February 05, 2012

Glück als PowerPoint

 
BREAKING NEWS
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Es wurde uns ein Video zugeschickt, dass in der Harten Klinik zur internen Schulung gebrauch findet. Der letzte Teil, als der Vortragende merkt was für einen unsäglichen Stuss er da gerade von sich gibt (also das mit dem "Füdli Versohle") das ist was in der Harten Klinik dann mit allen den gemacht wird, die mit einer PowerPoint-Präsentation irgendwie nicht einverstanden sind. Dies geschieht aber später, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, in der Iso-Zelle. Und die Wahnzapfen der Klinik behaupten dann, diesen Menschen würde dies sogar gefallen und sie währen auf dies aus.



Glück im Hirn  ==  Hanspeter Burri alias Mike Müller
Bei Giacobbo/Müller






Oder, ihr verdörrten Hirnklumpen, ihr habt doch ziemlich sicher noch behauptet, ich habe das so wollen, nicht? Vielleicht habt ihr sogar behauptet, ich brauche sowas, ich suche es regelrecht und es sei das Einzige, was mir eine Art Befriedigung beschere — ausser natürlich Bier und Schnaps und alle möglichen Drogen. Falsch! Obwohl die ganz grossen "Lämpe i de Familie" noch vor mir standen, war ich glücklich darüber, mich in einem "geschützen Raum" zu wissen. Ja genau, so hat die Glücks-Ente, die sich als Therapeutin bezeichnete, meinen Aufhentalt in der Klinik benannt: Einen Geschützen Raum. In Wahrheit ist diese Klinik aber ein Übungsplatz für das Auslösen von Lavinen: Diese werden regelmässig über bestimmte Patienten zum rollen gebracht. Ich wusste dies damals noch nicht und war glücklich, Ich habe dies auch jedem erzählt, der zuhörte — was ihr Schrumpf-Hirne offensichtlich nicht getan habt. Meine beiden Depots waren bis an den Rand und mehr gefüllt, und ich war einfach nur glücklich und nervös, bevor ihr Deppen mit Lavinen und dem Pisten-Bully aufgekreuzt seid und alles plattgemacht habt — und dabei habt ihr noch einen Steifen bekommt! Denn nicht denen der das "Füdli versohlet" wird haben Freude daran, ihr Wahnsinnigen bekommt noch einen Steifen wenn wieder mal ein Patient fixiert wird und ihm eine Spritze in den Arsch verpasst wird! So sieht es doch aus...

Mein ganzes Serotonin, das habt ihr mir (wie Vampire es mit Blut machen) abgesaugt! Was übrig blieb war Adrenalin, nichts als Adrenalin. Adrenalin, dass mit 200 durch den Körper raste und womit mein Hirn nichts anzufangen wusste, war ihm doch gar nicht bewusst woher all dieses Zeug plötzlich hergekommen war.

Ich habe es euch schon vor Jahren versprochen und erneuere mein Versprechen heute: Ich werde solange dran bleiben, bis man auch euch zu eurem Glück verhelfen wird! Ich möchte, dass man eure beiden Seen für die Herstellung von sauberer Hydro-Energie benutzen kann, so werden sie zum ersten Mal wirklich etwas gutes für die Allgemeinheit leisten können. Ihr sieht: Ich meine es ja nur gut und möchte für euch nur das Beste!
 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

January 29, 2012

zum 5. Mal schon

 
Heute, 29. Januar 2012, ist ein Sonntag. Wie damals, im Jahre 1967 es ein Sonntag gewesen ist. Damals, als ich auf die Welt kam. Vor 45 Jahre.

Doch noch viel mehr bedeutet mir heute eine andere Zahl: die Fünf.

Seit dem Tag, als die Junge Dame und ich das Glück hatten, aufeinander zu treffen und uns sehr schnell zu erkennen, seit diesem Tag ist heute schon zum 5. Mal ein 29. Januar gekommen und wieder gegangen.

Ich lernte die Junge Dame im Alter von 40 kennen. Der erste Geburtstag wurde von den Ärzten öffentlich verkündet (womit sie meine Privat-Sphäre zum ersten Mal gravierend verletzten). Dieser erste Geburtstag nach Begegnung mit der Jungen Dame schien noch unter einem (den Umständen entsprechend) guten Stern zu stehen. Danach musste ich 4 Mal dieses Datum erleben und mehr Leid als Freude dabei empfinden.

Denn jeder Geburtstag oder sonstiger Feiertag erinnert mich nur an die Zeit, die mir gestolen wurde. Mir und natürlich der Jungen Dame.

Ich hätte es nie geglaubt, dass Psychiater oder Versicherungen oder wer auch immer überhaupt in dieser unseren Schweiz eine solche Macht haben könnten. Die Macht, anderen Menschen einfach schnell mal 4 oder 5 Jahre zu rauben.

Wie die graue Gestalten in Momo, von Michael Ende.

Nun bin ich 5 Jahre älter. Ansonsten war diese Zeit für nichts gut. Alle Bereiche, in denen ich einen Fortschritt machen konnte, wären auch ohne diesen ganzen Wahnsinn mit Erfolg und Fortschritt gesegnet gewesen. Doch sehr viele Bereiche meines Lebens sind seitdem von Rückschritt gezeichnet.
Rückschritt, Leid, Misserfolg, Frust. Alles, was an Positivem zu bemerken ist, wäre so oder so positiv geworden. Und, so meine Behauptung, die Fortschritte wären unglaublich viel grösser gewesen, ohne die Einmischung der Wahnärzte.

Ihr schuldet mir 5 Jahre!!! Und so so undenkbar vieles mehr...

Frau Schnufiigugegl
Schon seit einigen Jahren fühle ich mich so viel älter als mein Alter. Wann werde ich mich endlich einmal wieder etwas jünger fühlen dürfen, als das Alter in meinen Dokumenten? Wann werde ich mich endlich wieder fragen dürfen: Wie alt bin ich denn eigentlich?
20?
25?
bestimmt nicht mehr als 35, oder?

Wenn werde ich wieder von dem Jung-Brunnen profitieren dürfen, der du nun einmal für mich bist?

 
 

January 25, 2012

satellites of love

 
Rendez-vous astronaut is around, looking for satellites, for a shining better idea, for a kiss.

And, between all those satellites, the astronaut is looking for the very special one: that lovely idea, that one kiss.


Looking For Satellites  ==  David Bowie

Nowhere
Shampoo
TV
Come back
Boy's own
Slim tie
Showdown
Can't stop

Where do we go from here?
There's something in the sky
Shining in the light
Spinning and far away

Satellite
Satellite
Satellite
Satellite
Looking for satellites
Looking for satellites

Where do we go to now?
There's nothing in our eyes
As lonely as a moon
Misty and far away

Satellite
Satellite
Satellite
Satellite
Looking satellites
Looking satellites



 
 

January 17, 2012

Migräne und Deutung

 
In meiner Jugend gefielen mir ganz besonders 2 Maler
  • Salvador Dalì
  • Victor Vasarely

In der Harten Klinik würde man diese List als Indiz interpretieren, für eine mehr als offensichtliche
  1. bi-polare Persönlichkeits-Störung
  2. wenn nicht sogar
  3. gespaltene Persönlichkeit

Der "missing Link" zwischen den Beiden stammt aber ausgerechnet aus der Schweiz, in der Person des
  • M.C. Escher

Dank diesem Schweizer Mitgenosse kann ich mich beruhigt der Kunst des Viktor Vasarely hingeben — in der ich in früheren Jahren schon das eine oder andere Mal eingetaucht bin um nach einer fantastischen Reise wieder an die Oberfläche zu kommen — ohne Angst haben zu müssen, deswegen als Abstraktions-Junkie oder sonst einer neuen Krankheit aus dem Katalog der Leistungen meiner Krankenkasse genommen zu werden.


Bild von Viktor Vasarely


An dieser Stelle möchte ich eine Anekdote erzählen. Dank einer grossen Ausstellung von Picasso im Kunsthaus Zürich im Jahre 1932 und dank der Tatsache, dass C.G.Jung ein Schweizer war, kennen wir dessen Reaktion auf eine völlig neue Ästhetik: Jung vermisste jegliche Schönheit in Picassos Bilder.
Eine Schönheit, der er sich offensichtlich verpflichtet fühlte, sei es als vermeintlich "letzter Anker" von Zivilisation.

Auf der anderen Seite gibt es eine ganz andere Theorie: Pablo Picasso soll nämlich an extrem starker Migräne gelitten haben, derart stark dass die Sicht hin und wieder davon beeinträchtigt wurde. Es wäre also durchaus möglich, dass Picasso eine ganz neue Art der Wahrnehmung auf die Leinwand bringen konnte, weil er durch seine Migräne-Anfälle immer wieder starke Licht-Schatten Spiele gesehen hat, vielleicht verstärkte Konturen oder verzerrte Perspektiven. Wer weiss das schon genau? Migräne kann aber in der Tat, in den schlimmsten Fällen, bis hin zu Halluzinationen verursachen. Und in vielen Fällen kann die Erinnerung an Bildern, die man während einer Attacke gesehen hat, stark von der "Realität" abweichen.

Faszinierend an dieser Theorie ist die Tatsache, dass jeglicher Versuch ein Bild mit der herkömmlichen Analyse zu beurteilen, im Vorhinein Scheitern verurteilt wäre. Ein solches Bild lässt keinen psycho-analytischen Rückschluss zu und muss für das genommen werden, was es ist: Ein Bild.

Während C.G.Jungs Bilder erst durch Deutungen, Träume, Symbole und Archetypen entstehen konnten und "Das Rote Buch", dass (meiner ganz persönlichen Meinung nach) erst durch den Konsum psycho-aktiver Substanzen zustande kommen konnte, kann man sich in etwa vorstellen wie fremd und befremdend ihm die Bilder eines Pablo Picasso vorkommen musste, welche im Vergleich die Brutalität des Unmittelbaren darzustellen scheinen.

Bild von C.G.Jung


Und, obwohl ich meistens mit Jung einig gehe und vergeblich nach "Schönheit" in Picassos Bilder suche (zumindest in der zürcher Ausstellung), muss ich letzteren zugestehen, dass vielleicht gerade dies seine grosse Kunst darstellt, zu einer Zeit in der "Hässlichkeit" noch mehr als verpönt, ja quasi verboten war. Dazu kommt noch, dass Picassos Hässlichkeit rein gar nichts mit einer schwierigen Kindheit oder einer verstörten Beziehung zu Mutter oder Vater zu tun haben muss. Was es noch faszinierender macht, weil unergründlich.

Die grosse Lehre aus der Theorie der Migräne Picassos und den Briefen Jungs: Genau aus diesem Grund sollte jeder Psycho-Analytiker immer genau darauf achten, möglichst keine Deutung in nicht zu Deutendem zu setzen. Ganz besonders im Rahmen der Kunst sollte man mit Deutungen zurückhaltend sein, denn die Quelle der Inspiration kann dem Betrachter auf immer völlig verborgen bleiben.

Bild von Viktor Vasarely