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November 27, 2011

1. Advent bei der SVP

 
BREAKING NEWS
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Es ist einige Monate her seit wir uns bewusst wurden, dass wir bessere Informationen über die SVP benötigen — direkt von der Quelle, sozusagen. Auslöser war die Tatsache, dass Blocher behauptete praktisch immer mehr Transparenz zu befürworten und entsprechend die Offenlegung aller Mandate und Einkünfte der einzelnen Politiker in Bern zu unterstützen. Gleichzeitig aber scheint es für ihn kein Problem der Logik zu existieren, wenn er im nächsten Satz dann vehement die Offenlegung der Partei-Finanzierungen ablehnt. Diese durchaus skurrile Haltung wurde dann von der Partei übernommen, als Begründung soll der verschiedene juristische Status eines Politiker und einer Partei für die These ausreichen. Damals kamen wir zum Entschluss, einen Maulwurf einschleusen zu wollen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Zum ersten Mal können wir heute (mit etwas Stolz) eine exklusive Nachricht bringen, die sonst noch von keinem Media veröffentlicht wurde und eigentlich unter strengem Geheimnis nur innerhalb der SVP hätte kursieren sollen.

Hier also die interne SVP-Mitteilung wie wir sich abfangen konnten.

Nach dem Gross-Projekt STURM AUFS STÖCKLI, folgt nun der nächste strategische Schachzug und alle Partei-Mitglieder sind ausdrücklich aufgefordert, möglichst all ihre Kräfte für die Sache zu Verfügung zu stellen und sie für das Erreichen des nächsten Ziels einzusetzen. Als jüngstes Negativ-Beispiel müssen wir leider Peter Spuhler nennen, der sich nicht nur dem Ruf von Roger Köppel zu widersetzen traute, nein, sogar dem von Köppel übermittelten Ruf der Nation stellte er sich stumm! Es handle sich hier um einen weiteren Fall von nicht tolerierbarer Insubordination. Diesmal würde es nicht um eine absolut nichts sagenden und nichts taugenden Dame vom Lande gehen — Frau Widmer-Schlumpf — hier würde es sich schliesslich um eine der wichtigen Speerspitzen der Partei handeln! Ein Mann der einzig und alleine der Partei seinen politisch Erfolg zu verdanken hat. Dieser schlimme Akt des Ungehorsams dürfe unter gar keinen Umständen zum Präzedenz-Fall werden.

Um dies jedem Partei-Mitglied ganz klar machen zu können und um die Eroberung des 2. Bundesrat-Sitzes durch das Klonen von Ueli Maurer zu organisieren, läutet die Partei die nächste Phase des grossen Plans ein und erklärt den STURM AUF DAS FONDUE-STÜBLI für eröffnet.

Wir treffen uns um auch in Zukunft auf der grossen Welle unseres Erfolgs reiten zu können. Unsere Welle aus Milch, Butter und viel viel Fondue.

PS: Man wird keine unangemeldete Abwesenheit tolerieren können. Eine solche wird folgerichtig Konsequenzen haben.




Wir finden die Handhabung unangemeldeter Abwesenheit nur Konsequent für die SVP: Schliesslich ist Toleranz nicht eine der am stärksten ausgeprägten Werte, welche die wählerstärkste Partei der Schweiz definieren.

Jedenfalls hoffen wir, sie über den nächsten von Köppel gehörten Ruf der Nation informieren zu können. Wir werden selbstverständlich auch unsere Ohren zu spitzen versuchen um im Falle einer Wiederholung des Phänomens einen möglichst ungefilterten Ruf der Nation wiedergeben zu können. Hören und gehört werden ist eine unserer Stärken, wie der Leser inzwischen bestimmt weiss. Von einem Ruf der Nation haben wir in den letzten Wochen leider gar nichts bemerkt, wir haben absolut nichts gehört. Doch wir werden uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft die Nation mindestens so gut wie Herrn Köppel hören und verstehen zu können.
 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

December 05, 2009

Mina-rett(et)-Gespräch

Ein Vertreter der Rechten in Holland meinte, man wolle die Initiative aus der Schweiz importieren. Man sei überzeugt, das Resultat wäre genau das Selbe in sehr vielen europäischen Staten. Ich bin überzeugt, dies ist völlig falsch. Niemals würde eine solche Initiative in Frankreich zu diesem Resultat bringen. Und auch nicht in Holland oder Polen.

Doch, wieder einmal hat es die SVP gebraucht um eine Auseinandersetzung auf den Teppich zu bringen und ein Resultat zu erzielen, das nun die meisten wegen seinem Ausmass völlig verdutzt da stehen lässt. Praktisch alle grosse Parteien üben sich nun in Selbstkritik und rätseln, was alles versäumt wurde.

Siehe auch den hier verlinkten Post Ueli Maurer

Leider hörte ich einen Herr Blocher, der meinte ein vermeintliches Urteil aus Brüssel betreffend Rechtssprache sei zu ignorieren. Ignorieren nach Vorbild von Herrn Berlusconi, der letzlich einen Entscheid des europäischen Gerichtshofes ignorieren wollte und tat.

In den arabischen Ländern wird der Umgang mit den Schweizern wird sich nicht gross ändern, wenn diese komische Abstimmung einmal erklärt werden konnte. Dennoch: Sehr viele Menschen haben einem Verbot zugestimmt. Wer die Initiative lancierte freut sich ausserordentlich, die Anderen wundern sich.

Wieder einmal wurde kein einziges winziges Problem gelöst. Eher wurden neue Probleme gemacht. Doch, wieder einmal, ist etwas ans Tageslich gekommen, dass gar nicht wahrgenommen wurde und wenn ja, völlig diffus. Dies hat wieder einmal tragischerweise die SVP geschafft. Während viele Menschen versuchen, Hirtenhunde für Schafenherden zu organisieren, schreit die SVP "Zum Wolf! Zum Wolf!". Und all die vielen Menschen die durch den Wolf beunruhigt sind und nichts mit Hirtenhunde zu tun haben, haben nun mitgeschrieen.

Skandalös finde ich, dass am 28. Januar in Davos die Besitzerin einer Buchhandlung von der Polizei gezwungen wurde, nicht nur die Tibetische Fahne aus dem Schaufenster zu entfernen, nein, sie musste auch die Gebetsfahnen verschwinden lassen. Viel schlimmer ist aber, dass sie Bücher über Tibet nicht ausstellen durfte. Wegen dem Besuch beim WEF vom Chinesischen Premierminister Wen Jiabao, wird in der Schweiz mit Polizeiaufgebot die Pressefreiheit, sogar die Ausübung von Meinungsfreiheit und eines normalen Gewerbes eingeschränkt bis hin zu untersagt.

Darüber sollte man vielleicht auch neben den Minaretten sprechen können: Dass wir in einem Land leben, in dem man (vom Rechtsstaat aus) keine Stofftüchlein in einer Buchhandlung darf hängen lassen, weil es einen Ausländischen Gast stören könnte.

December 10, 2008

Ueli Maurer

Es ist nun mal eine Tatsache, dass die SVP Anrecht auf einen Bundesrat hat. Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Parteien die Kandidaten für den Sitz als Bundesrat stellen. Es ist nun mal eine Tatsache, dass wir in der Schweiz ein Kollegialitäts- und Konkordanz-System haben. Es ist in meinen Augen eine Tatsache, dass es nicht Aufgabe des Parlaments ist, Spielchen zu spielen, besonders wenn es ein Dejá-Vù ist.

Dass Ueli Maurer Meinungen vertritt, die in der Schweiz nicht nachvollziehbar sind, die anachronistisch sind, die immer wieder kontra-produktiv gewesen sind, ist in meinen Augen eine Tatsache. Dennoch, damit muss man in einer Demokratie leben können.

Wenn unfähige Leute gewählt werden, gibt es viel weniger Wirbel darum, als wenn Hardliner gewählt werden.

Mit den Unfähigen muss man leben.
Mit denen, die eine Mauer im Kopf haben, genauso...

Und man sollte nicht vergessen, dass es bei vielen Themen definitiv der SVP benötigte, um über Dinge endlich sprechen zu können, die bis dann Tabus waren. Es benötigte der SVP um in Bereiche zu handeln, wo schon seit langem Handelsbedarf bestand. Eigentlich ist es traurig, dass es eine SVP braucht, um dringenden Handelsbedarf anzugehen...

Also, wiedereinmal: Mit ihnen und nicht gegen sie arbeiten.