September 24, 2011

rendez-vous verpasst...

 
Meine Heldin, habe ich da etwas falsch in Erinnerung oder gab es da eine Abmachung mit deiner Bekannten, Frau Schubiger? Frau Schubiger, war das nicht die, die eine Schub-Maschine erfunden hatte? Täusch ich mich oder hatten wir vor, sie auf einer Lichtung zu treffen, von wo aus wir auf Reisen gehen würden? Jetzt, wo es uns den Garten und all die Meisen-Knödel durch das Wohnzimmer bläst, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob wir für so einen Fall nicht eine Strategie hatten. Ich bin mir nicht so sicher, weshalb wir immer noch hier sind, jetzt wo es ziemlich ungemütlich geworden ist. Hatten wir nicht andere Pläne, meine Heldin? Und... weshalb waren wir nicht auf der Lichtung? Waren wir besoffen? Nee.. Warst du schwanger? Auch nicht... Wieso dann? Und wo sind all die Schübe geblieben, meine Heldin? Ich hatte so schöne Schübe, mit der einen Schub-Maschine der Chemicals...


Frau Schubiger  ==  StahlbergerHeuss
Bei Giacobbo/Müller




Eine Frage hab ich noch: Wer zum Teufel ist Daniel Ziegler?
 
 

September 23, 2011

Schere & Pendel

 
DIE SCHERE
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Für ein Mal habe ich einen Kandidaten der SVP gefunden, der für etwas Transparenz sorgt. Während der Präsident Toni Brunner behauptet, die SVP bekomme mehr Spenden-Gelder weil sie die bessere Politik mache, stellt sich einer der Geldgeber gerade selbst vor und gewährt uns einen Einblick in das "fürs Volk politisieren" der SVP. Oder so. Der mehrere Millionen Franken schwere Nationalrat-Kandidat Thomas Matter (der mit dem Matterhorn auf dem Plakat) stellt sich zur Wahl um vor allem seine zwei wichtigsten Anliegen in Bern zu vertreten:
1) Deregulierung im Banken-Sektor (!)
2) Steuer-Senkungen
Diese Agenda stammt nicht etwa vom Sommer 2006, nein, vom Sommer 2011. Im Rahmen eines mit von ihm gestaltetes Portraits der Sendung Rundschau macht er ausserdem folgende Aussage, als nach seiner Meinung über die sich immer weiter öffnende Einkommens-Schere gefragt wird:
Das mit der Schere ist eh ein Märchen. Vor 100, oder sagen wir vielleicht 200 Jahren, war die Schere noch viel weiter auseinander!

Wie jetzt, ich verstehe nicht recht: Ist die Schere nun ein Märchen oder war sie vor 200 Jahren noch viel breiter? Und, wenn sie vor 200 Jahren noch viel breiter war — und auch vor 100 Jahren als die Menschen auswandern mussten weil sie sonst verhungert wären — heisst das nun, dass wir wieder zu diesen Verhältnissen zurück sollten? Möchte Herr Matter dieses Märchen von einer Schere wieder so hinbekommen, wie sie vor 100 Jahren war? Ist das die Politik der SVP? Jedenfalls ist es die Politik eines ihrer besseren Geldgeber.

Und ich frage mich: Weshalb muss ein derart reicher Mensch noch so viel Wert darauf legen, noch reicher zu werden und vor allem möglichst nichts seinen Mitmenschen abgeben zu müssen?



DER PENDEL
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Es ist schon eine Weile her, dass im Club über die IV-Reform debattiert wurde. Mit dabei war der höchste IV-Beamte der Schweiz, eine Anwältin, ein Politiker und andere. Die Anwältin trägt ein Fall von einer Frau im Rollstuhl vor die, nachdem sie von 2 unabhängigen Ärzte für Arbeits-Unfähig erklärt wurde dennoch von einem IV-Experten die Rente aberkannt bekam. Der IV-Boss meinte dazu
Sie sind Anwältin, und an Ihrer Stelle würde ich auch solche Fälle bringen...

Er bestreitet also nicht einmal, dass Menschen die absolut nicht arbeiten können, in letzter Zeit schon hin und wieder ihren Anspruch auf eine IV-Rente verlieren können, auch nach Jahren des Bezugs und ohne nachvollziehbaren Motiven. Doch es kommt noch besser.

Der Politiker weist darauf hin, dass die IV in den 80er Jahren viel zu viele Fälle von den Sozialämtern übernommen hat, was ja auch stimmt. Es ist ja wirklich so, dass Missbrauch bei der IV zu leicht gemacht wurde, über längere Zeit. Und es ist leider auch so, dass Missbrauch betrieben wurde. Dieser Missbrauch wurde zwar damals nicht unterbunden, weil man die Menschen weg von den Sozialämtern haben wollte, doch dies ist eine andere Geschichte. Tatsache ist nun aber, dass um den damaligen Missbrauch zu bekämpfen, Menschen unter die Räder kommen, die absolut zu Recht eine Rente beziehen und die darauf angewiesen sind, um ein noch möglichst würdiges Leben führen zu können. Nun sagt der Politiker:
Es mag ja schon sein, dass der Pendel damals zu sehr auf der einen Seite war und dass, um dies zu korrigieren, er nun zu sehr auf der anderen Seite ausschlägt. Das wird sich wieder einpendeln...

In unserem Rechtsstaatt scheint es heute also für gewisse Politiker und Beamte völlig akzeptabel zu sein, dass Menschen die ihnen gesetzeshalber zustehende Unterstützungwiderruftt bekommen, um ihnen fremde Sachverhalte zu korrigieren. Das ist wie wenn man in der Justiz die Unschulds-Vermutung gegenüber Pflege-Personal pauschal abgeschafft würde um einigen Sexual-Straftätern auf die Schliche zu kommen. Schlicht und einfach inakzeptabel, so sehr das Ziel auch wichtig sein mag. Und wenn man so was selbst zum Schutz vieler Opfer nicht tolerieren kann, wie um alles in der Welt konnte es soweit kommen, dass man es für tolerierbar erachten kann, wenn es um das Schützen von Geld geht? Kann das wirklich OK sein, dass jemand über mehrere Jahrzehnte invalide ist um dann, plötzlich, es nicht mehr zu sein? Obwohl diese Person niemals im Leben je wird arbeiten können? Wer aber solche Aktionen organisiert kann locker davon ausgehen, dass die Opfer solchen Missbrauchs weder die Mittel noch die Kraft haben um sich wehren zu können.



SCHERE UND PENDEL
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Vielleicht wäre es an der Zeit, Schere und Pendel zusammen zum Einsatz zu bringen. Vielleicht sollte man mit der Schere den Pendel schneiden, damit dieser nicht mehr so ausbrechen kann. Vielleicht aber wäre das nicht so gut, für all diejenigen die sich unter dem Pendel finden. Wie auch immer...
Ich kann absolut nichts Gutes hinter dem Programm erkennen, mit Verbissenheit in den Kampf gegen besseren sozialen Ausgleich zu ziehen und all die sozialen Errungenschaften der letzten 100 Jahren wieder rückgängig machen zu wollen! All das, was unsere Vorfahren geschaffen haben, wenn sie nicht gerade, vom Hunger getrieben, auswandern mussten.

Jedenfalls gibt es garantiert keine Verschwörung in der Schweiz — was ja schon mal nicht schlecht ist. Thomas Matter z.B. sagt uns ganz offen, weshalb er nach Bern möchte: Er braucht mehr Geld und möchte dafür weniger Steuern zahlen. Ausserdem möchte er dafür sorgen, dass dieses Märchen von einer Schere wieder so weit geöffnet wird, wie es zu den guten alten Zeiten vor etwa 100 Jahren der Fall war.
 
 

September 22, 2011

Fakten & Zeitgeist

 
Es passiert schon jetzt regelmässig: Der Handel an der Börse wird für kurze Zeit aufgehoben, weil man sich nicht sicher ist, was da gerade passiert. Sobald eine bestimmte Dynamik gemessen wird, die das System gefährden könnte, wird der Handel gestoppt und die Reset-Taste wird gedrückt. Diese Massnahme macht die Überprüfung der verschiedenen Automatismen möglich, und es stellt sicher, dass die Maschinen nicht in eine Eigen-Dynamik-Schleife geraten, die fatale Konsequenzen haben könnte. Wenn dann einmal sichergestellt ist, dass Endlos-Schleifen beseitigt wurden, können die superschnellen Computers wieder ihre Arbeit aufnehmen. Diese Tatsache sollte uns eigentlich schon völlig reichen um zu ahnen, dass dies nicht das System sein kann, von dem der Wohlstand aller Menschen auf Erden abhängig ist, von dem die soziale Ruhe abhängt.

Noch spannender wird es, wenn man in die nächste Zukunft schaut. Es ist nämlich so gut wie sicher, dass man irgendwann die Börsen schliessen muss, weil niemand mehr garantieren kann, dass die dort angezeigten Daten noch irgend einer Realität entsprechen. Sei es durch Cyber-Terrorismus, durch Geheimdienste, durch Interessen-Verbände, durch Unternehmen, durch religiöse Gruppierungen: Niemand wird mehr in der Lage sein dafür zu garantieren, dass die Börsen das echte Verhalten der Geldflüsse (die ja schon virtuell sind — doch dies ist eine andere Geschichte) nachbilden.


Wenn wir uns nun einmal vor Augen halten, wie sich Wirtschaft und Nationen in Bezug auf die Tatsache verhalten, dass es bald nicht genügend Öl haben wird um die weltweite Nachfrage zu decken, dann kommen wir doch zwangsläufig zum Schluss, dass wir uns von Finanz und Börsen lieber Morgen als Übermorgen lösen sollten, wenn wir nicht demnächst ein wirklich grosses Problem erleben wollen. Wie geht das Sprichwort? Probleme kommen selten alleine!? Zur Zeit scheint es mir nicht, dass wirklich viel gemacht wird, um das eine oder andere Problem zu vermeiden... Dabei sind die Fakten auf dem Tisch. Und schon seit einiger Zeit, inzwischen. Kein Wunder, bei dem was sich da zusammenbraut, dass einige von Armageddon reden. Europa zeigt ja der Welt wie es geht, wenn einmal nach den Märkten, den Menschen und was sonst noch zu holen ist, nun ganze Länder ausgepresst werden. Und ja hilft kein guter Wille mehr, da hilft kein Sparen und kein Geld drucken und kein gar nichts, wenn der Markt das Vertrauen verliert...

Verliert der Markt das Vertrauen,
sind wir alle am Arsch!
Ist es nicht langsam an der Zeit,
unser Vertrauen in den Markt zu verlieren?

Verliert der Markt sein Glauben,
sind wir alle am Arsch!
Ist es nicht langsam an der Zeit,
unser Glauben in den Markt zu verlieren?




Es gibt da einige Leute, die sich ein paar Gedanken darüber machen, was in unserer Welt gerade so grausam schief läuft und was man dagegen tun könnte. Ich finde es wirklich inspirierend, einen Film wie den hier verlinkten "Zeitgeist: Moving Forward" zu sehen, denn vieles von dem was darin als das Mögliche definiert wird, ist völlig kompatibel zu dem was ich schon durch meine Erziehung mitbekommen habe und dem was ich mir selbst so ausgedacht habe. Es haben sich hier einige gescheite Menschen eine perfekte utopische Gesellschaft in ihren Köpfen ausgemalt: Wenn wir in den nächsten 20 Jahren einige Bruchteile davon erreichen würden, dann könnte es sein, dass wir ein Armageddon noch ausweichen können. Ein von Menschen gemachtes Armageddon.
Wie viel Zeit bleibt uns noch, vor dem Armageddon, um unser Zeitgeist zu ändern? Und viel Zeit bleibt uns, bevor die Daten an der Börse nur noch pure Fantasie sein werden?





Ich mache Werbung für diese Filme und Webseiten weil ich der Überzeugung bin, dass gute Gedanken und deren Verbreitung die erste Schritte zu einer besseren Welt sind. Wenn wir es nun schaffen würden unsere gute Gedanken zu bündeln um zusammen einer Vision Form zu verleihen, wenn wir uns mittelfristig auf ein gemeinsames Ziel einigen könnten, dann wäre absolut nichts mehr unmöglich.

The official Zeitgeist Movement website
www.thezeitgeistmovement.com

The official Zeitgeist Movies website
www.zeitgeistmovie.com

The official Zeitgeist Youtube channel
www.youtube.com/user/TZMOfficialChannel

Wir haben nur eine Welt.
Es ist unsere Welt.
Unsere und Gottes Welt.
Und die unserer Kinder.




Wer noch meint alles sei bestens, der hat heute früh wahrscheinlich sein Geld zur Arbeit geschickt, so wie Andreas Krenzke. Doch das Geld könnte sich wehren und nicht mehr arbeiten wollen, und zwar früher als einem lieb ist.


 
 

September 16, 2011

Mutter-Liebe

 
Mutter-Liebe
oder
Sucht, Gewalt und Babies


Über das Thema Sucht weiss ich ziemlich gut Bescheid, inzwischen: Schon früh zeigte sich meine Prädisposition zur Sucht. Vor den Harten Drogen hatte es Tabak, Alkohol, Codein, Poppers, THC, usw. gegeben. Seit nun bald 30 Jahre musste ich Erfahrung mit dem intravenösem Konsum harter Drogen machen. Meine erste Berührung mit Heroin war auch schon mein erster Knall, im Alter von 16 Jahren. Wir waren eine Gruppe von etwa 10 Menschen, wenige Hundert Meter über der Grenze in Italien, bei einem Bekannten zu Hause. 7 von uns spritzten sich an diesem Abend zum ersten Mal Heroin. Zu dieser Zeit waren Aids und HIV noch völlig unbekannt und Spritzen wurden nicht verteilt, um den Konsum nicht zu unterstützen. So kam es, dass wir in den darauffolgenden Jahren immer wieder unsere Spritzen mehrmals brauchen mussten und sie auch unter uns tauschten. Ich erinnere mich an einem Abend, als wir mit den Autos in eine kleine Waldlichtung fuhren und dort zu sechst oder siebt eine einzige Spritze benutzen, einer nach dem andern — einige unter diesen Menschen starben in den 80ern und 90ern an Aids. Ich nenne es Schicksal, denn ich finde keine andere Bezeichnung dafür, dass ich mir nicht die todbringenden Viren einfing. Natürlich versuchte ich später, als dann HIV bekannt wurde, auf meine Gesundheit zu achten, zumindest was dies anging.

Wie ich heute weiss, haben wahrscheinlich eine ganze Reihe von Umständen mit dazu beigetragen, dass ich derart zur Sucht neigte. Selbst die Tatsache, dass meine Mutter vor meiner Geburt schon ein Kind verlieren musste, dass sie während der ganzen Schwangerschaft mit mir irgendwo Angst haben musste, sie könnte auch mich wegen Toxoplasmose verlieren, selbst dieser pränatale Stress meiner Mutter könnte mit einer der Gründe sein, weshalb ich Probleme mit Sucht hatte — dies ist heute dank der Epigenetik bekannt. Natürlich gab es auch andere Dinge, die sowohl Sucht wie auch die Borderline Persönlichkeits-Störung mit beeinflusst haben. Sowohl Konflikt-Situationen wie aber auch absolut gut gemeinte Verhaltensweisen meiner Eltern. Ich weiss, meine Eltern habe mich sehr geliebt und wirklich immer das Beste für mich gewollt, und ich weiss dass sie es wirklich zu meinem Besten getan haben, als sie zum Beispiel nicht immer auf das schreiende Baby eingegangen sind. Damals sich für sehr fortschrittlich bezeichnende "Experten" haben nämlich die Meinung vertreten, das Kind würde in seiner Entwicklung unterstützt, wenn es lernen würde, nicht nach jedem kleinen Schrei auf die Mutter zählen zu können. Heute weiss man inzwischen wie falsch dieser Ansatz ist und wie folgenschwer er teilweise sein kann. Meine Eltern liessen das Baby aber hin und wieder alleine schreien und, obwohl vielleicht instinktiv alles dagegen sprach, war meine Mutter dabei überzeugt, einen Beitrag zu meiner besseren Entwicklung zu leisten. Gott sei Dank durfte ich in anderen Bereichen so viel von meinen Eltern mit auf meinen Weg nehmen, dass ich meine verschiedene Defizite durch vielleicht überdurchschnittliche andere Gaben wettmachen konnte. In diesem Sinne möchte ich meinen Eltern danken, für eine trotz den schwierigen Umständen sehr gute Arbeit.

Wie auch immer, worauf ich überhaupt hinaus möchte ist, dass ich der Meinung bin, die Beziehung zwischen Kindern und Eltern, die möglichen Einflüsse auf das Baby uns schon auf den Ungeborenen, sind heute noch immer unterbewertet. Ich könnte mir vorstellen, es wird uns sehr schwer gelingen zu einer besseren Gesellschaft zu gelangen, solange wir unseren Babies nicht bessere Bedingungen bieten können. Gewalt und Sucht verbreiten sich ja immer mehr in unserer Gesellschaft und ich bin immer mehr der Überzeugung, es wird uns nicht gelingen gewisse Muster zu durchbrechen, solange wir nicht besser mit unseren Babies umzugehen lernen. Ein gutes Beispiel ist vielleicht die Gewalt in Tibet: Tibetanische Mütter werden vom Dalai Lama als sehr sehr liebevoll beschrieben. Es würde mich nicht wundern, wenn dies mit einer der wichtigen Faktoren wäre, weshalb im früheren Tibet so wenig gewalttätige Menschen geboren wurden.

Bei uns löst "Sex and the City" einen unglaublichen Hype aus... Womit vielleicht schon vieles gesagt wäre. Poppen und Schoppen: Wollen wir die von uns gepflegte Kultur wirklich so weit verarmen lassen? Wahrscheinlich werden in Frankreich nicht mehr gewalttätige Kinder erzeugt als in Deutschland, obwohl in Frankreich die Zahl der Mütter die sehr schnell nach der Geburt wieder zurück ins Arbeitsleben gehen viel grösser ist. Eine frustrierte oder ängstliche deutsche Mutter, die sich sorgen um ihre Karriere macht und mit Zukunfts-Ängsten konfrontiert ist, muss nicht unbedingt die bessere Mutter für ein Baby sein, auch wenn sie viel Zeit mit ihm verbringen kann. Meiner Meinung nach haben wir eine gewisse Kultur der Mutterschaft, des Elternsein verloren. Probleme werden von Generation zu Generation weitergegeben, anstatt dass unbelastete Wesen in die Welt getragen werden.

Wir wissen heute, wie überaus wichtig die ersten 3 Lebensjahre sind, was zum Beispiel die Lernfähigkeiten betrifft. Doch leider hat heute niemand Zeit um sich in den 3 Jahren eines Lebens intensiv mit der Entwicklung eines Babies zu beschäftigen. Inzwischen zeigen auch Studien, dass Förderung im Vorschulalter mit einer Rendite von 1 zu 1'000 (!) wieder belohnt wird, leider aber erst nach 20 oder 30 Jahren. Dennoch soll mir mal jemand den Börsen-Deal zeigen, der in 20 Jahre 1:1'000 abwirft...


Durch solche Versäumnisse werden sich Sucht und Gewalt immer mehr in der Gesellschaft verbreiten. In der Zwischenzeit sind meiner Meinung nach weit mehr Menschen von irgend einer Art von Sucht betroffen, als wir dies allgemein meinen. Ich denke, Sucht ist heute in der Arbeitswelt viel verbreiteter, als überhaupt vermutet. Welcher Investment-Banker ist nicht von einer Sucht betroffen? Workaholismus? Dann kommt der Rausch des Risikos, vielleicht noch Nikotin und zyklischer Konsum von Alkohol... Und schon haben wir ein recht komplexes Sucht-Bild — obwohl viele davon toleriert sind und teils sogar als positiv gesehen werden, in unserer Gesellschaft. Kein Wunder, haben wir immer mehr Burnouts.


Heute schicken unsere Eltern ihre Kinder in die Welt hinaus, mit der Bitte sie sollen erfolgreich sein. Bei der Definition von Erfolg aber, haben sie schon ihre liebe Mühe... Eltern die tatsächlich ihren Kindern ein gutes Beispiel in Sachen Sucht sein könnten, sind nicht so zahlreich. Noch viel schlechter sieht es dann in der grossen weiten Welt aus, wo sich jeder Teenager zu jeder Zeit Kokain, Alkohol und noch ganz andere Drogen besorgen kann. Auch die Gesellschaft ganz allgemein, hat ja ihre liebe Probleme mit dem Thema Sucht. Alkohol ist absolut toleriert und alltäglich, man versucht nicht einmal wirklich etwas dagegen zu tun, ganz im Gegenteil: Alkohol ist a) billiger als Wasser und b) die offiziöse Droge unserer Zeit.

Ich glaube nicht, dass wir mit Sucht und Gewalt besser werden umgehen können, solange die schwangeren Mütter unserer Gesellschaft all dem Stress und den Problemen ausgesetzt werden, die sie in der heutigen Zeit plagen.