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January 26, 2010

von Töchtern und Möbeln

 
Es war vor 2 Jahre. Es war kurz vor meinem Geburtstag. Oder an meinem Geburtstag. Wie der ganz spezielle Umgang der Harten Klinik mit Geburtstage ist — sowohl in meinem Fall wie in dem der Jungen Dame — werde ich aber in einem anderen Post erzählen. Es ist ein Post garantiert wert.

Hier geht es um ein Päckchen das ich von Lugano erhalten habe, mit den Geburtstagsgeschenken. Ich war noch auf Akut-Station. Eine Woche war vergangen. Dort möchte man (wie im Gefängnis) in die Päckchen reinschauen, die Patienten erhalten. Wer weiss, ich hätte ja vielleicht Flüssig-Sprengstoff von meiner Mutter erhalten haben... Es würde mich nicht wundern, wenn irgendwann ein Nackt-Scanner beim Eingang der Harten Klinik stehen wird.

Also stehe ich im Büro neben einem Pfleger der sich durch die Geschenke meiner Mutter wühlt. Da kommt der Pflege-Leiter dazu, sieht sich das Päckchen an, den Inhalt, schaut mich an und sagt
Von wem haben Sie Post bekommen? Anita? Ist das Ihre Tochter?
Ich verneine.
Nicht? ...wie? Ihre Mutter? Aha! Das ist ja ein Ding. Ich dachte es sei Ihre Tochter. Anita ist für mich ein Tochter-Name.
Ich habe mir damals nicht viel daraus gemacht, obwohl ich schon ahnte worauf hier Angespielt wurde. Doch... Muss ja eher Zufall sein, dass so eine Bemerkung fällt, oder?

Heute weiss ich, dies war keineswegs ein Zufall. Dies war keineswegs einfach so dahin geplappert (oder eben doch!?!). Heute weiss ich, woher dies kam. Und zwar von der inzwischen auch berühmt-berüchtigten Frau Maier. Barbéra Maier. Ist das ein Mutter-Name? Oder nur, in dieser Kombination, der einer unfähigen Psychiaterin?

Die Andeutung betraf in der Tat Äusserungen von mir gegenüber Frau Maier, die 10 Jahre mindestens zurücklagen! Ich bin seit einer Woche in der Harten Klinik. Ich denke, natürlich wie jeder andere auch behandelt zu werden. Doch da reisst wer von der Pflege schon die ersten Sprüche basierend auf der Arbeit mit einer Therapeutin von vor mehr als 10 Jahre? Und ich bin paranoid, wenn ich sage man spielte (oder versuchte) Kasperle-Theater?

Das ging so. Ich erzählte, wie meine Mutter stark geprägt werden sollte durch die Erziehung meines Grossvaters. Sie würde dies heute genauso beantworten, wenn man sie danach fragt. Ihr Vater war ein sehr spezieller Mensch und ich danke Gott ihn kennengelernt zu haben. Aber anscheinend, genauso wie ich als Enkelkind seine besten Seiten erleben durfte, musste meine Mutter mit weniger angenehmen Seiten von ihn konfrontiert worden sein. Gut oder nicht gut ist auch nebensächlich, hier. Tatsache ist, dass die Beziehung dieser Zwei sowohl meine Mutter wie auch teilweise unser Familienleben prägen sollte.

Also erzähle ich hiervon Frau Maier. Die Mutter und Ehefrau Maier. Wahrscheinlich auch Tochter, früher oder später... Oder? Ob sie nicht von ihren Eltern geprägt wurde? Oder hat sie ein Medikament dagegen gefunden? Und die dazu passenden Möbeln?

Die zweite Bemerkung des Pflegeleiters ging in etwa so, als er ein Buch über optische Illusionen erkannte
Ah! Und Ihre Mutter Anita möchte, dass Sie zaubern lernen!!!
Ob dies schon eine Anspielung auf mein ganz persönliches Programm in der Harten Klinik sein sollte, werde ich schon noch erfahren. Früher oder später...


Und noch schnell zurück zur Innen-Architektin Barbéra Maier. Es kam mir gerade letztens wieder dieser Satz meines Therapeuten in den Sinn, den ich nie mehr vergessen werde
Dann können Sie ja genauso gut beginnen, auf den Boden zu scheissen!
Ja Frau Maier... Als ich zu diesem Therapeuten kam, hat es tatsächlich eine Sitzung gegeben, in der er mir sagte, wenn die Hintergründe meiner Motivation und mein Innenleben so sinnlos waren, so völlig im freien Raum schwebend, ohne Zusammenhänge, ohne was auch immer oder so, dann könne ich ja schliesslich auch in seiner Praxis auf den Boden scheissen.

Mit mir in solch einer Verfassung musste er arbeiten.

Und, was glauben Sie, wie lange er gebraucht hatte, bis er überhaupt so weit war mir etwas Bleibendes und schlussendlich Sinnvolles sagen zu können? Was glauben sie wie lange es brauchte, bis Gespräche über konkrete und hintergründige Erfahrungen möglich gewesen sind?

Aber Ihre Arbeit, wehrte Frau Maier, war für die Harte Klinik die einzig brauchbare. 10 Jahre Arbeit mit meinem Therapeuten nach Ihrer Sintflut, interessierten die Harte Klinik hingegen einen Feuchten.

Ich meine, da könnte man genauso gut beginnen, auf den Boden zu scheissen!
Was meinen Sie? Finden Sie passende Möbel dazu?


Bild: Anonymer auf den Boden Scheisser
 
 

February 12, 2010

metamorphosen

Doktor Y beim hören von Seeed (hier das Video)
Ist ja voll der Wahnsinn!
Ist das Dub oder Rap?

Ich sag dir was, Doktor Y.
Du bist eine Pfeife!

Doktor Y portraitiert von Magritte

Ja... Eine Zigarre rauchende Pfeife!
Und du willst mir sagen, welche Musik ich wann zu hören habe?

Hättest du wenigstens über — was weiss ich? — Basketbälle angegeben, du verpasster Basket-Profi, oder über Matratzen-Füllungen... Aber nein, du willst mir etwas über Musik, Filme und Soundtracks erklären.

Und über Götter.

Mit 15 las ich Nietzsche.
Weiss noch, wie ich dies Frau Barbéra Maier erzählte. Ich sagte, natürlich hätte ich damals Nietzsche verstanden, wie man ihn überhaupt mit 15 verstehen kann. Aber, im Nachhinein, denke ich, so völlig verkehrt habe ich ihn dann doch nicht reingezogen, oder?

Oder vielleicht willst du mir erklären, was diese Passage bedeutet, du Übergang von einem alten Bauernhof zu einer Matratze zu einem Basketball zu einer Pfeife?

Fast liebenswürdig...
Würdest du da nicht andere kaputt machen, auf deiner Überbrückung in den Untergang.
 
 

January 25, 2021

Gedankenkontrolle & paranoide Schizophrenie

 
Ich habe in letzter Zeit einige Bücher über Digitalisierung gelesen, wie z.B. das Buch „New Dark Age“ von James Bridle, auf das selbst Richard David Precht in einem seiner 2 Bücher über das Thema verweist — ich hatte Bridle zwar schon gelesen, als ich Prechts' Verweist mitbekam und war schon auf eine äusserst interessante Information gestossen die zu diesem Post führen sollte — und auf Precht werde ich zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückkommen, denn auch bei ihm sind einige wirklich interessante Beobachtungen zu machen. Zurück aber zu James Bridle: die Tatsache, dass Precht ihn in seinem Buch erwähnte war ein wichtiger Faktor, die Verkäufe im Deutschsprachigen Raum sehr zu steigern, was mich wiederum, in Anbetracht meiner grundsätzlichen Kritik an diesem Buch, schwer zu denken gab. Bridles' Buch ist unter anderem ein Sammelsurium digitaler und digitalisierter Landschaften, eine Ode an die Komplexität, eine Skizze digitaler Netzwerke die, völlig unbeachtet an unserem Alltag vorbei, in Wahrheit immer mehr unser Leben bestimmen und immer weniger wahrnehmbar sind. Bridle bringt das eindrückliche Beispiel der Aufrüstungsspirale nach dem Aufkommen des Hochfrequenzhandels und den damit verbundenen Investitionen, wo sich einige wenige Millisekunden eingesparter Zeit auf dem Kommunikationsweg zur Börse in sich rentierenden Investitionen für Leitungen und näher gelegenen Rechenzentren in Milliardenhöhe auswirkten.

Bridles Buch wurde vor der Pandemie geschrieben und ein äusserst interessantes Kapitel handelt von der immer schlechter werdenden Qualität von wissenschaftlichen Studien, was ihre Belastbarkeit und Reproduzierbarkeit betrifft. Er spricht davon, wie über die Jahre die Anzahl der Studien, die nach Veröffentlichung wieder zurückgezogen werden mussten, konstant gestiegen ist und schon vor Jahren von der wissenschaftlichen und akademischen Welt als ein ernst zu nehmendes Problem wargenommen wurde. Dies nur kurz als Parenthese in Sachen CoVid-19, denn wir kennen dieses Problem sowohl in Sachen Masken, wie auch Hydroxychloroquin, Impfungen und so ziemlich jedes mit der Pandemie verwandte Thema.

Beginnend mit dem Wetter, dessen Vorhersage und Simulation, ist eine der Schlussfolgerungen, die wichtigste Schlussfolgerung des Buches die Erkenntnis, dass die Komplexität der Welt mit der wir interagieren, sei sie real oder simuliert, inzwischen in Spheren gelangt ist, die für den Menschen geistig kaum noch erfassbar sind, und dass sich Digitalisierung an der menschlichen Gesellschaft vorbei in eigene, äusserst komplexe und auch sehr sehr teure und energieintensive Landschaften verselbständigt hat, doch dies alles geschah und geschieht weiterhin im Hintergrund, im Verborgenen, in anonymen Rechenzentren irgendwo in den Vorstädten, in Unterseeleitungen die Milliarden kosten, in „Verkehrsknoten“ rund um die Welt, in denen unsere Daten übermittelt werden und von Geheimdiensten abgezapft. Bridle ist der Meinung, dass wir uns ein Bild dieser inzwischen schon extrem hohen Komplexität machen sollten um uns darüber bewusst zu werden, wie wenig wir Digitalisierung überhaupt noch verstehen können und wie sehr wir ihr ausgeliefert sind, er meint, die Komplexität der Datenströme sei unvergleichbar grösser als ihr Erscheinungsbild in unserem Leben, und dennoch sei genau diese Komplexität der Treiber weiterer Entwicklungen, die schlussendlich immer weniger verständlich für uns sein werden.



Data Centre


Autor unbekannt



So weit so gut. Oder auch nicht. Beim Lesen dieses Buches kamen mir Autoren wie Sybille Berg mit ihrem „GRM - Brainfuck“ oder auch Frank Urbaniok mit „Darwin schlägt Kant“ und, obwohl eins ein Roman und das andere ein Sachbuch ist, haben beide etwas gemeinsam: es handelt sich um gefeierte Autoren die einfach je ein Buch hingelegt haben, in dem sie ohne Herz und ohne Mitgefühl eine negative Bestandaufnahme, einen Befund über den Menschen oder ein dystopisches Zukunftsbild zeichnen, ohne den geringsten Verlangen der Negativität ein irgendetwas Positives entgegenzustellen, ohne auch nur den Versuch, dem Leser etwas bereicherndes mit auf dem Weg zu geben. Beide Autoren haben mit ihren Befunden inzwischen Recht bekommen, denn obwohl ich mich früher schwer über diese Bücher geärgert und selbst versucht habe, dem etwas entgegenzusetzen, muss ich inzwischen, nach einem Jahr Pandemie, zugeben, dass sie schlicht und ergreifend Recht behalten sollten — was die Bücher nicht besser macht sondern die aktuelle Lage um so schlimmer. Urbaniok sollte zu meiner grossen Enttäuschung recht behalten: sehr viele Menschen sind zu beschäftigt oder zu bequem oder schon zu traumatisiert um in der Lage zu sein, ihre Komfortzone zu verlassen und der Realität in die Augen zu sehen, sie verbleiben also lieber in einem eifacheren, ihnen von Politik und Medien vorgegebenen Narrativ, der ihnen womöglich den Boden unter den Füssen nehmen könnte in ihrer praktischen, materiellen Existenz, doch zumindest weder ihr Weltbild und ihr Menschenbild zerstört, denn die Realität anerkennen ist inzwischen eine äusserst schmerzhafte Erfahrung geworden. Und auch Berg solte recht behalten: es scheint alles dahin zu deuten, dass die Menschen die Umwandlung der gesamten Gesellschaft nach dem „Great Reset“ Plan von Klaus Schwab und dem WEF, die einführung einer lückenlosen technokratischen Überwachungsmaschinerie die dem Chinesischem System in nichts zurückbleiben wird, nicht nur ohne grosse Proteste über sich ergehen lassen könnten, sondern sogar noch danach verlangen und selbst die Einschränkung ihrer Freiheiten begrüssen könnten. Ja es scheint, als seien die einigen wenigen die sich dagegen zu wehren versuchen dazu verurteilt, kleine unbedeutende Aussenseiter zu werden, die vom System erfolgreich an den Rand der Gesellschaft und des Soziallebens gedrängt werden, wo sie in der Bedueutungslosigkeit untergehen werden. Dies zumindest der Plan dieser Technokraten, dieser Cabal. Und ja, sie haben den Menschen äusserst gut studiert und seine Schwächen auf immer raffinierterer Weise auszunützen gelernt. Wir werden aber sehen, wie die Geschichte am Schluss wirklich ausgehen wird, denn ich glaube trotz all dieser katastrophalen Befunden weiterhin an den Menschen, an die Menschlichkeit und an die spirituelle Kraft, die uns alle verbindet.

Wie auch immer, in diesem Geiste ordne ich das Buch von James Bridle in dieselbe Kategorie wie die andern Zwei ein, nämlich in die Kategorie der Offenlegung der aktuellen Dystopie in der wir leben, nicht aber aus einer Perspektive der Aufklärung und der Überwindung, sondern schlicht und einfach aus der Perspektive des überforderten Menschen. Oder dann aus der Perspektive derer, die diese Dystopie entworfen haben und am umsetzen sind, die den Menschen über so viele Jahrhunderte studiert haben und meister darin geworden sind, ihn zu manipulieren und in eine Lage zu bringen, in dem es ihm nicht mehr gelingt, die Realität als das zu erkennen was sie ist, sondern vielmehr die an der Wand der Höle, vom Feuer projizierten Schatten für die Realität zu halten. Alle 3 Autoren tun zwar so, als würden sie auf die projizierten Schatten hinweisen und den Leser darauf aufmerksam machen wollen, doch in Wahrheit soll dies nur noch seine Unfähigkeit darauf zu reagiern verstärken, denn sie geben ihm absolut keinen Hinweis darauf, wie mit diesem Befund sinnvoll umzugehen wäre. In diesem Sinne ist auch Bridle, obwohl er uns zwar sagt, wir sollten viel mehr auf die unfassbare Komplexität der Digitalisierung achten, viel mehr dabei uns mitzuteilen, diese Komplexität sei schon so unvorstellbar gigantisch geworden, dass wir uns ihrer zwar bewusst werden dann aber auch vor ihr kapitulieren und sie sozusagen als gegeben annehmen sollten: absolut keine gute Idee, meiner bescheidenen Meinung nach.

Diese ganze Ausführung sollte dazu dienen, das tatsächliche Thema dieses Posts in einem breiteren Kontext stellen zu können und damit aufzuzeigen, weshalb die Sache nicht nur mich ganz persönlich betrifft sondern auch von Relevanz für die gesamte Gesellschaft ist. Denn, genau dieser Kontext ist es, der die Sache so dermassen perfide macht und genau dieser Kontext ist es, der von seinen Architekten und Anwendern völlig bewusst eingesetzt wird, von uns „Normalos“ aber meistens gar nicht erkannt wird und uns dadurch manipulierbar macht, ganz im Sinne des Erfinders.



Fast aus dem Nichts also, inmitten eines Buches über die unfassbare Komplexität der Welt und moderner IT-Architektur, beginnt Bridle über Menschen zu sinnieren, die von neuen Technologien überfordert sind, und tatsächlich, mit jeder neuen Welle von Technologien hat es auch Menschen gegeben, die sich dagegen aussprachen und deren negativen Folgen auf uns oder auf die Umwelt anprangerten. So weit so gut. Doch nun schreibt Bridle über Menschen die berichten Opfer von Attacken zu sein und die sich selbst mit dem Begriff „Targeted Individuals“ definieren.


Unter diesem Begriff werden Attacken in verschiedenster Form beschrieben, die wiederum in „Electronic Harassment“, „Gang Stalking“, „Mind Control“, „Energy Weapons“ oder „Cyber Torture“ unterteilt werden. Diese verschiedenen Arten von Attacken werden von Regierungen über die Geheimdienste oder von privaten Interessensvertretern über den Dienstleister aus dem militärisch-industriellen Complex verübt.

Um klar zu stellen, dass dies absolut nicht ein Hirngespinst einiger weniger Verrückter ist, sollten an dieser Stelle vielleicht einige Dinge in Erinnerung gebracht werden:

• Im September 2020 habe ich den Post „Cyber Torture“ ins Netz gestellt, mit dem Interview von Sarah Westall mit Mariana Maritato, welche eine sehr gute Einführung in das Thema Cyber Torture gibt, sowie den sich in arbeit befindlichen Report des UN-Sonderberichterstatter für Folter Prof. Nils Melzer. Ich empfehle sehr, sich dieses Interview anzuhören um ganz objektiv verstehen zu können, weshalb mir die Art, in der Bridle das Thema behandelt, einen weiteren Post wert ist.

• Man geht von verschiedenen Hunderttausend Opfer auf der ganzen Welt aus.

• In verschiedenen weiteren Posts unter dem Tag „Targeted Individuals“ beschreibe ich ausführlich die verschiedenen Formen elektronischer Folter, sowie die Gruppen-Drangsalierung, welche mit „Gang Stalking“ verübt wird.

• Die Attacken können über Jahre, ja sogar Jahrzehnte verübt werden, gewisse „Subjekte“ werden sogar von Geburt an ausgewählt und dafür bestimmt, ihr ganzes Leben lang Opfer dieser äusserst grausamen Praktiken zu sein.

• Immer wieder verlieren Opfer ihr Leben und sterben unter mysteriösen Umständen — zuletzt die gegen Impfzwang aktive frühere Angestellte von Merck Brandy Vaughan, über die ich in den verlinkten Posts geschrieben habe.



Bridle spricht diesen Menschen jede Krebibilität und Plausibilität ab, er pathologisiert sie und behauptet, sie seien nicht in der Lage, die komplexität unserer Realität auszuhalten und würden deshalb einen Schuldigen für ihre Wahrnehmungen in der Aussenwelt suchen, anstatt dafür bei sich selbst hinzusehen. Er tut also, was die Psychiatrie seit Jahrzehnten tut, und negiert jegliche Art von Praktiken, welche eine organisierte Form der Folter im Alltag darstellen, und schiebt die Ursache dieser Wahrnehmungen auf die Opfer selbst zurück. In Anbetracht der Tatsache, dass ich selbst Opfer dieser Praktiken bin, kann man sich vielleicht vorstellen, wie sehr mich ein solches Argumentarium stört.




Autor unbekannt



Bridle geht sogar einen Schritt weiter und schreibt vom ersten dokumentierten Fall paranoider Schizophrenie, welchen er als Beweis einer historisch schon lang existierenden Reihe derartiger psychischer Störungen deutet. Dieser Fall hat es tatsächlich in sich, doch, wie wir sehen werden, beweist er genau das Gegenteil von dem, wovon uns Bridle überzeugen und was er „framen” möchte (also den Leser manipulieren), denn er beweist, dass diese Art von Folter schon viel viel älter ist, als die modernen Technologien, mit denen wir heutzutage zu tun haben. James Tilly Matthew also, steht während der Sitzung des Londoner Parlaments vom 30. Dezember 1796 auf der Besuchertribüne, und unterbricht diese mit dem Zwischenruf „Verrat”: er wird abgeführt und in eine psychische Anstalt gesteckt. Er wird mit grösster Genauigkeit den Bauplan und die Funktionsweise eines von ihm „Luftwebstuhl” genannten Geräts beschreiben (Air Bloom): ein mehrere Meter grosser Kasten mit hydraulischen Pumpen und magnetischen „Ausdunstungen”, das zur Kontrolle seines Körpers und seines Geistes genutzt sein soll. Da, wie gesagt, Matthew der erste dokumentierte Fall pananoider Schizophrenie darstellt, sind uns diese Dokumente, zusammen mit einer Zeichnung des Luftwebstuhls erhalten geblieben und wurden zum ersten Mal im Buch „Illustrations of Madness” von John Haslam veröffentlicht.



Luftwebstuhl — Air Bloom


Nach James Tilly Matthew — aus „Illustrations of Madness” von John Haslam (ca. 1810)



Während der Untersuchung des Falls, gab Matthew an, in geheimen Aktivitäten der Regierung (damals unter William Pitt) involviert gewesen zu sein. Später sollte Matthew zwar seine, extra für ihn zum ersten Mal beschriebenen Krankheit zwar anerkennen (was auch immer dies heissen soll unter derartigen Umständen: schwerwiegenden Anschuldigungen an die Regierung und Involvierung von Geheimdiensten), doch wahr ist auch dass Jahre später Historiker Belege fanden, die seine Behauptungen bestätigten, er sei tatsächlich ihm Auftrag der Regierung auf geheimen Missionen gewesen, obwohl diese es immer geleugnet hatte.



Der Luftwebstuhl war Jahrhunderte später noch von solch grossem Interesse, dass in den USA ein Nachbau gefertigt wurde.


Luftwebstuhl — Nachbau [Autor unbekannt]



Luftwebstuhl — Nachbau [Autor unbekannt]



Bridle meint, Matthew sei der erste Fall eines Menschen gewesen, der als Laie versuchte, fremde und unzureichend verstandene neue Technologien in sein Modell der Welt zu integrieren, wobei er gescheitert sei und eine psychische Störung entwickelt habe. Seit dem sei das mit jeder neu eingeführten Technologie geschehen und die Opfer besagter geistiger Überforderung fänden nun in Internet-Foren wie „Targeted Individuals Activism“ targetedindividualactivism.com oder „Gang Stalking, Mind Control, and Cults“ gangstalkingmindcontrolcults.com zusammen. Doch was Bridle hier als Beispiel und Vorreiter einer neuen Art geistiger Probleme aufführen möchte, ist in Wahrheit das genaue Gegenteil davon, denn seine Argumentation hält einer genaueren Überprüfung nicht stand. Er argumentiert, die neuen Technologien und die damit verbundene Überforderung seien der Grund dieser geistigen Störung, und im gescheiterten Versuch besagte fremden und unzureichend verstandenen neuen Technologien in das eigene Modell der Welt zu intergrieren entstünde die Beschuldigung dunkler und fremder Mächte. So weit so gut. Dies könnte man vielleicht, wenn man sich niemals mit dem Thema auseinandergesetzt hat, für „Electronic Harassment“, „Mind Control“, „Energy Weapons“ oder „Cyber Torture“ geltend machen, denn in diesen Bereichen werden tatsächlich die neuen, viel diskutierten und zur breiten Anwendung kommenden neuen Technologien angeprangert. Doch im Falle von Matthew und seinem Luftwebstuhl ist dies überhaupt nicht der Fall: zu dieser Zeit waren magnetische „Ausdunstungen“ zwar gross in Mode und viele Bücher wurden darüber geschrieben, doch die Idee, diese aus einem Kasten heraus, durch technologischen Vorrichtungen zur Kontrolle von Körper und Geist war keine verbreitete Idee, sie war also nicht allgegenwärtiger Bestandteil der Welt, von der sich ein überforderter Zeitgenosse ein eigenes, verstörtes Modell anzufertigen gezwungen sah. Kontrolle über eine dritte Person kannte man höchsstens von Golem, Besessenheit, Trance oder Mesmerismus, die aber rein geistiger Natur sind. Bridles' Beweisführung stellt sich für mich höchstens als Gegenbeweis heraus, als heute erkennbaren Beweis einer falschen Beweisführung, die vorsätzlich seit der ersten Diagnosestellung einer paranoiden Schizophrenie und leider bis zum heutigen Tag genutzt wird.


Schizophrenia


Bild von Craig Finn



Der von Bridle gebrachte Fall des ersten Patienten einer diagnostizierten paranoiden Schizophrenie beweist für mich nicht, wie vom Autor argumentiert, dass die Opfer von „Cyber Torture“ keine wirklichen Opfer sind sondern höchstens Patienten die in einer langen Tradition psychischer Störungen einzuordnen sind, sondern vielmehr, dass die Diagnose „Paranoide Schizophrenie“ ein Konstrukt ist, das missbräuchlich und zum Cachieren völlig anderswertiger Zwecke eingesetzt wird. Er beweist, was ich schon seit einer ganzen Weile vermutete: dass die Psychiatrie viel mehr als man denkt zum Aussondern ungewünschter Elemente missbraucht wird, und dass selbst ganze Krankheitsbilder ursprünglich nur zu diesem Zweck beschrieben, oder besser gesagt erfunden wurden. Wobei ich nicht bestreiten möchte, dass derartige Fälle grundsätzlich existieren: natürlich tun sie das — die subjektive Darstellung einer Schizoprenie hier oben ist ein gutes Beispiel dafür. In meinem Post „keine Hilfe (für NIEMANDEN)“ gehe ich ausführlich darauf ein, dass bis zum heutigen Tag weder Psychiatrie noch forensische Psychiatrie je auf das Phenomän Mind Control eingegangen sind, und dass die Opfer völlig allein und auf sich selbst gestellt gelassen werden. Was zuerst als unterlassene Hilfeleistung gedeutet werden konnte, könnte aber auch das Resultat einer viel breiter angelegten Strategie sein, nämlich die, solche Berichte und Opferaussagen gar nicht erst an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen.

Denn, dank diesem völlig zufällig in einem Buch über Digitalisierung entdeckten Ereignis, steht für mich fest, dass die technologischen Versuche den Geist eines Menschen zu manipulieren und sein Handeln zu kontrollieren schon viel älter sind als ich mir dies je hätte vorstellen können. Was zum heutigen „Cyber Torture“ geworden ist, begann schon mehrere Jahrhunderte zuvor, und Regierungen wie die von Grossbritannien waren von Anfang an darin involviert.


Aus all diesen Gründen, ausser der Tatsache selbst davon betroffen zu sein, empfinde ich nicht nur das Vorgehen der Entscheidungsträger in der Psychiatrie sondern auch das Framen all ihrer Leser von Seiten aller James Brandle, Frank Urbaniok und Sybille Berg dieser Welt als besonders widerwärtige und feige Tat, weil aus dem Verborgenen verübt, ohne sich zu erkennen zu geben. Ich empfinde grosse Abscheu für solche Menschen und kann ihnen versichern, dass sie keine Ahnung haben, wovon sie da überhaupt schreiben, denn sie, sie hatten nie mit derartigen Problemen zu kämpfen, sie haben absolut keine Ahnung was es bedeutet, nicht Herr seiner Gedanken, seiner Empfindungen und seiner Taten zu sein, ja sogar immer wieder das Gegenteil von dem zu tun, was man eigentlich für richtig und wünschenswert halten würde. Das Framen unbeteiligter Menschen, das ihnen Einflüstern, derartige Phänomene gebe es gar nicht und all die Betroffenen seien eine Gruppe nicht ernst zu nehmender Verwirrter, die sich weigerten, mit der Komplexität der Welt zurecht zu kommen, ist nicht Autoren guter Bücher würdig, sondern höchstens ganz kleiner Geister, die sich am Schaden zuzufügen ergötzen, die kein echtes eigenes Leben, keine Liebe haben und niemals welche zu empfinden in der Lage sein werden, und deshalb das Leben anderer zerstören müssen. Sie praktizieren Mind Control, doch nicht die invasive, elektronische Variante, sondern die Soft Skill Version, die Propaganda Version davon. Sie gehören mit zum Abschaum dieser Welt.



Spätere, portable Version des Luftwebstuhls


Bild von Jakob Mohr, Sammlung Prinzhorn (1909)



Noch erwähnen möchte ich, dass zu dem Abschaum dieser Welt auch noch meine erste „Therapeutin“ Barbéra Maier gehören muss, denn sie hat mich, so mein jetziger Verständnisstand, nicht nur entweder zum paranoiden Schizophreniker oder zum manisch Depressiven erklärt (eins von beiden, ich weiss nicht mit Gewissheit welches), nein, sie hat dies sogar noch hinter meinem Rücken getan! Was dann schlimme Konsequenzen für mich hatte Jahre später, als diese Diagnose wiederum in der Harten Klinik missbraucht wurde, um mich masszuregeln — was mir fast das Leben gekostet hätte. Doch dies ist eine andere Geschichte, eine Geschichte über die ich schon in den hier verlinkten Posts geschrieben habe, eine Geschichte über Barbéra Maier und die Harte Klinik. Eine sehr lange und äusserst schmerzhaften Geschichte. Barbéra Maier: ein perfektes Beispiel dafür, wie Psychiatrie missbraucht und gegen den Patienten, die sie zu heilen vorgibt, eingesetzt wird. Eine „Therapeutin“, die mehr Schaden verursacht als sie abgewendet (NULL) oder gar geheilt (NULL) hat. Nach meinem heutigen Verständnis tat sie nicht nur das Falsche, sondern sie tat es forsätzlich, sie missbrauchte ihre Position als Vertrauensperson und Therapeutin und sie missbrauchte das psychiatrische System, in dem sie vorgab mir helfen zu wollen und in Wahrheit ganz andere Ziele verfolgte.



Zu guter Letzt möchte ich auf einen Satz von James Bridle eingehen, ein Satz der so gut in die heutige Zeit passt. Er sprich, wie oben erwähnt, über die Unfähigkeit gewisser Menschen, neue Technologien in ihr Weltbild zu intergrieren und darüber, wie diese Unfähigkeit dann zu Verfolgungswahn und Paranoia wird und die Betroffenen sich in diese Überzeugung versteifen und sie auch verbreiten, z.B. in Internetforen. Dieses Phänomen, so Bridle, sei immer wieder zu beobachten gewesen, bei der Einführung einer jeden neuen, den Alltag der Menschen verändernden Technologie: vom Rundfunk zu Fernsehen, vom Phonographen zum Internet. Die Tatsache, dass diese paranoiden Vorstellungen von Technologie sich verbreiten könnten, sei aber auch Angelegehneit von Interesse für die Allgemeinheit.


Die Welt trägt eine gewisse Verantwortung dafür, in dem sie solche Überzeugungen gestattet und befördert.



Dieser Satz hat es schon in sich, würde ich behaupten! Bridle spricht also den Betroffenen nicht nur jegliche Glaubwürdigkeit und Berechtigung ab, ihre Erlebnisse der Allgemeinheit mitzuteilen, er geht sogar einen Schritt weiter und meint, die Allgemeinheit sollte es gar nicht zulassen, diese Erlebnisse zu verbreiten! Ich weiss nicht ob er damit meint, dass man diese Menschen zensurieren sollte oder ob man sie alle in eine geschlossene Psychiatrie stecken müsste (wahrscheinlich ist Letzteres der Fall), doch diese beiläufige Aussage ist für mich der Inbegriff von Framing und von Intoleranz, die zu Cancel Culture führen kann. Diese Aussage passt so gut in eine Zeit in der man sich überlegt, was und wie viel, selbst im Land der Redefreiheit schlechthin, über Impfungen oder über unzulässige Wahlprozeduren noch gesprochen werden darf. Eine Zeit in der die Öffentlichkeit es in Ordnung zu finden scheint, dass gewisse Narrative einfach Zensiert werden. Und vielleicht trägt „die Welt“ eine Verantwortung dafür, wie viel Unterdrückung von Minderheiten oder Andersdenkenden und wie viel Zensur sie noch zulassen wird...



Wir holen uns das Narrativ zurück.
 
 

April 14, 2010

untouchable

 
Man machte mich zu einem Untouchable, in der Harten Klinik. In einem demokratischen Staat, wo Religions-Freiheit im Gesetz verankert ist, machte mich ein elendes Häufchen Wahnärzte zum UNTOUCHABLE. Und denen, die mich ab jetzt nicht mehr berühren duften, blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen. Ich weiss welch Vorhölle man mich gezwungen hat, durch zu machen. Doch ich kann mir noch nicht richtig vorstellen, was all dies für Menschen geheisst haben muss, die mich lieben. Ich kann und möchte noch nicht dran denken... denn ich würde wahrscheinlich wieder einmal daran zerbrechen. Mein noch kleines Fünkchen an Licht würde das Risiko fahren, wieder zu wenig Sauerstoff zu haben, um brennen zu können. Wieder einmal, könnte mich ein Vakuum fast umbringen.

Ich wurde zum Aussenseiter der Gesellschaft. Aber nicht nur. Ich wurde zum Aussenseiter meines Bekanntenkreis. Aber nicht nur. Ich wurde zum Aussenseiter von mir selbst. Man hatte mich dazu gemacht.

Doch mit der Zeit — diese Zeit die ich gezwungen war, wie die Untouchables in Indien, die Toiletten der Reichen zu putzen, da es eines der wenigen Jobs ist, die man ihnen gelassen hat — während dieser Zeit des Toilette Schruppens, haben sich einige Dinge vor meinem geistigen Auge heraus kristallisiert. So Manches ist mir inzwischen klar geworden.

So kann ich mir inzwischen einen Reim daraus machen, was so alles hinter den Kulissen abgegangen sein muss und mit meinem Therapeuten zu tun hat. Denn, erst lange lange Zeit nach meinem Austritt aus der Harten Klinik habe ich erfahren, dass er im Vorstand der Patientenstelle ist. Und erst dann, ganz langsam, konnte ich das Eine oder das Andere verstehen, was da geboten wurde von Seiten der Klinik. Und ich konnte auch besser verstehen, in welch einer schwierigen und undankbaren Lage sich dieser Mann befand, während der ganzen Zeit.

Ich konnte verstehen, weshalb die Klinik so saublöd getan hatte, als ich sie bat mit dem Therapeuten Kontakt aufzunehmen, ihn um Infos und Hintergründe betreffend der letzten Jahre zu bitten. Ich kann verstehen weshalb (nein... verstehen ist das falsche Wort! Ich kann mir nun ein Cartoon darüber machen) weshalb Lady Marmelade die Frechheit hatte, mir zu sagen, die Unterlagen seien unbrauchbar. Sie seien ja alle nur von Hand geschrieben und das Gekritzelt könne sie nicht dechiffrieren! Ich kann mir vor dem geistigen Auge den Film abspielen lassen, weshalb man ein solches Theater spielte, als ich die Unterlagen wieder zurück verlangte. Ich ging mit dem Assistenz-Arzt der Akut-Station zur Sekretärin, denn man hatte uns gesagt, die Unterlagen seien bei ihr gelandet. Als wir sie danach fragten, antwortete sie "Ach ja! Dieses Ding da! Ja, das ist hier irgendwo, im Schrank." Die Sekretärin wusste also auf Anhieb sofort wovon die Rede war. Doch es war da die Rede von nichts als einem Ding! Schon komisch, dass solch ein Ding dennoch, offensichtlich, sehr Präsent in ihrer Aufmerksamkeit war...


Tja... Dies zeigt, zumindest mir der für sowas offen ist (könnte sein, die Wahnärtze der Harten Klinik verstehen aus den nächsten paar Zeilen nur Bla blabla bla blabla blablablalblablalbla...) ich sagte also wie dies klar zeigen würde, dass sogar ein Untouchable ein geistiges Auge haben kann. Dass dieses "Privileg" dieser allerletzten der Kasten nicht vorenthalten ist. Das zeigt, dass ein Untouchable in Indien und ein Manisch-Depressiver in der Harten Klinik hin und wieder in der Lage sein können, das Tun der Elite zu verstehen. Wie in der Antike, als die Priester mit unzähligen Tricks und Lügen den Anspruch des einzigen möglichen Kontakt zum Göttlichen zu haben an sich reissten, aus diese Weise reissen sich die Wahnärzte den Anspruch des alleinigen Verstehens was sich genau in der Psyche eines Menschen abspielen würde.

Dabei... Würde man sie vor einem Computer-Ausdruck ihrer eigenen Psyche stellen, würden sie, wenn's hoch kommt, einen Rorschach-Test erkennen. Und darin, wahrscheinlich eine Patientin die gerade einem Mitpatienten einen bläst interpretieren. Und ausserdem schätze ich jetzt einmal, dass es bei diesen Ärzten nicht einmal hochkommt.


Aber zurück zu meinem Therapeuten — da mach ich mir überhaupt keine Gedanken, diesbezüglich... Plötzlich kann ich auch etwas damit anfangen, mit dem was vor inzwischen vielen Jahren passiert ist. Ich war zuvor Patient von Frau Barbéra Maier gewesen. Und, wie ich schon erwähnt hatte, lief das ja eher sub-optimal. By the way, hier gibt's auch noch einige Geschichten zu erzählen, irgendwann. Jedenfalls hatte mein Therapeut einen wunderschönen Gong im Raum wo die Gespräche stattfanden. Ein riesiges Teil, an einem Gestell hängend. Hin und wieder standen, wenn ich in den Raum kaum, einige Klangschalen am Boden, die er offensichtlich mit dem Patienten oder der Patientin vor mir hatte klingen lassen. Jedenfalls erzählte mir eines Tages, wie er mit diesem Gong in die Natur raus sei. Und er habe ihn dort auf sich einwirken lassen. Dann erzählte er mir, wie ihm dieser Gong so Manches erzählt habe. Er habe ihm von schönen Sachen und von weniger erfreulichen Dinge erzählt. Und er sagte, sowas könne sehr sehr tiefgründig werden. So tiefgründig, dass es ihn bis hin zum Weinen gebracht habe. Es habe ihm von Leiden, von Schmerz, ja sogar von Missbrauch geflüstert.

Ausser der Tatsache, dass ich diese Erzählung wunderschön gefunden hatte, fragte ich mich auch weshalb er mir dies erzählt habe. Weshalb gerade mir gerade diese Details und Worte. Weshalb diese Wortwahl? Ich hatte nie eine Antwort darauf gefunden und ging davon aus, dies sei reiner Zufall.

Dann kam mir in Sinn, wie er mich einmal um Erlaubnis gebeten hatte, um mich während der Sitzung aufnehmen zu dürfen. Ich habe ohne weiteres zugestimmt. Und so kam es, dass Sitzungen von mir auf Band festgehalten wurden. Ich kann nicht genau sagen, ob auch Bildaufnahmen gemacht wurden. Gedacht, habe ich mir nicht viel dabei und nicht weiter daran. Er hatte mir gesagt, dies sei zum Zweck von Weiterbildung und Gespräche in der Gruppe, unter Fachläute.

Heute stelle ich die Frage: Kann es sein, dass mein Therapeut das Ausgesprochen hat, ausserhalb des Therapie-Rahmens mit mir, was er bei mir nie mit auch nur einem Wort angedeutet hat — und, wenn ja, dann eben mit dem Gong, was ich mir bis heute nicht habe erklären können — kann es sein, dass er ganz offen die schlichte und einfache Wahrheit angesprochen hatte? So wie ich es inzwischen auch ansatzweise getan habe? Denn, wie gesagt, ich habe während Jahre auch nur immer gesagt, das mit Frau Maier sei nicht optimal gelaufen. Aber, nennen wir doch — unserem geistigen Auge in Ehren &mdash, die Dinge mit ihrem wahren Namen: es war eine riesen SCHEISSE, was Frau Maier geboten hatte. Ganz im Stil und in der Tradition wie sie von der Harten Klinik weiter gepflegt wurde und wird. Schlicht und ergreifend SCHEISSE!

Wie bitte? Ich übertreibe ein wenig? Wieso kam es dann dazu, dass ein Mensch wie mein Therapeut in die Lage gebracht wird, einen Satz wie "Dann können Sie ja grad damit beginnen, hier auf den Boden zu scheissen" auszusprechen zu müssen, und dies im Rahmen einer Therapie-Stunde und mit einer Person, die er versucht zu unterstützen? Nein... Wieder aufzubauen, nachdem der Abriss-Kran vorbei gedonnert ist.

Und ich danke Gott, hatte er keinen Eckel davor, mit einem Untouchable zu arbeiten. Es gibt eben Menschen, die ihre Mitmenschen nicht mit den allgemein gebräuchlichen Schemas einordnen und aussortieren, ausrangieren. Und andere, die tun das nicht.


Und noch was ist mir bewusst geworden, in letzter Zeit: Diese Erkenntnis war aber eher schmerzhaft. Das Menschenbild was ich zuvor hatte, war nicht Weltfremd oder völlig Naiv, doch ich muss mir heute eingestehen, dass sie in Bezug auf so Einiges, schon ein klein Wenig zu optimistisch war. Menschen wie mein Therapeut sind rarer als ich dachte. Wo ich davon ausging, dass Gutmütigkeit und Nächstenliebe das Normale seien, musste ich nun erkennen, wie weit davon entfernt das "Normale" ist. Und dies macht Menschen wie mein Therapeut um so wertvoller und kostbarer für diese unsere Welt!
 

January 17, 2010

Frucht — Saft und Schale

 
Es wäre unfair heute zu behaupten, all die Jahre bei der "Therapeutin" seien einzig und allein Müll gewesen, nichts als Schrott. Es gab bestimmt Resultate. Und diese wurden auch geliefert.

Leider, sah die Lieferung die für mich bestimmt war ziemlich anders aus als die, welche in psychiatrischen Kreise zu liefern war. Die Schlussfolgerungen, die Erkenntnisse — basierend auf Menschenkenntnis von höchstem Niveau, Resultat einer exzellenten Ausbildung und Arbeitserfahrung in innovativem Umfeld (oder so...) — die ab nun und ohne mein Wissen meine Akte füllen sollten, diese Daten werden für den Rest meines Lebens in Umlauf sein und meine Chancen auf eine wahnfreie Behandlung beeinträchtigen. Ich hatte einen Stempel bekommen und wurde einer bestimmten Schublade zugewiesen. So einfach läuft das!!!

Nur...
Wie so oft in der Zukunft (sollte sich hier ein Muster erkennbar machen?) hatte man hier "vergessen" mich darüber in Kenntnis zu setzen. Ich hatte keinen Schimmer davon, welch ein Wrack in mir zu entdecken wäre, vorausgesetzt ein "echter Profi" nehme die Sache in die Hand! Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht auch deswegen, weil diese ach so liebe "Therapeutin" sich einen Dreck darum kümmerte, mir etwas brauchbares rüber zu bringen?

Denn wie kann es sein, dass ich so viele Jahre Woche für Woche bei ihr antrabte und eigentlich gar nichts in Erinnerung habe, was ich als "positiv" bezeichnen kann? Rein gar nichts!!! Kann das wirklich nur an mir liegen? Weshalb habe ich dann von anderen Menschen (auch während dieser schwierigen Jahre) gute Erinnerungen? Oder von anderen Therapeuten? Ich bestreite ganz klar, dies liege einzig an mir.

Nicht ein Feedback auf etwas was ich erzählte, mit dem ich etwas anfangen konnte. KEIN EINZIGES Feedback. Ein Typ, eine Kleinigkeit, eine Parallele, eine einzige konkrete Hilfe für den Umgang mit meiner Krankheit. Nicht einmal für den Umgang mit meinem Alltag. Denn Diagnosen habe ich nie bekommen. So wenig wie ich sie in der Harten Klinik bekommen habe.

Nichts! Ganz einfach nichts!

Das Einzige, was ich einmal hörte, von Doktor Y war das Wort "WAHNHAFT", was so hingeschmissen wurde während einem Treffen dessen Ziel es war, mich los zu werden. Bei dieser Gelegenheit, hat mir Doktor Y Wahn zugesprochen. Nein! Er hat ihn mir in aggressivem Ton und Haltung vorgeworfen! Ansonsten nichts! Kein einziges konstruktives Wort über einer möglichen psychischen Erkrankung. Kein Wort! Keine Andeutung! Rein gar nichts!

So auch damals! Aber es wäre unfair zu sagen, ich hätte nichts erhalten von diesen wöchentlichen Sitzungen während vielleicht sieben Jahre. Ich habe Methadon bekommen! BRAVO! Welche Leistung! Und schlechtes Gewissen. Und zwar nicht wenig davon!

Aber ich habe auch gelernt, dass ich die Auseinandersetzung, die ein Junge für seine Entwicklung mit seinem Vater braucht, nicht haben durfte. Wie ich damit umgehen konnte? Es war anscheinend nicht Aufgabe der "Therapeutin" mich bei solchen Fragen zu unterstützen. Aber... was war dann ihre Aufgabe? Ich meine: Jahrelang bin ich bei ihr gewesen und nicht in der Lage die Situation einzuschätzen — schlussendlich war ich ja auch der Patient. Zum Schluss hat sie mir auch noch ein schlechtes Gefühl für die Länge der "Therapie" rüberwachsen lassen. Ich frage mich heute wie diese "Therapeutin" überhaupt all diese Jahre und all diese Kosten rechtfertigen kann. Wenn ich zu nichts tauge und sogar schuld daran bin, dass ich so lange und ohne Fortschritt bei ihr gewesen bin, was ist dann ihr Teil der Verantwortung?

Ach ja... Ich vergesse ja die Lieferung der Resultate! Also... Die psychiatrischen Fachkreise bekommen von ihr ein (ich stelle mir vor detailliert und perfekt beschriebenes) Krankheitsbild. Ein Case-Study vielleicht sogar eines Drogensüchtigen zu Zeiten von Platzspitz? Ein "Zuwanderer" aus dem Tessin, der dem Drogenangebot folgend nach Zürich zieht? Hat dies die Fachliteratur davon gewonnen? Sozusagen den Fruchtsaft als Resultat "unserer gemeinsamen Arbeit" an meinen Früchten?

Ich habe die Fruchtschalen erhalten! Und zwar in folgender Form.
  • "Sie konnten sich früher nicht mit ihrem Vater auseinander setzen und nun wo er gestorben ist entzieht er sich schon wieder dieser Auseinandersetzung: Die Geschichte wiederholt sich, so zu sagen."

  • "Tja, die Frage ist: Was stellen all diese Frauen mit Ihnen an?"

  • "Es würde mich wundern, was zwischen Ihren Eltern geschehen ist, irgendwann. Ich meine: Es muss irgendwann irgendwas vorgekommen sein, was nie wirklich gelöst werden konnte und was ab dann deren Beziehung und das ganze Familienleben beeinträchtigen sollte. Irgendwas muss da vorgekommen sein! Können Sie es mir nicht sagen?"

  • Oder damals, als ich ihr erzählte, wie sich meine Mutter Sorgen um meinen Vater machte. Ernsthafte Sorgen betreffend seiner Gesundheit. Sie hatte den Verdacht, mein Vater habe einen leichten Hirnschlag erlitten. Als ich ihr sagte, wie meine Mutter vermutete, sei es zu diesem Hirnschlag gekommen, machte sich die "Therapeutin" nicht einmal die Mühe sich zusammen zu reissen: Sie lachte mir offen ins Gesicht!!! Sie "erklärte" mir dann, dies sei nicht möglich. Dass mein Vater notfallmässig operiert werden musste wegen einem Darmverschluss und nur knapp den Tod entkommen war schien nebensächlich zu sein. Dass er nicht lange Zeit nach dieser Vermutung meiner Mutter sterben sollte... Na ja, was die "Therapeutin" dazu zu sagen hatte, wissen wir inzwischen.

  • Ich erinnere mich an einen Vergleich den sie machte. Ich erinnere mich genau was sie sagte. Doch ist es nicht seltsam, dass ich mich keineswegs daran erinnern kann, in welchen Zusammenhang sie dies gesagt hatte und was sie mir damit mitteilen wollte? Ist es nicht seltsam, dass ich heute wie damals, absolut nichts mit dem was sie gesagt hatte anfangen kann? Ausser vielleicht, damals ein unterschwellig schlechtes Gewissen zu haben? Und das ging so.

    "Wissen Sie, LET IT SHINE, es gibt Menschen — ja ich habe sogar selbst Bekannte von mir — die ihre Möbel wechseln müssen, all paar Jahre, in Abständen von höchstens 10 Jahren. Und zwar müssen sie ihre Möbel wechseln, danach was gerade der angesagte Trend ist, was gerade in Mode ist. Ein Zeit lang waren es Möbel à la Louis so und so viel, danach kam die Welle der Fünfziger Jahre, danach... Und so weiter und so fort. Diese Menschen finden nicht Möbel die ihnen gefallen und die zu ihnen passen und die ihnen ein Gefühl von Geborgenheit geben. Diese Menschen müssen immer ihr ganzes Mobiliar danach ausrichten, was andere Menschen gerade als Angesagt definiert haben."

    Ich habe keine Ahnung mehr weshalb sie mir dies erzählt hatte. Sie hat sich also definitiv nicht grosse Mühe gemacht, mir daraus eine brauchbare und übertragbare Erkenntnis zu liefern. Nein, sie hatte eine neue Erkenntnis für ihre Unterlagen an die Adresse von weiss der Geier wer in psychiatrischen Fachkreisen!!!

    Das ich ziemlich sicher rausgelaufen bin und mich fertig machte in dem ich mich fragte "Wieso schaff ich es nicht die Möbel zu finden die zu mir passen? Wie kann ich nur so unfähig sein und nicht einmal die für mich richtigen Möbel finden? Wie kann man nur so blöd sein?" ist wahrscheinlich nebensächlich...

  • "Aber sagen Sie mir doch mal, LET IT SHINE, weshalb ist für Sie alles nur entweder Schwarz oder Weiss? Weshalb? Weshalb probieren Sie nicht die grauen Zwischenstufen zu beachten?" Wovon hier die Rede war kann ich nicht im Geringsten sagen, heute... Wenn ich mir ein Urteil erlauben darf: Tolles Resultat, ich wusste nun dass ich Graublind bin!!! Gratuliere!

An viel mehr kann ich mich nicht erinnern... Irgendwann wurde sie schwanger und nützte diese Gelegenheit um einen "eleganten" Abgang zu machen. Sie schickte mich zu einem Hausarzt der mir weiterhin Methadon verschreiben sollte, sie sagte mir wie froh sie sei aufzuhören (sie halte diesen Raum in dem wir uns trafen nicht mehr aus), sie verschwand. Und für mich war die Angelegenheit beendet.
Bis ich in der Harten Klinik feststellen musste, dass ich eventuell unter den Scheiss den diese gefährliche Person ohne mein Wissen angerichtet hatte, zu leiden hatte. Ich habe so lange gezögert, ich habe so lange daran gezweifelt... Es kam mir zuerst gar nicht als Denkbar vor. Es schien mir gar nicht möglich zu sein, die Schlussfolgerungen die sich da aufdrängten! Es schien mir ganz einfach nicht möglich! Zum einen dachte ich es könne nicht sein, dass Infos von damals, Details meiner Lebensgeschichte in die Situation jetzt in der Harten Klinik einfliessen konnten. Zum anderen dachte ich es wäre noch viel unmöglicher, dass mir bestimmte Dinge nun vorgeworfen wurden!!! Ich hielte dies ganz einfach für nicht möglich! Danach dachte ich, man wolle zu meinen Gunsten gewisse Zweifel beseitigen. Bis irgendwann der reine Wahnsinn doch als real Geschehenes anzunehmen war: Man hatte Details aus meiner früheren Geschichte, Dinge die ich erlebt und der "Therapeutin" erzählt hatte, nun der Jungen Dame teils angedichtet teils in den Mund gesetzt!!! Und was mich noch viel mehr verwirrte, was mich fertig machte als die Kommunikation zur Jungen Dame nicht mehr möglich war, war der Gedanke, der Zweifel, in wie fern die Junge Dame selbst nun gewissen Dinge für möglich halten konnte, welche offene Fragen ihr geblieben waren, bei diesen Details die so verzerrt und einzig gegen mich sprechend verwendet wurden!!! Dies alles musste ja ein böser Traum sein! Doch darüber erzähle ich in einem anderen Post...

Ja... Soviel zur "Therapeutin". Ihr Name war übrigens Maier. Barbéra Maier. Frau Maier hat mir Methadon verabreicht, mich anscheinend psychiatrisch betreut und eine sogenannte "Analyse" mit mir durchgeführt (Lady Marmelade in gespielt empörten Ton dazu "Was? Man hat mit Ihnen eine Analyse gemacht während sie noch konsumierten?"), sie hat mich — wie ich schon geschrieben hatte — "auseinander genommen" und vergessen mich wieder "zusammen zu setzen".

Siehe die hier verlinkten Posts "Photo-Kastration" und "zusammenflicken"

Und sie soll mir ja nicht kommen mit irgendwelchem Scheiss vonwegen Möbeln, oder vermiedene Auseinandersetzungen zwischen Väter und Söhne, oder Schwangerschaften, oder weiss der Geier welche Schreckens-Diagnosen. Die Wahrheit ist ganz einfach, dass sie mich in einer Verfassung entliess, die nie und nimmer zu verantworten ist für einen Therapeuten. Und zwar eine durch sie verursachte oder zumindest mit verursachte schlimmer Verfassung, die auf jeden Fall eine Nachbetreuung erfordert hätte!!!

Es kommt mir erst jetzt wieder in Sinn, wie ich zu Beginn immer wieder von einer schlechten Erfahrung sprach und von meiner eigentlichen Abneigung einen neuen Therapeuten aufzusuchen, als ich dann später zu meinem jetzigen Therapeuten ging. Ich erinnere mich wie ich über eine schlechte Erfahrung sprach doch niemals wirkliche Beschuldigungen ausgesprochen hatte. Sondern nur von der Tatsache, es habe unglücklicherweise nicht so toll geklappt...

Tja... Nun spreche ich die Beschuldigungen klar und deutlich aus! Frau Müller hat aus den Früchten die ich mit in die Sprechstunden genommen hatte Fruchtsaft für die Psychiatrie gemacht und mir die leeren Fruchtschalen wieder mitgegeben, als Einziges was ich mit auf den Weg haben sollte, von unserer "Zusammenarbeit"!


Ein Muster zeichnet sich ganz deutlich heraus, im Umgang mit jungen Patienten der Psychiatrie: Die Tendenz diese als "Leasing" zu betrachten, als "Arbeitsmaterial" das man den Krankenkassen in welchem Zustand auch immer zurückgeben kann, ohne Eigenverantwortung bezüglich eventuell erbrachter Schäden und dessen Folgen — hierfür sollen die Versicherung ihren Aufgabenbereich haben...
Bei älteren Patienten? Die macht man zuerst fertig und schmeisst sie danach raus!

Siehe die hier verlinkten Posts "Freier Wille", von November 2008

Fruchtsaft... und die möglichen Nebenwirkungen während der Produktion.
 

April 28, 2010

was wäre wenn?

 
Hey du alte Matratze eines verfehlten Basketball-Spielers. Kommt es auch bei dir vor, Doktor Y, wenn du deinen Gedanken nachgehst, wenn du sie frei fliegen lässt, dass du dir dann versuchst vorzustellen "was wäre wenn" Mir passiert das andauernd. Wache ich in einem Hotel in Bangalore auf und sehe runter, wo sich im Hinterhof ein Security-Angestellter des Hotels seiner morgendlichen Toilette widmet, aus einem kleinen Plastik-Eimer am Boden, dann frage ich mich "was wäre wenn" ich jetzt dort unten meine Zähne putzen und er sich hier im Zimmer einen Fruchtsaft gönnen würde?

Aber dies ist noch eines der kleineren "was wäre wenn"... Es kommt nämlich auch vor, dass ich mich weltbewegende "was wäre wenn" hingebe. Zum Beispiel dem Einen, "was wäre wenn" sich die Märkte wirklich selbst reguliert hätten, wie es uns von den Neo-Liberalen versprochen wurde?



Oder "was wäre wenn" all die Technologien die man schon vor 20 Jahren kannte mit derselben Kraft vorangetrieben worden wären, die man aufgewendet hat um Kriege entstehen zu lassen? "was wäre wenn" jedes Küstenland dieser Welt es so getan hätte wie dieser Typ, der sich einen kleinen Kubus gebaut hat und darin eine billige Turbine laufen lässt (mit fast keinem Unterhaltsaufwand und -Kosten) die auf optimale Weise die Energie von kleinen, alltäglichen und gewöhnlichen Wellen benutzt, die in beiden Richtungen drehend Strom produziert?


Eine andere Art sind die "was wäre wenn" ich zur Zeit von Mussolini auf die Welt gekommen wäre. Als ich dies in Bezug zu dir durchging, kam mir sofort das Bild der Camicie Nere vor Augen — die Schwarzen Hemden — die jeden vermöbelten oder ermordeten, der nicht in Linie mit der Denkweise des Duce gewesen ist.

Oder "was wäre wenn" ich in den 70er Jahre Erwachsen geworden wäre? Ich bin dankbar, gab es zur Zeit als ich nach Zürich kam, die Möglichkeit Methadon zu beziehen. Denn Eines steht fest: Als ich bei Frau Barbéra Maier anklopfte, war ich ein ziemliches Wrack. Dank ihr und dank dem Angebot ihrer Stelle, konnte ich den Spagat zwischen Sucht-Erkrankung und Berufsleben weiter machen. In den 70er wäre ich gezwungen gewesen, entweder völlig aus der "rechtschaffenden Gesellschaft" auszusteigen und mir ein alternatives Leben zu suchen, oder mich der Drogen-Szene hingeben zu müssen.

An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass ich eventuell Frau Maier Unrecht getan habe, mit meinem Urteil. Wenn dem so wäre, möchte ich mich einerseits entschuldigen und andererseits auf die Kollegen in der Harten Klinik verweisen. Denn es ist Tatsache, dass Anspielungen an Ereignisse gemacht wurden, die ich mit Frau Maier angesprochen habe. Es ist auch Tatsache, dass diese Anspielungen unterschwellig den Vorwurfston mit sich brachten. So kam es, bei meiner Angewohnheit des "was wäre wenn", ich nicht wusste ob diese Vorwürfe schon aus der Feder von Frau Maier stammten oder erst aus den Wahnhirne der Ärzte in der Harten Klinik entsprungen sind. Und in meiner Verzweiflung und meinem Versuch, Sinn im Sinnlosen zu verstehen, habe ich vielleicht hin und wieder übers Ziel geschossen. Was wiederum zeigt, wie sehr meine Nerven noch heute, 2 Jahre nach der Entlassung aus der Harten Klinik, blank liegen... Jedenfalls, wie gesagt, Frau Maier ist eine grosse Hilfe für mich gewesen: Das richtige Angebot im richtigen Moment. Dass unsere Zusammenarbeit zu einem Zeitpunkt endete, an dem ich noch Erwartungen hatte und Unterstützung benötigte, ist ziemlich sicher eine andere Geschichte.

Und du, alter Flohsack Doktor Y?
"was wäre wenn" ich dir Unrecht getan hätte? Schön wärs? Ja, schön wärs im Sinne, dass ich vielleicht wieder etwas Vertrauen in gewisse Aspekte des menschlichen Wesens haben könnte. Oder in bestimmte Mechanismen unserer Gesellschaft. Die Mechanismen zum Beispiel, die dazu führen dass wir uns unserer Mitmenschen entledigen, die "auf der Strecke" geblieben sind. Wie sich die Menschen heute gar nicht mehr bewusst sind, wie viele Opfer diese unsere Lebensweise gefordert hat und weiterhin fordert. Und wie dieses Thema zu einem Tabu geworden ist.

Ich habe noch einen Schönen, für uns beide, Doktor Y. "was wäre wenn" das Wort GÜTE noch einen Stellenwert in unserer Gesellschaft hätte? Was, wenn dieser Wert nicht völlig verloren gegangen wäre, völlig entfremdet, von dem was wir Tag für Tag erstreben? Früher, da sind die Menschen zumindest noch ein Mal die Woche in die Kirche, wo ihnen ein Pfarrer — zwischen zehn "du bist ein Sündiger" und sieben "der Herr wird über uns alle Urteil, wenn die Zeit gekommen ist" — zumindest ein Mal pro Woche sagte "Seid Gut zueinander. Tut Gutes." Wie oft im Lauf eines Jahres hört heute ein Pubertierender solch Worte? Und wie oft noch dazu, von jemand und in einem Kontext, den er oder sie ernst nehmen kann, als Vorbild sehen könnte?

Wie kommt es, dass wenn ich was Gutes versuche zu tun, sofort der Verdacht auf entweder irgendwelchen Hintergedanken oder fast zu bemitleidende Dummheit vermutet wird? Wie kommt es, dass wenn ich der Jungen Dame 20 Franken gebe (natürlich habe ich in ihrem Gesicht einen Ausdruck von Zwiespalt erkannt, doch ich habe dem offensichtlich nicht so grosse Bedeutung gegeben wie es schlussendlich haben sollte), wie kommt es dass es dann plötzlich heisst, ich habe sie kaufen wollen? Aus welchem kranken Schädel ist dies wieder entsprungen? Ich meine... Gibt ein 20 Jähriger einem Anderen 20 Franken, dann versucht er diesem zu helfen. Ist es ein 40 Jähriger, dann versucht er einen Menschen zu kaufen. Als ob man jemand wie die Junge Dame mit 20 Franken kaufen könnte... Dass ich nicht lache! Nicht mit 20, und auch nicht mit dem 20fachen des 20fachen. Dies wusste ich damals schon genau so, wie ich es heute weiss. Aber zurück zur GÜTE...

Wie kam es zu dieser tragischen Entwicklung, dass der Begriff von GÜTE völlig aus unserem Leben verschwand? Ich sprach gerade heute darüber und sagte, ich denke nicht einmal, dass die Menschen dies nicht möchten oder zu egoistisch geworden sind, um noch GÜTE würdigen zu können. Nein. Ich denke eher, es gab je länger je mehr keinen Platz mehr dafür in unserem Leben, in unserem Alltag. Wo jeder schon so sehr damit beschäftig ist, sein Überleben zu sichern, seine Familie zu ernähren, seiner Idee eines modernen Menschen nachzueifern, sein Gefühlhaushalt einigermassen versuchen zu bewirtschaften. Da bleibt einfach kein Gedanke mehr frei, für sowas derart "abstraktes".

Muss doch jeder schon selber sehen, wie er über die Runden kommt. Wie er zu genügend Sex und womöglich noch etwas Liebe kommt. Zu einem "angemessenen" Lohn. Zu einem Freundeskreis. Zu einer Weiterbildung. Zu einer Erziehung für seine Kinder. Zu ein paar Wochen Ferien die das ganze Jahr der Schufterei gutmachen müssen. Und womöglich noch, mit viel Glück, noch zu einem Lebenssinn...

Ich hatte einmal geschrieben — abgeschrieben — die interessantesten Menschen die ich kenne, wüssten mit 40 noch nicht was sie tun möchten. Das stimmt, aber auch nur teilweise. Es gibt glückliche Fälle von Menschen, die mit 12 genau wissen, was sie aus sich und ihrem Leben machen möchten. Diese sind dann die Ausnahmetalente die der Welt geschenkt wurden. Geschenkt dank grösster Anstrengungen und Bemühungen, Hingabe und Opferbereitschaft. Doch bei den meisten Menschen läuft das Leben nicht so, wie "am Schnürchen". Und dennoch bewegen wir uns immer mehr in die Richtung, wie es in den Staaten schon gegenwärtige Realität ist: Am besten, die Universitätswahl ist schon vor der Geburt geschehen. Am besten, schon die Vorschulzeit wird auf privatem und elitärem Boden "absolviert". Am besten, man erlaubt sich keine Fehler in den ersten 20 Jahren des eigenen Lebens. Ansonsten könnte es schwierig werden. Sehr sehr schwierig.



Und in einer Gesellschaft, die wie ein geölter Blitz in diese Richtung donnert, gibt es natürlich immer weniger Platz für GÜTE und sonstiges komisches Gemüse. Und es gibt auch immer weniger Platz für all die Menschen, die nicht mithalten können. Es gibt nicht einmal Platz, für Lebenseinschnitte, für kleine Episoden des "Versagens" im Leben eines Einzelnen, der im Grossen und Ganzen "gut funktioniert". Um zu heulen, muss ein Manager definitiv in den Keller, heute.

Ich sprach einmal mit einem Psychiatrie-Pfleger der früher in Schweizer Privat-Kliniken arbeitete. Er erzählte mir, ich würde nicht glauben welche Namen der internationalen Künstler-Szene, aber auch der Finanzwelt, der Politik, usw. er schon unter seiner Kundschaft hatte. Er machte keinen einzelnen Namen, versicherte mir aber, dass es inzwischen eine undenkbare Anzahl an Menschen gäbe und es sich dabei auch um "über jeden Verdacht stehende" Menschen handeln würde, die sich zum Beispiel regelmässig in Entziehungskur begeben würden.



Die Reichen und Mächtigen dieser Welt können es sich erlauben, ein paar Wochen all paar Jahre zu investieren, um wieder auf die Beine zu kommen. In vollkommener Anonymität. In 5 Sterne Luxus. In der Sicherheit, unter dem Deckmantel der Diskretion, bestens vor der Öffentlichkeit abgeschirmt zu werden. All diejenigen, die sich diese Angehensweise nicht leisten können, sind einer Unzahl von Dingen ausgesetzt. Und viele davon bleiben eben irgendwie irgendwann auf der Strecke.

Unsere Gesellschaft wird sich noch mit der Tatsache konfrontieren müssen, dass es Opfer dieser leistungsorientierten Mentalität gibt. Sie wird sich mit diesen Opfern müssen auseinandersetzen. Und sie entweder annehmen, sich deren wieder kümmern die vielleicht andere Stärken und Tugenden haben als solche die es ihnen erlauben, sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Oder sie weiterhin als Tabu behandeln. Bis sie, im schlimmsten Fall, so viele sind, dass sie gar nicht mehr totgeschwiegen werden können.



Ich bin der festen Überzeugung, dass genau so wie sich die Gesellschaft mit dem Umgang von solchen Tabus auseinandersetzen muss, genau so muss der Einzelne wieder Platz in seinem Leben für Dinge wie GÜTE finden können.


Ja, Doktor Y, "was wäre wenn" man beim Zusehen was du da anstellst nicht nur ein Spiel für Erwachsene gesehen hätte, ein perfides sadistisches Spiel, sondern das absolute Gegenstück von GÜTE darin gesehen hätte? Was wäre dann wohl gewesen? Um wie viel kürzer wäre deine Zeit dann gewesen und wie viel weniger Opfer wären nun zu beklagen?

Was wäre wenn...

THE FUTURE IS UNWRITTEN
Joe Strummer

 

October 25, 2012

20 Gründe, stolz zu sein

 
Mein Therapeut hat jeden Grund, stolz auf mich zu sein.
Weshalb? Weil ich es, nach vielen Jahren, endlich geschafft hatte meinen Schmerz auszuhalten, ihn zu erforschen, zu überwinden.

Frau Barbéra Maier hat jeden Grund, stolz auf mich zu sein.
Weil ich dran geblieben bin. Und zwar an allem, an was ich dranzubleiben hatte!
Auf sich selbst hat Frau Maier schon weniger Grund stolz zu sein. Ich meine: für eine Therapeutin sollte es nicht sehr schmeichelhaft sein, dass mir einige Ecstasy-Pillen in den Neunzigern viel mehr geholfen haben als all die Sitzungsstunden über eine Zeitspanne von unglaublichen sieben Jahren.

Meine Ex-Frau hat jeden Grund, sowas von stolz auf mich zu sein.
Sie wird überstolz auf mich sein. Ich kann mich genau daran erinnern, wie sie mir, mit von Stolz gefülltem Silikon, erzählte, wie ein Verwandter von ihr in Brasilien eine 20 Jahre jüngere Freundin habe. Sie meinte, es müsse schon ein „richtiger Mann“ sein, dieser Mitglied ihrer Sippe, der es schaffe eine so viel jüngere Frau zu befriedigen und an sich zu binden! Sie gab offensichtlich zu verstehen, dass es sie mit Stolz erfülle, mit einem solchen Prachtskerl verwandt zu sein! Man stelle sich nun vor, dass sie seit einigen Jahren behaupten kann, zwei solche Irrsinns-Typen zu kennen, und mit einem noch viel prachtvolleren Kerl verheiratet gewesen zu sein! Mit einem, der eine so wunderschöne Junge Dame an seiner Seite hat. Oder habe ich sie über mir — als inoffizielle Chefin? Wie auch immer... Ich würde meinen, dies sollte sie doch mit unendlich viel Stolz erfüllen, oder?

Doktor Y hat jeden Grund, stolz auf mich zu sein.
Er beschwerte sich damals bei mir, ich würde mich so verhalten als hätte ich eine Freundin und keine Ehefrau. Nun, in der Zwischenzeit habe ich, so denke ich zumindest, bewiesen, dass ich sehr wohl zwischen einer Freundin und einer Ehefrau unterscheiden kann. Oder, Doktor Y, was meinst du? Sag mal ganz ehrlich... Leider hat du dich aber so benommen, als hätte ich deine Alte gepoppt, Alter! Irgendwo hast du auch ein bisschen Neid verspürt, bei der Idee dass ich nun mit einem Jungbrunnen zusammenkommen würde... Irgendwo hat auch dieser Neid eine Rolle gespielt und hat dir die Entscheidung leichter gemacht, mich abzuschiessen, nicht wahr? Ich meine: Eine schöne junge Frau, ganze 20 Jahre jünger? Erzähl mir nicht, eine solche Idee habe dich niemals gereizt... Aber weisst du was, du Arsch-Gesicht? Ich habe das nicht gesucht und ich hätte es auch nicht gewollt wenn es nicht hätte sein sollen! Und ich wäre niemals wegen so etwas neidisch! Ich meine: Jedem das Seine... So einfach ist das. Nun, nach all dem Scheiss, mit dem du um dich geschmissen hast, bin ich aber schon ein bisschen stolz auf uns — die Junge Dame und mich! Nicht wegen des Alters-Unterschieds, nein...

Die Junge Dame und ich haben jeden Grund, stolz auf uns zu sein.
Ich bin stolz auf uns, weil wir an dem ganzen Mist irgendwie gewachsen sind. Nicht wahr, meine Heldin? Weil wir, against all odds, zusammengehalten haben und füreinander da waren. Weil wir, mit unserer kleinen Persönlichkeits-Störung, der geballten Ladung rasenden Irrsinns der Ärzteschaft in der Harten Klinik standgehalten haben. Nein, wir hätten sie locker links liegen lassen, wenn sie nicht die sadistischen Arschlöcher wären, die sie nun mal sind. Wir hatten sie eigentlich schon links liegen gelassen. Und dies macht mich stolz... Und du hast allen Grund, auch stolz auf dich zu sein, meine Prinzessin.

Und es gibt noch viele weitere Gründe, um stolz auf die Junge Dame und mich zu sein. Ich überlasse es zum Beispiel einem Direktor Lanze, irgendwann den Joghurt-Becher zu leeren und die Gründe aufzulisten weshalb er jeden Grund hätte, stolz auf seine Ex-Patienten zu sein. Oder vielleicht möchte sich jemand von irgendeiner Staats-Anwaltschaft äussern? Vielleicht in Zürich? Hat dort jemand Grund, stolz auf sich zu sein? Ich bin ja gespannt zu hören, was ich irgendwann hören werde.

Ausserdem gibt es viele Menschen, die uns Unterstützt haben und es mit uns gut meinten. Diesen Menschen möchte ich danken und ihnen sagen, sie haben auch allen Grund stolz auf sich zu sein. Wer alles zu diesen Personen gehört, wird es schon wissen, nicht wahr? Und es sind viele, einige von ihnen sind mir auch klar bekannt, bei den meisten aber hat man sich grosse Mühe gegeben, um mir die Möglichkeit einer Deutung zu verunmöglichen. Und so gibt es Menschen die mir vielleicht schräg kommen mussten, obwohl sie es gut mir mir meinten. Man muss sich das mal vorstellen... Wie pervers muss man sein, um ein solches Durcheinander überhaupt notwendig zu machen?

Und all die Menschen, die etwas gegen die Junge Dame und mich hatten... Nun, in dieser Geschichte gibt es halt schon Leute, die sich wirklich in ein tiefes Loch verbuddeln sollten und vor lauter Scham nie mehr rauskommen. Aber auch diese Leute haben die Möglichkeit, stolz auf sich zu sein... Ja, wirklich... Sie müssen einfach dafür sorgen, sich ein schönes Loch zu buddeln und dann haben auch sie jeden Grund, stolz zu sein.
 
 

February 09, 2010

kaffee und schaum

 
9:30 Uhr, irgendwo in der Schweiz. Kaffee-Pause. Daniel Vasella beim Small-Talk mit einer jungen KV-Angestellten der Firma. 15 Minuten vergehen. Daniel Vasella hat in diesen 900 Sekunden so viel verdient, wie die junge Frau in einem ganzen Monat!

Und hier ist nur die Rede von seinem Lohn! Ohne weitere Mandate, ohne Boni, ohne VR-Mandate in anderen Firmen, ohne Kapital-Gewinn, ohne dies und ohne jenes...

Ein Kaffee bleibt ein Kaffee. Das Rundherum kann aber so unglaublich verschieden sein.


Die Junge Dame und ich trafen uns vor etwa 102 Wochen immer wieder zum Kaffee, in der Harten Klinik. Ich war auf der Psychotherapie-Station, sie in der WG. Oder so... darauf werde ich noch kommen. Also traf man sich in der Cafeteria. Die Junge Dame hatte eine der Ratten bei sich. Inzwischen immer. Mit viel Liebe und Aufmerksamkeit kümmerte sie sich um ihre Tiere.

Die Therapeutin der Jungen Dame tritt in die Cafeteria ein, mit einer Kollegin. Sie setzten sich neben uns hin. Die Therapeutin
Und? Wie benimmt es sich? Ist es lieb?
Die Junge Dame antwortete, lächelnd
Neugierig...!
Ja, ich war neugierig zu dieser Zeit. Ich war neugierig darauf, was dies alles für einen Sinn haben wird. Denn, man glaubt es kaum, ich dachte zu dieser Zeit das ganze könnte noch einen Sinn haben. Einen Sinn für die Junge Dame. Einen Sinn für mich. Einen Sinn für meinen Sohn.

Aber vielleicht hatte ich völlig falsche Erwartungen, wie mir der Typ der Bundespolizei immer wieder sagte. Vielleicht erwartete ich zu viel, wenn ich davon ausging, man würde mich nicht einfach abschiessen. Und dies noch vor den Augen der Bundespolizei! Ich dachte, wenn sogar die Bundespolizei auf dem Parkett ist, wird wohl alles nach rechten Dingen abgehen. Dies dachte ich.

Nie hätte ich damals gedacht, dass nicht nur all die Pfleger, nein, sogar die Bundespolizei nur ohnmächtig zusehen kann, wie ich zur Schnecke gemacht werde. Nein... Zur Ratte.

Denn nicht nur die Junge Dame sah die Ratte auch als Metapher. Eine die sie liebte. Nein... Ihre Therapeutin fragte auch, ob die Ratte sich lieb verhalten würde, wenn sie die Junge Dame nach mich fragte.

Eine weitere "Therapeutin" vom Schlag der Lady Marmelade, der Barbéra Maier, des Doktor Y?

Ratte hin oder her... Was Liebe ist, müssten sie vielleicht alle mal nachschlagen in ihren Psychiatrie-Lexikons. Denn sonst wären sie nicht in diese Scheisse geraten. Aber was soll's? Ich mach mir jetzt einen Kaffee.

Meine Heldin, möchtest du auch einen?

 
 

March 25, 2010

Träume in Handschellen

 
Es geht mir nicht gut. Ich überlebe, irgendwie. Ich versuche jeden Tag der kommt zu überstehen, irgendwie. Ich arbeite, das ist meine Rettung. Ich trauere nicht um meinen gestorbenen Vater. Es belastet mich, dass ich nicht trauere. Ich träume. Ich habe Albträume. Ich träume von meinem Vater. Es sind Träume ohne eine Handlung. Ich sehe nur sein Gesicht. Dies ist nicht der Grund, weshalb der Traum zum Albtraum wird. Sein Gesicht habe ich nie als störend wahrgenommen. Es sind die Gefühle die den Traum einbetten. Gefühle die ich nicht benennen kann.

Und ich mache Party. Es ist das Einzige, was mir irgendwie ein wenig Freude bereitet. Aber, natürlich, übertreibe ich es mit dem Feiern. Und nicht immer bleibt es dann bei der reinen Freude. Und so sitze ich eines Morgens im Tram, nach einer durchfeierten Nacht. Ich nicke ein. Als ich die Augen öffne, steht ein Typ vor mir und sagt was von einem Billet. Ich antworte, er soll mich in Ruhe lassen. Schliesse die Augen.

Kurz darauf sitze ich in einem Kastenwagen der Polizei, mit Handschellen und einen grossen Fragezeichen der über mich schwebt.

Wieso erzähle ich das? An Ereignisse mit der Polizei habe ich eh noch eine ganze Menge zu erzählen. Die, wie ich finde, schon ziemlich interessant sind. Aber hier geht es nicht um die Polizei, nein. Auch nicht um den Kontrolleur. Auch nicht um irgend eine vermeintliche Freundin. Auch nicht um meinen Vater. Oder vielleicht doch?

Bestimmt geht es hier aber um Frau Barbéra Maier. Denn, als ich ihr diese Geschichte erzähle, ist alles was sie dazu zu sagen hat
Let It Shine, es ist ganz klar was da geschehen ist:
Der Typ hat sie ganz einfach gestört.

Meine Therapeutin kann mir in so fern helfen, in dieser Situation, dass sie mir sagt, der Kontrolleur hätte mich gestört?

Und zu den Träumen, was sagte sie dazu?
LET US SHINE, es ist ganz normal von einem Familienangehörigen zu träumen, wenn dieser gerade vestorben ist.

Frau Maier, ich danke Ihnen. Ich dachte nämlich ich sei verrückt, wegen dieser Träume... Oder so.


Vielleicht dachte Frau Maier meine Träume hätten so ausgesehen? Nein... Zwar, hat sich das Gesicht meines Vaters verzerrt, doch hat es nicht andere Gestalten angenommen. Solche Träume habe ich schon eher zur jetzigen Zeit, wenn ich von jemand anders träume: Von einem Kollegen von Frau Maier.


Das sieht dann in etwa so aus.

Und übrigens: Es könnte sogar sein, dass ich mein Billet in der Hosentasche hatte.
 
 

December 03, 2010

Rehab for an old man

 
Bin beim Sozialamt, bei Frau Singlemalt. Habe ihr erzählt, ich sei traumatisiert von meiner Psychiatrie-Erfahrung. Öffne die Post nicht. Sie hat nichts besseres zu tun als a) Mir alle Termine per Post zu schicken, obwohl sie meine eMail-Adresse und Telefon-Nummer hat b) Mich unbedingt zu einem Psychiater schicken zu wollen, und zwar ausgerechnet den früheren Chef von Frau Barbéra Maier. Zufälle gibt's. Oder so. Sie laberte kurz etwas von "Solange Sie krank geschrieben sind kann ich..." irgendwas. Ich antworte "Ja. Und ich kann immernoch bestimmen, bei wem ich in ärztlicher Behandlung bin!" Darauf hin gab es Ruhe. Zumindest in Sachen Psychiatrie.

Ich bin kurz recht wütend geworden. Denn immerhin bin ich inzwischen genügend alt, um zu wissen was ich möchte. Und was nicht. Dieses Zeug habe ich schon mal durchgemacht. Und ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Was habe ich davon gehabt? Konnte es wieder machen, alleine, in meinen 4 Wänden. Und das gelingt inzwischen ziemlich gut. Besser als in der Harten Klinik auf jeden Fall!

Und jetzt entschuldigt mich bitte. Inzwischen sind meine Tränen fast getrocknet. Und ich habe da einen Termin mit ein paar Kumpels. Wir machen etwas Musik, plaudern ein wenig, schauen uns schöne Frauen an, tanzen mit ihnen. Wir lachen viel, zusammen. Das hält uns jung. Und auch wenn die Zähne weg sind, wir haben freude am Leben.

Und so lachen wir heute, genau wie wir im Jahre 1964 gelacht haben. Einfach ohne Zähne...




Rehab  ==  Jolly Boys
Composed and formerly performed by Amy Winehouse


They tried to make me go to rehab
I said no, no, no.
Yes I been black, but when I come back
You wont know, know, know.

I ain’t got the time
And if my daddy thinks im fine
He’s tried to make me go to rehab
I wont go, go, go.

I’d rather be at home with ray
I ain’t got 70 days
Cos there’s nothing, nothing you can teach me
That I can't learn from Mr. Hathaway

Didn’t get a lot in class
But I know it don’t come in a shot glass

They’re tryin to make me go to rehab
I said no, no, no
Yes I been black, but when I come back
You wont know, know, know.

I aint got the time,
And if my Daddy thinks im fine,
He’s tried to make me go to rehab,
I wont go, go, go.

The man said, why you think you here?
[ Rehab lyrics found on
I said, I got no idea
Im gonna, im gonna loose my baby
So I always keep a bottle near

Said, I just think you’re depressed
Kiss me, yeah baby
And go rest

I’m tryin to make me go to rehab
I said no, no, no
Yes I been black, but when I come back
You wont know, know, know

I don’t ever wanna drink again
I just, ooo, I just need a friend
Im not gonna spend 10 weeks
Have everyone think im on the mend

It’s not just my pride
It’s just til these tears have dried

They’re tryin to make me go to rehab
I said no, no, no
Yes I been black, but when I come back,
You wont know, know, know

I aint got the time,
And if my daddy thinks im fine
He’s trying to make me go to rehab
I wont go, go, go.



 
 

March 25, 2014

Sound & Vision

 
Heute würde ich gerne meinen Peinigern und den vielen, in dieser Affäre involvierten, Personen einige Vorschläge in Sachen Sound und Film unterbreiten.

Zuerst einige Songs.

Zu welchem Zeitpunkt die ganze Sache überhaupt einen Anfang nahm, kann ich mit bestem Willen nicht genau benennen. Womöglich um das Jahr 1970 herum? Zum Beispiel bei einem der Besuche beim Coiffeur, zu denen mich mein Vater jemals nahm? Ich erinnere mich ziemlich gut daran, wie wir 3 Männer der Familie jeweils nach Chiasso gefahren sind und uns zusammen haben die Haare schneiden lassen. Damals war der Beruf des Haareschneidens noch strikt nach Geschlechter getrennt, was heute als eher "Steinzeitlich" empfunden wird. Dafür war es damals noch eine sehr verbreitete Angewohnheit, sich im Salon rasieren zu lassen, was in meinen Augen definitiv ein winziges Stück verlorener Lebensqualität ist — eine wunderbar angenehme, der Körperpflege gewidmete kurze Pause. Jedenfalls erinnere ich mich an die speziellen Stühle für Kinder, in Form eines Tiers oder eines Fortbewegungsmittel, bunt und glänzend, ähnlich wie auf einem Karusell. Und ich erinnere mich an den zusätzlichen Kissen, den man für mich zu Beginn noch auf den Stuhl platzierte, und ich erinnere mich, dass ich meinen Bruder nie auf einen solchen Kissen haben sitzen sehen, ist der doch 7 Jahre älter als ich. Wie auch immer...

Wie zu dieser Zeit üblich, war auch dieser Salon mit vielen Spiegeln ausgestattet, ganze Wände waren Verspiegelt. Und auch in diesem Salon befand man sich zwischen 2 sich gegenüberstehenden Reihen von Spiegeln, die diesen optischen Effekt eines Tunnels produzieren, in dem man sich fast unendliche Male spiegelte, zuerst in Natur-Grösse und dann immer etwas kleiner, bis man in der Ferne am Horizont verschwand.

Ja, vielleicht begann damals die ganze Angelegenheit. Wer weiss, vielleicht habe ich, auf der gelben Ente sitzend irgendwelche auffällige Bemerkungen zum Besten gegeben? Vielleicht habe ich schon im Alter von 3 Jahren auf mich aufmerksam gemacht, auf mein potentiell gefährliches Wesen?



Bim Coiffeur  ==  Mani Matter




Nun versteht der Eine oder Andere vielleicht etwas besser, weshalb ich immer wieder mit irgendwie zu langen Haaren herumlief, seit je her. Und dann, mit der Pubertät und im erwachsenen Alter erst recht, kam zu den unpassenden Haaren auf dem Haupt auch noch dieser schlecht rasierte Bart hinzu!



Ich hatte dann immer wieder mit Problemen zu kämpfen, die einzeln betrachtet nur etwas komisch anmuteten, etwas surreales hatten, mich jedoch nicht gross beunruhigten. In der Summe aber, hatten sie was unheimliches. Im nachhinein betrachtet, muss ich sagen, dass ich selbst in meinem Privatleben nicht immer sagen kann, wo die Realität endete und wo die Fiktion begann. Ja, selbst gewisse Freundschaften und in partnerschaftlichen Beziehungen geschehen komische Dinge. Aber ich glaube ans Gute im Menschen und ich konzentriere mich stets auf die positiven Seiten einer Person. Und so kam es, dass viele Zeit verging und es in meinem Leben immer mehr spukte. Doch bis mich endlich bewusst mit den komischen Dingen befasste, waren schon viele viele Jahre vergangen und es wurden viele viele Dinge gesagt und getan — verletzende, erniedrigende, gemeine Dinge. Als ich einfach die Tatsache akzeptieren musste, dass all die wirren Episoden in meinem Leben einem Zusammenhang aufweisten, als ich überhaupt den Ausmass der Angelegenheit zu ahnen begann und als ich auch nur schon ansatzweise an die daraus entstehenden Implikationen und Schlüsse zu denken begann, empfand ich mein ganzes Leben und die gesamte Umwelt mit der ich zu tun hatte als eine nicht endend wollende, surrealistischen Landschaft aus Fragezeichen. Die Menschen waren Fragezeichen, ihre Gedanken, Wünsche und Motivationen sowieso. Ja, sogar der Blick in die Vergangenheit, meine Erinnerungen begannen sich in Fragezeichen zu verwandeln. Ein Jeder von uns ist die Summe seiner Erinnerungen und Erfahrungen, der Bilder vergangener Tage die er in sich bewahrt und der Art wie sein Geist im Laufe der Zeit mit neuen Gedanken und Emotionen auf die an sich gleichbleibenden Bildern reagiert und agiert. Doch, obwohl wir uns im Laufe der Zeit verändern und anders mit den Bildern aus der Vergangenheit umgehen und mit anderen Bildern darauf reagieren, obwohl das Leben immerwährende Veränderung ist, Leben wir alle mit der impliziten Gewissenheit, dass die Bilder unseres Leben immer die selben bleiben werden, dass sich Erinnerung und gegenwärtiger Geist auf die eine Wahrheit basieren, welche die Wahrheit ist, wie sie unsere Sinne und unser Geist erleben und als Erinnerungen bewahren, wir leben mit der Selbstverständlichkeit, unsere Vergangenheit sei die Eine wie wir sie erlebt haben und sich nicht irgendwann ändern wird. Diese Gewissheit, dieses Selbstverständnis, wurde mir genommen und, je länger und je mehr mir bewusst wurde, dass in meiner Welt etwas nicht stimmten konnte, desto mehr veränderte sich damit unweigerlich auch meine Vergangenheit. Sie veränderte sich und begann sich mit Fragezeichen zu füllen. Und dies, glaubt mir, ist keine schöne Erfahrung...

Mein Leben war die "Truman Show"!
Verdammte Scheisse, ja, mein Leben war und ist die Truman-Show...
Im Gegensatz zu ihm, aber, gibt es bei mir keinen künstlichen Horizont, durch den ich fliehen kann. Mein Leben ist der einer Labor-Ratte, wobei das Labor die ganze Welt ist. Irgendwie, aber, behielt ich die Nerven.

Ganz im Gegenteil: Als es irgendwann so weit war, dass mir meine Ehefrau einen Kokain-Dealer im Kilogramm-Bereich vorstellte (Einkaufs-Plastiktragtaschen voller Pulver, aus dem er und seine Freunden sich jeweils bedienten) — zu einer Zeit zu der ich, nota bene, KEIN Kokain mehr konsumierte! — und mir suggerierte ich solle doch selber beginnen zu dealen (Abnehmer hätte ich bestimmt, unter meinen Drogen-Bekannschaften), als es so surreal wurde, dass dieser Dealer von seinen Bekannten als Cowboys zu sprechen begann (in Anlehnung an den Dokumentar-Film "Cocaine Cowboys", der von den äusserst brutalen Drogenhändler aus Kuba im Miami der 70er und 80er Jahren handelt, Cowboys welche Hunderte von Toten auf dem Konto haben und die gesellschaftliche Ordnung der Stadt Miami an den Rand des Zusammenbruchs brachten), als man die Menschen um mich herum überzeugt hatte, ich sei manisch-depressiv (ohne mich darüber zu informieren), als mein Leben so dermassen von Kräften über die ich keinerlei Kontrolle hatte bestimmt wurde, als mir inzwischen immer mehr Menschen mit offensichtlicher Agressivität begegneten und dies nicht mehr mit grosser Raffiniertheit vertuschten, als meine Existenz so derart am Arsch war, habe ich mit Resignation reagiert. Nicht zu vergessen wäre da noch zum Beispiel mein Nachbar/Vermieter, der mich mit von Pipilotti Rist organisierte Happenings vollabert, auf dem Grundstück gegenüber meinem Balkon, der mich knapp 5 Minuten lang in voller Lautstärke beschimpft und bedroht, in meiner Wohnung und völlig besoffen, oder der mir die ganze von einer neuen Partnerin erzählt, die für absolut jede denkbare Schweinerei zu haben sei und mit der er an Swinger-Parties und ins Puff ginge — leider sei sie dumm wie stroh, aber auf jedenfall interessanter als seine Ex-Frau und Mutter seiner Kinder. Nicht schlecht ist auch die Episode mit der Sozialarbeiterin "Weisch was?", wie sie mir wiederholt das untere Augenlied nacht unten drückt um die rosa Schleimhäute sichtbar zu machen, und wie sie diese dann ihren verschiedenen Kollegen vorführt und dabei erklärt, so könne man leicht Anemie entdecken. Ich könnte stundenlang Anekdoten darüber erzählen, wie mein Leben aussah. Aber ich belasse es zuerst einmal dabei. So in etwa sah mein Leben aus. Völlig am Arsch. Die Arbeit war noch der letzte Anker, der mir Halt gab. Ich versuchte einigermassen über die Runden zu kommen, doch ich versuchte nicht herauszufinden, wer der Regisseur dieser meinen Truman-Show sein könnte. Denn, so viel war mir sofort klar, diese Suche hatte keinerlei Chancen auf Erfolg.


Zum Thema Auge möchte ich noch ein Bild von Roberto Rizzato posten, und "Weisch was?" um eine Erklärung über dessen Bedeutung bitten — sie möge doch auch den Heirats-Ring in ihre Analyse miteinbeziehen...

Bild von Roberto Rizzato.


Es blieb mir nur, mein Leben dahin zu leben und zu hoffen, dass irgendwann jemand aus der Produktion auf mich zukommen und das Gespräch suchen würde. Dagegen anzukämpfen? Sinnlos. Und, um es mit Tuxedomoon zu sagen: "What's the use, of feeling betrayed?" Das wollte ich mir nicht antun...!


What Use?  ==  Tuxedomoon

What's the use
Of feeling betrayed
What's the use
Of feeling at all

I'm pacing the floor
I'm wearing it smooth

This is stupid
I think I'll go home

What's the use
Of moving uptown
Fly to Rome
On your credit card

An endless parade
Of lawyers and finance
Plenty of time with nothing to do

Give me new noise
Give me new affection

Strange new toys from another world
I need to see more
Than just three Dimension
Stranger than fiction
Faster than light




Dank der neuen Bekannschaft, von meiner Ehefrau geschenkt, begann ich wieder Kokain zu konsumieren. Zuerst noch in gemässigter Form, dann aber ziemlich rapide ziemlich massiv. Mit Heroin zusammen. Das Leben zog sich dahin, ich ging zur Arbeit, versuchte mich weiterzubilden, mein Sohn wurde krank, meine Ehefrau immer unerträglicher. Und der Konsum stieg und stieg.


Irgendwann, Gott sei Dank, war die Prognose für mein Sohn positiv und, irgendwann war auch ich soweit um den nächsten Schritt zu machen: Ich musste zumindest wieder Herr meiner Taten werden und mich von der Sklaverei des masslosen Konsums befreien. Doch dieser Kampf musste auch einen Zweck haben, ich brauchte ein Ziel vor Augen: die Scheidung musste her! Das Leben war unerträglich geworden. Auch für meinen Sohn, der die ganze Nummer, wie mich meine Ehefrau Tag für Tag fertig machte, systematisch und unbarmherzig, mitbekommen musste. Ich wusste, dies würde meine Probleme nicht lösen, ganz im Gegenteil, es würde mich vor einer ganzen Menge neuer und sehr grossen Problemen stellen, doch es gab keinen Weg vorbei: Ich hätte mich nicht länger im Spiegel betrachten können, hätte ich dem kein Ende gesetzt.
Also bin ich damit einverstanden, als mich der Hausarzt auf die Psychotherapie-Station der Harten Klinik schicken möchte. Ich muss wieder zu einem Minimum an Kräfte und Freiheit kommen. Ich hatte keineswegs die Erwartung, damit aus der Truman Show zu sein, doch war ich nicht im geringsten auf das vorbereitet, was mich dort erwarten sollte.

Denn, ohne Vorwarnung, ohne Training, ohne ein Wort, machte man dort von Anfang an einen auf Box-Match. Bevor ich überhaupt nur realisieren konnte, die Glocke die gerade geschlagen hat sei der Gong zum Beginn vom Match, bevor ich mich richtig vorgestellt hatte, hatte ich auch schon einige Hacken und einen Fadengraden aufs Maul bekommen. Ein gewisser Herr, der sich als Arzt ausgab, "übergab" mich beim Vorstellungsgespräch der Ärzteschaft dort. Und boing ging es los.


Boxmätsch  ==  Mani Matter



Ich bin lange stehen geblieben, sehr sehr lange. Nein... Ich war immer wieder am Boden, doch ich bin einfach jedes Mal wieder aufgestanden. Like a "Raging Bull"... Beim Austritt habe ich dann sogar einen K.O. vorgetäuscht. Dass es eine List war, erfuhren die Herrschaften spätestens als sie einen eingeschriebenen Brief in Empfang nahmen. Doch, wie auch im Film, bin ich früher oder später wirklich K.O. gegangen. Spätestens als ich nachts im Bett stehend aufwachte und gegen die Gipswand boxen wollte. Ja, sie hatten mich K.O. geschlagen. Eine Hundertschaft gegen einen einzigen armen Büffel. Über Jahre hinweg... BRAVO!

Aber zurück zur Harten Klinik. Das ist schon noch eher eine dumme Sache, wenn der Typ den man über so viele Jahre vorgekocht hat und dem man jetzt die "Ultimative Abreibung" verpassen möchte nicht nur nicht zu Boden gehen will, sondern sogar plötzlich da steht und vor Freude lacht, singt und weint. Das ist schon noch dümmer, nicht war? Plötzlich stand ich da mitten im Ring und sang in voller Lautstärke "I'm alive... hmmmm, so ALIVE!"


So Alive  ==  Love And Rockets


[...]
My head is full of magic, baby,
And I can't share this with you.
The feel I'm on a cross again, lately,
But there's nothing to do with you.

[...]
My head is full of magic, baby,
And I can't share this with you.
The feel I'm on top again, baby,
That's got everything to do with you.

I'm alive, so alive.
I'm alive, so alive.





Eine dümmere Angelegenheit, nicht wahr, wenn sich ausgerechnet der Typ der zu Boden gehen soll verliebt, und ausgerechnet noch in die Richtige...! Da steht er nun im Ring, weiss nichts von einem Box-Kampf und macht auch nicht den Eindruck, sich darauf einlassen zu wollen. Und er singt, und er tanzt, und macht dumme Sprüche, dieses Arschloch! Und die Junge Dame? Die auch noch... Es ist wahr, ich hatte nicht auf anhieb verstanden, dass sie mehrere Generationen ihrer geliebten Ratten aufziehen wollte. Vor allem hatte ich nicht verstanden wie unglaublich viele es sein sollten. Was ich aber verstanden hatte war, die Frage die sie ihrem "Liebhaber" Joe Abfall stellte. Das ging so: Meine Mutter und ich trafen in der Caféteria der Harten Klinik auf die Junge Dame und Joe. Meine Mutter: Herzig, diese kleine Ratte. Wie gross werden die? Die Junge Dame: Nicht allzu gross. Das sind keine Kanalratten, das sind Labor-Ratten, von denen leider viele auf einen Krebs "vorprogrammiert" sind. Wie gross werden die, was sagst du Joe? Du hattest sie früher doch gezüchtet, diese Ratten, nicht wahr, du hattest viele davon? Joe antwortete nicht. Doch, wenn man nun beachtet, dass ich auch eine dieser Ratten war, wie ich sehr sehr früh verstanden hatte, dann sind diese Worte schon von einer gewissen tragweite, würde ich jetzt meinen.

Nehmen wir mal als Beispiel ein Programmierer, der diese ganze Geschichte nachbilden soll: Spätestens an diesem Punkt stürzt sein Simulations-Programm ab. Wieso? Auf der einen Seite bin ich die Ratten, welche die Junge Dame mit grosser Liebe züchtet. Auf der anderen Seite soll ich aber auch Joe sein, der die Ratten früher selbst gezüchtet hat? Nun... Wem sollte ich hier nun in seiner Argumentation folgen? Der Jungen Dame oder wem auch immer in und rund um die Harte Klinik, der meint ich sei ein verwahrloster multi-toxischer Alki? Nennt mich dumm, wenn ich meint, doch ich habe der Junge Dame vertraut. Somit ist Joe schon ihr Ex-Freund, den sie immernoch liebt, doch nicht weil er es ist, sondern weil ihn der Rattenfänger dazu gemacht hat. Kann man mir noch folgen? Whatever... Irgendwann wird es wohl jemand etwas übersichtlicher erzählen, oder?

Ja, zu dumm, wenn sich der Raging Bull verliebt und, Energie-Bündel der er nun mal ist, einfach nicht K.O. gehen möchte. Zu dumm, wenn die Umworbene, weiss wo's lang gehen soll, nicht wahr? Ich stehe zwar nach dem Kampf genau wie Raging Bull ziemlich blöde da und schaue schon seit Jahren nur so dumm aus der Wäsche, doch was solls? Irgendwann komme ich auch wieder ins Spiel. Denn den Ultimativen Schlag, den werdet ihr einfach niemals schaffen. Nicht mit mir und nicht solange die Junge Dame ein Auge auf mich hat. Ich werde immmer wieder aufstehen. Und euch in den Arsch treten.

Ich rate euch, bevor ihr den Nächsten zu Teppich schicken wollt, hört euch diesen Song an und denkt an die Junge Dame und mich. Hört euch den Song gut an, bis zum Schluss. Vielleicht könnt ihr ja was lernen, dabei.




Wisst ihr noch, wie Doktor Y mir einen Tipp für den Ausgang ins Kino gab? Er schickte mich in "No Country For Old Men". Ein billiger Gag von fragwürdigem Geschmack, passend zu all dem was ihr sonst noch so zu bieten hattet. Ich werde euch noch ein paar wirklich gute Filme vorschlagen, ganz auf unsere Angelegenheit zugeschnittene Filme. Dies aber später. Zuerst möchte ich erzählen, wie ihr schon viele Jahre zuvor zweifelhafte Streifen in der Harten Klinik produziert habt, und wie ihr noch immer am produzieren seid (in Co-Produktion mit anderen Kliniken).

Beginnen wir mit der Vergangenheit: Etwa 10 Jahre zuvor war ich schon einmal in der Harten Klinik gewesen, auf der Drogen-Station. Wie viele andere, habe ich dort während einer Zeitspanne von 3 Wochen meine Fähigkeit unter Beweis gestellt, Drogenfrei leben zu können, wenn auch in "geschütztem Rahmen". Und schon damals wurde dieser Rahmen von einem Mitpatienten ziemlich missbraucht, um Unruhe auf der Station zu stiften. Er durfte viel mehr Unruhe in den "Rahmen" auftragen, als man sonst von irgend einem Patienten je dulden würde. Dies fand ich schon damals bemerkenswert und irgendwie komisch, doch niemals wäre ich auf die Idee gekommen, daraus Rückschlüsse zu ziehen, die speziell etwas mit mir zu tun gehabt hätten. Niemals wäre ich auf sowas gekommen, bis vor einiger Zeit nach meinem zweiten Besuch in eurem "Pracht-Rahmen". Denn ich kann mich erinnern, wie man sich damals bei mir erkundigte, in wie fern mich all diese "Störungen" hätten von meinem Ziel abbringen können, Drogenfrei zu bleiben. Ich antwortete, meine Entschlossenheit habe zu keiner Zeit ins wanken gekommen. Daraufhin wollte man unbedingt von mir wissen, was denn nötig gewesen wäre, um mich in meinem Bestreben scheitern zu lassen. Mit einem klaren Ziel vor Augen, antworte ich, dass mich so gut wie nichts vom rechten Pfad hätte abbringen können. Diese Infos werden gierig notiert. Was daraus gemacht wurde, kann ich nur erahnen. Dabei graut es mir schon.

Nun zur Gegenwart: Da ich inzwischen seit Jahren Daheim hocke und vor mich hin vegetiere, meinte mein Hausarzt zu Jahresbeginn, ich solle doch in eine Tagesklinik. Gutmütig wie ich bin, und stets von der naiven Hoffnung getragen irgendwann könne sich tatsächlich etwas in meinem Leben zum Besseren wenden, habe ich wieder einmal zugesagt — obwohl es sich dabei um die Tagesklinik der Psychiatrie der "Universität Langstrasse und Region" handelt, mit der ich schon zu Zeiten von und über Frau Barbéra Maier zu tun hatte, was diese doch dort angestellt. Da begebe ich mich also vor einigen Wochen und nach bald 6 Jahren zum ersten Mal wieder in eine vom Kanton Zürich geleitete psychiatrische Einrichtung und — man glaubt es kaum! — wer ist die erste Person, der ich auf den Gängen begegne? Meine "Therapeutin" aus der Harten Klinik ist dort beruflich unterwegs und, ganz zufällig (!) läuft sie mir vor die Linse. Es gibt ja Zufälle, die gibt es gar nicht. An diesem falschen Film, in dem ich mich befinde, wird also noch immer gedoktert? BRAVO!



OK, ihr wollt euch nicht zu erkennen geben und versteckt euch hinter Märchen, Zitate, Filme, Songs, persönliche Erlebnisse die ihr völlig arbiträr und komplett aus dem Kontext gerissen benutzt, zu meinem Nachteil neu interpretiert? Ihr geht mit den biographischen Daten von mir wie (es kommt mir keine bessere Definition in Sinn) geisteskranke Psychopathen um, die jeden Sinn und jede Wahrheit so weit umdeuten und anpassen, bis sie zum eigenen gestörten Bild von der Welt und den Mitmenschen passen wird? Tragisch, dass ihr es bewusst und gewollt tut, nicht um eure eigenen Krankheit zu befriedigen sondern um mir zu schaden... Und, dass ihr gutes Geld vom Steuerzahler dazu noch verlangt. Also, ihr dreht jede Geschichte und Wahrheit, bis ich zum manisch-depressiven Bündel werde, zu dem ihr mich irgendwann vor langer langer Zeit einmal gemacht habt? Also gut, dann versuche ich mich euch anzupassen.

Doktor Y rat mir den Streifen "No Country For Old Men" anzusehen? Wie ich schon sagte: Ein billiger Gag von fragwürdigem Geschmack. Doch ich werde euch nun einen passenden Film dazu empfehlen. Es handelt sich dabei um R.E.D. Schaut ihn euch an, wenn ich es bis jetzt noch nicht geschafft habe, wird er euch allen, ihr arroganten Arschlöcher, die mein Leben zur Hölle gemacht habt, bestimmt ein wenig die Augen öffnen, denn er sollte sogar für euch verständlich sein, jawohl. Moral der Geschichte: Niemals alte Männer unterschätzen. (Ich hoffe, zumindest hier schaffen wir es noch, einer Meinung zu sein...)


Szene aus "R.E.D."

Übrigens: R.E.D. steht für "Retired, Extremely Dangerous". Egal wie komisch ein Mensch auch aussehen mag, selbst wenn John Malkovich hier mit einem rosa Plüschtier herumstolziert: Vieles ist nicht so, wie es zu sein scheint! John Malkovich bringt mich gedanklich schon wieder zu Ratten, Labor-Ratten um genau zu sein. Wieso wohl?


Ich könnte euch aber auch sagen, dass ich "The Little Lebowsky" bin — Achtung! Nicht der Little Lebowsky, den der Dude gerade gezeugt hat, nein — weil ich klein bin und ihr mir auf den Teppich gepinkelt habt, auf meinem magischen Teppich, und weil ich auch aus dem Gemütlichkeits-Modus gekommen und jetzt auf Rauch ausbin!


Oder ich könnte euch "Crank" empfehlen, doch den kenn ihr schon bestens, nicht wahr? Denn dieser Film ist quasi die Vorlage, die ihr benutzt habt, nach dem ich aus der Harten Klinik ausgetreten bin, nicht wahr?

Und, weil immer wieder Jason Statham auftaucht, warum nicht "Layer Cake" zitieren? Den kennt ihr auch bestens, denn nicht nur wurde er mir nach der Harten Klinik empfohlen, nein, er sollte wirklich meine persönliche Geschichte erzählen, wenn ich einmal Crank überwunden hätte. Ist es nicht so? Zuerst Crank, damit ihr den Beweis erbringen könnt, wie komplett durchgeknallt und gemein-gefährlich ich doch bin, komplett ausser Kontrolle, und dann Layer Cake, wo der Ex der neuen Liebe einen Strich durchs Happy-End zieht! Endlich möchte sich der Typ dessen Namen wir nicht kennen von seinem alten Leben trennen und, der Liebe zuliebe ein neues, ehrliches Leben angehen und, gerade als man sich für die beiden Turteltäubchen freut, tauch ein völlig idiotischer Ex auf und knallt unseren Helden ab, einfach so... Das hätte euch gefallen, oder?

Nicht nur "Layer Cake" wurde mir nach der Harten Klinik empfohlen, nein, auch noch "Donnie Darko". Hier muss ich zugeben, der Film hat mir wirklich gefallen und ist eurem gewönlichen Niveau ein ganzes Stück überlegen. Ich gratuliere — auch wenn ich den Verdacht schöpfe, dass dieser einigermassen geistig anspruchsvolle Link zwischen Donnie Darko und mir nicht auf eurem Mist gewachsen ist, sondern euch vielmehr "Pfannenfertig" von einer etwas weiter entwickelten Persönlichkeit geliefert wurde. Wie auch immer: genialer Film, grosse Klasse!



Szene aus "Revolver"


Aber nun möchte ich euch einige Filme empfehlen, die ich für etwas relevanter und geistreicher als R.E.D. halte, also Filme die euch vielleicht etwas überfordern könnten, nicht aber die restlichen Lesern.

Da wäre zum Beispiel "One Flew Over The Cuckoo’s Nest", nicht wahr? Ein Klassiker von Milos Forman, mit einem (wieder einmal) grossartigem Jack Nicholson. Ich hoffe zwar sehr, dass ihr diesen Film kennt und er inzwischen Plicht für angehende Psychiater ist, doch ich bezweifle, dass ihr den tieferen Sinn wirklich auch nur im Geringsten verinnerlicht habt.

Auch ein Klassiker: "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" von Fritz Lang. Dieser Passt doch recht gut zu unserer kleinen Angelegenheit, meint ihr nicht? Was ihr offensichtlich verdrängt habt, ihr Wahnaffen, ist, dass jedes Paar Augen auch einen Mund besitzt. Und wenn dieser nicht mehr damit beschäftigt sein wird, mich runter zu putzen, könnte er eventuell auch davon erzählen, was er so alles gesehen und getan hat, in den letzten Jahren... Was meint ihr, ist das eine Möglichkeit? Oder wird es notwendig sein, die Münder zu foltern, um sie zum sprechen zu bringen? Muss ich mich an Dick Cheney wenden? Doch dies wird eine andere Geschichte sein, ein anderer Film... Die 1000 Augen des Dr. Mabuse! Diese Analogie gefällt mir, wirklich. Jetzt muss ich nur noch in Erfahrung bringen, wer zum Teufel dieser voll beschissene Psychopath eines Dr. Mabuse ist. Ein genialer Film, seiner Zeit weit voraus. Wie auch zum Beispiel ein weiterer Geniestreich: "Brasil", über den ich ein ander Mal schreiben werde. Ich empfehle euch auch sehr "K - Pax". Doch hierzu später mehr, irgendwann in den nächsten Monaten.


Nun empfehle ich den vielleicht am besten auf euch zugeschnittenen Film aller Zeiten, der Film der das Übel wirklich an der Wurzel packt, tief in eurer völlig kaputten und wahnhaft kranken Psyche: Es ist ein weiteres Meisterwerk aus dem Hause Luc Besson (hier Produzent), von Regisseur Guy Ritchie. Seine Filme sind oft auf dem Niveau von Doktor Y, aber viel viel amüsanter: Eine Gruppe Halb- und Voll-Idioten baut, auf der ewigen Jagd nach Kohle und Macht, so lange Mist bis der am wenigsten verblödete Typ als Letzter überlebt. Immer wieder sehenswert, seine Filme. Dieser, jedoch, ist etwas ganz spezielles, ein überraschender Blick in den Abgrund des menschlichen Geist. Ich möchte hier nicht verraten worum es genau geht, um denen unter euch, die ihn noch nicht gesehen haben, nicht die wichtigste Pointe zu vermasseln. So viel sei gesagt: Es geht dabei um etwas, womit ihr euch auch schon aus beruflichen Gründen sehr gut auskennen solltet und es geht dabei um das grösste Problem, was Menschen wie "Weisch was?" und Barbéra Maier im Ungang mit meiner Wenigkeit im Wege stand. Der Film heisst "Revolver".

Sagen wir so: Wenn R.E.D. meine Antwort auf Doktor Y's No Country For Old Men, dann ist Revolver meine These dazu.
Viel Spass dabei...



Szene aus "Revolver"



Uprising  ==  Muse
From the Album "Resistance"


Paranoia is in bloom,
The PR, transmissions will resume
They'll try to, push drugs that keep us all dumbed down
And hope that, we will never see the truth around
(So come on)

Another promise, another seed
Another, packaged lie to keep us trapped in greed
And all the, green belts wrapped around our minds
And endless red tape to keep the truth confined
(So come on)

They will not force us
They will stop degrading us
They will not control us
We will be victorious
So come on

Interchanging mind control
Come let the, revolution takes its toll
If you could, flick the switch and open your third eye
You'd see that, we should never be afraid to die
(So come on)

Rise up and take the power back
It's time the, fat cats had a heart attack
You know that, their time's coming to an end
We have to, unify and watch our flag ascend
(So come on)

They will not force us
They will stop degrading us
They will not control us
We will be victorious
So come on

Hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey

They will not force us
They will stop degrading us
They will not control us
We will be victorious
So come on



Dieser Song und das ganze Album "Resistance" der Muse ist übrigens meine Antwort an die junge Praktikantin in der Harten Klinik, die mir zuerst eine CD mir DDR-Schlagern aus den '80 brachte und dann "Black Holes and Revelations" der Muse. Black Holes and Revelations mag es gegeben haben, doch dies war erst der Anfang: Das grosse ganze Bild ist noch lange nicht aufgedeckt worden, und dazu wird es nicht zuletzt durch unsere "Resistance" und unser "Uprising" kommen müssen. Dies ist meine Antwort. Neben dem Ratschlag, sich weniger um das vermeintlich Schlechte in anderen Menschen zu kümmern, als vielmehr um das zweifelsohne Gute bei sich selbst.



Und, dulcis in fundo, die letzte übrigbleibende Wahrheit, die einzige Offenbarung nebst all dem Schein, Schall und Rauch...

Music Don't Die  ==  Apollo 440
From the Album "The Future's What It Used To Be"





Nach dieser guten Musik, die wieder etwas Mut, Hoffnung und Kraft zum Widerstand gespendet hat, möchte ich eine Frage in den Raum stellen: Wie kommt ein Junge, der sich 1970 im Alter von 3 Jahren auf einer Plastik-Ente in Chiasso die Haare schneiden lässt, dazu, Hauptfigur in der heutigen Version eines "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" zu werden? Was muss ich doch für völlig abgedrehte Kommentare zum Besten gegeben haben, in diesem Coiffeur Salon, dass man mich ab diesem Zeitpunkt zuerst unter strikter Beobachtung und dann gänzlich in eine Parallel-Welt hat leben lassen? Wie kam ich überhaupt zu meinem Schicksal, kann mir das bitte jemand verraten? Denn ich, ich konnte mir darauf bis heute keine befriedigende Antwort zurecht schneidern... Ich war einfach zu jung, um das ich mich heute an die Kommentare erinnern könnte, die ich damals über die unendlichen Spiegelungen im Coiffeur-Laden von mir gab. Bestimmt müssen sie viel zu psychedelisch für das Chiasso und die Schweiz von 1970 gewesen sein, bestimmt müssen sie schwer bedrohlich und als den gesellschaftlichen Frieden auf Spiel setzend gewirkt haben, ja so richtig gemein-gefährlich! Und wenn schon ein Kind im zarten Alter von 3 Jahren Aussagen von solcher Sprengkraft zum Besten gibt, dann muss man ihn einfach im Auge behalten denn, wer weiss was dieser Typ dann im Alter von 30 erst für gefährliches Zeugs mit sich in seinem Kopf herumtragen wird...!