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November 10, 2010

wasserstoff

 
Ein Buch, das ich mal lesen werde, ist "Im Anfang war der Wasserstoff" von Hoimar von Ditfurth. Ich habe gehört, dass es für den Einen oder Anderen auch namhaften Wissenschaftler ein Schlüsselereignis gewesen ist, auf dem Weg zu Beruf und Berufung. Auch für mich ist es eine besondere Erinnerung, auf dem Weg zum Rest meines Lebens.

Genau so wie es ein T-Shirt ist, mit der Aufschrift "F/A 18" — obwohl mein Kommentar dazu "Ich gehöre dann eher zu der GSOA" gewesen ist.

Es sind oft kleine Gesten, die uns den Unterschied zwischen grossen Menschen und grossen Idioten zeigen. Es ist oft in der kleinen Geste, dass wir etwas bewegen und die Welt zu einem besseren Ort machen können. Denn, die Welt konnte bis anhin noch keiner Retten. Doch kleine Gesten können grosse Unterschiede ausmachen. Und wenn man bedenkt, dass zu Beginn Wasserstoff und wenig mehr da gewesen ist... Wie viel Intelligenz muss doch in Wasserstoff platz haben! Wie viel Kreativität. Wie viel Göttliches.
 
 

August 31, 2008

Psychiatrie heute

ABNORM ======= Wir steuern geradewegs und blind drauf zu, aber mit irrwitziger Entschlossenheit: THE BRAVE NEW WORLD. Alles was abnormal, abnorm ist, hat in dieser Gesellschaft keinen Platz, mit Ausnahme von den Phänomenen, die gerade als Mode-Erscheinung Aktualität geniessen. Was sonst nicht der Norm entspricht, muss von der Gesellschaft entfernt werden, um diese davon zu bewahren und zu schützen. Denn, jeder abnorme Mensch birgt eine potenziell grosse Gefahr - insbesondere wenn er sich verständlich mitteilen kann und insbesoder wenn das Mitgeteilte nicht der Norm entspricht. Es besteht die Gefahr, er könnte andere Mitmenschen mit seinen Äusserungen "infizieren" und diese so auf komische Gedanken bringen: sie könnten auch bald abnorme Menschen werden. Dies wäre eine endlose Spirale die schon früher, von Zeit zu Zeit, zu ganz schlimme Folgen brachte. Ausser der 68er Bewegung gab es da auch viel zerstörerische abnorme Energien. Und heute, wo das wirtschaftliche Gleichgewicht, trotz Globalisierung, so verletzlich und prekär ist wie vielleicht nie zuvor, möchte man kein Risiko eingehen. Und man denkt, man könnte es sich gar nicht leisten, ein solches Risiko einzugehen. Also wird das Abnorme ab in die psychiatrische Klinik verfrachtet. Und dort geht man aus verschiedenen Gründen auf sehr methodische Weise vor. Das Abnorme wird zum Pathologischen ernannt und somit erhält die Institution die Berechtigung, radikale Mittel einzusetzten. Nun kann es vielleicht sein, dass 95% der abnormen Patienten auch eine Pathologie vorweisen. Aus Effizienz- und Kostengründen, werden alle 100% als pathologische Fälle behandelt. Die Überlegung ist Folgende. Es ist weniger schlimm 5 Menschen so zu behandeln, als hätten Sie eine Pathologie obwohl dies eventuell nicht der Fall ist, als auch nur 2 oder 3 Menschen mit einer Pathologie, ohne die als notwendig gesehenen Massnahmen wieder zu entlassen. Bei den 5 ohne Pathologie wird sich alles richten wenn man dann die Gewissheit hat, es besteht kein Handlungsbedarf oder, Variante 2, sie werden durch die Behandlung Schäden davon tragen und dann eine Pathologie vorweisen, was dann wieder als Bestätigung der Notwendigkeit einer Behandlung benutzt werden kann. Und D Oberärzte in der CH sind optimale Kandidaten für die Pathologisierung abnormer Mitmenschen. Diese Schweizer reden eh auf eine ganz komische, fremdartige Weise, da fällt es einfacher nicht den Menschen hinter dem Patienten zu sehen, wenn man dann sagen kann, Missverständnisse sind wahrscheinlich durch Kommunikations- Probleme entstanden. PFLEGER ======= Und dann hat es noch die Pfleger. Verschiedene unter Ihnen meinen es wirklich gut und möchten den Menschen helfen, die gerade in ihrer Obhut sind. Diese Pfleger sind oft auf verlorenem Posten und müssen zusehen, dass sie kleine Erfolge erzielen können, und damit den Patienten ein Verständnis für die Abläufe in dieser Industrie vermitteln. 2 Arten von Pflegern tun mir Leid. Der erste ist der, der es für notwendig hält, einen extra Eintrag in der Krankengeschichte zu schreiben, weil ich morgens, bei der täglichen Medikamentenausgabe meine Kopfhörer anhabe, Musik höre und nicht, wie sonst jeden einzelnen verdammten Morgen zuvor, mich mit einem Lächeln bedanke, dass er oh seinen Job macht! Dieser Pfleger tut mir Leid, aber als Mensch! Ich verstehe nicht was er in einer psychiatrischen Klinik glaubt, verloren zu haben, wenn er schon wegen einer Höflichkeits-Floskel aus dem Gleichgewicht kommt. Naja... hoffe du stehst nicht kurz vor dem Burn-Out! Der zweite ist der, der mit mir Sonntags morgen um 9 Uhr über Gott und die Welt spricht, am Frühstückstisch. Über den Dalai-Lama, über die Würdigung der Kunst des Toreros trotz der Gewissheit, niemals einen Stierkampf miterleben zu wollen. Er lehnt mir ein Buch aus, mit dem Titel "Im Anfang war der Wasserstoff", denn wir sind beide zum Schluss gekommen, dass der menschliche Geist nicht vom Himmel gefallen, sondern Teil einer intelligenten Natur ist. Er fragt mich, was ich von einem anderen, gerade erschienen Buch halte, der für einmal die Geschichte aus der Sicht der Täter erzählt, bei einem historischen Ereignis, der bis heute nur aus der Sicht der Opfer erzählt wurde. Dieser Pfleger tut mir Leid, aber ich würde ihn so gerne mit nach Hause nehmen und mit ihm das ganze Wochenende reden können. Er sagte mir: "Psychiatrische Pflege ist in meinen Augen keine Wissenschaft, sondern eine Kunst". Ich liebe seine Einstellung und finde sie etwas vom Schönsten, das ich in dieser Institution begegnet bin. Doch er tut mir Leid weil Kunst hier so wenig Anerkennung bekommt... Aber ich bin sicher, es gibt regelmässig "Patienten", die solche Gespräche und Unterstützung sehr zu schätzen wissen.