January 04, 2009

PSP und Aschenbächer

Während meiner letzten Nacht auf der Psychotherapie-Station, hörte ich Musik im Bett, mit mein Play-Station Portable. Dieser fiel zu boden und ging kaputt. Ich hatte also zum 2. Mal keine Musik, seit ich in der Klinik war. Zuvor hatte man mir Handy und iPod gestohlen. Ein Pfleger machte die Bemerkung, als die ganze Station abgeriegelt wurde und jedes einzelne Zimmer durchsucht: "Irgendwann währt sich die Gegenseite!" Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, wer die Gegenseite von wem war, damals. Und ich bin mir auch nicht mehr sicher, dass meine Elektronik von einem Mitpatienten geklaut wurden... Aber dies ist pure Spekulation, nichts Anderes.

Jedenfalls, am Tag nachdem das PSP auf den Boden fiel, sollte ich von Doktor Y auf die Akut-Station verschoben werden, dank seinem grosszügigem "Angebot". Dort angekommen, habe ich ja eine einzige Nacht auf der Station verbracht, bevor ich "gegen ärztlichen Rat" austreten sollte. In dieser Nacht ging ich, wie früher schon so oft, in den Raucherraum. Ja genau, der Raum mit der berühmten Scheibe.



Wie so oft früher, hatte ich interessante Gespräche mit den Nachtwachen. In dieser Nacht, als ich von einem Mitpatienten einen CD-Player auslehnte und die Geschichte mit dem PSP zu erzählen begann, unterbrechte mich ein Pfleger und sagte, bevor ich davon gesprochen hatte, ob das PSP kaputt ging, weil es gefallen war? Vom Bett?

Nun... Frage ich... Woher wussten diese Pfleger von diesem Vorfall? Als die Feuerzeug-Pflegerin dazukam, und mich etwas fragen wollte, sagte ich sie solle doch ihre Kollegen fragen oder die Klinikszeitung lesen, dort würden anscheinend alle Details über mich stehen.

Ich muss schon sagen... Ich fühlte mich fast wie in einem Hotel, in dieser Klinik...



Oder im Kosmetik-Studio... (wo dort doch auch Kosmetik-Produkte abgepackt werden)




Eine andere interessante Geschichte, ist die der Aschenbecher. Die junge Dame erzählte mir am Abend vor ihrem Austritt, dass sie schon immer einen der Aschenbecher draussen, vor dem Eingang zum Pavillon, kaputt treten wollte. Wir kamen zum Schluss, dass dies der Abend sein sollte, in dem sie das machen würde. Sie begann einen Aschenbecher zu maltraitieren. Ich sagte ihr, sie solle doch den anderen nehmen, auf der anderen Seite der Bank, auf der wir gerade sassen.

Einige Wochen später, hatte ich ein Gespräch mit der jungen Dame. Ich erzählte ihr, dass ich damals auf die Idee kam, bei meinem Austritt den 2. Aschenbecher auf der Seite der Bank kaputt treten. Auf diese Weise werden wir beide Aschenbecher auf den Seiten der Bank maltraitiert haben, wenn wir später bei aus der Klinik sein werden.

Am Tag, an dem Doktor Y ins Büro der Therapeutin trat, just als ich sie fragte ob sie mich nun verarschen wolle, und einzig um die Türe mit enormer Wucht zuzuschlagen, hatte ich kurz drauf einen Termin mit einem Sozialarbeiter, den ich nie zuvor gesehen hatte. Mir ging es drum, eine Unterkunftslösung für nach der Klinik zu suchen - ich suchte die Unterstützung der Klinik für dieses Vorhaben. Diese meine Absicht hatte ich schon lange zuvor meiner Therapeutin angekündigt. Ich ging also davon aus, dass der Sozialarbeiter ein wenig Bescheid wissen sollte.

Er hatte verschiedene Aufgaben an diesem Tag ausser der, mich in der Suche nach einer Bleibe zu unterstützen. Wieso, weiss ich bis heute nicht! Das Schlimme an diesem Morgen war nicht die Tatsache keine Unterstützung von ihm zu bekommen, sondern das Gefühl, verarscht zu werden! Denn er sass einfach da, vor mir, hinter einem leeren Schreibtisch. Und, anstatt über Möglichkeiten für nach der Therapie zu reden, sprach er mit mir über verstopfte Autobahnen in Richtung Tessin. Er fragte mich, ob mir meine eigene Uhr gefalle...



Irgendwann sagte er, wir seien fertig. Als ich fragte, ob ich von ihm hören würde, war seine Antwort "Nein! Ich werde von Ihnen hören, wenn wir wissen, wie es weitergeht!" Am nächsten Tag wurde ich von Doktor Y versetzt. Nach diesem Satz, sagte er wir sollten doch nach draussen gehen, eine Zigarette rauchen.

In der ganzen Klinik waren die Aschenbecher abmontiert worden, einige Tage zuvor. Jemand hatte mir gesagt es sei um sie zu reinigen. Als wir eine Zigarette rauchten, machte der Sozialarbeiter - mit dem ich bis an diesem Tag kein Wort gewechselt hatte - eine recht merkwürdige Bemerkung. Er schaute mich an... "Das mit dem Aschenbecher, ist ein Eigen-Goal gewesen, oder?"

Schnell am Rande... Wer hier die meisten Eigen-Goals gemacht hat, muss sich erst noch rausstellen! Ich tippe auf was zwischen 3:0 und 6:0. Je nach dem wie es so aussieht mit weiteren Leuten, ausser den 3 Green Stink Bugs. Leute wie meine Therapeutin, die Therapeutin der jungen Dame, dieser faule und freche Sozialarbeiter, der Pflegeleiter auf der Station von Doktor Y... Einige ganze spezifische Leute in der Villa am Hönngerberg... Es gibt einige Leute, von denen ich nicht weiss, welche Rolle sie spielten...
Whatever...

Also, dieses Arsch von einem Sozialarbeiter sagt mir, das mit dem Aschenbecher sei ein Eigen-Goal gewesen? Woher schon wieder weiss jetzt dieser von der Geschichte der Aschenbecher?

Ich fragte zurück "Wer muss die Aschenbecher jetzt putzen? Sind es die selben arme Teufel die die Zigarettenstümmel auflesen müssen, die wir jetzt auf den Boden schmeissen, weil es keine Aschenbecher gibt?"

Dann fragte ich "Trifft das nicht etwa die falschen Leute, am Schluss?"

Auch er hatte es nicht geschafft, mich aus der Fassung zu bringen... Auch er nicht!
Am Tag drauf, waren wieder alle Aschenbecher an ihrem Platz. Schmutzig! Man tat sie zurück, ohne sie gesäubert zu haben!