October 11, 2008

Dankbarkeit

11.10.2008

Es ist das Beste, was mir jetzt passieren konnte, den Weg zu diesem Schloss gezeigt bekommen und gefunden zu haben.
Bei Gott, ich weiss in der Tat nicht, wie ich überhaupt noch her gefunden habe, so verladen bin ich in den letzten Tagen gewesen. 3-4 aufeinander folgende schlaflose Nächte, dann Unmengen an harten Drogen und, neu dazu, Benzos!

Nun bin ich hier, und seit meiner Ankunft vor 4 Tagen habe ich vielleicht 90 Sekunden lang an Drogen gedacht, 30 Sekunden lang habe ich sie vermisst.

Danke für die noch satten Herbstfarben, das satte Grün der Felder, die Bäume in den ersten Verfärbungen, der blaue Himmel.
Danke für die fast kitschige Aussicht auf den See, im Gegenlicht, mit gedämpften pastellfarbigen Tönen, inmitten des Dunstes.
Danke für die Storche auf dem braunen, gepflügten Feld, vor einem satt blauen Herbsthimmel.




Danke für die Musik des Mitpatienten.
Danke für die Ruhe.
Danke, dass ich mich seit langem zum ersten Mal wieder lebendig fühle.

Trotz meiner Depressionen, meiner Verzweiflung und Verwirrung, meinen täglichen Tränen und meinem Schmerz.
Habe keine Ahnung wie's weitergehen soll.
Hoffe einfach, man lässt mir die Zeit die ich brauche...!

Ich brauche Zeit, und ein geliehenes Schloss!

Danke.

Ausgangspunkt

07.10.2008

Habe ein schönes Schloss geliehen bekommen, mit vielen Räumen und Gärten zum erkunden.

Schön, als wäre mein Vater ein reicher Mann gewesen und mir den Schlüssel zu seinem Besitz geerbt. Habe erzählungen gehört, in denen der Sohn das Answesen durch die Hintertüre verlassen hat, und den Schlüssel weggeschmiessen. Und zum ersten Mal konnte der Sohn Liebe erleben.
Ich habe den Schlüssel schon vor langer Zeit verloren und nie mehr gesucht, Liebe habe ich erleben können. Also kann ich dieses Anwesen geniessen und davon profitieren.
Die Ruhe der Parkanlagen, die umliegenden Hügel, die Natur auf mich einwirken lassen.
Es gibt nichts hier, dass ich zu abstossen brauch.
Und ich darf nie vergessen, dieses Schloss ist nur geliehen, eventuell für ganz kurze Zeit...


Ist dies eine Ankunft, ein Ausgangspunkt?
Weiss es nicht...

Ist auf dem Kalender der 07.10.2008 einfach der Tag nach dem 05.05.2008?
War dazwischen nichts?
Nichts ausser weinen, überbrücken, Misserfolg, Mangel an Selbstachtung?

Und die Erkentniss, dass man Menschen nicht unbedingt trauen sollte, ausser den paar wenigen die man das Glück haben könnte, hier und dort zu begegnen?
WOW! Welche Neuigkeit!!!

Wohin nun?
Genau diese Frage blieb offen beim Dickerchen, und nun ist sie offener als je zuvor...

Es ist ja nicht, dass ich nicht wüsste, wie es gehen könnte, wohin die möglichen Wege führen würden. Nur, woher die Kraft, die Motivation?
Wieso spüre ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht, wohin ich gehen werde, was ich noch anstellen möchte, wie ich mir Freude bereiten kann?

Wieso? Wieso? Wieso?
Wer kann mir helfen? Wer kommt mir helfen?
Ich kann nicht einmal nach Hilfe schreien, denn ich weiss nicht, worum ich bitte.
Und so kommt es, dass ich nicht auf Leute zugehe.




Einzig bleibt mir eine Art von Gebet...
Ein Grundglaube, der mir aber zur Zeit gerade mal von jetzt bis dann hilft.

Also ist der Ausgangspunkt ein täglich neuer?
Ohne Ziel auf der Landkarte, auf dem Kalender, in meinem CV?

Ein Ausgangspunkt ohne ein Ziel?
Ja, da hilft nur beten.

Y versus Bob

Wie wäre das eigentlich gelaufen, wenn du dem jungen Bob Marley begegnet wärst?
Soll ich es dir erzählen?


Bob macht gerade eine Depression durch. Da er sich in unserem Land nicht auskennt und noch keine soziale Kontakte aufbauen konnte, landet er auf der Akut-Station in deiner Klinik.
Nach einigen Wochen wird er auf deine Station versetzt, weil du gütigerweise zugestimmt hast, ihn bei der Re-Integration zu unterstützen.

Als du die Berichte von der Akut-Station genauer liest und nach den ausführlichen Berichten deiner Pfleger, die alle besten Draht zu ihm haben, überkommt dich langsam der Zweifel, mit dem Bürschlein könnte ja etwas grundsätzlicheres nicht stimmen.
Vielleicht leidet er ja an irgend einem schwereren Krankheitsbild, dass bis heute nicht bemerkt wurde.

So singt er andauernd von der unendlichen Liebe Jah's.
Oder er singt davon, sich nicht vom System unterkriegen zu lassen, das Leben sei ein einziger Kampf, Tag für Tag. Ungerechtigkeit sei allgegenwärtig, Hunger und Not wurden vom Menschen erschaffen. Man wolle uns in ein Schema pressen, dass für Sozial-Verträglich gälte, doch es liege bei jedem einzelnen, sich nicht verändern zu lassen. Und, schlussendlich, die Liebe Seiner Majästet wird uns alle erlösen.

Es kommt dir spanisch vor, dass nach einer Depression, einem Burn-Out, in so kurzer Zeit, solche Energie wieder auftaucht...

Also, entscheidest du dich, zu überprüfen, in wie fern, eine mögliche Pathologie hier vorhanden ist, wenn nicht gar mehrere...


SYSTEM

Du sagst ihm, du wirst ihn betreffend Umgang mit dem System und den damit involvierten Konflikte therapieren...
Deine Theorie ist, dass obwohl er die ganze Zeit vom System singt, er diesem niemals Standhalten könnte. Er sei niemals in der Lage, sein ICH und sein Bewusstsein darüber, einzigartig zu sein, aufrecht zu erhlaten. Niemals wäre er der Fels in der Brandung, den er in seinen Songs angibt zu sein.

Du lässt also seinen Termin-Kalender voll packen, von Morgens bis Nachts, wird man ihn beschäftigten, mit Aufgaben zudecken. Er kann sinnvolle Dinge erledigen, in seinem Sinne, wie z.B. zum Physiotherapeuten, oder Joggen. Aber Zeit zum gross über das System selber nachzudenken bleibt ihm nicht.

Es kommen immer mehr Aufgaben auf ihn zu, mit immer kleineren Verschnaufpausen. Irgendwann wird absichtlich Stress aufgebaut, recht intensif und gnadenlos.
Du bist der Aufsicht, er wird zusammenbrechen und agressiv werden, er wird ausrufen und, anstatt wie er sagt, das System ihn nicht verändern zu lassen, unter dem System kollabieren. .
Und du staunst nicht schlecht, als Bob wochenlang weitermacht, als wäre nichts, und weiterhin fröhlich seine Botschaften verbreitet.
Dadurch wird er auch immer glaubwürdiger, in den Augen seiner Mitpatienten und des Pflegepersonals. Das stresst dich, und nicht wenig.



LIEBE

Dann sagts du ihm, du wirst ihn auf den Umgang mit Liebe therapieren...
Deine Theorie ist, dass obwohl er die ganze Zeit von der Liebe Jah's singt, er diese niemals ertragen könnte, wenn sie ihm in ihrer ganzen unendlichen Grösse und allgegenwärtige Reinheit erscheinen würden. Er würde auf der Stelle zusammenbrechen, wenn er mit der von ihm besingten Realität in der Tat konfrontiert würde.

Du lässt also einen gelben Kreis auf einem Blatt Papier zeichen, einen grossen gelben Kreis mit Strahlen und der Legende „Die Liebe“.
Diese Zeichnung, von 2 auf 3 Metern, lässt du im Speiseraum an die Wand hängen.

Und du staunst nicht schlecht als Bob, entgegen deiner Erwartungen, nicht vor dem Bild auf die Knie fällt und weinend zusammenbricht!
Wie kann es sein, dass diese Konfrontation ihn nicht völlig überfordert?


VERSETZUNG

Also triffst du einen drastischen Entscheid. Die Zusammenarbeit mit Bob wird abgebrochen. Jegliche therapeutische und pflegerische Kommunikation wird von Seiten der Klinik gekappt.

Dies ist nun zu viel für Bob. Jetzt versteht er die Welt nicht mehr.
Und seine Konsternierung wird als Grund für die Versetzung zurück auf die Akut-Station genommen, wo genau das Gegenteil passiert ist: Die Konsternierung wurde bewusst erzeugt, um einen plausiblen Grund für die Versetzung zu haben.

Bob vegetiert 3 Wochen vor sich hin. Obwohl die ersten Shows in Europa praktisch organisiert sind, und diese, wie mit dir vereinbart, aus der Klinik aus anzugehen waren, spricht ihn niemand daraufhin an.
Das Pflegepersonal kann regelrecht zuschauen, wie es ihm Tag für Tag immer schlechter geht.
Er wird depressiver und agressiver. Doch absolut nichts wird von seiten der Klinik unternommen.

Er protestiert, seine Würde sei ihm genommen worden, und niemand sei bereit ihm zu erklären, wozu dies alles gut sein sollte.
Seine Würde, sein Selbstwertgefühl, seine Selbstachtung wurden ihm genommen.
Sein Vertrauen in den Mitmenschen, sein gesamtes Weltbild geraten ins Wanken.

Also bleibt ihm nur noch das Gebet, auf seine Art. Und so singt Bob lauthals den ganzen Tag durch sein noch junges Repertoire.
Er ist gerade dabei, den Song „Could you be loved“ zu komponieren.


BESTRAFUNG

Ein Zwischenfall betreffend Sachbeschädigung, wird dankend von der Leitung als Vorwand angenommen, um Bob bestrafen zu können. So wird er hoffentlich die Geschichte der verlorenen Würde und der Versetzung vergessen, und sich nur noch mit der Bestrafung selbst rumschlagen, von nun an.
Und hier hat er eh keine Chance irgendwie von wem gehört zu werden. Null Chance, irgendwer könnte ihm Recht geben und zustimmen, die Bestrafung sei nicht Rechtsmässig gewesen.

So wird Bob, wegen einer kleinen Sachbeschädigung, als keine Menschen anwesend waren, längere Zeit von der Station abgeschirmt, in die Iso-Zelle. Dort wird er, gegen seinen Willen, zwangsmediziert und ruhig gestellt.

Einzig mit einem Gross-Aufgebot von mindestens 10 Pflegern plus Arzt, wird die Iso-Zelle betreten. Nur mit diesen Begleiterscheinungen darf er 2 mal pro Tag eine Zigarette rauchen.

Unser friedliebender Bob Marley, wird zur Schnecke gemacht, mit System.
Und nach jeder Spritze, nach jedem Stilllegen der Ärzte, wacht er auf und beginnt von neuem zu singen, zu beten.


Und da er gerade dabei ist, „Could you be loved“ zu komponieren, fängt er so an...
„Don't let them fool you or even try to school you, oh no!“

Rapport: man kommt zum Schluss er hat Paranoia, Wahnvorstellungen von wegen jemand den ihn verarschen möchte!
Rein mit der Spritze in die Popo-Backe!


Auf ein neues wacht Bob auf, und so geht er ab...
„Weve got a mind of our own, so go to hell if what you're thinking is not right!“

Rapport: Bedrohliche Attitüde, könnte Drittgefährdend werden.
Rein mit der Spritze!


Und so geht unser liebe Bob ab...
„Love! Love would never leave us alone, A-yin the darkness there must come out to light!“

Rapport: Schon wieder Wahnvorstellungen, er stellt sich vor, es werde Licht durch Liebe.
Rein mit der Spritze in den Arsch!


Und so singt Bob beim Erwachen...
„So while you point your fingers someone else is judging you!“

Und Rein mit der Spritze!


SAY SOMETHING

So geht das Tag ein, Tag aus, für mehr als eine Woche.
Auf diese Weise Behandelt und nach dieser langen Zeit, ist unser lieber Bob völlig ausser Kräften.
Und er schafft es nur noch dies zu singen:
„So say something, say something!“


Und nun, Doktor Y, sage auch ich:
„Say something, so say something!“


Du hast einen solch riesen Haufen Mist in Bob Marley's und mein Leben gebaut.
Hast du zumindest etwas, was du uns noch sagen möchtest, was du uns mit auf den Weg geben möchtest?

Weisst du, es gab Leute, die so unglaublich viel mehr Gutes in unser Leben bewirkt haben, und uns einige, wenige aber sehr wertvolle Worte mitgaben.

Du hast so riesen Schaden verursacht, und hast nicht einmal einen gescheiden Satz, um uns wenigsten ein wenig aufzubauen, an den wir uns in schwierigen Zeiten erinnern und besinnen können?


Und, zuletzt: GOTT SEI DANK bin elleine ich, dir unter die Finger gekommen.
Stell dir vor, der junge Bob Marley hätte das in der Tat durchmachen müssen.
Vielleicht hätten wir heute keine Scheiben von ihm zu Hause.
Vielleicht hätten wir seine Texte, die fast alle Gebeten ähnlich kommen, nicht geerbt!

Ich hatte eh nicht viel, dass ich der Menschheit hätte geben können.
Aber bei Bob Marley, wäre es dann in der Tat tragisch gewesen, wenn er in den Genuss deiner Behandlung und Therapie gekommen wäre!

SAY SOMETHING...

October 06, 2008

Fighting Depression

 
I know something about this and want to share what I have learned in an effort to help anyone suffering with this struggle. I have lost years to depression. Life just went askew and I couldn’t figure out how to fix it, not even an inkling of a plan to try to fix it. Unable to see ANY way to move forward, I felt like I was falling down a DEEP DARK well and I didn’t find anything that helped. I was hoping to find something, anything , like a root or a rock in that well, something I could hold on to that would stop my free fall. I somehow knew that I had to reach the bottom before I could even begin to climb out or this dark place. I wish I had know then what I know now. This may sound too simple to be true but PLEASE try it. There is a way to force light into that darkness. Start by making a list of everything that brings you joy. List things from your childhood up to this present day, that have given you joy. Add to your list every time you have a hint of feeling blue. When you can’t think of any thing else, list the things that you think would bring you joy. When this list is finished, share your joy lists with a friend and ask them to make and share their joy list with you. You will be amazed how much better you feel just thinking about joy. Sharing your joy list with others is also uplifting as is hearing about their‘s. When ever possible, go out and do something on your list. Make wonderful memories in this life that you can relive when you need to. If you do this, you can shine so much light into that darkness that the darkness can not live. You will find that you are giving less power to the negatives in your life and living a more joyful life. Happiness is just a state of mind and we must choose it for ourselves by being grateful for the little things and truly appreciating what we have, not spending time or giving energy to what we don’t have or what has gone wrong. You can truly think yourself into becoming a happier person and happier people attract happy people. You can think about this as growing a garden. The things that you water, weed and feed will thrive and grow the things that you neglect and don’t nurture will become ill and die. Go out and tend your garden, nurture all that is good especially joy and love and neglect all that is having a negative effect on you. Try not to give any power to the negative things. You can choose to live life as a victim or become a victor. Life is short, don’t waist a day in darkness. Believe me this joy list works. When you rid yourself of the darkness and keep adding joy to your life, you can become a light house shining your light on others.

Littlelight09 “This little light of mine, I’m gonna let it shine, let it shine, let it shine, let it shine.


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