March 01, 2010

so gut ich kann

 
In den vergangenen 2 Jahren hat es keine 2 Sekunden gegeben, an denen mir nicht mehr als bewusst war, dass es — wie man auf Italienisch sagt — "o la và o la spacca", dass es entweder hinhauen würde oder völlig den Bach runter wäre. Mit diesem Damokles-Schwert über mich habe ich Tag für Tag verbracht.

Ich rede hier nicht von der Jungen Dame sondern von ziemlich alles andere in meinem Leben, vor der Bekanntschaft mit ihr und was davon ich gezwungen wurde mit zu schleppen, hinüber auf die andere Talseite. Das Tal, das eigentlich hätte eine klare Zäsur sein sollen, ein fein säuberlicher und chirurgischer Schnitt, der zwar das Gewebe verletzt, der aber erst die Heilung möglich macht.

Genau all das, was diesen Schnitt überhaupt notwendig machte und, somit, den Schritt in die Harte Klinik und den Entscheid zu einer abrupten aber klaren und transparenten Trennung, all das sollte nicht von mir lassen. Anstatt meine Bürde ablegen zu dürfen, warf man sie mir wieder auf den Buckel, ohne Erlaubnis sie je abzulegen. Und, hinterlistig, kam noch eine ganze Reihe von Beschuldigungen hinzu von denen ich nicht wissen durfte. Dennoch, hätte man sie als erwiesen erklärt, sobald ich dazu den geringsten Anlass gegeben hätte.

Ich bin mir immer bewusst gewesen, es sei nicht auszuschliessen, dass ich ständig und mit grösster Effektivität gegen mich am arbeiten war. Dass ich, mit jedem Tag der verstrich, ganz alleine die Schlinge um meinen Hals am anziehen war. Dieses Risiko musste ich eingehen. Denn...

Denn es blieb mir rein gar nichts anderes übrig, ausser vielleicht das endgültige Mutieren in ein Gemüse. Also entschied ich mich für den verzweifelten Versuch, so weiter zu machen wie zuvor. In dem ich so weitermachte, zwang ich eventuell wer gegen mich arbeitet auch dazu, weitermachen zu müssen. Gefährliches und krankes Spiel, ich weiss. Doch ich habe nichts anders getan, als es weiter zu spielen. Den Anfang und den Grad an Krankhaftem dabei wurden von anderen festgelegt.


Einmal, bei einem Gespräch mit dem Bundespolizisten, machte dieser Andeutungen über meinen Drogenkonsum und dessen Rauschzustände. Ich erwiderte eigentlich, was den ganzen Kern der Sachlage am besten zusammenfasst
Und wenn ich der allerletzte Junkie wäre, wenn ich schon das Meiste verloren hätte was einen Menschen ausmacht, auch wenn ich nur noch mit "Abschaum" bezeichnet werden könnte, auch dann hätte ich das Recht darauf meine Stimme hören zu lassen und als eigenständige und ernst zu nehmende Person behandelt zu werden. Auch dann dürfte mein Wort keinesfalls weniger Wert sein, als wenn ich du wäre oder sonst wer. Ich bestehe darauf, dass ich das Recht darauf habe, mein Recht geltend zu machen, egal wie mein Lebensstil zur Zeit gerade aussehen mag!

Welche Verkettung von Umstände überhaupt dazu bringen konnten, mich in solch eine Lage zu bringen und solche Äusserungen machen zu müssen, werde ich im Laufe der kommenden Post versuchen zu erläutern.

In der Zwischenzeit bin ich zumindest soweit zuversichtlich, dass ich mir sagen kann
Wenn ich nicht gehört werde, wenn ich nicht die Gelegenheit bekommen werde meinen Standpunkt zu erläutern und meine Person zu "Rehabilitieren", dann hatte ich eh von Beginn an nicht den Hauch einer Chance. Und wenn dem so wäre, dann nicht weil man meiner Person keinesfalls Glauben schenken könnte, sondern weil im Vorhinein jemand dies so haben wollte.

Diese Einsicht ist noch weit weit entfernt davon, die Gewissheit zu haben dass ich zu meinem Recht kommen werde. Dennoch erlaubt sie mir endlich, einen zur Zeit gesunden Fatalismus. Was in dieser Situation einer unglaublichen Entlastung gleichkommt. So gesehen wie ich die Lage heute im Stande bin zu sehen, liegt es nicht mehr in meiner Hand, ob man der Wahrheit nachgehen wird oder eher nicht. Ich kann dies nicht anstossen und bin von anderen Menschen abhängig. Doch gerade diese Tatsache lässt mich aufatmen und erlaubt mir, mich einzig noch auf den Versuch zu konzentrieren, das Trauma zu verarbeiten und ein Irgendwas daraus zu machen, womit ich weiter leben kann und was diesem Leben nicht im Wege steht. Ich kann mich wieder auf der Suche nach einem Leben in Fülle machen, so unwahrscheinlich weit entfernt mir dieses hier und jetzt auch erscheinen mag.

Und, es erlaubt mir zumindest ein ganz kleines Wenig mich darüber zu freuen, das gute Gewisse zu haben, mein Allerbestes versucht zu haben. Auch wenn dies, in anderen Zeiten, weit davon entfernt gewesen wäre mir Befriedigung zu schenken, ist es nun doch ein gutes Gefühl. Das beste Gefühl, was ich unter diesen Umständen wahrscheinlich haben kann.

Vervollständigt durch das wiederfinden und wiedererleben von Liebe, was eh das grösste Geschenk im Leben eines Menschen ist, höchst wahrscheinlich.
 

stolen glances

 
Wer wird noch in den Spiegel sehen können?
Ohne jedesmal das Bild des Nackt-Scanners darin wieder zu erkennen?
Wer wird in den Spiegel sehen können?

Mir wurde der Blick in den Spiegel geboten.
Der Spiegel der Vergangenheit.
Ein verzerrter und verlogener Spiegel der Vergangenheit.
Und ich habe dennoch ein Kind darin erkannt.
Ein Kind das geliebt werden möchte und zu lieben weiss.
Kaum erkannt, und schon wurde mir das Kind weggenommen.

Wer wird noch in den Spiegel sehen können?


The Judgement Is The Mirror == Dalis Car

I question her around the clock
Hanging on her words
Hear myself say the world has stopped
The first step is the worst
The dance is new, momentum high
Like swelling waves around
Hear myself say the flow has stopped
I ask can I be found?

Humanity is young and sure
The judgement is the mirror
Mother Nature and all her work
The judgement is the mirror
The world confronts a change [us chained]
The judgement is the mirror
[It] Smile[s], conscious pain
The judgement is the mirror

The swords of men who criticize
The judgement is the mirror
And this we spend to feed our pride
The judgement is the mirror
She offers me a line of truth
The danger in the mirror
She offers me a line of truth
The danger in the mirror

I question her
'round the clock
Hanging on her words
The world has stopped
The dance is new
The momentum high
Like swelling waves
Around...
Around...
Around...
Around...
Around...


 

auch nachts...

 
Nächtliches Mondbad auf Balkonien.
Wundersam.

Bild: Kevin Stone
 
 

black holes & revelations

 
BREAKING NEWS
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Nackt-Scanner enthüllen drohende Gefahr

Unglaubliches wurde mir von einem Typen aus dem Kreis der Notschalfstellen berichtet! Die Harte Klinik soll in einer Nacht und Nebel Aktion Nackt-Scanner installiert haben! Ja... Man glaubt es kaum wenn man es hört, aber es gibt sogar beweise dazu. Ziel der Massnahme, sei das Aufspüren jeglicher subversiven Elemente die Red Bull in die Institution zu schmuggeln versuchen. Nach Infos die der Direktion vorliegen sollen, bewirkt dieses Teufels-Zeugs eine Nicht-Anpassung an die Norm der Standard-Leasing-Patienten, welche zwischen Krankenkassen, Kliniken und Entsorgung-Anlagen hin und her geschoben werden. Details über diese Standardisierung findet man im Post "aller Tage Abend"

Die Quelle äusserte den Wunsch anonym zu bleiben, ist der Redaktion aber bekannt. Zur Bestätigung der Nachricht übergab sie uns ein Dokument, mit der ausdrücklichen Bitte, es zu publizieren. Wie kommen dieser Bitte natürlich nach, der festen Überzeugung folgend, dass Informationen — seien sie auch von den randständigsten Gruppen stammend, vom Abschaum des Abschaums so zu sagen —, dennoch ihren Weg zur Öffentlichkeit finden sollten, denn (man glaubt es kaum) hin und wieder haben sogar diese schrecklichen, unangenehmen und völlig unpassenden Kreaturen Dinge mitzuteilen, welche sogar für die Oberschichte der Weissen Götter relevant sein könnten.

Doch, wie man weiss, ist ein Bild oft mehr als tausend Wörter und, entsprechend, zeigen wir nun dieses brisante Dokument. Es war offensichtlich für die spurlose Vernichtung prädestiniert, doch aus noch unbekannten Gründen und über undurchdringliche Pfade fand es sein Weg zu uns und nun zum Internet. Das wohl Brisanteste an der ganzen Affäre ist, dass noch nicht zweifelsohne festgelegt werden konnte, wer nun hier abgebildet wurde. Durch die inzwischen routinemässig durchgeführten Scans, werden sowohl Patienten wie auch Belegschaft durchleuchtet.

Einige Quellen identifizieren hier "Der Kleine Mickrige mit der Brille Da". Andere sagen, es sei offensichtlich wie es sich hier nicht um Doktor NO handle, schon von der Statur des Subjekts her. Vielmehr soll hier Direktor Gebrochene Lanze zu sehen sein. Die grösste Gruppe ist aber diejenige, welche Doktor Y auf diesem Bild zu erkennen glaubt. Wie auch immer...

Obwohl die definitive Identifizierung noch nicht gelungen ist, konnte man auf jeden Fall die Gruppe der in Frage kommenden Subjekte auf diese 3 beschränken. Dies dank der automatischen Zeit-Speicherung und die Kodierung des Scanners (und somit des benützen Eingangs). Nach Berücksichtigung der verschiedenen zu Verfügung stehenden Parametern, konnte man also mit ziemlicher Sicherheit die mögliche "Vaterschaft" dieses Kunstwerkes der modernen Technik auf diese 3 Subjekte einschränken.

Hier also das höchst brisante Dokument.

Bild von einem Nackt-Scanner in der Harten Klinik.
Doktor NO, Direktor Lanze oder eher Doktor Y?


Wie man unschwer erkennen kann, ist die Brisanz des uns vorliegenden Materials nicht so sehr im Ausfindig-Machen von irgendwelchen illegalen Substanzen, die in die Klinik hinein oder hinaus geschmuggelt werden um damit z.B. zu geschäften. Nein. Das höchst Brisante daran, ist das Brisante darin. Man fragt sich, wie viel Platz für Kreativität in so einem Schädel wohl vorhanden sein mag.

Leider, auch dies wird als sichere Information von unserer Quelle beschrieben, soll die riesen schwarze Fläche, das Schwarze Loch inmitten der Harten Klinik so zu sagen, nicht mit Kreativität gefüllt sein. Nein... Das Schwarze Loch soll mit hoch komprimierten Wahn gefüllt sein und mit einer solchen Dichte, die so gross ist dass sie alles in der nächsten Umgebung "ansaugt" und verschluckt. Hier wird unser Informant etwas Technisch, in seiner Ausführung, doch um es möglichst einfach zu halten, können wir sagen dass der Wahn sich nicht ausbreitet, nein, fast schlimmer ist was in der Tat geschieht und zwar dass der Wahn die Eigenschaft besitzt, alles was das Pech hat in sein Gravitationsfeld zu gelangen, man könnte sagen "verspeist". Wie Sie und ich ein Joghurt essen. Oder etwas Marmelade, auf einer Scheibe Brot.

Wie auch immer. Wir fanden es unsere Pflicht die Bevölkerung über diese Vorkommnisse zu informieren. Jedem ist es natürlich überlassen, selbst zu entscheiden wie er mit diesem Schwarzen Loch in unserem Kanton umgehen möchte. Auf Anfrage, haben einige Experten des CERN in Genf (die unbedingt anonym bleiben möchten) darauf hingewiesen, dass die Gefährlichkeit ihrer Experimente ein Basketball-Spiel sei, im Vergleich zu dem was sie hier zu sehen bekamen. Nein, nicht einmal Basket-Ball. Es seien hier derartige Ur-Kräfte im Spiel, es erinnere sie daran, weshalb man eine Statue von Shiva am Eingang des CERN platzierte (siehe auch den Post Tanz & Musik). Statue, die sie wiederum daran erinnern sollte, wie bestimmte Kräfte im Kosmos grösser als der menschliche Verstand seien! Und, ab einem bestimmten Punkt an, sollte sich der Mensch genau überlegen, womit er zu spielen versuchen möchte. Ping-Pong... Ping-Pong korrigierten sie sich, später. Ein Ping-Pong spiel sei ihre Arbeit, dagegen. Ein Ping-Pong spiel...

Aus den Abschaums-Kreisen der Notschlafstelle, für das Internet, LET US SHINE.
 
 

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