Es wäre unfair heute zu behaupten, all die Jahre bei der "Therapeutin" seien einzig und allein Müll gewesen, nichts als Schrott. Es gab bestimmt Resultate. Und diese wurden auch geliefert.
Leider, sah die Lieferung die für mich bestimmt war ziemlich anders aus als die, welche in psychiatrischen Kreise zu liefern war. Die Schlussfolgerungen, die Erkenntnisse — basierend auf Menschenkenntnis von höchstem Niveau, Resultat einer exzellenten Ausbildung und Arbeitserfahrung in innovativem Umfeld (oder so...) — die ab nun und ohne mein Wissen meine Akte füllen sollten, diese Daten werden für den Rest meines Lebens in Umlauf sein und meine Chancen auf eine wahnfreie Behandlung beeinträchtigen. Ich hatte einen Stempel bekommen und wurde einer bestimmten Schublade zugewiesen. So einfach läuft das!!!
Nur...
Wie so oft in der Zukunft (sollte sich hier ein Muster erkennbar machen?) hatte man hier "vergessen" mich darüber in Kenntnis zu setzen. Ich hatte keinen Schimmer davon, welch ein Wrack in mir zu entdecken wäre, vorausgesetzt ein "echter Profi" nehme die Sache in die Hand! Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht auch deswegen, weil diese ach so liebe "Therapeutin" sich einen Dreck darum kümmerte, mir etwas brauchbares rüber zu bringen?
Denn wie kann es sein, dass ich so viele Jahre Woche für Woche bei ihr antrabte und eigentlich gar nichts in Erinnerung habe, was ich als "positiv" bezeichnen kann? Rein gar nichts!!! Kann das wirklich nur an mir liegen? Weshalb habe ich dann von anderen Menschen (auch während dieser schwierigen Jahre) gute Erinnerungen? Oder von anderen Therapeuten? Ich bestreite ganz klar, dies liege einzig an mir.
Nicht ein Feedback auf etwas was ich erzählte, mit dem ich etwas anfangen konnte. KEIN EINZIGES Feedback. Ein Typ, eine Kleinigkeit, eine Parallele, eine einzige konkrete Hilfe für den Umgang mit meiner Krankheit. Nicht einmal für den Umgang mit meinem Alltag. Denn Diagnosen habe ich nie bekommen. So wenig wie ich sie in der Harten Klinik bekommen habe.
Nichts! Ganz einfach nichts!
Das Einzige, was ich einmal hörte, von Doktor Y war das Wort "WAHNHAFT", was so hingeschmissen wurde während einem Treffen dessen Ziel es war, mich los zu werden. Bei dieser Gelegenheit, hat mir Doktor Y Wahn zugesprochen. Nein! Er hat ihn mir in aggressivem Ton und Haltung vorgeworfen! Ansonsten nichts! Kein einziges konstruktives Wort über einer möglichen psychischen Erkrankung. Kein Wort! Keine Andeutung! Rein gar nichts!
So auch damals! Aber es wäre unfair zu sagen, ich hätte nichts erhalten von diesen wöchentlichen Sitzungen während vielleicht sieben Jahre. Ich habe Methadon bekommen! BRAVO! Welche Leistung! Und schlechtes Gewissen. Und zwar nicht wenig davon!
Aber ich habe auch gelernt, dass ich die Auseinandersetzung, die ein Junge für seine Entwicklung mit seinem Vater braucht, nicht haben durfte. Wie ich damit umgehen konnte? Es war anscheinend nicht Aufgabe der "Therapeutin" mich bei solchen Fragen zu unterstützen. Aber... was war dann ihre Aufgabe? Ich meine: Jahrelang bin ich bei ihr gewesen und nicht in der Lage die Situation einzuschätzen — schlussendlich war ich ja auch der Patient. Zum Schluss hat sie mir auch noch ein schlechtes Gefühl für die Länge der "Therapie" rüberwachsen lassen. Ich frage mich heute wie diese "Therapeutin" überhaupt all diese Jahre und all diese Kosten rechtfertigen kann. Wenn ich zu nichts tauge und sogar schuld daran bin, dass ich so lange und ohne Fortschritt bei ihr gewesen bin, was ist dann ihr Teil der Verantwortung?
Ach ja... Ich vergesse ja die Lieferung der Resultate! Also... Die psychiatrischen Fachkreise bekommen von ihr ein (ich stelle mir vor detailliert und perfekt beschriebenes) Krankheitsbild. Ein Case-Study vielleicht sogar eines Drogensüchtigen zu Zeiten von Platzspitz? Ein "Zuwanderer" aus dem Tessin, der dem Drogenangebot folgend nach Zürich zieht? Hat dies die Fachliteratur davon gewonnen? Sozusagen den Fruchtsaft als Resultat "unserer gemeinsamen Arbeit" an meinen Früchten?
Ich habe die Fruchtschalen erhalten! Und zwar in folgender Form.
- "Sie konnten sich früher nicht mit ihrem Vater auseinander setzen und nun wo er gestorben ist entzieht er sich schon wieder dieser Auseinandersetzung: Die Geschichte wiederholt sich, so zu sagen."
- "Tja, die Frage ist: Was stellen all diese Frauen mit Ihnen an?"
- "Es würde mich wundern, was zwischen Ihren Eltern geschehen ist, irgendwann. Ich meine: Es muss irgendwann irgendwas vorgekommen sein, was nie wirklich gelöst werden konnte und was ab dann deren Beziehung und das ganze Familienleben beeinträchtigen sollte. Irgendwas muss da vorgekommen sein! Können Sie es mir nicht sagen?"
- Oder damals, als ich ihr erzählte, wie sich meine Mutter Sorgen um meinen Vater machte. Ernsthafte Sorgen betreffend seiner Gesundheit. Sie hatte den Verdacht, mein Vater habe einen leichten Hirnschlag erlitten. Als ich ihr sagte, wie meine Mutter vermutete, sei es zu diesem Hirnschlag gekommen, machte sich die "Therapeutin" nicht einmal die Mühe sich zusammen zu reissen: Sie lachte mir offen ins Gesicht!!! Sie "erklärte" mir dann, dies sei nicht möglich. Dass mein Vater notfallmässig operiert werden musste wegen einem Darmverschluss und nur knapp den Tod entkommen war schien nebensächlich zu sein. Dass er nicht lange Zeit nach dieser Vermutung meiner Mutter sterben sollte... Na ja, was die "Therapeutin" dazu zu sagen hatte, wissen wir inzwischen.
- Ich erinnere mich an einen Vergleich den sie machte. Ich erinnere mich genau was sie sagte. Doch ist es nicht seltsam, dass ich mich keineswegs daran erinnern kann, in welchen Zusammenhang sie dies gesagt hatte und was sie mir damit mitteilen wollte? Ist es nicht seltsam, dass ich heute wie damals, absolut nichts mit dem was sie gesagt hatte anfangen kann? Ausser vielleicht, damals ein unterschwellig schlechtes Gewissen zu haben? Und das ging so.
"Wissen Sie, LET IT SHINE, es gibt Menschen — ja ich habe sogar selbst Bekannte von mir — die ihre Möbel wechseln müssen, all paar Jahre, in Abständen von höchstens 10 Jahren. Und zwar müssen sie ihre Möbel wechseln, danach was gerade der angesagte Trend ist, was gerade in Mode ist. Ein Zeit lang waren es Möbel à la Louis so und so viel, danach kam die Welle der Fünfziger Jahre, danach... Und so weiter und so fort. Diese Menschen finden nicht Möbel die ihnen gefallen und die zu ihnen passen und die ihnen ein Gefühl von Geborgenheit geben. Diese Menschen müssen immer ihr ganzes Mobiliar danach ausrichten, was andere Menschen gerade als Angesagt definiert haben."
Ich habe keine Ahnung mehr weshalb sie mir dies erzählt hatte. Sie hat sich also definitiv nicht grosse Mühe gemacht, mir daraus eine brauchbare und übertragbare Erkenntnis zu liefern. Nein, sie hatte eine neue Erkenntnis für ihre Unterlagen an die Adresse von weiss der Geier wer in psychiatrischen Fachkreisen!!!
Das ich ziemlich sicher rausgelaufen bin und mich fertig machte in dem ich mich fragte "Wieso schaff ich es nicht die Möbel zu finden die zu mir passen? Wie kann ich nur so unfähig sein und nicht einmal die für mich richtigen Möbel finden? Wie kann man nur so blöd sein?" ist wahrscheinlich nebensächlich...
- "Aber sagen Sie mir doch mal, LET IT SHINE, weshalb ist für Sie alles nur entweder Schwarz oder Weiss? Weshalb? Weshalb probieren Sie nicht die grauen Zwischenstufen zu beachten?" Wovon hier die Rede war kann ich nicht im Geringsten sagen, heute... Wenn ich mir ein Urteil erlauben darf: Tolles Resultat, ich wusste nun dass ich Graublind bin!!! Gratuliere!
Bis ich in der Harten Klinik feststellen musste, dass ich eventuell unter den Scheiss den diese gefährliche Person ohne mein Wissen angerichtet hatte, zu leiden hatte. Ich habe so lange gezögert, ich habe so lange daran gezweifelt... Es kam mir zuerst gar nicht als Denkbar vor. Es schien mir gar nicht möglich zu sein, die Schlussfolgerungen die sich da aufdrängten! Es schien mir ganz einfach nicht möglich! Zum einen dachte ich es könne nicht sein, dass Infos von damals, Details meiner Lebensgeschichte in die Situation jetzt in der Harten Klinik einfliessen konnten. Zum anderen dachte ich es wäre noch viel unmöglicher, dass mir bestimmte Dinge nun vorgeworfen wurden!!! Ich hielte dies ganz einfach für nicht möglich! Danach dachte ich, man wolle zu meinen Gunsten gewisse Zweifel beseitigen. Bis irgendwann der reine Wahnsinn doch als real Geschehenes anzunehmen war: Man hatte Details aus meiner früheren Geschichte, Dinge die ich erlebt und der "Therapeutin" erzählt hatte, nun der Jungen Dame teils angedichtet teils in den Mund gesetzt!!! Und was mich noch viel mehr verwirrte, was mich fertig machte als die Kommunikation zur Jungen Dame nicht mehr möglich war, war der Gedanke, der Zweifel, in wie fern die Junge Dame selbst nun gewissen Dinge für möglich halten konnte, welche offene Fragen ihr geblieben waren, bei diesen Details die so verzerrt und einzig gegen mich sprechend verwendet wurden!!! Dies alles musste ja ein böser Traum sein! Doch darüber erzähle ich in einem anderen Post...
Ja... Soviel zur "Therapeutin". Ihr Name war übrigens Maier. Barbéra Maier. Frau Maier hat mir Methadon verabreicht, mich anscheinend psychiatrisch betreut und eine sogenannte "Analyse" mit mir durchgeführt (Lady Marmelade in gespielt empörten Ton dazu "Was? Man hat mit Ihnen eine Analyse gemacht während sie noch konsumierten?"), sie hat mich — wie ich schon geschrieben hatte — "auseinander genommen" und vergessen mich wieder "zusammen zu setzen".
Siehe die hier verlinkten Posts "Photo-Kastration" und "zusammenflicken"
Und sie soll mir ja nicht kommen mit irgendwelchem Scheiss vonwegen Möbeln, oder vermiedene Auseinandersetzungen zwischen Väter und Söhne, oder Schwangerschaften, oder weiss der Geier welche Schreckens-Diagnosen. Die Wahrheit ist ganz einfach, dass sie mich in einer Verfassung entliess, die nie und nimmer zu verantworten ist für einen Therapeuten. Und zwar eine durch sie verursachte oder zumindest mit verursachte schlimmer Verfassung, die auf jeden Fall eine Nachbetreuung erfordert hätte!!!
Es kommt mir erst jetzt wieder in Sinn, wie ich zu Beginn immer wieder von einer schlechten Erfahrung sprach und von meiner eigentlichen Abneigung einen neuen Therapeuten aufzusuchen, als ich dann später zu meinem jetzigen Therapeuten ging. Ich erinnere mich wie ich über eine schlechte Erfahrung sprach doch niemals wirkliche Beschuldigungen ausgesprochen hatte. Sondern nur von der Tatsache, es habe unglücklicherweise nicht so toll geklappt...
Tja... Nun spreche ich die Beschuldigungen klar und deutlich aus! Frau Müller hat aus den Früchten die ich mit in die Sprechstunden genommen hatte Fruchtsaft für die Psychiatrie gemacht und mir die leeren Fruchtschalen wieder mitgegeben, als Einziges was ich mit auf den Weg haben sollte, von unserer "Zusammenarbeit"!
Ein Muster zeichnet sich ganz deutlich heraus, im Umgang mit jungen Patienten der Psychiatrie: Die Tendenz diese als "Leasing" zu betrachten, als "Arbeitsmaterial" das man den Krankenkassen in welchem Zustand auch immer zurückgeben kann, ohne Eigenverantwortung bezüglich eventuell erbrachter Schäden und dessen Folgen — hierfür sollen die Versicherung ihren Aufgabenbereich haben...
Bei älteren Patienten? Die macht man zuerst fertig und schmeisst sie danach raus!
Siehe die hier verlinkten Posts "Freier Wille", von November 2008
Fruchtsaft... und die möglichen Nebenwirkungen während der Produktion.