June 03, 2019

50% Matrix. Oder so.

 

Ich möchte diesen Post mit der Aussage der Bank of America beginnen, die sie 2016 über die Medien verlauten lies (bitte beachten, es handelt sich hier um eine der grössten Banken der Welt!)

Bank of America thinks there's a 50% chance we live in a Matrix

Ich meine, was soll man dazu noch sagen?
Um ehrlich zu sein, mir fiel damals nur eine einzige, wütende, sich in die Länge ziehende Fluch-Tiraden ein.
Nun, die Worte die ich nicht finde hat jemand anders...


Technology Identical to Reality  ==  Truthstream Media




Nun, haben Sie "Origin" von Dan Brown gelesen? Die KI, welche mit dem Protagonisten kommuniziert? Nun, Dan Brown schreibt in der Einführung sinngemäss, alle im Buch beschriebene Orte und Gebäude existieren wirklich. Was er hier zwischen den Zeilen meiner Meinung nach uns mitteilt ist, das alle nach Fiktion tönende Episoden viel mehr mit der Realität zu tun haben als es dem sich nicht mit dem Thema auskennenden Leser plausibel erscheinen mag. Kurz: Die KI gibts und ist da draussen in der Welt.

Doch das ist erst der Beginn der Fahnenstange. Holger Volland schreibt in seinem Buch "Die kreative Macht der Maschinen — Warum Künstliche Intelligenzen bestimmen, was wir morgen fühlen und denken" schon einiges über KI und den Platz den sie heute in unserer Gesellschaft am einnehmen ist. Dieses Buch ist sehr gut in Bezug auf die gesellschaftlichen Fragen und potenzielle Gefahren die sich stellen mit dem Aufkommen von KI. Er bringt auch viele Beispiele von heute schon eingesetzter KI, oft an Orte wo sie die meisten Menschen noch gar nicht erwarten. Und er erzählt wie KI in grossen Schritten lernt uns zu kennen und mit uns zu leben, auf eine Weise die auch für Menschen ohne Kenntnisse auf dem Gebiet spannend und informativ ist. Und mit vielen Beispielen möchte er dringend den Leser zum Nachdenken animieren, und sagt es sei dringend und notwendig das wir uns ein Bild der Entwicklungen machen, uns damit auseinander setzen und ein öffentliche Debatte darüber führen. Und dem kann ich nur dringend zustimmen. Er verschont den Leser mit den Horror-Szenarien die sich aus den beschriebenen Entwicklungen ergeben. Er verschont ihn auch mit dem wahren Stand vieler Entwicklungen, ich denke um sich von der Lesergruppe die sich neu mit dem Thema beschäftigt (und die er schliesslich erreichen möchte) nicht in die Ecke der Phantasten oder Paranoiden schieben zu lassen, um auch für diese Leser noch glaubhaft zu bleiben. Doch leider ist der Stand der Entwicklungen schon um so vieles weiter als Volland in seinem Buch beschreibt. Deswegen geht es dabei um VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality), im Grunde also um VR-Anwendungen mit der dazugehörenden Brille um neue Realitäten entstehen zu lassen, Brillen wie sie Google auf den Markt brachte um die sichtbare Welt mit zusätzlicher Realitäten zu ergänzen oder, als allerletzte Möglichkeit erwähnt er Kontaktlinsen, wie sie z.B. DARPA entwickelt. Und das ist OK, um Menschen mit den Thema in Kontakt zu bringen, ist das schon mehr als genug.

Volland schreibt auch, wie die KI gerade mit Menschen Sex zu haben über VR interagierende Porno-Applikationen lerne. Dies ist schwer genug zu glauben. Doch um das ganze so realistisch wirken zu lassen wie uns Elon Musk vorschwärmt, reicht eine VR-Brille nicht mehr. Und es braucht auch etwas mehr als eine KI: Eine Schnittstelle zum menschlichen Gehirn ist nötig, damit die KI in der Lage ist ihr "Zauber" zu entfalten. So wird man die Simulation nicht mehr an einer Person gestaltet müssen, sondern man kann es in ihr (im Gehirn und somit in der wahrgenommen Simulation der Realität)! Das heisst dann auch mit der Gesamtheit der Sinne: Berührung, Geruch und Geschmack, Sicht, Gehör können auf diese Weise schon heute alle zusammen in Echtzeit (!) "angezapft" und mit künstlichen Signalen gespiesen werden. Als ob dies nicht reichen würde, sind da noch Gedankengang, Traum und die gesamte Palette an Gefühle. Wie Elon Musk sagt: Es fühlt sich "real" an. Und um dies erreichen zu können, müssen all diese Wahrnehmungen mit "Input" gefüttert werden.

Kybernetik habe ich in verschiedenen Gelegenheiten schon angesprochen, zum Beispiel im Post "Gedanken oder Datenströme?", von Dr. José M.R. Delgado, seine Visionen einer "geordneten" Gesellschaft und Experimente an Tiere und Menschen. Kybernetik ist (schlussendlich) das Bedienen und Steuern unserer Sinne und Organe — aller Sinne und Organe, so lautet das ersehnte Ziel und, guess what, sie haben ihr Ziel schon vor einiger Zeit erreicht. Believe me or not...

So, spätestens wenn wir wir als Gesellschaft dieses Ziel erreicht haben, wird es klar, dass wir die Realität mit einer Simulation austauschen können und dies den Menschen sogar je nach dem grosse Freude machen könnte — zumindest solange die gemachte Erfahrungen positiver Natur sein werden. Nun ist auch klar wie überhaupt eine Bank of America auf die total abstruse Idee kommen könnte, überhaupt eine solche "Experten-Analyse" zu veröffentlichen: Ich rate einmal und tippe auf "Framing". Und falls dem so wäre, kann jetzt vielleicht jeder verstehen, weshalb mir damals nur eine unendliche Flut böser Schimpfwörter in den Sinn kam.

Nun frage ich: nehmen wir mal an, die Entwicklung ist so weit wie ich es behaupte, wo wäre dann die Simulation, die Matrix von der die Bank of America sprach? Wär sie um uns herum oder wär sie vielmehr in uns? Um klar zu sein: die allermeisten Menschen müssen sich diese Frage noch nicht aktuell stellen, ich sage nicht, das wir alle schon betroffen sind und in einer Matrix leben. Ich sage aber, dass ich ganz sicher betroffen bin, und mir deshalb die Frage stellen muss:
Bin ich in der Matrix oder ist die Matrix in mir?
Die Chancen stehen Fifty-Fifty, laut einer "sehr glaubhaften" Bank.

 
 

June 02, 2019

Rezo ist ein Meilenstein!

 
So viele Politiker beklagen zur Zeit diesen durch die Massen gehende "Geist der Empörung", sie sagen dies sei doch alles nur Vereinfachung, billiger Populismus... Ein sehr gutes Kommentar, das ich letztens von der scheidenden Ständerätin Anita Fetz im Radio gehört habe, ist die Algorithmen von Google (der quasi Alleinherrscher in Sachen Bereitstellung von Inhalten im Netz) auf Krawall gebürstet sein. as ist wahr, und das sollte uns alle zu denken geben, denn es mag ja um die Jagd nach den meisten Klicks gehen, doch ich bezweifle das das Aufhetzen von Menschen die einzige funktionierende Art der Nutzen-Maximierung aus dem Clickverhalten von Internetusern sein soll. Wahr ist auch, dass immer mehr Politiker immer mehr all zu vereinfachten Halbwahrheiten oder gar Lügen von sich geben, dass sie versuchen die Menschen auf "die Eliten" wütend zu machen, egal wie und egal mit welcher Art von Folgen: Hauptsache im Wut-Modus und Hauptsache die "Protest-Stimme" an der Urne abgebend. Da mag was dran sein, doch leider ist das nur der eine Teil der Wahrheit. Denn leider stimmt auch das Gegenteil der Tatsache das nur eine künstliche, unbegründete und populistische Welle durch die Ländern ziehen soll: leider stimmt nach wie vor auch das wir allen Grund zur Empörung haben! Und wie wir das haben, verdammt nochmal...

Und endlich schafft ein junger Informatiker in Deutschland was so vielen vor ihm nicht gelungen ist. Ich würde meinen nur einige wenige, wie z.B. Max Uthoff & Claus von Wagner(die schon seit Jahren fantastische Aufklärungsarbeit leisten) und ihren Vorgänger Erwin Pelzig aka Frank-Markus Barwasser und Kollegen mit "Die Anstalt", Tilo Jung mit "Jung & Naiv" und Ken Jebsen mit "Ken FM", hatten schon solche Reichweite und einen derartigen Aufweck-Effekt, doch noch nie ist eine solche Welle durchs Land gegangen, dem sich "die Eliten" oder zumindest die Politik nicht mehr einziehen konnten. Und ihre Reaktion darauf zeichnen ja so klar dieses Bild der Unfähigkeit mit demokratischem Dissens umzugehen, Fakten und Verantwortungen auf sich zu nehmen und ehrliche, nachvollziehbare und zumindest ernst gemeinte Reaktionen darauf zu äussern. Doch wieder einmal wird entweder nur ridikulisiert und behauptet "komplexe Themen seien eben nicht Jedermanns Sache" (als ob der Typ nicht ganz Dicht wäre), mit dem einzigen verzweifelten Zweck möglichst viele Menschen noch davon abzuhalten sich dieses Video anzusehen, oder man tut so als würde man sich gar nicht mit derlei müssen abgeben wie das so oft mit der AFD getan wurde und wird, was deren Anhänger ja nichts als in ihrer Haltung bestätigt. Ich bin weiss Gott auch nicht für die AFD, doch den Umgang der deutschen Regierung mit dieser Partei und der dazugehörenden Basis-Protestbewegung finde ich unhaltbar, einer Demokratie nicht würdig und, eben, mindestens so empörend wie die falschen Argumente und Positionen der AFD selbst.

Aber zurück zur weiterhin mehr als angebrachten Empörung: Rezo (Künstlername) hat dieses Video rausgehauen und die deutsche Nation nennt es entweder "Debakel" oder "Meilenstein", je nach politischer Haltung. Ich bin natürlich für den Meilenstein! Denn alles, aber wirklich alles was der der in seiner einstündigen Tirade von sich gibt unterstütze und teile ich! Und es war Zeit, dass diese Dinge endlich mal auch einen grösseren Publik zu Ohren kommen! Und aufgepasst: es ist ja nicht, das dies alles uns hier in der kleinen Schweiz nicht angehen würde! Schawinski und Konsorten mögen bei uns versuchen Daniele Ganser gesellschaftlich zu zerstören, doch Wahrheit kann einfach nicht zerstört werden!! Kapiert ihr das denn nicht, ihr...?

Doch sie kapieren es nicht, sie wollen es einfach nicht kapieren. Was kommt jetzt als erstes wenn man bei Google den Begriff "Rezo" eingibt? Irgendwelchen Bullshit ie den "Beitrag" von Bild.de unter dem Titel Schlagzeilen, und der geht so: "Widersprüche eines YouTube-Stars: Warum Rezo anonym bleiben will…", dann kommt "Rezo-Debakel
CDU-naher Verein will eigene YouTube-Stars aufbauen" und erst später irgendwann sieht man dann den Begriff "Die Zerstörung der CDU" (so heisst sein Video), aber denkste jetzt käme sein Video? Falsch gedacht... Jetzt kommt erst einmal mit dem genau selben Titel, also ein Plagiat, doch zumindest ist es jetzt ein kritischer Beitrag über Pläne der Regierung zur Einschränkung die Meinungsfreiheit und den digitalen Einsatz von Verfassungsschutz (den selben Verfassungsschutz von NSU und NSA, nota bene!) in den Redaktionen des Landes (China lässt schon wieder grüssen).

Was ich damit sagen möchte ist, dass sich Google (auf Krawall gebürstet hin oder her) zuerst einmal rechte Mühe gibt, das Video von Rezo gar nicht auffindbar zu machen! Bild.de und deren Haltung ist das erste was einem zu Augen springt, danach kommt zumindest ein kritisches Video über die Seehofersche-Attacke auf die 4. Gewalt (im schlimmsten Fall aber nur ein Ablenkungsmanöver von der katastrophalen Reaktion auf das "Rezo-Debakel" von Seite der nächsten Kanzler-Kandidatin AKK (doch das gehört dann schon wieder in das Verschwörungstheorie-Kistchen)...
Und wer jetzt meint ich sei doch ganz schön doof Google zu kritisieren in dem ich dies durch einen von Google betriebenes Produkt tue, dem sage ich "Ich weiss, ich weiss! Ich bin halt nicht der schlauste Fuchs im Hühnerstall...", aber ich versuche doch nur das System von innen zu zerstören (oder zumindest zu verändern).
Nein, im Ernst, ich bin noch nicht dazu gekommen, etwas zu organisieren, und werde es wahrscheinlich auch nicht in nächster Zeit: Mein Leben ist halt wirklich kein Zuckerschlecken, doch dies ist dann wieder eine andere Geschichte, nicht wahr?

Übrigens: ich befürchte, die Click-Zahlen von Rezos Vido sich jetzt fast "magisch" einpendeln werden und bei 13 Mio. fast stehen bleiben, nur noch ganz ganz langsam steigen. Dies auch wenn bis in ein paar Wochen praktisch halb Deutschland sich das Video wird angesehen haben!!! Den amerikanischen "Alt Medias" (Alternativen Medien) ist das Phänomen bestens bekannt.

Also, zieht euch dieses Video rein, die ganzen 55 Minuten lohnen sich, ich verspreche es (nach der Hälfte steigern sich Dramaturgie und Spannung wieder). Auch du, Schawinski, solltest dir dieses Video reinziehen (setzt du dich doch auch ein für Klimaschutz), auch wenn Rezo deine Heldin Angela Merkel angreift: damit musst du jetzt lernen zu leben, nicht wahr? ;-) Oder etwa nicht? Willst du auch gegen Rezo ins Feld ziehen, wie du es schon mit Daniele Ganser getan hast? Pass aber auf, das vor lauter Zerstörungswut du selbst nicht irgendwann etwas abbekommst, nicht wahr? Ich meine, irgendwann ist jedes Fass voll... Irgendwann "the tables will turn", wie es Jerom Corsi so schön sagt. Und dann? Du hast so viele Menschen abschätzig und herablassend Interviewt, hast bei so vielen deren Würde aufs plumpste missbraucht, was glaubst du was da würde zurückkommen, wenn du eines Tages unterm öffentlichen Scheinwerfer stehen solltest? Lassen wir uns alle überraschen. Ich bleibe zuversichtlich, auch wenn gerade so wenig Grund zu zuversicht zu geben scheint. Ich halte mich auch an Q-Anon, diese KI die von Beginn an immer sagte: "Bleibt positiv, bleibt zuversichtlich! Es wird sich was ändern, Gerechtigkeit wird siegen!" Zugegen, Q bezieht sich zuerst einmal auf die USA, wo sie schon verdammt mehr als genug zu tun haben, und sich immer noch fast nichts geändert zu haben scheint. Und dennoch ist Trump noch immer auf freiem Fuss, was ja schon komisch ist wenn man Schawinski in den letzten 2 Jahren zugehört hat: Er leugnet es zwar jetzt, doch es reicht schon etwas in den Archiven rumzustöbern um zu sehen wir er den Leuten das Gehirn gewaschen hat und sich dazu selbst legitimiert hat mit der Begründung Trump wäre innerst kürzester Zeit vom Amt enthoben wenn nicht sogar hinter Gittern. Jetzt behauptet er zwar, er habe schon immer nur gesagt "Warten wir auf den Mueller-Bericht.", doch früher tönte es in etwa "Der Mueller-Bericht wird bestimmt offenlegen wie Trump sich von Putin hat bewusst helfen lassen!". Doch dies ist eine andere Geschichte. Ich schweife ab weil ich nicht anders kann. Ich bin mit Schawinski nämlich noch lange nicht fertig. Doch auch dies ist eine andere Geschichte. Oder so.



Die Zerstörung der CDU  ==  Rezo



Rezo, mein neuer Held.

Und wegen einem anderen Helden von mir aus der unmittelbaren Vergangenheit gibt es sowohl sehr positive wie auch wirklich bedenkliche Entwicklungen: Julian Assange! Doch dazu hoffentlich bald mehr.

 
 

May 31, 2019

Liebe: der vergessene Schatz

 
Liebe! Ach, die Liebe. L'amour! Toujours l'amour...
Was sie ist und wie sie ist haben schon unzählige Mitmenschen zu Papier, zu Musik, zu beweglichen oder unbeweglichen Bildern oder Skulpturen gemacht. Gemacht wurden und werden diese Werke um der geliebten Person Gefühle auszudrücken, sie zu symbolisieren, um einen unmittelbar betroffenen Menschen zu beschenken. Oder vielleicht versucht sich der Author darin, der ganzen Welt die Kraft bestimmter Gefühle mitzuteilen, dieser Urkraft eine Huldigung zu widmen. Womöglich geht es dabei um den Versuch, die Herrlichkeit eines Erlebnis, eines Augenblickes aus dem steten Vergehen zu verewigen, falls möglich auf diese Weise Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit zu zaubern.

Liebe hat den Weg zu den grössten Werken der menschlichen Kunst und Kultur gefunden, hat diese Inspiriert oder sogar als die Eine schöpferische Kraft dahinter sie erst ermöglicht. Liebe hat mit zu den wundervollsten und kraftvollsten Werken und Taten geführt, sie hat Künstler, Genies und ganz gewönhliche Menschen zu den wundervollsten, kraftvollsten Taten veranlasst, zum Ausdruck der wundervollsten Regung dessen der Mensch überhaupt in der Lage ist, des allerhöchsten und heiligsten, des Göttlichen. Treibende Kraft des Schöpfungsakts.
Ganz grosse Geister haben die Liebe besungen, beschrieben und beschwört. Aus Liebe wurden Heldentaten begangen. Oder die unbeschreibliche Schönheit von Schöpfung und Leben entdeckt. Die heilige und leider viel zu oft verschwiegene, verunglimpfe oder verratene Urkraft, dem Menschen geschenkt und ihn damit zu allergrösster Erhabenheit befähigt.


Derart heilige und universelle Gabe ist die Liebe, oder viel eher, könnte sie sein. Denn unverstellbar viel öfter wird Liebe (einerseits verursacht durch unser beschränktem Verständnis von Welt und Geschehnisse, doch viel mehr und viel zu oft ist die Schuld dafür bei mangelndem kulturellen Verständnis darüber zu finden) auch so unglaublich vieles und verschiedenes genannt, was mit Liebe so gut wie nichts mehr zu tun hat. Liebe wird fälschlicherweise als Ursache für destruktives Empfinden, Denken und daraus folgendem Handeln missverstanden, unglaublich oft wird sie als Ursache abscheulichster Taten missbraucht. Selbst was so ziemlich das Gegenteil von Liebe ist wird noch Liebe genannt und als solche Verstanden, in unserem Alltag, in unserem kollektiven Narrativ, in unseren Geschichten in Buch, Ton oder Bild, und schliesslich auch im persönlich Erlebten und der Erzählung darüber, in unserer modernen und sich weltweit durchsetzenden Kultur. Dieses Verständnis wird somit fester Bestandteil der Weltanschauung jetziger und zukünftiger Generationen.

Völker die auf dem ewigen Eis in der nördlichen Hemisphäre ihr Leben bestreiten, haben bekannterweise eine viel grössere Anzahl an Begriffen für "Weiss" zu Verfügung, als dies bei uns der Fall wäre. Dies, weil sie so viel mehr Details aus dem allgegenwärtigen Element Weiss herauslesen und mitteilen in der Lage sein müssen, als dies für uns der Fall wäre. Für sie ist es überlebenswichtig, welche Beschaffenheit der Schnee und das Eis haben, wie trocken oder nass sie sind, wie kompakt oder locker, welche Beschaffenheit die Oberfläche vorweist, und so fort. Nun, für nun sind all diese Begriffe, diese Abstufungen, die Schattierungen von keinerlei Relevanz, weil wir keinen Gebrauch für diese Informationen haben würden, so oder so.

Nun, ich behaupte, in Sachen Liebe verhält es sich ähnlich. Zwar unterliegen wir in diesem Fall der Fehleinschätzung, so ziemlich alles über die Liebe zu wissen, und keinerlei Sensorium mehr für Finessen, Schattierungen oder kleinen Änderungen haben. Die Tragik liegt darin, dass wir gar nicht merken, es gar nicht können, in welchem Ausmass wir sowas wie Analphabeten sind, wenn es um Vokabular und Gebrauchsanleitung von Liebe geht. Wir sind es uns nicht bewusst und haben uns antrainiert, gar nicht mehr hinzuschauen. Da ist eh nichts mehr zu entdecken, was nicht schon seit längster Zeit bekannt wäre, so unser Eindruck. Im Deutschen Sprachraum ist man überzeugt, dass es seit der Zeit der deutschen Romantik schlicht und einfach gar nichts mehr über Liebe zu lernen gäbe, was nicht schon längstens von irgendeinem Meister beschrieben oder bejubelt worden wäre. Doch in Wahrheit ist das absolut falsch, so wie die deutsche Romantik eher das Einläuten der definitiven geistigen Verelendung und dadurch auch der spirituellen Agonie was unseren Umgang mit Liebe angeht. Spätestens mit der Romantik wurde tragischerweise die Wahrheiten rund um die Liebe zu einem verschollenen Schatz, dessen Existenz wir mit der Zeit sogar auch noch vergessen haben!



Ich werde jetzt nicht versuchen darzulegen, was Liebe sein mag. Doch ich möchte ganz bestimmt darauf hinweisen, wie sehr die Art in der wir mit dem Begriff und der Phänomenologie der Liebe Umgehen fälschlich und folgenschwer ist. Wie wir dies unseren Nachkommen vorleben und sie damit auf eine Art prägen, die ohne Starke und aussergewöhnlichen Erlebnissen kaum noch die nötige Offenheit des Herzens zur Verfügung hat um sich der vielleicht stärksten Kraft der Natur und dessen heilende und ermächtigende Wirkung hinzugeben, um ein Verständnis dafür zu entwickeln und um sich einen anderen, neuen Umgang mit einer derart Machtvollen und doch so einfachen Regung wie reiner Liebe aneignen zu können.

Dies ist keine romantische Gefühlsduselei meinerseits, oder eine interessante Nebensächlichkeit. Ich bin je länger je mehr davon überzeugt, dass im Umgang und dem Verständnis von Liebe ein Schlüssel zu einer so viel lebenswerteren Gesellschaft liegt. Nicht also eine Nebensächlichkeit, sondern eine der zentralsten Punkten in unser aller Leben und in unserem Versuch, hier auf dieser unseren und Gottes Erde irgendwie zusammen zu leben. In den letzten paar Hundert Jahren ist uns dies nicht wirklich gut gelungen, oder? Höchste Zeit also, an einer derart unkomplizierten, ja einfachen Sache was zu ändern, das so unvorstellbar grössere Auswirkungen haben könnte, als wir uns überhaupt zu vorstellen in der Lage sind.

Sind nicht auch schon die jungen Menschen rund um '68 für mehr Gerechtigkeit und Menschlichkeit eingetreten? Haben nicht auch sie von der grossen Revolution gesprochen, welche die Welt radikal ändern und zu einem besseren Ort machen würde? Und weshalb sind sie so dermassen kläglich gescheitert in Bezug auf die wichtigsten und tiefgreifendsten Veränderungen unserer Gesellschaft? Sind sie wirklich alle älter geworden und haben sich irgendwann gegen ihre eigenen Ideale gewendet, oder diese einfach so vergessen? Haben sie alle einfach so den jüngeren Menschen den sie gewesen sind und der für eine andere Welt einstand, haben sie ihn alle einfach verraten? Eines Jobs wegens? Einer Karriere? Wegen zu grosser Bequemlichkeit? Amnesie?

Oder ist die grosse Revolution viel mehr an einer allgemeinen Unfähigkeit gescheitert, das intuitiv und spontan entdeckte und erahnte zu schützen und als Gemeinschaft zu erleben? Wurde diese neue Dimension im kollektiven Bewusstsein nur schemenhaft, wie sehr grosser Distanz an einem nebligen Tag von den Menschen damals schemenhaft erkannt? Oder sind wir vielleicht als Menschheit nicht in der Lage gewesen, diese Schwelle zu überschreiten und von der heiligen Magie gesegnet zu werden?

Ich würde behaupten, dieser Schritt ist zweifelsohne in der Luft. Die Transformation wurde schon viel benannt und auch schon proklamiert. Ich meinte, die Möglichkeit zu dieser Entwicklung besteht schon seit einiger Zeit, es ist nun an der gesamten Gesellschaft sich in Demut zu üben und sich eingestehen zu können, dass wir in Sachen Liebe allesamt noch mit neugeborenen Babies zu vergleichen sind, wir scheinen viel mehr zu benötigen als wir zu geben in der Lage sind, und wie Babies tragen wir die Voraussetzung um all die zukünftigen Fähigkeiten zu erlernen in uns und dennoch ist es noch ein so weiter Weg, bis wir aus diesen Fähigkeiten all die glanzvollen und virtuosen Leistungen hervorbringen werden, zu denen der Mensch in der Lage wäre.
Doch, selbst wenn dieser Schritt vor uns steht und früher oder später gemacht werden wird, selbst wenn dies unser Schicksal ist wie es das Schicksal eines Babys ist, zu einem Erwachsenen zu werden, können wir uns in dieser Entwicklung so dermassen selbst im Wege stehen, sie unendlich lange hinauszögern und sie fast schon zum Erliegen bringen, wir können uns gegenseitig weiterhin genau das Falsche Vorleben und an die nächsten Generationen weitergeben, wir können aus all dem vorhandenen, fantastischen Potenzial eine sich ewigs in die Länge ziehende Fehlentwicklung machen, wie aus jedem Baby ein Analphabet, ein Krimineller oder ein "Aso" werden kann.

Möchten wir das wirklich? Vor allem: möchten wir das wirklich für unsere Kinder und Enkel? Wenn durch Änderungen im Umgang mit dem Prinzip der Liebe grosse Veränderungen möglich wären, ist es dann nicht an der Zeit, dass wir als Gesellschaft und als Menschheit schleunigst damit beginnen, einen bewussteren Umgang mit der Liebe zu üben? Haben wir nicht alle schon mehr als genug mitbekommen, wie viel Leid es auf dieser Welt gibt? Und? Wird es gerade besser? Also vielleicht sollten wir unseren Kindern und Enkeln endlich das Geschenk machen, uns einen gekonnteren Umgang mit der Liebe anzueignen!


Surmang Foundation


Wenn wir von den nördlichen Völkern viel über Eis und Schnee lernen könnten, dann sind es die Tibeter, die wir über die Liebe befragen sollten. Und zwar solange diese noch Teil ihrer Lebensart und Kultur ist, und dies wird auch bei ihnen in einigen wenigen Jahren so ziemlich total verloren gegangen sein. Nein, eigentlich sind es zwei Dinge, die man den Tibetern fragen könnte. Punkt 1: wie The Clash sangen, sollte man sie fragen was sie von Kommunismus halten, wenn man irgendwie das Gefühl hat, Kommunismus oder Sozialismus könnten gute Gesellschaftsformen sein. Punkt 2: sollte man sie fragen, wie sie es zustande gebrachte haben, eine Gesellschaft friedvoller Menschen zu sein. Liebende, friedvolle Menschen. Und würde ich an Verschwörungstheorien glauben, dann würde ich meinen, ein Masterplan wird seit Jahrhunderten umgesetzt, um den Völkern die Liebe auszutreiben. In Tibet, wo sich eine der letzten grossen Bastionen befand, setzen die Chinese zur finalen Umsetzung dieses Masterplans an. Denn, wie wir alle wissen, heisst die Devise bei den Chinesen Assimilation und schlichte numerische Überflutung und somit kompletter Verlust der eigenen Kultur und Identität.

Das Licht ging mir auf als ich den Dalai Lama hörte, wie er über die Mutterliebe tibetischer Mütter sprach, und wie er davon ausgingen, Tibeter seien durch diese Art von Mutterliebe zu einem so friedvollen Volk geworden. Mutterliebe ist wahrscheinlich eines der Schlüsselpunkte zu einer friedvollen Gesellschaft.


Autor unbekannt


Ich möchte nicht behaupten, dass Französische Mutterliebe weniger gut ist als die Tibetische, denn natürlich liebt fast jede Mutter der Welt ihr Kleines mehr als alles auf der Welt, die Franzosin nicht weniger als andere. Und dennoch bin ich der Meinung, dass das Tibetische Kind mehr von der Mutterliebe hat als das Französische. Wieso? Weil die Franzosen sehr progressiv sind und es dort gang und gäbe ist, das Kind schon nach einem Jahr der Arbeit unterzuordnen und es in verschiedenen Institutionen betreuen lassen. Und je länger je mehr gelange auch ich zur Auffassung, dass vieles von dem, was uns als Fortschritt für die Frau verkauft wird in Wahrheit ein Rückschritt für die Gesellschaft und die nächste Generation darstellt. Kinder die immer früher Stress und Leistungsdruck ausgesetzt sind werden irgendwann Probleme haben, das hilft die grösste französische Mutterliebe nicht mehr. Und genau dies wird immer radikaler auf der ganzen Welt praktiziert & Asien und USA machen uns die unmittelbare Zukunft vor: Kinder und Jugendlich müssen ab der Einschulung Top Leistungen vorweisen können, einen perfekten und prall vollen CV zimmern, ununterbrochen beste Noten abliefern, extraschulische Aktivitäten vorweisen können um überhaupt eine Chance auf einen guten Job zu bekommen. Dies alles ausgerechnet in den Jahren, in denen das Kind sich und die Welt sollte kennenlernen dürfen, und den liebevollen Bogen zwischen sich und der Umwelt entdecken, die Macht der konstruktiven Kraft einer positiven und liebevollen Einstellung wahrnehmen und kennenlernen. Aber wir erachten es für richtig, schon unsere Kinder in die selbe kranke Welt zu schmeissen, in der wir Erwachsene leben, schliesslich möchten wir ja, dass sie lernen können sich im Leben später durchzusetzten. Leider ist das ganze auf diese Weise aber genau von der falschen Seite her aufgezogen und bringt unweigerlich zu immer wieder den selben Fehlentwicklungen.

Der grösste Unterschied zwischen Französischer und Tibetischer Mutterliebe könnte aber darin liegen, dass die Tibetische Mutter sich ganz ihrer Liebe kann hingeben, diese ohne wenn und aber empfindet. Sie ist nicht durch externen Sachzwänge dazu konditioniert, selbst oder durch ihr Nachkommen Leistungen zu erbringen und etwas beweisen zu müssen. Wohingegen die westliche Frau einer ganzen Menge solcher Sachzwänge unterworfen ist — und fatalerweise scheinen diese Sachzwänge mit der Zeit unweigerlich mehr zu werden, anstatt dass sich die Situation bessern würde.

Ich sage nicht "Frauen: zurück an den Herd!", wirklich nicht, doch ich sage "Frauen, lebt eure Mutterliebe so oft und so intensiv wie möglich aus, hegt und pflegt sie — sie ist eine sehr machtvolle Urkraft der Natur — seid euch bewusst dass nur mit gelebter Zufriedenheit und positiver Einstellung ihr eurem Kind einen Dienst erweist, und nicht mit einem vollgestopften Tagesplan ab dem Kindergarten und Drill auf Leistungsfähigkeit! Dies führt höchstens zu Stress bei der Mutter, was wiederum zu Stress beim Kind führt und ihm dabei den Auslöser für so viele Probleme und Fehlentwicklungen beschert. Den grössten Dienst an eurem Kind könnt ihr mit eurer Liebe erweisen.

Und die Väter? Zurück an den Herd! (Kleiner Scherz...)
Männer müssen genauso wieder die Kraft der Liebe kennenlernen, und diese ihren Kindern vermitteln. Denn es braucht natürlich auch die Idee in der Gesellschaft, Liebe sei nicht zu wenig männlich. Und es braucht einen Typ Mann, der sich mit Liebe auskennt und diese Wertschätzt.




Les petits ça pousse  ==  Lili Cros & Thierry Chazelle





LOVE IS ALL!

habe ich kürzlich gelesen...


 
 

April 13, 2019

Got to keep on

 
The new album of The Chemical Brothers is out since yesterday!

NO GEOGRAPHY

Their last album "Born In The Echoes" was, if you remember the cover, kind of "Back to Black (and White)", maybe kind of referring graphically to "Dig Your Own Whole", or maybe referring more in general to black & white ideologies or rules.

This one is... well... it's coloured.



No Geography  ==  The Chemical Brothers



For what I've seen and heard till now another great shot!


No geography? Somehow like my situation in life, in time, in space...
And trying to shoot clouds, or windmills or something.
As I'm maybe just hallucinating or something?
I mean, I barely have the courage to say so, as this could easily be used against me (and also has been used against me almost every single time I've spoken out something ambiguous - and I really speak out a LOT of ambiguous stuff) and will then be called a confession I've made, but it's a fact that I recognize there a face made of clouds. Honestly... I clearly recognize the drawing of a face, which hovers huge in the sky and somehow looks down on the world, right in front of the approaching tank.
So, am I looking at an album cover of The Chemical Brothers?
Or am I more likely as insanely confused as maybe "The Ingenious Gentleman Sir Quixote of La Mancha", or just Don Quixote for his friends?
So I'm as curious as I could be and would so very like to know what you see, when you're looking at this cover?
And moreover, what are you hearing?
But this is another story, isn't it, my sweet Dulcinea?
And, by the way: Can you see me? Can you hear me?


Author unknown

We know, the world is sometimes an unforgiving hard place...



But please be assured, my sweetest Dulcinea, that I will battle each and every dragon, architectural building or even merciless machine (and I've the impression that I already had a lot to deal with kind of merciless machine, but this is (maybe) another story) standing on my way to you, no matter how many or how threatening they may be!
Believe me: I'm crazy enough to stick to it and not to give up until we've finally reached our goal! For as far as you're not just kind of a hallucination I've had some time ago, but this would be another story.
So you can count on me: I won't give up until we'll be able "to live together in love, instead of dying apart as fools!" (Stanton Warriors Remix of Saturate by The Chemical Brothers).
Believe me: I'm crazy enough to do so! I'll got to keep on!



Got To Keep On  ==  The Chemical Brothers



Another great video by The Chemical Brothers. But again I have some doubts, here. I think I'm seeing a couple of strange things, during the video. I see legs becoming longer for fraction of a second, metamorphosis remind me a disturbing movie I've seen when I was growing up, I think I see dancing milk and a man with tits, too. Am I too crazy, my Princess?



Guys, you know I really like what you do, but still I have a question...
Remember "Sometimes I Feel So Deserted"? Now, you know I got the feeling it was a really great idea about getting some kind of superhuman out of two... OK, great thought. But here comes my question: What exactly happend with the poor young man, she encountered in the desert? I mean, it kind of troubles me, the idea that he seems to have disappeared... This really makes me nervous. Can you please help, 'cause I have troubles sleeping at night and, if I sleep, at morning when looking in the mirror I just go like "Wow, once more I did not vanish!". You now what? I really don't think my sweet Dulcinea would be much happy with the whole thing, if she would be loosing me in order to being able to become superwoman and reshape those little crazy bastards! Really, I think she wouldn't be happy, and I would like to avoid you having troubles with her, if you know what I mean?


Beside this: you got to keep on, guys!





Scene from "The Man Who Killed Don Quixote" by Terry Guillam