March 25, 2009

Kleines Spiel

Es ist schon alles recht speziell, zur Zeit. Ich habe so viele Filme im Kopf, ich habe jegliche Gedanken die ich zu fassen beginne, dann aber als unfassbar erscheinen und dennoch wieder irgendwie da sind, als würden sie sich wünschen, von mir gefasst zu werden.

Und eben, all diese Films und Videos!!!
Verwirrend, an dem Ganzen, ist dass ich mal wieder keine Ahnung habe, ob diese Videos nun mir gehören, ob ich sie gemacht und/oder gedacht habe, oder ist dies alles nur die junge Dame? Wenn, hätte ich genauso gut Caffée trinken können, den ganzen Morgen? Und morgen? Und übermorgen morgen?

Nun ja, weil sowieso alles sehr VOLATIL ist, zur Zeit (sehr schönes Wort, "Volatil", findest du auch, mein Schatz? Ist das jetzt von mir oder von dir? Wer von uns muss den nächsten Caffée in der Morgenpause in der Harten Klinik zahlen? Wer wird schon wieder von der Klinik beraten und wer dagegen wird rausgeschmissen? Ach, ist das ein Durcheinander!) haben wir uns gedacht, ein kleines Spiel daraus zu machen und dabei probieren, ein kleines Bisschen Struktur in die Sache zu bringen...

Bei diesem Spiel, geht es eben darum, Videos zu gruppieren um danach eine Gruppe zu haben, welche "per sè" Sinn macht, welche eine Existenz-Rechtfertigung hat und nicht mehr die Projektion von Bedeutung, Sinn und Zweck benötigt.

Unserer Meinung nach, ein sehr spannendes und herausforderndes Spiel...
Die junge Dame und ich wünschen Ihnen viel Spass bei dieser speziellen Wahrnehmungs-Erfahrung!!

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Sie gelangen zum Spiel in dem Sie
diesem Link folgen, zum Post "Videos"
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March 23, 2009

SO WAR'S !! damals...

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Status ⇒ ⇒ WORK IN PROGRESS
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So ist es also gewesen, damals...

⇒ ⇒ VORZEICHEN
  • Ein Pfleger der Nachtschicht
    LET IT SHINE, sind Sie wirklich sicher, dass sie auf die Psychotherapie-Station wechseln möchten? Sind Sie siche dessen absolut sicher? Sind Sie mal drüben gewesen? Ich rate Ihnen, gehen Sie mal rüber und schauen Sie es sich mit einem kritischen Auge an. Es gibt vieles, das auch gegen die Psychotherapie-Station sprechen könnte... Auch der Wald hier draussen: Da gibt es bestimmt irgend ein Problem damit. Oder die Asylanten hier in der Nähe: Da ist es doch so einfach, sich wieder Drogen zu beschaffen und deshalb ist auch die Versuchung immer mitbegleitend. Vielleicht wäre doch eine andere Klinik auch eine Option, überlegen Sie es sich doch.

  • Ich verstand nur Bahnhof und machte mir nichts draus. Wir hatten immer viel gelacht und es war immer lustig gewesen, mit diesem Pfleger. Dass dies nicht einfach nur Geschwätze sein sollte sondern aus ganz bestimmten Gründen erzählt wurde, auf die Idee wäre ich zu dieser Zeit nie und nimmer gekommen. Wieso auch? Ich hatte den Entzug erfolgreich hinter mir gebracht, hatte ein sehr sehr starkes Gefühl von Befreiung erlebt und hatte mich selbst um einen Termin für eine sehr detaillierte Anamnese bemüht, denn es war mir wichtig, die Zeit in der Klinik so sinnvoll und fruchttragend wie möglich zu gestalten.

    Also habe ich geantwortet "Wald, Architektur, Asylanten, was auch immer: Ist alles nicht wichtig für mich! Ich brauche keinen See und ich brauche kein Zimmer mit Aussicht auf die Alpen. Was ich jetzt dann benötigen werde ist ein guter Therapeut der mit mir gut zusammen arbeitet. Ausserdem brauche ich diesen geschützen Rahmen, um gewisse Dinge überhaupt angehen zu können und mich bestimmten Herausforderungen stellen zu können. Wenn die Arbeit mit dem Therapeuten gut ist, dann habe ich alles was ich haben wollte."


Diese Unterhaltung geschah also etwa 3 bis 3 1/2 Wochen nach Eintritt. Für mich eine irgendwie rätselhafte Unterhaltung, die ich nicht zu einordnen wusste. Deswegen ist sie mir auch so in Erinnerung geblieben. Inzwischen sehe ich darin doch schon den ganzen Rest meines Aufenthaltes in der Klinik.
Weshalb man schon damals wusste, dass es nicht unbedingt das Beste gewesen wäre, auf die Psychotherapie-Station zu gehen, weiss ich bis heute nicht. Und wenn man es schon damals wusste, waren auch schon damals die Voraussetzungen gegeben, welche dann später zum Problem führen sollten.

Nun die 1 Million Frage
Wenn man schon damals den Konflikt kannte, wieso hat man nicht schon damals etwas dagegen unternommen? Wieso war es nicht möglich, offen mit mir darüber zu reden und mir zumindest den Hauch einer Chance lassen, nicht in die Scheisse zu treten?

Dies ist eine der vielen Fragen, die vermutlich auch ein Richter fragen wird.


⇒ ⇒ FEHLERHAFTE DIAGNOSE

Das erste Mal, hörte ich dies noch auf der Akut-Station, das heisst noch während den ersten 3 Wochen in der Harten Klinik. Im Laufe der nächsten paar Monate, wird mir das immer wieder unter die Nase gerieben. Immer wieder lenkt irgend ein Pfleger die Unterhaltung in diese Richtung und kann so - gerade völlig passend zu den Umständen und völlig "spontan" - diesen Gedankengang bei mir deponieren.

Und das geht in etwa so, bei jedem der Pfleger tönt es in etwa gleich.
Ich bin immer wieder überasscht und kann jedesmal nur staunen, was für Diagnosen Ärzte stellen über einen Patienten, den ich dann später bei mir auf der Station habe und somit hautnah miterlebe über relativ langer Zeit. Was wir auf dem Papier erhalten erkennen wir überhaupt nicht in unserem Patienten, die Schlussfolgerungen des Arztes sind nicht erkennbar und nachvollziehbar, am lebenden Objekt.

Oder, besser gesagt, das Papier wird dem lebenden Objekt nicht gerecht. Alles was da beschrieben, was herausgesehn wird stimmt, an und für sich. Oder ist zuerst einmal nicht à priori bestreitbar. Doch das Stück Papier klammert in seiner Interpretation der Welt und des Menschen - in seiner (natürlich auch berechtigten) Funktion als Werkzeug für Ärzte, Klinik, Versicherungen, Ämter - einen grossen Teil davon aus, was diesen Menschen aber schlussendlich als das ausmacht. Sehr vieles wird ausgeblendet und als "nicht relevant" befunden, wobei immer und immer wieder genau das Ausgeblendete unendlich vieles sein kann. Und es kann genau den Teil der Persöhnlichkeit ausmachen, die dem Ganzen einen nachvollziehbaren Sinn geben, die es für uns erst zu etwas Verständlichem macht.

"Papier ist geduldig" stimmt immer wieder. Der Befund auf dem Papier stimmt, oder hat zumindest keine erkennbaren Fehler oder Wiedersprüche. Das Papier "funktioniert" und ist korrekt, als eigenständiges Blickfeld. Doch, leider, nicht immer stimmt es mit dem lebenden Objekt überein, was aber zu Unterstützen gilt. Ja... Da können wir Pfleger dann nur noch staunen! Also werden wir probieren, unser Teil zu machen und unsere Sichtweise beizusteuern. Und zwar so gut wie es uns möglich ist.
Ich denke, dies ist insofern wichtig, als es zeigt dass die Kontroverse, die Kritik an den Ärzten bezüglich richtiges Verständnis des Patienten, diese Polemik nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Es wurde nicht von mir zum ersten Mal dieser Aspekt hervorgebracht und somit genau den Knackpunkt ins Spiel gebracht, der am Ende das ganze Spielchen der Ärzte ausmachen wird.

Und wichtig finde ich auch folgenden Aspekt: Die Tatsache, dass Pfleger (heisst Personal der Klinik und somit Menschen die beauftragt sind, meine Genesung zu unterstützen) diese Erkenntnis und Schwierigkeit mitteilen, lässt mich automatisch zur Schlussfolgerung kommen, das Problem sei erkannt und angesprochen worden und, somit, sei das Auftreten von Problemen und Missverständnisse die gerade auf diesen Sachverhalt zurück zu führen sind, praktisch ausgeschlossen!!! Wenn von Seiten der Profis diese mögliche Ursache von beruflichen und Menschen betreffende Fehlern wahrgenommen wurde, komme ich gar nicht auf die Idee, später könnte in meinem Fall sehr vieles gerade von dieser Sache abhängen.

Niemals, nicht in Tausend Jahre, würde ich auf die Idee kommen, das Ansprechen von möglichen Fehlbeurteilungen sei das gewünschte und lang ersehnte Stichwort, auf das mein Oberarzt seit einer ganzen Weile intensiv am arbeiten ist!!!

Die Bemerkung eines Pflegers bezüglich fragliches (oder gar falsches) klinisches Bild, und das noch bevor ich auf die Psychotherapie-Station gewechselt hatte,sprich doch für sich.
  1. Entweder war ein solches Papier schon vorhanden zu diesem Zeitpunkt

    oder

  2. man wusste bereits, es würde in naher Zukunft auftauchen.


So oder so... Der reine Wahnsinn! Reif für das Irrenhaus und den Wahnärzten. Doch... wie konnte es überhaupt dazu kommen? Wie können die beide Möglichkeiten oben erklärt werden?

  1. Ein Arzt hatte einen solchen Fehler gemacht und ich wurde nicht darüber informiert, trotz der möglichen katastrophalen Auswirkungen auf meine Behandlung. Ich habe mir immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, wo dieser "verbrecherische" Fehler begangen wurde.

    • Stammt er aus meiner ambulanten Therapie im PUK, im Rahmen eines Methadonprogramms,die schon sowas wie 15 Jahre zurückliegt?

    • Oder kam man zu einen solchen Trugschluss während der ersten 2 Wochen auf der Akut-Station der Harten Klinik wo der Entzug erfolgte, um dann auf die Psychotherapie-Station wechseln zu können?

    • Die Wahrscheinlichkeit, ich verdanke nun all die Missverständnisse und die daraus folgenden Spannungen 2 oder höchstens 3 Sitzungen im Drop-In, beim Therapeuten der Professor NO für die Nachbetreuung vorgesehen hatte (und den er mir entschieden aber erfolgslos unterjubeln wollte), wird immer grösser. Zuerst war es in meinen Augen völlig unmöglich, dass in 3 Sitzungen im Drop-In der Grund zu suchen sei, weshalb nun meine Behandlung misslingen könnte. Leider denke ich, inzwischen, diese absurde und unwahrscheinliche Ursache ist die wahrscheinlichste Erklärung für den Anfang meines Endes (auf Zeit)... Ist es nicht bemerkenswert, dass Professor NO der Boss des Idioten ist, der lieber Pizzaiolo hätte werden sollen als Menschenleben zu versauen? Idiot natürlich einzig dann, wenn er tatsächlich mein Leben verpfuscht hat... Zuerst gilt die Unschulds-Vermutung. Diese wird bald überprüft werden.


    So oder so, hier stellt sich zusätzlich noch die - nicht unwichtige - Frage, wie zum Teufel ein solches Blatt Papier in die Harte Klinik gelangen konnte und wie es dazu kam, dass die Auflösung des Verdachts auf Psychose zum Auftrag meiner Behandlung wurde!!!

  2. Es ist gängige Vorgehensweise in der Harten Klinik, unerwünschte Patienten auf diese Weise zu "entsorgen".

    Kurz und bündige Aussage, die aber das Blickfeld auf riesige, hässliche, böshafte Abgründe in Aussicht öffnet!!!


Noch schnell: Genau wie der oben beschriebene Sachverhalt "Vorzeichen", ist auch dies ein Anhaltspunkt der mich zur (für mich schon als "unmenschlich" zu bezeichnende) Schlussfolgerung bringt, ich habe niemals - zu keinem Zeitpunkt - eine echte, reale Chance auf eine erfolgsreiche und "normal ablaufende" Therapie gehabt. Genau diese Art von Option und Schlussfolgerung machte das Ganze zu etwas Undenkbarem, zu einem so absurden Szenario, dass ich ihn sehr lange schon für "Surreal" hielte, als die letzte Möglichkeit die aber gleichzeitig auch jedes Vertrauen in den Menschen genommen hätte!


⇒ ⇒ DAS WESENTLICHE

Donnerstag, 14. Februar 2008
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Viel unterwegs gewesen, mit der jungen Dame. Sie hat sogar einige "Therapien" versäumt (konnte man zu diesem Zeitpunkt wirklich noch von Therapie reden?) und hat den Nachmittag und den Abend mit mir verbracht. Irgendwann sage ich, sie sollte doch Joe Abfall anrufen, schliesslich würde er bestimmt an sie denken. "Nee... will ihn nicht stressen." Als ich den Vorschlag brachte, wir könnten noch zu einem Platz gehen, den ich sehr mage und der einen grossen symbolischen Wert für mich bekommen hat ("Da hat's 'ne kleine Holzbank und Aussicht, auf ein kleines, ja schon winziges Tal, mit einem kleinen Bach. Und man sieht immer wieder wunderschöne Vögel die majestätisch ihre Kreise fliegen.", sage ich). "Nee... Jetzt muss ich langsam aber sicher ziemlich schnell in die Klinik zurück. Ich muss zumindest schnell erzählen, was heute war!" Sie hat also ihre Therapeutin getroffen und ist am Abend wieder mit mir unterwegs gewesen, die Klinik unsicher zu machen. Ganz ganz böse Subjekte, sind wir an diesem Abend gewesen! (Und das ist Sarkasmus, ihr Hohlnüsse von Stinky Beatles!)

Ich sage, dass man wahrscheinlich nicht erfreut sein wird, wenn man mitbekommt, dass die junge Dame die ganze Zeit mit mir verbracht habe. Ich denke laut darüber nach, wie man sicher gegen diese gemeinsamen Ausgänge sei, von Seiten der Therapeuten. Wie man sicher etwas dagegen auszusetzen habe. (Ich meine, wenn man bedenkt, was zuvor alles geschehen war, wie Joe Abfall plötzlich auftauchte, wie die junge Dame dennoch jede Sekunde in meiner Nähe verbrachte an der sie die Gelegenheit dazu hatte, wie mir Mitpatienten die junge Dame als Kreatur des Teufels geschildert hatten...) Eben, 1'000 Dinge deuteten darauf hin, dass man in der Klinik überhaupt keine Freude hatte, an unserer gemeinsamen verbrachten Zeit. "Nee... Denkst du, die haben was dagegen?"

Freitag, 15. Februar 2008
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Die junge Dame tritt aus der Klinik aus, kurz vor Mittag. Sie wird mit (sprichwörtlich) Kind und Kegel zu ihrer neuen Bleibe gefahren, einer Betreuten Wohngemeinschaft einige Kilometer von der Klinik entfernt. Sie gibt mir nochmals ihre Telefonnummern: eine, die ich schon seit einiger Zeit habe und gewöhnlich benütze um sie zu erreichen, und eine zweite, die sie sich neulich zugelegt hat. Ich werde im Laufe des Nachmittags auf die Psychotherapie-Station begleitet. Die meisten Mitpatienten sind schon nicht mehr da und werden das Wochenende ausserhalb der Klinik verbringen. Ich werde höflich empfangen, von dem Pfleger der später meine Bezugsperson sein wird.

Samstag, 16. Februar 2008
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Ich habe die Nacht durchgeschlafen und fühle mich prächtig. Es ist die erste Nacht seit mehreren Wochen, die mir einen unuterbrochenen Schlaf gönnt, über mehr als 2 oder 3 Stunden... Als ich frühstücken möchte, kommt der Pfleger dazu, der psychiatrische Pflege für eine Kunst hält, wenn verglichen mit der Ansicht der meisten Ärzte, sie sei eine Wissenschaft. Er ist mir auf anhieb sympathisch und wir sind auf einer ähnlichen Wellenlänge unterwegs. Ob dies auch zur Beherrschung seiner Kunst gehört, kann ich nicht genau sagen. Später wird sich jedenfalls zeigen, dass wir in der Tat bei den verschiedensten Angelegenheiten eine ähnliche Einstellung haben und ähnliche Meinungen vertreten. Wir werden zwischen 8 und 9 Uhr morgens ins Gespräch kommen, dass sich über mehrere Stunden ziehen wird. Es geht über Religionen, Antropologie, Biologie, Soziologie, Psychiatrie, Politik und noch vieles mehr. Ich sage ihm, es sei wahrscheinlich das erste Mal in meinem Leben, dass mich jemand sofort nach dem Aufwachen in ein Gespräch verwickeln kann, dass mich so interessiert und dem ich mit solchem Enthusiasmus beitrage.

Die junge Dame scheint vom Erdboden verschluckt geworden zu sein. Sie nimmt nicht ab, wenn ich anrufe, sie antwortet nicht auf meine SMS. Ich mache mir schon etwas Sorgen... Da sie aber zuvor nie auf meine SMS geantwortet hatte, muss ich mir diese Tatsache immer wieder zu Gedächtnis führen.

Sonntag, 17. Februar 2008
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Genau wie gestern, ist heute ein wunderschöner Tag, die Sonne strahlt und es ist frühlingshaft warm. Wieder scheint die Sonne in die Küche der Psychotherapie-Station, wieder ist "der Künstler" im Raum und unterhaltet sich mit mir. Wie reden über grosse Menschen, grosse Denker, grosse Geiste. Wir reden über Jesus, Mahatma Ghandi, den Dalai-Lama. Wir reden über Wasserstoff. Und wir reden darüber, wie Mahatma Ghandi und so viele andere, einerseits schon so weit entwickelt waren, dass sie vermutlich zeitweise Dimensionen erreichten, die für uns normalen Sterblichen gar nicht vorstellbar sind. Wie reden darüber, wie Mahatma Ghandi und so viele andere, auf der anderen Seite viele "um so menschlichere" Macken und Marotten hatten. Dass sie sich zeitweise sehr sehr schwer mit "dem menschlichen" taten, dass sie im Alltäglichen oft an kleinen Dingen schon grosse Hindernisse erleben konnten.

Ich sagte "Gott sei Dank, ist dem so. Denn, wenn sie nicht einmal mehr im Menschlichen "menscheln" würden, wären sie für uns auf immer unerreichbar und unverständlich geblieben! Wenn sie in ihrer Wahrnehmung von Leben, Göttlichem, Menschlichem, wenn ihre Abstraktions- und Philosophie-Ebenen so unglaublich weit weg von uns sind, und dann noch dazu in ihrem Alltäglichen, in ihrer Irdischen Existenz und ihrem "Mensch sein" genauso weit gewesen wäre, hätte niemand von uns auch nur die kleinste Chance gehabt, sich an ihren Gedanken zu erfreuen und daraus etwas zu lehren. Niemals...

Ich bedanke mich für diesen zweiten geistig so wertvollen Morgen. "Der Künstler" sagt zuerst, es sei der Sonne zu verdanken, dass wir einen solchen Austausch hatten, der Sonne die weiterhin unsere Haut und unsere Herzen streichelt. Danach sagte er noch "Nein... Ich bedanke mich bei Ihnen! Denn... Auch ich habe immer wieder Mühe damit, auch für mich gibt es immer wieder Schwierigkeiten darin, mich auf DAS WESENTLICHE zu konzentrieren, Energien dort einzusetzten, wo man sie auch umwandeln kann."

Schöner Satz, schönes Bild. Dies waren damals meine Gedanken zu diesen Äusserungen "des Künstlers". Viel mehr habe ich nicht darin interpretiert, doch sie sind mir geblieben weil ich sie so perfekt passend auf meine Situation fand, so genau mein Wochenende beschreibend, wo ich doch absolut Null Lebenszeichen der jungen Dame bekommen hatte. Bis vor kurzem waren wir praktisch 24/7 wenige Meter von einander entfernt gewesen, oder wir wussten von einander wo sich der Andere gerade befand und was er gerade machte. Wir wussten was er denkte, wie er sich fühlte.

Und nun, von einer Sekunde auf die Andere, NADA MAS. Wenn ich denke, dass man sich noch gewünscht hat, wir kommen so "richtig zusammen", am Valentinstag! Naja... Was die Therapeuten zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Wir waren schon seit viel früher "richtig zusammen", aber nicht mit Mund und Zunge, nicht im Bett und nicht mit den Händen, nein.... Wir sind ziemlich sofort zusammen gekommen, auf eine Art und Weise die sie einer gar nicht vorstellen kann, wenn er es selbst noch nicht erlebt hat!

AB ENDE MÄRZ 2008
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Später dann, immer wieder, wie auch jetzt, stellt sich mir eine Frage. Eine Frage dessen Antwort ich inzwischen bestens kenne. Ich weiss sie, ich spüre sie, ich ahne sie, doch - zum Teufel nochmal - niemand hat sie mir je gegeben, bis jetzt nicht! Wie kommt es, dass der Pfleger mir (indirekt) gratuliert, dafür dass ich mich über das Wochenende AUF'S WESENTLICHE KONZENTIERE? Wie kommt es, dass er damals schon weiss, dass ein Teil von mir Stress hat, weil er sich sorgen um die junge Dame macht?



⇒ ⇒ NEXT ITEM

March 22, 2009

Profi-Blick

War mit einer Mode- und Lifestyle Kolumnistin unterwegs, auf einem Spaziergang an der Sonne, bei diesem wunderschönen Wetter. Wir hatten beide, ohne es thematisiert zu haben und ohne einen bestimmten Plan oder ein Ziel, spontan, das Verlangen in die Natur zu gehen. Unterwegs sind wir auf verschiedenste Tiere gestossen, einige davon waren in der Wildnis zu Hause. Und es war für mich die grösste Freude mitzuerleben, wie meine gute Freundin sich begeisterte bei jeder neuen Begegnung, wie ihre Augen zu gläntzen begangen und ihr wunderschönes und ansteckendes Lächeln auf ihrem gesamten Gesicht zu strahlen begang. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie sie zu jedem Tier sofort ein direktes Draht zu finden schien. Ja, so schien es mir.

Aber eigentlich wollte ich von ganz was anderem erzählen.
Wir trafen natürlich auch Menschen, zwischendurch. Und wir sind von Zürich aus gestartet und auch nach Zürich zurück gekommen, am Abend. Meine Bekannte musterte jeden Menschen den ihr vor die Augen kam, als ob ein Programm am laufen sei und der Scanner - in ihren Augen versteckt - das Programm mit Daten füttere. Sie machte dies während dem wir eine animierte und lustige Unterhaltung führten und das Gespräch litt keineswegs unter der Nebenbeschäftigung: Ein Multitasking-Talent. Hin und wieder sah ich, wie sich ihr Gesicht zum Ausdruck des gerade erweckten Gefühls verwandelte. Je nach Passant der gerade durch den Scanner erfasst wurde, ging die Palette der Reaktionen von mürrischem Schimpfen über kurzes Ausstossen von Luft und ein Rollen der Augen bis hin zu offenem Strahlen und Worte des Lobs. Ihr Profi-Blick war am Werk sobald sie sich unter Menschen befand, unaufhörlich. Völlig automatisch und ohne dazu ihr Willen zu benötigen, sah sie die ziwilisierte Welt aus Schuhen, Kleider und Accessoires stets mit ihrer Profi-Sicht. Sie sah die Menschen und ihre Gewohnheiten, ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte als buntes, sich andauernd verändernde Gemälde, ständig neu zu entdecken, interpretieren und geniessen. Kolleginen und Kollege, Vortgesetzte, Bekannte, Freunde... Alle fragen sich immer wieder, ob diese Begabung angeboren oder antrainiert sei.

Ich hörte komische Geräusche von meiner Freundin kommen, kurze Luftstösse und unterdrücktes Kichern, Räuspern, wieder Luftstösse... Ich sah sie an und folgte ihren Blick. Auf der anderen Seite des Platzes, ein Mann - riesengross, etwas zwischen einem Kleiderschrank, einem alten Bauernhaus und einer abgewetzten Matratze - in Begleitung einer zierlichen und feinen jungen Dame. Er, dunkelhaarig, kräftig gebaut, seine Erscheinung reichte schon, um Eindruck zu machen. Sie - Blond, feine Metallbrille, ein wenig strenge aber nicht unangenehme Ausstrahlung die durch Lächeln sofort viel freundlicher und vertrauenswürdiger erschien - reichte dem Mann etwas mehr als über den Bauchnabel. Der Anblick der Beiden, nebeneinander, war schon ein ganz spezielles Bild und, je nach Laune des Betrachters, von amüsant über herzig bis hin zu skurril...

Ich assozierte ihr Anblick sofort mit einer intelektuellen Beschäftigung - angehende Professorin der Philosophie, oder das Organigramm erklimmende einer Non-Profit Organisation (UNO, Rotes Kreuz, usw.) im Besten Fall. Mit Pech wäre sie gerade dabei, bei PWC ihren Mann zu stehen, oder bei Roche das internationale Marketing am restrukturieren, mit Focus auf die aufkommenden Märkte.

Er war - wie die Faust auf's Auge zu ihr passend - die Selbst-Verliebtheit, Selbst-Überschätzung, das Resultat eines zu gross geratenen Egos. Ja, selbst in diesem XXXXXL Modell einer menschlichen Hülle, fand das Ego dieses Mannes nicht genügend Platz um in nicht völlig unangenehmer und schmerzender Position das Leben leben zu können. Die Hülle musste so eng und schmerzlich unbequem für das Ego sein, dass jeder Tag, jede Stunde von Unwohlbefinden begleitet war. Er hätte Besitzer einer grossen Metzgerei-Kette sein können, oder Account Manager und für alle Geschäftsbeziehungen mit Angola und restliches Afrika Verantwortliche eines Erdöl-Weltkonzern, der sich gerade intensiv in der Phase der Diversifizierung befand. Er hätte aber auch ein verpasster und verbitterter AmericanFootball Spieler sein können.

Plötzlich konnte sich meine Freundin ganz einfach nicht mehr beherrschen: Sie begang lautstark zu gröhlen, zu kommentieren, zu verspotten. Ihr Lachen war dermassen, dass sie nicht einmal richtig sprechen konnte. Sie brachte keinen Satz zu Ende. Ehrlich gesagt, ich habe nicht wirklich verstanden, was genau meine Freundin in Erregung brachte, was so unglaublich Lustig war. Ich verstand nicht einmal, was genau so speziell und ausserordentlich an den Beiden sein sollte... Mitbekommen, habe ich was mit Farben und Streifen und horizontaler Streifung die völlig unvorteilhaft eine solche Postur verhüllte. Aber das wirklich witzige schienen die Farben zu sein.. Irgendwas von abgeschaut von irgendein berühmter Star-Designer! Irgendwas von inzwischen schon in den Lagerhäuser der Mode-Metropolen vermottete Restposten!

Es war ein wahres Vergnügen, meiner Freundin zuzusehen: Ihre Spontanität und Unbefangenheit, ihre Ausstrahlung, ihr kritisch sein ohne sich aber wirklich ernst zu nehmen, oder schon gar nicht das Kritisierte zu etwas wichtigeres zu machen als es in Wahrheit schlussendlich war. All dies, all diese Lebensfreude wärmte mir das Herz. Und um so mehr wo ich doch wusste, dass meine Bekannte vor sehr kurzer Zeit ganz schlimme Zeiten überstehen musste. Sie hatte erst gerade aus einer sehr schlimmen Krise den Weg zurück ins Leben gefunden, Leben dass ihr noch vor wenigen Monaten so weit entfernt erschien, dass es genau so gut auf dem Mond hätte sein können!

Und laufte sie an meiner Seite, lachte sich krumm und schwafelte irgendwelche für mich unverständlichen Kommentare vor sich hin.

Mein Blick wanderte zurück zur Ursache für solche Aufgeregtheit und sah wie das Paar richtung Kaserne-Gebäude laufte. Sie, winzig erscheinend an seiner Seite. Er, mit diesem Gelb-Violett gestreiften Hemd...

Ich, ich war einfach froh, eine solche Freundin an meiner Seite zu haben. Ich brachte meine Hand an ihre Backe, streichelte sie sanft, und küsste die andere Backe. Dieser Duft! Wieder war dieser Duft da, an ihrem Hals, an ihren Haaren, an ihrer Haut! So ein wunderbarer Duft... Ja... Ja, es tat mir gut und es schauckelte mein Herz... Ich sah sie an. Ich sah ihr in die Augen. Sie blickte zurück, in meine. Die Zeit blieb stehen, die Welt und das Universum blieben stehen. Und ich, inmitten von diesem fabelhaften Universums, ich war dabei mich zu verlieben. Unsterblich.

Villa und Leute

Da sagt mir der Bereichsleiter der Villa
"Dann untersuchst du es halt!"
Ich schaue ihn nur blöd an, bevor ich sage
"Ich bestimmt nicht!"
Er, daraufhin
"Ja, dann lässt du es halt untersuchen!"

Sag mal, darf ich dir jetzt eine Frage stellen?
Ja?
Hast du einen Führerschein?
Ja?
Du kannst nähmlich einen drauf fahren lassen,
dass man dies untersuchen wird!


Oder, um es mit Lanzy zu sagen
Faahre laa u nööd um de Baum wickle.


Was gibt es da zu untersuchen, eigentlich?
  • Man wusste schon sehr sehr früh, dass man mich rausgeschmissen hätte

  • Sogar wer mich rausschmeissen würde, wusste schon über die Aufgabe bescheid. Die Pflegerin sagte mir, sie würde kein Wort mehr mit mir reden, keine Konversation führen, als ich sagte es werde lustig mit mir, wenn es mir besser ginge (wovon ich ausging: Besserung schon in der Villa).

  • Als der Bereichsleiter mich weckte um mich rauszuschmeissen sagte ich ihm, die Pflegerin habe mich angegriffen, sie sei eigentlich die Ursache meiner Reaktion und, somit, meines Rausschmiss. Der Bereichsleiter antwortete darauf "Für sowas wird sie aber bestimmt nicht die Stelle verlieren."
    Schon dies ist für mich fraglich, wenn sie schon zuvor wusste, was sie da anstellen würde. Dies wäre ja vorsätzliches Handeln.
    Aber noch fraglicher ist in meinen Augen, ob du nicht deine Stelle verlierst, du Bereichsleiter! Denn du hast noch die Verantwortung, über das Ganze!!!

  • Wie ich schon sagte: Die Benzo-Abfüllung muss untersucht werden. Benzo-Abfüllung und Rauswurf haben mich in einer Verfassung auf die Strasse gebracht, wo ich wieder einmal locker hätte drauf gehen können!!!

  • Die UP, die auf Angel Dust positiv war. Und die Analyse, die der Pfleger hat machen lassen und die am Nachmittag im Internet publiziert werden sollte.

  • Einige Mitpatienten, die komischerweise sehr gut Bescheid wussten. Wie kamen die da rein, welche Institution hat deren Behandlungskosten übernommen, wo sie doch schon einen ganzen Therapie-Zyklus gemacht hatten, kurze Zeit zuvor? Und erfolgreich noch dazu! Ein Mitpatient, insbesondere, aus dem Schwarzwald, konnte mir sogar ganz genau sagen, dass die Harte Klinik niemals die "3 Wochen Option" bei mir angewandt hätte... Nicht bei mir, sagte er. Und er hat mich intensiv ausgefragt, sehr intensiv.



Grundsätzlich wusste man dort genau was man mit mir anstellen wollte. Vielleicht hätte man davon abgesehen, wenn ich zusammen mit euch gesagt hätte was für ein lieber Mensch Doktor Y doch ist? Wenn ich mich gefügt hätte, seinem und eurem Wille? Wer weiss?
Doch ich, so schlecht wie ich doch bin, ich wollte ihn anzeigen!
Da kommt ein Pfleger, der Kollege von Doktor Y, und sagt mir "Pass auf, dass die Polizei dich nicht gerade dort behält und einliefern lässt, wenn du auf einen Posten gehst um Doktor Y anzuzeigen!"

Schlussendlich ist es doch so: Alle dort wussten Bescheid, und somit sind auch alle irgendwo Mitwisser und Mittäter. Doch es gab Menschen, die mir dennoch in Tat und Wahrheit geholfen haben. Meine Bezugsperson, die Claudia, hat mir sehr geholfen und ist auf mich eingegangen. Jemand wie Claudia möchte ich auf keinen Fall ins Bein beissen. Im Gegenteil: Ihr bin ich sogar dankbar für die Unterstützung.
Doch diejenige die mich angegriffen hat, hat agiert, sie hat gehandelt, und mit ihrem Handeln hat sie mir massiv geschadet. Und dies ist für mich auf keinen Fall zu entschuldigen.
Dito für Arzt, Psychiater, Bereichsleiter.
Und dieser Idiot, der mit dem Kopfhörer herumgelaufen ist, den muss man nicht bestrafen... Den kann man nur bemitleiden, denn er ist genügend gestraft mit sich selbst.
Der Mitpatient aus dem Schwarzwald, ist auch einer der mir keinen Schaden zugefügt hat. Einige der Gespräche mit ihm waren ganz OK. Doch, wenn er einzig für die Harte Klinik dort war, dann sollte man schon noch genau hinsehen, ob da alles noch im grünen Bereich war, vonwegen Kosten, Eintritt, usw.

Und interessant war auch eine Episode, als der Bereichsleiter meine Unterlagen am Fotokopieren war. Da kommt jemand anders zum Kopierer und sagt "Das sind die Unterlagen für die gemeinnützliche Arbeit von XYZ."

Ehrlich, ich lach mich immer wieder krumm!


Ziemlich zu Beginn meines Aufenthaltes in der Villa sagte mir die Bezugsperson, Claudia "Etwas habe ich gelernt, in diesen paar Jahren auf dem Beruf: Wenn einer nicht möchte, dann möchte er nicht." Gemeint war damit, dass ich nicht wollte. In der Harten Klinik. Dies war wahrscheinlich was man den Leuten in der Villa verkauft hatte: Einen LET IT SHINE der in Troubles gekommen ist, weil er in der Harten Klinik "nicht wollte".

Eine Claudia kann bestimmt nichts dafür, wenn dies das Verständnis ist, dass man in der Villa über die ganze Geschichte hat. Doch... Wie verdammt falsch ist diese Aussage? Wie verlogen muss derjenige sein, der das so erzählt hat?

ICH WOLLTE NICHT?
Ich wollte nicht, ihr verrückten Wahnsinnige, ihr?
Ich wollte nicht was, wenn ich fragen darf?
Ich wollte nicht was?
ICH WOLLTE NICHT WAS?