Showing posts with label health insurance. Show all posts
Showing posts with label health insurance. Show all posts

April 25, 2014

bitte erlöse mich

 

Aus dem Buch für Einträge und Bitten der Besucher einer bekannten Kirche in Zürich

[...] Bitte erlöse mich von meinen ständigen Depressionen und den wiederholten Klinik-Aufenthalte. Bitte lass mich mein gewalttätiges Elternhaus überwinden. Dazu schenke mir doch bitte einen mir wohlgesinnten Therapeuten und nicht einer der nur saftige Rechnungen stellt. [...]

April 2014 - Unterschrieben (von weiblicher Person)


Selbst in einer Stadt mit einem solchen therapeutischen Angebot wie es in Zürich der Fall ist, ist eine junge Frau noch immer auf einen guten Therapeuten angewiesen und sieht sich bemüssigt, den lieben Herrgott deswegen zu bemühen, musste sich doch offensichtlich schon einige negative Erfahrungen machen.

Eine schlechte ambulante Versorgung und ein gut geöltes psychiatrisches System, von unzähligen jungen Erwachsenen regelmässig besucht, lassen vielleicht den Zustand unseres Gesundheitssystems als tadellos erscheinen, obwohl es in Tat und Wahrheit eine unglaublich hohe Anzahl an unnötigen, ja sogar schädlichen Leerläufe produziert, auf Kosten der jungen Patienten was die Gesundheit angeht (sie verlieren nach mehrfachen Anläufe jegliche Perspektive und Zuversicht auf ein selbstbestimmtes Leben) und auf Kosten der Allgemeinheit was die Finanzen angeht.

Und so kommt es, dass junge Erwachsene in der Schweiz, ja sogar in Zürich — eine der Städte mit der besten Lebensqualität auf der ganzen grossen Welt — den lieben Gott um einen guten Therapeuten bitten müssen. Mögen die Wünsche der jungen Frau, die diese Zeilen geschrieben hat, alle in Erfüllung gehen. Möge sie von weiteren Klinik-Einweisungen bewahrt bleiben, möge sie einem wohlwollenden Therapeuten begegnen, der ihr dabei hilft ihre emotionalen Problemen zu meistern anstatt nur saftige Rechnungen im Namen irgend eines Saft-Laden zu stellen. Möge sie etwas Liebe finden, anstatt immer nur Probleme und Misserfolge.


P.S. Ich nannte die Harte Klinik immer wieder scherzhaft einen Saft-Laden, ohne genau zu wissen woher mir das Bild dazu gekommen war. Heute fand ich es in einer Zürcher Kirche heraus: Der Name Saft-Laden stammt im Fall der Harten Klinik von den saftigen Rechnungen die sie dort stellen, zu oft für rein gar nichts...
 
 

February 13, 2014

Geheimhaltung von Weisheit

 
BREAKING NEWS
===============


Nicht weniger als vor inzwischen vielen Jahren die durchs Land sind, nicht weniger als damals kann ich einfach nicht glauben, was der Jungen Dame angetan wurde. Genau so wie damals will es mir einfach nicht in den Kopf, genau so wie vor inzwischen 6 Jahren lässt mich der Gedanke an diese Ereignisse immer und immer wieder sprachlos, genau wie damals bringt die Angelegenheit meine Welt — Verständnis von einer moderner und demokratischen Gesellschaft, soziale Ordnung, ja mein ganzes Weltbild, sogar meine Weltanschauung und mein Bild des Menschen — von Grund auf ins Wanken.

Inzwischen habe ich schon längst damit abgefunden, dass ich seit einzwischen schon Jahrzehnten die Zielscheibe irgendwelcher völlig abgedrehten und unglaublichen Spinnereien bin. So weit so gut. Oder so. Doch was mir einfach nicht in den Schädel will, ist dass man die Junge Dame einfach ins offene Messer laufen liess und ihr dabei zugesehen hat, ja sie vielleicht noch angefeuert hat. Wenn es für jedermann vollkommen klar war, was mit mir geschehen würde, dann wusste man auch, was der Jungen Dame bevorstehen könnte. Und ich kann nicht glauben, dass man vielleicht sogar noch das Gefühl hatte, sie könnte eine wichtige Lektion dabei lernen. Oder Gott weiss was man sich dabei gedacht haben kann...

Whatever. Hier zwei weitere Dokumente, die gerade aufgetaucht sind. Zuerst einmal geht es hier um die (gefälschte) Protokollierung von dem was ich der Jungen Dame geraten haben soll, in den kommenden Jahren, aus ihrem Leben zu machen. Wir erinnern uns: Sie war damals 20 Jahre jung und seit nun schon mehreren Monaten in der Harten Klinik. Plötzlich gelang es einem kleinen Funken, etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen und praktisch von heute auf morgen wollte sie nun raus aus der Klinik und war voller Tatendrang, sie konnte es nicht abwarten zurück ins volle Leben zu finden. Und mir soll nichts besseres eingefallen sein, als ihr Folgendes mit auf den Weg zu geben...



Verschwende deine Jugend  ==  D.A.F.






Was kann man denn auch erwarten, von einer "Deutschen-Amerikanischen Freundschaft"? Abhörung unter Freunde, ist das wahrscheinlich beste Szenario. Doch dies ist eine andere Geschichte. Viel relevanter ist hier der Kontrast zwischen meinem vermeintlichen Ratschlag an die Adresse der Jungen Dame und dem der Ärzteschaft der Harten Klinik, was (wie auch nicht anders zu erwarten war) sehr Professionell daherkommt. Man hat wirklich keinen Aufwand gescheut und so wurde dafür gesorgt, dass die Junge Dame von einem Taxi abgeholt wurde. Der Taxi-Fahrer hatte so einiges, womit er sie volllabern sollte. Sehr weise Worte, wirklich. Ich bin fest davon überzeugt, dass jedermann sich selbst die eigene Meinung sollte machen dürfen — und zwar in Bezug auf so ziemlich alles, was damit zu tun, wie die Staats-Gewalten einer sogenannten "Demokratie" agieren und wie sie mit Mitteln und Menschen umgehen, wofür sie ihre ganze Macht einsetzen und mit welcher Zielsetzung. Ich bin inzwischen zur Überzeugung gelangt, dass der Bürger und ja sogar der gewählte Politiker in völliger Unwissenheit darüber gelassen wird, wie ganz bestimmte Bereiche der Staatsmacht agieren und Einfluss in der zivilen Gesellschaft ausüben, ganz ohne Zustimmung und oft sogar ohne Auftrag der Gesellschaft. Ich könnte nun während Stunden erzählen wie die im Geheim agierenden Kräfte des Staats seit eh und je grossen Schaden anrichten, wie sie, anstatt mit den Zeichen der Zeit zu gehen ganz im Gegenteil, immer schlimmer werden und zu einer ernst zu nehmenden Bastion der Rückwärts-Gewandten Kräfte geworden sind, wie sehr sie an Einfluss gewonnen haben und tag-täglich gewinnen, unter den Augen aller, ohne die Möglichkeit etwas dagegen machen zu können. Der 11. September 2001 ist, wie wir alle wissen, der offizielle Startschuss zu einem absolut wahnsinnigen Rennen ins Ungewisse gewesen. Ich meine, niemand weiss wirklich wer dieses Rennen gewinnen könnte und was die Prämie sein wird, ich meine aber auch, dass die Bevölkerung eigentlich nicht die geringste Chance hat, dabei etwas zu gewinnen. Nein, die Bevölkerung kann nur verlieren, bei diesem Rennen. Sie hat ja schliesslich auch keine Einladung zum mitmachen bekommen, ausser die dringliche Aufforderung dazu, so ziemlich jeder Massnahme zur Einschränkung der Freiheit zuzustimmen. Wo sie dies nicht tun würde, wird sie auch nicht informiert. Jede beschlossene Massnahme wird durchgeführt, mit oder ohne Zustimmung von Politik und Gesellschaft. Doch dies ist vielleicht eine andere Geschichte. Vielleicht... Die Überzeugungen, zu denen ich in den letzten Jahren gekommen bin, bringen mich nun dazu, die Dokumente der Harten Klinik zu veröffentlichen. Ich bin der Meinung, die Allgemeinheit hat ein Anrecht darauf, in Kenntnis gesetzt zu werden. Fakt ist, dass auch um die Junge Dame zu überzeugen schon einiges an Aufwand betrieben wurde. Hier also die ersten Informationen, die man ihr durch den Taxi-Chauffeur zukommen liess. Ein übrigens sehr charmanter Typ, sehr sympatisch und aufgeschlossen. Aber leider ein völlig beschissener Taxi-Fahrer! Ein Albtraum, muss es gewesen sein, sich von diesem Wahnsinnigen am Steuer klugscheisserische Ratschläge über die Liebe und Beziehung geben lassen. Fakt ist auch, dass die Harte Klinik (also die Psychiatrie) nicht alleine agiert hat, dass andere Kräfte hier mit im Spiel waren und immernoch sind. Übrigens noch immer von Krankenkassen und vom Steuerzahler finanziert und gesponsert, wenn vielleicht auch nicht beauftragt.



Don't Let Him Waste Your Time  ==  Jarvis Cocker



Was diese Taxi-Fahrer von sich gibt ist von einer solchen Reifheit und zeugt von solcher Weisheit — ganz besonders im Vergleich zu den ach so kranken Botschaften die ich verbreitet haben soll — dass man sich doch wirklich zu fragen beginnt, weshalb um alles in der Welt die Leute, die die Fäden ziehen, unbedingt im Verborgenen bleiben wollen... Wie kommt jemand dazu, sich partout verstecken zu wollen, wo er doch mit solch Weisheit gesegnet wurde und wo seine Botschaften so sehr zu einer besseren Welt beitragen würden? Wieso möchte man aus der Unsichtbarkeit heraus die Ereignisse beeinflussen und die Menschen zu ganz bestimmten Taten anstiften, wenn man doch einzig und alleine derart noblen Absichten und edle Worte in die Welt tragen möchte? Dies bleibt für mich eines der grossen Mysterien dieser Affäre.

Und ich muss hier auch betonen, wie sehr sie doch hatten, damals, all die Docs und Wahnkörbe: Es sind seit der Begegnung mit der Jungen Dame nun schon 6 Jahre vergangen! Man stelle sich vor, sie hätte damals nicht auf den ach so weisen Rat gehört! Ganze hätte 6 Jahre ihrer so wertvollen Jugend hätte sie bis zum heutigen Tag schon verschwendet! Eine verschwendete Jugend. Perlen vor die Säue! Welch eine Verschwendung. Welch ein Verbrechen! Zum Glück hatte sie schlussendlich weise Menschen, die sich um sie kümmerten... Gott sei Dank!
 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden

 
 

September 30, 2013

Grenzen der Demokratie (nr.1)

 
Gerade dieser Tage haben verschiedene Länder mit den Grenzen von Demokratie zu kämpfen. Und selbst die UNO wirft rund um das Syrien-Konflikt eine ganze Reihe grundsätzlicher Fragen auf.

In Italien erpresst gerade Silvio Berlusconi die Regierung und das ganze Land, weil ihm durch eine schon so lange überfällige Verurteilung ein Verbot jeglicher politischer Aktivität droht. Zum ersten Mal seit er sich in die Politik flüchtete wurde er rechtskräftig verurteilt und riskiert jeglichen direkten Einfluss auf Gesetz-Gestaltung und stratigesche Ausrichtung der Wirtschafts-Politik aus dem Herz selbst der Macht hinaus zu verlieren. Zum ersten Mal muss er wahrscheinlich unter dem gespenst eines völligen Kontroll-Verlusts zittern. Dabei war ja ausgerechnet ein ähnliches Szenario (die Aussicht auf Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und mafiöse Seilschaften sowie anschliessendes Gefängnis) der Auslöser für seinen Entscheid gewesen, in die Politik einzusteigen. Praktisch über Nacht gründete er eine Partei und liess sich in einer von Immunität gesegneten Position wählen. Nun hatte er Blut geleckt und eine Spielwiese gefunden, die es ihm erlaubte seine Talente zum Besten zu Geltung zu bringen.

Er schaffte genau das wovon man immer gemeint hatte, es würde durch wahre Demokratie verunmöglicht werden. Immer öfters müssen wir die auf der ganzen Welt die schmerzhafte Erfahrung machen, dass sich die Idee einer sich immer regulierenden und sich automatisch vor Missbrauch selbst schützende Demokratie als genauso falsch erweisen kann wie diese abstruse Idee eines sich völlig von selbst regulierenden Marktes, der jegliche Art ungerechter Ausbeutung von Arbeitskräfte und exzessiver Selbstbedienungs-Mentalität in den obersten Etagen der grossen Konzerne durch den Druck des Konkurrenz-Mechanismus verbannen würde. Berlusconi schaffte es, sich innerhalb vermeintlicher demokratischer Spielregeln an die Spitze des Landes zu setzen und völlig schamlos Gesetzgebung und Spielregeln nach ganz persönlichen Bedürfnisse zu gestalten. Er schaffte es, der Hälfte der Italiener das Märchen unterzujubeln wonach was für ihn gut sei(ein erfolgreicher und "self-made" Milliardär und Unternehmer) natürlich auch nichts als Gut für das Land zu sein hatte.

Nun kaufte Berlusconi bei Bedarf Stimmen im Parlament unter den Augen der ganzen Welt: Jedermann wusste darüber Bescheid doch niemand konnte etwas dagegen unternehmen. Er reizte so ziemlich jedes Gesetz zur Preväntion von Interessens-Konflikte und Vettern-Wirtschaft bis zum Äussersten aus, und wo ihm dies nicht genug war änderte er ganz einfach das Gesetzt. Seine Rechte Hand im parlamentarischen Prozess war ein Jurist, der der legislativen Versammlung von Mal zu Mal einen pfannenfertigen Gesetzestext unterbreiten konnte, das nur noch durchgewunken werden musste. Dies kann auch Demokratie sein. Oder so.


Weitere Schlachtfelder um die Zukunft von Demokatrie und deren Definition sind zum Beispiel das Haushalts-Budget der USA, wo diesmal die Republikaner zu keinerlei Kompromisse bereit zu sein scheinen in Bezug auf die gerade erst umgesetzten Gesundheits-Reform "Obamacare". Obwohl beider Häuser dieser Reform zugestimmt hatten, obwohl alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und alle bemühten Gerichte die Zulässigkeit des neuen Modells bestätigt hatten, obwohl Obama danach ziemlich klar wiedergewählt wurde und somit seine Politik und ausdrücklich auch diese Reform des Gesundheitswesen, trotz all dieser Tatsachen sind die Republikaner nun fest entschlossen, die ganze Reform rückgängig zu machen, diese grundsätzliche Konzept-Änderung, diesen Dogma-Wechsel (der für die Ewigkeit mit dem Namen von Obama in die Geschichts-Bücher gehen würde) finden sich nun die Republikaner gezwungen zu fall zu bringen — koste es was es wolle!

Ich habe schon von Beginn an gesagt, Obama sei das Beste was Amerika geschehen konnte. Dieser Meinung bin ich heute noch. Dabei möchte ich keineswegs seine Fehlleistungen schönreden oder grundsätzliche Fehlverhalten der USA relativieren. Ich sage nur, kein Präsident hätte dem Land einen besseren Dienst erweisen können und in der Welt einen kleineren Schaden anrichten. Obama ist ein Politiker des "Zusammen", des "Miteinander", des Konsens, der konstruktiven Angehensweise und der gemeinschaftlichen mit Einbezug aller involvierten Parteien Lösungsfindung. Er ist kein Cowboy der mit seinem Namen unbedingt für mindestens einen — möglichst gewonnenen — Krieg stehen muss. Er ist keiner, der entscheidet und im alleingang umsetzt. Nicht umsonst war der Wahlkampf-Slogan "Yes We Can" und nicht "Yes I Can". Aus dem "Yes We Can" wurde "Yes We Scan", doch dies ist eine andere Geschichte, die in 90er des letzten Jahrhundert schon so aktuell war wie heute (erst recht seit es Internet-Browser gibt) und, leider, ging man wiedereinmal zurück zur Tagesordnung, als wäre nichts gewesen. Doch dies ist eine andere Geschichte in dieser ganzen Geschichte. Die Tatsache, dass er so viel weniger erreichen konnte als es ihm und vielen Amerikanern lieb wäre, zeigt wie schwierig und komplex legislativer und exekutiver Prozess in den USA inzwischen geworden sind, wie unglaublich mächtig die verschiedenen Interessens-Gruppen sind, welch mächtige Stimmen das eine oder andere Wörtchen mitzureden haben. Unter solchen Voraussetzungen ist ein Präsident des konstruktiven, gemeinsamen Lösungsfindung wahrlich nicht zu beneiden und prompt hat man Obama mit unglaublichen und unrealistischen Erwartungen zum scheitern vorverurteilt worden. Ganz zu schweigen von den unbegründeten Vorschuss-Lorbeeren... Entweder wir sehen der heutigen Realität ins Auge und gehen realistisch mit der Macht von Militär, NSA, CIA, Pharma-, Waffen-, Nahrungs- Industrie, Finanz-Wirtschaft und Banken, usw. usw. usw. um oder kein Präsident der Zukunft wird je mehr in der Lage sein, grosse Änderungen zum Besseren umzusetzen. Entweder wir beginnen zu akzeptieren, dass es selbst bei den staatlichen Behörden inzwischen (USA genauso wie EU) schon fast zur Regel geworden ist, die Interessen der Konzerne zu schützen und somit (so die Selbst- und Allgemeinheits-Täuschung) eine "gut funktionierende Wirtschaft" zu gewährleisten.

Nun stellt sich also ein Teil der demokratisch gewählten Repräsentanten des amerikanischen Volks stur und droht das ganze Land komplett zu destabilisieren. Dies trotz der möglichen katastrophalen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, die Devisen-Stabilität und vor allem trotz der Tatsache, dass nachweislich so ziemlich niemand im Lande das sie repräsentieren auch nur im entferntestens eine Insolvenz des Staates als mögliches Druckmittel zur Umsetzung gewünschter Ziele in kauf zu nehmen bereit wäre. Doch die politische Klasse scheint dies anders zu sehen. Eine demokratisch erarbeitete und umgesetzte Reform soll nun auf biegen und brechen wieder aus der Welt geschaffen werden. Dies kann auch Demokratie sein. Oder so.


In der Schweiz brodelt es auch immer wieder, wenn es um das Gesundheits-System geht. Und ich bin vor einigen Monaten erschrocken, als ich die Aussagen von SVP-Präsident Toni Brunner hörte. Die Finanzierung des Systems und die Kosten-Entwicklung sind ein Dauer-Thema hierzulande und so befindet sich der verantwortliche Minister seit je her auf einer grossen Baustelle, die wohl nie zu einem Ende finden wird. Kürzlich wurde ein ernsthafter Beitrag zu einer Entschärftung der akutesten Problemen bachab geschickt: Das "Managed Care" Modell wurde mit dem fadenscheinigem Argument der freien Arzt-Wahl geopfert, wobei diese weiterhin gewehrleistet war. Die reale Bremse der Kosten-Explosion wurde lässig in Namen irgendwelcher intransparenten Interessen geopfert. Jedermann weiss inzwischen, dass unser Gesundheits-System unaufhaltsam richtung Kollaps steuert und dennoch wird jede dem Parlament und dem Volk vorgeschlagene Anpassung instrumentalisiert und schlussendlich zu Grabe getragen.

Soweit die Sachlage heute. Nun kommt Toni Brunner und meint, bald sei das Obligatorium der Krankenversicherung aufzuheben, denn das System sei schlicht nicht mehr zu finanzieren. Es sei ihm bewusst, dieses Thema sei heute (noch) nicht mehrheits-fähig und die Partei müsse noch einige Jahre warten müssen, doch früher oder später wird der Moment kommen und die SVP wird bereit sein um all die Menschen zu repräsentieren, die so hohe Monatskosten für die Finanzierung der Krankheiten anderer Menschen nicht mehr zu tolerieren bereit sind. Obwohl die SVP gegen jeglichen Einfluss aus dem Ausland ist, scheint sie bei der Wahl von Themen die sie bewirtschaften möchte recht oft in richtung USA zu schielen... Was dort für die Republikaner funktioniert, wird wohl auch in der kleinen, auf ihre Traditionen bedachte Schweiz ziehen können... Oder, Herr Brunner? Ich glaube, niemand wird in der Schweiz ernsthaft bestreiten wollen, dass die Einführung des Krankenkassen-Obligatoriums und die solidarische Versicherung der ganzen Bevölkerung, mit inbegriffen der am meisten benachteiligten Schichten, eine grosse Errungenschaft von zivilisatorischem Fortschritt gewesen sei. Niemand wird doch AHV und IV ernsthaft in Frage stellen wollen, oder? Doch in diesem Fall, aus völlig unersichtlichen Gründen, fühlt sich die SVP bemüssigt, anstatt nach Lösungen zu suchen und somit gemeinsam mit allen Kräfte und, zugegeben, wie immer im demokratischen Prozess auch zu Kompromisse fähig, für die Erhaltung eines solchen Meilensteins der Zivilisation und der Kultur einzustehen, ganz einfach untätig zu bleiben und in aller Seelenruhe auf den Moment des Kollaps zu warten, um dann als erste politische Kraft auf das Solidaritäts-Prinzip verzichten zu wollen... Eine solche Art zu politisieren, das muss ich ganz ehrlich zugeben, macht mir schon ein bisschen Angst, denn sie ist bereit auf jegliche gemeinschaftliche Errungenschaft zu verzichten, im Namen einer "nicht Realitäts-Fremden" Einschätzung der Lage. Bis es soweit sein wird, fühlt man sich bei der SVP in Sachen Gesundheits-System offensichtlich von jeder Verantwortung entbunden, oder? Auch dies soll demokratie sein. Oder so.



P.S. Schon wieder schimpfe ich über die SVP... An dieser Stelle möchte ich nur kurz anmerken, dass ich letztens auch wiederholt von einigen Repräsentanten dieser Partei sehr positiv überrascht wurde, darunter zum Beispiel This Jenny, Christoph Blocher und andere. Ich hoffe dennoch, ich komme demnächst dazu, über diese Fälle zu schreiben und über die Notwendigkeit, eine Kraft wie die SVP zu haben. Ich bin der Meinung, dass die Schweiz durchaus das eine oder andere wirklich der SVP zu verdanken hat und dies oft gerade dann, wenn sie zuerst vielleicht die einzige Kraft ist, die sich traut eine Position zu unterstützen, entgegen aller anderer Parteien. Leider ist hier aber fast immer auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn es um konstruktive Gestaltung des Zusammenlebens geht. Ich hoffe aber, dass ich sie in Zukunft nicht allzu oft werde loben können, denn dies würde ein systematisches Versagen anderer Kräfte bedeuten. Und auch dies soll demokratie sein. Oder so.
 
 

August 03, 2013

Justiz- und Psychiatrie- Missbräuche

 
BREAKING NEWS
===============

Liebe ist keine psychische Störung. Und diese Botschaft, so offensichtlich und überflüssig sie uns auch erscheinen mag, sollten wir uns zu Herzen nehmen und in vollem Bewusstsein in die Welt verbreiten. Ganz besonders sollten wir der Jugend und Zukunft der Menschheit diese wertvolle Kunde zukommen lassen, wir sollten ihr es vorleben, wir sollten nicht müde werden, die Wichtigkeit dieser Erkenntnis zu beschwören. Denn Liebe ist die grundsätzliche Voraussetzung für Menschlichkeit, und zugleich deren grösste und erhabenste aller möglichen Lebenseinstellungen, sowie die Vervollständigung eines jeglichen zivilisatorischen Vorschritts.

Leider wird diese Einsicht zur Zeit alles andere als ernst genommen, ja sie wird eher belächelt und steht überhaupt nicht im Trend. Ganz im Gegenteil: die Werte, wonach gestrebt wird, sind in etwa die selben, die man bei Maschinen, Computers oder Software würdigt: Effizienz, störungsfreies Funktionieren, Zielstrebigkeit, Flexibilität bei sich verändernden äussere Umstände, minimaler Wartungsaufwand, usw. usw.

Wie wichtig es sein wird, das Gefühl der Liebe (als Mitgefühl und Güte verstanden) zu verteidigen und gesellschaftlich zu verteidigen, zeigt wieder einmal den von der Psychiatrie eingeschlagene Weg mit der letzten Ausgabe des Diagnosen-Katalogs DSM-5: Demnach ist ein länger als einige Wochen anhaltende Trauerzeit jetzt neu als psychische Störung definiert und wird natürlich dieser neuen Definition entsprechend von vielen Psychiatern und Kliniken gehandhabt.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ein Gefühl der allgemeinen Freude mehr als Suspekt rüberkommt, in einer Klapse. Weshalb sollte also der Tag noch so weit entfernt sein, an dem Liebe grosse grosse Mühe haben wird, sich von einer Realitätsflucht unterscheiden zu lassen. Noch ist Liebe nicht eine Pathologie bei Menschen die ansonsten als psychisch Unauffällig gelten, sehr wohl ist sie aber schon Grund zur Diagnose bei Patienten die sich ohnehin schon in psychiatrischer Behandlung befinden. Warum sollte es nichts als folgerichtig sein, Liebe als Störung zu bewerten, sobald sie auch nur in geringster weise einem effizienten und dynamischen Lebenswandel in die Quere kommen sollte? Ich habe schon einmal das Beispiel eines Dalai-Lamas gebracht, der (zum Beispiel von der Nachricht des Massakers auf dem Tiananmen-Platz oder der Tötung Buddhistischer Mönche in Burma) völlig überrollt in Tränen und Trauer „zusammenbricht“, aus purem Mitgefühl. Können wir wirklich mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein Mensch, welcher diese „Mischform“ von Liebe und Trauer vorweist, auch in Zukunft vor Übergriffe durch die Psychiatrie sicher sein wird? Können wir uns wirklich zu 100% sicher sein, dass Liebe, Mitgefühl und Güte niemals zu einer psychiatrischen Diagnose führen werden? Ich habe hier leider meine Zweifel...


Wie auch immer. Letztlich ist man auch bei der Sendung „Neues aus der Anstalt“ nicht drum herum gekommen, das Erscheinen von DSM-5 zu thematisieren. Obwohl, ganz dem Motto der Sendung entsprechend, es absolut stimmt, dass inzwischen schon fast die ganze Welt zur Klapse geworden ist, musste man dieses Hauseigene Thema dennoch angehen, hat es doch das Potenzial für durchaus nicht irrelevanten Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, auf lange Sicht betrachtet. Hier also zuerst einmal die allgemeinen Bemerkungen der Klinik-Leitung zum Thema neu erfundene Diagnosen.


Wut ist Krankheit!  ==  Neues aus der Anstalt




Nun aber zu einem viel handfesteren Argument, das die Notwendigkeit von Skepsis gegenüber der modernen Psychiatrie und dessen Missbrauch durch Justiz und Gesellschaft untermauern soll. Der Fall Mollath führt uns dank seiner inzwischen erreichten Prominenz vor Augen, wie ein Mensch (unglaublich und dennoch Alltag in der Schweiz, Deutschland, ganz Europa und sowieso USA!) nur anhand eines Ferngutachtens (also OHNE dass ihn der einweisende Psychiater je zu Gesicht bekommen hätte!!!) gegen seinen Willen weggesperrt werden kann. Wenn nötig auch für viele viele Jahre. Ganz davon abgesehen, dass wir diesen Missbrauch mit den Prämien der Krankenkassen und mit unseren Steuergelder finanzieren und (soviel ist sicher) diese vielleicht unangepassten oder unangemehmen Menschen als "Kunden" des Sozialamts und ambulante Patienten einer psychotherapeutischen Hilfestellung der Allgemeinheit nur einen Bruchteil der Kosten verursachen würden. Und ganz davon abgesehen, dass alle Fälle zusammengezählt und alle Jahre der teuren psychiatrischen Hospitalisierung in Rechnung genommen, hier die Rede von einer ganzen Menge Geld ist...


Mollath und psychiatrische Ferngutachten  ==  Erwin Pelzig


Danke, Erwin Pelzig: Wieder einmal findest du die klaren Worte, die angebracht sind!


Und wäre da nicht das viele Geld und die Fälle von Korruption und Amtsmissbrauch mit im Spiel, würden wir heute noch nicht das Geringste über Herrn Mollath wissen, so wie wir absolut nichts wissen von hunderten von Menschen, die in diesem Moment unter ganz dubiosen Umständen irgendwo weggesperrt sind und durch massiven Medikamenten-Einsatz in Zombies verwandelt werden.



Mein Appell an die ganze Gesellschaft: Versuchen wir zumindest unsere Kinder und den Dalai-Lama vom Wahnsinn unserer Psychiatrie und Justiz zu schützen! Vielleicht mit etwas mehr Liebe und klarer Information?

 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden

 
 

June 26, 2013

Live & Let Drive (nr. 1)

 
BREAKING NEWS
===============

Als erstes Häppchen möchten wir den Film vorstellen, wie ihn LET US SHINE im Kopf hatte, wie er ihn zu realisieren bereit und motiviert war, damals vor 5 Jahren. Er hat sich dazu entschlossen, heute den Film der Öffentlichkeit vorzustellen, weil er jetzt endlich auch das dazu passende Gegenstück verfügbar machen kann, welches seinem eigenen Streifen erst die Brisanz und Relevanz gibt, die ihn zur Sache von öffentlichem Interesse und von ziemlicher Wichtigkeit machen. Dazu aber später mehr.

Zuerst also die Vorstellung der Ereignisse, so wie sie sich nach dem Willen von LET US SHINE zugetragen hätten. Wie ihm schon ihn der Harten Klinik beigebracht wurde, ist auch in diesem Fall das Ende des Films von grösster Bedeutung.


C'était un rendez-vous  ==  Claude Lelouch



Das noch verschlafene Paris, die so oft "Stadt der Liebe" genannt wird, dient als Kulisse für diese doch etwas halsbrecherische Fahrt, auf dem Weg zu des Fahrers besseren Hälfte — auch sie offensichtlich eine Früh-Aufsteherin. Wir möchten mit Nachdruck die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Tatsache lenken, mit welch unwahrscheinlicher zeitliche Aufeinanderstimmung, ja absoluter Synchronizität, die beiden Turteltäubchen am Ort ihrer Verabredung eintreffen.



So weit so gut.
Es hätte eine Geschichte mit Happy End und ohne grosse Komplikationen auf dem Weg dorthin werden können. Doch wie fast immer in einem Kinostreifen gibt es auch hier die bösen Widersacher, die ganz andere Pläne haben und dem Protagonisten an den Kragen möchten. Wir sind stolz heute den Film vorstellen zu können, wie er von der Harten Klinik in Zusammenarbeit mit anderen staatlichen Behörden in die Realität umgesetzt wurde. Wir sind stolz darauf, Ihnen dieses Material zeigen zu können, wo doch keine Bemühung zu gross zu sein schien, um es in absoluter Geheimhaltung verschwinden zu lassen. Nichts war und ist den Halunken wichtiger als diese dokumentarischen Bildern über ihre Arbeits-Methoden und -Zielsetzungen der Veröffentlichung zu vorenthalten.

Es ist eigentlich ein Klassiker, wie er spätestens seit jedem James Bond Film bekannt ist: Der wahnhafte Schurcke, oft ein verrückter Wissenschaftler, ein in der klassischen akademischen Laufbahn gescheiterter Professor, der im Versteckten seine Pläne von Weltbeherrschung schmiedet. Geheimhaltung und Arbeit im Untergrund und im Verborgenen sind Voraussetzungen für diese Rollen. An unserem Fall ist das Besondere die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen genialen oder wahnhaften Professor allein handelt, der sich einen persöhnlichen Machtapparat erbauen konnte, sondern um eine Staatsmacht, um eine Behörde welche eigentlich im Namen der Öffentlichkeit handeln sollte. Dieser kleine aber feine Unterschied macht die ganze Brisanz an der Affäre aus. Hier als der Streifen.


Rat in Virtual Reality maze  ==  Harte Klinik



Based on the movie "Being John Malkovich", this adaptation realized by the doctors at the Harte Klinik is now called
"Being JOE LETmeSHINE (going round'n'round)".


Sehen Sie die kleine Ratte, wie sie auf der der Stelle läuft und die weisse Kugel in Bewegung setzt, wodurch wiederum die rundum projezierte Umgebung (eine Variante von Virtueller Realität) gesteuert wird? Die arme Ratte hat also niemals auch nur die geringste Chance gehabt, irgendwann einmal irgendwo ankommen zu dürfen. Nein, obwohl sie der Illusion ausgesetzt ist, sich im Raum fortzubewegen, tretet sie an Ort und Stelle.

Im Gegensatz zum Hamster in seinem Rad, der sich zwar betätigt und dennoch völlig bewusst ist, sich nicht im dreidimensionalem Raum zu bewegen, ist diese Ratte ganz bewusst und gezielt der Täuschung ausgesetzt, dem eigenen Willen entsprechend sich fortzubewegen. Irgendwie eine ziemlich perfide Sache, nicht wahr? Ganz besonders wenn man sich vor Augen hält, bei der "Ratte" geht es in Tat und Wahrheit um ein menschliches Wesen, um einen Mitbürger! Wenn man bedenkt, dieser ganze Zirkus wird mit öffentlichen Geldern finanziert! Wenn man bedenkt, der Probant hatte weder seine Zustimmung geben noch die Möglichkeit gehabt, sich dem Experiment zu entziehen — bei dieser vermeintlich "wissenschaftlichen" Arbeit kann also überhaupt nicht die Rede von Freiwilligkeit sein!

Nicht das kleinste Bisschen Freiwilligkeit? Diese offensichtliche Gemeinsamkeit mit den neuesten Skandalen über die Zulassungsstudien neuer Medikamente z.B. in Indien von Seite der grossen Pharmakonzerne (darunter natürlich auch Firmen mit Hauptsitz in Basel), diese Gemeinsamkeit ist wahrscheinlich weniger erstaunlich als es in einem ersten Moment den Eindruck machen könnte. Denn sowohl die Missbräuche in der Psychiatrie wie auch die der Pharma-Riesen basieren auf der genau gleichen Einstellung: Sie werden von einer völligen Geringschätzung der menschlichen Würde hervorgebracht, ja sie sind die giftige Frucht von regelrechter Missachtung des Menschen. Und, für mich viel erstaunlicher, scheinen in beiden Fällen Politik, Justiz, Gesundheits-System, ja sogar die fast komplette öffentliche Meinung einfach nur zuzuschauen. Oder, besser gesagt, wegzuschauen. Sie unternehmen nichts. Stecken den Kopf in den Sand? Wo verdammt sind die 99%? Weshalb ist es in der Schweiz nicht einmal möglich, für einen verurteilten Pädophilen ein lebenslanges Verbot von beruflicher Tätigkeit mit Kindern auszusprechen? Doch dies sind schon wieder andere Geschichten, die ich gerne einmal detaillierter anschauen würde...

Wenn man all diese Punkte bedenkt — plus noch einige andere wie zum Beispiel die Tatsache dass das Experiment nun schon seit vielen vielen Jahren so läuft, einmal so wie hier gezeigt, einmal mit anderen Probanten welche in verschiedenen Formen involviert werden — wenn man all dies bedenkt, dann erscheint das ganze doch eine ziemliche Schweinerei, oder etwa nicht? Kein Wunder, wollten die verschiedenen staatlichen Behörden die ganze Sache und die Informationen darüber unbedingt geheimhalten und nicht der Öffentlichkeit zugänglich.




Die Wahl des Soundtracks ist übrigens keineswegs zufällig: Diese Musik kam sowohl in Guantanamo wie auch bei ganz bestimmten Formen von Therapie im psychiatrischen Umfeld zur Anwendung. Gewöhnlich in Form einer Endlosschleife, entweder bei sehr hoher Lautstärke (für Folter oder Belastbarkeitstests) oder dann im nicht hörbaren Bereich, entweder im Niederfrequenz- oder dann im Hochfrequenz-Bereich.

Ausserdem bietet sich dieser Klassiker der amerikanischen Unterhaltungsmusik auch besten als Kulisse für Tätigkeiten im schmalen und oft nicht klar abtrennbaren Bereich zwischen Genie und Wahnsinn. Mann kann dabei sich zum Beispiel sehr gut einen in frühen Ruhestand getretenen (oder getreten wordenen) ehemaligen Bundesstaatsanwahlt vorstellen, wie er sich ans Werk macht und — mit seinen nur noch aus einem einzigen Häarchen bestehenden Pinseln — während vieler Monaten an einem einzigen Bild arbeitet, Strich für Strich. Dies ist vielleicht aber eine andere Geschichte, auf die ich ein ander Mal nähre eingehen möchte.


Noch ein kurzes Statement von LET US SHINE
==========================================

Ich habe schon oft und in den verschiedensten Formen über meine Begegnung mit der Jungen Dame erzählt. Bewusst habe ich aber die Bilder über die eigentlich geplante unmittelbare Zukunft unter Verschluss behalten, denn es war mir von grosser Wichtigkeit diese meine Bilder mit denen von Staatsorganen produzierten (und als offiziell deklarierte Version und somit als Wahrheit gehaltene) gegenüber stellen können. Erst auf diese Weise, so ist mein Empfinden, kann einigermassen ein Gefühl dafür übermittelt werden, wovon hier überhaupt die Rede ist und was die verschiedene involvierten Partien überhaupt zum Ausdruck bringen, jedes Mal wenn sie über diesen Fall berichten.

Weitere Versionen von "Live & Let Drive" werden in naher Zukunft veröffentlicht. So... Stay tuned. No... Stay on this road, with your track. No... Stay on track! Or something...

 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden

 
 

June 25, 2013

meine Vergangenheit will nicht vergehen

 
Was mich so unglaublich wütend gemacht hat und mir selbst heute noch Schmerz und Aggressivität beschert, was ich nach der Eskalation der Konflikte in der Harten Klinik ziemlich schnell geahnt hatte und während einer gefühlten halben Unendlichkeit einfach in der schrecklichen Unmenschlichkeit der schlichten Realität nicht für möglich gehalten habe, was ich bis heute noch als wucherndes, mich nicht loslassendes und dennoch nicht zu fassendes Geschwür aus Vorwurf und Vernichtung von Sozialkompetenzen empfinde, was ich in mehr als 5 Jahre nicht zu überwinden schaffte, was mich viel zu viel ausmacht doch nichts gutes übriglässt, was mich ohne die Liebe und Unterstützung einiger wenigen Menschen schon längst zerstört hätte, was ich fühle und erahne und leider nicht auf Augenhöhe in einem fairen Duell bekämpfen kann, was ich eigentlich, wie eine unheilvolle Erkrankung, möglichst weit weg von mir verdrängen würde und sich irgendwann nicht mehr verleugnen lässt, was mich bei jeder kleinsten und flüchtigen Begegnung schwer verletzt zurück lässt und was mich aber noch viel perfider und tiefgründiger verunstaltet wenn ich es, aus purem Selbsterhaltungsdrang versuche zu verneinen und vergessen, was ich damals mit einem eleganten kleinen Hüpfer hätte hinter mir lassen können durch das Wirken von Liebe und Respekt zum menschlichen Wesen und was dann zum immer tiefer werdenden Abgrund verkam, woran ich sowohl hätte zerbrechen wie auch sterben können, dies ist, so nehme ich an, sehr schwer nachzuvollziehen, für einen Jeden der nicht wirklich involviert gewesen ist oder sich mit der zerstörerischen Kraft eines Traumas bestens auskennt.

Soweit das Klagelied, mein Lamento, wie heute zu hören. Nun aber lass ich von der Konstruktion nicht endend wollender Sätze — so wie diese qualvolle Warterei nicht zu enden wollen scheint — und versuche zu benennen, was mich weshalb immer mehr verletzt hat, im Laufe der ersten 2 Jahre nach meiner „Therapie“ in der Harten Klinik. Ja, denn genau dies ist es, was ich den Wahnärzten dort vorwerfe: Die verweigerte seelische Grundhilfe nach den Auseinandersetzungen in der Klinik hat je länger je mehr Schaden in meinem Geiste angerichtet. Ich habe schon damals behauptet und tue es immernoch, dass ich nur einen ganz kleinen Teil meiner Traumatisierung hätte erleiden müssen — ja sogar noch nach den Zwangsmassnahmen mit Isolation und Zwangsmedikation! &mdash, wenn man zumindest ab meinem Verlassen der Klinik zu einem Umgang mit mir übergegangen wäre, wie man dies mit einem jeden ebenbürtigen, für „Ganz“ wahrgenommenen und mit ganz normalem Respekt begegneten Menschen. Zumindest im Rahmen einer zivilisierten Gesellschaft, welche man selbstverständlich im Umgang mit Menschen die eine höhere Ausbildung geniessen durfte erwarten würde, nicht wahr?

Dies war für mich der viel grössere Vertrauensbruch als eine Zwangsmassnahme die völlig aus dem Ruder geraten ist, zu der man steht und für die man sich einfach entschuldigt, wie es sich gehört. Es war der schlimmere Vertrauensverlust, weil sich die Verletzungen im Laufe der Zeit multiplizierten. Doch wie kann sowas sein? Nun, Tatsache ist, dass ich schon seit vielen vielen Jahren, völlig unfreiwillig, von einer Art rotem Faden begleitet wurde, einen Faden aus seltsamen Umständen, Begegnungen, Äusserungen, Beschuldigungen, aber auch aus diskreter und unterstützender Gesten gestrickt. Doch wenn man vor 20 Jahren bei diesen Eigenartigkeiten noch stark darauf achtete, dabei gar nicht wahrgenommen zu werden und als ganz normaler Teil des Alltags von mir erlebt zu werden, wurde der Umgang mit mir im Laufe der Jahre immer aufdringlicher, gewollt und offensichtlich in seiner Abnormität wahrnehmbar und sogar immer Feindseliger.

Da ich das Gefühl gehabt hatte zu der Zeit zu der ich mich in der Harten Klinik befand, wären die Karte nun endlich auf den Tisch gelegt worden, bin ich mit (wie sich herausstellte) verheerenden Annahme weg von der Klinik, ab nun sei Schluss mit den perversen und sadistischen „Eigenartigkeit“. Welch Missverständnis! Aber Max von der Bundespolizei hatte sich, wenn auch nicht offiziell, zu erkennen gegeben. Er hatte mir unmissverständlich dargelegt, dass er über grosses Wissen verfügte, was meine Biographie betraf. Ja, er konnte mir aus den Notizen meines Therapeuten detaillierte Sachverhalte schildern, wie ich sie dort erzählt hatte. Dieser Therapeut war der, von dem die Gelehrten in der Harten partout nichts wissen wollten. Max konnte mir aber auch erzählen wie ich die letzte 7 Neujahrsnächte verbracht hatte. Ich nahm ihm seine Bemühungen ab, mir zu zeigen, dass er genau wusste weshalb ich in der Klinik gelandet war. Ja, er gab mir das Gefühl, so ziemlich als Einziger, hinter mir zu stehen und meine Entscheidungen zu unterstützen. Als Einziger empfand ich ihn nicht als mir gegenüber offensichtlich feindselig eingestellt, ganz im Gegensatz zur Ärzteschaft in der Klinik. Und ausgerechnet diesen Menschen, Max von der Bundespolizei und den Ärzten, traute ich die Fähigkeit und die Mittel zu, schwerwiegende Entscheidungen treffen zu können, welche direkte Konsequenzen für mein weiteres Leben haben könnten. Zu dieser Zeit dachte ich noch, ganz naiv, alle Beteiligten wären nun auf der Bildfläche erschienen. Und deswegen konnte ich zur völlig abwegigen Idee kommen, so etwas wie Normalität könnte nun eintreten. Ich meinte, trotz meiner bevorstehenden Scheidung und dem Verlust der Arbeitsstelle, trotz der unvermeidbaren Tragödie die nun im familiären Kreis auf uns zukommen würde, trotz der Schikanen meiner Frau und ihre Versuche mein Sohn und mich zu entzweien, trotz all dem meinte ich wäre nun das Schlimmste vorbei.

Ja, die Liebe meines Lebens hatte sogar mein Weg gekreuzt und nach mich gerufen! Was wollte ich eigentlich mehr? Und, als unabdingbare Voraussetzung um dieses Geschenk des Schicksals überhaupt würdigen zu können und um schlussendlich als Gewinner aus all diesen doch schwer einschneidenden Veränderungen kommen zu können, meinte ich doch tatsächlich all der Wahnsinn ausserhalb der Psychiatrie, wie ich ihn Jahre lang erlebt hatte, würde nun ein Ende haben. Nichts hätte können falscher als diese Annahme sein! Das Gegenteil sollte geschehen!

Wenn ich bis anhin unzählige „merkwürdige“ Dinge im Laufe der Zeit erlebt hatte, mit denen ich aber irgendwie es geschafft hatte, fertig zu werden, wenn ich dachte abstruser als so könnte mein Leben auf keinen Fall werden... Nun. Alles, was bis anhin gewesen war, sollte sich wie Kinder-Geburtstag anfühlen, im Gegensatz zu dem, was noch auf mich wartete. Doch damit nicht genug: Während ich von einem Wahnsinn zum Nächsten getrieben wurde, kamen mir immer mehr Erlebnisse aus den vergangenen 20 Jahren in den Sinn und bei immer mehr Ereignisse wurde mir klar, welche unglaubliche Anzahl von Beziehungen und Ereignisse manipuliert wurden. Und jedes Mal, wenn ich vor meinem geistigen Auge meine „Therapeutin“ in der Harten Klinik sah und realisierte, wie sie über all diese Sachverhalte bestens Bescheid wusste und für mich eigentlich nichts als herablassenden, verabscheuenden Vorwurf übrig hatte, jedes Mal dass mir klar wurde, bis zu welch unwahrscheinlichem Masse ich niemals die geringste Chance in der Harten Klinik gehabt hatte, jedes Mal wenn mir klar wurde, dass ich nicht nur über viele viele Jahre gemobbt wurde sondern dass man mir dann auch noch völlig bewusst und in voller Absicht den Todesstoss verpasst hatte — sowohl von Doktor Y wie Doktor NO und Direktor Lanze, aber auch von meiner jungen „Therapeutin“ wurde ich regelrecht hingerichtet, ja.

So kam es, dass sich meine Traumata mit dem Vergehen der Zeit mehr und mehr verschlimmerte. Denn, zum Leid über die aktuellsten Ereignissen und den schmerzhaften Verluste dazu holten mich nun auch ununterbrochen Erinnerungsfetzen aus der Vergangenheit ein.

Und Max? Wo ich dummerweise davon ausgegangen war, jetzt wo er sich zu erkennen gegeben hatte musste doch zwangsweise wieder eine gewisse Ordnung eintreten, und sei es nur um die absolut grundlegendsten und wirklich minimalen Rechte eines jeden Menschen in einem Rechtsstaat wie der Schweiz zu gewähren. Doch ich war offensichtlich viel zu schnell mit meinen Gedanken und Schlussfolgerungen. Inzwischen verstehe ich, dass wenn man mich über so viele Jahre hatte mobben können und wenn man mich in der Harten Klinik all meiner Rechte entledigen konnte, einfach so, unter den Augen aller, dann war das Erscheinen von Max nicht das Ende der Aufräumarbeiten sondern viel mehr erst der Beginn. Tja, im Nachhinein ist man immer klüger.

Heute habe ich also, mehr als 5 Jahre nach den Ereignissen in der Harten Klinik, zum ersten Mal über die Dinge versucht zu erzählen, die zuvor geschehen waren. Heute erst bin ich überhaupt in der Lage mir vorzustellen, dies zu tun. Bis vor kurzem wäre dies völlig undenkbar gewesen. Und selbst heute Abend, während ich diese Zeilen geschrieben habe, hätte ich schon fast wieder aufgegeben. Es hat wirklich sehr wenig gefehlt. Obwohl ich genau weiss, ich muss da durch um, wie schon zuvor, die Traumata überwinden zu können, fällt es mir noch äusserst schwer darüber zu sprechen. Zum einen weil all der Wahnsinn bis heute nicht aufgehört hat. Zum anderen weil es ich gar nicht genau weiss mit wem ich es zu tun habe und hatte und weshalb: Ich kann nur Vermutungen stellen. Und ich merke, wie jeder Bereich meines Lebens tangiert ist: Von Freundschaften über Liebesbeziehungen, Privatleben also wie auch Berufsleben, ärztliche Versorgung und psychische Therapie, Drogensucht und Ferienreisen, Einbrüche bei mir zu Hause und bewaffnete Entführung im Ausland, Ignorieren einer Anzeige wegen Betrug bei der Zürcher Kantonspolizei woraufhin sich die Staatsanwaltschaft genau ein einziges Mal gemeldet hat und dann sein 5 Jahren nicht mehr, usw. usw. Ich kann es selbst kaum glauben, in diesem Augenblick in dem ich diese Liste schreibe, was alles unter die Räder von offensichtlich sehr gestörten Geister gekommen ist. Bei wem hat es begonnen und warum? Ich weiss es bis heute nicht. Wer hat da alles mitgemacht, in der Zwischenzeit? Ich weiss es nicht. All diese offenen Fragen machen es noch um ein Vieles schwieriger als damals, als ich Dampf über die Konflikte in der Harten Klinik abgelassen habe. Dort waren die Fakten erst gerade geschehen, ich hatte noch ganz klare Erinnerungen an alle Einzelheiten und ich spürte ganz klar, wie kein Weg vorbei an die „schreibende Selbst-Therapierung“ führen würde.

Und wenn ich heute erst einmal die ganzen Umstände zu schildern versucht habe, in denen sich die Dinge abgespielt haben, werde ich in der nächsten Zeit dann versuchen, konkrete Beispiele zu bringen. Ich werde versuchen es nachvollziehbar zu machen, wie mich Aussagen, Angriffe und Verletzungen aus der Gegenwart unweigerlich zu einem Ereignis, einer Aussage der Vergangenheit führt und wie ich erst jetzt die damalige Tat eines Mitmenschen als Anspielung, ja im schlimmsten Fall als Angriff erkennen, und wie ich erst jetzt eine Verletzung empfinde für Dinge, die vielleicht schon mehr als 10 Jahre zuvor geschehen waren.

Tönt verrückt... und ist es auch.
 
 

May 22, 2013

Ergänzungen zum DSM-5

 
Das Erscheinen der letzten und aktualisierten Auflage der weltweit als Referenz benutzten Auflistung „Bibel“ für die moderne Psychiatrie steht unmittelbar bevor. All die Menschen die schon seit langer langer Zeit warten und es nun fast nicht mehr auszuhalten glauben werden endlich erlöst: Im Laufe des Monats Mai wird das „DSM-5“ genannte Buch verfügbar sein.

Die Vorversion „DSM-IV“ ist schon seit mehreren Jahren in Gebrauch und wurde inzwischen überall auf der Welt so fest ausgereizt, wie es die jeweiligen äusseren Umstände auf nationaler, sozialer und kultureller Ebene maximal zulassen, wobei man stets darauf bedacht ist, die Linie zwischen „nachvollziehbarem Gebrauch“ und „unverantwortliche Verabreichung“ neuer psychiatrischer Diagnosen und die dazu passenden Medikamenten nicht zu überschreiten: Man achtet fest darauf, nicht unter die Reflektoren zu kommen, eventuell unter Verdacht zu stehen. Die Maxime lautet: Je weniger man über die Psychiatrie spricht, desto besser ist das. Ja nicht auffallen...

Diskretion, also. Und undurchsichtige Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse. Aber immer im Rahmen des Gesetzes, oder zumindest einer allgemein akzeptierten Auslegung des Gesetz, wonach jegliches Handeln eines Psychiaters innerhalb einer öffentlichen Psychiatrie niemals wird Verantwortung übernehmen oder Rechenschaft abgeben müssen.

Man könnte fast meinen, es sei hier die Sprache von den Schweizerischen Banken und deren Banker, im Zeitalter des Bankgeheimnisses. Aber dies ist eine andere Geschichte. Vielleicht...

Dem „DSM-IV“ verdanken wir Dinge wie die Diagnose-Stellung von ADHS bei Kleinstkindern und damit verbundene Verabreichung von Psychopharmaka – alleine diese eine Diagnose hat der Pharma-Industrie Dutzende von Milliarden Dollar Umsätze beschert, die es vor dem Erscheinen des Buches nicht möglich gewesen wären. Es kann sogar sein, dass Medikamente die schon seit 40 Jahre auf dem Markt sind und praktisch keine Anwendung mehr haben plötzlich „zweckentfremdet“ werden und als „angebrachte Verordnung“ für bis dahin nicht existierenden Diagnosen proklamiert werden. So geschehen bei ADHS und ADS.

Ausser ADHS waren auch die „BIPOLARE-STÖRUNG“ und das „ASPERGER-SYNDROM“ ganz ganz wichtige Errungenschaften und Neu-Entdeckungen des ach so wertvollen „DSM-IV“.


Dass man nicht einmal mehr davor zurückschreckt, sich an vor-pubertären Kindern zu vergreifen oder Anteile von mehreren Prozenten der Bevölkerung von heute auf morgen plötzlich für „Krankhaft“ zu erklären, ist irgendwie am Rande von der Öffentlichkeit wahrgenommen und zur Kenntnis genommen worden... viel mehr ist nicht geschehen! Offensichtlich haben sich die Menschen mit viel zu vielen Bedrohungen und Skandale herumzuschlagen, als dass sie sich noch an einem perfekt funktionierenden Milliarden-Business stören könnten, selbst wenn es erst durch den ihrer eigenen Kindern zugefügten Schaden so fabelhaft geschmiert laufen kann...


Bis hier nichts aussergewöhnliches, wird man zum Beispiel in der Harten Klinik meine Zeilen kommentieren: Ein durchgeknallter Junkie mit psychischen Problemen und mit von „psychotischen Episoden“ verursachten Auseinandersetzungen und Vorwürfe gegenüber den Psychiatern die ihn „therapiert“ haben schimpft anonym in seinem Blog und fabuliert über Verschwörungen und nicht legitimer Milliarden-Geschäfte von Pharma-Industrie und Psychiatrie. Hat es alles schon gegeben, wird es alles weiterhin geben, wird man in der Harten Klinik sagen. Und, so leid es mir tut, habe ich nicht die kleinste Chance, deren Argumente zu entkräften, denn Gesetz und Gesellschaft geben ihnen à priori recht, ganz besonders das Gesetz lässt mir so gut wie keine Chance (dies musste ich auch schmerzhaft lernen, doch dies ist eine andere Geschichte...). Tatsache ist aber, dass Kritik an das psychiatrische Diagnostik-Verfahren nicht von mir stammt, sondern von niemand geringerem als einer der Mitverfasser des DSM-5, der zu dieser Zeit noch überall in Gebrauch ist. Tönt schräg und ist es auch. Für einmal überraschend positiv schräge Neuigkeiten auf dem Gebiet der Psychiatrie. Grosse Vorwürfe an den heutigen Methoden der Psychiatrie kommen ausgerechnet von Herrn Allen Frances, der (zumindest bis jetzt) als unbestrittene weltweite Referenz gilt.

Es fängt schon damit an, das sogenannte „NORMALE“ zu definieren. Der Psychiater Allen Frances sagt, es gäben etwa 50 verschiedene Definitionen einer „normalen“ Persönlichkeit, welche den heutigen wissenschaftlichen Kriterien standhalten und in der angewandten Psychiatrie in Gebrauch sind. Eine dieser 50 Definition stammt von Herrn Frances selbst. Nun meint er aber, keine dieser 50 Versuche eine gesunde Psyche und einen gesunden Geist zu definieren sei wirklich brauchbar. Er betont diese Tatsache weil man logischerweise davon ableiten kann, dass wenn nicht einmal „NORMAL“ definierbar ist, noch viel weniger die verschiedenen psychischen Störungen in strikte Kategorien und Kriterien definiert werden können. Ich denke, diese Anmerkung sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man sich dem Thema Psychiatrie zuwendet.

Ja, es ist Frances selbst, der das Milliarden-Geschäft welche die neuen Diagnosen die mit dem DSM-5 geschaffen wurden anprangert! Und nun warnt Herr Frances vor der zu erwartenden Entwicklung der nächsten Jahren, nach dem Erscheinen des DSM-5. Eine der neuen „Zauberwaffen“ wird heissen
DISRUPTIVE LAUNEN-FEHLDISREGULATION-STÖRUNG

Man glaubt es kaum und muss es mehrmals lesen, doch dieses Teufelszeugs können jetzt ganz neu und ganz offiziell schon Kinder ab dem Alter von einigen wenigen Jahren haben. Ja, früher gab es diese Störung bei unseren Kleinkindern nicht aber – dem Fortschritt sei Dank – wissen wir nun, dass unsere Kinder eine solch schlimm tönende Störung haben können, und dies nach auf der ganzen Welt geltendem psychiatrischen Standard. Ist das nicht unglaublich?

Worum geht es dabei? Die betroffenen Kindern haben unschöne Wutausbrüche! Genau... Diese ätzenden kleinen Kindern, die sich nicht Ausdrücken können und deswegen einfach einmal, mir nichts dir nichts, ohne über die Folgen nachzudenken und den schlechten Eindruck den man auf den Besuch hinterlässt, einen verdammten Wutausbruch haben, Dinge auf den Boden werfen, schreien wie Schweine am Spiess. Das kann in der Tat eine ganz schlimme Sache für Betroffene sein, denn diese Kinder neigen dazu, sich unzivilisiert zu verhalten und dies immer wieder zu tun. Doch dank dem neuen DSM-5 wurde das Problem erkannt und benennt, und natürlich wird sich eine Wunder-Medizin geradezu perfekt anbieten, um den Teufel aus diesen Sprösslingen auszutreiben. Welch eine Erleichterung...!


Mir tun die Eltern so leid, die solche Kinder haben. Das Leben kann wirklich fast nicht auszuhalten sein, wenn in der Familie eines der Kinder diese Verhaltensweise in ausgeprägter Form hat. Und natürlich wäre die Familie dankbar, für jegliche Massnahme die etwas Druck aus der Situation nimmt und ein eben „normaleres“ Leben erlaubt. Doch stellen sich bei Kleinkindern so viele Fragen betreffend Langzeit-Schäden, Entwicklung des Gehirns und der Persönlichkeit, mögliche erzieherische Massnahmen, die vielleicht alternativ zur Medikamenten-Keule zuerst auszuprobieren wären. Jegliche Therapie-Methode ohne Medikamente hat keine Chance mehr und wird nicht mehr zur Anwendung kommen, egal wie effektiv diese aus sein könnte. Genau dies haben wir bei der „BIPOLAREN-STÖRUNG“ erlebt, wo man in den Staaten schon Kindern im Alter von 3-4 Jahren starke Psychopharmaka verabreicht. Nun wird dies ziemlich sicher auch im Fall dieser ganz neu „entdeckten“ Krankheit passieren. Wie heisst sie schon wieder? Ach ja...
DISRUPTIVE LAUNEN-FEHLDISREGULATION-STÖRUNG
==========================================

Wie viele Milliarden Umsatz werden diese 4 Wörter der Pharma- und der Psychiatrie-Branche bescheren? Wir können uns überraschen lassen und amerikanische Zustande haben, oder uns schon von Beginn an auf die Lauer setzen und mit kritischer Aufmerksamkeit die Sache verfolgen. Schliesslich geht es ja nur um unsere Kinder... Wie viele von den Kindern, die früher diese Störung hatten und aber keine Pille dagegen verabreicht bekamen, wurden zu einigermassen „NORMALEN“ Erwachsenen, die wie der Rest der Welt durch ihr Leben gehen? Und garantiert ohne Nebenwirkungen!


Aber genug reklamiert! Ich bin schliesslich auch einer der vielen Menschen, die von der Pharma-Industrie profitieren konnte er die mehr als froh sind, einige deren Produkte zur Verfügung zu haben: Dies will ich nicht verheimlichen oder in Abrede stellen und deswegen habe ich mich dafür entschlossen, selber einen kleinen Beitrag zur zukünftigen psychiatrischen Diagnostik beizusteuern. Ja, ich habe mich entschlossen, einige von mir erarbeiteten Diagnosen der Psychiatrie zu Verfügung zu stellen, welche dann vielleicht Teil von „DSM-6“ sein werden. Also: mein bescheidener Beitrag zur modernen Psychiatrie geht so:

Schon bekannt ist das „CAPGRAS-SYNDROM“. Hier fühlt sich der Patient schwer betroffen von der Tatsache, dass eine Person aus dem engsten Bekanntenkreis, z.B. der Partner, ein Elternteil oder ein anderer nächster Verwandter, ein Freund von einem genau gleich aussehenden Betrüger ersetzt wurde. Während der Rest der Welt den Personen-Austausch nicht zu merken scheint, ist der Patient der Einzige der in der Lage ist, den Trick zu durchschauen und sich nicht hinters Licht führen zu lassen.

So weit so gut... Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, meine Selbst-Diagnose zu veröffentlichen und die Lorbeeren dafür zu ernten. Ich habe bei meiner Wenigkeit eine neue Variante des Syndroms feststellen können, nämlich das
MULTIPLES RÜCKKOPPELNDES DISKONTINUIRLICHES BOTANOANTHROPOZOOLOGISCHES UNBESTÄNDIGES UND REZIPROKES CAPGRAS-SYNDROM

Ich hoffe ja sehr, dass zur Berechnung der Prämie für eine neue Diagnose die Anzahl der Wörter mit eine wichtige Rolle spielen ;-)

Nun die Erklärung:

Die verschiedenen Bezeichnungen vor Capgras-Syndrom sind besondere Varianten und Ausprägungen dieses Syndroms. Varianten, welche sich in jeglicher möglichen Kombination oder sogar alle zusammen manifestieren können. Gewöhnlich sind sie nicht beständig und variieren im Laufe der Zeit in ihrer Stärke und Anzahl.


MULTIPLES
Wie es der Name schon sagt geht es hier darum, dass, im Gegensatz zum schon bekannten Syndrom, hier mehrere Personen von dem Austausch betroffen sein können.

RÜCKKOPPELNDES
Nicht nur Subjekte im Umfeld des Patienten können ersetzt werden, nein, sogar der Patient selbst kann ersetzt werden.

DISKONTINUIRLICHES
Montags Problem-frei und Sonntags besonders schlimm, übergeordnet aber auch abhängig vom Tier im Chinesischen Kalender, der Mondphase, der Anzahl Abflüge am Flughafen Zürich und verschiedene weitere Variablen.

BOTANOANTHROPOZOOLOGISCHES
Sowohl Menschen wie auch Tiere können vom Austausch betroffen sein. In ganz seltenen Fällen ersetzt sogar ein Exemplar einer Gruppe plötzlich ein anderes Exemplar der zweiten Gruppe. Es wurde sogar von Fällen berichtet, in denen der Betroffene durch eine Pflanze, ein Objekt (z.B. Toast Hawaii) oder einer Game-Figur (z.B. Super Mario) ersetzt wurde.

UNBESTÄNDIGES
Bei dieser besonderen Form des Syndroms, werden Subjekte auch rückwirkend durch betrügerische neue Figuren ersetzt, und zwar sowohl wenn Ereignisse aus der Vergangenheit mündlich oder schriftlich wiedergegeben werden wie aber auch beim Nachspielen, bei der Aufführung vergangener Ereignisse in der Gegenwart.

REZIPROKES
Nicht nur werden Subjekte ersetzt, selbst die betrügerischen Subjekte, welche den Platz der verschiedenen Menschen im Umfeld des Patienten eingenommen haben, selbst diese unrechtmässigen Protagonisten können wiederum selbst ersetzt werden, sowohl vom ursprünglichen und somit „originalen“ und rechtmässigen Subjekt wie aber auch durch einen weiteren, neuen Betrüger.



Die Liste der Varianten muss zur Zeit noch als unvollständig betrachtet werden. Es ist damit zu rechnen, dass sowohl weitere Varianten identifiziert werden wie auch dass die bereits beschriebenen weiter Bearbeitet werden, in Bezug auf deren wissenschaftlichen Benennung wie auch auf weitere Präzisierungen der verschiedenen Muster.

An dieser Stelle möchte ich unbedingt darauf hinweisen, dass mein Beitrag zur genaueren Berechnung der Kosten in der modernen Psychiatrie und zur einfacheren Schubladisierung zukünftiger Patienten mit besagter Störung keineswegs mir alleine zuzuschreiben ist. Wie es bei fast jedem grossen Wissenschaftler der Fall gewesen ist, konnte auch ich solch eine Glanzleistung nur dank der Mitwirkung unzähliger Menschen in meinem Forschungs-Umfeld erbringen. Ganz besonders möchte ich hier die Harte Klinik des Kantons Zürich erwähnen, welche die wichtigste Wende im Laufe meiner Forschungen heraufbeschworen hat. In der Tat betrachte ich meine Studien-Zeit im Rahmen dieser vortrefflichen psychiatrischen Klinik als klare Zäsur und als Sprungbrett zu einer ganz neuen Qualität meines Forschens und Experimentieren. Erst nach meinem Austritt aus der Harten Klinik im Mai 2008 wurde mir ein Umfeld zur Verfügung gestellt, welches mir eine derartig herausragende Forschung überhaupt ermöglichte. Somit möchte ich hier mein Dank zum Ausdruck bringen für die von der Harten Klinik benutzen Arbeitsweise, welche mir bis zu diesem Zeitpunkt sehr wenig bekannt war und dessen sowohl Ausmass wie auch zeitlicher Horizont mir mit Nichten bewusst waren: Ausmass und zeitlicher Horizont welche erst das Herauskristallisieren meiner Beobachtungen ermöglichten.

So werde ich vermutlich die grosse Kohle scheffeln dürfen, welche durch den Einsatz eines schon seit Jahrzehnten existierenden Medikaments, welches man für Patienten mit dieser Diagnose als sozusagen wie zugeschnitten, ja gar als „massgeschneidert“ bezeichnen wird, ich werde dieses Geld kassieren dürfen obwohl ich rein gar nichts hätte erreichen können, ohne die Unterstützung der Harten Klinik. Ich kenne mich auf diesem Gebiet absolut nicht aus und habe überhaupt keine Ahnung darüber, wie die Verteilung des Gewinns zwischen den verschiedenen Partien berechnet wird. Wer durfte all die Milliarden kassieren, die erst durch die neue Diagnose „ADHS“ möglich gemacht wurden? Ziemlich sicher müssen die Pharma-Konzerne einen Anteil an den Teil der Forscher abgeben, die es auf einen ganzen Haufen Kohle abgesehen haben und den weltweiten Verkauf von Medikamenten bei dieser Diagnose zu implementieren halfen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die Pharma-Industrie über ein ähnliches Tool wie iTunes verfügt, wobei sich jeder Bedienen kann und dennoch sichergestellt ist, dass die Künstler den ihnen zustehenden Anteil für die Urheberrechte erhalten. So ähnlich, nehme ich an, wird mein Honorar auf Basis des Umsatzes berechnet, sodass ich an jedem Rezept das ein Arzt auf dieser Welt verschreibt auch einen Batzen abbekommen werde. Ich möchte Royalties für die Ergebnisse meiner Forschung bekommen! Jede andere Art von Vertrag, den man mir unterzujubeln versucht, werde ich mit Hohn und Gelächter quittieren. Schliesslich bin ich weder der Heilige Franziskus noch Pestalozzi oder Schweizer, nicht wahr? Nicht, dass ich gierig wäre, nein. Dumm aber auch nicht. Ich meine, seien wir ehrlich: Bei aller Glanzleistung auf höchstem Niveau, bei all den Milliarden die meine „Entdeckung“ bringen wird, für einen Nobel wird es keinesfalls reichen. Vor 20-30 Jahren, vielleicht... Doch heute sind ganz andere Dinge gefragt, heute möchte man sich mit Gen-Technologie, Zell- und Hirn-Forschung, Alterskrankheiten und Bionik befassen. Dies sind Gebiete, die möglicherweise zum Ruhm führen könnten. Aber nicht meine Arbeit, bei aller Brillanz. Also bleibt mir ja auch nichts anderes übrig, als mich mit dem Geld zu begnügen, was ich durch meine Arbeit verdienen werde.

Wie auch immer.
Mein Dank also wem Dank gebührt. Bestimmt der Harten Klinik, vielleicht auch der einen oder anderen Versicherung, vielleicht sogar einem Staatsanwalt und einer Abteilung der Polizei (ob beim Kanton oder beim Bund entzieht sich zur Zeit noch meiner Kenntnis, was aber grundsätzlich nichts zur Sache tut), womöglich der Psychiatrischen Universität Zürich, eventuell dessen Psychiatrische Forensik, und all denen, von denen ich offiziell nichts weiss und sich dennoch immer wieder für Experimente mit grossem Einsatz zu Verfügung gestellt haben.

Und natürlich danke ich meiner Mutter, der Jungen Dame und all den Menschen die mir mit guten Gedanken, Geduld und viel viel Liebe zur Seite gestanden sind: Ohne sie wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr als ein Toast Hawaii. Doch dies ist vielleicht schon eine andere Geschichte, welche schon war oder noch zu sein hat.

Was soll man dazu sagen? So spielt halt das Leben... Und – wenn Sie mir diesen kleinen Scherz erlauben – werde ich fest darauf achten, dass sich beim Unterschreiben der Verträge mit den Pharma-Multis kein Betrüger an meiner Stelle vordrängen wird!
 
 

March 25, 2013

there can be one only Anti-D

 
BREAKING NEWS
==============

Schon wieder haben wir meine, unsere, eine ähnlich Story als Video entdeckt. Es ist schon bemerkenswert, wie unwahrscheinlich viele Songs, Videos, Erzählungen oder Lebensläufe sich so anhören, als wären sie von mir, von uns.

Dies lässt zwei Vermutungen zu:

a) ich, wir sind schon sowas von berühmt, ja auf der ganzen Welt bestens bekannt, und unsere Story wird unzählige Male in einer unendlichkeit von Variationen erzählt

b) eine schon erschreckende Anzahl von Menschen erleben weltweit Missbrauch und Willkür durch Ärzte, Psychiatrie, Polizei oder Institutionen aller Art


Ich meine, Option a) stimmt mit einen Anteil von vielleicht 10%, während Option b) mit einen Anteil von etwa 90% eine Rolle spielt. Denn ich kann mir schlecht vorstellen, dass irgendwelche Bands aus den USA von denen ich noch nie etwas gehört habe ausgerechnet meine Geschichte erzählen sollten. Wie ich schon sagte, ist es wirklich erschreckend, wie viele Leute Opfer einer komplett verschwiegenen Gewalt werden, einer geheim gehaltenen Gewalt. Tag für Tag. Überall auf der Welt. Erschreckend, wirklich erschreckend...


Wie auch immer, hier ist also der Song eines Typen, der sich der Psychopharmaka-Industrie verweigern möchte und — als wäre dies nicht schon mehr als genug! — diese Einstellung noch glorifizieren und unter die Menschen bringen möchte. Ein Psychiater-Trio lässt nicht lange auf sich warten und zeigt unserem Kollegen, wo's in Wahrheit durchzugehen hat.


Achtung: Das Video zeigt die Vorgänge schon ziemlich straight und könnte von empfindlichen Gemütern als Verstörend empfunden werden.




Quiz-Frage:

THERE HAS TO BE ONE ONLY ANTI-D
=======================================
Von wem stammt dieser Satz?



Anti-D  ==  The Wombats

Please allow me to be your anti- depressant,
I too, am prescribed as freely
As any decongestant

We kick back and let the pills do the talking
People hear a distinct rattle when we’re walking
Then there’s the extra two stone that’s our only guarantee

Our vivid dreams are just like big production movies
They get entangled well within our daily routines
So please re-think or use my dream-on strategy

And please allow me to be your anti- depressant,
I too, am prescribed as freely
As any decongestant

Its hard to smile when your as flattened as a pancake
The only tears come from our heads when we concentrate
Perhaps I'm being unjust or perhaps you agree

Still I've thrown away my citalopram
I need more than what was in those forty miligrams
So cast away with the doctors plans

And please allow me to be your anti- depressant,
I too, am prescribed as freely
As any decongestant

Still I’ve thrown away my citalopram
Although I felt as grim as the reaper man
So cast away with the doctors plans
Like me





Quiz-Frage:

THERE HAS TO BE ONE ONLY ANTI-D
=======================================
Rausgefunden, von wem dieser Satz wohl stammt?



Irgendwie tröstend, dass zumindest die grosse Mehrheit der Menschen ein Minimum an Solidarität zeigt. Vorbeugen wäre vielleicht besser als heilen gewesen, doch dies scheint schon wieder eine andere Geschichte zu sein...

Eine Frage hätte ich da aber noch: Was macht der Polizist da inmitten der Menge, die sich um das Opfer gesammelt hat? Ich meine: Nach dem was vorgefallen ist, sollte die Polizei nicht ganz was anderes zu tun haben? Sollte sie nicht eher die 3 Wahn-Ärtze hinter Gitter und vor Gericht bringen? Gratulationen von Seiten der Polizei wären dann dem Opfer bestimmt mehr als wilkommen, während sie sich jetzt zumindest irgendwie komisch und fehl am Platz anfühlen...


Wie auch immer... Wer selbst seine eigene spannende Geschichte haben möchte, kann sich einfach in die Harte Klinik einliefern und dort eine kleine Meinungs-Verschiedenheit mit der Wahn-Ärzteschaft haben. Wie im Video gezeigt, wird die jetzt entstehende spannende Geschichte nicht lange auf sich warten lassen.
 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden

 
 

November 29, 2012

die einzige wertvolle Psychiatrie

 
Anstatt dieser Pailassen von Wahn-Ärzten in der Harten Klinik hätte ich einem Müslüm die Verantwortung für meinen Fall übergeben sollen, und heute wäre ich ein ziemlich gesunder und glücklicher Mensch. Ist das nicht irgendwie traurig und bitter? Sowohl für die Psychiatrie als Institution und System, wie auch für die einzelnen Ärzten die sich in der Harten Klinik mit meinem Fall beschäftigten. Einen Müslüm mit seinem gesunden Menschen-Verstand und seiner liebevollen Positivität, und mir wäre eine schlimme Traumatisierung erspart geblieben! Und die undenkbaren Folgen-Schäden daraus! Die mir sogar langsam beginnen Angst zu machen, es könnte die eine oder andere Sache auftreten, die gar nie mehr wird können behoben werden. Dazu kommt, dass auch nur der Gedanke an diese Möglichkeit mit ziemlich fertig und recht wütend macht.

Diese Belee(h)rten haben um so mehr Schaden bei mir verursacht, als sie sich für etwas Besseres als Müslüm hielten! Und das sind sie offensichtlich nicht! Einzig mit dem Wahn der ihnen den Blick auf die Welt verzerrt kann erklärt werden, dass sich die Ärzte der Harten Klinik für was viel veil Besseres halten als jeder Müslüm auf dieser selben Welt. Ein ganz bestimmter Wahn, den sie sich mit einigen Berufs-Kollegen teilen (aber nicht mit allen, Gott sei Dank!). Sie halten sich für was Besseres, nein sie vergleichen sich nicht einmal mit einem Müslüm, denn sie haben die Gewissheit, in einer ganz anderen Liga zu spielen. Sie fühlen sich berufen um jeden Müslüm und jeden anderen Menschen von diesem Schlag zu heilen. Sie wollen die Welt zu einer besseren Welt machen, in dem sie all die Pathologien die sich in Müslüm eingenistet haben ausrotten werden und damit sowohl den "Patienten" selbst wie auch die ganze Gesellschaft von diesem schlimmen "Übel" befreien. Doch sie sind nichts Besseres, ganz im Gegenteil...

Versuchen wir doch schnell ein Denk-Experiment und treffen eine Annahme: Jeder Mensch entspricht einem bestimmten Wert und dieser wiederum entspricht dem Nutzen, den dieser Mensch der Allgemeinschaft im Laufe seiner Existenz bringen wird. Nun: Der humane Wert eines Müslüms kann gar nicht erreicht werden, wenn man als Tauschmittel die wahnhaften Psychiater der Harten Klinik mit denen ich zu tun hatte benützen würde! Nicht machbar! Keine Klonen-Fabrik in Tausend-Jahre könnte euch zum Wert einse Müslüms multiplizieren. Im Gegenteil! Je mehr von euch auf dieser Welt, desto schlimmer und desto mehr Schaden für die Menschheit. Denkt doch ein bisschen darüber nach, ihr Pappnasen. Denkt darüber nach und zieht euch den Song von Müslüm rein. Versucht doch wenigstens zu verstehen, was ihn so wertvoll und gleichzeitig so dermassen unerreichbar für euch macht. Versucht es doch wenigstens, ihr Wahn-Ärzte, versucht es doch...



Süpervitamin  ==  Müslüm




Wie auch immer: Müslüm wäre der absolut ideale Psychiater für mich gewesen und ich wäre mit einer regenbogen-farbenen Zunge aus der Klinik getreten und hätte all meine Lieben und Bekannten mit einem Lächeln und ein Blinzeln begrüsst. Die Welt wäre in Ordnung gewesen und ich hätte mich mit weniger wahnhafte Dinge beschäftigen können, wie die Wahngele(e)rten der Harten Klinik.

Regenbogen-Farben und gute Musik, ein Lächeln und tanzen. Ist das denn wirklich so schwierig zu verstehen?
 
 

October 25, 2012

20 Gründe, stolz zu sein

 
Mein Therapeut hat jeden Grund, stolz auf mich zu sein.
Weshalb? Weil ich es, nach vielen Jahren, endlich geschafft hatte meinen Schmerz auszuhalten, ihn zu erforschen, zu überwinden.

Frau Barbéra Maier hat jeden Grund, stolz auf mich zu sein.
Weil ich dran geblieben bin. Und zwar an allem, an was ich dranzubleiben hatte!
Auf sich selbst hat Frau Maier schon weniger Grund stolz zu sein. Ich meine: für eine Therapeutin sollte es nicht sehr schmeichelhaft sein, dass mir einige Ecstasy-Pillen in den Neunzigern viel mehr geholfen haben als all die Sitzungsstunden über eine Zeitspanne von unglaublichen sieben Jahren.

Meine Ex-Frau hat jeden Grund, sowas von stolz auf mich zu sein.
Sie wird überstolz auf mich sein. Ich kann mich genau daran erinnern, wie sie mir, mit von Stolz gefülltem Silikon, erzählte, wie ein Verwandter von ihr in Brasilien eine 20 Jahre jüngere Freundin habe. Sie meinte, es müsse schon ein „richtiger Mann“ sein, dieser Mitglied ihrer Sippe, der es schaffe eine so viel jüngere Frau zu befriedigen und an sich zu binden! Sie gab offensichtlich zu verstehen, dass es sie mit Stolz erfülle, mit einem solchen Prachtskerl verwandt zu sein! Man stelle sich nun vor, dass sie seit einigen Jahren behaupten kann, zwei solche Irrsinns-Typen zu kennen, und mit einem noch viel prachtvolleren Kerl verheiratet gewesen zu sein! Mit einem, der eine so wunderschöne Junge Dame an seiner Seite hat. Oder habe ich sie über mir — als inoffizielle Chefin? Wie auch immer... Ich würde meinen, dies sollte sie doch mit unendlich viel Stolz erfüllen, oder?

Doktor Y hat jeden Grund, stolz auf mich zu sein.
Er beschwerte sich damals bei mir, ich würde mich so verhalten als hätte ich eine Freundin und keine Ehefrau. Nun, in der Zwischenzeit habe ich, so denke ich zumindest, bewiesen, dass ich sehr wohl zwischen einer Freundin und einer Ehefrau unterscheiden kann. Oder, Doktor Y, was meinst du? Sag mal ganz ehrlich... Leider hat du dich aber so benommen, als hätte ich deine Alte gepoppt, Alter! Irgendwo hast du auch ein bisschen Neid verspürt, bei der Idee dass ich nun mit einem Jungbrunnen zusammenkommen würde... Irgendwo hat auch dieser Neid eine Rolle gespielt und hat dir die Entscheidung leichter gemacht, mich abzuschiessen, nicht wahr? Ich meine: Eine schöne junge Frau, ganze 20 Jahre jünger? Erzähl mir nicht, eine solche Idee habe dich niemals gereizt... Aber weisst du was, du Arsch-Gesicht? Ich habe das nicht gesucht und ich hätte es auch nicht gewollt wenn es nicht hätte sein sollen! Und ich wäre niemals wegen so etwas neidisch! Ich meine: Jedem das Seine... So einfach ist das. Nun, nach all dem Scheiss, mit dem du um dich geschmissen hast, bin ich aber schon ein bisschen stolz auf uns — die Junge Dame und mich! Nicht wegen des Alters-Unterschieds, nein...

Die Junge Dame und ich haben jeden Grund, stolz auf uns zu sein.
Ich bin stolz auf uns, weil wir an dem ganzen Mist irgendwie gewachsen sind. Nicht wahr, meine Heldin? Weil wir, against all odds, zusammengehalten haben und füreinander da waren. Weil wir, mit unserer kleinen Persönlichkeits-Störung, der geballten Ladung rasenden Irrsinns der Ärzteschaft in der Harten Klinik standgehalten haben. Nein, wir hätten sie locker links liegen lassen, wenn sie nicht die sadistischen Arschlöcher wären, die sie nun mal sind. Wir hatten sie eigentlich schon links liegen gelassen. Und dies macht mich stolz... Und du hast allen Grund, auch stolz auf dich zu sein, meine Prinzessin.

Und es gibt noch viele weitere Gründe, um stolz auf die Junge Dame und mich zu sein. Ich überlasse es zum Beispiel einem Direktor Lanze, irgendwann den Joghurt-Becher zu leeren und die Gründe aufzulisten weshalb er jeden Grund hätte, stolz auf seine Ex-Patienten zu sein. Oder vielleicht möchte sich jemand von irgendeiner Staats-Anwaltschaft äussern? Vielleicht in Zürich? Hat dort jemand Grund, stolz auf sich zu sein? Ich bin ja gespannt zu hören, was ich irgendwann hören werde.

Ausserdem gibt es viele Menschen, die uns Unterstützt haben und es mit uns gut meinten. Diesen Menschen möchte ich danken und ihnen sagen, sie haben auch allen Grund stolz auf sich zu sein. Wer alles zu diesen Personen gehört, wird es schon wissen, nicht wahr? Und es sind viele, einige von ihnen sind mir auch klar bekannt, bei den meisten aber hat man sich grosse Mühe gegeben, um mir die Möglichkeit einer Deutung zu verunmöglichen. Und so gibt es Menschen die mir vielleicht schräg kommen mussten, obwohl sie es gut mir mir meinten. Man muss sich das mal vorstellen... Wie pervers muss man sein, um ein solches Durcheinander überhaupt notwendig zu machen?

Und all die Menschen, die etwas gegen die Junge Dame und mich hatten... Nun, in dieser Geschichte gibt es halt schon Leute, die sich wirklich in ein tiefes Loch verbuddeln sollten und vor lauter Scham nie mehr rauskommen. Aber auch diese Leute haben die Möglichkeit, stolz auf sich zu sein... Ja, wirklich... Sie müssen einfach dafür sorgen, sich ein schönes Loch zu buddeln und dann haben auch sie jeden Grund, stolz zu sein.
 
 

October 24, 2012

in der Höhle

 
Was die Psychiatrie bei mir mit Benzodiazepin erreichen wollte, hat mein Körper ganz alleine geschafft: Dank Psychosomatik. Und somit ohne den kleinen aber nicht irrelevanten Nebeneffekt einer möglichen Verblödung bei langzeitiger Verabreichung. Wobei auch diese sehr wohl von der Psychiatrie gewünscht war, im Falle meiner Person. So vergesse ich inzwischen so ziemlich alles, was mich nicht gerade brennend interessiert oder was mich nicht berührt. Ich habe keine Eigen-Initiative, keinen Antrieb, keine Bedürfnisse die ich zu befriedigen versuche, kein Sozial-Leben. Ich habe durchaus Gemeinsamkeiten mit einer Zimmer-Pflanze. Oder mit einem Bären im Winterschlaf. All diese Eigenschaften standen natürlich auf der Wunschliste der Leitenden Ärzteschaft der Harten Klinik.


Ich begebe mich jetzt in die Höhle des Löwens, denn ich möchte hier einmal bemerken, dass es wirklich höchste Zeit wäre, in der Schweiz die Verschreibung von Benzos, Methadon und sonstige Psychopharmaka an sucht-kranke Menschen (und nicht nur) zu untersuchen. Man sollte wirklich einmal einige der leider viel zu häufigen Todesfälle nachgehen und recherchieren welche völlig unverantwortlichen Mengen an gefährlichen Medikamente von bestimmten Ärzten verabreicht werden. Manch ein Mensch würde kaum glauben können, was in unserem wohlhabenden Land für alltägliche Praktiken existieren. Man würde sich wundern, wie viele sogenannte "Drogentoten" die in der alljährlichen Statistik auftauchen in Wahrheit Unmengen von Medikamenten von ihrem Arzt verschrieben bekamen und mit einer prall gefüllten Einkaufstasche aus der Apotheke rauskamen. Auch mit Methadon wird in unserem Land nicht gegeizt. Obwohl man inzwischen weiss, dass eine Menge über 100mg pro Tag medizinisch keinen Sinn macht, gibt es unzählige Patienten die ein Vielfaches dieser Menge verschrieben bekommen. Doktor Gassen-Joe fragte mich mal, als ich ihn zu diesem Thema ansprach "Ja was würdest du denn mit einem Typen machen, der die eigentlich maximale Dosis bekommt und trotzdem noch keine Ruhe gibt?" Ich weiss es nicht, das ist wahr. Wahr ist aber auch, dass ein solcher Patient auffallen könnte, dass er trotz Substitution in der Drogenszene verkehren könnte, dass er das Image des gesäuberten Zürich ankratzen könnte. Wahr ist, dass ein solcher Patient für seinen kurierenden Arzt sehr sehr mühsam werden kann, dies ist nicht zu bestreiten. Wahr ist, dass jemand der in eine Einrichtung wie die Villa am Hönggerberg kommt und wirklich grosse Mühe mit der Abstinenz hat, eine potentiell grosse Gefahr für den prozess-optimierten, fast industriellen Alltag der Einrichtung darstellt. Wahr ist, dass es viel einfacher ist, 12 oder 15 solcher Menschen mit akuten Problemen zu handhaben, wenn man sie mit Methadon und Psychopharmaka abfüllt und sie nur noch vor sich hin lummern können. Wie auch immer, das mit den Einrichtungen ist eh ein sehr schwieriges Thema und ich behaupte keinesfalls, es sei eine einfach Sache, die Dinge besser zu machen. Der Wille dazu ist aber gewiss eine Voraussetzung, um eine Besserung der oft tristen Situation erreichen zu können. Wo kein Wille ist ganz sicher kein Weg möglich.

Doch was die Hausärzte betrifft, hier fängt das Drama an, dass so oft in der Villa ihre Fortsetzung findet, bei jedem gröberen Rückschlag, immer wieder, in einem Kreislauf. Wie viele Patienten solcher Einrichtungen werden mehrmals Willkommen geheissen? Wie viele von ihnen kennen die meisten Institutionen der Art in ihrem Kanton? Es ist eine grosse Anzahl, so viel steht fest. Und ab und zu endet eine solche tragische Laufbahn mit dem Tode. Dass ein solches Opfer aber vielleicht an einer Überdosierung an Medikamenten gestorben ist, wird kaum Folgen für den behandelnden Arzt haben, selbst wenn dieser ein Vielfaches einer vernünftigen Verordnung lieferte. Zumindest habe ich noch nie von so einem Fall gehört. Obwohl wir in der Schweiz wirklich ein Problem mit diesem Thema haben. Ein grosses Problem. Es ist höchste Zeit, dass zum Beispiel einmal Zahlen auf den Tisch kommen. Dass Ärzte für ihr Handeln Verantwortung tragen müssen. Auch wenn der Patient Sucht-krank ist oder sonstige psychische Probleme hat: Diese Umstände entbinden keinen Arzt von seiner Sorgfaltspflicht! Sie sollten ihn nicht davon entbinden. Sie dürften ihn nicht davon entbinden...

Ich habe selbst vor nicht allzu langer Zeit einen Menschen der mir nahe stand, auf der Strasse herumtörkeln gesehen, ganz offensichtlich unter dem Einfluss von Medikamenten. Als ich einige Tage darauf diese Person darauf ansprach, berichtete sie mir von einem massiven Konsum von Benzos, ganz "normal" vom Arzt verordnet. Es wurde die Tatsache angesprochen, dass trotz dem massiven Konsum immer noch genügend Pillen übrig blieben, um sie auf dem Schwarzmarkt mit grossem Gewinn zu verkaufen. Im Laufe der darauffolgenden Woche hörte ich vom Ableben dieser Person. Sie sei in ihrem Bett von uns gegangen. Heute noch, bin ich nicht in der Lage meine Gefühle einzuordnen und die Sache an mich heranzulassen. Es fühlt sich wie eine hohe Wand an, die vor mir steht und die ich nicht einmal anzusehen mir getraue. Vielleicht weil ich Angst vor der Wut habe, der Ohnmacht, die ich dabei fühlen würde. Denn diese Wut und diese Ohnmacht kenne ich viel zu gut von meiner eigenen Geschichte. Ich möchte an dieser Stelle diesem Menschen meine Ehre erweisen, in dem ich zumindest einen kleinen Beitrag dazu leiste, das unnötige Sterben einer Person zu thematisieren. Eine Person die grosses Potential und schon vieles erlebt hatte, die mir bei jedem Gespräch von den Plänen für die eigene Zukunft berichtete, vom Wunsch auf eine Rückkehr in das soziale Netz und in die Arbeitswelt. Ein Mensch, der ohne Zweifel die Voraussetzungen dafür mitbrachte und vor dem Absturz in die Drogen schon so einiges geleistet und bewiesen hatte. Ein unnötiges Ableben, wie ich schon sagte. Das Mindeste was ich tun kann, ist es, die grosse Anzahl von Missbräuchen zu thematisieren, die von Seiten bestimmter Ärzte (und mit grösster Wahrscheinlichkeit einiger Krankenkassen) an solche Menschen verbrochen werden. Ich kann weder die Ärzte noch die Krankenkassen benennen, sehr wohl aber die Umstände. Und ich kann davon erzählen, was mir ganz persönlich widerfahren ist.

Meine Krankenkasse, die Helsana, hat mich ganz offensichtlich und plump, vordergründich im Stich gelassen. Ein Mal beim Ende der Frist meiner Kranken-Taggeld-Versicherung und ein ander Mal als ich in der Apotheke stand und keine Medikamente mehr bekam, weil die Helsana einen Leistungs-Stopp in die Wege leitete, ohne mich zu informieren, ohne Vorwarnung. Ich bekomme eine Opiat-Substitution, genannt Subutex. Von einem Tag auf den andern konnte ich das Medikament nicht mehr beziehen, obwohl der ganze Verkehr mit der Krankenkasse schon seit geraumer Zeit über das Sozialamt lief. Es bestanden also keine Zahlungs-Rückstände, oder zumindest gar keinen Grund zu vermuten, Helsana würde nicht zu dem ihr zustehendes Geld kommen. Und, siehe da, so ganz zufälligerweise geschah dieses Maleur ausgerechnet zu der Zeit, als die für meinen Fall verantwortliche Sach-Bearbeiterin beim Sozialamt sich in den Ferien befand. Das konkrete Resultat aus dieser Sachlage: Ich stehe in der Apotheke und erhalte kein Medikament mehr, habe keinen Rappen in der Tasche und muss die Apotheke unverrichteter Dinge verlassen. Stehe also nun auf der Strasse und werde ab dem nächsten Tag auf Entzug von Opiaten kommen. Keine verantwortliche Person ist zu erreichen. Es ist nun meine Sache, ob ich voll auf Entzug komme, ob ich stehlen oder bettlen gehe um mich mit Heroin zu versorgen. Ich finde dies ein ziemlich dickes Ei, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Helsana zu diesem Zeitpunkt wirklich zu 100% davon ausgehen konnte, auf keinen einzigen Rappen Schulden von meinem Konto sitzen zu bleiben. Ausser dieser 2 Vorfälle, gehe ich davon aus, dass sich Helsana über weiteren negativen oder zumindest einschränkenden Einfluss auf meine ärztliche Versorgung zu verantworten hat, dies kann ich aber am heutigen Tage (noch) nicht beweisen. Beweisen können es aber bestimmt andere Menschen, die meine Geschichte mitbekommen haben, wie zum Beispiel Max von der Bundes-Polizei. Aber was weiss denn ich schon, oder? Ich bin ja schliesslich nur ein Junkie! Oder so. Und ich weiss auch nur, dass ich vor bald 5 Jahren eine Anzeige bei der Zürcher-Kantonspolizei eingereicht habe, und dass mir die Zürcher Staatsanwaltschaft bis heute eine Antwort schuldig ist...

Ich gehe davon aus, diese Sachverhalte zu thematisieren sei durchaus auch im Sinne einiger dieser Menschen, die uns verlassen mussten, sowohl aus der Drogen-Szene wie auch aus der ganz "normalen" Psychiatrie. Mögen diese gequälten Geister nun etwas Frieden finden dürfen.


Zurück zu meiner Psychosomatik. Zuerst hatte ich ja gar nicht realisiert, überhaupt an einer Traumatisierung zu leiden. Respektive: Ich bin so naiv gewesen zu glauben, dass man mich abholen und mir genau diese Traumatisierung ersparen würde. Als dies aber nicht geschah musste ich mir langsam aber sicher zugestehen, dass ich ein Problem hatte. Und selbst zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, wie schlecht es um meine Psyche stand. Wie auch immer, dies ist eh eine andere Geschichte, die ich ein ander Mal thematisieren möchte. Während ich dann an den akuten Symptomen des Traumas litt, war ich der festen Überzeugung und ging ich davon aus, sobald dieser Stress meinen Geist verlassen und wieder Platz für etwas Ruhe entstehen würde, ich wieder aufs Pferd springen und mit grossem Vergnügen wieder im vollen Galopp mein Leben (best)reiten würde. Denn schliesslich kannte ich mich nicht anders. Ein Leben lang bin ich das "Steh-Auf-Männchen" gewesen, das "Tapfere Schneiderlein", das nach einer Niederlage so ziemlich sofort wieder in den Kampf zieht, um eine Erfahrung reicher. Doch dieses Mal sollte es nicht so sein. Diesmal kam ich nicht im Entferntesten auch nur auf die Idee, auf das Pferd zu springen und weiter zu machen. Also, so dachte ich, musste ich nur etwas länger warten und mein Wille, meine Lust zu leben und mein Ur-Vertrauen würden ganz bestimmt auferstehen, wie es schon immer der Fall gewesen war. Doch nichts tat sich. Und die Zeit verging. Sehr viel Zeit verging...

Inzwischen sind mehr als 4 Jahre vergangen, und erst langsam wird mir klar, weshalb ich nicht in den Genuss kommen durfte, mich so erleben wie ich mich ein Leben lang erlebt hatte. Erst jetzt wird mir langsam bewusst, welche Funktion meine psychosomatische Störung hatte und immer noch hat. Als ich mit den akuten Symptomen des post-traumatischen Stress zu kämpfen hatte, da lag die ganze Sache ausserhalb jeglicher Möglichkeit der Beeinflussung meinerseits, der Stress war über mich reingebrochen und ich konnte nur zusehen, wie ich die Fluten überleben konnte. Und die Fluten waren dermassen gewaltig, das Gefühl zu ertrinken derart stark, dass ich mir ernsthaft Gedanken darüber gemacht hatte, Erlösung durch den Freitod zu finden. Eine Zeit lang war ich mir wirklich nicht sicher, diese Natur-Katastrophe heil überleben zu können. Eine Zeit lang fragte ich mich, ob Selbstmord nicht die einzig mögliche Auflösung einer Situation sein könnte, die keine sonstige Auflösung zu erlauben schien. Ich wusste hin und wieder nicht ob ich genügend stark war, um das alles aushalten zu können. Irgendwann begann aber etwas Ruhe einzutreten. Das Allerschlimmste der Fluten war vorüber. Die Elemente begannen sich zu beruhigen.

Und an diesem Punkt kommt die Psychosomatik ins Spiel. Bis jetzt war ich den Elementen komplett ausgeliefert. Was vorgefallen war, machte mich fast verrückt. Ab nun aber, waren es nicht mehr die vergangenen Ereignisse, die mich verrückt gemacht hätten, sondern ich selbst: Ich hätte mich komplett verrückt gemacht, mit all den Fragen auf die ich in all diesen Jahren keine Antwort finden sollte. Ab nun trete ich mich im Kreise. Frage um Frage, Erinnerung um Erinnerung, Flash-back um Flash-back. Und es gab keinen Ausgang, aus diesem Labyrinth. oder fast keinen.



Autor unbekannt


Dennoch schaffte ich es nicht, mir diese Fragen aus dem Kopf zu schlagen, sie auf irgendwann später zu verschieben, mir eine Auszeit zu geben. Ich schaffte es nicht, mir Ruhe zu gönnen, obwohl die äusseren Umstände es grundsätzlich hätten zulassen können. Dass man selbst jetzt diese äusseren Umständen so gestaltete, dass ich ja nicht schaffen würde zu etwas Ruhe zu kommen, ist wieder eine andere Geschichte in dieser Geschichte. Grundsätzlich wäre es möglich gewesen, dass ich mich dem Stress entzogen und im Leben weiter gemacht hätte. Doch mein Kopf war dazu noch nicht bereit, er konnte es nicht lassen, sich ununterbrochen Fragen zu stellen und sich in die Vergangenheit zurück zu versetzen. Also sagte sich mein Körper kurzerhand, wenn es kein Fortschritt geben kann, wenn die Fragen auch nur für eine gewisse Zeit zu verdrängen sind und wenn auf diese Fragen keine Antworten zu finden sind, dann ist es bestimmt die klügere Strategie, diese Zeit zu überschlafen, zu überwintern. Denn solange jemand schläft, kann es sich nur schwer verrückt machen. Er kann höchstens die Ereignisse im Schlaf zu verarbeiten versuchen. Aber er kann sich nicht aktiv Schaden zufügen. So kam es also, dass ich an einer psychosomatischen Erschöpfung leiden sollte, über mehrere Jahre bis heute hin. Und diese Erschöpfung erfüllt einen durchaus sinnvollen Zweck: Selbst-Schutz.

Dieser Mechanismus wird mir erst jetzt langsam klar, wo ich den einen oder anderen Moment einer kurzen Besserung erlebe und dabei schmerzlich erfahren muss, wie sehr ich noch von dem Trauma beeinträchtigt werde, wie viel Zeit und Energie in absolut sinnlosen Gedankengänge verschwendet werden, die alle mit der Vergangenheit zu tun haben, mit der Harten Klinik und den Ereignissen dort. Ich merke, wie schlimm es um meine Konzentrations-Fähigkeit steht, doch dies ist eine andere Geschichte, oder zumindest ein anderer Absatz dieser Geschichte. Ich merke, wie sehr ich mich noch in der Harten Klinik befinde, obwohl ich seit über 4 Jahre dort ausgetreten bin. Ich merke, wie sehr ich rein gar nichts mit mir anzufangen weiss, in einem Ausmass den ich mir früher nicht einmal hätte vorstellen können. Denn ich bin immer von einer Perspektive angetrieben worden, von einem imaginären Ziel, einem Wunsch, einer Sehnsucht. Antriebe, die ich immer in ein konkretes Ziel umsetzen konnte, in eine Aufgabe, in ganz konkrete Taten.

Heute stehe ich hingegen völlig perspektivlos hier. Ich kann mir kein Ziel vorstellen, den ich realistisch erreichen könnte. Mein Job? Nach 5 Jahre Abwesenheit in die Informatik zurückkehren? Mit 45? Und einer Lücke von 5 Jahren im Curriculum, die ich nicht wirklich begründen kann? Das ist reine Phantasie... Einen anderen Job? Ja, warum nicht? Zum Glück kann ich ja auch mit wenig Geld leben. Ich bin im Stande mich einzuschränken. Dies ist nicht das Problem. Und ich bin auch schon früher sehr darauf bedacht gewesen, keine Schulden zu haben. Obwohl ich in einem Zustand schwerer Sucht in die Harte Klinik eingetreten bin, war ich damals absolut Schuldenfrei. Inzwischen habe ich aber derart viele Schulden, dass ich nicht einmal mit meinem gut bezahlten alten Job eine Schulden-Sanierung ins Auge fassen könnte, geschweige denn mit einer anderen Beschäftigung, die mir vielleicht die Hälfte meines früheren Einkommens ermöglichen würde. Eine Faust-Regel bei der Schulden-Sanierung ist es, dass es möglich ist, diese innerhalb von 2 Jahren abzuschliessen, das heisst alle Schulden in diesem Zeitrahmen zu begleichen. Da ich dies nicht möglich wäre, würde sich auch kein Schuldner auf eine Vereinbarung mit mir einlassen. Und schlussendlich heisst all dies ganz einfach, das Betreibungsamt wäre verpflichtet, mein monatliches Einkommen zu pfänden, über Jahre hinweg. Ich würde also bei einer Vollzeit-Beschäftigung das absolute Lebens-Minimum zur Verfügung haben, genau so wie ich es heute vom Sozialamt habe um daheim erschöpft zu sein. Hierzu muss ich noch betonen, dass ich ernsthaft für mich beanspruche, keine Verantwortung für die angehäuften Schulden zu haben. Hätte ich auch nur den Hauch einer Chance von meiner Kranken-Taggeld-Versicherung Helsana bekommen, mein Monats-Budget anzupassen bevor ich mich beim Sozialamt anmelden musste, dann hätte ich dies selbstverständlich getan und hatte dafür gesorgt, keine Schulden anzuhäufen. Es wären in diesem Fall höchstens 10 bis 15 Tausend Franken geschuldeten Steuern angefallen, nicht mehr. Jetzt aber, sieht die Lage ziemlich anders aus... und dies sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen um sich für einen Neu-Start motivieren zu können, oder? Ausserdem habe ich inzwischen Schulden bei Unternehmungen, von denen ich nicht einmal wusste eine Dienstleistung zu beanspruchen. Ich erwarte jetzt noch eine Rechnung vom Weihnachtsmann oder vom Osterhasen: Ich wäre inzwischen nicht einmal mehr richtig Überrascht... Doch dies ist (vielleicht) eine andere Geschichte.

Nun stehe ich also da, 4 Jahre nach den Ereignissen, und muss damit beginnen, meinen Körper und meinen Geist zu überlisten, weil diese Streiken und sich momentan noch weigern ins Leben zurück zu kommen. Und das Paradoxe an der Sache ist, sie tun das um mich zu schützen! Um zu heilen muss ich also meine Psychosomatik überwinden, welche die durchaus berechtigte Funktion hat, mich zu schützen... Hmmm... Tönt doch irgendwie schon etwas komisch, oder? Erinnert irgendwie an eine Zwick-Mühle... Wobei ich derjenige bin, der bei jeder Bewegung etwas zu verlieren hat. Und wirklicher stillstand gibt es im Leben, zum Glück, nicht... Zu verlieren habe ich meine physische Gesundheit, die inzwischen auch schon ziemlich Flöten ist. Stillstand-Schäden...? Man kennt das doch zum Beispiel bei Fahrzeuge, nicht wahr? Nun, ich habe massive Stillstand-Schäden! Doch dies ist eine andere Geschichte...

Ich weiss inzwischen, mein Geist wird sich unweigerlich wieder in seine Höhle verkriechen. Ich weiss aber auch, ich werde immer wieder aus der Höhle finden. Ich weiss aber nicht für wie lange Zeit, jeweils. Eine Höhle die sowohl Cocoon ist, schützend und mit der Funktion eine Metamorphose zu ermöglichen, wie auch eine Höhle die ein Ei ist, aus der es sich mühsam zu pellen gilt, um endlich ins Leben treten zu können. Beide Vorgänge, die Metamorphose und das Schlüpfen, verlangen einen undenkbar grossen Kraftaufwand. Das Verrückte ist, dass ich diesen Vorgang eigentlich schon fast hinter mir hatte und nur kurz vor dem "In-die-Welt-treten" stand, als ich mich in der Harten Klinik aufzuhalten pflegte.



Autor unbekannt


Und jetzt, nach vielen Jahren, bin ich wieder dabei, mich auf den Weg in die Welt zu machen. Ein völlig unnötiger Weg, der hätte vermieden werden können, der durch Macht-Missbrauch und Vertrauens-Bruch in der Psychiatrie und danach erst nötig gemacht wurde. Aber zumindest habe ich das ganze Überlebt, im Gegensatz zu anderen Menschen, die leider nicht so viel Glück hatten. Ja, ich habe wirklich das grosse Glück, diese Angelegenheit überlebt zu haben, die Kraft gehabt zu haben ihre verdammten Benzos zu verweigern. Denn ich habe eine grössere Chance, durch Psychosomatik geheilt zu werden als durch die Pillen, die sie mir untergejubelt haben. Und diese Pillen, ich werde sie ihnen, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, in den Arsch schieben! Im Namen all der Menschen, die sie geplagt und gequält haben. Im Namen all jener, die sie aus Stumpfsinn und Bequemlichkeit, aus Grössen-Wahn und Arroganz, denen sie Schaden zugefügt haben, auf die eine oder andere Weise. Und vielleicht wird dann auch meine Kollegin, die Psychosomatik, wieder aus ihrer Höhle kriechen...


Autor unbekannt





Hier noch ein Track, der perfekt zu meiner Verfassung passt: Völlig beschiessen und dennoch nicht verzweifelt!

Meine Empfehlung: Möglichst mit Kopfhörern hören, um die Feinheiten geniessen zu können.

Lost In The K-Hole  ==  The Chemical Brothers