April 10, 2010

unidos

 
David Vendetta... Dieser Name ist Programm!
Und wie geht die Rache? Über vereinende Musik!

Unidos Para La Musica == David Vendetta Feat. Akram


 
 

Eis ad' Ohre

 
Die Junge Dame und ich wollten lediglich:
Je einen Aschenbecher aus der Wandhalterung heraustreten, als symbolischer Akt, beim Austritt aus der Harten Klinik.

Nun, ihr Wahnärzte:
Jetz wärdet er vo üs je e Flattere ad' Ohre überchoo...
Tönt da öppe besser?

Bild: Alex Grey

Je Eins an die Ohren, in allen Farben des Regenbogens.
 

April 09, 2010

energy on air & elsewhere

 
Ich hatte in Lugano eine Lehre begonnen, in einem Treuhandbüro. Alles lief eigentlich bestens, auf der Arbeit. Der Inhaber war mehr als zufrieden mit mir und hatte mir schon nach sehr kurzer Zeit einige vertrauliche Angelegenheiten zum erledigen gegeben. Er hatte mich auch auf die Probe gestellt und mit mehreren Hunderttausend Franken in Cash auf die Strasse geschickt. Mit etwa 17 Jahre laufe ich also mit dieser Tasche durch Lugano, vorbei an Reisebüros... Das Träumen ist wunderschön gewesen. Bei der Ankunft am Bankschalter war jeder Trau auch schon wieder vorbei und die Realität hatte mich wieder. Eine Realität die mir nicht unbedingt gefiel. Ich wusste nicht genau was, ich konnte es nicht benennen, doch irgendwas stimmte nicht. Etwas musste sich ändern.

Als ich mit meinem Vater einen Termin beim Chef hatte um ihm mitzuteilen, dass ich die Lehre nach knapp mehr als einem halben Jahr abbrechen würde, sagte dieser er habe sich schon Gedanken gemacht ob ich ein möglicher Nachfolger hätte werde können. Es tue ihm Leid denn er hätte eigentlich Grosses vorgehabt, mit mir. Und er sei erstaunt, denn er habe nichts bemerkt und ich hätte kein Wort gesagt darüber, wie ich mich nicht wohlfühlen würde. Aber er würde mein Entscheid respektieren. Man verabschiedete sich. Mein Vater war sehr enttäuscht, er ahnte vielleicht in welchen Zweifeln ich gerade navigieren musste. Darüber gesprochen haben wir nie.


Ich erzählte Lady Marmelade von der Lehre und dessen Abbruch. Aber aus einem anderen Grund: Ich sagte wie es für mich eine riesen Belastung gewesen sei, jeden Morgen zu pendeln und mit dem Zug nach Lugano zu fahren. Ich sagte wie mich das in wenigen Monaten völlig fertig gemacht hatte. Dieses sich herum Transportieren lassen in kleineren Herden was die Menschen da betrieben würden. Diese leere und irgendwie leidende Gesichter und Gemüter. Dieses mit den immer selben Leuten fahren, sie wieder zu erkennen, doch immer so tun als wäre man sich völlig fremd. Lugano ist eben keine Grossstadt. In wenigen Wochen kannte ich alle Gesichter die mein Pendeln teilten. Ich kam jeweils in einem unbrauchbaren Zustand in Lugano an und brauchte die ersten Stunden im Büro um wieder zu einem Menschen zu werden.

Lady Marmelade hatte ich gesagt, dass Pendeln etwas sei wozu ich nicht taugen würde. Ich erinnere mich nicht, wie wir auf dieses Thema gekommen sind. Sie fragte
Weshalb, LET US SHINE? Nehmen Sie all diese Energien auf? Absorbieren Sie all diese bedrückenden Stimmungen?
Voll ins Schwarze getroffen, Lady Marmelade. Dein Binär-Code hat auf die richtige Seite ausgeschlagen! Ich nehme all diese Schwingungen auf, und zerbreche dran. Und damals noch viel viel mehr als heute.

Lady Marmelade und Doktor Y wussten von jeder einzelnen meiner Schwächen, dank den Unterlagen von Frau Maier. Und sie nutzen diese schamlos aus. Sie wussten zum Beispiel vom Vorfall im Tram, als ich in Handschellen abtransportiert wurde. Sie wussten davon und rechneten fest damit, dass ich wieder so reagieren würde und dass sie mich dann voll an den Eiern gehabt hätten. Doch in die Eier habe ich eher Doktor Y getreten, dass sie ihm fast aus den Ohren geflogen wären.

Und, à propòs Ohren... Ich sagte zu Lady Marmelade, ich würde an einem Tinnitus leiden und man sollte dies doch einmal bei Gelegenheit anschauen. Ihre Antwort dazu war (man glaubt es kaum!)
Eine Baustelle aufs Mal!
Ich bin also deine Baustelle, du Wahnsinnige? Und was genau wurde auf dieser Baustelle gebaut? Oder war es eher eine Abrissstelle? Schon eher, oder? Und wofür sollte Platzt geschaffen werden? Wofür? Einen neuen Parkplatz für die Vereinten Leidenden Wahnärzte der Harten Klinik?

Das Thema wurde nie angesprochen. So wie ich auch nie mehr etwas hörte von dem Schleuder-Trauma, der vom Physiotherapeuten erkannt wurde? Er fragte mich ob ich früher einen Unfall gehabt hätte. Ich sagte, vor etwa 25 Jahre bin ich einmal als Mitfahrer mit dem Auto den Hang runter. Das Auto hatte sich mehrmals überschlagen. Einige Stunden später hatte ich auch erbrechen müssen, was ja auf eine Hirnerschütterung deuten könnte. Doch ich bin damals nicht bei einem Arzt gewesen, zur Untersuchung. Was ist nun aus diesem Schleuder-Trauma geworden? Steht der in den "geheimen Unterlagen", die Gebrochene Lanze den Versicherungen hat zukommen lassen? Steht etwas davon drin? Oder war es eine andere Art Trauma, von der hier eigentlich die Rede war?

Der Physiotherapeut hat für mein Empfinden hervorragende Arbeit geleistet, kein Zweifel. Nur weiss ich nicht ob er wirklich von einem Schleuder-Trauma gesprochen hatte oder eher von einer "Baustelle", von Lady Marmelade und Frau Maier und Doktor Y. Wovon war hier also nun die Sprache?

So oft, so viele dutzend Mal habe ich mit Menschen über Dinge gesprochen und dabei ging das Gespräch nicht um das Angesprochene, sondern um das Angedeutete. So viele Male, dass ich es nicht mehr haben konnte. Denn, solange dies zwischen der Jungen Dame und mir geschah, dann war unser Wille mit dabei. Wenn alle Anderen in der Klinik damit kamen, ohne mich zu fragen und ohne sich darum zu kümmern, ob ich überhaupt gerade mitbekam, dass in Metaphern gesprochen wurde, dann war das nämlich nicht wirklich "respektvoll" von ihnen.

Es ging ja soweit, dass der Bundespolizist eines Abends, Sabrina und mich in die Knie gezwungen hatte vor lauter lachen, als er über seine "schlechten Schuhe" sprach, die einzig für den Dreck einer Baustelle noch geeignet waren... Ich muss sagen, mit ihm und mit Achmed hatte ich wieder lachen können, wie seit Jahren nicht mehr. Und diese Erinnerungen wärmen mir noch heute das Herz. Als ich mich so vor Lachen krümmte, ging ich aber noch davon aus, dass all diese Witze harmlos seien. Ich konnte nicht das Unfassbare auch nur als realistisch mögliche Option ernsthaft in Betracht ziehen. Später, ist mir das Lachen vergangen...


Und falls das Schleudertrauma nicht vom Autounfall verursacht wurde, wovon dann? Was meinte man damit? Die Trennung, damals, im Tessin, bevor ich nach Zürich kam? Falls ja, wieso wurde diese nie wirklich zur "Verarbeitung" angegangen, mit Frau Maier? Wieso war dann das Einzige, was sie zu all dem Sagte
LET US SHINE, denken Sie doch mal darüber nach, was diese Frauen alles mit Ihnen anstellen.
Verschiedene Male habe ich Andeutungen darüber gehört, wie es Parallelen geben sollte zwischen meiner Ex-Frau und der Jungen Dame!!! Verschiedene Male wurde in der Harten Klinik das Thema "warten" angesprochen. Als wäre es ein Problem von mir, auf Dinge zu warten die nie in Erfüllung gehen könnten. Als würde ich mein halbes Leben mit dem Warten auf das Unmögliche verbringen. Ich weiss nicht, was meine Ex-Frau erzählt haben könnte, doch ich kann versichern, dass ich rein gar nichts von ihr mehr erwartet habe, schon seit geraumer Zeit. Ausser, wie ich mehrmals betont hatte, dass sie mir "das Messer in den Rücken" setzen könnte, und dass hier höchste Aufmerksamkeit und Achtung geboten wäre. Doch die ach so guten Ärzte der Harten Klinik hielten dies offensichtlich nur für dummes Geschwätz von mir.

Ich meine: Die Schwägerin hatte sich beim Trennungsgespräch dafür bedankt, ich hätte ganz offen und ehrlich zu meiner Frau gesprochen und ihr nicht das Messer in den Rücken gerammt. Ich erzählte dies Lady Marmelade. Und welche Schlussfolgerungen hat man daraus gezogen? Ist es, bitte schön, nicht zumindest ein wenig seltsam, wenn sich jemand bei einem Gespräch wo es um Trennung und Scheidung geht, so äussert? Aber Nein! Das muss ja meine Paranoia gewesen sein. Oder so...

Und zum Thema Trennung im Tessin werde ich auch noch zurück kommen. Denn Eines steht fest: Was sich Frau Maier nicht die Mühe gemacht hat zu verstehen, ist dass es hier ein "kleines wenig" komplizierter gewesen ist, als sie von ihrem hohen Ross zu sehen glaubte. Es waren hier zwei junge Menschen, beide mit ihren nicht kleinen Problemen. Als die Probleme zwischen ihnen in die Welt ausgetragen wurden, verstah die Eine das Ganze so, der Andere so. Ich wurde von der Polizei missbräuchlich aus meiner Unterkunft vertrieben. Ich wurde als Stalker dargestellt. Ja Frau Maier, da haben Sie ein oder zwei psychologische Aspekte offensichtlich nicht betrachtet. Ich werde Ihnen noch erzählen welche riesen Fehler sie begangen haben. Vielleicht wird Ihnen dies als Nachhilfe-Unterricht zu Nutze kommen können.

Und so auch die Ärzte in der Harten Klinik. Als Joe Abfall zum Beispiel im Wald geschlafen haben soll, einzig um in der Nähe der Jungen Dame sein zu dürfen. Ich habe da 2 Fragen: Wusste die Junge Dame damals, dass dies auf meine Biographie basierend sein sollte? Wenn ja, wie erklären mir die Ärzte dass man ihr das erzählte? Ganz zu schweigen, dass es eine ganz verlogene und verdrehte Version von dem war, was ganz anders geschehen ist? Wie erklärt man mir, bitte schön, dass die Junge Dame, in der Annahme mir zu helfen, mit Informationen in Berührung kam von denen nicht einmal ich wusste, dass sie in Besitzt der Ärzte der Harten Klinik waren?

Und wie will mir Doktor Y erklären, dass er mich nach einem Besuch beim Coiffeur fragte, ob ich mich nicht verfolgt fühle? Wie kann er mir erklären, dass er überhaupt darauf kam, eine solche Frage zu stellen? Ich antwortete nein, ich würde mich nicht verfolgt fühlen. Obwohl ich gesehen hatte wie man mir Zigaretten und Feuerzeug aus der Jacke gestohlen hatte. Obwohl ich gesehen hatte, wie sich eine Hand an meiner Jacke zu schaffen machte. Obwohl ich dies gesehen hatte, weil man wollte dass ich es sehe, dass ich es bemerke. Wo der Coiffeur extra auf eine Art fragte, ob alles geklappt hätte, ein Art die so Vieles andeutete? Wie kommst du dazu, mir eine solche Frage zu stellen, Doktor Y? Ich, ich habe keinen Mucks über diese Geschehnisse gesagt. Ich habe mit keiner Menschenseele darüber gesprochen!!! Wieso fragst du mich also, ob ich mich nicht verfolgt fühlen würde?


Ja, Lady Marmelade. Ich nehme all diese Energien auf! Und ich kann, bis die allerkleinste Möglichkeit es anders zu erklären verschwunden ist, einfach nicht glauben, dass ihr diese Energien in die Welt gesetzt habt! Und doch habt ihr... Ihr, die auch mit meinem Steuergeld dafür bezahlt wird, den Menschen die euch anvertraut werden dabei zu helfen die aufgetretenen Probleme ihrer Energiefeldern zu beheben. Ihr habt derartige Energien in die Welt gesetzt, dass sogar mein Lebenswille daran zerbrochen ist. Und dieser, hat schon Einiges hinter sich bringen müssen, ohne daran auch nur ein kleines Wenig zu sterben. Doch ihr, ihr habt es geschafft, meinen Lebenswille zu Grunde zu richten!

Nun werdet ihr dran sein, Energien aufnehmen zu müssen. Eure Eigene! Und glaubt mir, ich rede aus Erfahrung, dies ist nichts Schönes! Also, liebe Wahnärzte, man nimmt Energien auf, man nimmt Energien auf...
 

Hallo? Die Rattenfrau?

 
Wie ich ihn gebeten hatte, fragte mein Sohn
Kann ich mit der Rattenfrau sprechen?
Danach hörte ich ihn sagen
Mein Vater möchte mit Ihnen reden...
und er gab mir sein Handy. Wir hatten dieses benützt, weil bei meinem hätte die Junge Dame nicht einmal abgenommen. Lieb und diskret wie mein Sohn ist, ging er sofort in sein Zimmer und lies mich alleine mit dem Handy. Dazu ging ich noch raus aus dem Wohnzimmer, zum Gartensitzplatz. So bekam er nicht einmal mit, wie das "Gespräch" nur wenige Sekunden dauerte. Wie ich schon erzählte, hängte die Junge Dame auf, sobald sie meine Stimme hörte.

Carlos Garcia: Telephone II


Ein ander Mal ist es dazu gekommen, dass ich dem Vertrauen meines Sohnes nicht gerecht wurde. Es war, als er die Polizei gerufen hatte, weil ein Streit zwischen seiner Mutter und mir ausgebrochen war und sie mit einem riesigen Messer in der Küche stand und mir sagte, ich solle doch auf sie zukommen. Ein Polizist verschwand mit meinem Sohn in sein Zimmer, für eine Weile. Als die Beiden wieder zurück kamen, sagte der Polizist dass er, bei einem zweiten Anruf bestimm jemand mitnehmen würde. Die Polizei ging, wir blieben. Es wurde nicht mehr viel gesprochen. Ich war sehr sehr traurig, dass mein Sohn dies noch miterleben musste.

Einige Zeit darauf, bei einer weiteren Auseinandersetzung "zu Hause", brach die ganze Wut aus meinem Sohn heraus. Er fragte mich, ob ich mich erinnere was ich als Erstes gefragt hatte, nach dem die Polizei gegangen war. Ich antwortete, ich würde mich nicht erinnern. Er sagte, ich hätte ihn gefragt, was er dem Polizisten erzählt hätte. Er sagte dies, mit einer derartigen Entrüstung und in einem Vorwurfston die ich nie vergessen werde.

Ich brauchte einen Augenblick, um mich zu fassen. Mein Sohn hatte verstanden, ich würde ihm nicht vertrauen und hätte mich erkundigen wollen, ob er die Wahrheit gesagt hätte. Als ich realisierte was geschehen war, als mir klar wurde weshalb er derart distanziert und unterkühlt gewesen war, in den letzten Wochen, wurde mir klar dass es nun zu viel des "Guten" war. Dass ich hier die Angelegenheit klarstellen musste und wollte.

Ich erzählte was er, natürlich, nicht erfahren hatte — hatte ich es ihm doch nicht erzählt: Ich sprach davon, wie seine Tante mich der Morddrohung beschuldigt hatte, wie seine Mutter erzählt hatte sie wüsse nichts von den Beschuldigungen ihrer Schwester. Ich sagte wie die Wahrheit, die er natürlich gesagt hatte, je nach dem wie sie erzählt wird anders ausgelegt werden kann. Ich erzählte ihm, dass was seine Tante getan hatte, in Handschellen in einer Gummizelle hätte enden können. Während ich dies sagte, noch während ich diese Worte ausprach, begann ich zu weinen. Und die Mutter sagte darauf, dass wenn es soweit gekommen wäre, sie das niemals zugelassen hätte. Sie wäre für mich eingetreten.

Dass es nicht soweit gekommen war — oder nicht unmittelbar — reicht anscheinend meiner Ex-Frau auch schon, um niemandem zu erzählen, dass ich niemals eine Morddrohung ausgesprochen hatte. Aber dies ist noch eine andere Geschichte.

Bild: Züriphototrip @ www.ronorp.net

Ab diesem Zeitpunkt, wurde die Beziehung zu meinem Sohn wieder besser. Ich merkte, es gab keine unterschwellige Ablehnung mehr, seinerseits. Und ich war dermassen dankbar dafür. So sassen wir eines Abends in einem Kaffee und ich wollte ihn was wissen lassen. Ich erzählte, wie die Junge Dame das Telefon aufhängte, unmittelbar nachdem er mich mit ihr verbunden hatte. Er machte riesen Augen und fragte "Wieso?" Ich hätte so Vieles antworten können. Ich hätte mich über derart Vieles beschweren können. Ich sagte, dies müsse man die Ärzte in der Harten Klinik fragen. Aber dies war nicht der Grund, weshalb ich mit dem Thema begonnen hatte. Ich hatte von der Jungen Dame zu sprechen begonnen, weil ich ihm nun sagte wie ich mir wünschen würde, er könne sie kennenlernen und verstehen, weshalb ich derart blitzartig nach der positiven Prognosen der Ärzte bezüglich seiner Krebserkrankung, nach meinem Entscheid zur Trennung von seiner Mutter, nach meiner Einweisung in die Harte Klinik, wie ich mich mit einer solchen Geschwindigkeit und Entschlossenheit mich in diese Frau verliebte.

Ich wünschte mir er könne ihr begegnen, denn dann würde er verstehen wie dies geschehen konnte. Wenn er sehen würde, was für ein Mensch sie ist und was für ein riesen Herz sie hat.

Mein Sohn schaute mich jedenfalls nicht an, als würde ich von einem anderen Planeten stammen oder in einer ihm unbegreiflichen Sprache kommunizieren. Dies reichte mir schon.

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