September 26, 2008

Ratten

Der Begriff „Ratten“ ist zur Zeit mehrfach und sehr unterschiedlich belegt.
Es gibt 2 Hauptgruppen.
Die erste Gruppe ist sehr negativ belegt. Es handelt sich dabei um die sogenannte „Kanalratte“.
Die zweite Gruppe ist positiv belegt und es geht hier um Tiere die handzahm sind und den Kontakt mit dem Menschen brauchen und schätzen. Es geht soweit, dass sie bei der Vertrauensperson im offenen Mund die Essensreste zwischen den Zähnen entfernen und selber essen.

Siehe auch den hier verlinkten Post "Don Martin"

KANALRATTE
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Sie ist sehr schlau, flink und ein Überlebenskünstler sonderarten. Durch Abwasserkanäle und schliesslich der Toilette kann sie bis in unsere Behausungen vordringen. Oft ist sie auch Trägerin von Infektionen, Parassiten, und sonstigem Ungeziefer die für den Menschen unter Umständen schädlich sein können.

Die schlimmsten Ereignisse, die grössten Miseren können sie zu ihrem Vorteil benützen.
Damals, am Letten, ging es soweit, dass die Ratten die vereiterten Wunden, das schon fast faulende Fleisch der schlafenden Konsumenten, während der Nacht, anknabberten.

Inzwischen, durch Assoziazionen mit Ereignisse die sich in und um die Klinik abgespielt haben, inzwischen assoziere ich dich, mein Dickerchen, mit diesem Begriff: „Kanalratte“.


DOMESTIZIERTE RATTE
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Sie leben mit dem Menschen und sind von ihm abhängig – ohne ihn wären sie nicht überlebensfähig. Unkompliziert, verspielt, neugierig ihr Wesen, und ihre Verbundenheit zum Menschen geht so weit, dass sie sogar gerne kuscheln.

Für verschiedene Menschen mit emotionalen Problemen oder Störungen können sie eine reisen Hilfe sein, bis hin zur Therapie-Ergänzenden Unterstützung.

Einige dieser Leute sehen in ihnen fabelartige Wesen und erfahren schon fast wundersame Wirkungen, dank ihrer Anwesenheit.

Es soll inwzischen sogar Leute geben, die diese Engelsgestalten mit mir in Assoziazion bringen.
Komisch, nicht wahr, mein Dickerchen?

Austritt

Ja, ich bin nicht Therapiebar, zumindest was Drogen angeht.
Aus einer Entzugsinstitution wurde ich wegen auffälligem Verhalten entlassen, innert einigen Stunden.

Also hatte die Klinik wo ich gerade so ein riesen Theater mache, doch absolut recht, oder?
Schade, wirklich schade... Und ich dachte, ich wäre trotz meinem Lebenslauf irgendwie noch normal und brauchbar geblieben...

Doch eines ist interessant!
Ich hatte wieder 3 Wochen ohne Drogen und niemals wirklich verlangen danach.
Aber Ruhe, dies hatte ich nicht. Es zerreisste mich förmlich, mein Schmerz. Ich hatte das Gefühl, mein Brustkorb wird auseinander gerissen.

Aber was war dieser Schmerz?
War es mein kranker Anteil, der so oder so hervorgetreten wäre?
Oder war es (ist es) was, dass erst letztens verursacht wurde?

Das wird nun durch ein Triage-Verfahren rausgefunden werden.
Tatsache ist, dass ich Bilder und Gefühle der letzten 6 Monate die ganze Zeit in meinem Kopf hatte, bei (auch ganz banalen Zwischenfälle) hatte ich innert Sekunden Flash-Backs und befand mich wieder in der alten Klinik.


Nun bin ich draussen, habe eingesehen, dass ich es nicht allein schaffen werde, den Weg zur Genesung bis ans Ende zu gehen, und fliege raus.
Mein Drogen-Problem kann erst angegangen werden, wenn ich von anderen Probleme befreit bin, die gerade im Vordergrund stehen.

Also, eine Psychiatrie kann mich nicht behandeln wegen meiner Sucht-Vergangenheit, eine Sucht-Therapie ist nicht machbar wegen meiner Psychiatrie-Erfahrungen?
Seh ich hier etwas falsch, oder ist das alles langsam ein Paradoxum?

Again: THANKS TO THE RESPONSIBLES!!!

September 13, 2008

Chirurg

Es ist nicht Aufgabe der Opfer oder der Hinterbliebenen,
Verbrechen genau zu dokumentieren.

In Serbien und Kroatien zum Beispiel, sind es bestimmt
nicht die Hinterbliebenen gewesen, die genau zu Rapport
gegeben und Beweise geliefert haben, wie wo und wann
Köpfe abgesäbelt wurden, Massengräber gefüllt, Frauen
vergewaltigt und Folter begangen wurden.

Dies ist Aufgabe des Staates und, wenn dieser der Täter
ist oder gewesen ist, muss die internationale Gemeinschaft
eintreten.

Nun, ich werde bestimmt nicht die Beweise für dein Handeln
liefern, Doktor Y.
Und es kann auch nicht die Aufgabe der Leute um mich
herum sein.
Da die Leitung der Klinik sich wie einer der oben genannten
Staaten verhalten hat, was unser Problem betrifft, werden
wir doch wahrscheinlich Hilfe vom "Ausland" benötigen,
um wieder Klarheit herzustellen zu können.

Um aber dennoch ein Bild dessen zu geben, was du so alles
angestellt hast, nehme ich das Beispiel der Chirurgie.
Nehmen wir an du bist Oberarzt der Chirurgie-Abteilung.

Siehe auch den hier verlinkten Post "Der gestohlene Kampf"


Nun, die Geschichte geht in etwa so...
Ich lag 20 Jahre im Koma, doch bevor ich ins Koma fiel, habe
ich noch die Hand ausgestreckt und den Stecker zu den
Geräten für die Lebenserhaltenden-Funktionen in die Hand
genommen, bei der Steckdose an der Wand.
Inzwischen bin ich 20 Jahre da gelegen, mit dem Stecker in
der Hand.
Natürlich hat sich niemand getraut, den Stecker zu ziehen.
Er hätte ja müssen meine Hand in seine nehmen, und dann
an dieser ziehen.

Nach 20 Jahren bin ich wieder ins Leben erwacht.
Innert Sekunden war ich wieder da, fit und munter wie wenn
niemals was passiert wäre!
Nein, in besserer Verfassung sogar als bevor ich ins Koma fiel...


Als ich von der Koma-Abteilung auf die Intensiv-Station verlegt
wurde, wurde das ganze Interdisziplinäre-Team zusammen
getrommelt.
Du warst für die Chirurgie verantwortlich.

"Dieses Herz wird niemals den Schock überstehen!
Ich mache jede Wette - noch ein paar Tausend Schläge und dann
ist es fertig mit ihm!"
Dies waren deine Worte.
"Wir müssen ihm das Leben retten, jetzt wo fast ein Wunder
passiert ist, ist es unsere Pflicht!
Dieser Mann braucht eine Operation, und zwar dringendst!"

Und so hast du alle überzeugen können, der OP einzuwilligen.

Am Tag der OP hattest du weiss der Geier was für Drogen intus.
Und so kam es, dass du während der Nacht schon allein im Saal
warst und, anstatt mit dem üblichen chirurgischen Besteck,
mit deinen blossen Händen, meinen Torax geöffnet hast.
Du hast dich in meinem Brustkorb vor bis zu meinem Herz
gearbeitet.
Hast es angeschaut, ein paar Mal umgedreht, hin und her
gezupft, ein bisschen dran rum gedrückt...

Siehe auch den hier verlinkten Post "Der gestohlene Kampf"

Und mit all den Drogen in deinem Hirn, hattest du sowieso
ein komplettes Black-Out...
Auch mit dem besten und professionellsten Team das dich
hätte assistieren können, wärst du niemals im Stande gewesen,
mir die 4 By-Pass einzusetzen.

Als es dir dann langweilig wurde, mein Herz anzusehen und
damit rumzuspielen, hast du es irgendwie wieder in den
Brustkorb gestopft, und mit rotem Wollfaden das Ganze
irgendwie so geschlossen, dass ich nicht daran verblutet bin.



Beim Wiederaufwachen von deiner Meister-OP, war ich auf
dem Rollstuhl, mit Arythmie-Störungen an die Sauerstoff-Flasche
gebunden.
Ich konnte weder reden noch irgendwas fühlen.
Die Prognose der Ärzte: Man kann nur abwarten, diejenigen
die daran glauben, sollten vielleicht beginnen zu beten.

Natürlich sind alle Mitglieder der Gremiums zu dir gekommen,
und haben nach Informationen gefragt, was denn passiert sei.

Deine Antwort:
"Was??? Was ist??? Ich hab's doch von Anfang an gesagt:
Dieses Herz macht es nicht mehr lange.
Und, wie die Tatsachen beweisen, hatte ich wieder einmal
völlig Recht. "
"Reinz zufällig bin ich in der Nacht noch schell vorbeigekommen,
um rein zu schauen und sein Zustand zu überprüfen.
Aber, Gott sei Dank, konnte ich ihm, auch wenn mit ein
wenig Einschränkungen bezüglich Lebensqualität, das
LEBEN RETTEN!"

Und stolz wie der Architekt* bist du zum nächsten Fall weiter.

*Siehe auch den hier verlinkten Post "Architekt"

Architekt

 
BREAKING NEWS
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Na, mein Dickerchen, wie geht's so?

Stell dir vor, du hättest nicht Psychiatrie studiert,
sondern Architektur....



Gesehen auf http://www.nichtlustig.de/

Ist das nicht präzise wie ein Photo von dir???


Siehe auch den hier verlinkten Posts "Chirurg" und "Der gestohlene Kampf"
 


Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden