February 23, 2011

der beste Freund

 
BREAKING NEWS
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Es wurde uns ein Bild zugeschickt, dass viel Aufsehen erregt hat. Es handle sich dabei um Doktor Y's Hund, sagte die Quelle. Hier das Bild.

Autor unbekannt

Viele Menschen haben sich an der Aufmachung des Hundes empört: Tier-Quälerei! Das Argument, Doktor Y sei ein grosser Fan von HULK konnte die Menschen auch nicht besänftigen. Siehe auch die hier verlinkten Posts über Doktor Y und Hulk. Also wollte man der Sache auf den Grund gehen und herausfinden, ob Doktor Y wirklich ein solcher Mensch ist, der seinen besten Freund für dumme Spielchen auf diese Weise missbrauchen könnte. Und... Es kam erstaunliches ans Licht! Zum Einen scheint es, Doktor Y habe keinen Freund! Kein Hund möchte ihn, diesen Typen, sagen die Informations-Quellen. So (H)ulkig dies auch scheinen mag, kein Hund möchte Freund von Doktor Y sein. Doch, viel wichtiger für die aufgebrachten Menschen, war die Information die wir von verschiedenen Tierschutz-Organisationen bekamen: Das Bild zeige nicht den Hund von Doktor Y, nein... Es handle sich hier (Überraschung!) um den Hund von Direktor Gebrochene Lanze, also um Doktor Y himself!

Plötzlich waren alle zufrieden, sie konnten darüber lachen, wie sehr sie sich doch empört hatten. Und sie fragen sich, wie sie nicht selber auf die Idee kommen konnten. Es sei ja eigentlich offensichtlich gewesen.

Whatever... Um eine Erleichterung reicher, bleiben wir an der Sache dran.


Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

February 21, 2011

demokratisch geschossen?

 
In Libyen (offiziell "Great Socialist People's Libyan Arab Jamahiriya"!) wird aus Helikoptern und Kampf-Flugzeuge in die Menge geschossen. Auf — zumindest zu beginn — friedlich demonstrierenden Menschen! Söldner aus dem Ausland schiessen auf das Volk. Vielleicht Söldner mit einem Schweizer Arbeits-Vertrag; sind in der Schweiz doch um die 20 solcher Firmen registriert. Das selbe Libyen, das man vor noch sehr kurzer Zeit in den "UN-Menschenrechtsrat" aufgenommen hat und in Europas Präsidenten-Palästen hofieren liess. Eigentlich reicht das schon, um so ziemlich die ganze Absurdität gewisser Vorgänge zu umschreiben, die in der heutigen Welt statt finden.

Viele haben damals geschimpft, wenige haben etwas dagegen unternommen. Ich kann mir vorstellen, der allgemeine Tenor lautete "Schwellenländer (auch in Sachen Demokratie und Menschenrechte) sollten partizipativ miteinbezogen werden, damit sie in ihrem Prozess der Demokratisierung unterstützt werden können." Wie heuchlerisch am Ende des Tages solche Beschönigungen sind, zeigt sich zur Zeit in voller Klarheit rund um das Mittelmeer. Es zeigt sich wenn man die Reaktionen der USA zu den verschiedenen Revolutionen verfolgt. Es zeigt sich wenn man die Reaktionen vom Rest der Welt verfolgt. Die UNO, zum Beispiel. Ich habe in den Bericht-Erstattungen der letzten Wochen nicht einmal das Wort UNO gehört. Sollte dies nicht anders sein, eigentlich? Oder zeigte Israel ganz deutlich, dass die UNO nur noch einen Bericht erfassen kann, nach den Ereignissen? Wie auch immer... Wir alle haben mitbekommen, wie sehr sich die USA im Clinch befanden, als es mit den Demonstrationen und den Forderungen nach mehr Demokratie losging. Es zeigte sich besonders in Ägypten, der ein sehr wichtiger Verbündeter ist, und es wird sich noch viel mehr in Bahrain zeigen, wo die US-Navy einen für die Öl-Versorgung strategisch wichtigen Stützpunkt haben.

Man hat über Jahrzehnte hinweg Systeme unterstützt, die den einzelnen Menschen mit Füssen behandelt haben. Alles in Namen einer fraglichen "Stabilität". Nun, wo diese die Menschen in diesen Ländern aufstehen und nach dem verlangen wofür die USA zu stehen behaupten, nämlich Demokratie und Freiheit, nun sehen sich diese selben USA plötzlich mit Problemen konfrontiert. Sie fürchten um ihre Demokratie und Freiheit. Wie kann das aber sein? Mal angenommen, ich behaupte das Glück gefunden zu haben, mal angenommen ich behaupte mein Glück auch aufrecht erhalten zu können, kann ich dann doch nicht kommen und mir Sorgen darüber machen, wenn ein Anderer das genau identische Glück für sich beanspruchen möchte. Es kann doch nicht sein, dass sich mein Glück auf das "nicht glücklich sein" eines anderen stützt. Welche Art von Glück wäre das schon? Es ist wie mit dem Reichtum. Wie reich können wir wirklich sein, ganz egal wie gross unser Vermögen auch sein mag, wie reich sind wir wirklich, solange derartige Armut auf der Welt noch existiert? Und obwohl es nach heutiger (vielleicht zynischer) Betrachtungsweise bei Reichtum und Armut schon um eine Glaubensfrage handelt — ist jeder Mensch doch für seinen Erfolg selbst verantwortlich — sieht die Sache bei Demokratie und Menschenrechte anders aus. Denn diese sind nach westlichen Kriterien ganz einfach Grundrechte. Also ist es schon konzeptuell vollkommen unmöglich, dass sich Demokratie im eigenen Land auf Nicht-Demokratie im Ausland stützen darf.

Doch genau dies geschieht immer öfters. Man geschäftet mit Ponzius und Pilatus, mit China und Gheddafi. Man tut dies im Namen der Wirtschaft und der Verbreitung von Demokratie. Bull-Shit! Man geschäftet mit Gheddafi weil er uns die Flüchtlinge vom Hals hält. Wie oft hat man während der Krise zwischen Libyen und der Schweiz gehört, wie unbedeutend das Geschäfts-Volumen mit Libyen sei? Wie oft wurde beteuert, egal was geschehe, die Schweizerische Wirtschaft sei nicht von dieser Affäre bedroht. Die EU beziehe 10% ihres Öl- und Gas-Bedarfs von Libyen. Gheddafi hat dudtzende Rumänische Krankenschwestern und zwei Schweizer als Geisel genommen. Doch, sobald die Schweiz von den Regeln des Schengen-Abkommens Gebrauch machte um Gheddafi unter Druck zu setzen, stand halb Europa auf der Matte des Bundesrats und wollte die Sache so rasch wie möglich geregelt haben. Heisst: Wieder in einer Schublade versorgt. Genau so wie die Flüchtlinge die in den Gefängnissen von Libyen untergebracht werden, noch bevor sie nach Europa können. Sie verschwinden dort, wie Migrations-Dossiers der Europäischen Minister in der Schublade verschwinden können.

Gerade habe ich von den Drohungen Gheddafis gehört, die Flüchtlinge ungehindert nach Europa zu lassen, wenn die EU weiterhin Solidarität mit den Protestierenden bekünde. Und, welche Überraschung, mehrere EU Aussen-Minister haben gar nicht auf diese Worte reagiert! Aber grosse Besorgnis über das Horror-Szenario einer Islamischen Abspaltung der östlichen Landesteile (die am Nächsten zu Europa liegen), diese wurden sofort geäussert. Auch die Sorge über die Versorgungs-Probleme bei Öl und Gas wurde zum Ausdruck gebracht. Als ob die Menschen die auf den Gheddafi-Clan folgen würden nicht grösstes Interesse daran haben würden, genau das selbe Geschäft weiter zu führen, was unglaubliches Reichtum für einige Wenige ins Land gespült hat. Das Reichtum nämlich, was die westliche Welt bereit gewesen ist, einer absolut skrupellosen und menschen-verachtenden Diktatur wie die Libysche zukommen zu lassen, um das eigene Reichtum abzusichern.


Gott sei Dank, konnte man genügend Druck auf Mubarak ausüben, um zu vermeiden dass er aus Helikoptern heraus in die Menge schiessen liess. Doch wer wird Gheddafi daran hindern, dies weiterhin zu tun? Der UN-Menschenrechtsrat? Oder wird Gheddafi dort sein Veto einlegen, ganz demokratisch...?
 
 

February 20, 2011

blau & gelb

 
Beim Aufwachen erinnerte ich mich an einen Traum, heute. Geschieht nicht oft, zur Zeit. Keine schlimme Albträume, kein Weinen, kein Lachen, meistens nichts. Heute aber wieder. Es ging um Demütigung, Konflikte, Erwartungen, Vertrauens-Missbrauch, Verdächtigungen. Nicht wirklich angenehm. Und dennoch... Ich träume, also lebe ich.

Ich weiss noch was für Albträume ich als Kind hatte. Es war immer wieder der selbe Traum. Immer wieder der selbe Schmerz. Immer wieder dieses Gefühl des... Des was? Ich weiss es nicht. War es ein Ur-Schmerz? Ich meine... Der Traum ging so: Da waren die Farben Blau und Gelb. Sonst nichts. Ein dunkles Blau, ein tiefes dunkles Blau, fast Schwarz. Eine schöne Farbe, eigentlich. Ich hatte nie ein Problem, mit Blau. Und dann das Gelb, in etwa wie auf der schwedischen Fahne. Sonnig. Auch schön. Die Farben begannen sich zu bewegen, so ähnlich wie sich Flüssigkeiten bewegen. Dick-Flüssiges, dass sich gegenseitig abstösst, sich nicht vermischen kann. Runde, geschmeidige Formen entstanden. Die zwei Farben waren alles, was es gab. Das Blau verdrängte das Gelb. Und es wurde immer grösser. Immer grösser. Das Gelb, wurde immer weniger. Es drohte zu verschwinden. Und so bewegten sich diese zwei Farben. Hin und her. Ohne rasche Bewegungen. Ohne sich zu vermischen. Ruhig, anschaulich. Geschmeidig. Undramatisch. Und doch... Dieser Schmerz! Er war fast nicht auszuhalten. Es drückte auf mein Herz. Mein gelbes Herz, das vor lauter Schmerz zu verschwinden drohte. Dann wachte ich auf. Immer und immer wieder. Immer mit diesem Schmerz der sich aus der Traum-Welt in diese reale Welt hinüber tragen liess, vom Akt des Aufwachens. Es vergingen einige Minuten, und alles war wieder in Ordnung. Der Schmerz vergessen. Das Herz in Ordnung. Das Blau kein Grund zur Sorge. Mein Alltag war überhaupt nicht von diesen Träumen tangiert. Nichts erinnerte mich den Tag über an diesen nächtlichen Schmerz. Nichts von diesem Schmerz beeinträchtigte irgend einen Bereich meines Lebens. Ich habe mir später, als Erwachsener, viel mehr Gedanken über diese Träume gemacht als damals, als ich sie hatte. Bis heute weiss ich nicht was diese Farb-Welten zu bedeuten hatten. Und ich habe auch keinen Menschen getroffen, der mir von solchen Albträumen erzählen konnte. Darüber gelesen habe ich auch nie. Blau und Gelb. Himmel und Sonne.

Ich finde es heute einfach erstaunlich, wie sich ein offensichtlich grundlegender Schmerz mit einzig zwei Farben ausdrücken lässt. Mit welcher absoluten Einfachheit eines der vielleicht schwierigsten Gefühle eines Menschen in der Kindheit und im Traum sich zu offenbaren weiss. Später, später wird alles viel viel komplizierter, unergründlicher, undeutbarer. Doch dieser Schmerz, den ich fühlte als ich unter einem Tisch lag und weinte, den ich fühlte als ich nichts mit mir zu anfangen wusste, keine Berufung fühlte, dieser Schmerz war im Grund genommen der Selbe. Der tiefste Schmerz in meinem Herzen. Der Lebensschmerz. Des Lebens Schmerz. Nacht-Blau, das Gelb verschluckt. Licht, das sich vor der Finsternis schützen muss. Leise. Leidend. Von Schmerz erfüllt, weil es feststellen musste, dass die Finsternis überhaupt den Willen hat, das Licht zu löschen. Ja, vielleicht ist es dies, was mir Schmerz verursachte. Die Tatsache, dass Blau bestimmten Gesetzen zu unterliegen scheint, die es dazu drängen oder zwingen, die Überhand über das Gelb zu nehmen. Weshalb? Das Geld ist eine wunderschöne Farbe. Nacht-Blau auch. Und erst nebeneinander, werden die Qualitäten einer Jeden von ihnen überhaupt erkennbar. Weshalb also sollte ein Blau Interesse daran haben, das Gelb zu verschlucken? Wäre da nur noch Blau, niemand würde es überhaupt wahrnehmen und zu schätzen wissen. Es wäre die reine Langeweile. Wieso können also nicht Blau und Gelb nebeneinander existieren, sich gegenseitig aufwertend, anstatt sich gegenseitig bekämpfend? Weshalb scheint das Blau zu denken, es wäre besser dran, nachdem es das Gelb verschluckt hat? Weshalb kann es nicht erkennen, wie das Auslöschen des Gelbes wahrscheinlich dem Auslöschen seiner Selbst gleichkommen würde?


Und, wie alles eine Kehrseite hat, so gibt es auch für die Verdrängung des Lichtes durch die Finsternis eine ganz einfache Umkehrung, die grosse Mitmenschen auch zu besingen wissen.
There is a crack in everything,
that’s where the light comes in.
Leonard Cohen
Nicht nur hat, sozusagen, jedes Gelb sein Blau...
jedes Blau hat auch sein Gelb.

 
 

February 17, 2011

creeps

 
Shown on 2008.
When creeps tried to kill even my last believes.
Now it's bleeding in my mind.
We go split before my eyes.
Were I insane or were the creeps calling my name?


The Creeps  ==  Camille Jones Vs. Fedde Le Grand

Come on down to the creeps
Come on down to the creeps
(2x)

Make me take the ride
Free drinks on tonight
Take some have a feast
Break me 'cause it keeps coming...

Down on either side
Bleeding in my mind
Waiting for the creeps
To kill my last believes

So come on down to the creeps
Come on

Come on down to the creeps
Come on down to the creeps
Come on

Walking to the claim
The creeps calling my name
They get me every-time
I'm bleeding and I'm getting

We go split before my eyes
Increase, double size
Lease out my brain
Am I insane to go...

...on down to the creeps

Come on down to the creeps(5x)
Come on

Come on down to the creeps

Holding back the key
Fading sanity
Blowing up my head
Reaching for my always loving

Partner up in crime
Soaking up my mind
Filling up my glass
I'm gone, at last

So come on down to the creeps