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June 16, 2012

parlaments-vorbiler. oder so

 
Für die heutige Jugend haben sie nur ein Hohn übrig, dafür machen sie ja alles um so besser und zeigen sich als wahre Vorbilder: Unsere lieben Politiker.

Wie sehr haben sie alle das Maul aufgerissen, nach der Rettung der UBS, und sich an der Gier und Skrupellosigkeit der heutigen Wirtschaft empört! Alle haben sie wie im Chor gesungen, dass nun unbedingt schluss sein müssen, mit den Exzessen. Dann kam ein gewisser Herr Minder und bat ihnen die Möglichkeit, nicht nur Worte sondern auch Taten sprechen zu lassen. Und was ist nun davon übrig geblieben?

Alle bürgerlichen Parteien haben in geschlossener Formation die Abzocker-Initiative den Bach runter geschickt und Herrn Minder ohne das nötige Geld für eine Abstimmungs-Kampagne allein auf weiter Flur stehen gelassen. Man kann ja nur gratulieren: Soll sich unsere Jugend doch ein Beispiel nehmen, wie man durch politisches Engagement den Willen des Volkes umsetzt. Oder so. Wie konnte so etwas geschehen? Warum musste dies so sein? Wo bleibt das Zeichen, das man setzen wollte?

Dann wundert man sich, dass die heutige Jugend desillusioniert ist und nur noch an die eigene Bedürfnisse denkt? Wer hat es ihnen denn in den letzten 3 Jahrzehnten so souverän vorgemacht? Was meint wohl das gemeine Strassen-Volk über die derart jämmerlichen politischen Geschichte der Abzocker-Initiative? Es könnte ja der Wirtschaft schaden, sagen sie jetzt. Plötzlich haben sie alle das Maul geschlossen und den Schwanz eingezogen. Eigenartig, wie schnell so etwas gehen kann.

Und wo die Rechte versagt macht es die Linke ja nicht viel besser: Managed Care, zum Beispiel, lässt grüssen. Grosse neue Impulse — die wirklich über das übliche Rezept einer stärkeren Regulierung hinausgehen würden — fehlen so ziemlich gänzlich. Wenn sich zur Zeit etwas in der Real-Wirtschaft macht in Sachen Alternativen zum heutigen Modell, dann sehe ich die politische Linke nicht gerade als treibende Kraft unmittelbar in der Nähe. Wo ist die Linke in der Wirtschaft anzutreffen? Ausser den teuer bezahlten Gewerkschafter, meine ich. Doch die Linke ist ein Thema, das ich ein ander Mal vertiefen möchte.

Wie auch immer: Wo sind sie nun, all die vermeintlichen und sich selbst ernannten Vorbilder für unsere verlorene Jugend? Jetzt wo sich Herr Minder und das Volk ungläubig die Augen reiben und fragen müssen, wie sowas eigentlich geschehen konnte, was wollen wir an dieser Stelle unserer Jugend sagen, welche Lehre soll sie daraus ziehen?
 
 

May 16, 2011

Villiger: billiger und billiger

 
Er war bei der UBS angetreten, um dort eine neue Sichtweise einzubringen, um die Ansichten aller zur Finanz-Welt haltenden Nicht-Banker vertreten und umsetzen zu können. Geblieben ist: NICHTS.

Geboren wurde ein Villiger der ziemlich genau die Litanei des Firmen-Chefs nachlabert. Zum grossen Erstaunen aller Beobachter, hat die Verwandlung des Kaspar Villigers weniger als 2 Boni-Runden benötigt. Und nun ist er da: Der Vertreter des "Last uns schaffen, wir sind wichtig, und macht uns keine Schande in dem ihr uns benachteiligt gegenüber dem Ausland." Das ist so ziemlich alles, was man von der UBS hört, betreffend Eigenmittel-Anpassung.

Selbst die Credit Suisse (die sich ja schon in den letzten Jahren eigentlich vorbildlich verhalten hat, im Vergleich zur UBS — Glück oder Vernunft?), selbst die heisst den Vorschlag des Bundesrats willkommen. So ziemlich die ganze Schweizer Bank-Welt ist mit einer stärkeren Erhöhung der Eigenmittel als überall im Ausland einverstanden, die UBS aber nicht. Man kann es sich offensichtlich schon wieder leisten, Forderungen zu stellen. Was wiederum eigentlich eine Welle der Empörung auslösen sollte, bedenkt man wie die Chefs noch vor kurzer Zeit in Bern betteln gingen. Empörung die aber eher ausblieb, oder sehr bescheiden daherkam. Es ist vielleicht nicht "Schweizerisch", sich richtig zu empören. Und in einem Wahljahr noch viel weniger. Aber ich kann mir bestens das eine oder andere Land vorstellen, wo man der UBS laut "SHAME ON YOU!" geantwortet hätte.

Ich finde es verrückt. Korrekterweise hat der Bundesrat hier erkannt, dass man aus einer Not eine Tugend machen könnte. Es wird für die Schweizer Banken nämlich in Zukunft um Qualität gehen müssen. Und dies ist die Erkenntnis der Bänker selbst, schon vor einigen Jahren dazu kamen. Die Erhöhung der Eigen-Mittel wäre ein erstes Wahrzeichen für genau diese Qualität der Schweizer Finanz-Branche. Die UBS meint aber dazu eigentlich nur: Bätsch! Nein, sie gehen weiter: sie sind schon wieder bereit, schweres Geschützt aufzufahren und scheuen sich nicht davor, Drohungen und Erpressungen auszusprechen!

Ein Trauer-Spiel, wieder einmal. Man kann nur hoffen, dass man diesen Typen das nicht einfach so schenken wird. Es gibt schon einen anderen Schweizer Banker, der gefährlich und wahnsinnig genug ist, um noch zur jetzigen Zeit auf eine irrwitzige Rendite zu bestehen, und dies als Chef einer der einflussreichsten Banken der Welt! Zu einer Zeit in der es inzwischen jedem Kind langsam dämmert, dass solche Gewinne in der Finanz-Industrie eigentlich nur durch unmoralisches Handeln zu generieren sind. Wirtschaftlicher Erfolg hat bis heute (und vielleicht noch bis morgen) so ziemlich alles erlaubt. Hat man Erfolg, schafft man Arbeitsplätze und "Mehrwert", dann hat man grünes Licht. Diese Zeiten werden aber bald vorbei sein. Bald wird man dafür grad stehen müssen, wie man den eigenen Gewinn generieren konnte. Und das in allen Branchen der Wirtschaft. Denn, sollte dies nicht eintreten, ist diese unsere Wirtschaft dem Untergang geweiht. Nicht morgen, nicht übermorgen. Doch, ohne geänderte Spielregeln wird sich der systemische Fehler in spätestens 20 Jahren als nicht mehr behebbar erweisen. Und die moderne Gesellschaft, wie wir sie kennen, mit sich in den Abgrund reissen. Dessen bin ich überzeugt, und nicht etwa weil ich ein Pessimist bin — das bin ich ganz und gar nicht. Aber irgendwann wir die Welt globalisiert sein und... Man muss doch nur die Geschichte wirklich fertig denken. Hat sie ein Happy End? Nicht, wie sie zur Zeit geschrieben wird.

Kaspar Villiger wollte doch eigentlich eine neue Sichtweise einbringen. Oder habe ich da, so naiv wie ich bin, etwas missverstanden?
 
 

October 15, 2010

UBS und magischer Teppich

 
Man wollte nichts unter den Teppich kehren und dies wurde als positives Zeichen wahrgenommen. Nun hat man den Müll genauer angeschaut, jedes Teil identifiziert und ehrlich benennt (egal wie stark die Toxizität ist) und erklärt wie man zu einem solchen fehlerhaften Abfallprodukt gelangen konnte. So weit, so gut. Doch jetzt, im Namen des nächsten Profits, kehrt man nicht alles unter den Teppich, nein, man nimmt den Teppich und legt ihn vor den Augen aller über die Abfälle. Und das soll es gewesen sein!


Siehe auch den Post untern Teppich?


Ein Verfahren gegen die Verantwortlichen würde das Image der Bank schädigen: So eine Scheisse! Ist Verdrängung wirklich die einzige noch mögliche Überlebens-Strategie, für viele Grosskonzerne? Falls ja, wie weit sind wir in Wahrheit noch von Sodoma und Gomorrha entfernt? Es würde nicht dem Image der UBS schädlich sein, es würde eher etwas nutzen. Denn erst dann wären die grossen Werbeausgaben in der Formel 1 irgendwie vertretbar und glaubwürdig. Nun aber wurde dort einfach "Santander" durch "UBS" ersetzt. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Baum... Doch es kann geschehen, dass er dann unter den Teppich rollt. Oder dorthin getreten wird.

Bravo, Kaspar Villiger. Alles nach bester Schule der Kommunikations-Strategie aufarbeitet. Und jetzt, weiter wie nie zuvor? In den USA werden 144 Milliarden Dollar Gehälter und Boni von den größten börsennotierten US-Finanzunternehmen ausgeschüttet. Die meisten haben ihre Schulden beim Staat beglichen und müssen nun niemandem mehr Rechenschaft abgeben. Und so macht man weiter wie eh und je, dieses Jahr gelangen die Boni zu einem neuen Rekord. Wenn der sogenannte "Mensch der Strasse" (also der, der auf der Strasse gelandet ist nachdem die Immobilien-Blase platzte) nicht verarscht wird, dann muss mir mal jemand erklären was ich hier verpasst habe...


Siehe auch die Wirtschafts-Kolumne "Realitätsverlust in USA" auf n-tv.de


In der Zwischenzeit geht die 0% Geld-Politik ihren Weg weiter: Das ziemlich unmoralischste was man sich überhaupt vorstellen kann, besonders wenn aus diesem Geld mehr Geld geschöpft werden kann. Und davon lebt die Finanz-Industrie! Doch diese Geschichte erzähle ich ein ander Mal, nach einem Albtraum über die Finanzwelt...
 
 

April 15, 2010

untern Teppich?

 
Kaspar Villiger hat gesagt, wie es in Wahrheit ist, als die Décharge für die Geschäftsleitung der UBS für 2007 bei der GV zur Wahl stand und abgelehnt wurde. Er sagte: "Man hätte es auch nicht zur Wahl bringen können und es heraus schieben, bis es verjährt ist. Dies wäre aber auch nicht ganz ehrlich gewesen."

Und genau das dies nicht getan wurde werfen ihm jetzt all die Heitz und Meyer vor. Ihnen wäre es lieber gewesen (wie es auch der Papst tat) das Unternehmen zu schützen und somit die Wahrheit unter den Teppich zu kehren.

Zum Glück hat sogar die Börse diesmal gezeigt, dass es langsam an der Zeit ist, mit der Wahrheit auf den Tisch zu rücken.

Bravo Villiger.