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June 11, 2011

Atom-Ausstieg-Doris

 
Bin ich dankbar, dass Doris Leuthard die Verantwortung für das Energie-Dossier hat, aus verschiedenen Gründen. Zuerst einmal müsste man sich vorstellen, wenn ein Bundesrat aus der Linken den Ausstieg aus dem Atom verkaufen müsste: Schon heute hören SVP und FDP nicht damit auf, von einem "Schnellschuss" zu reden, von Ideologie anstatt Sachlichkeit (Fulvio Pelli), von "Technologie-Verbot" (F.P.), von 8 Mio. Tonnen CO2 (Toni Brunner), von nicht funktionierende Infrastrukturen (SVP), usw. Nun stelle man sich einmal vor, ein Moritz Leuenberger wäre vor den Medien gestanden und erklärt, der Bundesrat habe den Ausstieg entschlossen... Man hätte den Gelben Wagen kommen lassen.

Dann kommen die üblichen Argumente gegen den Ausstieg: Preis, Ausland, Sicherheit, usw. Martin Bäumle von der GLP ist ein wahrer Meister darin, auf solchen Unsinn Antworten zu liefern. Er spricht wie ein Maschinen-Gewehr und ich habe ihn noch nie irgend welchen Unsinn verzapfen hören. Noch nie. Seit Jahren propagiert er den Atom-Ausstieg und ist bestimmt eine wahre Bereicherung der politischen Szene. Wenige können wie er, in so kurzer Zeit so viele Fakten liefern. Zum Beispiel über die wahren Kosten von Atom-Strom...

Doris Leuthard hat, und mit ihr CVP und BDP, einen mutigen Schritt gemacht und hat sich in kurzer Zeit für einen neuen Weg entscheiden können. Gerade sie, die herablassend "Atom-Doris" genannt wurde, sie die Teil des Atom-Lobbying-System gewesen ist, hat den Mut gefunden über ihren eigenen Schatten zu springen. Dies macht ihre Bemühungen und ihr Engagement glaubhaft, ganz im Gegenteil zu dem was die SVP zu unterstellen versucht (Wahl-Taktik). Man glaubt sowohl Doris Leuthard wie auch der ganzen Partei, von diesem Weg überzeugt zu sein.

Freude an Frau Leuthard habe ich aber auch, weil sie die Sache souverän angeht. Sie beweist grosse Sicherheit und Dossier-Kenntnis, durchdachte Ansätze und realistische Einschätzungen. Man stelle sich dagegen einen Leuenberger an ihrer Stelle vor (diesmal als Mensch und nicht als Partei-Repräsentant): Ich bin mir nicht sicher, ob er es schaffen würde, selbst mich zu überzeugen. Dank Doris Leuthaurd sind all die gestellten Vorwürfe aber ziemlich einfach zu entlarven, und dies ist gut so.

Es konnte unseren Nachkommen nicht besseres passieren, als die "Atom-Doris" an der Spitze des "Atom-Ausstiegs" zu haben. Dies ist meine Meinung.
 
 

June 08, 2011

8. Juni 2011

 
Doris Leuthard hat es heute in der Debatte über Energie im Parlament, zu Recht, Toni Brunner gegeben. Er ist mit den üblichen Plattitüden der SVP gekommen, mit dem Gespenst von 8 Mio. Tonnen CO2 Ausstoss durch Gas-Kraftwerke, mit der Abhängigkeit vom Ausland, mit Blablabla... Gefallen hat mir die Antwort von Doris Leuthard auf die Auslands-Abhängigkeit: Heute liegt sie bei der Gesamt-Energie bei mehr als 80%! Damit ist ziemlich alles gesagt, oder? Die Förderung von Effizienz und von erneuerbaren Energien werden nämlich den Verbrauch von Heiz-Öl drastisch reduzieren. Am schlimmsten war aber — und ich hatte nichts anderes erwartet — Christian Wasserfallen von der FDP mit seiner Lehrstunde, der uns demnächst noch die Rückkehr ins Mittelalter prophezeien wird. Peter Spuhler hingegen hatte vernünftige und berechtigte Argumente: Es ist absolut verständlich dass er sich Sorgen um seine Arbeitsplätze macht und man kauft ihm auch ab, dass er an das glaubt was er am Mikrophon verzapft. Es gibt tatsächlich Bereiche, bei denen eine minimale Änderung des Strompreises grosse Auswirkungen haben könnte. Doris Leuthard hatte aber auch schon früher betont, dass sich der Bundesrat dessen bewusst sei und dass man für bestimmte Branchen natürlich spezifische Lösungen wird finden müssen. Ganz ohne Änderungen wird der Ausstieg aus der Atom-Energie aber nicht über die Bühne gehen können.

Was auch immer alles gesagt wurde, der Entscheid ist getroffen. Und dies ist gut so. Die, die uns Angst machen wollen, beschwören nun alle "wahren Schweizer", mit ihren Träumereien aufzuhören. Und wenn ein Christoph Blocher in der Arena einzig spöttisches Gelächter übrig hat für einen Kollegen der von Häusern spricht, die mehr Energie produzieren als sie verbrauchen, wenn er daraufhin nur ausruft "Das sind Träumereien, das sind nichts als Träumereien!", dann ist die Wahrheit vielleicht eine Andere: Vielleicht sollten diese Herren langsam aufwachen und realisieren, dass die Zeichen der Zeit geändert haben, vielleicht sollten sie langsam erwachen von ihrem Traum, in 2 Jahre werde das Volk wieder kompakt hinter Atom-Energie stehen. Das ist vorbei! Sollte Atom-Fusion wirklich kommen: Das Gesetzt ist dann schneller geändert als die Katastrophe in Japan dauerte. Bis dann, sollten Moneten und Hirn-Schmalz in erneuerbaren Energien fliessen.

So ist ein weiterer Tag in Bern vergangen, ein Tag der Anlass zur Hoffnung gibt.
 
 

May 31, 2011

Giacobbo / Müller in Bern?

 
Endlich einmal ein SVP Politiker dem ich zuhören kann, der sich nicht in Inhalt und — noch viel öfters — in Form auf Glatteis bewegt: Thomas Matter im TalkTäglich wäre vielleicht ein gutes Beispiel für eine Art des Politisierens die ihrem Namen auch gerecht wird. Wie viele SVP Leute kämen nicht viel besser als ein Silvio Berlusconi daher, wenn sie sich auf der internationalen Szene bewegen würden? Dass sie es eigentlich besser könnten, dass sie eigentlich (im Gegensatz zu Berlusconi) ganz vernünftige Menschen sind, macht die Sache noch viel trauriger. Wie auch immer... Es gibt natürlich auch andere SVP Politiker, denen man stellenweise zuhören kann ohne dass man dabei gezwungen wird, gegen den Würge-Reflex zu kämpfen, doch von denen würde man sich bei der Wähler-stärksten Partei definitiv ein paar mehr wünschen.

Denn, wenn ich einem SP Präsidenten Christian Levrat bei der Arena zuhöre, dann kann ich wenigstens all seine Argumente nachvollziehen und konstruktiv annehmen oder entgegnen. Dies ist aber wirklich nicht der Fall wenn ich, auch bei TalkTäglich, einen Christoph Mörgeli über den Bundesrat-Entscheid zum Atom-Ausstieg sprechen höre: Da sehe ich einen Keule-schwingenden, mit dem Fell eines gerade getöteten Tiers bekleideten, seine "Partnerin" an den Haaren auf dem Boden in seine Höhle schleifenden Menschen reden. Und das Schlimme daran ist: Herr Mörgeli ist Dozent an der Universität Zürich, Professor für Geschichte! Soll heissen: Herr Mörgeli weiss genau, was er da für einen Schrott verzapft. Und genau dies ist das Traurige: Er spricht Unsinn, macht Angst, zeichnet apokalyptische Szenarien und weiss aber in Tat und Wahrheit genau, dass er nur den Teufel an die Wand malt. So muss ich leider Christian Levrat zustimmen, wenn er meint die SVP würde viel lieber Probleme bewirtschaften, als sie konstruktiv anzugehen.

Ich wünschte mir wirklich ein paar Politiker mehr wie Thomas Matter oder Christian Levrat im rechten Lager, denn dies würde das Niveau und vor allem die Nützlichkeit der Politik erheblich steigern. Late-Night Shows sind lustig und gehören in die Medien-Landschaft, so wie zum Beispiel Giacobbo/Müller. Ob sie aber das richtige Format für Bern sind, das wage ich zu bezweifeln. Will die Schweiz wirklich Giacobbo/Müller nach Bern schicken? Obwohl, dies wäre vielleicht nicht einmal eine so schlechte Idee. Sie wäre zumindest so gut wie die von Christoph Blocher, wenn er meint es wäre nicht die schlechteste Idee der Welt, das Aussen-Departement in Bern abzuschaffen.

Die Argumente der Linken kann man doch auch ohne primitiv zu sein bestreiten, oder ist das völlig unmöglich? Der SVP, dies zu beweisen.
 
 

May 25, 2011

25. Mai 2011

 
Ein (hoffentlich) historisches Datum in Sachen Energie-Politik: Die erste Hürde ist genommen. Nun ist zu hoffen, um es mit unserer Bundesrätin Doris Leuthard zu sagen, dass sich die Parteien an das halten werden, was sie gesagt haben. Dann könnte der Entscheid des Bundesrats auch vom Parlament angenommen werden und der Weg zu einem Atom-Ausstieg wäre geöffnet.

Zu hoffen ist, dass man den üblichen Angst-Machern wie EconomieSuisse nicht all zu sehr auf den Leim gehen wird. Eine einzig am Wochenende funktionierende Stahl-Industrie ist der Schrei nach dem Schwarzen Mann. Angst ist nicht der geeignete Motor für die kommenden Zeiten: Angst ist Mittelalter, Angst ist Syrien. Zu hoffen ist, dass man nicht der Energie-Lobby auf den Leim gehen wird und sich mit dem Bau von Gas-Kraftwerken beschäftigen wird. Auch den falschen Propheten darf man nicht Glauben schenken: EconomieSuisse hat schon jetzt die Unverfrohenheit, von einer möglichen sicheren neuen Atom-Technologie zu sprechen. Wer aber in Japan aufräumen soll, wenn Tepco einmal Pleite sein wird, darüber hört man kein Wort.

Die negativen Auswirkungen dieses Entscheids sind nichts, im Gegensatz zu den neuen Perspektiven, die sich uns dadurch öffnen werden.

10% der öffentlichen Fläche des Staates Nevada, 3% der Sahara-Fläche würden reichen, um die ganze Welt mit Sonnen-Energie versorgen zu können. Ich sehe mich in der Schweiz um und könnte schluchzen, wie wenig bis heute getan wurde. Was wir vorhaben benötigt Milliarden — Geld, das vorhanden ist. Solange es wir nicht aus dem Fenster schmeissen und in Technologien aus der Vergangenheit investieren, haben wir eine Chance, bestens für die Zukunft gewappnet zu sein.

Doris Leuthard war Atom-Befürworterin und gerade sie spielte nun im Bundesrat das Zünglein an der Wage. Sie hat den Mut gefunden, die Zeichen der Zeit zu erkennen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Was sie als Mensch tat, sollten wir nun als Land vollziehen. Der Mut zu diesem Entscheid könnte unsere Fahrkarte in die Zukunft sein. Als Land. Und als Menschen.
 
 

May 20, 2011

Frust und Freude

 
Christoph Mörgeli beim SonnTalk
Ärgernis der Woche: Die SVP ist schon gefrustet, in letzter Zeit. Wir haben immer gesagt, der EWR sei nichts gutes, die EU sei nicht das Tollste, das mit Schengen und Dublin würde nicht funktionieren, die Personen-Freizügigkeit würde aus dem Ruder laufen, usw. Kurz gesagt: Wir möchten, dass man unsere Argumente aufnimmt und uns zuhört! Man muss sie ja nicht teilen, aber zumindest zuhören und ernst nehmen. Denn, eines kann ich garantieren: Die Politiker und die Wähler der SVP sind nicht dümmer als andere.
Weshalb es ein Frust sein soll, wenn nun plötzlich auch die anderen Parteien merken, dass es zum Teil sogar massive Probleme in Bereiche gibt, die von der SVP schon immer bewirtschaftet wurden, verstehe ich nicht ganz. Im Gegenteil: Sollte man sich nicht freuen, wenn nun die Gegner zur Einsicht kommen, dass man sozusagen Recht hatte?

Wobei ich mich frage, ob dies der fall ist. Wenn sich nun andere politische Gruppierungen für die Einschränkung der Einwanderung stark machen, heisst es noch nicht dass dies die Beweis-Führung für die Richtigkeit der Argumente der SVP gegen Ausländer abgeschlossen und bestätigt ist. Denn, so scheint es mir, ist es nicht unbedingt das Gleiche zu sagen a) man müsse der Islamisierung Einhalt gebieten und man dürfe keinen Turm mehr auf einer Kultstätte bauen oder dann b) man müsse sich um die Bewahrung der intakten Flächen bemühen und man müsse unbedingt die Zersiedelung stoppen. Es kommt nicht unbedingt auf das Selbe hinaus, wenn man sagt Schengen sei der Teufel, man solle wieder alle Zölle dicht machen oder ob man behauptet es müsse dezidiert gegen das Phänomen des Lohn-Dumpings vorgegangen werden.

Genau so, sehe ich den Unterschied zwischen dem, der sich um den Waffen-Export aus der Schweiz sorgen macht oder vielleicht sogar wagt die Berechtigung einer Schweizer Armee in der heutigen Welt in Frage stellen, und einem Feind der Schweiz der unbedingt die Armee und vielleicht sogar die Schweiz selbst auflösen möchte. Komischerweise ist dann die SVP, wenn es um die Abschaffung der Atom-Energie geht, ziemlich still. Ich denke aber nicht, dass sich diejenigen, die schon seit je her gegen die Atom-Industrie gekämpft haben, getrübt sein würden, wenn sich nun auch endlich die SVP für einen anderen Weg entscheiden würde. Selbst dann nicht, wenn die Schweizer Reaktoren als sicher bezeichnet werden, doch der "unwahrscheinliche Fall einer kriegerischen Handlung" offiziell nicht in die definition von Sicherheit der ENSI einfliesst. Und obwohl ich die Berechtigung einer Schweizer Armee in Frage stelle, wo ja selbst die sicheren Schweizer Reaktoren keine Armee zu brauchen scheinen, trotz dieser "unpatriotischen" Einstellung kann man mir glauben, ich möchte auf keinen Fall die Schweiz auflösen! Ich möchte sie auch nicht in der EU sehen...

Wo die SVP ja schon immer und überall für mehr Transparenz plädiert, sollte sie doch endlich für die Offenlegung der Partei-Finanzierungen sein. Doch ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der eine oder andere SVP Wähler ziemlich erstaunt wäre, beim Herausfinden wie die Stimmungsmache und die Meinungsbildung, diese politische "Entschlossenheit" so zustande kommen.

Aber, wie auch immer: Ich habe weder SVP Politiker noch deren Wähler je für dumm gehalten. Ganz im Gegenteil... Ich denke, die Politiker sind mehr als schlau. Die Wähler? Bei denen bin ich immer davon ausgegangen, sie hätten meistens genügend andere Sorgen, um Zeit und Lust zu haben, die Argumente ihrer Repräsentanten genauer zu hinterfragen.

Und weshalb sollten sie auch? Die SVP hatte doch im Laufe der letzten Jahre auf der ganzen Linie Recht. Also, Christoph Mörgeli, freu dich doch!
 
 

April 16, 2011

a life-circle on earth

 



BIG BANG BIG BOOM - the new wall-painted animation
by and from BLU on Vimeo.


BIG BANG BIG BOOM
an unscientific point of view on the beginning and evolution of life ... and how it could probably end.


direction and animation by BLU
www.blublu.org

production and distribution by ARTSH.it
www.artsh.it
sountrack by ANDREA MARTIGNONI

 
 

March 31, 2011

Kommunikations-Strategie

 
Mit seiner Behauptung, man solle einen Sarkophag rund um das AKW in Japan bauen, sollte This Jenny wahrscheinlich recht behalten. Die Frage ist nur, was soll man tun, wenn einem einer von sechs Reaktoren um die Ohren fliegt? Und dann der zweite? Versucht man nicht die restlichen zu retten? Was wäre geschehen, wenn am ersten Morgen nach der Katastrophe die Behörden zugegeben hätten, ein Reaktor ist verloren?

Ich bin selbst entsetzter Zuschauer auf CNN gewesen, schon ganz früh an diesem schrecklichen Morgen. Während noch die ersten Bilder des Tsunamis um die Welt gingen, war mir schon klar dass die Zahl der Opfer in die Zehntausende gehen musste. Als das Reaktor-Gebäude explodierte war mir auch sofort klar, dass hier ein Druck-Kessel in die Luft gegangen war — also höchst wahrscheinlich der Reaktor selbst. Leider war mir von Beginn an der Ausmass der Katastrophe klar. So wie es wahrscheinlich jedem klar war. Besonders jedem Atom-Experte. Natürlich versucht man an die weniger negativen Meldungen zu glauben, als Laie. Natürlich hofft man, sich zu irren. Doch was ist mit den Profis? War Herrn Hans Wanner von der ENSI nicht schon bei den Bildern der zwei Explosionen klar, diese Reaktoren seien verloren? Herr Jenny wusste scheinbar Bescheid... Ist das nicht seltsam, irgendwie? Selbst nach dem die Internationale Atom-Energie Behörde in Japan eingetroffen war und die Regierung wegen ihrer Kommunikation rügte, änderte sich nicht viel daran. Auch was die Anzahl der Opfer des Tsunamis angeht: Während Wochen haben alle Nachrichten-Sendungen auf der ganzen Welt einfach nur die Angaben der Japanischen Regierung wiederholt — es war die Rede von einigen Hundert. Ich frage mich bis heute wieso...

Die Frage ist also: War diese Art der Kommunikation nicht gewollt? Wäre in der Schweiz wirklich anders kommuniziert worden? Ist die Kommunikation bei einem Störfall nicht schon längst festgehalten, in den Unterlagen von Betreibern und Behörden? Ich gehe davon aus, dass die Kommunikation für jeden erdenklichen Fall bis hin zur Katastrophe penibel festgehalten ist. Schliesslich müssen auch die Vorkehrungen für die Evakuierung der Leute festgelegt sein, wobei Kommunikation ein wichtiger Bestandteil ist.

Ist es nicht etwa so, dass der Mensch eher eine Chance hat sich an das Unvorstellbare zu gewöhnt, wenn er die Wahrheit in Scheibchen erfährt, wenn der Ausnahme-Zustande in kleinen Portionen serviert wird? Schliesslich liegt es in der Natur des Menschen, sich an ziemlich jede Situation anpassen zu können. Ist diese Eigenschaft der menschlichen Natur nicht auch ein Grund, weshalb in Japan auf diese Weise kommuniziert wird? Natürlich kann man dies mit dem Versuch rechtfertigen, eine Massen-Panik vermeiden zu wollen. In Tokyo wäre diese ziemlich sicher auch fatal gewesen. Die Frage ist dann aber, wo befindet sich die Trennlinie zwischen Panik-Mache und Desinformation. Kann es noch im Interesse der Allgemeinheit sein, wenn Menschen ohne ihr Wissen radioaktiver Strahlung ausgesetzt sind? Würde man in der Schweiz, um eine Massen-Panik zu vermeiden, Wahrheiten und Fakten zurückhalten?

Kommunikation ist ein sehr mächtiges Mittel, das sogar die Manipulierung von Menschen ermöglicht. Schon das Verschieben des Fokus kann zu diesem Zweck sehr nützlich sein. So frage ich mich zum Beispiel im Falle Libyens, wie sehr es wirklich im Interesse von Intelligence, CIA, NATO und Konsorten wäre, ein rasches Ende des Konflikts zu ermöglichen. Ist es nicht eine Tatsache, dass inzwischen niemand mehr Zeit dafür hat, nach Bahrain zu sehen? Sich darüber zu empören, dass ausländische Kräfte dort gegen das Volk vorgegangen sind? Dass von Amerika intensiv gesponserte Kräfte (die Saudi-Arabiens) einfach in das Land kamen und auf die Menschen schossen? Ist es nicht eine Tatsache, dass je länger es dauern wird, um in Libyen Gheddafi zu stürzen, desto weniger werden sich die Machthaber in Syrien, Bahrain und andere Länder im Fokus des internationales Interesse befinden? Je länger die Welt ihre Augen auf Libyen hat, desto weniger interessiert man sich darüber, wie andere versuchen, sich an ihre Macht zu klammern. Wie sie auf ihre Leute schiessen. Ist es nicht im Interesse Amerikas, in Bahrain keine grosse Unruhen aufkommen zu lassen, die den Staat in seinen Grund-Strukturen erschüttern könnten? Was ist mit dem Yemen? Ein Land in dem Milliarden aus dem Westen fliessen, um der Islamisierung Einhalt zu gewähren! Ich finde es zumindest seltsam, dass die westlichen Streitkräfte zuerst ohne Probleme Gheddafis Armee zurück richtung Tripolis drängen konnten, wobei diese selbe Armee nun wieder Stadt nach Stadt am erobern ist. Komisch ist, dass dieser Vormarsch mit Panzern und schweren Waffen vorangetrieben wird, die in den Tagen zuvor aber leicht gestoppt werden konnten. Woher also nun dieser plötzliche Wandel? Nun ist schon die Sprache einer Bewaffnung der Aufständischen: Dies würde das Land in einen langen Krieg versetzen, in ein dunkles Kapitel seiner Geschichte. Ist das wirklich die einzige Option? Ich wage es zu bezweifeln.

In Japan sind 3 Katastrophen übers Land gezogen. Die Kommunikation ist die Vierte. Wer verspricht uns, in der Schweiz würde es anders laufen? Die selben Leute, die für die Sicherheit der Atom-Industrie bürgen?
 
 

March 28, 2011

Atom & Meinungs-Bildung

 
Ich wage heute, an diesem regnerischen Montag, eine Prognose. Eine Prognose darüber wie, Atom-Lobby und völlig unbeirrbare Politiker vorgehen werden, in der nächsten Zeit. Der zuerst für sie wichtigste Punkt ist Zeit gewinnen. Das ist die absolute Priorität, im Augenblick. Man möchte unbedingt vermeiden, dass die Probleme in Japan zu Entscheidungen hier zu Lande führen könnten, die nur sehr schwer umzustossen wären, in Zukunft. Dazu hat die Atom-Industrie Pfannen-Fertige Argumente an die Politik verteilt und in den letzten Wochen konnte man auch den einen oder anderen Politiker dabei zuhören, wie er 1:1 diese Sprüche Gebetsmühlen-Artig runter quasselte.

Nun beginnen sie damit, den Preis zu verteufeln. Völlig unbegründet und entgegen besseres Wissen sprechen sie von einer Vervielfachung des Preises — das 5fache, das 7fache und mehr wird kommen. Wahr ist, der Strom wird teurer werden in der Schweiz, im Fall eines Ausstiegs aus dem Atom-Zeitalter. Wahr ist aber auch, dass diese Teuerung im Rahmen sein wird. Natürlich wird man sich Gedanken darüber machen müssen, wie man den Strom für Energie-Starken Industrien wird halten können. Natürlich wird man zusehen müssen, dass die Wirtschaft nicht all zu sehr darunter leiden wird. Alles machbar. Doch wenn man gewissen Politikern zuhört, darf man zum Beispiel auch den Preis des Benzins um keinen Rappen erhöhen, obwohl es in der Schweiz viel billiger ist als bei all seinen Nachbarn und das wir seit Jahrzehnten einen Pendelverkehr der Tankstellen haben (teils lohnen sich noch bis hin zu 50 Kilometer!).

In der Hoffnung, Japan einigermassen unbeschädigt überwinden zu können, wird die Atom-Industrie in 3 bis 5 Jahren mit der Präsentation "völlig neuer" Technologien auftrumpfen. Sie wird den Menschen vorgaukeln wollen, man habe enorme Schritte seit der Generation von AKWs getan, die in Japan havarierten. Man wird uns erzählen, dies und jenes sei entwickelt worden, genau um dies und jenes in Japan erkanntes Problem
zu beheben. Aber nicht nur: Man wird uns auch erzählen, dass man ausserdem noch ganz grundlegende Entwicklungen gemacht hat, die in einem gänzlich neuen Konzept der Nutzung von Kern-Kraft münden. Man wird ein neues Zeit-Alter in der Nutzung von Kern-Kraft einläuten.

Die Atom Lobby nennt übrigens schon heute ihre Kraftwerke nicht mehr AKWs, um das Wort ATOM nicht mehr benützen zu müssen — dass bei Kern-Kraftwerk der Kern des Atoms gemeint ist, hält man natürlich für unnötige Atom- nein Haar-Spalterei.

Was die vorgestellten Entwicklungen sein werden, kann ich natürlich nicht wissen. Ich rate aber einmal, dass sie schon in den Schubladen mancher Konzerne liegen, und zwar heute. Einige Neuerungen werden tatsächlich noch dazu kommen. Denn, man wird merken, es wird gewaltige Anstrengungen nötig sein, um dieses Mal wieder die Kurve zu kriegen. Es wird um einiges schwieriger sein, zurück zur Tagesordnung zu kehren, als es nach Tschernobyl der Fall gewesen ist. Doch niemand wird sich scheuen, diese Bemühungen auf sich zu nehmen, denn schliesslich geht es hier um die blanke Zukunft einer ganzen Branche. Und um unvorstellbaren Summen, die zu gewinnen sind.

Genau diese Summen werden es sein, die es der Atom-Industrie ermöglichen werden, ihre ach so bahnbrechenden Neuerungen in Modellen vorzustellen, schön und farbig ausgeleuchtete Modelle, von denen ein Exemplar so viel kosten darf wie ein Neuwagen für eine Mittelstands-Familie. Diese Summen werden es sein, die es wieder einmal möglich machen werden, auf plumpste und dennoch immer wieder effektivste Art Einfluss auf die Meinungs-Bildung zu nehmen. Wenn in jeder Zeitschrift, auf jeder Plakatwand, in der Worten vieler Politiker Atom-Energie so vermarktet wird wie man sonst Zahnpasta oder Mineralwasser anpreist, dann wird die Botschaft irgendwann in den Köpfen der Menschen angekommen sein: Atom ist sicher.

Wir sollten und dann vielleicht an This Jenny erinnern, der meinte ein Atom-Werk könne man 20 Meter in die Luft schmeissen ohne Schaden zu nehmen. Japan lernte uns was anderes. Und daran wird sich auch nicht viel ändern wenn man uns kleine AKWs andrehen möchte, so im Sinne eines Atom-UBoots. Denn dies könnte der nächste Trumpf der grossen Konzerne sein: Das Atom-Kraftwerk für jedes Quartier. Vielleicht werden sie uns erzählen, dass wenn es möglich ist mit dieser Kraft eine tonnenschwere Blechkiste in den Meeres-Tiefen zu befördern, dann wird es wohl auch möglich sein ein paar Wohnzimmern damit zu bedienen. Die Idee, die man uns wird verkaufen wollen, wird vielleicht die sein, eines kleinen Reaktors, der keine Wartung benötigt, der völlig autonom einige Jahrzehnte vor sich hin laufen kann. Vielleicht wird man ihn, in einer Beton- und Metall-Unmantelung, in 30 oder 50 Metern Tiefe unter dem Erdreich platzieren wollen. Ein Atom-Kraftwerk für's Quartier, so zu sagen. Aber... Was weiss denn ich schon?

Die Angst-Macherei betreffend einer Versongungs-Lücke wird natürlich der Haupt-Speer der Argumentationen zu Gunsten des Atoms bleiben. Man wird den Teufel an die Wand malen, oder auf einen der berüchtigten Plakate, und dieser könnte in etwa so aussehen: Entweder eine tief-dunkle Schweiz oder der Strom der aus dem Ausland fliesst. Dies werden die 2 Alternativen sein, die uns bleiben, wenn man den Befürwortern der Atom-Energie glauben wollen. Dass schon heute das Uranium aus stark verseuchten Gebieten im Ausland stammt, scheint die Betreiber heute aber nicht so sehr zu stören. Spannend, wie verschieden schlimm etwas aus dem Ausland sein kann, je nach dem wie viel dran zu verdienen ist...

An dem Tag, an dem sich der CEO einer dieser Konzerne sein Atom-Müll mit nach Hause nimmt und als Club-Tisch benutzt, weil er es geschaffen hat ihn völlig ungefährlich zu machen, an diesem Tag bin ich der erste, der für KERN-Kraft werben wird. Bis dann wäre ich wirklich dankbar, wenn man all diese Milliarden in etwas vernünftigeres als Meinungs-Bildung stecken würde. Zum Beispiel ins Prioritäts-Recht von erneuerbaren Energien im Verteilungs-Netz. Denn, bis heute strömt zu erst die Atom-Energie durch Netz, dann Wasserkraft und am Schluss andere neue Energien. In Deutschland stehen noch heute die Wind-Räder an der Nord-See sehr oft still, weil das Netz von der Atom-Energie in Anspruch genommen wird. Um diese Missstände zu ändern könnte man mehr als sinnvoll die eine oder andere Milliarde ausgeben. Sinnvoller, als in Meinungs-Bildung. Sinnvoller, jedenfalls, im Sinne der Allgemeinheit. Denn, inzwischen hat es trotz Atom-Lobby der Eine oder Andere verstanden, Atom-Strom könnte nicht nur das Abfall-Problem für die Zukunft bereit halten, sonder Kosten. Unglaublich hohe Kosten. Wenn zum Beispiel nach höchstens 200 Jahren ein End-Lager wieder zurück geholt werden muss, weil sie die Kontinental-Platten auf ach unvorhersebare Weise bewegt haben. Spätestens dann sollte das Budget für Meinungs-Bildung aufgestockt werden...
 
 

March 24, 2011

Spekulation & Spekulanten

 
Irgendwann nach der grossen Finanz-Krise verlautete die Deutsche Regierung
Wir alle haben über unsere Verhältnisse gelebt.
Übersetzt heisst das, der Steuerzahler muss nun bluten. Bluten für Verluste in zuvor nicht vorstellbaren Grössen. Bluten für das Zocken.

Das Madoff-Prinzip basierte ganz einfach auf Begehren. Es lockte die Möglichkeit, Gewinne im Bereich zwischen 10% und 15% zu erwirtschaften. Es reizte die Chance, in einen exklusiven Club aufgenommen zu werden. Denn, die Möglichkeit solcher Gewinne ohne die Erbringung einer eigentlichen Leistung war bisher nur einem kleinen, elitären Teil der Bevölkerung gegönnt. Nun brach die Finanz-Industrie auf, diesen Segen unter die Leute zu bringen. Und sehr viele Menschen hatten den Köder schon tief im Hals stecken, schon ganz kurze Zeit nach dem er ihnen vorgehalten wurde. Auf die Idee, zu hinterfragen was ein Rendite von 15% überhaupt bedeuten könnte und vielleicht sogar sollte, kam praktisch keiner. Und wieso das?

Wieso ist das Spekulieren der vollkommen normale Alltag auf den Finanz-Märkten? Alle Regierungen sprechen davon wie sie der Spekulation Einhalt gebieten wollen. Dies wird ihnen jedoch eher nicht gelingen, ist Spekulation heute doch Alltag. Ist es doch das "ganz normale Geschäften". Es soll mir keiner erzählen wollen, die Schweizer Banken haben nicht auf einen starken Schweizer Franken gewettet, zeitgleich als die Nationalbank Milliarden verpulverte, im Versuch das Euro zu stützen. Es blieb ihr auch nichts anderes übrig denn, während sehr viele Investoren (darunter sehr viele Europäische Investoren) ihr Geld in der Schweiz ans Trockene gezogen haben, wo es mehr Wert sein wird, musste die Schweizer Nationalbank ihr Geld in Europa investieren, um dieses zu stabilisieren. Wieder einmal hatte der Staat Interessen zu verteidigen, die in ziemlichen Gegensatz zu denen vieler Investoren standen. Es soll mir keiner erzählen wollen, unmittelbar nach der dreifachen Katastrophe in Japan habe keine Schweizer Bank auf das Sinken der Japanischen Währung gewettet. Es geht inzwischen so weit, dass Banken komplexe Produkte auf den Markt werfen, diese an Partnern und Kunden verkaufen und gleichzeitig gegen ihre selben Produkte wetten. Und es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn der Grossteil des Gewinns aus dem Handel einiger Produkte nicht einmal mehr durch das Produkt selbst erwirtschaftet wird, sondern vielmehr aus der Spekulation über die Rendite des Produkts.

Ja, das ist heute möglich. Ich kann als Finanz-Institut ein Produkt auf den Markt bringen und ich kann Gewinne erzielen in dem ich voraussage, dieses Produkt wird an Wert verlieren. Das ist möglich, so unglaublich es auch tönen mag. Wenn ich es dann schaffe, dass mir niemandem kriminelle Absichten beweisen kann — wenn es also auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass mein Produkt nicht im Vorhinein zum scheitern verurteilt ist — dann ist das Ganze auch völlig legal. Viel einfach ist es, natürlich, wenn ein Tochter-Unternehmen das Produkt vermarktet und ich nur dagegen wette. Und dies ist nur ein Beispiel (ein sehr sehr plumpes Beispiel) dafür, was heute in der Finanz-Welt so alles möglich ist.

Begonnen, hatte die Finanz-Industrie damit, dass sie Investoren für Unternehmen vermittelte, die fremdes Kapital benötigten um ihre Entwicklung zu finanzieren. Damals ging ein Investor noch eine Verpflichtung ein, das Unternehmen in das er investierte zu unterstützen. Heute ist von dieser Verpflichtung rein gar nichts mehr übrig geblieben. Ich kann mein Geld in ein beliebiges Unternehmen investieren und, wenn ich Angst vor Verluste oder genügend Gewinne habe, jederzeit mein Kapital wieder ins Trockene ziehen. Die Unternehmen bekommen also Kapital von Investoren die, ausser der Abschöpfung von Gewinnen, absolut kein Interesse verfolgen müssen. Das heisst, dass Langzeit-Absichten nur dann möglich sind, wenn diese grössere Gewinne als die Summer der möglichen Kurzzeit-Investitionen übersteigen. Alles ist dem Gewinn untergeordnet. Soziale Verantwortung, zum Beispiel, ist nur dann von Interesse, wenn sie indirekt zu höheren Erträge führen wird. Genau so verhaltet es sich auch mit Ökologischen Überlegungen. Für BP ist es ganz einfach rentabler, bei der Sicherheit zu sparen und die möglichen Folgen eines Unfalls zu verkraften, als verantwortungsvoll an der Extrahierung von Rohstoffe heran zu gehen.

Inzwischen sind es die Staaten (und somit die Steuerzahler) die für die Stabilität der Märkte einstehen müssen. Gerade haben die G7 einen beispiellosen Kraftakt (vor 10 Jahren der letzte, kleinere) der Stützung der Japanischen Wirtschaft geleistet, weil "Spekulanten" in ganze zwei Tage 1/5 der gesamten Börsen-Kapitalisierung (700 Milliarden Euro) des Landes vernichtet hatten. Die Steuerzahler in Deutschland tragen also die Massnahmen zur Stabilisierung des Japanischen Marktes mit. Es ist auch interessant wie immer davon gesprochen wird, dass Kapital an der Börse "vernichtet" wird. Für die betroffenen Unternehmen, in diesem Fall die Japanischen, mag dies wohl stimmen, denn ihr Wert ist nach einem Crash nur noch ein Bruchteil als zuvor. Das Geld wurde aber keineswegs vernichtet, nein, es wurde vielmehr abgezogen! Der Investor hatte sich auch zu nichts verpflichtet... Er sieht, dass in Japan ein Erdbeben, ein Tsunami und ein Atom-Unfall wüten? Dann zieht er seine Investition eben so schnell wie möglich ins Trockene. Nun kommen die Banken, mit dabei auch die Schweizerischen und Japanischen, und spekulieren darauf, dass der Yen fallen wird. Dies geschieht voll automatisiert, während Investoren ihre Gelder aus dem Markt nehmen, schaffen Algorithmen an der Börse ganz effizient daran, Gewinne aus ihren Vorhersagen über den Verlauf des Marktes zu erzielen. Und da die Vorhersagen unmissverständlich daraufhin weisen, dass der Markt verlieren wird, setzen die Automatismen nun auf einen sinkenden Markt — und erzielen damit Gewinne! Erst andere Algorithmen werden diesen Automatismus stoppen, wenn der Schaden für die Bank grösser als gerade erziehlte Gewinn sein könnte. Erst die Intervention des Staates — in diesem Fall gar der Staaten-Gemeinschaft — vermag es, dem Gewinn aus der nach unten zeigenden Wette überhaupt ein Ende zu setzen. Gerade ist es hoch in Kurs, schnell und heftig zu intervenieren: Man möchte schliesslich vermeiden, dass die Menschen noch mehr ihr Vertrauen in die Wirtschaft verlieren könnten.

Es soll mir also keiner erzählen wollen, dass keine Schweizer Bank, die Kredite an die vom Export abhängigen Schwermetall-Industrie vergeben hat und von der man eigentlich erwarten würde, sie sei an dem Erfolg ihres Kreditnehmers interessiert, dass keine dieser Banken nicht Gewinne mit der Prognose gemacht hat, der Schweizer Franken würde noch mehr steigen.

Und dies ist noch ein harmloses Beispiel. Jede Bank wettet gegen die Interessen ihrer eigenen Kunden, ja sogar ihres eigenen Landes. Sie kommt gar nicht drum herum. Das passiert jede Sekunde und ist ganz normaler Bestandteil des täglichen Business. Oder des täglichen Wahnsinns...

Wenn das was ich erzähle nicht gelogen ist, wenn all dies einem Teil der Wahrheit entspricht, dann soll mir mal jemand erklären was es genau bedeutet, wenn sich alle Politiker darüber einig sind, dass man der Spekulation einen Riegel schieben sollte. Man soll mir mal erklären wie man vermeiden will, dass mit den unglaublichen Summen aus den Pensions-Kassen Spekulation auf den Welt-Märkten betrieben wird. Man soll mir erklären wie man, ohne das System zu zerstören, etwas unterbinden möchte, das dem System selbst gleich kommt.
 
 

January 28, 2011

Einkaufspreis - Hase

 
Wie ist es möglich, eine solche Diskrepanz zwischen den grundlegenden "Gesetzen" der Wirtschaft und das sich in der Realität zeigende Bild zu haben? Man sagt uns, Wirtschaft basiere schlussendlich auf Wachstum, so weit so gut. Auf der anderen Seite ist Arbeitslosigkeit heute ein riesiges Problem. Ausserdem ist es ein Problem, ein immer grösseres, genügend Reichtum zu generieren um die ältere Population zu versorgen. Und die sogenannten "randständige" Gruppen. Und und und... Doch, lassen wir einmal die Wirtschaft als Konstrukt bei Seite, dann lässt sich doch 1 Realität nicht weg leugnen. Im Grunde weiss es jeder, im Grunde schlummert es in jedem von uns doch es bleibt uns nichts anderes übrig als dies zu verdrängen.

Es wäre machbar, Arbeit und Ernährung und Altersvorsorge für jeden einzelnen Menschen auf dieser Erde zu generieren.
Doch dies lässt sich nicht in der Realität umsetzen. Wieso?

Eigentlich kann niemand ernsthaft behaupten wollen, dass der Mensch nicht in der Lage wäre, Beschäftigungen, ja sogar sinnvolle Beschäftigungen für jedes Individuum zu gestalten. Der Mensch erfindet sich jeden Tag neu, er erschafft sich neue Aufgaben, eine neue Art die Umwelt zu gestalten und daraus Wertschöpfung zu generieren. Und, wenn wir ehrlich sind, gäbe es Arbeit für jeden. Das Problem ist die Art, wie wir diese Gestaltung der Umwelt in unserer Arbeitswelt organisieren. Grundsätzlich gibt es 2 Arten von Märkten: Die gesättigten und die ungesättigten. Gesättigte Märkte sind zum Beispiel die Unterhaltungs-Elektronik, die Nahrungs-Produktion. Ungesättigte Märkte sind in den neuen Technologien zu finden, teilweise in der Pharma-Branche, in der Bio-Technologie, in den erneuerbaren Energien. In diesen ungesättigten Märkte besteht die Tendenz zur Kartell-Bildung. Sie generieren schwindel-erregende Gewinne. Exorbitante Gewinn-Margen werden oft nicht verteilt und nicht weitergegeben. Es entsteht ein Monopol an Wissen, Macht und Reichtum. Dennoch sind die ungesättigten Märkte die weniger problematischen, denn es besteht Spielraum, es besteht Wachstum. Wachstum ist die Heilige Kuh, das Heilige Gral, die Höchste Instanz: Wachstum ist das ganze Spiel. Problematischer sind die gesättigte Märkte: Dort ist Wachstum nicht mehr "natürlich" existierend. Also muss er generiert werden. Sei es durch die Erschaffung neuer Bedürfnisse, neuen Konsums, oder dann durch das Verringern der Kosten. Dazu aber ein ander Mal mehr. In den gesättigten Märkte besteht jedenfalls das grössere Problem, denn dies sind die Branchen in denen Herr und Frau Jedermann arbeiten könnten, die den grössten Teil der Bevölkerung versorgen könnten. Doch, weil hier unvernünftig gehandelt wird, weil man anstatt sinnvoller Beschäftigung und ausreichender Versorgung auf fatale Weise die Gewinn-Optimierung in den Vordergrund stellt, entstehen sinnlose Beschäftigungen, dem Menschen unwürdige Beschäftigungs-Bedingungen. Um Wachstum zu generieren. Gewinn-Wachstum.

So passiert es, dass ein Riese der Unterhaltungs-Elektronik 1'000 Produkte aus seinem Sortiment zum Einkaufs-Preis an den Mensch bringt. Man muss sich das Vorstellen: Produkte für einen Wert von zig Millionen werden einfach so zum Einkaufs-Preis wieder weitergegeben. Wie viele Menschen aber müssen arbeiten, um dies überhaupt möglich zu machen? Wie viel Gewinn muss anderswo generiert werden, um dies zu kompensieren? Um es überhaupt umsetzen zu können? Und, das grösste Problem ist inzwischen, dass man sich diesen Spass gar nicht mehr durch anderen Gewinn leisten kann, nein, man kann es nur durch die Einsparung von Ausgaben bewerkstelligen. Das heisst, es wird bei Löhne gespart um den Laden am laufen zu halten. Denn die Gewinn-Margen anderswo bieten keinen Spielraum mehr. Das ganze System basiert immer mehr auf Billig-Preise, kleine Margen.

Auch in der Lebensmittel-Branche besteht dieser Trend. Alle dürfen weniger an den Produkten verdienen. Und alle werden auch weniger für ihre Arbeit verdienen. Um neue Gewinne, um Wachstum generieren zu können, müssen neue Bedürfnisse geschaffen werden. Auf künstliche Weise. Und so brauchen wir nun jede Menge an Design-Food. Industriell produziert. Auf Kosten-Effektivität ausgerichtet. Kosten-Reduzierung ist die unheil-verheissende Zauberformel der letzten Jahrzehnte.

Lebens-Qualität kostet nun mal etwas. Jedoch weniger als die Behebung der, von Mangel an Lebens-Qualität verursachten Schäden. Und sie wäre viel billiger als wir es für möglich hielten, wenn wir uns wieder auf gewisse Dinge besinnen würden. Sie wäre viel einfacher zu erreichen und viel weniger kostspielig, wenn wir auch nur schon ein bisschen mehr Mass halten würden, in unserem Überfluss.


Wie stehen diese Szenarien, die sich weltweit immer weiter am zuspitzen sind, in krassem Gegensatz zu dem Bild der jeder von uns eigentlich irgendwo in seinem Herzen vergraben hat, vor langer Zeit, dass Arbeit, Nahrung und Versorgung für jeden Menschen auf dieser eigentlich möglich wären?


Ich werde wütend, wenn ich höre dass inzwischen 1/3 der Transaktionen an der Zürcher Börse automatisiert abgewickelt werden. Es sind Maschinen, die ganz alleine entscheiden und handeln, welche Wertpapiere zu welcher Zeit gekauft und verkauft werden, im Millisekunden-Bereich, mit dem einzigen Zweck Gewinn zu generieren. Gewinn aus dem Nichts. Auf Papier. In Computern. Das ist wie der Hase aus dem Zylinder. Leider möchte man uns glauben lassen, nach dem Hase der in den Börsen hervorgezaubert wird, seien die Güter und Reichtümer dieser Welt zu verteilen. Der Hase entscheidet, wer was bekommt! Ist das nicht purer Wahnsinn? Vor einiger Zeit gab es einen Quasi-Crash an der NY-Börse, als die Algorithmen sich in einem teuflischen Kreis zu bewegen begannen. Jede Maschine, die automatisiert und autonom Transaktionen vornahm, trieb die Nächste zum Verkauf. Die ganze Sache schaukelte sich auf und es kam zur Eigendynamik. Alle Maschinen verkauften. Unsummen gingen flöten. Milliarden gingen vernichtet. Die einzige Lösung: Die Maschinen abzustellen.

Nun sagt man uns, dass in Zürich dies niemals passieren könne. Schön. Beruhigend. Und wieso? Weil man die Maschinen so programmiert hat, dass sie sich in einem solchen Fall selbst "abstellen". Man hat die Algorithmen verbessert um es möglich zu machen, dass eine solche Entwicklung sofort als solche erkannt wird und darauf reagiert wird, mit dem Stop der Transaktionen. Das soll das Problem gelöst haben? Man sagt uns, dies habe das Problem gelöst! Der Crash wird vermieden... Doch dies ist eine Lüge. Dies ist Symptom-Bekämpfung. Denn das wahre Problem ist: Die automatisierten Transaktion tendieren weiterhin zu solchen Entwicklungen, die Dynamik wurde nicht grundsätzlich geändert. Man zieht einfach den Stecker, bevor es irgendwer merken kann! Und die Tatsache, dass diese Eigenschaft weiterhin grundlegender Bestandteil der elektronischen Wirtschaft ist, sollte uns wirklich zu denken geben.

Natürlich kann man sagen, Menschen würden genau gleich handeln und sich auch in ein solches Szenario hinein manövrieren können. Wahr... Im Nachhinein würde man aber die Fehler analysieren und Lehren daraus ziehen. Man würde sich den Vorsatz nehmen, nie nie mehr auf dermassen dumme Weise zu Handeln. Eine Menschliche Eigenschaft. Doch hat es eine andere Qualität, wenn wir diese unsere Eigenschaft, diese unsere Fehlbarkeit den Maschinen anlernen und diese dann für unsere Wirtschaft sorgen lassen. Oder? Wollen wir wirklich, dass Maschinen, die im Grunde die schlechte Eigenschaften des Menschen erlernt haben plus die Fähigkeit zu erkennen, wann es "zu Viel des Guten" ist, unsere Reichtümer verwalten? Und sie tun dies mit übermenschlicher Geschwindigkeit und Effektivität!


Wenn jemand den Gewinn-Generierenden-Gewinn kritisiert, wenn jemand diesen Hasen im Zylinder als Trick entlarven möchte, erinnert uns ein Daniel Vasella sofort daran, er ermahnt uns nicht zu vergessen, wer aber auch davon profitiert: die Pensions-Kassen. Man sagt uns also, dass wir gar nicht ohne den Hasen leben könnten, denn wir könnten unsere alternde Bevölkerung nicht mehr versorgen! Ein Tabu, also... Was er aber vergisst zu erwähnen ist, dass sich rund um die Pensions-Kassen eine ganze Branche etabliert hat. Wie viele Menschen, Berater, Consultants verdienen an den Geldern der Pensionskassen mit? Und das ist nur der eine, kleine Teil derjenigen, die am Verwalten dieser Gelder teilhaben und dafür entlohnt werden. Dann gibt es den viel viel grösseren und unheilvolleren Teil: was mit diesen Geldern finanziert wird. Wie viele, in der Wirtschafts-Krise verpulverte Billionen stammten aus Pensionskassen-Vermögen? Wie viele Gelder hart arbeitender Menschen wurden in den Bau von teuren Wohnungen investiert? Wohnungen, die sich die Versicherten nie werden leisten können? Stellen wir uns mal vor, diese Vermögen würden nur für die Auszahlung der Altersrenten eingesetzt und in "angemessene" Dinge investiert, in KMU's, in der Erschaffung neuer Arbeitsplätze die Wohlstand generieren, wie zum Beispiel dezentralisierte Energie-Gewinnung. Ein schöner Traum, nicht wahr? Wir wären dann in der Lage, die Altersvorsorge zu gewährleisten und eine bessere Lebensqualität zu garantieren. Man hat diese unsere und Gottes Welt zum "Dorf" deklariert, zum Dorf gemacht. Nun sollte man die Konsequenzen daraus ziehen. Die Welt ist nicht, noch nicht, am Altern. In vielen Ländern besteht mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus Jugendlichen. Was ist mit denen? Früher hat man das so gehandhabt: Die alten gaben ihr angehäuftes Vermögen an die nächste Generation weiter, die wiederum damit wirtschaftete und den Lebensunterhalt für die aktuellen 3 Generationen garantierte. Dann, ging es an die nächste Generation weiter... So ging das, früher. Und weshalb sollte es heute nicht mehr möglich sein? Wir sind im Stande auf den Mond zu gehen, riesige Armeen aufzubauen, die Atom-Spaltung zu "beherrschen", aber bringen es nicht fertig unsere Vorfahren zu unterhalten? Bestimmt nicht zum Einkaufs-Preis...
 
 

July 13, 2010

Yin, Yang, Öl & Sonne

 
Ich hörte letztens den Sprecher des Cern erklären, man wisse heute dass beim Urknall die "Parallelität", das Gleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie verschoben worden seien. Normalerweise wird gleich viel der Beiden erzeugt, was wiederum dessen Aufhebung bedeutet. Aus noch unbekannten Gründen blieb jedoch in unserem Universum die Materie bestehen, wobei sich die Antimaterie irgendwie anders verhalten haben muss, als den Wissenschaftler bekannt. Aus diesem Grund besteht nun unser Universum in der Form in der wir es kennen. Und aus diesem Grund befolgt es den Naturgesetzen so wie wir sie kennen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn diese Verschiebung des Gleichgewichts zwischen Materie und Antimaterie erklärt werden kann, 2 Möglichkeiten bestehen. Entweder taucht das nächste Rätsel auf, oder man hat es geschafft den Grundstein des Entstehen des Universums zu Replizieren. Dies würde aber zwangsläufig bedeuten, man konnte das Gleichgewicht der Polaritäten zwischen Materie und Antimaterie beeinflussen. Möglich wäre dann, dass wir neue Universen schaffen (Parallel-Universen), oder dass wir unser Universum auflösen, indem die Antimaterie wieder zu ihrem Gleichgewicht gegenüber der Materie findet.

Wie auch immer... Egal wie viele Fehler diese Beschreibung für einen Wissenschaftler beinhalten mag. Was ich damit meine ist, dass vielleicht genau diese Polaritäten unser Universum ausmachen. Vielleicht sind dort Yin und Yang in ihrer Grundform zu finden. Vielleicht ist es deshalb so schwierig das Gleichgewicht der Dinge zu finden, weil diese Verschiebung des Gleichgewichts erst unser Universum in seiner materiellen Form ermöglicht hat. Vielleicht ist dort zu finden, was "Gut und Böse" genannt wird. Männlich und Weiblich. Licht und Finsternis. Yin und Yang, eben.

Autor unbekannt: "3D Fraktal-Blüte"


Vielleicht ist ein schwarzes Loch das Tor zur Erkenntnis und in dem Augenblick, in dem sich jemand dorthin begibt und die Erkenntnis erlangt, sich sein Universum auflöst. Ich weiss es nicht. Doch ich glaube daran, dass wir zu Erkenntnisse gelangen können im hier und jetzt, die uns nicht das Auflösen dessen abverlangen, was uns ausmacht. Ich glaube daran, dass wir die Wahl haben, wie wir unser Leben führen möchten. Und dass wir uns dafür entscheiden können, wieder zu versuchen in besserem Einklang mit der Natur zu leben. So wie es frühere Völker getan haben.

Eigentlich befinden wir uns in der unglaublich vorteilhaften Lage, ein Wissen zu haben das niemals zuvor in diesem Masse vorhanden war. Wissen, dass uns den Zugang zu Technologien ermöglicht. Wissen, dass uns das beste je vorhandene Verständnis der Naturgesetze ermöglicht. Wissen, dass uns erlauben könnte, gravierende Fehlentwicklungen zu vermeiden. Doch, um dies zu erreichen, müssten wir uns wieder die Zeit nehmen, uns darauf zu besinnen, was wir hier tun und wohin die Reise schlussendlich führen sollte.

Uns diese Zeit zu nehmen, sind wir — so glaube ich — uns selbst wie auch unseren Nachkommen schuldig. Wenn wir es nicht tun können wir auch nicht erwarten, dass unsere Kinder es tun werden. Wir haben ihnen beigebracht zu tun was sie tun. Von uns haben sie gelernt, was zu tun ist. Und irgendwann muss eine Neubesinnung stattfinden, denn ansonsten wird es böse mit uns enden können.

Autor unbekannt

Denken wir nur an das Öl, das wir für unsere Motoren benötigen. Ausser der Tatsache, dass wir das Klima auf eine Art und Weise am verändern sind das es immer mehr zu einer lebensfeindlichen Umwelt macht, geht dieses Öl auch zu Ende. Unsere Politik basiert auf die Kampfbereitschaft von undenkbar gewaltiger Zerstörungskräfte, sei dies in Raketen, Flugzeuge, Menschen, usw. Diese potentiellen Kräfte dienen dazu, das "Gleichgewicht" zwischen den verschiedenen Völker zu halten. Und genau diese Apparate benötigen Öl um funktionieren zu können. Was würde also unvermeidbar geschehen? Die verschiedene Apparate Armeen der Grossmächte würden sich in Bewegung setzen, unaufhaltsam, um ihr eigenes Überleben garantieren zu können. Überleben, was uns fälschlicherweise als das Überleben der Mächte selbst verkauft wird, aber dies ist eine andere Geschichte.

Man stelle sich vor, wenn Öl wirklich langsam zu Ende geht, ob es ernsthaft denkbar wäre dass sich keine Armeen in Bewegung setzen würden um diese Antriebskraft ihrer Selbst und der Staaten die sie erschaffen haben zu sichern. Es ist so sicher wie die Nacht, die auf den Tag folgt, dass es Kriege geben würde. Und das Paradoxe daran ist, dass man diese Kriege schlussendlich nicht führen würde um den Menschen das Überleben zu ermöglichen, sondern um den riesigen Konstrukte welche die Armeen selbst sind ihre Bewegungsfähigkeit zu garantieren. Krieg als Selbstzweck. Denn der Vorgegebene Zweck, das Öl zu sichern, ist eh nicht auf Dauer erreichbar.

Der Gedanke stimmt mich traurig: Wenn man vor 70 Jahre die Entwicklung von alternativen Energien als von militärischer strategischer Bedeutung eingeschätzt hätte, wir heute vielleicht 120 Jahre Vorsprung auf unser jetzigen Stand hätten. Doch damals machte man sich gerade daran, die Atomspaltung in Angriff zu nehmen. Und erst wenn wieder die Grossmächte es als Überlebenswichtig betrachten werden, wird der Ausbau dieser Technologien genügend Mittel und Unterstützung bekommen, um die ganz grossen Änderungen herbeizuführen.

Bild von Manrich für FreakingNews.com

So wie ich hoffe, dass man beim Cern eifrig weiter forscht und versucht zu verstehen was der Urknall gewesen ist, so sehr oder noch mehr wünsche ich uns, dass man endlich den politischen Wille aufbringen wird, unser Energieproblem anzugehen. Sowohl im Kleinen (kann es sein, dass in Bern kein Geld mehr für die Unterstützung von Solarprojekte mehr vorhanden ist und die Gesuche bis auf Weiteres warten müssen?) wie auch im Grossen (wie gesagt: es braucht sehr viel Geld um die grosse Durchbrüche in Sachen Technologie zu schaffen).



Wenn ich diese Zeilen nachlese, kommt mir nur "Krut und Rüebli" in den Sinn. Doch Gedanken sind Universen. Und diese gilt es zu erforschen... Der Gedankenboge war der Folgende: Universum - Yin & Yang - alte Völker - Einklang mit der Natur - zukünftige Generationen - Energie Problematik

Das mit den alten Völkern werde ich wieder aufnehmen. Denn es muss uns meiner Meinung nach gelingen, einen Bogen zwischen unserer Technologie-Gesellschaft und einem ziemlichen verloren gegangenen Einklang mit der Natur gelingen. Ein ganzes Universum, dass es anzupacken gilt.
 

June 13, 2010

gewusst wie

Der Gouverneur von Louisiana sagte in einem Interview, einige Tage nach der Explosion der BP-Plattform vor der amerikanischen Küste

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Yes, we do need oil... but NOT in the Gulf of Mexico.

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Die Betreiber der Firmen welche in Kanada die Gewinnung von Brennstoff aus Erdölsand vorantreiben, sowie die Investoren (unter ihnen auch CS und UBS — eine dieser Banken hatte vor kurzer Zeit eine Image-Kampagne von wegen Umweltbewusstsein lanciert) wird's gefreut haben.

Inzwischen ist dieser Gouverneur wieder der Erste, der nach der Wiederaufnahme der Bohrungen im Golf von Mexico schreit und der das 6 monatige, vom Weissen Haus verhängte Moratorium bekämpft. Jetzt wo die lokale Wirtschaft auf die Knie gefallen ist, scheint auch eine zweite Schwarze Front das kleinere Übel für den Gouverneur. Na ja... Jeder setzt halt seine Prioritäten, nicht wahr?



Ich denke, die beste Analyse der (leider noch) zu weit verbreiteten Einstellung von Finanzwelt, Wirtschaft generell und Staaten gegenüber Energie-Politik zeigt ein Bild von Roberto Rizzato, welches für die US-Zeitschrift "FreakingNews.com" vor der BP-Katastrophe entstand.

Roberto Rizzato: Planet Of Petroleum

Auf einer Welt aus Meereswellen, Wind und Sonneneinstrahlung, beharren wir darauf nach Öl zu bohren. Und das Atom zu spalten.

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Mit der heutigen Technologie, wären 10% der öffentlichen Fläche des US-Bundesstaates Nevada notwendig, um mit Solarenergie den WELTWEITEN Bedarf an elektrischem Strom zu decken, oder 3% der Sahara!!! Wir haben Wüsten ziemlich rund um den Globus und die Produktion von Solar-Energie wäre so praktisch rund und die Uhr machbar.

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Wenn man mir erzählt, dass Bekannte meiner Familie in den 70er Jahren eine Gas-Flasche im Kofferraum ihres Autos hatten und somit — in Amsterdam, der Stadt in der sie leben — einen Hybrid fuhren, dann vermischt sich bei mir Wut mit Vielem mehr. Genauso wenn ich höre wie Konzepte für mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge schon Ende der 50er Jahren aus der Feder von Vordenkern entsprungen sind. Denn, Vordenker zu sein ist das Eine. Die Tatsache, dass andere dieses Gedankengut unnötig in weite weite Zukunft schleudern, ist wieder eine ganz andere Sache.

So stehe ich auch nur noch mit offenem Mund da, wenn ich höre dass die Industrie keine ernsthafte Pläne für den Worst-Case bei Tiefsee-Bohrungen bereit hat. Und dass die Behörden niemals auf die Idee gekommen sind, diese zu fördern. Es heisst ganz einfach "Probleme sind schlicht und ergreifend ausgeschlossen". Genau! Probleme waren auch ausgeschlossen bei der Verfütterung von Artgenossen an unsere Kühe, wenn mich nicht alles täuscht. Zumindest solange der Rinderwahnsinn noch keine Schlagzeilen gemacht hatte. Irgendwie bin ich im "hohen Alter" vielleicht etwas ängstlich geworden, doch traue ich der Sache nicht wirklich wenn ich höre wie Probleme bei unseren AKWs praktisch ausgeschlossen seien... Da frage ich mich "Und was ist mit der Theorie?"

Gerade letztens gab es eine Dokumentation im Fernsehen über eine Katastrophe auf einer Bohrinsel in den USA, vor einigen Jahrzehnten. Fazit war, dass weder Industrie noch Behörden irgendwas gelernt haben, in der Zwischenzeit. Ich sage dies stimmt keineswegs, denn in den letzten Jahren lernte man, viel viel tiefer zu bohren! Wer behauptet also, der Mensch sei nicht lernfähig?

Die letzte Errungenschaft menschlicher Intelligenz sind Konzepte für den Bau von Abertausenden von Spiegeln die, einmal ins Weltall befördert und einzeln, in Echtzeit, in ihrer Ausrichtung justiert, uns vor den inzwischen schädlichen und zerstörerischen Sonnenstrahlen schützen sollen. Um der globalen Erderwärmung Gegensteuer zu geben, so zu sagen. Weiter so! Oder so...
 

January 07, 2009

Experiment

Das Experiment hat begonnen!
Es ist wirklich interessant, Test-Objekte zu haben, an denen man so rumexperimentieren kann... Eine wahre Freude!

Hier geht es um einen Laborversuch, an einer kleinen Gruppe Kanalratten (Rattum Vulgaris Canalum).
Die Fähigkeit von Kanalratten, die verschiedensten Radiationen zu überstehen, ist allgemein bekannt. Sie würden - nach einer atomaren Katastrophe - zu den wenigen Überlebenden zählen, zusammen mit Skorpionen, Zecken, und anderem Ungeziefer.

Bei diesem Versuch, geht es um 2 Arten von Strahlungen. Nähmlich denen in den Bereichen von Ultra- und von Infraschall. Ich werde also diese Gruppe von Ratten diesen Schallwellen aussetzen und, in diversen Stufen Daten Sammeln, durch langzeitige Observierung.

Testreihe
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Schritt 1
Ich werde eine kleine Gruppe von Kanalratten aussuchen und in einem gemeinsamen Käfig unterbringen. Nach einer Akklimatisierungsphase von etwa einem Monat, beginnt die Datenerfassung über Tagesstruktur, sozialer Wechselwirkungen und Spannungsfelder, verzerrte Selbstwahrnehmungen, ungesunde Anteile der verschiedene Charakteren. Besondere Aufmerksamkeit ist den Charakterzügen zu widmen, die einem Funktionieren in der Gesellschaft nach heutigen Kriterien der Leistung und Effizienz als störende Faktoren in die Quere kommen könnten.

Schritt 2
Aus der Annahme heraus, die Ratten hätten mich früher nie schreien hören - siehe auch den hier verlinkten Post "Stress! Schrei!" - werde ich sowas von schreien... sehr sehr leise und deutlich. Was für den Menschen nicht hörbar ist, wird für die Ratten als ganz klares akustisches Signal wahrgenommen. Man vermutet, dass - je nach Intelligenz- und Motivationsgrad der verschiedenen Tiere - einige unter ihnen möglicherweise gar in der Lage sein könnten, den Sinn der übertragenen Informationen verstehen zu können.

Schritt 3
Zuerst einmal, geht es um die funktionale Ebene. Man observiert während einer so langen Zeitspanne, dass sie die für die Ratten als unerträglich empfunden wird, wie diese sich verhalten. Duch einfache Observation und Datenerfassung, werden sowohl das Verhalten der einzelnen Individuen wie auch die sozialen Komponenten, deren Auswirkungen und auf der Zeitachse bemerkbahre Veränderungen festgehalten.



Schritt 4
Davon ausgehend, dass die Ratten die ununterbrochene Schallberieselungen zu beginn fast nicht wahrnehmen doch mit der Zeit vermehrt als Stressoren empfinden werden, geht man davon aus, dass der Stress unvermeidlich einen Level erreichen wird, der für die Testsubjekte als nicht mehr ertragbar empfunden wird. Dem entsprechend, werden im sozialen Verhalten der Testsubjekte vermehrt Agressionen auftauchen, bis hin zu heftige Kämpfe und Konflikte, welche ihren Tribut an Verletzen und eventuell sogar an Opfern fordern werden. Dies tönt grausam. Ist es auch. Doch das ist gut so, denn aus diesem Grund wird das ganze Experiment durchgeführt.

Schritt 5
Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Ratten - wie es anzunehmen ist - völlig zerstritten und gestresst sind, sich gegenseitig beginnen zu zerfleischen und eventuell Morde in Auftrag geben, sage ich ihnen, in Wahrheit seien sie keine Ratten! Weder domestizierte (wie einige von ihnen bestimmt ins Geheime immer hofften doch nie auszusprechen wagten), noch Kanalratten. Nein, sie sind kleine, als Säugetiere getarnte, Käfer (Biitel Vulgaris). Und zwar schecht riechende Käfer oder, um ganz ehrlich zu sein, übel stinkende Käfer (Agli Stinkyus Biitelum). Die zu diesem Zeitpunkt auftretende Reaktionen der einzelnen Testobjekte sind volkommen unvorhersehbar. Man vermutet, dass die einen sich einfach durch den erlittenen Shock auf den Rücken kehren werden - Position aus der sie sich aus eigener Kraft nicht mehr zu befreien wissen und, somit, dem Tode geweiht sind. Bei anderen hingegen, werden die agressiven Züge um so stärker auftreten. Sie werden ihre Verzweiflung in pure Agression umwandeln und ihre Artgenossen aufs Heftigste attackieren. Eine letzte Gruppe könnte den Stress in Selbstzerstörung umwandeln und damit beginnen, sich zu Tode zu besaufen, Drogen zu konsumieren und zu Dealen, Selbstverletzung zu praktizieren. Andere möglicherweise auftretende Verhaltensweisen sind extreme sexuelle Praktiken, Prostitution, Medikamenten-Abusus, usw. Es ist anzunehmen, dass generell eine Tendenz zur sozialen Isolierung bis hin zum sozialen Selbstmord bei allen Testobjekte zu beobachten sein wird. Dies tönt grausam. Ist es auch. Doch das ist gut so, denn aus diesem Grund wird das ganze Experiment durchgeführt.

Schritt 6
Der letzte wichtige Schritt ist die Sammlung von Daten betreffend phisiologischen Veränderungen, die wissenschaftlich nachzuweisen sind. Zu diesem Zweck wird von der pathologischen Abteilung (präziser als Gerichts-Medizin zu bezeichnen) die Hirne der Testobjekten analysiert. Zum Vergleich werden Hirne von Kanalratten genommen, die nicht den oben beschriebenen Stressoren ausgesetzt wurden. Die Gerichts-Medizin wird bestimmt interessante Erkentnisse liefern können, welche - unterstütz von den Daten der Schritte 2 bis 5 - die Gewissheit geben werden, dass Kanalratten keine Sozialwesen sind und auf keinen Fall im Stande sind, sich gegenseitig in der Suche nach Überlebensstrategien zu unterstützen. Dies tönt grausam. Ist es auch. Doch das ist gut so, denn aus diesem Grund wird das ganze Experiment durchgeführt.



Resultate
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Wie oben beschrieben, wird die Testreihe nach Kriterien der volkommenen Uneingenommenheit und der neutralen, nicht einwirkenden Observierung durchgeführt. Die Resultate sind also absolut nicht Parteisch und zum jetzigen Zeitpunkt nicht Einschätzbar. Der Aspekt der 100% Offenheit für jegliche Art von Resultaten der Testserie kann nicht genügend hervorgehoben werden. Als kantonale Institution ist mir die absolute Unabhängigkeit von jeglichem Partei-, Konfessions- oder kulturellen Einflüsse wichtig und als unabdingbare Voraussetzung für professionelle Resultate zu betrachten.

Literaturquellen
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a) Harte Klinkik - Armdrücken - Doktor Y - 2008 - Verlag: Die Härte.

Bericht über eine Runde Armdrücken zwischen einem Pfleger (Rattum Domesticus) und Doktor Y (Rattum Vulgaris Canalum). Der Pfleger soll sich auf einen Wettbewerb im Armdrücken mit Doktor Y eingelassen haben. Als der Pfleger schon mit ganzer Kraft am drücken war, fragte ihn der Doktor ob er schon begonnen habe. Er konnte nicht einmal die Frage beantworten, schon dermassen ausser Atem war er. Doktor Y begann also Kraft einzusetzen und der Handrücken des Pflegers erlitt schwerwiegende Prellungen beim Aufprall auf die Tischplatte. Die Legende besagt, dass der Pfleger sein Leben lang diesen Wettkampf nicht vergessen wird.

b) Harte Klinik - Tischtennis - LET US SHINE - 2008/2009 - Herausgeber: Härtefall.

LET US SHINE (Rattum Domesticus) und Doktor Y (Rattum Vulgaris Canalum) spielen eine Partie Tischtennis. Doktor Y gewinnt alle Games und läuft mit Stolz geschwollener Brust weg, mit dem Satz "Ich mache keine Geschenke". Zu erwähnen ist, dass er zuvor seinen Kontrahenten in "No Country for Old Men" geschickt hatte, mit der Überzeugung einen ganz raffinierten Spielzug gemacht zu haben. Anstatt der gewünschten Demütigung der domestizierten Ratte, erreichte er einzig dessen besten Belustigung und Unterhaltung. Wer der Alte ohne Land sein wird, am Schluss, wird Doktor Y schon noch merken... Wer zuletzt altet, altet am Besten! Vor Wut entbrannt wird Doktor Y das Alter Ego von LET US SHINE ins Spiel schicken, mit dem Befehl, in zu vernichten. Siegessicher, widmet sich die Kanalratte nun ihren Ferien. Für sie völlig unerwartet kommt die Eingebung, die domestizierte Ratte keineswegs vernichtet zu haben, sondern einzig vorübergehend geschwächt. Völlig unvorbereitet erwischt ihn den Konter des LET US SHINE, der mit einem Smash den Ping Pong Ball mit voller Kraft in seinem Auge schlagen wird, nach dem Match-Point. Doktor Y wird sein Leben lang diesen Match und die damit verbundene Demütigung nicht vergessen.

c) Harte Klinik - Borderline-Patienten haben nicht zusammen zu kommen! - Gemeinsames Werk vereinter Wahnärzte - 1732/2009 - Verlag: Der Wahn sind wir!

Der Verein der Wahnärzte des Kanton Zürich ist seit 1732 der deklarierten Überzeugung, dass Borderline-Patienten keine Beziehung zu pflegen haben. Diese enden, wie aus genau dokumentierter Erfahrung aus knapp 3 Jahrhunderten zu vernehmen ist, in der quasi 100% Gesamtheit der Fälle, in einer absoluten Katastrophe. Als simbolisches Beispiel wird der Fall von Bob Marley zitiert, der sich mit der Sonne und der Liebe Jah's vereinen wollte - siehe auch den hier verlinkten Post "Y versus Bob". Um solche unheilvolle Beziehungen zu verhindern ist jegliches Mittel gerechtfertigt und sogar gewünscht, im schlimmsten Fall werden die Patienten auf dem Dorfplatz des Kleinstaates Guantánamo gelincht, vor den Fenstern der ärztlichen Direktion (welche die Exekution ihrer Befehle überwachen möchte) und den Fenstern der Billigst-Arbeiter für internationale Kosmetik-Firmen (welche die Exekution als Wahrnung und Druckmittel im Fall komischer und nicht genehmer Gedanken mitzubekommen haben). Bis zum Erscheinungsdatum dieser Publikation im Januar 2009 waren keinerlei Veränderungen in der Durchführung solcher Praktiken bekannt.

Rahmenbedingungen
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Zur Durchführung dieser für die Menschheit wichtigen Experimente und Versuchsreihen, benötige und beantrage ich ein Budget von etwa SFr. 3.2 Mio. sowie, zusätlich, die zu Verfügung Stellung von etwa 50 Pflegern, 8 Ärzte und Therapeuten, 2 Sozialarbeiter, 2 Mitglieder des Physiotherapie-Teams, 2 Helikopter, 1 F/A 18, 1/3 der Fläche des Kantons Zürich, 2 Migros-Filialen, 2 Ergotherapie-Teams, 80 Patienten und 3 komplette 007-Ausrüstungen. In Anbetracht der öffentlichen Nützlichkeit und Notwendigkeit dieser Labortests, habe ich überhaupt keine Bedenken und Skrupeln diese Steuergelder und Ressourcen zu verpuffen. Die nächsten Generationen werden mir dankbar sein. Hiermit biete ich dem Steuerzahler des Kantons Zürich die Möglichkeit, einen Teil dieses Ruhms selber zu verdienen und kassieren. Grosszügigerweise bin ich bereit, dieses meine Prestige-Projekt mit der ganzen Bevölkerung zu teilen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Hamster bedanken für seine stetige und unkonditionierte Unterstützung. Er ist immer eine Quelle der Inspiration und Kraft für mich gewesen.