January 07, 2009

Experiment

Das Experiment hat begonnen!
Es ist wirklich interessant, Test-Objekte zu haben, an denen man so rumexperimentieren kann... Eine wahre Freude!

Hier geht es um einen Laborversuch, an einer kleinen Gruppe Kanalratten (Rattum Vulgaris Canalum).
Die Fähigkeit von Kanalratten, die verschiedensten Radiationen zu überstehen, ist allgemein bekannt. Sie würden - nach einer atomaren Katastrophe - zu den wenigen Überlebenden zählen, zusammen mit Skorpionen, Zecken, und anderem Ungeziefer.

Bei diesem Versuch, geht es um 2 Arten von Strahlungen. Nähmlich denen in den Bereichen von Ultra- und von Infraschall. Ich werde also diese Gruppe von Ratten diesen Schallwellen aussetzen und, in diversen Stufen Daten Sammeln, durch langzeitige Observierung.

Testreihe
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Schritt 1
Ich werde eine kleine Gruppe von Kanalratten aussuchen und in einem gemeinsamen Käfig unterbringen. Nach einer Akklimatisierungsphase von etwa einem Monat, beginnt die Datenerfassung über Tagesstruktur, sozialer Wechselwirkungen und Spannungsfelder, verzerrte Selbstwahrnehmungen, ungesunde Anteile der verschiedene Charakteren. Besondere Aufmerksamkeit ist den Charakterzügen zu widmen, die einem Funktionieren in der Gesellschaft nach heutigen Kriterien der Leistung und Effizienz als störende Faktoren in die Quere kommen könnten.

Schritt 2
Aus der Annahme heraus, die Ratten hätten mich früher nie schreien hören - siehe auch den hier verlinkten Post "Stress! Schrei!" - werde ich sowas von schreien... sehr sehr leise und deutlich. Was für den Menschen nicht hörbar ist, wird für die Ratten als ganz klares akustisches Signal wahrgenommen. Man vermutet, dass - je nach Intelligenz- und Motivationsgrad der verschiedenen Tiere - einige unter ihnen möglicherweise gar in der Lage sein könnten, den Sinn der übertragenen Informationen verstehen zu können.

Schritt 3
Zuerst einmal, geht es um die funktionale Ebene. Man observiert während einer so langen Zeitspanne, dass sie die für die Ratten als unerträglich empfunden wird, wie diese sich verhalten. Duch einfache Observation und Datenerfassung, werden sowohl das Verhalten der einzelnen Individuen wie auch die sozialen Komponenten, deren Auswirkungen und auf der Zeitachse bemerkbahre Veränderungen festgehalten.



Schritt 4
Davon ausgehend, dass die Ratten die ununterbrochene Schallberieselungen zu beginn fast nicht wahrnehmen doch mit der Zeit vermehrt als Stressoren empfinden werden, geht man davon aus, dass der Stress unvermeidlich einen Level erreichen wird, der für die Testsubjekte als nicht mehr ertragbar empfunden wird. Dem entsprechend, werden im sozialen Verhalten der Testsubjekte vermehrt Agressionen auftauchen, bis hin zu heftige Kämpfe und Konflikte, welche ihren Tribut an Verletzen und eventuell sogar an Opfern fordern werden. Dies tönt grausam. Ist es auch. Doch das ist gut so, denn aus diesem Grund wird das ganze Experiment durchgeführt.

Schritt 5
Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Ratten - wie es anzunehmen ist - völlig zerstritten und gestresst sind, sich gegenseitig beginnen zu zerfleischen und eventuell Morde in Auftrag geben, sage ich ihnen, in Wahrheit seien sie keine Ratten! Weder domestizierte (wie einige von ihnen bestimmt ins Geheime immer hofften doch nie auszusprechen wagten), noch Kanalratten. Nein, sie sind kleine, als Säugetiere getarnte, Käfer (Biitel Vulgaris). Und zwar schecht riechende Käfer oder, um ganz ehrlich zu sein, übel stinkende Käfer (Agli Stinkyus Biitelum). Die zu diesem Zeitpunkt auftretende Reaktionen der einzelnen Testobjekte sind volkommen unvorhersehbar. Man vermutet, dass die einen sich einfach durch den erlittenen Shock auf den Rücken kehren werden - Position aus der sie sich aus eigener Kraft nicht mehr zu befreien wissen und, somit, dem Tode geweiht sind. Bei anderen hingegen, werden die agressiven Züge um so stärker auftreten. Sie werden ihre Verzweiflung in pure Agression umwandeln und ihre Artgenossen aufs Heftigste attackieren. Eine letzte Gruppe könnte den Stress in Selbstzerstörung umwandeln und damit beginnen, sich zu Tode zu besaufen, Drogen zu konsumieren und zu Dealen, Selbstverletzung zu praktizieren. Andere möglicherweise auftretende Verhaltensweisen sind extreme sexuelle Praktiken, Prostitution, Medikamenten-Abusus, usw. Es ist anzunehmen, dass generell eine Tendenz zur sozialen Isolierung bis hin zum sozialen Selbstmord bei allen Testobjekte zu beobachten sein wird. Dies tönt grausam. Ist es auch. Doch das ist gut so, denn aus diesem Grund wird das ganze Experiment durchgeführt.

Schritt 6
Der letzte wichtige Schritt ist die Sammlung von Daten betreffend phisiologischen Veränderungen, die wissenschaftlich nachzuweisen sind. Zu diesem Zweck wird von der pathologischen Abteilung (präziser als Gerichts-Medizin zu bezeichnen) die Hirne der Testobjekten analysiert. Zum Vergleich werden Hirne von Kanalratten genommen, die nicht den oben beschriebenen Stressoren ausgesetzt wurden. Die Gerichts-Medizin wird bestimmt interessante Erkentnisse liefern können, welche - unterstütz von den Daten der Schritte 2 bis 5 - die Gewissheit geben werden, dass Kanalratten keine Sozialwesen sind und auf keinen Fall im Stande sind, sich gegenseitig in der Suche nach Überlebensstrategien zu unterstützen. Dies tönt grausam. Ist es auch. Doch das ist gut so, denn aus diesem Grund wird das ganze Experiment durchgeführt.



Resultate
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Wie oben beschrieben, wird die Testreihe nach Kriterien der volkommenen Uneingenommenheit und der neutralen, nicht einwirkenden Observierung durchgeführt. Die Resultate sind also absolut nicht Parteisch und zum jetzigen Zeitpunkt nicht Einschätzbar. Der Aspekt der 100% Offenheit für jegliche Art von Resultaten der Testserie kann nicht genügend hervorgehoben werden. Als kantonale Institution ist mir die absolute Unabhängigkeit von jeglichem Partei-, Konfessions- oder kulturellen Einflüsse wichtig und als unabdingbare Voraussetzung für professionelle Resultate zu betrachten.

Literaturquellen
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a) Harte Klinkik - Armdrücken - Doktor Y - 2008 - Verlag: Die Härte.

Bericht über eine Runde Armdrücken zwischen einem Pfleger (Rattum Domesticus) und Doktor Y (Rattum Vulgaris Canalum). Der Pfleger soll sich auf einen Wettbewerb im Armdrücken mit Doktor Y eingelassen haben. Als der Pfleger schon mit ganzer Kraft am drücken war, fragte ihn der Doktor ob er schon begonnen habe. Er konnte nicht einmal die Frage beantworten, schon dermassen ausser Atem war er. Doktor Y begann also Kraft einzusetzen und der Handrücken des Pflegers erlitt schwerwiegende Prellungen beim Aufprall auf die Tischplatte. Die Legende besagt, dass der Pfleger sein Leben lang diesen Wettkampf nicht vergessen wird.

b) Harte Klinik - Tischtennis - LET US SHINE - 2008/2009 - Herausgeber: Härtefall.

LET US SHINE (Rattum Domesticus) und Doktor Y (Rattum Vulgaris Canalum) spielen eine Partie Tischtennis. Doktor Y gewinnt alle Games und läuft mit Stolz geschwollener Brust weg, mit dem Satz "Ich mache keine Geschenke". Zu erwähnen ist, dass er zuvor seinen Kontrahenten in "No Country for Old Men" geschickt hatte, mit der Überzeugung einen ganz raffinierten Spielzug gemacht zu haben. Anstatt der gewünschten Demütigung der domestizierten Ratte, erreichte er einzig dessen besten Belustigung und Unterhaltung. Wer der Alte ohne Land sein wird, am Schluss, wird Doktor Y schon noch merken... Wer zuletzt altet, altet am Besten! Vor Wut entbrannt wird Doktor Y das Alter Ego von LET US SHINE ins Spiel schicken, mit dem Befehl, in zu vernichten. Siegessicher, widmet sich die Kanalratte nun ihren Ferien. Für sie völlig unerwartet kommt die Eingebung, die domestizierte Ratte keineswegs vernichtet zu haben, sondern einzig vorübergehend geschwächt. Völlig unvorbereitet erwischt ihn den Konter des LET US SHINE, der mit einem Smash den Ping Pong Ball mit voller Kraft in seinem Auge schlagen wird, nach dem Match-Point. Doktor Y wird sein Leben lang diesen Match und die damit verbundene Demütigung nicht vergessen.

c) Harte Klinik - Borderline-Patienten haben nicht zusammen zu kommen! - Gemeinsames Werk vereinter Wahnärzte - 1732/2009 - Verlag: Der Wahn sind wir!

Der Verein der Wahnärzte des Kanton Zürich ist seit 1732 der deklarierten Überzeugung, dass Borderline-Patienten keine Beziehung zu pflegen haben. Diese enden, wie aus genau dokumentierter Erfahrung aus knapp 3 Jahrhunderten zu vernehmen ist, in der quasi 100% Gesamtheit der Fälle, in einer absoluten Katastrophe. Als simbolisches Beispiel wird der Fall von Bob Marley zitiert, der sich mit der Sonne und der Liebe Jah's vereinen wollte - siehe auch den hier verlinkten Post "Y versus Bob". Um solche unheilvolle Beziehungen zu verhindern ist jegliches Mittel gerechtfertigt und sogar gewünscht, im schlimmsten Fall werden die Patienten auf dem Dorfplatz des Kleinstaates Guantánamo gelincht, vor den Fenstern der ärztlichen Direktion (welche die Exekution ihrer Befehle überwachen möchte) und den Fenstern der Billigst-Arbeiter für internationale Kosmetik-Firmen (welche die Exekution als Wahrnung und Druckmittel im Fall komischer und nicht genehmer Gedanken mitzubekommen haben). Bis zum Erscheinungsdatum dieser Publikation im Januar 2009 waren keinerlei Veränderungen in der Durchführung solcher Praktiken bekannt.

Rahmenbedingungen
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Zur Durchführung dieser für die Menschheit wichtigen Experimente und Versuchsreihen, benötige und beantrage ich ein Budget von etwa SFr. 3.2 Mio. sowie, zusätlich, die zu Verfügung Stellung von etwa 50 Pflegern, 8 Ärzte und Therapeuten, 2 Sozialarbeiter, 2 Mitglieder des Physiotherapie-Teams, 2 Helikopter, 1 F/A 18, 1/3 der Fläche des Kantons Zürich, 2 Migros-Filialen, 2 Ergotherapie-Teams, 80 Patienten und 3 komplette 007-Ausrüstungen. In Anbetracht der öffentlichen Nützlichkeit und Notwendigkeit dieser Labortests, habe ich überhaupt keine Bedenken und Skrupeln diese Steuergelder und Ressourcen zu verpuffen. Die nächsten Generationen werden mir dankbar sein. Hiermit biete ich dem Steuerzahler des Kantons Zürich die Möglichkeit, einen Teil dieses Ruhms selber zu verdienen und kassieren. Grosszügigerweise bin ich bereit, dieses meine Prestige-Projekt mit der ganzen Bevölkerung zu teilen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Hamster bedanken für seine stetige und unkonditionierte Unterstützung. Er ist immer eine Quelle der Inspiration und Kraft für mich gewesen.