viel viel stärkere und auch erfolgreichere Kraft von Natur und Evolution ist.

Man nehme 2 Gruppen und sagt der ersten, sie solle eine bestimmte Aufgabe so gut lösen wie möglich, und der zweiten, sie stehe bei der Lösung dieser Aufgabe in Konkurrenz mit der ersten Gruppe: Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass, unabhängig von Kultur, Gender, Alter, Ethnie usw., die zweite Gruppe, die sich in einem Konkurrenzkampf wähnt, das schlechtere Resultat liefern wird.

Darwin mag ja tatsächlich Kant in vielen Bereichen schlagen, denn, ganz ehrlich, wie viele Menschen haben es schon geschafft, ein Leben zu führen, das Kants Ansprüche gerecht worden wäre? Kant steht hier für das Faustische Prinzip, die Erhebung des Menschen zu einem Übermenschen. Viele Philosophen sehen sich in dieser platonischen Tradition; wie auch später dann Freimaurer und Illuminaten wie Adam Weishaupt, selbst dann noch, wenn sie das ganze ins Zerstörerische umkehren. Wo hingegen Darwin für das heute so verbreitete und beliebte Konzept der Effizienzsteigerung und der Optimierung steht. Doch viel interessanter als dieses Wiederaufwärmen uralter und falscher Weltansichten ist die Suche nach einem dritten Weg, der weder Darwin noch Kant folgt, weniger eine Kopfgeburt ist als die beiden und dafür dem Menschen und seiner Natur gerechter wird. Es ist an der Zeit sich von all den Märchen zu lösen, mit denen man uns den Verstand und unser Verständnis von Leben und Zusammenleben vergiftet hat. Es ist an der Zeit, sich von dem schlechten, unzulänglichen Menschen zu lösen, den uns Urbaniok auf den Spiegel zeichnet, es ist an der Zeit unser wahres Spiegelbild zu erkennen. Zu erkennen, dass wir gar nicht so schlecht sind wie man meinen könnte, wenn man sich die Medien anschaut. Wir, die Mehrheit der Menschen. Die 99%.



Siehe auch den Post Guter Mensch, schlechter Mensch. Der These in diesem Post folgend, behaupte ich Frank Urbaniok könnte womöglich zu dem 1% der Menschheit gehören, die ihr Schaden zufügen und von der wir uns unbedingt schützen sollten. Dieses 1% von Menschen mit narzisstischer Störung, Ego-Auswüchsen oder Psychopathie, denen es viel zu oft gelungen ist, Geschehnisse, öffentliche Meinung, Wissenschaften, Didaktik, Politik und so vieles mehr zu bestimmen. Weshalb ich zu diesem Schluss gelange, wird sich im Laufe dieses Posts herauskristallisieren.



Nun zu Urbanioks Aussagen im Interview bei SRF Sternstunde Philosophie.

Die gefährlichste Eigenschaft des Menschen entspringt dem evolutionären Trieb der egoistischen Selbstbehauptung: sie nimmt ihm die Hemmungen und lässt ihn alles was anders ist Plattwalzen.
Wirklich? Betrifft das nicht vielmehr eine kleine Prozentzahl von Menschen? Und ist die gefährlichste Eigenschaft des "gewönhlichen Menschen" nicht vielmehr, diesen paar wenigen egoistischen Selbstbehaupter zu folgen, ihnen zu gehorchen, ihnen zu dienen? Ist die gefährlichste Eigenschaft des Menschen auf der Strasse nicht sein desaströses Abschneiden im Milgram-Experiment, sein Verhalten in Nazi-Deutschland oder Italien, seine Bereitschaft anderen zu schaden, nicht weil er dies so wünschen würde, sondern weil ihm suggeriert wird, genau dies wäre zu tun? Und er sich diesem Eindruck nicht zu entziehen vermag?

Plattwalzen ja. Aber aus einer ganz anderen Kausalität heraus. Was zwangsläufig die gesamte Analyse und die Schlussfolgerungen daraus verändern muss!


Vernunft ist ein Produkt der Evolution. Und weil zu viel Vernunft hinderlich sein kann, dachte sich die Evolution, diese hier und dort zu hemmen oder zu sabotieren, um den Menschen handlungsfähiger zu machen.
Wie es zur Zeit der Agenda von Silicon-Valley und des Transhumanismus entspricht, ist Vernunft für Urbaniok (und Bewusstsein, was ja für ihn dasselbe ist) das Resultat sich auf eine bestimmte Weise organisierender Neuronen und Signale — sonst gar nichts. Selbst das Leben an sich, ein lebendes Organismus ist für ihn und seinesgleichen nichts als auf eine bestimmte Art organisierte Materie, im Gegensatz zu anders organisierter Materie im Fall eines Kadavers. Sie nennen dies Fortschritt und Befreiung des Menschen aus einem antiquierten Weltbild, wonach Leben dem göttlichen Hauch entsprang.

Das neben a) dem alten Bild eines interventionistischen Gott und b) der rein materialistischen Auffassung die sie vertreten und propagieren noch andere Erklärungsmodelle existieren könnten, bestreiten sie vehement. Jegliche weitere Deutung wird auch stark bekämpft und aus dem öffentlichen Diskurs verbannt. Dies veranschaulicht der Film "Expelled: no intelligence allowed" so wunderbar.

Und schon gar nicht möchten sie einen Diskurs zulassen, wonach Bewusstsein mehr als was wir unser Geist nennen, sein könnte. Ein "höheres Bewusstsein", ein Strom, ein alle lebenden Wesen verbindendes Bewusstsein, das wir mit der Zeit wahrzunehmen verlernt haben, das ist das Letzte, worüber sie uns diskutieren hören möchten. Deswegen auch z.B. die Verbannung von C60 aus dem Informations-Mainstream, denn Carbon 60 soll nicht nur das beste Antioxidant sein das wir kennen, antivirale und antibakterielle Eigenschaften haben, 200 Mal effektiver sein als Vitamin C (das gerade zur Unterstützung des Immunsystems im Rahmen der CoVid-19 Krise in den USA propagiert wird), nein, C60 soll auch einen positiven Einfluss auf das Bewusstsein haben und z.B. die Intuition steigern.


Von der Evolution eingebaute "Fehler" sind z.B., dass wir lieber schlüssige Geschichten aufnehmen, kognitive Dissonanz vermeiden wollen, uns nicht mit unerklärlichen Phänomenen abfinden können.
Hier gebe ich Urbaniok sogar recht. Genau diese unsere Eigenschaft wurde so meisterhaft und während so langer Zeit erfolgreich gegen uns eingesetzt, damit wir die Welt, so wie sie uns erzählt wird, auch glauben und annehmen. Einen Wizard von Oz, welcher Art er auch sein mag, möchte niemand gerne erkennen, auf seine ganze Welt und somit auf sein gesamtes Leben einwirkend. Und doch geschieht genau dies zur Zeit: immer mehr Menschen erkennen ein Konstrukt im Narrativ den man uns über die Welt und seine Geschichte vermittelt. Und ja, zu beginn ist dieser Prozess immer schmerzhaft, ganz egal wie heilsam er später dann sein mag.


Wir sehen in allen Studien, dass Menschen, die sich unrealistisch selbst einschätzen und überschätzen, erfolgreicher sind.
Meine Worte: Das schon genannte Problem des 1%. Dies ist meiner Meinung nach auch der Grund, weshalb Frank Urbaniok im Schweizer Fernsehen auftreten und dort seinen Schinken bewerben darf.


Man sollte die Verzerrungsmechanismen des Geistes kennen, damit man man eine Situation revidieren kann, die sich total gut und stimmig anfühlt.
Wie z.B. Liebe? Oder was genau meint er, sollte ich revidieren (da er damit bestimmt nicht das Weltbild meint, das er propagiert)?


Verschwörungstheoretiker! Auf Grund ihrer Persönlichkeit erleben sie die Welt ganz grundsätzlich als feindlich und bedrohlich. Sie werden Informationen immer so verarbeiten, dass sie zu ihrer Theorie passen und steigern so diese Verzerrungsmechanismen, die sowieso schon da sind, individuell sehr stark und verzerren, verdrehen und generalisieren damit ihre gesamte Wahrnehmung.
Aha... Hier läuft also der Hase lang. Der musste ja kommen. Ich wusste zu beginn dieses Postes nicht einmal, dass es in diesem Buch um Verschwörungstheorien geht und habe einzig aufgrund von Titel und Autor mit schreiben begonnen. Aber wieso überrascht es mich nicht, dass nun die Wahrnehmung von Verschörungstheoretikern als Schreckgespenst für den "normalen" Menschen dargestellt werden soll, dass man so viele Menschen wie nur möglich vor einer Annäherung an vermeintlichen Verschwörungstheorien in Alarmzustand versetzen möchte?

In wahrheit ist es nämlich genau umgekehrt. Achtung, jetzt kommts: Urbaniok erzählt den Menschen hier, sie sollen sich ja nicht auf solche Theorien einlassen, denn die sind eh nur das Resultat eines geistesgestörten Bewusstseins. Buuum! Der Frame ist gesetzt, es fühlt sich gut an, nichts mit all den Spinnern zu tun haben, und noch viel besser, sich nicht mit ihren verstörenden, schmerzhaften Erkenntnissen auseinandersetzen zu müssen. Das heisst: er praktiziert hier gerade das von ihm beschriebene Phänomen mit seinem Publikum! Es fühlt sich zwar gut an, Distanz von Verschwörungstheoretikern zu nehmen, die Welt fühlt sich total gut und stimmig an, doch vielleicht ist gerade dies der faule Zauber.

Und übrigens: Die Erde ist nicht flach. Das ist nur einer der vielen Urbanioks dieser Welt, der sich das ausgedacht hat, um mit einer solch absurden Theorie alle weiteren (auch die sinnvollen) Theorien zu diskreditieren. Weshalb ist die Flache Erde so prominent zuoberst bei jeder Search-Engine Anfrage aufgeführt, wenn man zum ersten Mal mit einem Account nach Verschwörungstheorien sucht? Um dem User glaubhaft zu machen, es gäbe sooo viele verblödete Menschen, die daran glauben würden. Dabei sind die meisten derer, die in Videos auftreten und Vorträge über die Flache Erde halten nichts als Schauspieler.

Und noch was: Ich glaube inzwischen an viele Verschwörungstheorien aber bei weitem nicht an alle, doch ich empfinde heute genauso wenig wie zuvor "die Welt ganz grundsätzlich als feindlich und bedrohlich". Ganz im Gegenteil: Ich empfinde die Welt als einen wunder wunderbaren Ort, ich empfinde das Leben als ein Wunder und ich fühle mich nicht besonders bedroht. Abgesehen von dem einen oder anderen Arschloch, der Leider zusammen mit seinesgleichen die Kontrolle über Politik, Medien und Wirtschaft übernommen hat.

Urbaniok, sei dir bewusst: Wir holen uns das Narrativ zurück!


Egoismus und Kooperation sind zwei verschiedene Pole innerhalb der Evolution.
Entschuldigung, mein Fehler, jetzt kommt ja doch noch die Kooperation. Doch natürlich ist diese ein Gegenpol zum Egoismus und sowohl die Evolution wie auch der Menschen müssen sich in diesem Spannungsfeld zurechtfinden. Wer zu sehr kooperativ ist, der ist zu wenig egoistisch, und umgekehrt. Für die Evolution mag ja sogar ansatzweise stimmen, obwohl wie gesagt Kooperation heute viel viel stärker anerkannt und studiert wird als früher. Beim Menschen mag dies vielleicht auch sein, aus Sicht eines Psychiaters. Es ist ja aber nicht so, dass die meisten Menschen nicht grundsätzlich der Kooperation zugeneigt wären und friedlich und im Respekt der Bedürfnisse ihrer Mitmenschen leben möchten. Dass sich unsere gesamte Gesellschaft so sehr in Richtung Konkurrenz verzerrt hat, ist nicht das natürliche Resultat evolutionärer Umstände. Dieser Zustand wurde herbeigeführt, entgegen dem Naturell der Mehrheit der Menschen.


Prägnante Eigenschaften können in Risiko-Kalkulationen vorhergesehen werden. Von wegsperren reden wir gar nicht: das ist für mich undifferenzierte Propaganda, denn die Folgen der Vorhersage muss das Gericht entscheiden.
What a bullshit! Frank Urbaniok ist in Talkshows landauf und landab aufgetreten und gesagt, es gäbe Menschen, vor denen man die Allgemeinheit zu schützen habe und die man deswegen für immer wegsperren müsse. Was ich gar nicht bestreiten möchte, im Falle schwerer Sexualdelikttäter oder Pädophiler. Was Urbaniok auch zu verschweigen versucht ist die Tatsache, dass er plötzlich auch ganz andere Täter zu verwahren begann (oder, wie er es ausgedrückt haben möchte, vom Gericht verwahren liess). Diejenigen unter Urbanioks Kundschaft, die früher Opfer fürsorgerischer Massnahmen (inzwischen im allgemeinen Konsens abgeschaffenen) geworden wären, obwohl sie noch nie Menschenleben schwer gefährdet haben oder eine Bedrohung der Allgemeinheit gewesen wären, konnten nun plötzlich wieder dank Urbanioks Risiko-Kalkulationsverfahren über Jahrzehnte weggesperrt werden.

Siehe hierzu auch meine früheren Posts unter dem Stichwort "Urbaniok".


Mit dem System Fortress wird durch 100 verschiedene Eigenschaften das Risikoprofil einer Person erstellt. Auf Basis der 2 oder 3 prägnantesten Eigenschaften die sich auf diese Weise herausstellen entscheidet das Gericht, was die Folgen sind, die sich daraus ergeben.
Er erzählt dies zwar nicht gerne, doch Frank Urbaniok lieferte auch immer eine Empfehlung, der das Gericht natürlich zu folgen tendierte, war doch er der Fachmann für die Einschätzung der potenziellen Gefährlichkeit eines Täters.


Die Gruppe, der lebenslänglich weggesperrt, ist sehr sehr klein. Und in diesem Falle finde ich das auch gut.
Wir alle wissen, dass eine Menge unschuldiger Menschen in Schweizer Gefängnissen hocken, genauso wie in Deutschen. Will jetzt Urbaniok wirklich behaupten, er könne völlig ausschliessen, dass er Menschen wegsperren liess, bei denen eine solche Massnahme nicht gerechtfertigt war? Und wie stehts, wie gesagt, mit Menschen die kein Kapitalverbrechen begangen haben und dennoch, dank der sogenannten "Kleinen Verwahrung" oft über Jahrzehnte weggesperrt bleiben, nur weil man ihnen eine schlechte Charaktereigenschaften attestiert? Ab wann rechtfertigt der Schutz der Öffentlichkeit (den ich absolut nicht grundsätzlich in Abrede stellen möchte) den Jahrzehnten langen Freiheitsentzug Kleinkrimineller? Denn dies hat unter Urbaniok begonnen, und geschieht weiterhin immer wieder. Wie ich schon sagte, bei den fürsorgerischen Massnahmen schienen wir uns alle einig zu sein: diese müssen verschwinden. Dennoch hat Urbaniok unter unser aller Augen und ohne öffentlichen Aufschrei etwas sehr ähnliches wieder eingeführt.


Es ist die existenzielle Unzufriedenheit, die mich antreibt.
Nun könnte man schon langsam die Frage stellen, ob ein solcher Mensch, der dazu noch mit einem Teufel als einziges Tattoo rumläuft, wirklich die richtige Person ist, um über Schicksale zu bemessen.


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Nun möchte man die gesellschaftlichen Folgen der oben genannten Verzerrungs-Mechanismen des Geistes debattieren.


Wenn man sich die Wahl von Trump ansieht: Ich glaube viele Menschen haben genug von den durchgestylten Parolen, von in Hinterzimmer ausgekasperten PR-Strategien, von den glatten Politiker-Statements die Nase voll haben.
Also doch. Sogar in einem Buch wie dieses darf die gerade obligatorische Trump-Schelte nicht fehlen. Mich beschleicht der Verdacht, sie könnte sogar Sinn und Zweck des gesamten Werkes sein. Würde mich inzwischen nicht mehr wundern. Der zweite Teil des Titels lässt einen solchen Schluss durchaus zu: "Über die Schwächen der menschlichen Vernunft und ihre fatalen Folgen." Ich lese dies inzwischen so: Urbaniok erklärt uns hier offensichtlich in seiner ganzen Weisheit wie die zu Beginn des Interviews angesprochenen Verzerrungs-Mechanismen des Geistes, jeden Wähler und jede Wählerin die einen Trump oder sonst einen Populisten wählten, in extremen Masse einen Streich gespielt haben müssen. Sie leiden sie also faktisch alle an einer schwächlichen Vernunft — oder anders gesagt: entweder sind sie krank oder sie müssen blöd sein.

An dieser Stelle muss ich eine kurze Parenthese in Sachen Trump und meiner Einschätzung von ihm einlegen.
Inzwischen wird so argumentiert, als seien Trump und alle sonstigen Populisten auf der Welt eine und die selbe Sache, ja sie seien untereinander austauschbar. Man erzählt uns, die Wahl Trumps habe die Populisten auf der ganzen Welt gestärkt. Ich finde es heute extrem schwierig zu beurteilen, welche Politiker ehrlich sind und welche ihrem Volk etwas vormachen und mein Wissen reicht nicht aus um bei irgendeinem anderen "Populist" auf der Welt ein gutes Gefühl zu haben. Bei vielen unter ihnen habe ich ein eher schlechteres Gefühl. Doch bei Trump habe ich meine erste Einschätzung revidieren müssen und bin inzwischen zum Schluss gelangt, dass er a) keinen Bruchteil der schlimmen Fehlern und Lügen und Ego-Trips begangen und sogar verbrochen hat, die man ihm andichtet und b) er gute Absichten von Anfang an hatte, Absichten die er auch offen mitteilte und damit ein anderes Narrativ eingebrachte, was ihm Politik und Medien niemals verziehen haben. Drain the Swamp. Remember? Ist immer noch von Aktualität, obwohl die Medien dies vergesst zu haben scheinen! Drain the Swamp. Daran arbeitet er weiterhin, inmitten all den anderen Fronten, an denen er unaufhörlich angegriffen wird. Der Mann ist dabei, eine gewaltige Leistung zu liefern...


Aber die Alternative ist eine schlechte Alternative: Trump hat was erratisch verrücktes an sich, er lügt völlig hemmungslos, und dennoch wird er als authentisch wahrgenommen.
Das Trump völlig hemmungslos lügt, ist eine Behauptung die Urbaniok mit Schawinski und den Mainstream Medien teilt. Wie kann es sein, dass so viele Menschen ihn wählen, dass so viele Menschen hinter ihm stehen? Will Urbaniok mir wirklich erzählen, sie würden allesamt über all den Lügen hinwegsehen, sie ignorieren? Unterstellt er wirklich all diesen Menschen, entweder nicht in der Lage zu sein die Lügen zu erkennen oder dann vom Amt des amerikanischen Präsidenten so wenig zu halten, dass sie mit einem andauernd lügenden Staatsoberhaupt trotzdem zufrieden sein können? Ausgerechnet sie, unter denen sich so viele "Patrioten" nennen? Ausgerechnet die sollen alle dumm oder ohne jegliches Verständnis von Demokratie sein? Ich vergas ja schon wieder: Die Vernunft hat ihnen einen bösen Streich gespielt! Und Urbaniok ist dermassen belehrt, dass er in der Lage ist uns allen zu erklären, worin dieser böse Streich liegt.

Meine Wenigkeit behauptet an dieser Stelle, der böse böse Streich, der uns allen gespielt wird, der einen Anschlag auf unsere Vernunft verübt und sie in Beschlag nimmt, sei vielmehr Namens Urbaniok oder Schawinski oder Mainstream Medien, als etwa eine evolutionäre Falle die sich in unser Geist eingeschlichen haben soll.




Frank Stoner bei Stoner Frank&Frei [Quelle: frankstoner.tv]



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Der Trump-Bashing ist ja schon vorbei — ein bisschen beleidigt, ein bisschen beschuldigt und das wars schon? Wow, da bin ich mir von Schawinski ganz andere Tiraden gewöhnt. Aber um so besser...

Nun kommt ein ganzer Teil im Interview, in dem ich Urbaniok zuerst einmal nur zustimmen kann: Der Umgang der Medien mit Ausländer-Kriminalität: Das verschweigen oder negieren des Problem führt zu reflexartigen Negativreaktionen von Seite all der Menschen, die Spüren da wird nicht transparent informiert. So weit so gut. Sie fallen den Populisten in die Arme weil diese bestimmte Tabu-Themen doch bewirtschaften, wenn auch immer wieder in überspitzter oder vereinfachender Weise. Ganz meine Meinung: Die Medien verraten ihre ureigene Daseinsberechtigung, wenn sie aus vermeintlich "erzieherischen" Gründen, bestimmte Themen nicht behandeln, filtern, oder mit voreingenommener Meinung angehen. Urbaniok erklärt hier gerade sehr schön, wie sich Medienleute sogar selbst zu Lügenpresse oder Lückenpresse machen können, sogar ohne schlechte Absichten. Hut ab Herr Urbaniok.

Und im Interview selbst, live vor der Kamera, veranschaulicht der Gesprächspartner von Urbaniok, der ihn interviewenden Journalist, wie sich seine Berufsgruppe in überheblicher Voreingenommenheit über das Publikum verrennt und genau den Fehler macht, den Urbaniok und ich den Medien vorwerfen, als er fragt:
Ist da die Vernunft der grossen Bevölkerung klug und differenziert genug, in diesem Fall, so dass man denen die Wahrheit auch zumuten kann?
Welch ein armselige Frage, für einen Journalisten, dessen Leidenschaft es doch sein sollte, Informationen den Mitmenschen zukommen zu lassen! Hier nimmt er sich schon heraus, sich zu fragen (und natürlich würde er sich ausserhalb des Interviews auch selbst eine Antwort liefern), ob das Volk überhaupt mit so viel Wahrheit imstande ist umzugehen, ob es genug intelligent dafür ist.

Nun stellt sich mir natürlich die Frage, weshalb Urbaniok dieses Argument bringt. Er gibt ja sogar einem Trump damit recht, der Probleme mit Ausländer benannte. Dazu muss man sagen, dass er ja keinerlei Lösungen oder Verbesserungs-Vorschläge bietet, nein, er möchte nur die Probleme benannt haben. Man könnte jetzt die Behauptung in den Raum stellen, Urbaniok mache sich selbst zum Populisten, einen dieser vereinfachenden Geister vor denen er so eindringlich warnt. Er selbst ist dafür, dass man differenziert Dinge wahrnimmt und dass sich jeder selbst eine eigene Meinung bildet: dem kann ich mir nur anschliessen. Es möge jeder selbst beurteilen, was die Motivation von Urbaniok sein mag, das Thema der Ausländer-Kriminalität ohne Lösungsansätze aufzugreifen.


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Nun kommt die Diskussion auf ein weiteres Thema, nach der Ausländer-Kriminalität ist es nun die Bürokratie. Wie zuvor, kann ich ihm eigentlich nur recht geben. Zum Beispiel in Zürich ersticken wir fast an den Regulierungen. Der Interviewer meint, Regeln hätten in der Regel ihren Grund und Urbaniok selbst habe ja ein Risiko- und Evaluationssystem (Fortress) eingeführt, was daran denn so schlecht sei? Urbaniok dazu


Bei meinem Regelsystem gibt es, glaub ich, 50 Milliarden Möglichkeiten: es ist also nicht sehr eng reguliert, es gibt viel Spielraum für die individuelle Kreativität.
Buuum! Ich bin zuerst sprachlos. Den muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: "Es gibt viel Spielraum für die individuelle Kreativität!" Diesen Knüller habe ich nicht kommen sehen. Hier sagt Urbaniok gerade, sein vermeintliches System zur Objektivierung des Gefahrenpotentials eines Straftäters biete grossen Spielraum für Kreativität! Buuum! Das ist doch mal 'ne richtige Bombe!


Später kommt er noch mit einem Würfel-Entscheidungssystem vor Gericht. Ich geh darauf gar nicht ein — vielleicht ist meine Differenzierungsfähigkeit zu eingeschränkt für einen grossen Geist wie der Urbanioks. Oder so.


Ich glaube es gibt keine absoluten Prinzipien. Ich glaube, die Idee, dass es absolute Prinzipien gibt, die immer und überall und für jeden Fall das Richtige sind und gültig sind, das möchte ich stark in Frage stellen.
Wow! Alles ist Zufall, nach dem Urknall entstand irgendwann durch puren Zufall das Leben (so Urbanioks Weltanschauung), alles ist relativ, alles ist relativierbar, weil eh alles aus dem Chaos entsprungen ist und in den Chaos zurückkehren wird. Kinder werden nicht sexuell Missbraucht? Nee... Wenn ich jetzt Urbaniok richtig verstanden habe, findet er, da gäbe es Fälle, in denen das schon in Ordnung wäre. Folter? Er wird sogar vom Interviewer danach gefragt: Schüttelt nur den Kopf. Keine absoluten Prinzipien! Buuum!


Sie kennen das aus meinem Buch: Ich mache die Trennung nicht so zwischen denken und fühlen. Ich glaube, für unser Gehirn gehört beides zusammen. Wir trennen das von aussen, für unser Gehirn ist das eine Art und Weise wie wir Informationen registrieren, wahrnehmen und verarbeiten, das Gehirn ist es egal ob wir es Gedanken oder Gefühl nennen.
Natürlich: alles ist Information, alles ist Algorithmus. Es gibt keine Seele, es gibt kein Bewusstsein ausser den Gehirnfunktionen. Bla bla blablabla.


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Das beste an diesem Interview? Ich muss das Buch gar nicht lesen!
Hätte ich sowieso nicht, doch so bin ich mir sicher, meine Vorurteile waren gerechtfertigt und wurden allesamt vom Autor bestätigt, nein, er hat sie sogar übertroffen!
(Das hier besprochene Interview: irgendwo im Netz wird man es schon finden, wenn man sich das unbedingt antun möchte. Ich rate nicht unbedingt dazu — habe mir das angetan um es euch möglichst zu ersparen...)



Urbaniok (und Schawinski):
was Denis Scheck mit Max Otte kann, das kann ich schon lange!
Wir holen uns das Narrativ zurück!






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NACHTRAG 22.02.2021
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Bald ein Jahr nach dem Veröffentlichen dieses Posts muss ich darauf zurückkommen. Ich will fair bleiben, also muss ich voller Ressentiment zugeben, dass Frank Urbaniok mit seinem Schmöker (vorerst) Recht behalten hat. Aber auch nur, weil ein Plan umgesetzt wurde, das über Jahrzehnten von unzähligen Menschen vorbereitet wurde, und dieses Verhalten so sehr studiert wurde, dass man schon zu einem gewissen Grad der Virtuosität gelangt ist, im gezielten Ausnützen dieser Schwächen. Doch ja, der Grossteil der Bevölkerung hat so reagiert, wie Urbaniok es in seinem Schmöker beschreibt. Fakt ist aber auch, dass diese Reaktion eine ganz natürliche ist, und sie gezielt missbraucht wurde, um die Bevölkerung zu täuschen. Es macht nicht den Menschen schlechter, der Opfer dieses Verhaltens wird, sondern um so viel mehr den Menschen, der diese Eigenschaft bewusst ausnützt. Es macht also all die Urbanioks, die darüber Bescheid wissen und sind nun aber nicht die Mühe machen, die Mitmenschen darüber aufzuklären, zu noch viel schlechtere Menschen, als sie es vor dieser Krise eh schon gewesen sind. Denn aufklären wollte Urbaniok mit diesem Buch nicht wirklich, auch wenn es zuerst einmal so daherkommt. Doch an ihren Taten werdet ihr sie erkennen: würde Urbaniok wirklich aufklären wollen, dann würde er sich doch jetzt öffentlich zu Wort melden und darauf hinweisen, jetzt wäre genau so ein Zeitpunkt, in dem Menschen zu dem Verhalten tendieren, vor dem er in seinem Buch gewarnt hat — oder eben zu warnen vorgegeben hat, und sich in Wahrheit nur einen Gag für Insider leistete.



Es ist noch lange nicht vorüber!  
 

December 30, 2019

Gute Lektüre — Schlechte Lektüre

 
Zuerst die

GUTE LEKTüRE
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Gute Lektüre? Nein, dies wäre untertrieben, in der Tat ist dies die BESTE Lektüre die ich in den letzten Jahren hatte — zumindest in Sachen Sachbücher ist es mit Abstand das mir am besten gefallene Buch seit langer Zeit. Aus verschiedenen Gründen: zum Ersten, weil es genau das Thema behandelt was sich mir in den letzten Jahren am stärksten aufgedrungen hat; zum Zweiten, weil es so nüchtern, sachlich und unaufgeregt (das Gegenteil von dem was ich bin) das Thema behandelt; und zum Dritten, weil es genau DIE richtige Lektüre ist, die man einer aufgeklärten, progressiven, fried- und freiheitliebenden Leserschaft raten kann, die sonst fast nicht zu überzeugen vermag. Ja, nicht einmal erreichen kann man sie, und ich weiss wovon ich spreche, denn bis vor kurzer Zeit gehörte ich selbst zu dieser Leserschaft und hatte absolut kein Ohr für derartige Argumentationen, weil sie mir als viel zu fantastisch, oder zu paranoid, oder völlig unseriös erschienen. Bis vor einiger Zeit gehörte ich selbst zu dem Publikum der meinte, alles was ein Roger Schawinski für Gut empfand in der Tat auch gut war, weil es einfach vernünftig ist, dies oder jenes Thema so zu beurteilen, wie unser aller Roger es tut. Bis vor kurzem gehörte ich auch zu dem eher städtischem, gut bis sehr gut gebildeten Publik, zu dessen inoffiziellen Vertreter sich Roger Schawinski selbst gemacht hat. Ich gehörte zu diesem Publikum der genau das für lächerlich oder abwegig empfand, was Schawinski als lächerlich oder abwegig proklamierte, und der für unterstützungswürdig hielt, was Schawinski für unterstützungswürdig proklamierte — nicht weil ich Schawinski je für eine Autorität gehalten hätte, nein, weil er genau das benennt und "framed" was seiner Agenda nicht oder eben doch entspricht.

Lange Rede kurzer Sinn. Das Zitat das mir in Sinn kommt und am Besten zu diesem passt?

Our understanding of the truth is very very conditioned.
Ai Weiwei

Bisher kam der allergrösste Teil der Kritik am aktuellen System entweder von der weit aussen Rechten oder der weit aussen Linken und erreichte schon aus diesem Grund die meisten jungen und aufgeschlossenen Menschen nicht — nun erscheinen endlich die ersten Bücher aus mitten-links mit Fundamentalkritik am ganzen System, nein, es ist mehr als Kritik, es ist endlich ein Leseschlüssel für die gesamte Flut an Informationen, die uns Tag für Tag erreicht.

Das Buch heisst: Warum schweigen die Lämmer? — Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören (Erweiterte Studienausgabe), von Rainer Mausfeld, ist 2019 bei Westend erschienen und ist meiner Meinung nach schon sowas wie eine Pflichtlektüre für jeden Zeitungsleser oder Tagesschau-Zuschauer. Es war für mich eine Offenbarung und ich bin der überzeugung, es wird zur Offenbarung auch für einen Grossteil der Leser dieser Zeilen. Ich zumindest wünsche dies jedem Schawinski-Leser oder -Zuhörer ganz besonders, aber auch sonst einem jeden Mitmenschen der Interesse an der Welt und das Geschehen auf ihr hat., ich wünsche dieses Buch jedem Mitmenschen zu Weihnachten und/oder zum neuen Jahr. Sie können sich bei mir melden wenn Ihnen das Buch nicht gefallen haben sollte ;-)



Agnus Dei (1635-1400) von Francisco de Zurbaran



Dieses Buch hat mir die Augen über viele Dinge geöffnet, wie z.B. woher der ganze Hass überhaupt kommt, den es benötigt um Systeme wie der Kommunismus oder der Nationalsozialismus zu implementieren, wie diese zwei Verwandt sind und worauf sie eine destruktive Antwort liefern sollten. Oder wie selbst Neoliberalismus und Faschismus verwandt sind — auf den ersten Blick recht verblüffend, oder? Durch dieses Buch habe ich einen Schlüssel erhalten, der es mir erlaubt, die Flut an sogenannten Nachrichten und Informationen mit der ein jeder von uns heutzutage konfrontiert ist, viel besser einzuordnen, ein viel grösseres Bild darüber hinaus zu erkennen das weit über die Aktualität hinausgeht, die Metaebene vieler Ereignisse selbst mit wenigen Nebeninformationen zur Verfügung zu erahnen, die Zusammenhänge selber zu erkennen und nicht immer auf die "Hilfe" sogenannter Experten angewiesen zu sein.

Es hält wissenschaftliche Standards stande und ist nüchtern, von sehr leichtem Verständnis ohne deswegen je populistisch oder polemisch zu werden. Es ist auch keine Polemik die transportiert wird, und dennoch sachliche, nachgewiesene und oft grundlegende Deutungsverschiedenheit mit dem von den Mainstream Medien übermittelte Narrativ. Dadurch kann die Lektüre teilweise etwas schmerzhaft sein, und dennoch empfindet man ein gutes Gefühl, wie es bei neuer Erkenntnis so oft der Fall ist. Das Belohnungssystem wird dadurch aktiviert, endlich einmal das Gefühl zu haben, einen Blick hinter die Kulissen erhascht zu haben, hinter diesen Kulissen die so sehr vor dem Publikum verborgen gehalten werden. Politik, Medien, Bildung und sogar Teile des eigenen Weltbildes können durch dieses Buch in ein gänzlich neues, befreiendes und zugleich entlarvendes Licht gestellt werden. Das letzte Mal, dass ich dieses Gefühl hatte, war als ich Robert David Steele von — von #UNRIG und Open Source Everything Engineering (OSEE) — zum ersten Mal sprechen hörte: Die Welt war danach nicht mehr Dieselbe.


Schawinski: WIR HOLEN UNS DAS NARRATIV ZURüCK! Dieses Stück ist übrigens extra für dich ausgewählt — für dich und für Daniele Ganser!!! Siehe auch diesen früheren Post über Bewusstsein und Framing.

Reframe  ==  Maud Geffray & Lavinia Meijer





Ich möchte an dieser Stelle aber unbedingt auch bemerkt haben, dass ich dieses Buch auch jedem Leser oder Zuhörer eines Markus Somm und/oder einer Weltwoche und/oder eines Roger Köppel und/oder eines Christoph Blocher sehr ans Herz lege.

Es ist in etwa so als hätte man uns ein Leben lang dieses eine Bild gezeigt und gesagt, die Welt sehe genau so aus:


Bild von @veksvanhilliktattoo

Und plötzlich, nach so vielen Jahren, öffnet sich die Tätowierung und das gesamte Bild erscheint, auch das bisher Verstecktgehaltene:


Bild von @veksvanhilliktattoo

Aha! Da ist ja noch etwas, oder? Da ist die ganze Zeit ein Weg gewesen, den man vor uns versteckt gehalten hat! Wie kann dies sein?

Spannend finde ich auch den Anhang über die sogenannte "Weisse Folter", wie Psychologie dazu beitrug Folter unsichtbar zu machen und das sogenannte MK Ultra Programm; Themen die man zuerst wirklich nicht hier erwarten würde, wo es doch viel mehr um Gesellschaftsordnung, Politik, Informationskanäle, Menschenbilder und Weltanschauung geht: Die Tatsache, dass der Autor dennoch entschieden hat es hineinzunehmen beweist schon an und für sich, wie sehr dieses Thema mit dem restlichen im Buch behandelten Sachverhalt verknüpft und verwandt ist. Es mache sich aber jeder selbst ein Bild...

Zu meiner grossen überraschung hingegen hat sogar NZZ Online gute Worte für Mausfelds' Buch gefunden, was lobenswert ist! Wie dies überhaupt erlaubt sein konnte, entzieht sich gerade meiner Kenntnis, könnte aber vielleicht mit der Klimadebatte und den diesbezüglich "nicht mehr zu manipulierenden wissenschaftlichen Tatsachen"zu tun haben, die inzwischen auf dem Tisch liegen, und die dieses Buch nicht mehr als Bedrohung erscheinen lassen und für überholt erklären? Wie auch immer, im Gegensatz zu mir kommt der Autor dort aber zum Schluss, ein Jeder solle bei sich selbst beginnen, die Demokratie zu retten; ich hingegen komme zum entgegengesetzten Schluss, dass es endlich an der Zeit ist, sowohl die Dinge wie auch die Akteure beim Namen zu nennen. Und nicht nur: Auch das von genannten Aktueren gespielte Schauspiel muss endlich einmal klar sichtbar, für jeden erkennbar, auf den Tisch. Und last but not least, um es mit den Amis zu sagen: "It's time to turn the tables!"





Nun also ein Beispiel für die nicht zu knapp vorhandene

SCHLECHTE LEKTüRE
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Die Wahl mag zuerst vielleicht etwas verblüffen, handelt es sich dabei doch um einen gross gefeierten Bestseller-Autor; dennoch bin ich mir meiner Sache mehr als sicher. Das Buch heisst: Homo Deus — Eine Geschichte von Morgen, von Yuval Noah Harari, ist 2018 bei C•H•Beck erschienen. Nun, Hararis' Buch wollte ich lesen da ich mich gezwungenermassen mit den Themen Artificial Intelligence (AI oder KI auf Deutsch) und Brain-Computer-Interface (BCI) auseinanderzusetzen habe, und zu beginn hatte ich hin und wieder ein komisches Gefühl, war mir jedoch noch keineswegs sicher, wohin die Reise führen sollte. Doch, wieder einmal lange Rede kurzer Sinn: Harari hat eines dieser Werke geliefert, die den Anschein wecken sollen, eine Warnung zu sein, ein Buch das grosse Themen aufgreift und die wichtigen Fragen darüber stellt, doch in Wahrheit ist es nichts anderes als das genaue Gegenteil davon: Es ist die zu diesem Thema zu Buch gebrachte Agenda.


Die kürzest mögliche Zusammenfassung dieses Buches würde in etwa so lauten
Humanismus und Anschluss an die AI über BCI vertragen sich nicht, also wird der Humanismus abgeschafft! Dies ist der erste Schritt, im zweiten müssen wir uns dann sogar das Recht an das System angekoppelt zu bleiben erstreiten und unseren Wert unter Beweis setzen.


Eine spontane Assoziierung mit einem Film? Okay, "2001: A Space Odyssey" ist eine Möglichkeit, doch diesen Film muss ich mir noch separat vornehmen — zusammen mit seinem Regisseur. Eine weitere, viel einfacher nachvollziehbare Möglichkeit ist der Film "Bomb Land", ein als Anklage getarnter Film der Glorifizierung von Straflosigkeit für verübte Hassdelikte gegenüber Randständige und Minderheiten in den USA unserer Tage. Der Film soll als dramaturgische Darstellung realer Ereignisse daherkommen, und als solchen die Missstände eines fehlerhaften Justizsystems dokumentieren; in Tat und Wahrheit ist es aber das Feiern einer gelungenen Befreiungsaktion eines Schuldigen sowie eine Art Gebrauchsanleitung für ähnliche Fälle. Auf dieselbe Art lese ich Hararis' "Homo Deus" nicht als die nüchterne und weitsichtige Abhandlung für die es sich geben möchte, sondern viel mehr als Wegweiser für Menschen die in grossen Zügen wissen wohin die Reise zu gehen hat aber sich nicht mit den Details auskennen: Harari liefert hier viele Informationen über Vorgehensweisen und Zwischenetappen.

Wie ich Harari definitiv auf die Schliche gekommen bin? Da war zuerst einmal dieser riesige Unterschied zum Inhalt von Mausfelds' Buch: dort findet man praktisch keine einzige Aussage die nicht ihre Quelle ausweist, bei Harari hingegen geschieht dies hier und dort, man würde meinen gerade einmal um den Anschein zu wecken: Unzählige Aussagen sind einfach in reiner Prosa geschrieben und erzählen einfach eine Geschichte, die aber schlicht und einfach keinerlei wissenschaftlicher Standards standhalten würde.

Das erste Killer-Argument ist dann aber "Intelligent Design" gewesen (siehe auch einen früheren Post über das Thema). Wie gesagt: Harari gibt sich als progressiver Aufklärer und wissenschaftlich arbeitender Autor, das Thema "Intelligent Design" wischt er aber mit ein oder zwei Sätze weg und behauptet, diese Argumentation sei deckungsgleich mit dem Kreationismus, wie es Menschen verstehen welche die Bibel für Gottes Wort halten — er tut also genau das, was in den USA zur eisernen Regel geworden ist, weicht man von dieser Regel ab fliegt man garantiert aus jeder akademischen Institution! Die Behauptung, Intelligent Design sei gleich Kreationismus ist aber schlicht und ergreifend eine glatte Lüge! Immer mehr Akademiker in den USA sprechen nun aus was sich niemand zu trauen sagt: Intelligent Design schliesst z.B. keineswegs Evolution aus, noch setzt es die Existenz eines interventionistischen Gottes voraus — es besagt nur, dass sich das DNA-Molekül in seiner ganzen Komplexität nicht spontan und völlig zufällig aus der sogenannten Ursuppe entstehen konnte. Es mag zuerst vielleicht nach einer Kleinigkeit aussehen, doch die Tatsache, dass Harari dieses Thema nicht wahrheitsgetreu Abgehandelt und dennoch nicht auf einige Bemerkungen verzichten wollte zeigt schon ganz klar, dass er sich nicht ausschliesslich der Wahrheit verpflichtet fühlt.


Autor unbekannt

Andererseits muss ich gestehen, über weite Strecken hatte Harari wirklich gute Argumente, gute Beobachtungen und Analysen, ja gute Beiträge zum Thema Leben in der Neue Digitale Welt beizusteuern. Doch was mich schlussendlich am meisten stört ist die Tatsache, dass er gute Problembeschreibungen formuliert, die richtigen Fragen dazu stellt, dann aber keinerlei brauchbare Antworten darauf zu bieten hat — nicht einmal ansatzweise! So notiert er z.B. wie der aktuelle Stand der Wissenschaft in Punkto Biologie der sei, das mittlerweile jegliches Leben als Anhäufung verschiedener Algorithmen verstanden und entsprechend auch so gelehrt wird. Es wurde zwar niemals der Beweis erbracht, doch dies ist nun einmal die aktuelle Faktenlage. Nun stellt er die Frage in den Raum, ob wir in einer Welt leben möchten, in der jeglicher Organismus nicht mehr als ein Algorithmus sei. Die Tatsache, dass er diese Frage überhaupt stellt, dient nicht der Fragestellung an sich, denn er wüsste eigentlich genau, dass als Antwort 2 klare Neins hermüssten: Nein, ein Organismus ist nicht nur ein Algorithmus und nein, wir sollten besser nicht in einer Welt leben wollen, in der jeder Organismus nur als eine Ansammlung verschiedener Algorithmen verstanden wird. Er sagt uns auch schon, dass diese Welt ganz sicher in kürzester Zeit auf uns wartet, und er gibt uns absolut keine mögliche Alternative.

Zu welchem Schluss mich dies alles verleitet? Nun, ganz klar: Y.N. Harari liefert hier eine Agenda, eine Wörterbuch, ein Lexikon und ein ganzes Argumentarium mit dem Lehrende, Führungskräfte, Politiker und natürlich die Medien (also die Eliten) werden arbeiten können, um informiert, kritisch, abgeklärt und vor allem Vernünftig daherkommen zu können, wenn über dieses Thema debattiert wird, wobei während diese Debatten geführt werden sich die Realität unaufhaltsam in die von Harari skizziertes Szenario verwandeln wird, ganz ohne demokratische Entscheidungsfindungsprozesse oder die Meinung irgendwelcher Betroffenen zu berücksichtigen. DARPA ist natürlich schon zur Stelle und behauptet rausgefunden zu haben, wie sie die mentale Performance eines jeden Menschen um 40% erhöhen können und erinnenrn daran, dass praktisch jeder Mensch schon mal gehört hat, wir würden alle nur um die 10% unserer intelektuellen Fähigkeiten zu nutzen wissen. Natürlich werden sich unzählige Menschen bei einem solchen Angebot in die Schlange stellen, um sich einen Brain-Computer-Interface verpassen zu lassen...


Schawinski und Seinesgleichen werden sich bei Themen wie "Künstliche Intelligenz", Cyborgs, Digitale Revolution, Vermessung des Menschen und seiner Empfindungen usw. bei Harari bedienen können. Und genauso haben sie eine Quelle für jedes unterschiedliche Themengebiet zur Verfügung, welches das theoretische Fundament und die philosophischen Grundlagen liefern werden, der Rest ist dann noch ein Spiel der Rhetorik. Und diese beherrscht Schawinski recht gut, wie wir leider alle immer wieder zu spüren bekommen.


Was Harari für ein Menschenbild zu haben pflegt, ist dann der nächste Brüller. Wie viele anderen ist er eben der Meinung, das Volk warte nur darauf, von einem guten Schäfer geführt zu werden, und werde auch immer glauben, was ihm auch vorgesetzt wird. Zugegeben, die letzten paar Tausend Jahre scheinen ihm recht zu geben, doch er zieht (genau wie es typisch für die intellektuelle Elite der Digitalen Revolution ist) nicht einmal in Betracht die Möglichkeit, dass sich der Mensch könnte weiterentwickeln und selbst über sein Glauben und seine Werte entscheiden wollen. Dieser Gedanke ist diesen Menschen völlig fremd. Hier schliesst sich wieder der Kreis und wir sind zurück bei Rainer Mausfeld mit seiner Frage "Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören."

Und tatsächlich nimmt Harari die Abschaffung der Demokratie als inzwischen gegebene Sache dahin, als wäre dies ein nicht mehr rückgängig zu machende Tatsache hin, die wir im Grunde nur noch zu akzeptieren haben, denn wir selbst werden sie abschaffen. Schon seit vielen Jahren ist ja dies das Narrativ über die Abschaffung der Demokratie ("Wahlen werden obsolet weil Google genau weiss, was ich wählen würde, also übernimmt Google direkt entweder die Nominierung der Räpresentanten oder gerade das Regieren selbst!"): wir werden auf unsere Rechte verzichten um in den "Genuss" neuer "Privilegien" zu gelangen, welche sich schlussendlich auf den Anschluss an die Künstliche Intelligenz und ihre Dienstleistungen beschränken werden. Um über Gefahren zu sprechen, die durch solch einer Anknüpfung entstehen könnten oder vielmehr entstehen werden, verliert er nicht wirklich viel Papier (Stichwörter sind hier Wetware und Hive Mind), und über allfällige Lösungen zu solch Problemen verliert er kein einziges Wort. Nicht zuletzt diese Tatsache macht in meinen Augen aus Harari einen Prophet der Versteckten Agenda, die gegen die Interessen des Menschen und des Humanismus verfolgt wird. Ganz zu schweigen dann von der ganzen Thematik betreffend Genetik und Bioengineering.


In einen Nebensatz erwähnt Harari einen sehr interessanten Punkt: Liebe ist die einzige Variabel, die das System nicht berechnen und vorbestimmen kann. Liebe ist die einzige Möglichkeit, das System überhaupt noch zu überraschen! Mein Tipp? Wir sollten uns im Umgang mit Künstlicher Intelligenz vielleicht viel mehr um das Thema Liebe kümmern und mit Hilfe der Maschinen versuchen rauszufinden, welche unglaubliche Kraft in der Liebe steckt und was es damit an sich hat... Liebe, Wasser, Schwingungen, (echtes) Bewusstsein (damit meine ich diesen immateriellen und dennoch existierenden Anteil unseres Wesen, den Harari und die Wissenschaft gerade versuchen aus unseren Köpfen zu lotsen)... Wie wäre es denn, wenn wir versuchen würden herauszufinden, was uns Menschen wirklich ausmacht und von den Maschinen unterscheidet? Die Maschinen können uns gerne dabei Hilfe leisten, oder? Unser Selbstbild und die gesamte Entscheidungsmacht in unserem Leben sollten wir ihnen aber auf keinen Fall überlassen!


Mein Ratschlag? Beide Bücher lesen, zuerst Mausfeld dann Harari. Viel Spass dabei, das zutiefst Unmenschliche in Hararis' Werk zu erkennen, nicht zuletzt auch dank dem Wissen, das man durch Mausfeld erlangen konnte.