October 31, 2010

siesta & winterschlaf

 
1 Jahr...?

Ich habe das Gefühl, diesen Sommer Siesta gehalten zu haben, nach dem letzten Winterschlaf. Und nun geht es schon wieder ab ins Bett... Ich komme gar nicht dazu, was zu machen. Krasse Schlaf-Therapie, ihr Wahnärzte.
 
 

October 29, 2010

warten auf den Kammerjäger

 
In der Harten Klinik meinte Küchenschabe, als er mitbekam wie ich "Hung Up" von Madonna hörte, dies sei ein äusserst guter Song. Er schloss die Hand zu einer Faust und spreizte dann den Daumen ab, nach oben zeigend...

Küchenschabe erinnert sich vielleicht wie ich ihm einmal sagte, er würde höchst wahrscheinlich einmal meine Mutter kennenlernen. Möglich, dass er es inzwischen nicht unbedingt als wünschenswert empfindet, tut sie doch am liebsten Menschen die sie ärgerten aufblasen und verhopsen!

Auf Küchenschabe werde ich noch zurückkommen, ist er auch einer der wenigen Menschen die mich ziemlich wütend machen obwohl er nicht in beruflichem Rahmen mit mir zu tun hatte. Eine Privat-Person, die... ehhmmm... Hung Up! Wart's ab! Ich werde dir noch zeigen was ich kaum erwarten kann, worauf ich so müde bin zu warten: Ich zeige dir wo der Kammerjäger hängt.

Autor unbekannt


Hung Up  ==  Madonna

Time goes by so slowly
Time goes by so slowly
Time goes by so slowly
Time goes by so slowly
Time goes by so slowly
Time goes by so slowly

Every little thing that you say or do
I'm hung up
I'm hung up on you
Waiting for your call
Baby night and day
I'm fed up
I'm tired of waiting on you

Time goes by so slowly for those who wait
No time to hesitate
Those who run seem to have all the fun
I'm caught up
I don't know what to do

Time goes by so slowly
Time goes by so slowly
Time goes by so slowly
I don't know what to do

Every little thing that you say or do
I'm hung up
I'm hunging up on you
Waiting for your call
Baby night and day
I'm fed up
I'm tired of waiting on you

Every little thing that you say or do
I'm hung up
I'm hunging up on you

Waiting for your call
Baby night and day
I'm fed up
I'm tired of waiting on you

Ring ring ring goes the telephone
The lights are on but there's no-one home
Tick tick tock it's a quarter to two
And I'm done
I'm hanging up on you

I can't keep on waiting for you
I know that you're still hesitating
Don't cry for me
'cause I'll find my way
you'll wake up one day
but it'll be too late

Every little thing that you say or do
I'm hung up
I'm hunging up on you
Waiting for your call
Baby night and day
I'm fed up
I'm tired of waiting on you

Every little thing that you say or do
I'm hung up
I'm hunging up on you
Waiting for your call
Baby night and day
I'm fed up
I'm tired of waiting on you

My heroine: I'll never get tired of waiting on you.


It's been three years
since I'm knockin' on your door,
and I still can knock some more.
You know: Hard Knocks!
Bob Marley & LET US SHINE

Bild von Max Sauco
 
 

October 22, 2010

Dr. Y und das Klavier

 
Dr. Hieronymus Y hat es nicht so mit gewissen Dingen. Zum Beispiel Red Bull oder Coca Cola... Schicken die Götter eine kleine, ungefährliche, süsse Flasche Cola in "The Gods Must Be Crazy", dann ist es bei ihm eine Riesen-Dose und, unweigerlich, werden Menschen verletzt!

Bild von David Lachapelle



Bestellt er zu essen, bekommt er stattdessen Musik!

Missverständnis  ==  Mani Matter

Wi me sech doch mängisch missversteit
I ha gmeint, i heig ihm dütlech gseit
Was i will dass är mir is Hus spedier
Jitz scheckt dä statt ere Bratwurscht es Klavier.

Nid dass gäg Klavier ig öppis hätt
Nei, ou es Klavier isch an sich nätt
Aber zu Salat, Röschti umne Bier
Nimmt me doch e Bratwurscht, kes Klavier.

I wott gwöss ned stur sy, s'lit mer färn
Teil hei vilicht Bratwürscht gar ned gärn
Trotzdäm wär e Mönsch vor ner sältner Gier
Nähmt er statt er Bratwurscht es Klavier.

Zueggä, dass sech Bratwurscht ned empfihlt
Wenn mä gärn e Chopin-Walzer spilt
Ja vilicht für das nämmt i allwäg schier
Lieber als ä Bratwurscht es Klavier.

Aber i ha Hunger, wärn gärn satt
Sitze vor mir Röschti mit Salat
Chätsche da derzue zwüsche zwe Schlück Bier
Luschtlos are Taschte vom Klavier.


 
 

October 21, 2010

beruhigend

 
Ich erzähle einem Sozialarbeiter, wie ich von der Helsana ohne Vorwarnung ausgesteuert wurde und so, praktisch von einem Tag auf den Andern, von 8000.- SFr Monatseinkommen zum Sozialfall wurde. Und ich sagte, wie sehr ich dies unglaublich und ungeheuerlich fände, dass eine solche Versicherung nicht die Verantwortung habe, jemanden vor dem Gang zum Sozialamt zu bewahren — zumindest das Möglichste tun und ihn unterstützen, um dies zu vermeiden. Ich meine: Jeder Arbeitgeber muss seinem Angestellten eine Kündigungsfrist gewähren. Wenn die Helsana, als Krankentaggeld-Versicherung, über 2 Jahre lang, mein Einkommen sichert, hat sie nicht die moralische Verpflichtung mir zumindest die Chance zu geben, mein Lebensstandard anzupassen und somit Betreibungen und Pfändungen zu vermeiden, wenn sie ihre Pflicht erfüllt hat?

Die Antwort, die ich damals bekam war ja sehr beruhigend:
Das ist ja nicht so, normalerweise.
Also... Um zu Rekapitulieren... Ich werde von heute auf morgen zum Sozialamt geschickt, werde garantiert betrieben, habe (gerade!) eine viel zu teure Wohnung bezogen, und rege mich über die Helsana auf, die das alles hätte vermeiden können. Und da ist ein Typ der sich offensichtlich damit auskennt, wie so was im "Normalfall" abläuft, der mir sagt ich solle mich nicht aufregen, denn normalerweise würde die Helsana nicht so mit ihren Versicherten umgehen. Da ist ja mal eine beruhigende Neuigkeit! Sehr beruhigend...

Nur, das Problem dabei ist, in den letzten 3 Jahren ist mir wahrscheinlich ziemlich Vieles zugestossen, was mich aufgeregt hat doch nicht hätte aufregen sollen, denn "normalerweise" würde es anders laufen. Und dazu kommt, dass ich durch meine Beschuldigungen alle Symptome eines Paranoiden und sogar eines Amokläufers aufweise. Denn, dies ist der typische Schluss den man im Nachhinein bei einem Amokläufer ziehen würde: Man würde sagen dass alle Zeichen da gewesen sind. Aber ich drehe die Sache um und behaupte, dass ich (aus welchen Gründen auch immer) Dinge durchmachen musste die einen Menschen derart in seiner psychischen Stabilität gefährden könnten, dass die Entwicklung von Selbstmord- oder sogar Mord-Gedanken nicht überraschen würden. Ja, im Nachhinein wäre dies sogar ein ziemlich typischer Fall von einem Amokläufer, einem armen, gekränkten Paranoiden, der die ganze Welt gegen ihn sieht. Ganz typisch. Doch, ich werde nicht durchdrehen. Ich werde niemals mehr als eine Scheibe zerschlagen. Das Durchdrehen überlasse ich anderen, wie zum Beispiel Doktor Y.

Und nun frage ich den Leser: Ist das nicht beruhigend zu wissen, dass unsere moderne Psychiatrie aus einem Junkie einen Menschen mit riesen Potential machen kann? Gut, ja, das Potential zu Verwüsten und zu Töten... Aber Potential! Einer der Aufträge der Psychiatrie lautet ja, den Patienten dabei zu unterstützen seine Potentiale zu entdecken und zu entfalten. Nun, die Harte Klinik und die Helsana haben hier ganze Arbeit geleistet!

Für mich beruhigend: Ich habe noch ganz andere Potentiale.

Zdenek Janda: Fighter


Nicht destruktive Potentiale. Aber auch die des Kämpfen. Denn, diesen Kampf sehe ich nicht als destruktiv, hilft er mir doch beim Überleben. Und, sollte er auch nur einen einzigen Menschen davor bewahren können ähnliches zu erleben wie ich, dann ist er das Wert gewesen. Wenn all das Leiden, das ich überwinden musste, zur Bewahrung anderer dienen kann, dann könnte ich sogar damit leben. Doch so weit ist es noch lange nicht. Also beruhige ich mich und kämpfe weiter, in einer Welt des Hieronymus Bosch.


Spokes for the Wheel of Torment  ==  Buckethead & Dan Monti
Most of the paintings by Hieronymus Bosch