February 26, 2010

Infos: Durchladen und Feuer!

 
Ich erzählte davon, wie "Daten" innerhalb der Klinik ge- und missbraucht wurden. Daten im Sinne sowohl von Infos aus der Vergangenheit (aus einer ganz bestimmten und extrem einschränkenden und ausblendenden Sichtweise, die zusätzlich noch verfälscht und verhässlicht wurde), wie aber auch Informationen die z.B. vom mündlichen Austausch zwischen der Jungen Dame und mir kamen, plötzlich Jedermann zugänglich zu sein schienen.

Dadurch konnte es zum Beispiel zu der Situation kommen, dass eine Mitpatientin unmittelbar in meiner Nähe mit dem Oberarzt Doktor Y sprach, und Dinge sagte die, rein vom Kontext her, von mir hätten stammen können. Mir derart Gedanken und Gespräche in den Mund zu stellen war aber und ist eine Unterstellung und eine Lüge. Ein Lüge die sehr sehr oft verbreitet wurde, innerhalb der Klinik bis hin zu den Mitpatienten die mich kannten.

Da ist die Junge Dame also ausgetreten und in die WG gezogen, ich wechselte zur Psychotherapie-Station. Man gab sich grosse Mühe mich glauben zu lassen, bald käme es zu einem Wiedertreffen mit der Jungen Dame und, für mich so extrem wichtig, zu einer "Normalisierung" des Umgangs und der Kommunikation die, wie ich hoffte nicht mehr vollumfänglich von mir raus interpretiert werden musste. Bin hin zum interpretieren von Halsketten-Anhänger: ein Kreuz, einen chinesischen Schriftzug, die Gravierung "BAD GIRL"... Darüber aber in einem späteren Post.

Bild von Peter Gric: Reconfiguration IV

Die Mitpatientin spricht also mit unserem Oberarzt und gibt sowas wie dies hier zu ihrem Besten (ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut)
Ich bin ja davon ausgegangen auf dieses Datum die neue Wohnung beziehen zu können. Doch es war erfunden und erlogen. Jetzt habe ich das Spiel durchschaut und, wo ich zuerst doch dachte in 2 Wochen austreten zu können, gehe nicht mehr auf irgendwelchen Termin ein, von irgendwem angegeben. Ich bin doch nicht blöd! Jetzt lasse ich mich nicht mehr verarschen, denn ich bin genügend intelligent um nicht mehr auf sowas herein zu fallen!!!

Und so weiter und so fort.
Es waren da auch die verschiedene Vorfälle und Eigenschaften meines Alter-Egos und die der Jungen Dame, die völlig missbräuchlich benutzt wurden. Und, vor allem, zu 100% verdreht und zum Schlechteren manipuliert! Da war die fragwürdige Vergewaltigung der Jungen Dame, da war mein Alkohol-Missbrauch, meine Gewalttätigkeit und die Bereitschaft eine Frau zu schlagen, missbrauchen und missachten, da war das schwarz verdiente Geld, das Geschäften mit Drogen, das Stalken. Da war das Ausnützen jeglicher Männer für die eigenen Zwecke, von Seite der Jungen Dame. Da war so vieles mehr... Ich werde noch darauf eingehen.


Nun, soweit, so schlecht. Doch wir befinden uns noch innerhalb der Klinik. Mit dem Austreten geschieht etwas, dass mich wirklich aus der Fassung bringt und mich knapp hätte aus den Socken gerissen — die Socken, die ich zuerst flicken sollte, bevor ich mir neue Schuhe kaufen würde, der Meinung eines Mitpatienten nach. Was ist also geschehen, als ich ausgetreten bin? Welche "Qualitäts-Steigerung" konnte die von der Klinik inszenierte Tortur noch ans Tageslicht hervorbringen, aus den dunklen Tiefen der kranken Hirnlein derjenigen, die sich solchen Scheiss ausgedacht hatten?

Wie kam es, dass meine Ex-Frau zu diesem Zeitpunkt schon die meisten für sie relevanten Informationen hatte (im Sinne von denen die sie benötigte um mich, ihrerseits, zu verwirren und zu verunsichern)? Wie kam es dass mein Drogen-Dealer (der wenige 100 Meter von unserer Wohnung entfernt lebte) sich (mit scheinend grossem Interesse) mit mir über die Harte Klinik unterhalten wollte und mir eine Interpretation der Ereignisse nach der Nächsten lieferte, so zu sagen am Laufband? Und dies noch, bemerkenswerterweise, als ich (wieder scheinbar) von mir aus die Klinik verlassen hatte (sozusagen von heute auf morgen) und irgendwann "unerwartet" bei ihm auftauchte? Wie gelangen Infos aus der Harten Klinik bis hin zu diesem durchgeknallten Drogen-Dealer?

Wie um alles in der Welt, bitteschön?

Ich komme dort hin und, scheinbar aus dem Blauen hinaus, sagt er zu mir
Wenn du aber das nächste Mal dann noch mehr von einer jungen Frau möchtest, solltest du etwas mehr als einen kleinen Kuss bieten! Ist schon etwas wenig, um auf mehr hoffen zu wollen!!!

Dieser Scheisstyp sagt mir also, völlig ungefragt, dass ich der Jungen Dame einen definitiv viel zu mickrigen Hof gemacht habe, um mir eine Fortsetzung der Geschichte verdient zu haben. Er sagt mir, dass wenn der Typ "Joe Abfall" heisst, dann hätte man den Namen aus dem Telefonbuch heraus geangelt. Denn, dies mache man hin und wieder in Psychiatrien, dieser Joe Abfall musste eindeutig von ausserhalb der Klinik geholt worden sein.

Der Dealer sagte mir hier aber etwas, was ich schon auch für mich gedacht hatte: Ist dieser Joe Abfall der Lover der Jungen Dame, den sie sich wieder in die Nähe geholt hatte oder wurde er ihr viel mehr von irgendwem zur Seite gestellt? Dazu aber später mehr.

Mein Ex-Frau, hingegen, hatte auch einige interessante Dinge zu sagen. Als ich wütend einmal äusserte, dass ich für sie nur hoffen konnte, die Geschichte mit der Jungen Dame sei nicht ihretwegen versaut worden, als ich sagte ich hoffe meine Ex-Frau sei nicht der eigentliche Grund weswegen dieser ganze Schlamassel überhaupt entstanden war, als ich sagte dass sie dies nämlich bitter bereuen würde, rückte sie mit diesen Sprüchen raus
Die Junge Dame, die Junge Dame... Was weisst du überhaupt denn schon über die Junge Dame? Du hast keine Ahnung welch ein Mensch sie in Wahrheit ist! Du hast sie ja kaum kennengelernt! Du hattest ja gar nicht die Zeit dazu, irgendetwas über sie zu erfahren!

Wer weiss schon? Vielleicht ist sie so eine, die dich ohne zu zögern mit dem Nachbar, 2 Häuser weiter, betrügen würde.
In dem sie diese Worte aussprach, zeigte sie mit der Hand in Richtung der Wohnung meines Drogen-Dealers!!! Wohl bemerkt: Meine Ex-Frau konsumiert keine Drogen und hatte nie und nimmer mit irgendwem aus dem Drogen-Milieu oder eben mit besagtem Dealer zu tun!!! Jedenfalls... Nicht über mich!

Diese meine Ex-Frau wusste auch noch über Menschen zu reden, die in Glattbrugg und in Kloten leben würden. Dazu aber später mehr.

Ganz zu schweigen davon, dass ich bis heute nicht weiss, wie viel meine Ex-Frau wirklich wusste. Im Sinne: Wusste sie auch wer die Junge Dame war? Oder hatte man ihr dies wenigstens nicht gesagt? Denn, als sie auf Sabrina traf, ging sie auf sie wie eine wilde Furie los!

Viel viel später, als die Scheidung schon eingereicht worden war und ich kurz vor dem Auszug stand liess mich meine Frau wissen, dass sie viel mehr wusste als ich mir in meinen schlimmsten Szenarien je ausgemalt hatte. Sie sprach plötzlich über gemütliches Zusammensitzen im Gras, was die Junge Dame und ich getan hatten.

Aber der Gipfel von jeglichem denkbarem Zynismus — und dies ist garantiert nicht eine "Allein-Geburt" meiner Ex-Frau gewesen, hier haben Lanzy, Doktor NO und Doktor Y bestimmt kräftig mitgemischt! — kommt mit diesem Satz zum Ausdruck, den sie mir irgendwann einfach so an den Kopf geschmissen hatte

LET IT SHINE
(obwohl meine Ex-Frau mich eher als "I WILL DARKEN YOU ALL" bezeichnete) du denkst das in der Klinik sei Real gewesen! Du denkst das mit der Jungen Dame sei Realität! Ist es aber nicht! Die Realität ist hier!
Dabei öffnete sie leicht die Arme und, als ob sie einen Segen entgegen nehmen würde, Handflächen nach oben, deutet sie auf unser Wohnzimmer, auf dem was von unser tristes Leben noch übrig geblieben war.


Sie deutete auf genau das alles hin, was ich mit dem Schritt in die Harte Klinik ein für alle Mal hinter mich und hinter uns lassen wollte! Und inzwischen gelassen habe, auch ohne die Hilfe der Ärzte-Gilde der Harten Klinik. Der einzige Unterschied dabei ist, dass durch die Hölle die wir alle durchmachten mussten, nun auch mein Sohn hat gehen müssen. Dieser Sohn von dem ich immer und immer wieder gesprochen hatte, von dem ich sagte wie wichtig es mir sei, dass er aus dieser Trennung rausgehalten würde (heisst aus den hässlichen Konflikten und den Streitereien, die unvermeidlich auf uns zukommen würden). Dieser Sohn der nur wenige Monate vor meinem Eintritt in die Harte Klinik seine letzte Runde auf dem Karussell der Chemio-Therapie gedreht hatte. Dieser Sohn der schon etliche Traumatisierungen und, zumindest, krasse Einschnitte in seinem Leben durchgemacht hatte. Dieser Sohn, auf den ich versucht hatte, die grösst mögliche Rücksicht zu nehmen.

Zum Beispiel in dem ich ihm schon vor dem Trennungs-Gespräch mit der Frau erzählt hatte, dass die Ehe völlig futsch sei und dass eine Änderung inzwischen unvermeidbar geworden wäre.

Ja, der Sohn von dem man in der Harten Klinik sagte, er sei von mir im Vorhinein informiert worden, einzig und alleine aus dem Grund, dass ich die Spannung bis hin zur Trennung nicht mehr aushalten konnte und ihr auf diese Weise einen Ventil verschaffen hatte!!! Ja... Nein, nichts falsch gelesen... Ist wirklich so geschehen. Man hat mir wirklich vorgeworfen, das Gespräch über die Trennung mit meinem Sohn gesucht zu haben, weil ich die Spannung nicht mehr aushalten konnte!

Als ich dann die Ex-Frau ins Spital zu einer Untersuchung begleitete und der Sohn beim Aussteigen aus dem Taxi zu weinen begann, fragte meine Ex was denn sei, wo es weh tue. Als er antwortete, er wisse es nicht, rief die Ex aus
So ein dummes Kind!
Kann nicht einmal sagen, was ihm weh tut!
Als ich ihr, Wochen später sagte dass er wegen unserer Streiterei geweint hatte, war sie völlig perplex und fragte ihn ob das wirklich wahr sei. Er bejahte.

Dies und Vieles mehr hatte ich in der Harten Klinik deponiert. Und nichts desto trotz... Nicht einmal dieses krebskranke Kind liess die Wahnärzte von ihren Machenschaften abhalten!!! Im Gegenteil: Wie ich schon erzählte, prüfte man bei einem gemeinsamen Treffen, dass garantiert die Fetzen zwischen mir und meiner Frau fliegen würden!!! Und so konnte man mich in aller Ruhe wieder "nach Hause" schicken. Der Kommentar der mir bis zu dieser Sitzung unbekannten Psychiaterin, welche die Leitung der Sitzung übernommen hatte, kann an Zynismus nicht mehr überboten werden, würde man denken (doch die Harte Klinik hat immer wieder bewiesen, dass sie es garantiert schaffen, noch ein Stückchen weiter zu gehen, im Primitiv und Pervers sein)
Ich denke, dass Sie LET IT SHINE und Ihre Frau keine Unterstützung von uns mehr benötigen: Es ist für mich heute ziemlich klar geworden, dass Sie beide über genügend Kompetenzen verfügen!
Welche Kompetenzen waren hier eigentlich gemeint? Ausgesprochen wurde es nicht, doch ich kann es mit absoluter Sicherheit sagen: Kompetenzen zum Streit! Denn schon während dieser kurzen Sitzung kam ganz klar das unendlich grosse Konfliktpotential zwischen uns beiden zum Ausdruck. Die Sitzung wurde abrupt beendet, ohne dass weder meine Ex noch ich das Gefühl hatten etwas Nützliches davon mitnehmen zu können. Doch Ärzte und Belegschaft begaben sich strahlend auf den Weg zurück auf ihre jeweiligen Station. Auf "nimmer wiedersehen".


Also: Lanzy, Doktor NO, Doktor Y, Lady Marmelade, Pippa, und die Andern: Woher hatte mein durchgeknallter Drogen-Dealer die Infos über den ersten Kuss der Jungen Dame und mir her? Und, woher hatte die Person die ihn mit Infos fütterte ihrerseits diese Infos her? Über etwas, dass zwischen vier Wänden geschah in denen nur 2 Menschen waren. Und von mir hatte der Drogen-Dealer die Infos nicht. Zur Erinnerung: Der Drogen-Dealer, den meine Frau zu kennen vehement negiert hat!

Und so weiter und so fort...

Und, von dieser Sorte, habe ich noch eine ganze Reihe an kleinen Geschichten. Auch solche, wo die Polizei darin vorkommt. Wo das Mithören von Gespräche vorkommt. Oder eine Anzeige, als man uns um das Geld für ein Flugticket nach Brasilien betrogen hatte. Eine Anzeige die dann, und inzwischen seit Jahren, auf mysteriöse Art und Weise bei einer Staatsanwaltschaft stecken geblieben ist. Oder Geschichten in denen ich des Stalking beschuldigt werde, was vor über 20 Jahre geschehen sein soll. Geschichten wie diese des Stalkings, die kein Mensch auf Erden bisher aus meiner Sicht gehört hatte! Denn, Frau Barbéra Maier hatte ich einzig die Ereignisse geschildert. Um zu vertiefen und um zu hinterfragen, um meine Gemütslage und mein Befinden dabei rauszufinden, dazu war sie sich entweder zu gut oder hatte nicht ausreichend Zeit. Oder so... Geschichten, in den Geschichten vorkommen. Ja... Ich habe noch 2-3 Zeilen auf Lager, die geschrieben werden wollen. Später. In einem anderen Post.


Und... Nach all diesem Aufwand, nach all diesem Wahn und der Erkenntniss, dass hier Köpfe rollen könnten, nach all dem, was ist die Moral der Geschichte? Moral, welche die Junge Dame und ich übrigens von Anfang an schon erzählt haben. Moral, an die man wirklich ohne diesen ganzen Umweg hätte gelangen können, zur Entlastung aller Beteiligter. Moral, die in etwa lautet
LOVE & LIGHT
Some things, are inevitable.


Auch wenn man alles nur Erdenkliche dagegen in Bewegung setzt: Es gibt Dinge, die möchte eben gar das ganze Universum.

Und übrigens: Den Kuss, werden werder die Junge Dame noch ich je vergessen. Unser erster Kuss...
 
 

hund und katze


Man erzählt, Fluffy sei der Hund von Lanzy und müsse, genau wie er auch, regelmässig zum Therapeuten.
Siehe dazu den hier verlinkten Post verordnete Neurose.
Ich weiss ja nicht, so völlig ohne Fachwissen wie ich bin...
Könnte es nicht sein, dass die Dachschäden der Beiden auch daher kommen, dass sie zusammen wie Hund und Katze sind?
Aber, was weiss ich schon?
 

Hallo...? Pippo?

 
Nach dem zweiten Check-In in die Harte Klinik — also nach der Isozelle, das unter Zwang und mit roher Gewalt erreichte Spritzen von Megatonnen-Medi-Bomben, meinem Austritt, meinen mir vorgeworfenen Morddrohungen, nach dem falschen Film beim Dealer-Nachbarn — nach all dem, hörte ich von jedem (häppchenweise) die unterschiedlichsten Ansätze von Hinweise, auf meiner Suche nach einer nachvollziehbaren Lektüre des Geschehenen. Der Pflegeleiter der Akut-Station, sagte einmal man wäre davon überzeugt gewesen, ich hätte Drogen missbraucht und wollte, folglich, dem nachgehen. Man sei dann aber zum Schluss gekommen, Drogen seien keine im Spiel gewesen.

Zum Beispiel sagte er einmal
Tja, Intelligenz ist offensichtlich nicht gleichmässig unter den Menschen verteilt worden und Sie, LET IT SHINE, Sie hatten hier eben nicht so viel Glück.
Zu viel? Zu wenig? Die Antwort darauf muss ich mir selber erarbeiten. Werde ich überhaupt genügend intelligent sein, dies zu schaffen? Mein Zimmer-Nachbar bei diesem letzten Aufenthalt auf der Akut-Station wird definitiv der Meinung sein, es fehle mir reichlich Intelligenz, um Herr einer solchen Lage werden zu können. Aber dies ist wieder eine andere Geschichte, die ich in einem weiteren Post erzählen werde.

Diese kleine Beispiele stehen perfekt für die allgemeine Art und Weise wie der Austausch zwischen den Klinik-Angestellten und mir funktioniert hat. Und zwar während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes dort und auf jeder Ebene. Der Pfleger so wie die Nachtwache, die Therapeutin und der Assistenz-Arzt: Mit wenigen Ausnahmen kommunizierten diese Leute in verschlüsselter Sprache mit mir. Eine Verschlüsselung die mir zu entziffern nicht gegeben sein sollte, hatte man mir den Schlüssel dazu doch nicht gegeben. Und gegeben, hätte man ihn mir in 1'000 Jahre nicht! Oder... bin ich einzig und alleine zu dumm gewesen um den Schlüssel, der die ganze Zeit vor meiner Nase gewesen war, zu benützen?

Dachte die Therapeutin zuerst, ich wolle nicht verstehen und deswegen fragte sie mich, ob ich denn keine Schuld bei mir erkennen könnte? Und merkte man später dann, dass ich ganz einfach von all den Drogen so strohdumm geworden war, dass ich nichts mehr checken konnte?

Checkte ich den Pööck nicht mehr?

Ein wunderbares Beispiel für Interaktion lieferte die Pflegerin Frau Ach Sooo Schöööön. Ich hatte damals Kopfhörer bei denen die Menschen ganz in der Nähe von mir mithören konnten. Also kam man immer wieder auf das Thema Musik, bei den "informalen" Gesprächen auf dem Raucher-Balkon oder während den Spaziergängen. Ich hörte gerade den Remix von Kylie Minogues Stück "Slow", Remix der Chemical Brothers. Ich sagte den 2 Pflegerinnen — Frau Ach Sooo Schööön und die junge Praktikantin die für einen beschränkten Zeitraum in der Klinik ein Praktikum absolviert — sie könnten gerne das Stück hören, ich würde ihnen den Kopfhörer geben.
Nein! Kylie Minogue finde ich überhaupt nicht gut. Gefällt mir irgendwie gar nicht!
sagte die Praktikantin — die, mit den DDR Souvenir-Schlager CDs. Meine Argumentation, der Remix sei von den Chemical Brothers und diese würden dort beginnen Musik zu machen, wo andere schon längst aufgehört haben und wo sie meinten ein grandioses Stück der Welt zu schenken, beeindruckte sie nicht sonderlich. Naja... Intelligenz und Musik... Und über Geschmack kann man eh nicht streiten.

Ich bat also einige Alternativen zum hören an. U2: Mysterious Ways? Der Text geht so
She moves in mysterious ways.
Allgemeine Begeisterung. Die zwei Frauen strahlten um die Wette und waren sich darüber völlig einig, "ihre Art geheimnisvoll zu tun" sei das Allerhöchste der Gefühle. Man hätte denken können, heisses Wasser wäre gerade entdeckt worden und die 2 Pflegerinnen wüssten nun wie es geht, die Welt zu retten.

Also keinen SLOW-Körpertanz mit Kylie, nein. Ein verblüfftes "For God's sake! Why is she doing this?" musste anscheinend her.


Aber noch "besser" wurde es beim Thema Zucchero. Ich erzählte davon, wie ich völlig zufällig ein neueres Album von Zucchero entdeckt hatte, dass mich völlig faszinierte und fesselte. Bis anhin, waren mir seine älteren Arbeiten bekannt, zu denen ich keinen besonderen Draht hatte. Doch dieses Album, mit dem in der Innenseite der CD-Hülle gedruckten Satz
Come possiamo volare con le aquile,
se siamo contornati da tacchini?
ist eine Offenbarung für mich gewesen. Diese Passagen mit Andeutungen von kirchlicher, katholischer Orgel, diese Worte über Transzendentalem... Musik der es gelungen war, mit Worten und Melodien, von etwas viel grösserem zu erzählen, bis hin zu der Seele und dem Glauben. Und dies aber nicht etwa mit Fiat-Lux Melodien Krishna Gesang, New Age Violinen oder World Sitar. Nein, Transzendentalem im Rock-Mantel: Für mich sensationell.

Frau Ach Sooo Schöööön hatte auch ihren Beitrag zu dieser Konversation zu leisten. Oh ja... Sie meinte nämlich
Pippo! Che cazzo fai?
Dies sei das Stück von Zucchero das ihr am meisten gefallen würde. Ob ich es kenne. Ich kannte es, ja. Es ist eines von Zuccheros Stücke aus den 80er Jahre. Eines von denen die jedermann kannte und die ich für nichts besonderes halte. Einzig war vielleicht die Provokation durch das gewählte Vokabular daran speziell, damals in der italienischen Musiklandschaft. Es geht also um diesen Pippo. Und Zucchero fragt ihn immer und immer wieder, was er denn zum Teufel überhaupt da am machen sei. Was das solle. Che cazzo fai?

Zusammengefasst könnte man also sagen, wo ich von Glaube - Liebe - Seele usw. rede, fällt den Leuten in der Klinik dazu nichts Besseres ein, als diesen Feedback zu geben PIPPO, CHE CAZZO FAI?

Natürlich hat sich Frau Ach Sooo Schöööön einen neuen Namen verdient: Pippo. Nein... PIPPA! Passt ja auch irgendwie zu ihrem Boss, die Pfeife Doktor Y. Und damit noch nicht alles, was Pippa geboten hat. Leider nicht... Wie sie mir gesagt hat, ich tue genau das Gold-Richtige, als ich mich auf den Weg machte um mit der Jungen Dame die Kaffee-Pause zu verbringen, ein Red Bull als Mitbringsel dabei. Dieser berüchtigten Kaffee-Pause als ich in aller Öffentlichkeit von der Jungen Dame abgewiesen wurde. Und, als "Sahne-Tupfer" die Betitelung des Krankhaften mit auf den Weg bekam.

Ich respektierte die Junge Dame damals sehr, hatte sie sich nicht einmal vor solch einem heiklen Schritt gedrückt. Sie hatte durchgezogen, was es durchzuziehen galt. Und dies, so pervers es tönen mag, respektierte ich damals und respektiere ich heute noch. Natürlich ist dies auch die Synthese des ganzen Konflikts. Wie viel hatte sie durchgezogen weil sie dies zu tun hatte und wie viel hatte man geschafft, ihre Meinung über mich zu zerstören und wie gross war, dem entsprechend, der Anteil ihrer wirklichen Gefühle mir gegenüber, die sich inzwischen in Feindseligkeit gewandelt hatten? Dieser Zweifel machte mich fertig, ganz und gar nach den Wünschen des Chef De Cuisine.

Aber zurück zu Pippa. Sie schickt mich also zu diesem Treffen, im genauen Wissen ich werde dort in den Boden zerstampft. Im Wissen, was die Junge Dame sich an Aggressionen weigert rüber zu bringen, wird von ihrer WG-Partnerin und Kollegin für sie übernommen. Dies ist aber eine andere Geschichte und ein anderer Post und so weiter.

Pippa war, während den Spaziergängen die Morgens auf dem Programm standen, immer wieder eine gute Gesprächspartnerin. Es ergaben sich immer wieder interessante Gespräche, bin hin zu Gott und die Welt.
Einmal hatte ich es davon, wie das Modell "Familie" in meinen Augen nicht mehr kompatibel mit unserer Zeit sei. Wie das 4er Modell nicht mehr den Ansprüchen dieser Zeit gerecht werden könne. Man sprach darüber, wie früher eine Dorfgemeinschaft ein intaktes und ausreichendes soziale Netzwerk sei, welches die Bedürfnisse der Allgemeinschaft decken konnte. Heute, durch die Anonymisierung — überall in den bewohnten Zentren bis hin zu wenig besiedelten dörflichen Gegenden, wo man vielleicht denken würde dieses Netzwerk sei noch vorhanden — durch diese Anonymisierung stehen diese 3er und 4er Gruppen (Eltern und Kinder) völlig isoliert da. Man kennt den Nachbarn nicht und tauscht sich mit ihm nicht aus. In den Städten wird einem sogar mit Verdacht begegnet, sucht er das Gespräch mit wem: Sofort fragen die Alarmglocken danach, was wohl Ziel und Zweck dieser Annäherung sein könnten.

Das letzte Jahrhundert stand im Zeichen der Suche und der Versuche neue Wege und Modelle des Zusammenlebens zu finden. Von den Kommunen in Frankreich (wo sehr viele Menschen aus dem deutschsprachigem Raum mitmachten) über den Kommunismus und den Kibbuz: Die Zeit der "sexuellen Revolution" und der "Emanzipierung" hat viele Türen mit neuen Möglichkeiten geöffnet.

In anderen Ländern lebt man teilweise heute noch in Clan-Strukturen, die nicht durch Verwandtschaft oder Ideologien, Geschmack oder Vorlieben für Freizeitbeschäftigung die Leute zusammen halten lässt, sondern nach sozialen und praktischen Kriterien, die der Versorgung und dem Überleben dienen.

In unseren Höhengraden ist man inzwischen beim Single-Leben angelangt. Die Portionen und Verpackungen der Fertigprodukte werden im Laufe der Zeit immer kleiner und richten sich eindeutig immer mehr nach dem "1 Seelen-Haushalt". Italien, wo wie in vielen südlichen Ländern die Grossfamilie weit verbreitet war, verfügt heute über die tiefste Geburtenrate von ganz Europa und das höchste Durchschnittsalter, für den Auszug aus den elterlichen 4 Wänden.

Meine Theorie war also, dass man neue Formen des Zusammenlebens wird suchen müssen. Die "Patchwork-Familie" scheint ja auch nicht die Lösung zu sein, in meinen Augen auch weil sie nicht das Problem der Isolation ausserhalb einer sehr sehr kleinen Menschengruppe löst. Vielleicht wird man in Zukunft auch eine Art von Clan-Struktur haben, wo der Nachbar kein Fremde mehr ist und wo man untereinander Aufgaben teilen kann, um die wenige und wertvolle Zeit optimal nützen zu können und sowohl der ganzen Gruppe wie auch dem Einzelnen eine bessere Qualität der Zeitnutzung, eine Befriedigendere, erreichen wird. Wer weiss...?

In Deutschland gibt es inzwischen Senioren-WGs, wo man sich unter anderem auch verplichtet, den jeweiligen anderen bis zum Tod beizustehen und wenn nötig zu versorgen. Dies erspart das versetzt werden in ein Altersheim und ermöglicht es, unter lieb gewordenen Menschen auch die letze Tage zu verbringen. In einer Zeit in der sich die Familie nicht mehr um die früheren Generationen kümmern kann, schon ganz einfach aus zeitlichen Gründen, ist dies vielleicht ein sinnvoller Ansatz.

Ich denke auch Jugendliche könnten inzwischen von anderen Formen des Zusammenlebens profitieren. Diese müssen aber noch gefunden werden, so wie vieles heute neu oder wieder gefunden werden muss.
Einmal hingegen, hatte ich es davon, dass heute das Leben schneller und schneller geworden ist. Dass in den letzten 50 Jahren unser Planet so verändert wurde, wie von der ganzen Menschheit zuvor nicht. Das mein Grossvater, der im vorletzten Jahrhundert auf die Welt kam und mit bis über 90 Jahre selbständig Leben konnte und sich um seinen Garten kümmern, von einer Welt gegangen ist die nicht mehr viel gemeinsam hatte mit der Welt, in der er geboren worden war.

Jeder weiss heute, dass niemand mehr ein Arbeitsleben lang bei derselben Firma arbeiten wird, wo dies noch bis vor "kurzer" Zeit oft das Arbeitsleben eines Menschen gewesen ist. Die Fortschritte in Sachen Forschung haben ein Tempo, das man sich kaum vorstellen kann. Mein Sohn wäre noch vor wie vielen Jahren an seinem Krebs gestorben? Eher nicht allzu viele...! Die Stereoanlage, den Laptop, das Handy, die Kamera die wir heute kaufen werden schon wann technisch völlig überholt sein? Und so weiter und so fort.

Ich habe also ausführlich darüber gesprochen, wie sich die heutige Zeit in einem Tempo-Rausch befindet. Zwischen Klammern: Ich bin mir nicht sicher, dass Entschleunigung das Allerheilmittel wäre, wie viele heute zu denken wissen. Doch... Andere Geschichte. Und während ich die letzten Sätze über dieses Thema ausspreche, wird mir auch schon bewusst, mich am definitiv schlechtesten denkbaren Ort zu befinden, um solche Gedankengänge auszudrücken. Dass es so weit gekommen war, hat einzig und alleine mit dem Vertrauen zu tun, den ich in meinen Gegenübern hatte. Gab man mir doch zu verstehen, ich wäre hier unter Menschen die mich verstehen. Dennoch...

Ich hatte gerade die letzen Silben ausgesprochen und... Meine Gedanken verknoteten sich plötzlich.
Nicht gut. Gar nicht gut, was hier gerade geschehen ist.
Ich habe für den Rest des Spaziergangs Musik gehört und versucht, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Ich hatte sehr wohl im Grossen und Ganzen Vertrauen zu den einzelnen Menschen hier, dennoch... Man sollte es nicht übertreiben!!! Einige Vorkommnisse, verschiedene Unklarheiten und ein generelles Unwohlbefinden sagten mir, Vertrauen ist nicht immer unbedingt angesagt!

Ich bin eigentlich stolz darüber, mich in den meisten Fällen in denen ich mich bei der Einschätzung eines Mitmenschen getäuscht habe, zu Gunsten dieser Person mich getäuscht zu haben. Wenn, dann hatte ich stets eine bessere Meinung einer Person, als sich später vielleicht herausstellte sollte. Praktisch nie habe ich einen Mitmenschen schlechter Eingeschätzt, als er tatsächlich im Endeffekt gewesen ist. Und, obwohl ich auf diese Weise natürlich immer wieder auf die Schnauzte gefallen bin und auf den Deckel bekommen habe, ist mir dabei wohler als wenn ich mit der Einstellung durch die Welt ginge, jeder Mensch ist ein Arsch und er muss mir zuerst beweisen es nicht zu sein, bevor ich ihm vertraue und ihn an mich näher ran lasse.

Doch an diesem Tag, nach diesem Gespräch mit Pippa, hatte ich kein gutes Gefühl. Und ich könnte fast die Hand ins Feuer legen, dass irgendwo dieser Spaziergang notiert wurde, respektive die Konversation die dabei stattfand. Ich könnte darauf wetten, dass irgendwo mögliche Hinweise auf weiss der Geier welche Symptomatik nachzulesen sind.

Und hier haben wir es wieder: Ich rede von einer Welt im Wandel und die Belegschaft der Harten Klinik hat nichts zu erwidern als PIPPO, CHE CAZZO FAI? Inzwischen wäre die Frage in die entgegengesetzte Richtung angesagter, nicht wahr?

Doch ich habe was anderes für die Harte Klinik. Während sie sich fragen, wer nun alles ein Pippo bei ihnen gewesen ist, während der Scheiterhaufen für "Interne Angelegenheiten" gezündet wird, sage ich nur, zusammen mit Zucchero, HALLO. Oder, auf Italienisch: PRONTO. In fin dei conti, è tutto un manicomio.



Pronto == Zucchero

Pronto
Che ore sono al mondo
Che ancora non mi sento
Come sto
Tanto
Se tanto mi da’ tanto
E’ meglio fare il tonto
Che bueno esta
Che bueno esta
Pronto
E’ meglio che non sento
Che se mi sento dentro
Piu’ male sto
Tanto
Ho tante cose in conto
Non faccio piu’ lo sconto
Che bueno esta
Miralo che bueno
Il paradiso
Miralo che sueño
E’ un paradiso
Miralo che bueno
Il paradiso
Miralo, miralo
Ma dove sta?
Pronto
Ci vuole un intervento
Che vedo ma non sento
E male sto
Tanto e’ tutto fuori tempo
E’ tutto un manicomio
Che bueno esta
Miralo che bueno
Il paradiso
Miralo che sueño
E’ un paradiso
Miralo che bueno
Va’ in paradiso
Miralo, miralo
Ma dove va?
Pronto
Adesso fatti un pianto
Che tanto non ti sento
Ma amata t’ho
Cristo
Siamo nelle tue mani
Non battere le mani
Per carita’
Che c’ho paura
Degli americani
E degli inglesi
E degli italiani
Dei musulmani
E anche dei cristiani
I wanna see to my baby now
I wanna see to my baby now
I wanna see to my baby
Miralo che bueno
Il paradiso
Miralo che sueño
E’ un paradiso
Miralo che bueno
Il paradiso
Miralo, miralo
Ma dove sta?
Pronto
E’ meglio che non sento
Che se mi sento dentro
Piu’ male sto
Tanto
Adesso io mi pianto
Non mi sopporto tanto
Che bueno esta
I wanna see my baby now
I got to see my baby
I wanna see my baby now
Pronto
Ma guarda il mondo stronzo
E guarda il suo tramonto
Che fine fa?........


 

February 25, 2010

ICH bin es WERT

 
Es ist ja nicht, dass ich Daniel Vasella sein Einkommen nicht gönnen würde. Von mir aus kann er so viel bekommen, wie er möchte. Es ist eine falsche Unterstellung, diejenigen die Vasellas Einkommen kritisieren, als Neider zu bezeichnen.

Ich sage lediglich, der kleinste Lohn im Unternehmen darf nicht so frappant unterschiedlich sein vom höchsten. Ob das per Gesetzt kann vernünftig geregelt werden? Ich habe keine Ahnung und masse mir eine Solche auch nicht an. Es sind so viele Faktoren bei sowas am zusammenspielen.

Man weiss aber, dass noch vor nicht allzu langer Zeit die Mehrheit der Unternehmen von Menschen geführt wurden, die ein direktes Interesse damit verknüpften und, nicht zuletzt, die eigene Biographie. Vor 50 Jahren waren die Firmen bei denen dies nicht der Fall war, die Ausnahme. Heute werden Firmen nicht einmal mehr von den Aktionären geleitet, geschweige denn von Menschen die ihr Schicksal mit dem der Firma verknüpfen würden.

Und unter solchen Voraussetzung, wäre es reiner Grössenwahnsinn, wenn ein Mitglied der GL in der Tat das Gefühl haben würde, ER sei die erhaltene Summe WERT. Dies würde nämlich umgekehrt bedeuten, die Sekretärin wäre schlussendlich nur ein verschwindend kleines Bruchteil davon wert.

Wäre Vasella wirklich ohne weiteres, und ohne das geringste Problem damit zu haben, bereit seine Tochter in dieser Position und unter den selben Bedingungen zu sehen, falls sich ihr Leben und ihre Lage so entwickeln würden und falls sie dies so wünschen würde?

Siehe dazu den hier verlinkten Post Business und Moral



GANZ EHRLICH
Welcher Mensch kann wirklich Dutzende von Millionen wert sein, wenn Milliarden keinen Dollar pro Tag wert sind?

Bild von Zdenek Janda.
Ich nenne es: SekretärinnenFRESSER