March 10, 2009

Gast-Auftritte

Sind die verschiedene Gast-Auftritte irgendwo festgehalten worden?

Special Appearance of
Rocky - The Boss


oder

The Rocky Horror Picture Show Crew
Appearance Courtesy of
Joghurt Productions



Davon gab es in der Tat eine ganze Reihe, angeführt von den Angestellten einer Kantonalen Psychiatrischen Klinik die (um das Budget zu verbessern?) an die Migros ausgelehnt werden.
  • 3 Pfleger oder Therapeuten oder weiss der Geier was, die mir in der Migros den Weg zur jungen Dame zwischen den Regalen versperren

  • 1 Frau die in der Café-Pause plötzlich an "unserem" Tisch, dem morgentlichen Treffpunkt der jungen Dame und mir. Anfangs waren wir immer alleine und hatten ungestörte Zweiergespräche. Hin und wieder kam die eine oder andere Kollegin der jungen Dame dazu. Dann war diese Frau bei uns: Sie mischte sich ununterbrochen in unser Gespräch ein. Natürlich ging ich davon aus, sie sei eine Patientin... Die junge Dame war "per Du" mit ihr, was nicht erlaubt ist gegenüber Pflegepersonal. Ausserdem, welcher Therapeut oder Pfleger würde seine Pause damit verbringen, mit 2 Borderline Patienten zu sitzten und sich ihre geistige "Fürze" zumuten, diese sogar mitzugestalten?

    Während man mir glauben machen wollte, die junge Dame wünsche kein Kontakt mehr zu mir, stellte sich heraus, die Frau sie - Überraschung Überraschung! - für's Ausliefern der Post verantwortlich. Und, wie auch sonst immer wieder, wurde ganz genau darauf geachtet, dass ich garantiert mitbekam, wie sie den kleinen Wagen mit der Post vor sich herschiebte und - samt Namensschild an der Bluse wie jeder Angestellte - auf meiner Station interne und externe Korrespondenz abholte und abgab.

    Natürlich gab die Interpretation der Episode genügend Freiraum für Projektionen jeglicher Art. Die meisten davon, waren irgendwie nicht wirklich angenehm oder schmeichelhaft, für mich...

  • 1 junger Pfleger in Ausbildung, an meinem ersten Wochenende auf der Akut-Station nach der "Eskalation" mit Doktor Y und nach dem Anruf meiner Schwägerin betreffend vermeintlich von mir ausgesprochene "Morddrohungen". Den Pfleger hatte ich zuvor einmal getroffen, als er die Nachtschichte auf der Psychotherapie-Station hatte. Er kannte mich also kein Bisschen, im Gegensatz zu den meisten anderen Pfleger auf der Akut-Station, die mich während der Entzugsphase begleitet hatten.

    Nach einem Streit mit der Frau (bezüglich Anruf der Schwägerin bei meinem Hausarzt und allgemeine Einstellung der Verwandten mir gegenüber) und als diese wütend die Station verlassen wollte, kam der Pfleger und begann mit anzugreifen bezüglich meiner Laune in den letzten Tagen und meiner Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Pflegepersonal. Er machte mir Vorwürfe und gab mir die Schuld am Streit mit der Frau, wo ich doch auch schon zuvor völlig gereizt war auf Streit auswar. Er tat dies, während er meinen Sohn und seine Mutter zur Ausgangstüre begleitete, um sie zu öffnen.

    Ich habe nur noch rot gesehen. Dieser junge Schnösel spricht hier Urteile über mich, macht Vorwürfe, beschuldigt mich. Und das alles vor meinem Sohn!!!

  • 1 Arzt, der mich stellvertretend für Doktor Y traf, als es darum ging ob ich auf die Psychotherapie-Station gewechselt hätte oder nicht, nach dem Entzug. Dieser Arzt wollte mich auf der Akut-Station treffen, nachdem ich die "Equation" anscheinend richtig gelöst hatte, aber bevor der definitive Entscheid getroffen wurde. Ich hatte ja meine Flexibilität beweisen müssen und mich bei einer anderen Therapie-Einrichtung für ein Vorstellungsgespräch anmelden. Ich hatte der jungen Dame sagen wollen, dass ich womöglich in einer anderen Institution gewechselt hätte. Sie liess mich den Satz nicht fertig sprechen und sagte mir, sie käme mit ihrem Ex wieder zusammen.

    Da kommt also dieser Arzt, betont mehrmals dass noch nichts sicher ist und der endgültige Entscheid noch ausstehe. Er sagt, der Oberarzt der Psychotherapie Doktor Y wollte mich eigentlich treffen sei aber leider nicht verfügbar zur Zeit. Deswegen sei er nun gekommen um mich zu treffen und sich ein Bild machen zu können. Wir reden 5 Minuten und dann sagt er, für ihn sei es in Ordnung und er sei mit der Versetzung zur Psychotherapie einverstanden, das lezte Wort habe aber Doktor Y.

    Stunden später wird der genaue Zeitpunkt für die Versetzung festgelegt. Es wird so rauskommen, dass die junge Dame und ich am selben Tag aus der Akut-Station austreten werden... Am Tag nach Valentinstag, am 15. Februar 2008.

    Ich habe diesen Arzt nie mehr getroffen, jedenfalls nicht im Rahmen der Therapie in der Harten Klinik. Wie er kam, so ist er wieder verschwunden... Der direkte Vorgesetzt von Doktor Y war er auch nicht, denn diesen habe ich einige Male gesehen. Eigentlich finde ich es noch interessant, dass ich nie dem Chef von Doktor Y treffen sollte - der Leitende Arzt Doktor S - wo dieser doch die Verantwortung für das Handeln von Doktor Y mittragen sollte. Es ist vorgekommen, dass ich ihm begegnet bin, doch niemals hat er mit mir gesprochen, im Rahmen seiner Funktion in der Harten Klinik. Dafür aber irgendwie irgendwer irgendwann, auf nimmerwiedersehen.

  • 1 Pfleger der Akut-Station, in den sich die junge Dame soll verguckt haben, in der Zeit bevor ich sie kennenlernte. Sie sprach mit mir über diese Geschichte und, gemessen an andere Erzähler, klang das Ganze ziemlichh unspektakulär und harmlos. Die meisten Frauen der Abteilung fanden den Pfleger sehr "süss und appetitlich", keine einzige hätte ihn von der Bettkante geschupst. Er wusste anscheinend auch darüber Bescheid und hatte mitbekommen, dass die junge Dame etwas für ihn empfand. Er blieb professionell und behandelte sie wie jeden anderen Patient auf der Station, sie steigerte sich nicht in irgendwas und war sich einfach ihrer Gefühle bewusst. Gefühle die auch verschiedene andere Patientinnen hatten und die nicht mehr als eine Art Jugendschwarm waren. Die Patientin die zeitweise mit der jungen Dame das Zimmer geteilt hatte, rapportierte mir von recht dramatischen Dingen und Änderungen im Arbeitsplan des Pflegers, um den Kontakt zur jungen Dame so weit wie möglich zu minimieren. Sie sprach von Situationen, die sehr peinlich für den Pfleger wurden.

    Irgendwie merkte man überhaupt nichts davon, wenn man die junge Dame und den Pfleger bei ihrem Umgang beobachtete. Mein Eindruck war, dass der Pfleger die Patientin lieb gewonnen hatte, so wie die meisten anderen Pfeger und Pflegerinnen auf der Abteilung auch. Mein Eindruck war, dass er sich über die positive Entwicklung bei der Patientin freute und dass er ihr das Glück gönnte, das sie eventuell gefunden hatte. Meinerseits, hatte ich guten Kontakt zu ihm und stets interessanten Austausch, wenn er wieder einmal die Nacht-Sicht übernahm. Es ist auch er gewesen der gerade Dienst hatte, als ich meine schlimme Nächte hatte, wo ich stundenlang heulte. Die Nächte die ich "ausgehalten" hatte und zu einem Wendepunkt in meinem Leben wurden. Die Nächte, in denen ich mich von jeglicher mitgeschleppten Angst aus der Kindheit und Jugend befreien konnte. Die Nächte, die einen qualitativen Quantensprung in meiner Laufbahn darstellten.

    Jedenfalls hatte er, ausnahmsweise eine Nächte auf der Psychotherapie-Station Dienst, kurz bevor man auf mich losgehen sollte. Einige Tage später, an einer Morgengruppe, fragte jemand vom Pflegerteam ob jemand eine Idee haben könnte, bezüglich einer Zeichnung die im Personalraum gefunden wurde und keinem der Pfleger oder Therapeuten gehörte: Sie müsse also wahrscheinlich einem der verschiedenen Pfleger der Nachtschicht gehören, doch wisse man nicht genau welchem. Die Zeichnung stammte von der selben Hand die auch die anderen 2 gemacht hatte, die an 2 Zimmertüren auf der Station hangen. Dass Zeichnungen an den Zimmertüren ausgestellt wurden, war eine absolute Ausnahme auf der Station, gab es doch sonst keine. Diese 2 stellten dazu noch die junge Dame dar, einmal als Porträit und einmal in Aktpose. Wie ich schon mal sagte: Auf dieser Station passierte rein gar nichts, ohne dass der Oberarzt davon Bescheid wusste, besonders nicht etwas dass so exponiert war und, vom Inhaltlichen her, so brisant.

    Also fragte die Pflegerinn in der Runde nach Auskunft zu diesem dritten Bild. Niemand hatte den kleinsten Schimmer. Das Bild zeigte die junge Dame in der Mitte, und zwei männliche Gestalten auf den Seiten. Das Team kam zum Schluss, das Bild müsse einer der Pfleger der Nachtschicht gemacht haben.

    Wieder einmal, eine Projektionsfläche die man mir hinstellte und die ich nach Geschmack hätte füllen können...

  • 1 Film der mir gezeigt wurde, während einer meiner vielen schlaflosen Nächte auf der Psychotherapie: "Black Snake Moan". Es handelte von einem in die jahre gekommenen Pastor — Samuel L. Jackson (der von Pulp Fiction) — der aus Zufall auf ein junges Mädchen traf. Ihr Freund war aufgebrochen um in der Armee dem Vaterland zu dienen. Während er unter Panik-Attacken leidete, war sie von ihrer Nymphomanie geplagt. Der Pastor hatte sie zu sich genommen um sie mit sehr unorthodoxen Mitteln von ihrer Plage zu befreiein. Als ihr Freund vom Militär zurückkehrt, muss er die Zeit ohne seine über alles geliebte Freundin aushalten. Dies soll der einzig mögliche Weg sein um ein glückliches Leben überhaupt möglich zu machen, frei von Zwängen und der Verzweiflung die jede Escapade der Frau mit einem Fremden bei beiden verursacht. Er kettet sie, mit eisen auf der Haut, wochenlang in seiner Hütte an den Ofen, und lässt ihr einzig genügend Bewegungsfreiheit um ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Sie kann nicht aus der Hütte, sie kann rein gar nichts... Ausser sich selbst auszuhalten. Sie ist gezwungen, ihre Nymphomanie zu erkennen und zu merken wie das scheinbar Unmöglich geschieht: Auch der schlimmste Anfall geht vorüber. Was zuerst wie eine sadistische Tortur und Freiheitsberaubung aussieht, stellt sich später als DIE Heilung der jungen Frau heraus. Sie wird ihre Nymphomanie loswerden und so stark sein, dass sie für ihren Freund da sein wird, um ihn in die Arme zu nehmen und ihn zu beruhigen, beim nächsten Angst-Anfall. Durch ihre Unterstützung wird er auch genesen können, wahrscheinlich.

    Der alte Pastor wird, voller Stolz und Vater-Liebe, die junge Braut zum Altar begleiten können, um sie dem Bräutigam zu übergeben. Und wenn sie keinen Rückfall hatten, leben sie heute noch glücklich und seelig... Oder so...

    Moral der Geschichte? 1, 2 oder 3?

    1. Der alte Pastor handelt sehr radikal. Er verlangt von den 2 jungen Menschen sehr sehr viel und zwingt sie ihren tiefsten Schmerz und ihre tiefste Unruhe entgegen zu treten und auszuhalten. Seine als sadistische und menschenverachtende daherkommende Angehensweise, stellt sich als reine Nächstenliebe heraus, die einzig die Vereinigung der 2 jungen Menschen zum Ziel hat, in ein würdiges Leben.

      Die Klinik hält die junge Dame einzig von mir fern, um sie mir dann mit grösster Freude als genesener Mensch auf dem Trau-Altar zu übergeben. Sie wird bis dann so stark sein, dass sie mir bei Bedarf auch eine tragende Stütze sein kann, solange ich meine Genesung noch nicht gefunden habe.

    2. Die junge Dame ist eine Nymphomanin und ich ein kleiner feiger Junge, der es nicht einmal schafft seinen Militärdienst zu bewältigen, ohne seine Geliebte in der Nähe. Geliebte die ihn, durch ihre nymphomanischen Eskapaden, andauernd auf's Gröbste verletzt, demütigt und entwürdigt, bei Bekannten völlig Lächerlich macht.

    3. Sowohl als auch. Die junge Dame und ich sind ganz ganz schlimme und fast hoffnungslose Fälle, die eigentlich keine Chance hatten, jemals ein einigermassen würdevolles Leben führen zu können. Doch das Schicksahl hat uns das Geschenkt gemacht, auf das Therapie-Team in der Klinik zu treffen, dass die junge Dame über Wochen genau wie einen Hund halten wird, an einer Metallkette. Doch diese Hundehaltungs-Therapie wird die junge Dame von all ihren Problemen erlösen und sie wird rein gar nichts an den Therapie-Methoden auszusetzen haben. Im Gegenteil, sie wird ihren Hundehalter-Therapeut bitten, sie ans Altar zu begleiten und ihrem Bräutigam zu übergeben.

    4. Entschuldigung, ich hatte Nummer 4 vergessen.
      TRÄUMT WEITER, SOLANGE IHR KÖNNT

  • 1 "Borromini", der auch irgendwie mit der Verpackung von Kosmetika oder ähnliches zu tun hat. Ein Patient der sich zu uns setzt, beim morgentlichen Kaffee. Ich bin noch auf der Psychotherapie und werde schon bald in hohem Bogen rausfliegen. Wir unterhalten uns zum ersten Mal miteinander, die junge Dame sitzt da, zwischen einem Gefühl von unbehagen und gelegentliches, amüsiertes Lächeln. Der Mann sagt zu mir "Ich schon weiss Bescheid. Die lassen dich nicht gehen, die lassen dich nicht weg! Du müssen lernen arbeiten. Du auch hier her und guckst wie Arbeit geht. Du nicht weiss wie geht, arbeiten! Ich schon weiss Bescheid. Du kannst nicht weg! Ich schon weiss!"

  • 45'37'692'081 Patienten. Oder so... Sie wurden mit der Zeit immer öfters mit kleinen Rollen beauftragt. Wahrscheinlich hatte Doktor Y mittlerweile so grossen Spass an seiner Muppet Show, dass er übermütig wurde und den Erstbesten den er morgens traf für irgendein Furz inovlvierte. Jedenfalls... Die Liste der Patienten ist lang... ich werde hier nur die frappantesten Beispiele bringen.

  • 1 Patient der Akut-Station, kennt sowohl die junge Dame wie auch mich, 4x Weisheiten zum Besten gegeben.

    1. 1x als ich auf Psychotherapie-Station war. Treffe ihn im Bus und im Gespräche sage ich, ich hätte schon noch ein spezielles Interesse an der jungen Dame. Er sagt, er müsse oft lachen wegen diese jungen Frauen in der Psychiatrie. Eigentlich würden sie nichts anderes tun, als ihre gestörte Sexualität zu suchen.

    2. Sitzt zu mir, als ich gerade frisch wieder auf der Akut-Station eingetreten war, nach der Eskalation. Sagt er habe einen Witz für mich. Als er in Brasilien ferien machte, sei er mit Kollegen an der Bar gesessen, in Rio, als eine junge Brasilianerin auf einem Freund zukam und sagte, er sei der Vater des Kindes den sie bei sich hatte. Dieses Kind wollte die Brasilianerin dem Kollegen unterjubeln. In Anspielung auf meinen Sohn?

      Danach redet er eine halbe Stunde auf mich ein, ich solle doch kleinere Schritte machen, neue Socken kaufen, bei den Schuhen und Socken beginnen und mich langsam nach oben arbeiten, usw. Er sagt "Du hast es hier auf der Akut-Station mit der jungen Dame probiert und es hat nicht geklappt. Du hast es drüben auf der Psychotherapie probiert, und wieder nichts. Nun kannst du es ja nochmals hier probieren, oder?"

    3. Einige Wochen später, erzählt er mir von einem Besuch bei der jungen Dame und ihrer Mitbewohnerin. Er sei zu Besuch gewesen, Sonntag morgen zum Brunch. Die Mitbewohnerin sei mit ihm eine Stunde spazieren gewesen. Die junge Dame sei zu Hause geblieben. Die 2 würden sich bestimmt auf einen Besuch von mir freuen!

    4. Er erzählt mir was er alles weiss, betreffend junger Dame. Sie habe "einen Freund, den sie Babe nennt und der sich ganz grosse Mühe geben würde. Wenn ich mir auch solche Mühe gäbe, ja dann vielleicht... Aber es sei schon beeindruckend, was dieser Babe schon alles geleistet hat. Und sie verbringt sehr viel Zeit mit ihm am Telefon... Also ehrlich... Mir hat dieser Babe sehr sehr guten Eindruck gemacht!"

  • 1x schreibe ich der jungen Dame, ich würde ins Kino gehen, alleine. Ich hätte schon grossen Respekt davor, doch wenn ich dies ohne Absturz über die Bühne bringe, dann wäre ein grosser Schritt gemacht. Als ich mich auf den Weg mache, meldet sich Sabrina und wir gehen zusammen zum Flughafen - das Kino fällt aus.

    1 Mitpatientin auf der Psychotherapie platzt damit raus, dass ich mir die ganze Zeit sorgen gemacht habe um dies und jenes wo die junge Dame doch schon viel viel weiter sei. Ich kümmere mich da um Dinge, die die junge Dame schon längst ad Acta gelegen hat. "Sie ist schon beim Übernächsten, und du hast gar nichts davon gemerkt! Zum Beispiel hatte sie immer wieder Sabrina anrufen können..." Sie bezieht sich eindeutig auf diesen Ausgang zum Flughafen... Erzählt habe ich niemandem davon, also hat sie die Infos sonstwo bekommen.

    Als ich definitiv aus der Klinik ausgetreten war, fragte ich Sabrina wie das gewesen sei. "Diese Patientin sagte, du hast regelmässig Kontakt zur jungen Dame gehabt." Sabrina, daraufhin "Du darfst doch nicht glauben, was die Leute so alles erzählen, in einer Psychiatrischen Klinik." Damit war das Thema abgeschlossen und Sabrina hat nie mehr zugegeben, irgend welchen Kontakt zur jungen Dame gepflegt zu haben, nachdem diese ausgetreten war.

  • 1 Mitpatient auf der Psychotherapie kommt zu mir und erzählt eine Begegnung zwischen der jungen Dame und mir in erster Person, er erzählt wie ihm dies und jenes mit seiner Freundin passiert wäre.

  • 1 Mitpatient auf der Psychotherapie kommt auf mich zu, nachdem ich zurück zur Akut-Station verfrachtet wurde. Er sagte, es sei das Gerücht umgegangen, ich habe Sex mit der jungen Dame gehabt. Dies sei bei der Gruppen-Therapie von irgendwem thematisiert worden. Oder... "Nein, ich glaube es war sogar so, dass jemand behauptet hat, du hättest darüber erzählt und damit angegeben." Natürlich habe ich keine Silbe gesagt, die sowas hätte auch nur andeuten können.

    Er sagte, dieses Gerücht habe inzwischen die Runde in der Klinik gemacht. Wenn dies nun behauptet wurde und als Vorwand benutzt wurde um mich schlecht vor der jungen Dame und ihren Freunden zu machen, dann habe ich Mitleid mit den Therapeuten. Nein! Fast Mitleid. Denn, ich lege die Hand ins Feuer, dass die junge Dame diese Geschichte nicht einfach so geschluckt hat und mir ihr Vertrauen entzogen hat. Denn, sie weiss genau, dies ist nicht meine Art, besonders ihr gegenüber und besonders damals. Und wenn dieses Gerücht verbreitet wurde könnte es teilweise den plötzlichen Wandel der Attitüde mir gegenüber, von vielen Patienten.

  • Ist dieser Furz auch der Grund weshalb die Mitbewohnerin der jungen Dame mich plötzlich wie den letzten Dreck behandelte? Genau wie sie, gaben mir viele Leute das Gefühl, schlecht für die junge Dame zu sein!



Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Beispiele... Im Grund war es immer das selbe Prinzip. Jemand sagte was, schmeisste es einfach so hin, als sollte es zufällig gesagt sein. Das Gesagte konnte immer auf verschiedene Arten interpretiert werden. Und jedes Mal warf die Unterhaltung Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte. Woher wusste diese Person nun über dieses und jenes Detail? Wieso spricht dieser von etwas, dass einzig die junge Dame erzählen konnte, da es sich um ein Gespräch zwischen uns 2 alleine handelt?

Und natürlich stellte sich irgendwann die Frage nach dem Zweck. Natürlich spekulierte man drauf, dass ich der jungen Dame nicht mehr trauen würde. Oder dass ich von Schuldgefühle geplagt werde, weil ich die Leute so verstehe, dass ich der jungen Dame indirekt Schaden zufüge.

Whatever...

Ich hatte schon mal gesagt, Lanzy Proffy und Dokty seien blöder als eine alte Nuss. Denn Liebe heisst (auch) Vertrauen!

March 05, 2009

Sabrina ist von uns

Ich habe gerade mit Schmerz erfahren müssen, dass die Kollegin Sabrina verstorben ist. Die meisten Pfleger die mich kennen, haben auch sie gekannt. Und praktisch alle meine Mitpatienten kannten auch Sabrina. Für einige wurde sie mehr als eine Bekanntschaft: Durch ihr Naturell und ihrer Gutmütigkeit ist Sabrina z.B. für mich eine Freundin geworden.

Ich habe sie in der Klinik kennengelernt, ziemlich am Anfang meines Aufenthalts. Ich kannte sie zu einer Zeit als gerade Grosses in meinem Leben geschah. Meine Freundschaft zu Sabrina ist von Intensität geprägt: Wir hatten sehr gute Zeiten - die eben zur Freundschaft führten - genauso wie wir heftige Auseinandersetzungen hatten. Diese führten dann immer wieder zu Kontakt-Abbruch, auch über längere Zeiten.
So kam es, dass wir entweder einen sehr intensiven Kontakt hatten oder dann überhaupt keinen Kontakt.

Aber bevor ich meine Gedanken frei laufen lass und versuche mich von Sabrina, auf meine Art, so gut wie's geht zu verabschieden, möchte ich folgendes sagen, auch wenn es schon sehr sehr spät ist, dafür.



Die Beisetzung findet statt:

Donnerstag 5. März 2009
Friedhof Opfikon Glattbrugg




Die Mutter sagte mir, dass sich die Familie freuen würde, Bekannte und Freunde von Sabrina an der Bestattung dabei zu haben. Wo diese Menschen doch zu Sabrina's Welt gehörten und ihr auch wichtig waren. Leider konnte ich nur sehr sehr kurzfristig diese tragische Botschaft weiterleiten, wo ich doch erst am späten Nachmittag davon erfuhr. Und dies auch nur aus einem sogenannten Zufall. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass diejenigen die es wünschen morgen die Gelegenheit haben sich von Sabrina zu verabschieden und ihre Lieben bei diesem Abschied zu Begleiten.


Dies sollte nicht der Anlass sein, um weitere Polemik zu machen. Leider werde ich diese Polemik jedoch nicht vermeiden können, denn schon nur die pure Erzählung der Ereignisse dieser Freundschaft wirft eine ganze Reihe von Fragen auf und ist dadurch dann schon di per sè Polemik. Und ich komme nicht drum herum, denn diese Fragen und diese Polemik stehen in direktem Zusammenhang zu meinen Gefühlen und meiner Trauer. Auch stehen viele offene Fragen meiner Trauer und dessen Verarbeitung im Wege und verhindern somit ein normales Erleben meinerseits.

Obwohl genau diese Fragen und diese Wiedersprüche oft Thema waren mit Sabrina, und obwohl Sabrina mir wahrscheinlich dies nicht würde übel nehmen, werde ich einen separaten Post schreiben, mit meinen Erinnerungen. Zum Beispiel an die viele Missverständnisse die sich durch die Umständen ergaben, an die Streite und an den Tabus in unseren Gesprächen. Denn auch durch diese Probleme und Streite zeigt sich was für ein lieber Mensch Sabrina war und wie diese Probleme einzig dadurch entstanden, dass sie versuchte Gutes zu bewirken. Einzig Gutes. Dies und ihr phänomenaler Humor machten sie zu einem speziellen und wertvollen Menschen. Mensch, der sich wahrscheinlich meistens besser um Andere zu kümmern wusste als um sich selbst. Ich kann mir vorstellen, es gelang ihr viel einfacher und natürlicher, Andere beim Anpacken und Lösen ihrer Probleme zu unterstützen, als dies bei Sabrina zu tun.

Und, obwohl sie offensichtlich schlimme Probleme hatte, hörte ich sie nie jammern und reklamieren. Nie habe ich sie in der Rolle des Opfers gesehen. Ihre Probleme hat sie stets in Humor verpackt und verharmlost.

Ja, sie war ein spezieller und liebenswürdiger Mensch.
Möge sie ihre Ruhe finden können.

March 04, 2009

Eine Kollegin

Ich habe noch einige Bekannte kontaktiert und die traurige Botschaft übermittelt. Einer ganzen Reihe von Leuten habe ich ein Gruppen-SMS zukommen lassen, um so vielen wie möglich von der Bestattung morgen wissen zu lassen.

Danach habe der jungen Dame ein SMS geschrieben.
Das ging in etwa so
Schatz, ich kann es nicht glauben. Ich habe mich schon und immer wieder darauf gefreut, normal mit Sabrina über alles sprechen zu können. Ich habe mich oft darauf gefreut, denn für mich war immer klar, dass wir an jenem Tag endlich ein riesen Spass gehabt hätten und eine Menge zu lachen.

Ich stellte mir oft vor, wie das "Review Passieren" vom letzten Jahr mit Sabrina ein echter Brüller geworden wäre. Und ich freute mich darauf...

  1. Dazu noch schnell, um etwas wichtiges von Beginn klar zu stellen. Ich behaupte hier und jetzt mit gutem Gewissen und daran glaubend, dass ich über das vergangene Jahr werde lachen können, an dem Tag an dem ich darüber - mit den für mich wertvollen Menschen - offen und normal wird reden können.
  2. Ich könnte auch dann darüber lachen wenn ich herausfände, dass ich mich völlig geirrt hatte und sehr viele Dinge ziemlich als Gegenteil interpretiert hatte. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass ich das Ganze so angegangen bin, als hätte ich die ganze Zeit über einen Kopfstand gemacht. Auch dann, wenn mir die jungen Dame sagen würde, sie hätte gemerkt aus uns 2 könne doch kein Paar werden.
    Wichtige Bemerkung: Sollte sowas passieren, würde mir die junge Dame eben in die Augen schauen und mir mitteilen, was und warum. Wir würden uns die nötige Zeit nehmen und würden darüber reden. Ich würde merken, dass sie es in der Tat so meint und dass sie das sagt, was sie auch spürt. Auf jeden Fall, würde sie NICHT eine Mischung zwischen einer Bulldogge, einem Basketball, einen gescheiterten Basketball-Profi und einer alten Matratze vorschicken, um mich mit einer vorsätzlich falschen Diagnose abzufertigen. Übrigens: Du hättest genauso gut sagen können, dass meine Kolben nicht richtig geschmiert sind und der Vergaser etwas verstrahlt ist. Das hätte etwa gleich viel Sinn gemacht, du Verstandsprimat!
    Nein... Man muss ja nicht übertreiben!!! ;-) Dann könnte ich nicht wirklich lachen, nein... Ich wäre dann ziemlich fix und fertig. Doch, wenn der Herzschmerz dann irgendwann, unter fernen Liefen, vorüber ist, dann könnte ich darüber lachen, wie ich doch auf dem Holzweg war. Und wie ich damals dies und dann das weil ich halt dachte und dabei ging der Andere davon aus dass Lanzi und dann sagte Sabrina zur jungen Dame und da gab's ein Missverständnis und dann platze Dokty mit seinem eigenen Schrotty rein und Proffy gab sein Pointy zum Besten und ich stand da und glotze auf die Wand und diese war weiss und dann stand im Blick am Abend über das Streben von Weiss auf die weltherrschaft und dann und die und ich und sie und die aber kamen und ich hörte was hörst du du bist ja taub und du taube und ich adler und dann eine ratte dort unten lass uns runter fliegen nein, nicht zum fressen, nur mal angucken, und da entstand eine ganz spezielle und wertvolle freundschaft zwischen adler und ratte (aber nicht die vom kanal, mann ist das ne miese ratte!!!) und dann
  3. Jawohl du Lanzi Brucchi und du Proffy Pointy und du Dokty Ratty Ugly... Ich könnte darüber lachen, zusammen mit all den Menschen die mir mit Respekt begegnet sind und denen ich immer mit Respekt erwidert habe. Denn... Wenn ich respektlos werde, dann ist dies die Ausnahme und es geht gegen meine Überzeugungen und meiner Einstellung. Wenn ich mal den Respekt verliere, dann ist mir schon recht was geboten worden! Und ab dann, gibt's kein Zurück mehr... Weil man da, ohne Zweifel, willentlich gegen die Würde, gegen Leib oder Seele gewirkt und gewerkt hat. Und sowas ist für mich Menschenverachtend und somit unverzeihbar!
Zurück zu Sabrina... Was hat dies alles mit Sabrina zu tun, eigentlich? Viel, sehr viel! Denn Sabrina hätte sich zusammen mit mir und ein paar Anderen krumm gelacht. Sie hätte eine riesen Freude schon nur daran gehabt, mich endlich wieder lachen zu sehen. Ausserdem wär sie, genauso wie eine ganze Reihe von Menschen, glücklich darüber gewesen, dass dieser Spuck endlich ein Ende hatte und man offen darüber reden konnte und sich darüber mit jedermann austauschen. Und nicht wie einem totalitären Staat!!!

    Wie... Was weiss ich? Zum Beispiel
  • Guantánamo?
  • Oder DDR und Stasi?
  • Oder im Jungle-Camp mit dem Reiseveranstalter FARC?
  • Oder, direkt vor unserer Haustüre, im Joghurt-Camp?
    Genau! Das Joghurt-Camp von und mit den 3 Reiseleiter
  1. Lanzy Brechy Schowiddery
  2. Proffy Pointy Superstary
  3. Dokty BasketFlaschy and Alty Matratzy

Ja, Sabrina wäre von Herzen glücklich gewesen, dass diese
3 Verrückten
endlich nicht mehr Schaden anrichten konnten.

Und zwar (Nota Bene) völlig unkontrolliert, völlig unbeaufsichtigt und ganz nach eigenem Ermessen und eigener Willkühr!!!


DABEI...

Dabei sind einige Dinge ziemlich Verrückt, in Bezug auf Sabrina, den Wahnärzten und der jungen Dame.
  1. Ich habe das SMS ober der jungen Dame geschickt. Aber, in Wahrheit, habe ich nicht den blassesten Schimmer, ob Sabrina und die junge Dame Kontakt hatten in den letzten Monaten, ob sie befreundet waren oder ob sie vielleicht völlig verkracht waren und sich beim letzten Gespräch übel beschimpft hatten - was ich mir bei der jungen Dame nicht vorstellen könnte - oder gar verprügelt - was ich mir bei Sabrina nicht vorstellen könnte. ;-)
    In meiner idealen und zur Zeit eben imaginären Welt, hatten sie regelmässig guten Kontakt zueinander und Sabrina unterstütze die junge Dame dabei, ihre und Angel's Ohren steif zu halten.

  2. Beim letzten Gespräch mit Sabrina warf ich ihr vor, wie sie einmal die Therapeuten in der Klinik in Schutz genommen hatte. Es war nachdem ich zur Psychotherapie gewechselt hatte und die junge Dame ausgetreten war, in die Wohngruppe. Es war nachdem die junge Dame schon zum 2. nachinein folgendes Wochenende mein SMS völlig ignoriert hatte und mich wie schlechte Luft behandelte. Wie ich schon erzählte, wusste ich während 4 Wochen 24 Stunden am Tag was die junge Dame gerade machte und wo sie war. Meistens wusste ich sogar darüber Bescheid, wie sie sich gerade fühlte und wie es ihr ging.

    Plötzlich und ohne Vorwahrnung verschwand sie und liess mich völlig ohne News. Zuvor hatte sie mir die ganze Liste an möglichen Problemen und Komplikationen rezitiert, die sie eventuell zu meistern hatte. Als ich ihr nach dem 1. Wochenende sagte, ich hätte mir ja vielleicht ein wenig Sorgen gemacht, antwortete sie "Vielleicht?" Am 2. Wochenende wurde mir die Sache zu Bunt und ich rufte wiederholt an. Unter anderem sagte ich, dies sei doch ein Kindergarten und dazu noch lächerlich. Die Situation eskalierte und Joe Abfall beschimpfte mich zum ersten Mal. Am Montag traf ich wieder die junge Dame, man sah sich in die Augen, man entschuldigte sich (zumindest ich) und man war wieder Glücklich.

    Nichtsdestotrotz, hatte ich die Ereignisse als sehr Verletzend und Erniedrigend empfunden. Denn es hatte mich nicht gestört, dass sie angeblich mit Joe Abfall die Zeit verbrachte - dies hatte sie mir offen und ehrlich zuvor gesagt. Es hatte mich nicht gestört, nicht mit ihr auch nur einige Stunden verbringen zu können, obwohl mich ihre Abwesenheit natürlich traurig gemacht hatte. Nein, mich störte und verletzte die (dazu noch unausgesprochene) Erwartung an mich, ihr plötzlicher und nicht nachvollziehbarer Boykott von Freitag Abend bis Montag Morgen, wiederstandslos und (für mich am Schlimmsten) völlig ohne Erklärung hinzunehmen. Erwartung von ihr, ja.. irgendwo, aber viel vielmehr Erwartung der Therapeuten! Die sie dann übernommen hatte.

    Nun, zurück zu Sabrina. Nachdem der Konflikt vorübergehen überwunden war, nachdem die Reaktion von Therapeuten und Pfleger auf meine Handvoll Anrufe einstimmiger und entschlossener Vorwurf gewesen war, hatte ich eine Unterhaltung mit Sabrina. Ich bemerkte, dass die junge Dame sehr wohl schon einige Zeit in der Klinik war und dass man sie, im Gegensatz zu mir, sehr wohl kannte und, aus verschiedenen Gründen durchhaus hätte eventuell beschützen müssen vor einem skrupellosen alten Sabberer (den ich freilich nicht in mir wiedererkannte). Dennoch war ich genauso wie sie ein Patient der Klinik und hatte nichts angestellt und niemals dazu Anlass gegeben, mich auf irgendeine Weise als Bedrohung für die junge Dame zu sehen. Und, als auf Unterstützung angewiesener Patient der Klinik, genau wie die junge Dame, empfand ich die vorgefallene Geschichte als sehr sehr Parteiisch und einzig auf das Wohl der jungen Dame bedacht. Ich fand es mehr als bedenkenswert, dass man einen möglichen Zusammenbruch bei mir ganz einfach in Kauf genommen hatte.

    Sabrina antwortete mir damals "Du redest ja über die Therapeuten dort als wären sie irgendwelche Dilettanten! Was denkst du denn? Die werden doch sehr wohl wissen, was sie da am tun sind. Das sind PROFIS!" Daraufhin, hielt ich mein Maul.

    Beim letzten Treffen mit Sabrina sagte ich ihr, dass ich diese unsere Unterhaltung noch genau in Erinnerung hatte und sie sehr Präsent sei. Nach all dem was seither passierte, nach all dem unnötigen Chaos und Leiden, fände ich jetzt ihre Aussage von damals schon fast als Ironie oder als schlechter Witz, wenn an der ganzen Sache etwas lustiges gewesen wäre. Ich fragte sie "Was sind es nun? Unfähige und gefährliche IRGENDWAS oder PROFIS?" Nun war es Sabrina, die ihr Maul nicht mehr öffnete.

  3. Wie gesagt, Sabrina hatte damals das Vorgehen der Klinik vehement verteidigt und ist auf meine Sichtweise der Dinge niemals wirklich eingegangen, genau wie dann später praktisch jedermann. Ich war mir natürlich sicher, dass sie meine Perspektive, meine Argumente, meine Einwände durchaus nachempfinden konnte. Ich spürte natürlich, dass sie und auch jede Person sonst zu jedem Zeitpunkt recht gut nachvollziehen konnte, was in mir gerade vorging.

    Das Paradoxe und für mich so unverständlich und nicht nachvollziehbar war die Tatsache, das Sabrina von der Geschichte der jungen Dame und des alten was auch immer sehr berührt und mitfühlend war. Und wie Sabrina viele andere Menschen auch. Dennoch, stand ich immer alleiner da und fand bald keinen Schwanz mehr, der mir im Ungang das Gefühl gab, zu mir zu stehen. Es gab zu Beginn einige Leute doch mit der Zeit hatten sie wahrscheinlich genügend Zuversicht und Vertrauen in meiner momentan exzellenten Verfassung, dass sie davon ausgingen, ich würde den Sturm völlig souverän und unbeschadet überstehen können.

    Sabrina versuchte also zumindest durch Anwesenheit und positiver Einstellung mich zu unterstützen. Mehr konnte sie nicht machen, wenn sie schon sehr früh nicht offen über das Bevorstehende reden durfte. Als ich dann begann, Menschen wie Sabrina Vorwürfe zu machen (wussten sie doch was abgehen sollte und hatten nicht offen mit mir darüber gesprochen), befand sie sich natürlich in einer Scheiss-Situation!

    Und es gab Streit mit ihr! Und dann wieder Feuerpause. Dann Streit. Dann Waffenruhe. Und dann... Dann wo endlich das Fest der Ernte vor der Türe stand, als man endlich wieder, ohne Hypotheken auf die Stimmung, hätte zusammenkommen und feiern können...



Es ging so weit, das ich ihr einmal sagte
Hör zu.. Lass mich einfach in Ruhe, ja?
Ich habe keinen Bock mehr darauf, das wir uns einmal all paar Monate hören und du dann irgendwie von dir aus das Thema junge Dame und harte Klinik ansprichts. Du wirst mir eh nicht sagen, was wie wieso warum wann. Also lass es, denn auf diese Weise ist niemandem geholfen!

Am 29. Januar habe ich Geburtstag: Du kannst mir dann als Geschenk die ganze Geschichte erzählen. da bin ich gerne dabei!



Mein Geburtstag ist gewesen... Die Geschichte habe bis heute von niemandem erzählt bekommen. Das Datum für's Geschenk ist also verschoben worden.
Dafür habe ich hier bei mir 2 Päckchen mit Weihnachts-Geschenke, die auf ihre neue Besitzerin warten: Sabrina. Doch diese Geschenke wird nun niemand abholen kommen...

Will sie vielleicht Direktor Gebrochen Lanze abholen, oder Proffy oder Dokty? Ihr 3 seid bestimmt diejenigen, die am ehesten Anspruch auf diese Geschenke habt und deren würdig seid: Immerhin hatte euch Sabrina verteidigt. Ich wünsche ihr, dass ihr zumindest ehrlich zu schätzen wisst, was sie tat. Sie und genau wie sie viele andere Menschen. Denn, schlussendlich, wollte sie einzig helfen. Und, hätte man ein bisschen mehr Raum so Leuten gelasst, anstatt ihnen auch einen Kontaktverbot aufzudrücken, wären meine Agressionen euch gegenüber eventuell nicht so stark geworden und man hätte die Angelegenheit anders regeln können. Doch ihr ward so sicher, euch alles leisten zu können, euch alles erlauben zu können. Und jetzt, was könnt ihr jetzt? IHR KÖNNT MICH MAL!

Sabrina war der Mensch der mir die Hand gehalten hat, als ich weinte. Sie war die, die ganze Nächte mit mir telefonierte, wenn ich all 20 Minuten schreiend aufwachte. Und? Was wurde daraus gemacht? Ich hatte Streit mit ihr weil sie mich fragte, ob ich was von der jungen Dame gehört hätte.

Und wie Sabrina gibt es eine ganze Reihe von Menschen, zu denen ich keine normale Beziehung mehr haben konnte oder die mich boykottierten. Von einem Tag auf den andern, alle zusammen und ohne dass ich gewusst hätte weshalb das alles. Eine Kollegin der jungen Dame hat mir an einem Tag ihre Telefonnummer gegeben und am nächsten Tag aufs gröbste Beschipft und weggeschickt von ihrem Tisch, vor allen Menschen in der Caféteria. Und ich habe niemals erfahren, was dazwischen überhaupt gewesen ist - NEIN! was gewesen SEIN SOLLTE. Denn es ist bestimmt irgendein Furz von euch.

Sabrina ist diejenige gewesen, die ich - nebst der jungen Dame - in alle Mails an Direktor Gebrochene Lanze und Professor NO einkopierte. So nah stand sie mir als die Lage so eskalierte, in der Klinik.


Danke Sabrina für deine Hilfe. Danke. Es tut mir weh, nicht mehr mit dir Kontakt gehabt zu haben in einer Form die unserer Freundschaft gerecht geworden wäre, bevor du uns verlassen musstest. Ich denke an dich und bin mir sicher, dass dies auch andere tun.

March 03, 2009

Der gestohlene Kampf

 
Auf dem von den Wahnärzten virtuell erschafften Ring

Ich konnte einzig deswegen verletzt werden, weil ich ohne jegliche Deckung da stand, auf ganz was anderes konzentriert, als plötzlich der K.O. Schlag kam. Ich war noch so sehr im Kampf vertieft, mein Geist war so vollkommen auf Kampf eingestellt, der Adrenalin-Spiegel so unglaublich hoch, dass ich eine halbe Ewigkeit brauchte, um überhaupt zu realisieren, dass ich geschlagen wurde. Es war für mich sowas von Surreal, was gerade passiert war, dass ich schon rein geistig nicht verarbeiten konnte. Ich war schon längstens im Umkleideraum und hätte ärztliche Hilfe gebraucht, als mir erst einmal klar wurde, dass ich in der Tat einen Hammerschlag kassiert hatte. Der Film ging immer wieder vor meinen Augen ab... Der Gegner war weit weg von mir, er wurde von seinem Coach betreut. Ich sass auf dem Hocker und hörte mir die Ratschläge aus meiner Ecke an. Und dann... plötzlich... SSSSLAM...KABOFF... Filmriss, Schwarz auf Schwarz...

Immer und immer wieder ging der Film ab... Jedes mal nahm ich ein kleines zusätzliches Detail war, jedes mal wurde die Info kompletter... Aber... wie sollte mich der Gegner aus seiner Ecke aus so geschlagen haben? Wie? Oder... SSSSLAM...KABOFF... Filmriss. Moment... diese Faust! Die hatte kein Box-Handschuh... Diese Faust... Wem gehörte sie? SSSSLAM...KABOFF... Der Ärmel... Schwarz auf Schwarz... Nein! Weiss... SSSSLAM...KABOFF... Weiss und Schwarz! Ja, Weiss und Schwarz ist er gewesen! SSSSLAM...KABOFF... SSSSLAM...KABOFF... SSSSLAM...KABOFF... SSSSLAM...KABOFF... SSSSLAM...KABOFF... Es war die Faust des Schiedsrichter! Das gibt's doch nicht! SSSSLAM...KABOFF... Hallo???

Also, frage ich, wann geht's weiter? Denn, der Schiedsrichter ist durchgedreht, ganz offensichtlich! Der ist seinen Job los... Recht so. Hat man sowas schon gesehen? Also, wann geht's weiter? Ich bin heiss auf diesen Kampf! Lasst mich beweisen, dass ich den Packe! Nun sagt schon, für wie lange ist der Kampf unterbrochen worden? 30 Minuten? Nein? 60 Minuten? Nein? Jetzt sagt doch, verdammt nochmal! Wann? Wann? Wann? Was...? Was...? Eh... aber... Der Kampf, den hat's ja gar nicht gegeben... Wie, aus? Was soll das? Fertig? Und... verschoben? Scheisse, ich war gerade in Top Form! Scheisse, Scheisse, Scheisse! Ich hätte den können fertig machen!!! Jetzt muss ich wieder warten...

Was? He! Das ist nicht lustig! Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, für solche dumme Sprüche, klar? Ist das klar? Was...? Was...? Wie bitte? Wie? Wie kann das sein? Verloren? Ich habe den Kampf verloren? SSSSLAM...KABOFF... Filmriss...

Sagt mal, spinnt ihr jetzt alle oder was ist los? Wollt ihr mich jetzt alle zusammen verarschen? Hallo??? SSSSLAM...KABOFF... Aber... Ich habe... doch... überhaupt... keinen Kampf... verloren! Der Schiedsrichter... hat mir... einen Fadengraden reingedonnert! Hallo??? Der Schiedsrichter!!! Sowas gibt's doch gar nicht... Der Schiedsrichter brettert mir einen... und ich... soll den Kampf verloren haben? Ist doch ein ganz... ganz schlechter Witz, oder? SSSSLAM...KABOFF... Filmriss, Schwarz auf Schwarz...

Ich konnte es wochenlang nicht fassen. Der Film ging immer und immer wieder in meinem Kopf ab, er wurde immer klarer und detaillierter. Ganz eindeutig der Schiedsrichter! Und... Er hatte sich zuvor doch mit meinem Trainer abgesprochen!!! Meinen Trainer!!!!!!!! Das wird sich klären... Das muss sich klären! Wo hat man sowas schon gesehen? Jeden Augenblick kann sich endlich jemand melden und sagen, es sei ein Fehler in der Bewertung geschehen, bei all dem Chaos, doch nun sei alles wieder ins rechte Licht gerückt worden und der Termin für den Kampf steht auch schon fest... Jeden Augenblick... SSSSLAM...KABOFF...

Unmöglich! Das gibt's einfach nicht! Ich meine... ich hab's doch genau gesehen! Dazu kommt noch, der Gegner befand sich auf der anderen Seite des Rings! Ich meine... Tausende von Menschen haben das genau so mitbekommen wie ich... Also... Ist es vollkommen unmöglich, dass die Sache nicht aufgeklärt wird, nicht korrigiert... Ich meine... Schon nur all die Zuschauer... All die Leute die für einen spannenden Kampf bezahlt haben... Die werden doch auf ihre Show bestehen! Die werden das so auf kein Fall hinnehmen, die werden bestimmt einen neuen Kampf verlangen! Mit so einem Trauer-Schauspiel werden sie sich doch nicht zufrieden geben! Nee... Bestimmt nicht... Unmöglich! SSSSLAM...KABOFF...

Und es ist nicht sportlich, was das abgezogen wurde... Das kann auch der Verband nicht so akzeptieren, auf keinen Fall... Unmöglich... Ich komme bestimmt zu meinem Kampf... Bestimmt... Ich meine... Das ist doch einfach eine Sache des gesunden Menschenverstand. Punkt! Völlig undenkbar, dass diese Sache so abgeschlossen sein soll... Völlig undenkbar - NICHT FASSBAR! SSSSLAM...KABOFF...

Und was kann man dazu sagen? Bravo?



Andere haben diesen Kampf bestimmt als völlig normal definiert. Vielleicht so wie es Mani Matter tat?


Boxmätsch  ==  Mani Matter




Bravo! Genau...




Und so ging das während Monate weiter... Ich stand da, anscheinend allein, vom Schlag schwer beeinträchtigt... Doch dies war mir zu diesem Zeitpunkt nicht einmal bewusst - bis ich irgendwann wegen den inneren Verletzungen notfallmässig ins Spital eingeliefert werden musste. Die ganze Zeit, dieses ganze verfluchte Jahr hatte ich das Gefühl, der einzige Mensch auf Erden zu sein, dem etwas an der Richtigstellung dieser Schandtat lag.

Siehe auch den hier verlinkten Post "Chirurg"

Hier sieht man mal wieder, was so alles passieren kann!
So schwer nachvollziehbare Dinge...
Oder...
Wie man mir sagte:
"Nichts ist unmöglich!"