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November 16, 2017

The real Michael Clayton

 

Ich habe doch im Februar 2016 einen Post geschrieben, über den Film "Michael Clayton", hier der Link, den ich ganz besonders wegen dem Anwalt Arthur Edens, der die Seiten wechselt, mag. Film, der mich zum Schluss kommen lies, man müsse sich umeinander kümmern, man müsse Sorge tragen zu seinen Brüdern und Schwestern da draussen in der Welt, und habe versucht dies musikalisch mit The Chemical Brothers zu untermalen (Wonders of the Deep). Wieso? Weil ich mehr und mehr zur Überzeugung gelange, dass Liebe und Widerstandswille DIE Waffe sind, die uns zur Verfügung stehen entgegen den meisten Wahnsinn dort draussen... Doch dies ist vielleicht schon eine andere Geschichte.


Hier ein kurzer Beitrag, wie sie vor der sogenannten "Vitamin K" -Spritze warnt, die in den USA Neugeborenen verpasst wird und Substanzen enthält, die bei uns gar nicht zugelassen sind, ausser einer unfassbar hohen Konzentration an Alluminium.

Brandy Vaughan  ==  Ziel der Pharma-Industrie





Wie auch immer... Diesen Post schrieb ich weil ich ein sehr spannendes YouTube Video von Truthstream Media fand, bei dem es um eine Frau geht, die man irgendwie vielleicht als "Michael Clayton" der realen Welt bezeichnen könnte: Brandy Vaughan war Angestellte beim Pharma-Konzern "Merck" und wurde zur Aktivistin die sich gegen Zwangsimpfungen stark macht.

Brandy Vaughan  ==  Ziel der Pharma-Industrie



https://www.bitchute.com/video/t7w4aLuZDrtN/



NACHTRAG
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In Anbetracht der Ereignisse rund um CoVid steht "Truthstream Media" auch bezüglich dieses Thema (wie übrigens auch bei so vielen anderen wie z.B. Totalitarismus, Transhumanismus, Brain Computer Interface, und noch viele mehr) die Anerkennung zu, die Zeichen der Zeit vor praktisch allen anderen Medien aufgenommen zu haben.



Ziemlich beeindruckend, was die arme Frau da schildert, nicht wahr? Hoffentlich kann ihr geholfen werden! Wenn ich daran denke, meine Familie und ich haben der Pharma-Industrie womöglich auch Grund gegeben, schlecht auf uns zu sprechen zu sein, da wird mir schon etwas anders... Denn, kaum zu glauben, ich wurde kein einziges Mal als Kind geimpft; im Rahmen der routinemässig durchgeführten Kampagnen an der Schule war ich weit und breit der einzige Junge der keine Spritze bekam (im Tessin der '70er eine wirkliche Ausnahmeerscheinung). Einzig und alleine gegen Tetanus habe mehrmals eine Impfung bekommen, ansonsten einfach nie. Und auch meine ganze restliche Familie hat nie eine Impfspritze gesehen, und allen ging es immer bestens.

Wäre die Pharma-Industrie also eine mögliche Täterschaft, für was mir angetan wurde? Wahr ich vielleicht auf dem Holzweg, als ich an staatliche Behörden dachte? Oder schliessen sich die Beiden keineswegs gegenseitig aus?









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NACHTRAG — Brandy Vaughan wurde im Dezember 2020 umgebracht.
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Zur Person von Brandy Vaughan muss ich leider einen traurigen Nachtrag schreiben, denn Brandy ist inzwischen leider gestorben oder wurde, um es genau zu benennen, mit ziemlicher Sicherheit umgebracht. Ben Svann hat diese tragische Nachricht in einem Beitrag vom 17. Dezember 2020 verbreitet und erklärt, dass sich Brandy vor ihrem Tod um ihr Leben fürchtete, damit rechnete, eventuell umgebracht zu werden und deswegen mehrere Schritte unternommen hat um sicherzustellen, dass ein eventueller "Selbstmord" untersucht würde. (2. Hälfte des Videos)



https://www.bitchute.com/video/Yjz4TMDfA1XO/



Brandy Vaughan, möge sie in Frieden ruhen können. Aus Liebe zum Nächsten und Glaube an die Wahrheit hat sie sich für Aufklärung und gegen Impfzwang eingesetzt. In anbetracht der Geschenisse rund um die CoVid-Pandemie ist ihr Beitrag von grösster Bedeutung gewesen und dessen Relevanz kann nicht übertrieben werden.



Brandy Vaughan R.I.P. — Autor unbekannt


 
 

September 27, 2017

Prophetisches Brazil

 
Wenn, wie im Blog meines vermeintlichen "anderen Pols" geschrieben, ich nur noch im Traum von Schönem und Erhabenem, von Liebe und von Hoffnung etwas haben darf, was ist es dann, was mit und um mir geschieht, wenn ich nicht schlafe?

The Ending  ==  Brazil


Wenn die Polizei im Polizeistaat nicht mehr weiterzukommen weiss, glaubt der Staat foltern zu müssen.

Ja, so siehts leider aus...


Vielleicht hätte ich mich schon vor langer Zeit in meine kaputte Psyche zurückziehen sollen und vor mir her summen, vielleicht würde ich dann nicht erfahren was ich gerade am erfahren bin. Vielleicht habe ich dies aber auch schon seit langem getan und bin nicht mehr in der Lage, es zu bemerken.

Doch, weshalb merke ich dann was gerade auf der Welt geschieht? Und weshalb finde ich (geopolitisch) so viele erschreckende Parallelen zu (a)der Zeit kurz vor dem ersten Weltkrieg und (gesellschaftliche) Entwicklungen hin zum (b) Film "Brazil"? Schon vor vielen vielen Jahren hatte ich Brazil als Meisterwerk bezeichnet und, vor allem, als prophetisch. Seit 9/11 hat sich nicht nur meine kleine, persönliche Welt in sowas wie Brazil verwandelt, leider tut es gerade die ganze Welt.

Zugegeben, bei uns ist es nicht das Papier, unter dem wir begraben werden, doch es ist deswegen nicht weniger schlimm, was mit uns geschieht: bei uns ist der Datenträger in dieser Form verschwunden und begraben werden wir nur noch von den übrigbleibenden Daten. Die Flut, mit der wir zu kämpfen haben, ist die der Daten, der Daten die sich immer mehr selbständig machen werden. Daten, in ihrer "abstrakten" Form, und Informationen, das ist unser "Papiermonsterwirbel" aus dem Film.

Und Informationen sind auch bei uns, wie im Film schon prophezeit, eine der wichtigsten Ressourcen im Umgang mit Menschenmassen und mit dem Einzelnen. Propaganda, Werbung, PR-Beratung, Meinungsforschung, Think-Tanks, Informationskontrolle usw., das alles gibt es inzwischen schon seit geraumer Zeit, aber spätestens "The War on Terror" hat die Abteilung für "Informationswiederbeschaffung" zum vermeintlich wichtigsten Werkzeug gegen den Terrorismus aufsteigen lassen, Folter inbegriffen. Überwachungs- und Polizeistaat sind sehr viele Staaten auf der ganzen Welt am Einführen ("Musterdemokratien" wie die EU sind auch fest dabei).

Ein kleiner bürokratischer Fehler kann Existenzen und ganze Familien zerstören, und so ziemlich keiner hat irgendein Interesse daran, diesen Missstand zu beseitigen. Wer auf diese Weise seine Rechte verloren hat, wird aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage sein, sie sich zurück zu erkämpfen. Ein miserabler Tod könnte die Konsequenz sein.


Szene aus dem Film "Brazil"

Persönlicher Hedonismus, Zerstreuung und Konsum scheinen das einzige zu sein, was den Menschen überhaupt noch bleibt um ihr Leben ertragen zu können. Luxus findet direkt neben Widerstand und Zerstörung statt, und jedermann scheint sich so sehr daran gewöhnt zu haben, dass es allen völlig normal erscheint, in einem gebombten Kaufhaus weiter einzukaufen oder in einem gesprengten Restaurant weiter zu speisen.

Institutionen und Konzerne diktieren uns wie wir zusammenleben, und machen es uns wirklich nicht einfach. Ein ganz spezieller Robert De Niro versucht sich dagegen zu wehren. Für die meisten anderen Menschen bleibt eine solche Möglichkeit undenkbar und unerreichbar.

Die Liebe? Die Liebe findet nur noch im realitätsflüchtenden Traum statt.

Zu guter Letzt: kleine Bildschirme überall lenken uns Menschen von einer derart desolaten Realität ab.


Ein prophetischer Film, also...
Leider endet er im Kühlturm bei (a)Folter und (b)Verstandsverlust.

Punkt (a): Check.
Punkt (b): Check?

 
 

February 08, 2016

Be careful with each other...


... because they believe, the truth can be adjusted. They believe it and they do it!


Oder, um es mit "Wonders of the Deep" von "The Chemical Brothers" zu sagen:
"Look after your brothers and sisters,
'cause they need you,
they need each other."

Mehr dazu aber später. Zuerst...


An alle wahnhaften Filmeliebhaber in der Psychiatrie, aber auch an denen in der Bundespolizei, der Bundesanswaltschaft, den Geheimdiensten und was es sonst noch alles gibt an staatlichen Institutionen die missbräuchlicherweise meine grundlegensten Menschenrechte nicht respektieren könnten: Ich habe einen Film-Tipp für euch!!!

Dieser Film (mit dem modernen Anti-Helden George Clooney als Michael Raymond Clayton, meinem Helden Tom Wilkinson als Arthur Edens und Figur Tilda Swinton als tragische aber nicht zu bemittleidende Figur Karen Crowder) hat so ziemlich alles, wirklich... Es gibt da das Thema des Wahns und der Zwangseinweisung in die geschlossene Psychiatrie, das Thema der Grosskonzerne die Schindluder treiben, die Verharmlosung eines Moleküls und seine zerstörerische Kraft, der orchestrierte Missbrauch des Justizsystems durch Grosskonzerne und ihre Anwälte, die Geldgier, die Verdrehung der Wahrheit, die Ausbeutung von Menschen, die Freundschaft (oder was noch davon übrig sein kann in einem so entfremdeten Umfeld wie die Anwaltskanzlei eines grossen Agrar- und Chemiekonzern), 3 Pferde die dem Protagonisten das Leben retten, eine komplett durchgeknallte Frau die Amok läuft, ex Geheimdienst-Agenten die nun als Söldner arbeiten und für Geld so ziemlich alles bereit sind zu tun, die durch die durchgeknallte Frau selber ausser Rand und Band geraten und dann auch so ziemlich alles anstellen (inklusive einen Mord und einen versuchten Mord)...

Dann ist da noch der Ausgangspunkt der ganzen Geschichte: Das Erwachen, die Offenbarung, die Weigerung dem falschen System weiterhin zu dienen, der Unterdrückung und Ausbeutung ein Ende setzen zu wollen. Und das Thema der Liebe, nicht der romantischen Liebe, sondern der Liebe zum Mitmenschen, ausgelöst durch die junge unschuldige Frau die dem alten Hasen die Augen öffnet und alles in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Zugegeben, der Film ist nicht was man grosses Kino nennen könnte, doch der Monolog zu Beginn des Films ist einfach einsame Spitze! Der Film mag vielleicht kein Meisterwerk sein, dies aber passt auch wieder bestens zu euch...

Wie der Film heisst? Michael Clayton.

Aber eigentlich solltet ihr das doch schon wissen, nicht war? ;-) So wie der Kanzlei-Boss wusste, dass Arthur Edens mit der jungen Frau telefoniert hatte. Der englische Teaser ist sogar noch viel bezeichnender für Vieles, wie es in der heutigen Welt gehandhabt wird: The truth can be adjusted (siehe zum Beispiel das Bienensterben oder die Ertragsrückgänge der Bauern im amerikanischen Middle West und Konzerne wie Monsanto oder Syngenta, oder meine wahre psychiatrische Geschichte und meine psychiatrische Akte, oder die vermeintliche Verteidigung der Demokratie und das Gebaren der Geheimdienste, und so weiter und so fort – diese Liste könnte in der heutigen Welt sehr sehr lange werden, ohne die geringste Recherche zu benötigen, schon nur mit dem gewönlichen Allgemeinwissen...)



Ich kann euch allen, ihr Wahnmatratzen, diesen Film wärmstens empfehlen. Und schaut ihn euch ja bis zum Schluss an. Obwohl mein Held sterben muss, wird dennoch die Gerechtigkeit siegen, und nicht zu knapp. Zieht euch das rein und denkt dabei dran: Ihr werdet auch noch an der Reihe sein!!! Es wird immer jemand da sein der gerade aufgewacht ist... Und dieser Jemand wird nicht alleine sein: er wird andere Jemand finden, sie werden sich zusammen tun und für ihre Rechte kämpfen!!! Oder, wie ein schöner Poster es sagt:
Be careful with each other
so you can be dangerous together.





Michael Clayton schafft es nicht, Arthur Edens zur Hilfe zu kommen. Doch sein Tod soll nicht um sonst gewesen sein, denn Clayton wird dessen Werk vollenden und Anna dabei helfen, ihre Rechte zu erkämpfen, zusammen mit allen Geschädigten.

Be careful with each other, denn wenn ein Mal Shiva, der Gott des Todes, auf den Plan tritt, dann bleibt kein Stein auf dem andern und man sollte lieber jemanden an seiner Seite haben, mit dem man sich durch die schwierige Zeit kämpfen will und auf dessen Hilfe man immer zählen kann.


Und für euch sontigen Wahnpfosten habe ich in Kürze weitere Film-Tipps, die auch sehr gut zu unserem kleinen "Techtelmechtel" passen... Also bis gleich, ihr Wahnaffen...

 
 

January 18, 2015

Prost Neujahr !

 
Und das neue Jahr sollte verdammt nochmal tatsächlich schlechter beginnen als das alte endete, auch wenn man es kaum für möglich hielt...

Es ist zu viel, es ist einfach zu viel, und es wird immer mehr! Wir haben gerade mal mitte Januar und was ist schon alles geschehen? Wissen wir überhaupt noch was vorletztes Jahr loswar? Wohl kaum... Wir haben schon mühe, uns an letzten Oktober zu erinnern. Denn all die Dinge die geschehen sind und die uns direkt betreffen: Eigentlich sollten wir uns dafür interessieren und eine Antwort darauf entwickeln, auf dass sich die Dinge überhaupt zum Besseren wenden könnten. Eigentlich sollten wir die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse weiter verbreiten, wir sollten mit Menschen reden und sehen, dass so viele Menschen wie möglich wissen was los ist und worum es geht. Doch es ist so viel. Und es wird immer mehr...! Da ist das Thema Geld, Geld-Wertschöpfung und die unterstützungswerte Vollgeld-Initiative.


Zum Thema Geld und Vollgeld-Initiative, noch einige Hintergrund-Informationen, die so schnell wie möglich allgemeines Wissen werden sollten...






Fazit: Ein erster sinnvoller Schritt, in der Schweiz, wäre die Vollgeld-Initiative. Aber noch vieles vieles mehr sollte folgen, aus dem Bewusstsein wachsend, den Occupy hinterlassen hat, damit all unsere (mehr als gerechtfertigte) Empörung nicht umsonst gewesen ist...!




Da sind aber noch die Flüchtlinge, die Schlepper, Frontex, Pegida, Antifa, das sich einer echten Auseinandersetzung verweigernde politische Establishment, die Absage der Montags-Demo wegen Terror-Bedrohung, die Toten im Mittelmeer und die Toten bei Charlie Hebdo, da sind die "Je suis Charlie" und nun auch die "Je suis Mohamed" und "Je suis Kouachi".

Da ist das Erdbeben mit dem Schweizer Franken und die Ängste um die Zukunft, da sind Putin und der Rubel (und die Frage ob, nach der UdSSR, nun auch Russlands Wirtschaft kollabieren wird und, wenn ja, was da noch alles auf Russland, der Ukraine und dem Rest der Welt zukommen wird).

Da sind das internationale Dienstleistung-Abkommen TISA und das Freihandels-Abkommen EU/USA TTIP, die sich ausserhalb des demokratischen Zugriffs zu befinden scheinen.

Da sind die Chemikalien in Boden und Wasser, das weltweite verschwinden der Humus-Schicht, die Medikamente in Mensch und Tier und Boden und Wasser, das Plastik im Meer, das Bienen-Sterben und die Lügen, die Desinformation, die Schmutz-Kampanien gegen jeden Wissenschaftler der Beweise zur Schädlichkeit von Herbiziden liefert, das Entstehen von Resistenzen beim "Unkraut" in der Gen-Tech Landeswirtschaft und bei Tieren in der intersiven Tiermast, das in den menschlichen Blut-Kreislauf dringende Alluminium der inzwischen allgegenwärtigen Nano-Technologien, all die Schäden die selbst unter der Fahne des Naturschutz angerichtet werden (wie z.B. Bio-Sprit), die Abholzung, die Bedrohung der Arten-Vielfalt...

Da sind NATO, Pentagon, WTO, Council on Foreign Relations, Goldman-Sachs, Cantor Fitzgerald, Bilderberger, Blackrock, Federal Reserve, PWC, und so viele andere...

Da sind die NSA, die USA und der Rest der Welt! Europa, zum Beispiel: Das Europa, das jeglichen Widerstand gegen die USA aufgegeben hat... Kann sich jemand daran erinnern, wie George W. Bush nach 9/11 von einem "alten" und einem "neuen Europa" sprach? Nun, das war nicht einfach so dahin geplappert. Wir wissen ja absolut nicht, was da alles hinter den Kulissen abläuft, doch mit Sicherheit kann ich sagen, dass seit damals vieles zwischen den USA und den Regierungen in Europa passiert ist. Und, dass dieser Prozess genau gleich weiter lief, nach Amts-Antritt von Barack Obama. Und, dass es inzwischen kein einziges Land mehr in Europa gibt, das sich als zum "alten Europa" gehörnd "beschimpfen" lassen müsste. So viel kann ich mit Sicherheit sagen, obwohl ich, wie jeder andere gewönliche Sterbende überhaupt keine Informationen über die Machenschaften von Behörden und Parallel-Gesellschaften habe... Bush sagte ja: "Wer nicht mit uns ist, der ist gegen uns!" Nun: Kann mir jemand ein Land in Europa nennen, dass sich als Gegner der USA bezeichnen würde?

Da sind so unglaublich viele Dinge die wir beachten und vielleicht bekämpfen sollten, plus noch all die Dinge die wir fördern und unternehmen sollten...!!! Was habe ich noch alles vergessen, wenn ich so schnell schnell versuche die wichtigsten Dinge aufzulisten? Natürlich den Atom-Ausstieg und wie er in der Schweiz doch tatsächlich noch wird müssen verteidigt werden, vor der SVP, Teile der FDP & Co. Hier ist auch eine gute Initiative am kommen, nämlich die "Energie- statt Mehrwert-Steuer" der GLP: Die einzige machbare vorgeschlagene Lösung zur Lenkung des Energie-Verbrauchs, was wir so dringend nötig haben!




Zum Thema TTIP hier ein äusserst aufschlussreiches (diesmal sehr kurzes) Video, von und mit dem EU-Handelskommissar (der für das Abkommen Federführende, also) und sein Mathematik-Verständnis. Weitere Infos sind schnell gefunden...






Bei all den Problemen, die anzupacken wären, scheinen mir meine fast nichtig. Und dennoch sollten wir uns auch um Amts-Missbrauch, um Macht-Missbrauch, um Missstände in Justiz und Psychiatrie kümmern. Wo endlich ein Fond für Verding-Kinder und verwahrte Menschen in Aussicht steht, sollten wir uns mehr denn je bewusst sein, dass als diese Praktiken vermeintlich "verschwanden", weiterhin unrecht geschah. Und bis heute geschieht! Da war gerade dieser tragischer Vorfall mit einer Mutter und ihren zwei Kindern, die KESB-Behörde und die unglaublichen Problemen, die eine staatliche Intervention in das privateste einer Familie, in sein Kernstück, mit sich bringen. Da sind aber auch diese, sich für Gott ähnliche Gestalten haltende Kreaturen im weissen Kittel in der Psychiatrie und die ohne Kittel in der Staatsanwaltschaft: Diesen Zeitgenossen soll der Song von Modest Mouse gewidmet sein...

Bukowski  ==  Modest Mouse

Woke up this morning and it seemed to me,
that every night turns out to be
A little more like Bukowski.
And yeah, I know he's a pretty good read.
But God who'd wanna be?
God who'd wanna be such an asshole?
God who'd wanna be?
God who'd wanna be such an asshole?

Well we sat on the edge of the river,
the crowd screamed, "Sacrifice the liver!"
If God takes life, he's an Indian giver.
So tell me now why, you'll tell me never.
Who would wanna be?
Who would wanna be such a control freak?
Well who would wanna be?
Who would wanna be such a control freak?

Well see what you wanna see. You should see it all.
Well take what you want from me. You deserve it all.
Nine times out of ten our hearts just get dissolved.
Well I want a better place or just a better way to fall.

But one time out of ten, everything is perfect for us all.
Well I want a better place or just a better way to fall.
Here we go!

If God controls the land and disease,
keeps a watchful eye on me,
If he's really so damn mighty,
my problem is I can't see,
well who would wanna be?
Who would wanna be such a control freak?
Well who would wanna be?
Who would wanna be such a control freak?

Evil home stereo, what good songs do you know?
Evil me, oh yeah I know, what good curves can you throw?

Well all that icing and all that cake,
I can't make it to your wedding, but I'm sure I'll be at your wake.
You were talk, talk, talk, talkin' in circles that day,
when you get to the point make sure that I'm still awake, OK?

Went to bed and didn't see
why every day turns out to be
a little bit more like Bukowski.
And yeah, I know he's a pretty good read.
But God who'd wanna be?
God who'd wanna be such an asshole?




Ja, das Jahr hat wahrlich nicht optimal begonnen. Machen wir das Beste draus!
 
 

February 25, 2013

angewandte Transparenz

 
„Es ist ein absolutes Grundrecht eines jeden Schweizer Bürger, seine Privatsphäre zu schützen und seine Einkommens- und Vermögens-Verhältnisse nicht publik zu machen. Es ist gesetzlich festgelegt, dass jede Person in unserem Land ein Anrecht auf Geheimhaltung seiner Steuerdaten hat.“
Dem kann ich nur zustimmen. Zu 100%.


Es ist für mich nichts neues, dass man in der Schweiz als guter Unternehmer Geld machen kann. Und auch nicht, dass wenn man in der Schweiz Geld macht, es ziemlich schnell auch eine ganze Menge werden kann. Ich sage immer wieder, dass ich es einem Jeden mehr als gönne, der mit guter und nützlicher Arbeit zu Geld gekommen ist. Auch wenn dies mit der Zeit ein ganzer Haufen werden sollte. Solange dabei keine Angestellten im Betrieb und bei Zulieferern ausgenutzt worden sind, solange keine Ressourcen unnötig verschwendet und anderen Menschen genommen wurden, ist doch alles bestens!

Daher interessieren mich eigentlich die Steuerdaten von Herrn Marco Camin, dem FDP Kandidaten für den Zürcher Stadtrat, im Grunde absolut nicht.

Ich sage nur, dass genauso wie Herr Camin das Recht hat, seine Vermögens-Verhältnisse zu schützen, die Stimmbürger das Recht haben, ihn nicht zu wählen.


Als Grund, die verlangte Transparenz zu verweigern, bringen Herr Camin und seine Unterstützer das Argument, eine ganze Heer von Leuten würden auf nichts anderes warten, als die Veröffentlichung seiner Steuerdaten, um sich „wie die Geier“ darauf zu stürzen. Das wäre in der Tat störend, da bin ich der selben Meinung. Wenn sich herausstellen würde, Herr Camin habe nichts zu verheimlichen, wäre Kritik an seinem Reichtum fehl am Platz und wahrscheinlich auch heuchlerisch. Ich verstehe, dass einige Leute sich darüber beklagen, in der Schweiz würden Erfolg und Reichtum langsam aber sicher zur Schuld gemacht. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die inzwischen jeden Vermögenden als Abzocker und Dieb an den Mittellosen sieht. Ganz im Gegenteil: Erst durch das Geschäften erfolgreicher Unternehmer wurde unser heutige Wohlstand möglich gemacht. Und dies sollten wir immer zu schätzen wissen, denn es gibt zur Zeit bei Gott genügend Völker, die mit ganz anderen als unseren schon fast himmlischen Bedingungen zurecht kommen müssen.

Es ist aber auch wahr, dass es uns in Zukunft wahrscheinlich kaum wieder so gut wird gehen können, wie es heute der Fall ist. Und weil die Sonne nicht immer scheinen kann, sollten wir in derart günstigen Umstände sollten wir in der Lage sein, die Rahmenbedingungen für eine gut funktionierende Wirtschaft zu schaffen, die uns aber auch genügend Geld für eine perfekt funktionierende, soziale Gesellschaft haben, mit all ihren Institutionen und Errungenschaften, mit ihren Möglichkeiten und Verpflichtungen, zu Verfügung stellt.

Heute, wo die Wirtschaft im Grunde unglaublich erfolgreich ist und wir praktisch nicht mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, nie so sehr wie heute sollte unsere Gesellschaft wie ein gut geöltes Uhrwerk funktionieren können. Wenn wir nicht heute genügend Geld für den Lebensabend und die Betreuung unserer Eltern haben, wenn wir nicht heute genügend Geld für unsere Invaliden und Kranken haben, wenn wir nicht heute im Stande sind, die absolut beste Ausbildung für unsere Jugend zu gewährleisten, dann frage ich: Wann dann?

Deswegen finde ich es wichtig, dass wir langsam Politiker in ihre Ämter wählen, die sich den grundlegenden Themen der Zeit ohne sich zu verstecken stellen. Denn jetzt, wo wir keine grosse existenzielle Probleme zu lösen haben, ist es an der Zeit die Machbarkeit einer funktionierenden Gesellschaft zu beweisen, in der für alle Bürger eines Landes Platz ist, in der jeder Mensch in Würde existieren kann. Und wenn wir dies nicht heute, in unseren kleinen und reichen Schweiz zu Stande bringen, wann dann?

Herr Camin hat das Recht, seine völlig uninteressanten Steuerdaten geheim zu halten und die Stimmbürger haben das Recht, ihn nicht zu wählen. Ein ganz kleiner Schritt zu einer etwas humaneren Gesellschaft. Ein kleiner Akt von angewandter Transparenz.

Ich möchte betonen, dass in Zukunft so etwas keinesfalls zum grossen Thema oder zum ideologischen Schlachtfeld gemacht werden sollte – ganz im Gegenteil – jedem soll die Möglichkeit gegeben werden, auf die Art zu leben die er als passend empfindet. Vielleicht würde ich in einer anderen Gelegenheit einen Kandidaten bevorzugen, der seine Steuerdaten nicht veröffentlicht, obwohl es andere gäbe welche dies tun. Transparenz sollte in Zukunft eine Kampfansage sein, sie sollte nicht Das Kriterium werden, sie sollte uns nicht mehr als notwendig beschäftigen. Nein, sie sollte ganz einfach selbstverständlich werden. Denn dies ist eines der Dinge die für irgendeine Art von Fortschritt in dieser Welt so dringend nötig sind. Davon bin ich, je länger je mehr überzeugt.

Transparenz. Selbst auferlegte Transparenz. Dies sollte zum Standard werden. Wie viel Zeit dafür nötig sein wird, ist schwierig zu sagen. In Anbetracht der Tatsache, dass es heute in der Schweiz ein ziemliches Tabu ist, schon nur zu sagen wie viel man verdient, fürchte ich aber, dass wir eine ganze Menge Zeit brauchen werden. Und schon gar nicht verrät man dem Arbeitskollegen das eigene Einkommen. Dort wo es vielleicht am Nützlichsten wäre, ausgerechnet dort haben wir uns dazu erziehen lassen, diese Information unnötigerweise geheim zu halten. Und so wird es noch eine ganzes Weilchen dauern, bis wir alle die Vorteile einer selbst auferlegten verinnerlicht haben werden. Dann wird aber unsere Gesellschaft, unsere Arbeitswelt, unsere Wirtschaft, ja sogar „die Märkte“ werden dann zum weniger anstrengenden und bedrohlichen Ort werden als sie es heute noch sind. Dann wird unsere Zivilisation weniger Unnötiges von uns abverlangen und generell eine bessere Lebensqualität ermöglichen. Doch dies ist eine andere Geschichte, die Geschichte der Grundlagen einer „transparenten Gesellschaftsform“.
 
 

July 15, 2012

42

 
Ich sehe mir Tomáš Sedláček zum zweiten Mal in der Sternstunde auf SF an und bin genau so begeistert wie das erste Mal, wenn nicht noch mehr. Siehe auch den Post "Immer noch Wachstum".


Er spricht Dinge an, die mich schon seit langer Zeit beschäftigen. Zum Beispiel war ich, schon bevor ich ihn hörte, der Meinung, es sei ein riesen Fehler zu meinen, Wirtschaft sei eine reine beschreibende Wissenschaft, so wie es die Kartographie sein könnte. Und der grösste Fehler ist der grundlegende Anspruch, sie sei wertfrei! Was für ein folgenschwerer Irrtum... Zu dieser Schlussfolgerung kam ich schon als ich hörte wie man gerade zur Zeit dabei ist, mit grosser Anstrengung und vielen Schwierigkeiten, auf empirische Weise zu beweisen, dass sich der Mensch im Angesicht von Geld anders verhaltet als bei anderen Gütern. Was gibt es denn offensichtlicheres als die Tatsache, dass der Mensch sich zu einer Bestie verwandeln kann, sobald Geld irgendwie ins Spiel kommt???

Ich habe gerade einen ganz radikalen Kapitalisten sagen hören, erst das Anhäufen von Kapital habe überhaupt den Fortschritt ermöglicht, den wir gerade erleben. Erst seit der Mensch den Kapitalismus pflege, sei er also kurturell vom Fleck gekommen. Einen grösseren Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört: Austausch unter den Völkern, Bildung, und andere Dinge hat er mit keinem Wort erwähnt. Unsere Geschichte lehrt uns zwar eine ganze Anzahl Dinge, doch wie der Mensch plötzlich jegliche Moral und Ethik über Bord werfen kann beim Gedanken, einige Kröten das Seine nennen zu dürfen, gehört ganz bestimmt dazu. Wirklich beunruhigend finde ich die Tatsache, dass wir dies inzwischen für völlig normal und sogar legitim halten. Wir akzeptieren, ohne dass uns dies bewusst wäre, schon sehr oft dass Geld und Geschäft höhere Priorität und grössere Wichtigkeit haben als das Wohlergehen unserer Mitmenschen. Selbst in demoktratischen Ländern tappen Leute mit den besten Absichten in diese Falle der Beurteilung. Sedláček ist ein Meister darin, in die Geschichte zurück zu gehen und die ökonomische Seite der Überlieferungen zu verdeutlichen. Ein Beispiel dazu kommt mir in den Sinn — von dem ich nicht weiss ob Sedláček es auch in seinem Buch bringt: "Die Ökonomie von Gut und Böse" im Hanser Verlag erschienen: Jesus soll ein einziges Mal wirklich die Fassung verloren haben, ein einziges Mal brachte ihn das Benehmen seiner Mitmenschen dazu, die Beherrschung zu verlieren (und dies ist nicht etwa in Zusammenhang mit seiner Hinrichtung geschehen, wie man von jedem "normalen" sterblichen annehmen würde, nein), es geschah in Zusammenhang mit den Händlern vor dem Tempel, die sich auf Kosten der Gläubigen bereicherten! Inzwischen funktioniert unsere ganze Zivilisation auf dem Prinzip den die Händler damals folgten...

Ich habe schon einige Posts geschrieben und da ist es unvermeidbar, dass sich der eine oder andere Fehler mit einschleicht, oder irgendwie eine Aussage die missverstanden werden könnte. So schrieb ich zum Beispiel, Geld das mit 0% Zinsen gekauft werden könnte, das so ziemlich unmoralischste sei, was man sich vorstellen könnte. Dies war natürlich in einer Welt gemeint, in der jeder Hausbesitzer in den USA der zu einer 2. Hypothek auf seinem Haus verführt wurde, für seinen Subprime Kredit bis zu 14% Zinsen zu berappen hat.

Auf dieses Problem gibt es unzählige Lösungs-Ansätze. Inzwischen denkt nämlich fast jeder einigermassen intelligenter und mit einem Minimum an Sensibilität ausgestatteter Mensch auf dieser Welt, wie man all die Probleme überwinden könnte, die uns die Finanz-Industrie und der gängige Investitions-Mechanismus beschert haben. Auf schlüssige Antwort warten wir vergebens. Und werden es noch für lange Zeit tun. Auf definitive Antworten sollten wir wahrscheinlich noch nicht einmal hoffen. Dennoch gibt es sie, die vermeintlichen Lösung, oder die Teile einer möglichen Lösung. Religionen haben den Zins-Verbot ausgesprochen, was schon mal ein sehr guter Ansatz wäre. Der Mensch aber hat 1000 Wege und Begründungen gefunden, dieses Verbot zu umgehen. Die Ökonomie sagt uns auch, dass Zins auf Geld die Basis unseren Wohlstands sei und die meisten Menschen nehmen dies als gegeben Wahrheit.

So nehmen wir auch die "Unsichtbare Hand" als gegeben. Und meinen nur, man müsse die Menschen und die Gesellschaft so zurecht biegen, gerade mal so sehr regulieren dass die "Unsichtbare Hand" alles in Ordnung bringen kann und nicht zu sehr regulieren dass die "Unsichtbare Hand" vom Gesetzt behindert wird. Diese "Unsichtbare Hand" soll perfekt sein, sie soll alles so zusammen spielen lassen, dass der Mensch in Wohlstand leben kann und sich mit Freude und Harmonie dem Fortschritt widmet, das ihm noch mehr Wohlstand bringen wird. Jeder Krieg, jeder Konflikt, jede Ausbeutung soll nichts mit dieser Hand zu tun haben.



Ich aber stelle eine Frage:

Was, wenn uns die "Unsichtbare Hand" schon immer den Stinke-Finger gezeigt hat?


Oder, um es mit Andreas Rebers zu sagen, was wenn das "Tischlein Deck Dich" am Ende des Tunnels nur sagt "Leck mich"? Siehe auch den Post "Das Konjunktur-Paket".

Was dann?




Autor unbekannt




Alternative Lösungs-Ansätze werden um so populärer und erhalten immer mehr Gehör, desto dringender die Probleme der Finanz werden. Dennoch schleicht die Umsetzung solcher Lösungen in einem nicht zu ertragbaren Tempo der Realität hinterher. Sarkozy hatte ja Grosses vor, mit den G20: Getan wurde nichts. Frau Merkel stolpert von einer Meinungs-Umfrage auf die nächste. Man muss ihr aber lassen, dass sie sich für ihre Entscheidungen aber auch noch auf Informations-Brochüren der verschiedenen Lobbyisten-Kreise stützt. Vielleicht wird die EU irgendwann eine Finanztransaktions-Steuer einführen, vielleicht wird sie irgendwann Leer-Einkäufe verbieten, vielleicht, vielleicht, vielleicht.... In der Zwischenzeit aber? Was geht gerade ab? Mit den spanischen Banken? Aber dies ist eine andere Geschichte, die ich ein ander Mal erzählen möchte.

Alternative Lösungen gibt es viele. Ideen gibt es zu Haufen. So schwärmen einige Leute von einem Geld mit Verfallsdatum, das sozusagen "rostet". Andere denken an eine Gesellschaft der Tausch-Güter. Oder eben an einem echtem Zins-Verbot. Und so weiter und so fort.

Ich bin der Meinung, Regulierung ist dringen nötig: Das von Margaret Thatcher hinterlassene und dann schnell von den Amerikanern übernommene Vermächtnis der Deregulierung der Finanz-Märkte ist rückgängig zu machen. Dennoch bin ich auch der Meinung, keine Regierung, keine Institution, keine Gesetze werden je ausreichend regulieren und somit die dunklen Seiten von Finanz und Kapitalismus in Schach halten können — jedenfalls nicht in einer funktionierenden Demokratie. Es ist meine Überzeugung, dass wir noch einen sehr langen Weg vor uns haben bis wir den heute als allgemein gültigen Umgang in Finanz und Wirtschaft werden überwinden können, ein Weg der nicht an der völligen Transparenz vorbeikommen wird. An eine freiwillige, selbst auferlegte Transparenz aller Akteure, die mit an einem jeglichen wirtschaftlichen Austausch teil haben möchten. Denn erst dann wird jede Konsumentengruppe und jedes Unternehmen basis- demokratisch, objektiv und mit fundierten Argumenten entscheiden können, mit wem man geschäften möchte oder lieber nicht.

Heute aber ist das Geschäfts-Geheimnis eine tragende Säule des Kapitalismus: Es ist für jeden Händler von grösster Wichtigkeit, dass sein Konkurrent nicht die genauen Kosten seiner Rohstoffe kennt oder die Kosten-Struktur beim Prozess der Verarbeitung. Genau dieses Unwissen der "Gegenpartei" verschafft einen Markt-Vorsprung. Welchen genau?

Nun, dies ist generell ein Problem des Kapitalismus. Nicht jeder Markt-Vorsprung (was aber immer für ein Unternehmen wünschenswert und von Vorteil ist) ist etwas, dass automatisch auch für die Gesellschaft gut sein muss. So ist es zum Beispiel ein in der heutigen Zeit immer wichtiger Markt-Vorsprung, wenn es einem Unternehmen gelingt seine Zulieferer dazu zu zwingen, sich gegenseitig immer wieder im Preis zu unterbieten. Das Unternehmen wird billiger einkaufen können und somit billiger verkaufen, und dies hält man allgemein für gute Dinge. Doch die Zulieferer werden eventuell dazu gezwungen, ihre Mitarbeiter auszubeuten. Das höchst erfolgreiche Unternehmen mit dem meist verkauften Stückzahlen und dem grösste finanziellen Erfolg, ist also ursprünglich der Grund dafür, dass sich die Arbeitnehmer nicht mehr von ihrem Lohn ernähren können und somit vom Staat unterstützt werden müssen. Deutschland ist zum Beispiel ein grosser Meister darin, Billig-Arbeit zu fördern und mit Steuergelder zu subventionieren. Ein recht grosser Teil der berühmten Deutschen Konkurrenz-Fähigkeit entspringt aus einer solchen Aberration des staatlichen Auftrags. Dies alles ist ist aber eine andere Geschichte, die ich ein ander Mal erzählen werde.

Was ich heute ansprechen wollte ist die Tatsache, dass man mit Mühe und Not empirisch zu beweisen Versucht, dass sich der Mensch bei Geld anders Verhält als bei jedem anderen Gut. Dies in einer Gesellschaft in der die Wirtschaft inzwischen die einzige wirklich lebendige, vom Volk gelebte Religion ist. Während man sich zur Zeiten der Renaissance mühsam zu einem neuen Weltbild, zu einem anderen Verständnis von Gott und dessen Fürsprechern durchkämpfen musste, so wie man es Jahrhunderte zuvor gemacht hatte als man den Monotheismus eingeführt hatte, so werden wir die nächsten Jahrzehnten oder länger damit beschäftigt sein, unser Verständnis von Geld zu revidieren.

Wir können nur hoffen, dass uns die Zeit dazu nicht ausgehen wird. Denn, in der Zwischenzeit sind Computers auf der ganzen Welt am rechnen... Sie rechnen dies und jenes, steuern in Millisekunden die Börsen-Transaktionen, sie suchen nach dem Higgs-Teilchen und sie steuern bald jede Kaffeemaschinen, wo sie schon heute in jedem Telefon stecken. Sie haben schon so ziemlich jeden Bereich unseres Lebens erobert, doch sie sind noch immer dabei zu rechnen, was die ultimative, letzte Antwort ist. Irgendwann wird ein Super-Computer auf dieser Welt auf die Antwort kommen — und nicht erst in einigen Millionen von Jahren! Die Entwicklung schreitet so rasant voran, dass es jeden Augenblick so weit sein könnte. Und wenn dieser eine Computer auf diese eine Antwort stossen wird, dann...

Dann wird das Universum seinen Zweck erfüllt haben und in sich selbst implodieren. Denn Computers, so wissen wir von der Wirtschaft, haben immer recht!


Siehe auch in Wikipedia den Eintrag 42 (Antwort).
 
 

June 16, 2012

parlaments-vorbiler. oder so

 
Für die heutige Jugend haben sie nur ein Hohn übrig, dafür machen sie ja alles um so besser und zeigen sich als wahre Vorbilder: Unsere lieben Politiker.

Wie sehr haben sie alle das Maul aufgerissen, nach der Rettung der UBS, und sich an der Gier und Skrupellosigkeit der heutigen Wirtschaft empört! Alle haben sie wie im Chor gesungen, dass nun unbedingt schluss sein müssen, mit den Exzessen. Dann kam ein gewisser Herr Minder und bat ihnen die Möglichkeit, nicht nur Worte sondern auch Taten sprechen zu lassen. Und was ist nun davon übrig geblieben?

Alle bürgerlichen Parteien haben in geschlossener Formation die Abzocker-Initiative den Bach runter geschickt und Herrn Minder ohne das nötige Geld für eine Abstimmungs-Kampagne allein auf weiter Flur stehen gelassen. Man kann ja nur gratulieren: Soll sich unsere Jugend doch ein Beispiel nehmen, wie man durch politisches Engagement den Willen des Volkes umsetzt. Oder so. Wie konnte so etwas geschehen? Warum musste dies so sein? Wo bleibt das Zeichen, das man setzen wollte?

Dann wundert man sich, dass die heutige Jugend desillusioniert ist und nur noch an die eigene Bedürfnisse denkt? Wer hat es ihnen denn in den letzten 3 Jahrzehnten so souverän vorgemacht? Was meint wohl das gemeine Strassen-Volk über die derart jämmerlichen politischen Geschichte der Abzocker-Initiative? Es könnte ja der Wirtschaft schaden, sagen sie jetzt. Plötzlich haben sie alle das Maul geschlossen und den Schwanz eingezogen. Eigenartig, wie schnell so etwas gehen kann.

Und wo die Rechte versagt macht es die Linke ja nicht viel besser: Managed Care, zum Beispiel, lässt grüssen. Grosse neue Impulse — die wirklich über das übliche Rezept einer stärkeren Regulierung hinausgehen würden — fehlen so ziemlich gänzlich. Wenn sich zur Zeit etwas in der Real-Wirtschaft macht in Sachen Alternativen zum heutigen Modell, dann sehe ich die politische Linke nicht gerade als treibende Kraft unmittelbar in der Nähe. Wo ist die Linke in der Wirtschaft anzutreffen? Ausser den teuer bezahlten Gewerkschafter, meine ich. Doch die Linke ist ein Thema, das ich ein ander Mal vertiefen möchte.

Wie auch immer: Wo sind sie nun, all die vermeintlichen und sich selbst ernannten Vorbilder für unsere verlorene Jugend? Jetzt wo sich Herr Minder und das Volk ungläubig die Augen reiben und fragen müssen, wie sowas eigentlich geschehen konnte, was wollen wir an dieser Stelle unserer Jugend sagen, welche Lehre soll sie daraus ziehen?
 
 

June 12, 2012

dumme dumme Jugend

 
Zur Zeit empören sich so viele intelligenten Menschen über die Jugend-Demo in Bern für mehr Freiraum für Parties (die grösste Jugend-Demonstration seit Jahrzehnten — dies wird zumindest behauptet). Die einen finden es peinlich, die anderen bescheuert, das Wort lächerlich habe ich auch gehört. Vor allem findet man es unfassbar, dass die heutige Jugend in der Schweiz das Bedürfnis hat auf die Strasse zu gehen und für ihre Freizeit und eigene Freiräume zu protestieren, weil man diesen Protest mit zwei Dinge in Vergleich bringt: a) die unglaublich hohe und dramatische Zahl der arbeitslosen Jugend in zum Beispiel Spanien, und b) den Protest der 68er Bewegung, bei dem man "zumindest" für eine vermeintlich bessere Welt auf die Barrikade ging. Und, in der Tat, vergleicht man die verschiedene Gründe der jugendlichen Empörung miteinander, könnte man zum Schluss kommen, in der Schweiz müssten sich junge Menschen eigentlich wie Maden im Speck fühlen.

Ich möchte hier aber wirklich eine Lanze zu Gunsten unserer Jugend brechen. Und ich beginne gerade einmal damit, die vermeintlich so katastrophale Vergleiche, die gemacht werden, zu relativieren.

Punkt A: es ist in der Tat war, dass die Arbeits-Situation in der Schweiz eigentlich ziemlich spitze ist, zur Zeit. Es ist war, dass sich die Jugend wirklich nicht gross kann beschweren. Aber man kann auch nicht verlangen, dass sie sich über die Krise in Europa gross empört: Ich möchte daran erinnern, dass sich die Stadt Zürich fast 10 Jahre lang einen Platzspitz und einen Letten leisten konnte, doch eine Occupy-Bewegung war dann zu viel des Guten. Dass die Aktivisten besten Kontakt zu ihren direkten Nachbarn hatten und diese ihnen sogar hin und wieder das Frühstück gesponsert haben, war nicht Grund genug um dieses Gelage weiterhin zu dulden. Auch sollte man nicht vergessen, dass die Krise in Europa sowas von Abstrakt ist für einen Jugendlichen in der Schweiz, dass Jedermann inzwischen darüber spricht und der grösste Experte zu sein scheint und dennoch keine zwei Menschen zu finden sind, die sich über nötige Massnahmen einig wären. Dazu kommt noch, dass wir uns ja wirklich praktisch alle einig sind, dass es uns in der Schweiz trotz allem wirklich ziemlich gut geht.

Punkt B: dies finde ich den noch viel schlimmere Vergleich. Auf eine herablassende Art macht man sich über die heutige Jugend lächerlich, wobei die Jugend früher doch für viel wichtigere Dinge gekämpft hat und noch Ideale hatte — so der Vorwurf. Und genau dies ist auch der Punkt: Die heutige Jugend kann gar nichts dafür, wenn ihr keine Utopien mehr übrig geblieben sind! Ich behaupte, die damalige Jugend kämpfte für ihre Utopien, weil sie überhaupt Utopien noch zu Verfügung hatte, an die sie glauben konnte. Was aus all den damaligen Utopien geworden ist, das wissen wir inzwischen heute und so verblüfft es doch nicht wirklich, dass junge Menschen heute nicht mehr gross auf der Suche nach der perfekten Welt sind, die sie mit ihrem Protest und ihrer Präsenz herbeirufen können. Wer solche Vergleiche stellt, sollte doch mal einen besseren Vorschlag bringen, wofür die heutige Jugend ihr Leben einsetzen sollte. Und dabei sollte er nicht vergessen, dass wir heute so gut wie keine grossen Problemen mit unserer Jugend zu bewältigen haben! Die meisten lehren schön einen Beruf, sie zahlen ihre teure Krankenkassen-Prämien von denen sie aber erst in 40 Jahren Unterstützung benötigen werden, sie werden schön in eine AHV zahlen von der sie nach der Pensionierung eventuell nicht einmal den Geschmack mitbekommen werden, vielleicht zahlen sie zur Zeit sogar schon die Prämien für die heutigen Empfänger der 2. Säule (in Real-Time, sozusagen, wie bei der AHV), usw.

Also ich frage mich wirklich, ob unsere heutige Jugend tatsächlich so dumm ist, wie sie gerne dargestellt wird. Oder ist etwas Dummheit vielmehr dort zu suchen, wo keine ernsthaften Anstrengungen gemacht werden, um diese Jugend zu verstehen.



Autor unbekannt


Schon als es vor einigen Monaten zu Ausschreitungen in Zürich kam (wo die Polizei massiv eingegriffen hat und die Unruhen zu einem grossen Teil selbst überhaupt herbei beschworen hat, anstatt sich wie in Bern in Zurückhaltung zu üben), schon damals sprachen viele Politiker mit einer gewissen Verachtung von "Wohlstands-Verwahrlosung". Vielleicht mag diese Analyse gar nicht so falsch sein, doch um so mehr sollte man sie vielleicht etwas ernster nehmen und ein kleines Bisschen der ach so wertvollen Zeit die man mit unsinnigen Gespräche über Wirtschaft und Noten-Politik verbringt, dazu investieren um zu verstehen was da überhaupt los sein könnte. Ich habe das Thema schon mal angesprochen und finde, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um daran zu erinnern: Wir haben in der Schweiz eine der höchsten Selbstmord-Raten bei Jugendlichen überhaupt, und wir haben eine hohe Selbstmord-Rate allgemein. Dies in unserer Schweiz, das vielleicht doch nicht nur das Land ist, wo Honig und Milch fliessen.

À propos Jugend-Bewegungen, die es heute nicht geben soll: Ich möchte an die Street- und an die Love-Parade erinnern, bevor sie von "Erwachsenen Menschen" und dem Profit unterwandert wurden. Dies waren enorm grosse Manifestationen von Jugendlichen — zu Gunsten der Liebe, der Toleranz, des Friedens! Aber es gibt noch so viele andere Bewegungen, von denen die meisten Erwachsenen gar keine Ahnung haben. Zum Beispiel möchte ich hier die Heavymetal Szene erwähnen, wo viele Jugendliche gewollt und mit Stolz zu erkennen geben, dass sie keine Drogen und kein Alkohol konsumieren. Dies in einer Szene, in der kein Politiker je so was überhaupt träumen würde.

Die Jugend heute ist nicht dümmer als sie es vor 50 Jahren war. Vielleicht etwas realistischer, bestimmt desillusionierter. Eine der Illusionen, die ihr genommen wurden, ist dass sie sich ausserhalb des "Undergrounds" je wird ausleben können, ohne in Windeseile von einer Unmenge von Marketing-Fritzen unter Beschuss genommen zu werden, ohne an die Kasse gebeten zu werden. Und wenn unsere Jugend (bei all dem Scheiss der auf der Welt gerade veranstaltet wird und bei der Art, wie wir ihre Zukunft unweigerlich und unaufhörlich trostloser machen) wenn diese Jugend einen kleinen Anspruch an diese Gesellschaft stellt, wenn sie sonst nichts zu motzen hat und sich nur etwas Raum wünscht, dass sie unter eigener Regie kann in Anspruch nehmen, dann sollten wir uns vielleicht fragen, ob wir eigentlich nicht ein unwahrscheinliches Glück haben, mit unserer heutigen Jugend. Und wir sollten uns fragen, ob es wirklich so dumm wäre, uns ein Mal mit deren Ansprüche auf etwas Raum für etwas Musik ernsthaft auseinander zu setzen.




Als Zugabe schlage ich noch ein Video vor — darüber, was sich viele junge Menschen auszudrücken wünschten und irgendwie nicht können...

Disparate Youth  ==  Santigold

Don’t look ahead, there’s stormy weather
Another roadblock in our way
But if we go, we go together
Our hands are tied here if we stay

Oh, we set our dreams to carry us
And if they don’t fly we will run
Now we push right past to find out
Or either win what they have lost

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
A life worth fighting for
Oh ah, oh ah
We know now we won’t go
Oh ah, oh ah
Our lifes worth fighting for

So let them say we can’t do better
They have the rules that we can break
They wanna sit and watch you wither
Their legacy’s too hard to take

Oh, we set our dreams to carry us
And if they don’t fly we will run
Now we push right past to find out
Or either win what they have lost

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
A live worth fighting for
Oh ah, oh ah
We know now we won’t go
Oh ah, oh ah
Our lives worth fighting for

In their heads, hedging their bets
In their eyes it shows
When the freedom breaks
And you ask and they don’t know
Oh tell me then
I turn my back while the odds all stand beneath me
And they all said I was misled
But now the odds all stand beneath me

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
Oh, we set our dreams to carry us
And if they don’t fly we will run
Now we push right past to find out
Or either win what they have lost

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
A live worth fighting for
Oh ah, oh ah
We know now we won’t go
Oh ah, oh ah
Our lives worth fighting for




Vielleicht können es viele Erwachsene kaum glauben — oder sie sind nicht mehr dazu in der Lage — aber eine ganze Anzahl junger Menschen (es beginnt schon mit Kindern bis hin zu vielen vielen Junggebliebenen) träumen von anderen Dingen als von einem wachsenden BIP, steuerfreien Kapital-Erträge oder Investitionsrisiko-Optimierung. Es soll inzwischen auf dieser Welt wirklich auch schon Kinder geben die sich fragen, ob sie eigentlich nicht ein Recht auf ein besseres Leben hätten. Viele Jugendliche fragen sich überall in genau diesem Augenblick ob diese ihre Welt wirklich so verdammt am Arsch sein muss. Sie fragen sich, ob diese Welt früher wirklich einmal Gottes Welt gewesen sein kann...

Jeder, der nicht dumme Antworten zu bieten hat, ist bestimmt willkommen. Selbst ich würde diese Antworten gerne hören, trotz meines hohen Alters. Doch dies ist eine andere Geschichte.
 
 

January 12, 2012

Freudetanz um die Unterhose

 
Jetzt macht noch die Steuer-Rechnung von Philipp Hildebrand die Runde, obwohl alles völlig legal und mit rechten Dingen geschehen ist. Ich finde das alles mehr als traurig... Es wurde ein Mensch demoliert weil man sich von einigen Personen in Sachen sogenannter Moral-Ansprüche in Geiselhaft nehmen liess. Doch genau diese Moral-Ansprüche können die Menschen nicht erheben, die Hildebrand zu Fall gebracht haben.

Hildebrand selbst verkündete seine Sympathie für den Angestellten der Bank-Sarasin, der eigentlich die Sache ins Rollen brachte: Ist das nicht zumindest seltsam? Der Typ, der in einer Psychiatrie landete weil man die von ihm gelieferten Daten über Hildebrands Konto gegen seinen Willen publik machte, bevor eine Untersuchung stattfand. Und Hildebrand sagt noch, er habe in der letzten Zeit gelernt, eine gewisse Sympathie für solche Menschen zu empfinden. Könnte es sein, dass Hildebrand also Sympathien empfindet für Menschen die Transparenz schaffen möchten? Vielleicht sogar für die Occupy-Bewegung, die 99% Bewegung? Nach all dem was ich gehört habe, scheint mir genau dies der Fall zu sein.

Vielleicht sollten wir nun einmal einen Blick zurück werfen und uns ansehen, wer denn mit dem Schweizer Franken spekulierte, als die Nationalbank dann als letzte Massnahme eine Unterstgrenze vom Franken gegenüber dem Euro setzten musste. Ich schrieb schon damals, dass die Schweizer Banken schwer am steigenden Schweizer Franken mitverdienten und dies wird nun von Professor Sergio Rossi bestätigt: Vor der Euro-Krise 2010 wurden täglich etwa SFr. 40 Mia. gehandelt, im August 2010 erreichte das tägliche Volumen SFr. 250 Mia. und wurde zum grössten Teil von Schweizer Operators gehandelt! Dies bedeutet ganz offensichtlich, dass der Schweizer Finanz-Platz kräftig mit am teuren Franken mitverdient hat.

Wenn man sich nun anschaut was für Feinde sich Philipp Hildebrand in letzter Zeit gemacht hat, dann wundert es wenig wenn offensichtlich jedes Mittel gegen ihn willkommen war. Herr Hildebrand hat sich für die "Too Big To Fail"-Massnahmen eingesetzt, er hat sich für eine bessere Regulierung des Finanz-Platzes stark gemacht,usw. Wie oft hat die Nationalbank vor einer Überhitzung des Immobilien-Markts gewarnt? Alles Dinge die von den Herren in den Banken mit grossem Ärger aufgenommen wurden.

Und vielleicht sollten wir jetzt, anstatt über Herrn Hildebrand, darüber sprechen, wer alles in der Schweiz sein Vermögen vergrössern konnte, dank dem starken Schweizer Franken. Oder vielleicht sollten wir darüber reden, wer alles noch Novartis-Aktien gekauft hat, nach dem diese den Abbau einer Unzahl von Stellen in der Schweiz ankündigte, trotz Milliarden-Gewinne. Vielleicht sollten wir auch darüber reden, wer unglaubliche Gewinne in letzter Zeit erziehlt, in dem er mit Rohstoffe auf dem Welt-Markt spekuliert. Wer trägt dazu bei, dass sich Grund-Nahrungsmittel in gewisse Ländern in einem Jahr um 100% verteuert haben? Wer alles, von unseren lieben Millionären und Milliardären in der Schweiz, hat Rohstoffe in seinem Portfolio?

Ich bin für Transparenz, ohne wenn und aber. Doch ich bin nicht für eine Hetz-Jagd, noch für selbstgefällige Moral-Ansprüche. Sollen sich doch mal die selbst ernannten Moral-Vollstrecker dem Urteil der völligen Transparenz unterziehen, dann würden wir ja sehen wer was zu verstecken hat. Ein Christoph Blocher traut sich doch gar nicht mehr zu sagen, dass er eine Zeitung gekauft hat. Und spielt dann noch, wenn die Wahrheit ans Licht kommt, das Opfer und behauptet er werde verfolgt, wie jüdische Geschäfts-Leute unter den Nazis es erleben mussten... Und jemand, der in der heutigen Schweiz solche Sätze in den Mund nimmt, möchte noch durchs Land ziehen und behaupten, er trete für die Gerechtigkeit ein? Blocher, Mörgeli, Köppel & Co. behaupten auch, sie würden für eine stärkere Schweiz eintreten, in dem sie die "faule Eier" aus den Institutionen holen. Nun stellt sich aber die Frage, wann genau nach ihren Massstäben die Institutionen sauber sein werden. Vielleicht sollten wir aber darüber sprechen, welcher Alt-Bundesrat gegen Strafrecht verstossen hat, in dem er sein Einverständnis gab, Tausende von Asyl-Bewerbungen aus Syrien zu ignorieren. Oder welcher Nationalrat mit gestolenen Bank-Daten in der Gegend spazierte und diese herumzeigte. Und vielleicht werden auch wir dann die eine oder andere Person finden, die unbedingt zurücktreten sollte.


Ich habe schon früher einmal geschrieben wie tragisch ich es finde, dass es für das Aufdecken gewisser Probleme eine SVP braucht — das klassische Beispiel hier bleibt das Sozialamt der Stadt Zürich. Würden wir etwas mehr eine Kultur der Aufklärung pflegen und etwas weniger Angst vor jeglicher Änderung, dann könnten wir gewisse Probleme auch angehen, bevor "the shit hits the fan"... Wahrscheinlich könnten wir es sogar lassen, mit so viel Scheisse umher zu schmeissen. Obwohl alle Strategen der SVP Gebetsmühlen-Artig den Skandal um Herrn Hildebrand heraufbeschwören, kann ich mich überhaupt nicht daran empören und sehe nur eine dreckige Unterhose an einer Leine hängen und 3 oder 4 Typen die voller Freude um die dreckige Unterhose tanzen und grölen. Irgendwie schaffe ich es wirklich nicht, mich mit ihnen an dieser Unterhose zu freuen. Ich bin mir nämlich bewusst, wie viel mehr dreckige Unterwäsche in gut bürgerlichen Schweizer Haushalte hängen muss, Tag für Tag. Noch viel dreckigere Unterwäsche...
 
 

December 18, 2011

4. Advent des Protests

 
In Ägypten fühlen sich viele Menschen um ihre Revolution betrogen und gehen wieder auf die Strasse. Das Militär nennt diese Protestierenden nun aber "Anti-Revolutionäre"! Man könnte es fast lustig finden, wenn es nicht so tragisch wäre. Dies zeigt aber wie sich die Zeiten am ändern sind: Es wird immer schwieriger, den Leuten irgendwelchen Schwachsinn unterzujubeln! Und das ist gut so! Das Regieren mit Peitsche und Zuckerbrot, das Reformieren mit Augenwischerei werden schwieriger. Die Menschen verlangen von den Machthabern, dass sie Verantwortung übernehmen oder den Platz räumen. Für diese Forderung sind viele gestorben. Andere sterben noch heute, zum Beispiel in Syrien. Viele Menschen ohne Gesicht, ohne Geschichte, ohne Bemerkung. Und doch haben sie zusammen die Bemerkung der ganzen Welt bekommen.

Das Time Magazine hat "The Protester" als Person des Jahres 2011 gewählt: Eine Geste der Anerkennung für all die Namenslosen, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben und immer noch setzten, um diese unsere und Gottes Welt auch nur ein wenig besser zu machen. Als Vorlage für das Cover-Bild diente das Photo einer jungen Frau, die sich an eine der vielen Aktionen und Ausschreitungen rund um den Arabischen Frühling beteiligte. Frauen haben eine mehr als wichtige und teils zentrale Rolle gespielt: In verschiedene Länder ist es erst die Beteiligung der ersten Frauen gewesen, die es möglich machte einen immer grösseren Teil der Bevölkerung in den Protest einzubinden. Frauen haben sich während den Kämpfen um die Verpflegung der Aufständigen gekümmert, sie haben ihre nächsten Lieben motiviert und ermutigt.


Time Magazine Cover with "The Protester"


Aber nicht nur die Protestierenden des arabischen Frühlings sind gemeint. Auch die der Occupy Bewegung, der 99%, der Castor-Transporte, der Atom-Energie, usw. Ja, auch die Demonstranten gegen das WTO Treffen in Seattle, im Jahre 1999, werden mit dem Cover vom Time geehrt: Die Vorgänger, sozusagen, der Occupy und der 99% Bewegungen.

Protests in Seattle on November 1999


Leider muss man fairerweise sagen, dass es Menschen gibt die seit Jahren protestieren und kämpfen und nicht wirklich grosse Erfolge zu verzeichnen haben. Möge es zum Beispiel für die Tibetische Gemeinde ein Zeichen der Hoffnung sein, wenn es in anderen Ländern durch Proteste gelingt kleine Ziele zu erreichen.


Während viele Menschen auf der Welt aus ganz unterschiedlichen Gründen auf die Strasse gehen um ihre Wut zu demonstrieren, gibt es andere die schon seit Jahren als Einzelne oder mit kleinen Teams aktiv protestieren, die sich wehren, die sich exponieren und ihr Leben in Gefahr bringen. War da zum Beispiel nicht einmal ein gewisser Assange? Der hat genügend damit zu tun, sich vor der CIA zu schützen und aus Guantànamo zu halten, als dass er noch irgendwelchen Protest machen könnte.

Time Magazine Cover with Julian Assange


Oder war da nicht Ai Weiwei, der nach seiner Freilassung erschreckend still war? Wie lange musste er wohl Spenden-Gelder zählen, wo er doch plötzlich dem Staate China 1 Mio. Euro schuldete um überhaupt Berufung gegen finanzialle Forderungen einlegen zu dürfen? Zum Glück ist Ai Weiwei einer dieser Geister, die man nur schwer zum schweigen bringt. So war es die grösste Freude ihn wieder singen zu hören, auf seine ganz eigene Art. Nebst der grossen Kunst die er produziert, macht dieser Künstler die eigene Person zu Kunst.



Ai Weiwei ein Mal mehr auf Messer's Schneide: Er singt ein eigentlich harmloses Lied, dass veschlüsselt und dennoch klar verständlich schwer provoziert. Ai Weiwei at his best...


Ai Weiwei sings for his supporters





So wird das Jahr 2011 als das Jahr der Protestierenden in die Bücher gehen, in welcher Form sie das auch immer tun. Das Jahr aller Menschen des Protests und ganz besonders der Frauen.
 
 

December 13, 2011

Captain Einsicht am Werk

 
Während ich mir Gedanken mache, wann das mit der Übernahme der Demokratie durch "die Märkte" begonnen hat, gibt es natürlich Menschen die schon viel schlauere und fundiertere Dinge darüber geschrieben haben. So zum Beispiel David Graeber, der mit seinem Buch Debt 5000 Jahre zurück in die Geschichte geht und das Thema Schulden etwas distanzierter beleuchtet, als was die aktuelle Panik üblicherweise erlaubt. Schulden: die ersten 5000 Jahre ist bei Klett-Cotta erschienen. Dieses Buch soll so was wie das Manifest der 99% Bewegung sein, sozusagen ein Must für jeden Occupy Aktivisten.

Denn eine Befürchtung von mir wird immer grösser: Bei all den nötigen Massnahmen, welche Merkozy umsetzen werden, bei aller Volatilität der Märkte, bei all den schmerzlichen Korrekturen die noch auf uns zukommen, haben wir hoffentlich dennoch genügend Grips und Energien um nicht nur die Grund-Fehler der Euro-Union zu beseitigen, sondern auch der Wirtschaft allgemein. Die Fehler des Geldes und ihr Einfluss auf unsere Leben: Daran müssen wir nämlich auch noch arbeiten, wenn wir erst einmal das Gröbste überlebt haben. Unsere Aufmerksamkeit wird an jeder Ecke und in jeder Sekunde geraubt. Wir sollen ja nicht all zu viel nachdenken. Und natürlich konsumieren! Arbeiten und konsumieren. Mehr verlangt keine Regierung in Europa von uns. Wir müssen uns aber wirklich mal darüber Gedanken machen, was wir in Zukunft von den Märkten und der Demokratie verlangen möchten. Doch dies ist eine andere Geschichte, ein anderer Post den ich bald schreiben werde.

Heute möchte ich eigentlich nur 2 gute Bücher vorschlagen. Das zweite ist bei Suhrkamp erschienen und ist von Colin Crouch und trägt den schönen Titel Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus. Dieses Buch sollte meiner Meinung nach Pflicht im Kindergarten werden. Der Autor beschuldigt nämlich nicht ein virtuelles neo-liberales System oder Denken, er meint wir alle seien daran schuld, wenn zum Beispiel die Finanzkrise 2008 nicht nur nicht das System zum Untergang brachte sondern dieses sogar noch gestärkt aus der ganzen Sache kam. Dieser Ansatz gefällt mir, ist Einsicht doch der erste Schritt zur Besserung und Captain Einsicht der zur Zeit meist beschäftigte Comic-Held. Nach dem ersten Schritt aber, steht noch der ganze lange Weg vor uns, den wir zu gehen haben.
 
 

November 26, 2011

V-Männer und sonstiges Treiben

 
Während den letzten Wochen bin ich immer wieder auf eine Frage gestossen, zu der offensichtlich wenige Menschen eine klare Antwort akzeptieren: Besonders in den USA, aber auch in der Schweiz und in ganz Europa.

Die Frage
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Wenn die Polizei oder andere ermittelnde Staats-Behörden eine Person verdächtigen ein Verbrechen begangen zu haben, werden sie von diesem Verdacht dazu ermächtigt, den mutmasslichen Täter zu einem weiteren Verbrechen zu drängen um dadurch die nötigen Beweise erbringen zu können?

Verdächtigt die Bundes-Kriminal-Polizei oder die Polizei eines Kantons einen Mitbürger, ein Verbrechen begangen zu haben, darf sie dann verdeckte Ermittler einsetzen die alles daran setzen, den Verdächtigen in ein neues Verbrechen zu verwickeln?

Reicht der Verdacht, damit Ermittler und Staats-Anwälte proaktiv die äusseren Umstände so manipulieren, dass der Verdächtige wieder in eine Situation kommt, die fast nach einem Verbrechen schreien? Dürfen sie sogar auf den Verdächtigen einreden und ihn fast zu diesem Verbrechen überzeugen?


Ein Beispiel aus den USA hat mich immer sehr gestört, obwohl es in diesem Fall um keinen komplexen Sachverhalt geht und alles sehr unmittelbar geschieht: Eine Polizistin gibt sich als Prostituierte aus und unternimmt alles um einen in einer Bar sitzenden Mann zum Geschlechts-Verkehr zu überzeugen. Bei uns völlig undenkbar, weil wir zumindest was das Thema Prostitution nicht eine so zwiespältige und scheinheilige Gesetzes-Gebung haben wie in den USA. Dort wird nicht darauf geachtet ob der Mann ein Stammgast von Prostituierten ist: Falls er in die Falle tappt, wird die Straftat im Internet Publik gemacht und es wird damit in Kauf genommen, dass sein Leben, und das seiner Angehörigen, in die Brüche gehen könnte. Gesetzt ist Gesetzt, und so weit habe ich nichts zu sagen. Doch hier besteht zumindest eine recht grosse Chance, dass der Mann niemals an diesem Abend mit einer Prostituierten ins Geschäft gekommen wäre, wenn nicht diese Polizistin in auf die Idee gebracht hätte. Ganz zu schweigen, dass er vielleicht auch sonst nie mit Prostituierten zu tun hatte, in der Vergangenheit.

Ganz egal um welches Verbrechen es geht... Ich meine: Wären wir damit einverstanden wenn morgen publik gemacht würde, dass die Polizei verdeckte Beamte dazu benutzt, um in der Raser-Szene Freundschaften vorzutäuschen um dann eine "Kontakt-Person" nach der anderen zu ermutigen, die 300km/h Barriere zu durchbrechen, möglichst noch mitten im Dorf? Was wäre, wenn bei den letzten fünf Raser-Fälle sich nun herausstellt, dass ein Polizist auf dem Beifahrer-Sitz platz genommen hatte und dort Cappuccino und Bier servierte, während er jaulend und singend den Adrenalin-Spiegel des Fahrers ins Sratosphärische jagte? Würden wir das als "angemessen" betrachten? Wäre es uns Grund genug zu hören, dass der Ex-Mann der Schwester der Ex-Frau des Bruders des Verdächtigen auch ein Raser gewesen ist, der einen Unfall baute? Würden wir der Polizei im Chor für ihre gute Präventions-Arbeit danken?

Ich habe schon einige Male meine Zweifel über die Arbeit gewisser Secret-Services zum Ausdruck gebracht. Wie lange ist es her, dass der Geheim-Dienst Israels aus der Ermordung eines Menschen gewollt eine Reality-Show machte, die auf der ganzen Welt ausgestrahlt wurde? Was ist danach geschehen? Hat jemand jemals wieder etwas darüber gehört? Hat diese zu Konsequenzen geführt? Diese "Agenten" liessen zu, dass man sie erkennen würde. Sie benutzten für ihre Aktion europäische Pässe. Echte europäische Pässe, wenn ich mich richtig erinnere. Wie auch immer... Ist es nicht zumindest merkwürdig, was da durchgezogen wurde? In welcher kodierten Sprache war dies eine mehr als deutliche Mitteilung an eine ganze Reihe von Ländern? Die Mafia lässt grüssen, mit ihrer Art Botschaften zu übermitteln.

In Deutschland hat man gerade an der Spitze eines unglaublich grossen Eisberg gekratzt, als sich herausstellte dass ein Mann des Verfassung-Schutzes in der Nähe von mehreren Tatorten gewesen ist, an denen eine Zelle der Rechts-Extremen NSU gezielt Männer von Türkischer Abstammung ermordete. Es zeichnet sich langsam ein Bild wonach diese Rechts-Extremen Terroristen eine sehr professionelle und umfassende Unterstützung durch die Geheim-Dienste hatten, oder Teile davon. Sowas bedeutet, dass sich Terroristen plötzlich mit den besten Waffen eindecken können, ein ganzes Netzwerk von Wissen und Infrastruktur zu Verfügung haben, sich praktisch unsichtbar auf der ganzen Welt bewegen können. Dies geschieht, wenn Mitteln die den Behörden zu Verfügung stehen, welche den Staat sicherer machen sollten, abgezweigt werden. Solche Mitteln bedeuten Macht: Die Macht über dem Gesetzt zu stehen. Man muss sich dessen wirklich bewusst sein, wenn man derartige Mittel in den Händen von Menschen gibt. Menschen... Die immer menschlich sein werden. Mit all den guten Seiten die einen Menschen ausmachen. Den schlechten aber auch, leider.


Wir erinnern uns an das Fichen-Skandal in der Schweiz. Was mich beeindruckt hat, ist die Schilderung eines Mitglieds der mit der Aufklärung der Situation beauftragten PUK. Er erzählte, wie sich verschiedene Mitglieder genannter PUK aufmachten, die Akten direkt in den Archiven der Bundes-Behörde zu sichten, weil sie die von ihnen verlangten Unterlagen zum Teil gar nicht bekamen oder dann erst nach einer radikalen Zensur, die das Nachvollziehen der gemachten Ermittlungen verunmöglichte. Die Mitglieder der PUK waren absolut dazu befugt, die Räumlichkeiten der Behörde zu betreten und dort die Unterlagen zu sichten. Doch, was sie vorfanden, war eine absolut in sich geschlossene Welt. Den Menschen dort war ganz klar anzumerken, dass sie noch nie erlebt hatten, dass jemand von ausserhalb ihre Arbeit auch nur zu Gesicht bekommt. Sie waren wirklich davon überzeugt, dass absolut niemand auf dieser Welt jemals die Befugnis erhalten würde, um diese Archive zu betreten. In der Tat, wurde zuerst der Zutritt kategorisch verweigert. Nach langer Zeit machte man das Angebot, die benötigten Akten zu nennen und dann darauf zu warten, im Büro des Chefs unter seiner Kontrolle. Als man schlussendlich in die Archive gelang, brach offensichtlich für mehrere Beamten eine Welt zusammen: In Jahrzehnten hatten sie so was noch nicht erlebt. Und: Nie und nimmer wären sie von selbst auf die Idee gekommen, so was wäre überhaupt ein Mal eine reale Möglichkeit in der realen Welt.


Ich denke, wir brauchen ganz bestimmt verdeckte Ermittler auf dieser Welt. Ich denke, wir brauchen ganz bestimmt eine gewisse Geheim-Haltung, während bestimmter Ermittlungen. Und dennoch bin ich der Meinung, wir sollten einmal ganz genau definieren können, was für Aufgaben wir den ermittelnden Behörden geben möchten und wie weit sie dabei gehen dürfen. Und wir sollten jegliche Geheim-Haltung nach z.B. 10 Jahren aufheben.


Dürfen wir einen Banker, den wir der Geldwäscherei verdächtigen, durch verdeckte Ermittler in einen neuen, ihm bis dahin völlig fremden Fall der Geld-Wäscherei verwickeln? Ich bin der Meinung, dass wenn wir gute Leute haben, die gute Arbeit machen, können diese den ersten Fall von Geld-Wäscherei beweisen, auch im nach hinein. Wenn dies nicht möglich sein sollte, dann ist der Staat quasi dazu verpflichtet, den Verdächtigen zu überwachen und einen nächsten Fall zu dokumentieren. Doch ich sehe es keineswegs als Aufgabe des Staates, ein Verbrechen hervor zu beschwören, Menschen zu einem Verbrechen zu überreden.


Fander, die solche Mittel gut heissen, werden die ersten sein, die sich eines "Minority Report" bedienen würden. Von der Anstiftung zum Verbrechen bis zur "präventiven Bestrafung" ist der Schritt nicht mehr gross.

Doch in einer Welt, in der nicht einmal eine Psychiatrie ihre Bücher öffnen muss, sind meine Überlegungen vielleicht nichts als Schall und Rauch...



Ihre Antwort?
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Achten Sie vielleicht darauf, dass ihre Antwort dann noch die Selbe wäre, wenn Sie von einer Fiche mit Ihrem Namen erfahren haben...




Der Missbrauch
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Bis hier ging es um eine abstrakte, grundsätzliche Überlegung, die ich nicht erleben musste. Sehr wohl hatte ich mit Menschen zu tun, die Zugang zu Informationen hatten, welche durch Ermittlungs-Tätigkeit gesammelt wurden. Ermittlung oder zumindest tiefgreifender Recherche. Wie auch immer. Nie, vor dem Aufhenthalt in der Harten Klinik, hatte ich das Gefühl man wolle mir Schaden zufügen, man wolle mich in eine für mich folgenschwere Situation bringen. Immer ging ich davon aus, den Einmischungen in mein Leben ein Ende setzen zu können. Dass ich meine liebe Mühe hatte, mich "vernünftig" zu verhalten, ist eine andere Geschichte. Dass ich eigentlich gar nicht wollte, dass diese Einmischungen endeten, hatte damit zu tun dass ich unbedingt wissen wollte wer dahinter stand und weshalb das alles gemacht wurde. Andere Geschichte, anderer Post.

Nun stell ich aber eine konkrete Frage, den grossen Gelehrten in der Harten Klinik, der Krankenkasse Helsana, und wer sonst noch Forderungen stellte: Wie weit dürfen die Mittel der Bundes-Polizei von einer anderen Behörde missbraucht werden? Oder wie weit darf eine andere staatliche Behörde die Bundes-Polizei in eine Lage zwingen, in der sie selbst ihre Mittel anders als vorgesehen einsetzen muss? Wie weit darf man zulassen, dass Menschen seelisch verletzt werden, dass sie leiden, dass sie eventuell irreparable Traumata-Schäden erleiden, selbst wenn dies in deren Interesse sein sollte? Welche Behörde kann derart drastische "Beweise" verlangen, dass schweres Leid über eine 20 Jahre junge Frau und ihre Familie gerechtfertigt zu sein scheint? Oder über einen alten Mann und seiner unmittelbaren Umgebung? Wie um alles in der Welt konnte all das, was ich nach der Harten Klinik erleben musste, überhaupt zu Stande kommen? Wie um alles in der Welt konnte man die Junge Dame dazu verdammen, mir während meinem Abstieg zur Höllen-Pforte tatenlos zusehen zu müssen? Wie ist das möglich, ihr Wahnsinnigen?

Wie kann es sein, dass man mir über Jahre schlimme Dinge antun konnte, dass ich mein Leben subjektiv in Gefahr brachte und mich dem entsprechend auch fühlte und wie kann es sein, dass die Junge Dame entweder die Wahl hatte weg zu sehen oder halt zu zu sehen? Ohne wirklich mich auf eine "normale" Weise unterstützen zu dürfen? Denn, all die Kraft und Unterstützung die ich von der Jungen Dame geschenkt bekam, konnte ich einzig dank unserer besonderen Fähigkeit uns zu verstehen überhaupt wahrnehmen. Wie kann es sein, dass so viel Leid in die Welt getragen wird, und dies unter den Augen des Gesetzes? Unser Gesetzt, vor dem wir alle gleich sind. Oder sein sollten. Gemäss dem, was in den letzten Jahren abging, scheinen Psychiater der Harten Klinik gleicher zu sein, als alle anderen gleichen Menschen. Wie kann es sein, dass jede kleinste Hilfe die wir bekommen haben, jedes kleinste Zugeständniss in unserem Sinn, jedes Detail was uns Kraft schenken konnte, immer sehr teuer und schmerzhaft eingetauscht werden musste? Wie kann das alles sein, frage ich euch!

Werdet ihr das Echo ertragen von all dem Leid der euretwegen in die Welt gesetzt wurde? Werdet ihr das Echo des Weinen der Jungen Dame ertragen können? Werdet ihr mir all das was ich nicht miterleben durfte, wieder geben? Werdet ihr die Schande, die ihr selbst über euch gebracht habt, jemals überwinden können? Denn all das, wofür ich mich eigentlich hätte schämen sollen, wird irgendwann auf euch zurückfallen. Und das ist, ich glaube ihr ahnt es schon, nicht wenig. Nein, es ist nicht wenig.

Um es auf den Punkt zu bringen: Eine Sozial-Arbeiterin machte vor vielleicht 2 Jahren folgende Bemerkung "Man könnte ja dabei wirklich auf die Idee kommen, hier geht es um die persönliche Rache von jemandem!" Das Unglaubliche dabei? In Anbetracht der Ereignisse kam mir diese Idee nicht einmal komplett abwegig vor. Werdet ihr das Echo einer persönlichen Rache ertragen können, ihr Waschlappen?

Also, wer wird der Jungen Dame und mir in die Augen sehen und uns dabei erklären, was in den letzten Jahren so alles abgegangen ist?


Und noch eine allerletzte Frage an die Adresse der Harten Klinik: Ganz ehrlich, ihr ward euch darüber eigentlich absolut sicher, in 1'000 Jahren nicht meine Unterlagen erklären zu müssen, nicht wahr? Dafür Verantwortung tragen und darüber Rechenschafft geben zu müssen? In 1'000 Jahren nicht, habe ich Recht?
 
 

November 11, 2011

vertrauensvoll demokratisch

 
Inzwischen habe selbst ich fast die Schnauze voll, von all den Nachrichten über Märkte, Politik, Finanzen, Krisen, drohender Rezession, drohender Pleiten, vermeintlicher sozialen Ungerechtigkeit, Rating Agenturen, BIP, Verlangsamung des Wachstums, technische Korrekturen der Kurse, Prognosen, Modelle, Optionen, Aussichten, Gipfel, usw. Ich, der ja auf eine irgendwie komische Weise fasziniert bin, von diesen Märkten. Auf eine vielleicht perverse, masochistische Weise. Ich, der findet die Märkte sind absolut genial, wenn sie endlich die Italiener dazu zwingen, ihren Berlusconi loszuwerden. Ich, habe die Schnauze fast voll... Was sollen dann erst die Griechen fühlen, zur Zeit? Die Griechen, die im Gegensatz zu den Italienern noch eine politische Klasse von einigermassen vernünftigen Menschen haben. Die, bestimmt, ein etwas veraltetes Verständnis von Staat haben, aber immerhin noch ein Verständnis dafür.

Leider freu ich mich nicht nur darüber, dass Berlusconi jetzt gehen muss. Denn ich weiss weshalb er erst jetzt gehen muss: Die Märkte lassen so ziemlich alles durchgehen, niemals aber mangelnde Vertrauenswürdigkeit. Berlusconi kann man nicht mehr vertrauen und das hat ihm den Kragen gekostet. Aber wieso erst jetzt? Ich meine: Er ist doch schon seit einer ganzen Weile unglaubwürdig, in der Welt ausserhalb Italiens. Wieso also haben die Märkte nicht vorher reagiert? Weil er immer noch nach Geld roch, der Cavaliere. Und Geld stinkt bekanntlich nicht. Ohne Gheddafi ist er eh viele Milliarden weniger wert, der Cavaliere. Dass Italien inzwischen Lichtjahre davon entfernt ist, eine Demokratie zu sein, hat die Märkte nie allzu sehr gestört. Ja, man glaubt es kaum, aber mitten in Europa hat sich ein Land von der Demokratie verabschiedet, schon lange bevor es Ungarn tat. Ein Beispiel? Der Angriff, den Berlusconi vor dem Europa Parlament gegen den Abgeordneten Schulz geschwafelt hat? Diese unerträgliche Quängelei, als er sich zu entschuldigen weigert, er der mit Humor gesprochen hat. Er, der sich nicht entschuldigen wird, solange Schulz sich nicht beim ihm entschuldigt. Schulz, der nicht mit Humor sondern ganz ganz böse persönlich geworden ist! Und ich, Berlusconi in Person, sollte mich dafür entschuldigen, ihn als Leiter eines KZs vorgeschlagen haben? Niemals! Nun, diese Bilder, diesen völligen fassungslosen Berlusconi haben die Italiener niemals am Bildschirm zu sehen bekommen! Jawohl: Kein Fernsehsender in Italien hat sich je getraut, die komplette Szene auszustrahlen! In einer Demokratie!

Ja, vielleicht habe ich deswegen die Schnauze fast voll. Weil ich weiss, es kann noch alles viel schlimmer kommen. Ich meine: Es könnte ja zum Beispiel geschehen, dass die Agentur Standard & Poor's Frankreich herabstuft. Und sie könnte unmittelbar danach behaupten, es handle sich dabei um nichts als eine technische Panne. Ja, ich weiss... Sowas ist pure Fantasie, so ein Witz kann nie und nimmer in der Realität geschehen. Ich weiss, ich weiss: Ich male immer alles nur schwarz. Und viel zu wenig weiss. Denn: Was weiss ich denn schon? Sollte es aber jemals zu einer so unglaublichen Geschichte kommen, in der realen Welt meine ich jetzt, dann hoffe ich wirklich sehr, dass Sarkozy ein paar Leute in die Eier treten wird. Ich könnte fast dafür die Hand ins Feuer legen, dass er dabei sogar auf die demokratische Unterstützung von 99% der Frankreicher, ja sogar der Europäer zählen könnte.

Oder vielleicht habe ich die Schnauze fast voll, weil ich die Ökonomen reden höre. Ja, ich höre sie sagen "Also unsere Modelle zeigen ganz genau, dass in der Schweiz dies und jenes geschehen wird. Es ist also völlig absurd so zu argumentieren, wie Sie es gerade tun, mein werter Kollege!" Da kommt mir gerade ein Versicherungs-Angestellter in den Sinn, der Policen nach dem Alphabet ordnet. Doch dies ist wohl eine andere Geschichte. Zurück zu den Ökonomen: Ihre Modelle haben ja auch bestens funktioniert, seit der Jahrtausend-Wende. Oder so...

Vielleicht aber habe ich die Schnauze fast voll, weil ich die selben Menschen sagen höre "Es wäre schon ein wenig kurz gegriffen, wenn man die Ursachen für die aktuelle Lage in der Banken- und Schulden-Krisen suchen würde. Ich möchte daran erinnern, dass es eine Immobilien-Blase in den Staaten gab, vor langer langer Zeit, und ich möchte daran erinnern, dass billiges Hauseigentum für jedermann einem genauen politischen Willen entsprach!" Genau... Doch, dass man der Politik einen solchen Willen sehr schwer hätte büssen lassen, dass eine solche Schnaps-Idee ernsthafte Folgen haben müsse, dieser Wille kam von anderswo. Dass man eine solche reaktionäre Idee der ganzen Welt als "AAA" Papiere verkaufen würde, nein, nicht die Idee, sondern irgendwelchen Müll in einer Verpackung mit dem Foto der Idee und eben den Stempel "AAA" drauf, dieser Wille wurde auch demokratisch geboren. Oder so...

Oder vielleicht habe ich die Schnauze fast voll, weil ich eine viel zu gute Erinnerung zu haben scheine. Ohne jegliche Recherche, ohne einmal Google benutzt zu haben, kommen mir, einem Typ der nichts als Schulden besitzt, aus dem Stegreif zum Beispiel Enron und eine DotCom-Blase in Sinn, und erst dann eine US-Hypothekar-Krise. Dann schiessen mir Goldman Sachs und die Bush Regierung durch den Kopf. Moment... Da kommt mir noch was in den Sinn: Michael Moore. Was hat der jetzt damit zu tun? Und Zeitgeist kommt mir auch gerade in den Sinn. Aber was weiss ich denn schon? Wenn ich etwas recherchieren würde, anstatt dumme Behauptungen zu machen, würde ich eine Ahnung für die Komplexität der Sache bekommen, und verstehen dass einfache Erklärungen völlig kurz gegriffen und somit deplatziert sind, in dieser Angelegenheit.

Doch die Wissenschaft wusste schon: Ein Euro ohne Ausstiegs-Möglichkeit, ohne Plan für die Krise, ist eine Fehl-Konstruktion. Ich frage mich einfach wo diese Wissenschaftler versteckt hielten, während den letzten 20 Jahren. Einige von ihnen waren damit beschäftigt, die demokratisch gewählten Regierungen Europas zu beraten. Für teures Geld. Doch die Politik wollte partout nicht so was hören, damals... sagen sie uns heute. Und wie wir inzwischen wissen: Die Märkte, die Regeln ja alles. Früher oder später. Auf die eine Art oder die andere. Oder so...

Ich frage mich gerade ob ein Ende mit Schrecken nicht besser ist, in gewissen Fälle, als ein Schrecken ohne Ende. Die Frage heute ist: Wie Gross wäre der Schrecken eines Ende mit Schrecken? Davor haben alle einen riesen Schreck! Das Undenkbare würde passieren! Und gerade frage ich mich: Darf man solche Fragen überhaupt noch stellen? Oder schade ich mit der blossen Idee den Märkten? Und somit der demokratischen Gesellschaft? Bin ich Überträger eines gefährlichen Gedankenguts? Eines Virus?

Was auch immer ich sein mag: Die Politiker, die müssen weitermachen. Demokratisch. Von Gipfel zu Gipfel. Von Krise zu Krise. Solange die das Aushalten können. Die EU warnte: "Der neuen Regierung in Griechenland steht eine wahnsinnig hohe Arbeits-Belastung vor". Nein... Das Wort "wahnsinnig" wird wohl nicht im Kommuniqué der EU vorgekommen sein. Aber irgendwie sinngemäss ging das schon. Denn die EU-Politiker schaffen seit einigen Monaten fast Unmenschliches. Wenn sie dann irgendwann umfallen, wenn sie "versagen", werden sie ja demokratisch ausgetauscht. Damit die Märkte ja nicht darunter zu leiden haben. Das will ja wirklich niemand, oder? Oder etwa so?

Ich glaube wirklich nicht wirtschafts-feindlich zu sein. Oder verlange ich schon zu viel von den Märkten, wenn ich die Frage stellen möchte, was für eine Wirtschaft wir überhaupt wollen? Letztlich definierte ein Banker in etwa auf diese Weise eine sozial-nützliche Finanz "Der Sparer und der Markt werden zusammengebracht". Genau: Er sagte "der Sparer". Der Sparer... Nicht der, der sich Geld leiht, um mit dem geliehenen Geld Profit zu machen. Nein. Der Sparer. So einfach. Doch nun, nun, gibt es den Sparer gar nicht mehr. "Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt". Die Schulden sind in 10 Jahren von so was wie 70'000 Milliarden auf unglaubliche 210'000 und mehr Milliarden gewachsen. In 10 Jahren! Ganz demokratisch. Vertrauensvoll. Wofür wurde das Geld über eingesetzt, ausser Krieg, Terrorismus-Bekämpfung und -Erzäugung, Wirtschafts-Förderung? Und wie viele Tausend Milliarden horten gerade Schweizer Unternehmen, in vertrauensvollem Warten auf bessere Zeiten? Aber zum Glück sind wir durch gerade durch ein Wirtschafts-Hoch, nicht wahr? Zum Glück sind, trotz Schulden überall, wenigstens alle Sozial-Werke Europas in bester Gesundheit! Zum Glück... Angela Merkel kann die Mittel-Schicht um ganze 2 Milliarden Euro dieses Jahr und, man staunt, unglaubliche 4 Milliarden Euro das nächste Jahr entlasten. Ja! Sie schenkt dem Volk das Geld, einfach so! Weil... Was sagte sie, weshalb sie so unwahrscheinlich viel Geld auf einmal verschenken kann?

Während sich die Politiker der EU und USA um ihre Staatskassen kümmern müssen, haben unsere Politiker in der Schweiz das Glück keine Schulden zu haben. Deswegen müssen sie sich nicht um die Finanz kümmern. Das Problem von Geld-Wäscherei wurde mit grossem medialen Echo schon vor Jahren als gelöst erklärt, bleibt also einzig das klitzekleine Problemchen mit den Steuern-Geldern von Griechenland und Kollegen. Denn, so viel sei einfach mal gesagt, nur 4 Fälle wurden von der Finma in Zusammenhang mit Geld-Wäscherei gemeldet. 4 Fälle von 20. Sozusagen 1 von 5. Und... Was will man da tun? Vereinzelte schwarze Schafe gibt es halt immer, so wie absolute Sicherheit nicht zu haben ist. 1 von 5. Der Finanzplatz Schweiz: Das ist 'ne saubere Sache. Whitewashed. Ernsthafte Menschen die ehrliche, ernsthafte Geschäfte machen. Genau.

Und ich habe fast die Schnauze voll, von all dem Vertrauen. Doch ich bin auch ein Optimist: Am Schluss, kann ich gar nicht anders als vertrauen. Und zwar in die Demokratie.
 
 

October 08, 2011

there's no path to follow

 
Inzwischen gibt sich jedermann empört darüber was Finanzen, Banken, und ganz allgemein Gier und Macht-Gelüste in der Welt angerichtet haben. In den Staaten nimmt eine Bewegung Form an, die selbst auf das Verständnis des Amerikanischen Präsidenten zählen kann: "Occupy Wall Street". In Europa kämpfen die Staaten mit Händen und Füssen gegen einen Kollaps der Märkte. China bietet ihre Hilfe an und fordert im Gegenzug die Anerkennung als "Lupenreine Wirtschaft" und obwohl China nicht einmal durch ein umgekehrtes Fernrohr betrachtet etwas reines hat wird sie diese Anerkennung wahrscheinlich erhalten. Dies ist der Preis den Europa und die Staaten nun zahlen müssen weil die Gier nicht einmal vor der Chinesischen Mauer halt machte. Doch dies ist zur Zeit wahrscheinlich das kleinste Übel, wenn man an Griechenland und andere europäische Staaten denkt. Bei all dem Übel der in Zukunft noch auf uns zukommen wird, ist positiv zu bemerken dass wenigsten weltweit ein grösseres Bewusstsein über die Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft am entstehen ist.

Und wenn heute schon jeder Präsident und jeder CEO über Spekulanten wettert, dann erwarte ich aber demnächst klare Tatsachen: Wie lange wird es noch dauern, bis sich das erste grosse Unternehmen endlich von diesem System verabschieden wird, bis es sich freiwillig aus der Börse kaufen und mit der wirklichen Arbeit, die vor uns steht, beginnen wird? Wann wird damit begonnen, Kapital von den üblichen Kanälen zu nehmen und es in neue Kanäle zu leiten, die anderen Gesetzen folgen als die, die uns in diesen Schlamassel geritten haben? Wann werden grosse Unternehmen damit beginnen, ihre Kapitalisierung nicht mehr einzig in Bezug auf den Gewinn zu organisieren, sondern auch in Anbetracht menschlicher und gesellschaftlicher Aspekte? Wann wird eine Kapital-Beteiligung wieder zu einer Verpflichtung und zu einer Partnerschaft mit der unterstützten Gesellschaft und den Menschen die dort arbeiten?

Wann werden endlich auf viele Worte die ersten Taten folgen? Denn, eines ist sicher: Dieses System wird so weiter funktionieren und so viele unter seinen Rädern nehmen bis wir nicht damit beginnen werden ein Parallel-System aufzubauen, auf das wir hoffentlich irgendwann ganz werden umstellen können! Bis dahin werden alle Bemühungen nur Versuche sein, ein System dem Menschen zu unterordnen, dass sich nicht unterordnen lässt, weil es eben ein geschlossenes System ist und nie auf den Menschen zugeschnitten. Wir müssen nicht dieses System flicken, wir müssen uns überlegen wie wir mit Geld in Zukunft umgehen möchten und wozu genau wir es benötigen werden, dann müssen wir ein neues System entwerfen, was diesen Bedingungen gerecht werden kann. Somit wird sich wahrscheinlich auch die Art und Weise ändern, wie Geld überhaupt geschaffen und in Umlauf gebracht wird. Der Mechanismus der Geld-Vermehrung aus Geld wird es nicht mehr geben. Es wird nicht mehr so sein, dass wer weniger hat auch noch mit einem schwierigeren Zugang zu Geld beschert wird. Es wird vieles anders sein, wenn wir endlich eine Art des Zusammenlebens gestalten möchten, welches diesen Namen auch verdient.

Bis dahin ist es ein weiter Weg. Und dieser Weg ist noch nie begangen worden. Also können wir nicht erwarten, dass in uns jemand zeigt. Wir müssen damit beginnen, die Art wie wir unsere Existenz als Menschen auf diesem unseren und Gottes Planeten leben möchten selbst zu gestalten. Und bei so vielen gescheiten und grundsätzlich gütigen und aufrechten Menschen auf der Welt, hoffe ich dass jetzt damit begonnen wird, an dieser neuen Gesellschafts-Form zu arbeiten. Im grossen Stil. Schritt für Schritt. Versuch für Versuch. Mit dem eigenen Beispiel voraus.

Welches Unternehmen wird das Erste sein?




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