January 14, 2009

Arbeit der Ärzte

Alle schön am arbeiten? Recht so... Wollte auch gerne wieder arbeiten, im April 2008, doch aus welchen Gründen auch immer, sollte es nicht dazu kommen. Bis heute!

Wie kam es denn dazu? Ich probiere es nachzuvollziehen, in dem ich den ärztlichen Verlaufsbericht meiner "kompletten Akte" durchgehe.

Bericht des Aufnahmearztes vom 21.01.08
=======================================

1-Eintrittsgrund
Freiwilliger Eintritt des Patienten, zugewiesen durch Hausarzt Dr. X zur entzugstherapie und Abklärung der Depression, [...] jedoch bestehen Ein-und Durchschlafstürungen sowie ein Morgentief. Häufig empfindet der Pat. eine Gedankenleere und Perspektivlosigkeit. Manie und Suizidgedanken werden verneint.

Sozialanamnese:
[...] Der Patient ist berufstätig, hat bis vor 3 Monaten gearbeitet, aktuell ist er seither krankgeschrieben, die Kündigung sei ihm schon mündlich ausgesprochen worden.

Untersuchung durch Oberarzt/Leitender Arzt am: [keine Angaben]
Visum: [keine Angaben]
[...]

2-Befunde bei Eintritt
Psychostatus:
Wacher, im Kontakt freundlicher Patient, allseits orientiert. Keine kognitiven un mnestische Defizite eruirbar. Keine formalen Denkstürungen, keine Befürchtungen oder Zwünge. Keine Hinweise auf ein prod. psychotisches Erleben, keine Sinnestüuschungen und Ich-Stürungen. Aktuell keine Zntzugssymptomatik, im Affekt abgeflacht, deprimiert wirkend und eher dysphorisch, jedoch schwingungsfähig. Im Antrieb leicht verlangsamt. Pat. distanziert sich klar und glaubhaft von Suizidalität. Keine Fremdgefährung.

Somatostatus:
Pat. in gepflegtem AZ, gutem EZ. Kardiopulmonaler Normalbefund, abdomineller Normalbefund, neurologisch grobkursorisch unauffällig.
[...]

4.Pflegerisch Wichtiges & Erste Verordnungen
Siehe KIS

Halten wir also mal fest. Bei Eintritt keine Ich-Störungen, jedoch Schlaf-Störungen und seit 3 Monaten krankgeschrieben. Was das pflegerisch Wichtige angeht, siehe KIS. KIS, die Nota Bene, nicht Teil der Akte ist, die ich bekommen habe.

Und seit 3 Monaten krankgeschrieben. Also, wenn ich mich recht erinnere, sind 3 Monate Abwesenheit von der Arbeit eine wichtige Grössenordnung, betreffend Erfahrungswerte. Nach 3 Monaten wird es immer schwieriger und unwahrscheinlicher, dass die Leute es schaffen, wieder in den Arbeitsalltag integriert zu werden. In meinen Augen also kein Fall, wo man irgendwie auch nur im Entferntesten das Recht haben könnte, ohne Rücksprache mit dem Patienten Zeit zu verschwenden und die Rückkehr zur Arbeit verzögern. Besonders, wenn der Patient selbst schon diese Rückkehr mit seinem Arbeitgeber organisiert hat und nun einzig die Unterstützung der Klinik benötigt, für die Zeitspanne der Arbeitsversuche.

Aeztlicher Verlaufsbericht
vom 21.01 bis 27.03.2008
==========================

AKUTSTATION
===========

[...]

28.01.2008
Wochenende soweit gut verlaufen, Möglichkeit des Freundes, sie vorübergehend aufzunehmen, falls Tochter sich entschliesst, mit ihr zusammen eine Wohnung zu beziehen. Am Wochenende Vorstellungsgespräch in Kioskladen gehabt, am Mi/Do Entscheidung, ob sie den Job bekommt. [...]
Hier ist definitiv NICHT VON MIR DIE REDE, sondern von einer weiblichen Patientin mit Tochter. Dieser Eintrag ist in meiner Akte und wird daher in der Akte der Patientin fehlen. Ich frage mich, wieviele Einträge in meinen Unterlagen fehlen, weil sie irgendwo sonst gelandet sind?
[...]

30.01.2008
Nachricht schriftlich durch Patienten:
Er habe reflektiert, und häufige Themen bei seinem Therapeuten seien 1. erstarren, 2. zurückziehen, 3. Passivität gewesen
Diese meine schriftliche Nachricht ist nicht Teil der Unterlagen, welche ich bekommen habe. Die weitergegebenen Themen stimmen.
30.01.2008
Der Pat. erzählt, dass er seit dem 15./16. LJ an einer inneren Leere und Zerrissenheit leide. [...] Der Pat. bezeichnet sich selbst als launisch und wechselnd offen und verschlossen anderen Personen gegenüber. Dies wird ihm auch als Feedback von anderen Personen zurück gegeben. [...] Ebenfalls berichtet der Pat., dass er seit Jahren an einem Interessenverlust leide (ca. 5 Jahre), keine Hobbies mehr sowie seit 1 Jahr bestehenden konsekutiven Libidoverlust wobei lediglich die Lust an sich, jedoch nicht die Funktionsfähigkeit beim Sex beeinträchtigt ist. Insgesamt besteht beim Pat. eine innere Leere seit dem 15./16. LJ im Verodergrund mit fraglich depressiven Einbrüchen, keine konkreten depressiven Episoden können beswchrieben werden. Am ehesten wahrscheinlich ist eine Dysthymia. Die Beurteilung der Gesamtsituation erschwert sich dahingehend, dass der Pat. regelmässig begleitend zu seinen Stimmungsschwankungen einen Drobenabusus vollzogen hat.

[...]

05.02.2008
[...] Der Pat. berichtet, er stehe im Moment an einem Scheideweg da er das Gefühl hat, dei Beziehung mit seiner Frau würde ihn nicht erfüllen, [...] Er sagt, die Frau sei Legasthenikerin, sehr pragmatisch, spreche keine Deutsch und habe ihm aufgrund ihrer Strukturiertheit in vormaligen Zeiten Stabilität geboten, dei er gesucht hätte. Zum jetzigen Zeitpunkt vermisst der Pat. den Kontakt zu alten Freunden, den er afugrund der Ablehnung durch die Ehefrau und eigenes Desinteresse an den Freunden nicht aufrecht erhalten konnte. Ebenso berichtet er, dass er es vermissen würde, mit seiner Frau über philophische/globale/politische Themen zu sprechen. Die Frau wird evenfalls als sehr eifersüchtig beschrieben. Wir verinbaren mit de Pat. dass er sich erneut zum Thema Motivation und Perspektive Gedanken macht, ebenfalls was die Perspektive auf der Akutstation betreffe.

[...]

14.02.2008
[...] , so dass er die ganze Nacht lang nicht habe schlafen können. Gegen den Morgen hin habe er sich allmöhlich etwas beruhigt und ab etwa 10 Uhr morgens sei dann eine Art Erleichterung eingetreten. Der Pat. berichtet, dass er schon jahrelang nicht mehr geweint habe, obschon er die ganze Zeit über von einer inneren Leere geplagt worden sei, er habe diese Gefühle aber nie richtig zulassen können. Gegen den Mittag habe er sich wieder ziemlich gut gefühlt, einerseits, weil er ein paar gute Gespräche mit Mitpatienten geführt habe und andererseits eine Erleichterung und Feude empfunden haben, weil er endlich diese seit langem verdrängten Emotionen habe rauslassen können, was ihm im Nachhinein sehr gut getan habe.
Um 14 Uhr habe er ein Arztgespräch gehabt und erfahren, dass seine Chancen sehr gut stehen würden, hier in der Klinik eine Psychotherapie machen zu dürfen, was für ihn wie eine Befreiung gewesen sei: Pat. sprach mir gegenüber von einem seiner glücklichsten Tage.
[...] Patient wirkte äusserst therapiemotiviert [...]
Am nächtsen Tag werde ich zur Psychotherapie-Station wechseln. Wie es die Berichte zeigen werden, schafft man ab jetzt nicht mehr an und mit meinen Erfolgen, sondern an und mit meinen Problemen! Mein Kommentar dazu: SUPER ANSATZ, für die Reintegrierung!
2 Tage vor dem Übertritt zur Psychotherapie- hatte ich noch auf der Akut-Station eine sehr dettailierte Anamnese erarbeitet, zusammen mit eine Psychologen, während 2 Sitzungen von je mehr als einer Stunde.

PSYCHOTHERAPIE-STATION
======================

15.02.2008
Uebertrittsgespräch
Pat. berichtet, dass sich sein Sohn vergangenen Soimmer einer Chemotherapie hat unterziehen müssen. Nach Beeindigung dieser Therapie sei sowohl er als auch sein Sohn zusammengebrochen, die Reserven seien erschöpft gewesen. Er habe entschieden, dass er Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um einige wichtige Veränderungen in seinem Leben in Angriff nehmen zu können. Er konsumiere seit 25 Jahren heroin und Kokain, habe jedoch die meiste Zeit über gearbeitet. Er sei zuletzt 3 Jahre als Informatiker tätig gewesen, nun sei jedoch die Kündigung ausgesprochen worden. Er lebe mit seiner Frau, einer Brasilianerin und deren Sohn zusammen. Während den letzten 3 Wochen auf der Akut-Station habe er die Beziehung erstmals in Frage gestellt, eine Trennung könne er sich vorstellen. Es würden Pläne bestehen, dass die Familie gemeinsam nach Brasilien auswandere, ein Haus hätten sie bereits gekauft. Im Vordergrund stehen die Thematik Konfliktmanagement jenseits von Drogenkonsum, sowie Aufarbeitung der Beziehungsproblematik.
Objektiv: Pat. freundlich und zugewandt im Kontakt. Scheint sich über den Übertritt zu freuen und erscheint motiviert für eine Therapie zu sein. Affektiv ausgeglichen, gut schwingungsfühig. Keine AP für Selbst- oder Fremdgefährdung.

[...]

19.02.2008
Patient berichtet, sich wie ein unbeschwerter Junge zu fühlen. Er habe eine Gute Jugend gehabt, bis ungefähr zum 13. Lebensjahr. [...] Wichtige Themen für ihn seien: Verlassensein, sowie Aushalten von konflikten und Gefühlen. Ein Weinkrampf auf der Station sei eine Offenbahrung für ihn gewesen, da er erstamlig in der Lage gewesen sei, solche Emotionen ohne Drogen auszuhalten.
Objektiv: Patient zeigt sich im Gespräch häufig ambivalent, Stimmung leicht euphorisch, gibt eine sehr starke Therapiemotivation an. Im Gespräch zeigt sich der Patient jedoch sehr wenig greifbar und leicht fassadenhaft.
Für diese letzten Sätze sollte die Frau Therapeutin, so wie Direktor Gebrochene Lanze, Professor NO und Doktor Y, einen Order zur "gemeingefährlichen Nichtsnützlichkeit" erhalten. Weitere Beispiele werden folgen.

Ich rede die ganze Zeit von den wichtigsten Änderungen in meinem Leben (zum Besseren) und meiner Dankbarkeit, diese Chance überhaupt noch zu bekommen, und dies wird als "Fassadenhaft" beurteilt??? Ich hatte keinen Bruchteil der Fassadenhaftigkeit drauf, welche die Klinik an den Tag legen sollte!!!
21.02.2008
Visite (anwesend Patient, Doktor Y, Pflegedienst, Ref.)
[...] Seit Einnahme von Anti-Depressiva habe sich seine Stimmung gebessert (von 3 auf 7). Der Aufenthalt ist auf 8 Wochen ausgelegt, Pat. kann nicht genau sagen, was sich bis dann ändern soll. Wohnsituation muss geklärt werden, ebenso Arbeitssituation. Er ist in gekündigte Anstellung (per Ende Mai oder Juni), könne aber nach Austritt 50% dort arbeiten [...]

25.02.2008
Patient berichtet, dass er auf dem Akutpavillon eine Beziehung zu einer Mitpatientin begonnen habe, die nun jedoch ihrerseits wieder beendet wurde. Zunächst habe ihn das belastet, könne dies nun aber gut akzeptieren. Er habe darüber erkannt, dass er sich ohne Schuldgefühle von seiner Eherfrau trennen dürfe. [...] Es muss die Arbeitssituation geklärt werden, ggf. die Wohnsituation sowie weiterhing Konfliktmanagement und Umgang mit Zweifeln. Patient gibt an, bei seinem alten Arbeitgeber wieder anfangen zu können, doch wisse er nicht, ob dies weiterhin der Richtige Beruf für ihn sei.

03.03.2008
Patient berichtet, dass die Kommunikation zu seiner Frau sich normalisiert habe. [...] Er habe sich emotional gut von ihren Erwartungen und ihrem Druch abgrenzen können und daher einen besseren Zugang zu ihr finden können. [...] Als Trennendes nennt der Patient fehlende Empathie bei den beiden, jedoch sei dies zuerst von seiner Frau ausgegangen, Vorwürfe, Schuldgefühle, Patient habe sich letztendlich lächerlich gemacht gefühlt sowie kulturelles Desinteresse der Frau. [...] im nstehenden Paargespräch seiner Frau mitteilen möchte. Möchte ihr sagen, dass er jetzt andere Vorstellungen vom Leben sowie andere Bedürfnisse habe, u.a. Gefühle mitteilen, Wärme empfinden, kulturellen Interessen nachgehen. Er möchte ihr sagen, dass er die Beziehung beenden möchte, jedoch weiterhin für sie da sein möchte. Wichtig sei ihm weiterhin eine Vaterfigur für den Sohn zu sein, er möchte ihn am Wochenden und möchglichst unter der Woche auch sehen können. Er möchte von zu hause ausziehen, jedoch ein Jahr verheiratet bleiben, damit seine Ehefrau die Aufenthaltsgenehmigung erhalte. Er möchte, dass die Schwester der Frau anwesend ist, um seine Frau im Rahmen des Gespräches zu stützen. Von der Therapeutin möchte er gerne, dass diese das Gespräch und die Rahmensituation einleite und bei emotionale Entgleisungen gegebenenfalls eingreifen kann. Weiteres wird in der nächsten Stunde besprochen.

03.03.2008 Nachtrag Gespräch vom 29.02.2008
Das Gespräch vom 29. Februar ist aber nicht Teil der Dokumentation!!!
[...] Dies sei für ihn wie ein Vertrauensbruch gewesen, da Drogen für ihn vorbei seien. [...] Er vermeidet einen Kontakt mit der Ehefrau und wird auch das Wochenende nicht zu Hause verbringen, da die Frau gerne Zukunftspläne mit ihm besprechen möchte, er jedoch keine gemeinsame Zukunft mit ihr plane. [...] Er möchte im Rahmen des Paargespräches eine Trennung aussprechen und anschliessend eine konstruktuve Beziehung aufbauen. [...]

06.03.2008
Patient berichtet, sich auf offener Strasse mit seiner Frau sehr gestritten zu haben. [...] Patient wünscht zusätzlich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber; [...]

10.03.2008
Es wird besprochen, dass Pat. das Paargespräch, in dem er sich von seiner Frau trennen möchte, alleine mit seiner Frau ohne therapeutische Unterstützung führt. [...] Pat. ist einverstanden, er wird seiner Frau ein Nachgespräch in der Klinik anbieten und sich bei Ref. melden, falls er nach dem Gespräch Untertützung benötige. Pat. gibt an, heute bei seiner Ex-Freundin gewesen zu sein, zu der er verstärkt einen freundschaftlichen Kontakt aufbaue. [...]

13.03.2008
Pat. berichtet vom Gesrpäch mit seiner Frau, in dem er die Trennung ausgesprochen habe. Die Schwester der Frau sei ebenfalls anwesend gewesen, beide hätten gedacht, es findet ein Gespräch mit dem therapeutischen Personal statt. Das Gespräch sei für den pat. insgesamt gut verlaufen, die Frau habe überrascht reagiert und das Gespräch im Verlauf abgebrochen. Die Schwester habe Verständnis geäussert, was dem Patienten sehr gut getan habe. Gestern abend erfolgte ein Telefongespräch mit der Frau, wo sie den pat. mit einem Rauswurf aus der gemeinsamen Wohnung und mit einem Anwalt gedroht habe. Patient gibt an, Angst vor dem weiteren Verhalten seinser Frau zu haben, da er dies nicht genau einschätzen könne und er befürchte, er werde bei den Kindern durch sie schlecht gemacht. Er habe nach dem Gespräch den Inmpuls gehabt, Drogen zu konsumieren, konnte diesen Gedanken jedoch verwerfen. Es wäre um eine Betäubung der Unguten Gefühle und des Schmerzens gegangen. Er sei immer sehr abhängig von seinem Umfeld gewesen, aktuell könne er sich aber auch wegen der räumlichen Distanz gut abgrenzen. Patient gibt an, dass ihm die begonnene Beziehung zu einer Ex-Patientin viel bedeute und er glaube, sie haben eine reale Chance, auch wenn diese Frau aktuell deutlich auf Distanz zu ihm gehe und Gespräch abblocke. Er habe bei ihr ein wenig seiner Trauer abladen wollen, sie habe dies auch bei ihm gekonnt. Bedenken, dass die Patientin dazu nicht in der Lage sein könnte und die Frage der Sinnhaftigkeit dieser Beziehung zum jetzigen Zeitpunkt weist der Patient weit von sich.

14.03.2008
Gemeinsame (anwesend Doktor Y, Bezugsperson Pflege, Patient, Therapeutin)
Patient berichtet, sich diese Woche von seiner Frau getrennt zu haben. Das bedeutet, dass der Patient sich um eine eigene Wohnung kümmern wird, eine Lösung bzgl der alten Wohnung mit der Frau gesucht werden muss. [...] Es wird ein Gesrpäch mit dem Arbeitgeber der Pat. stattfinden. Der Patient möchte zunächst seine alte Arbeit wieder aufnehmen, ggf zunächst 50%, anschliessend mit höherem Arbeitspensum. Bis zum Austritt sollen soziale Belange weitmöglichst geklärt und vorbereitet werden. Es werden mit dem pat. Strategien zum Konfliktmanagement erarbeitet. Der Aufenthalt wird zunächst für weitere 6-8 Wochen festgelegt.
Objektiv: Patient zeigt sich teilweise realitätsfern. Er hat sich emotional auf eine Beziehung zu einer ehemaligen Patientin eingelassen, dies erscheint wie eine Verlagerung der Gefühle, der Patient zweifelt die Beziehung nicht an und ist auch nicht offen für eine objektive Betrachtung dieser Situation. Während des Tages kapselt sich LET US SHINE veil ab, läuft meistens mit einem Walkman herum, hat teilweise Mühe, die TS einzuhalten. Patient konnte jedoch zeigen, dass er eine Konflikt aushalten kann, ohne auf Drogenkonsum ausweichen zu müssen.
2 Fragen
a) Welchen Konflikt? Der mit meiner Frau oder der mit der jungen Dame? Denn, der mit meiner Ehefrau ist ein echter, mit riesigem Zerstörungspotenzial gefüllter Konflikt. Der mit der jungen Dame ist ja nicht existierend oder? Ich meine, die Klinik soll ja nichts damit zu tun haben. Ich bin nicht bereit, mich "objektiv" damit auseinander zu setzen... Also, habe ich einfach etwas "Sehnsucht", oder? Die Klinik hat doch nichts damit zu tun, oder?
Oder?
b) Punkto Drogen. Ist diesen Wahnsinnigen überhaupt bewusst, dass sie von mir in einer Todesanzeige hätten hören können, einige Tage später, nach der "Versetzung" auf die Akut-Station? Wieso wurde so wenig über Drogen gesprochen? Vielleicht weil ich schon drüber war? Vielleicht musste man mich zwingen, darüber zu reden? Mich zwingen, mich damit auseinander zu setzen, dass ich irgendwann wieder konsumiert hätte (nach Meinung der Wahnärzte)?
17.03.2008
LET US SHINE wird ende Juni gekündigt, bis dahin könnte er ggf. teilzeit auch von der Klinik aus arbeiten gehen. [...] In der ersten Aprilwoche wird ein Gesprächstermin vereinbart mit dem Arbeitgeber vereinbart. [...]

19.03.2008
[...] Patient zeigt sich im Gespräch teilweise sehr fröhlich ausgelenkt, wirkt jedoch kongruent, wenn er über den Konflikt mit der Frau berichtet. Patient berichtet erneut, dass er verliebt sei, auch wenn diese Liebe zur zeit nicht erwidert werde. [...] Er sei mit sich selber zufrieden, wie er die Situation angehe.
Ich muss schon sagen... "sehr fröhlich ausgelenkt" ist ja was negatives, im Ärtze-Jargon, so wie ich das hier verstehe... Ich bin sprachlos. Ich hatte früher mal geschrieben, diese Wahnsinnigen werden es noch fertigbringen, Glaube und Liebe als Medikamentpflichtige-Zonen zu deklarieren. Bei solchen Sätzen merke ich, dass sie ganz fest daran arbeiten!!! Fröhlich zu sein ist in dieser harten Klinik unerwünscht, auch wenn der Patient eine lange Drogenkarriere hinter sich lässt.
26.03.2008 Nachtrag Gespräch von gestern
Wieder einmal: Gespräch von gestern ist nicht Teil der Dokumentation!!!
Patient zeigt sich deutlich dysphorisch gereizt, er möchte keine Auskünfte machen, was der Grund sei. Am Wochenende sei er auf der Station schlecht behandelt worden, dies sei wie eine Verschwörung der Patienten gegen ihn gewesen und das Team habe nichts unternommen. Patient geht davon aus, dass Therapeutin wisse, wovon er sprechen würde und möchte daher keine Details nennen. Er möchte nicht länger warten, bis etwas passiert, wir hätten uns um ihn zu kümmern. Die Klinik sei für ihn sowieso nicht das echte Leben, so dass er sich überlege, auszutreten.
Patient ist im Gespräch nur schwer erreichbar, wirkt stark gekränkt. Er entwertet die besherige Therapie, spricht sich von Eigenverantwortung frei. Narzisstisch anmutende Züge werden sichtbar. Patient kann sich nicht mehr auf das Gespräch einlassen, kann seine Gefühle nicht verbalisieren.
Dazu möchte einige Dinge sagen.
a) BULLSHIT!
b) BULLSHIT!
c) und nochmals BULLSHIT!
d) Ich habe niemals das Wort "Verschwörung" in den Schnabel genommen. Dieses Wort wurde von jemand anders eingebracht.
e) Dass die Therapeutin wusste, wovon ich sprach, denke ich noch heute, ja.
f) "Die Klinik ist für mich nicht das wahre Leben"? Genau! Wie oft wurde mir gesagt, dass die Ereignisse mit der jungen Dame genauso im echten Leben passieren könnten? Ja, aber dort fühlen sie sich als ECHT an, und nicht als DON MARTINS Geschichten!!!
g) "... entwertet die bisherige Therapie." BULLSHIT! Als die Therapeutin mir dies vorwarf, war meine Antwort "Keineswegs!!! Ihr seid die bisherige Therapie am Entwerten!"
h) "Narzisstisch anmutende Züge werden sichtbar." Jemand soll mir bitte erklären, was dies genau im Psychiatrischen Jargon bedeutet, bevor ich überhaupt darüber lachen kann...
i) "Patient kann sich nicht mehr auf das Gespräch einlassen, kann seine Gefühle nicht verbalisieren." Falls dies heissen sollte, ich sei nicht mehr erreichbar gewesen, sollte man der Therapeutin die Lizenz zum Killen entnehmen!
j) "spricht sich von Eigenverantwortung frei." Stimmt nicht: Ich übernehme hier und jetzt Verantwortung. Lasst uns meine Mitpatienten auf der Psychotherapie-Station fragen, was da abgegangen ist! Wenn es einzig Wahnvorstellungen von mir gewesen sind, kann man mich für 3 Jahre in die Isozelle sperren!!! Fragen wir doch die 2 Patientinenn, die mit Doktor Y in den Fluren des Pavillons rumrannten!!!

Schlussendlich gab es noch einige Verarschungs-Gespräche mit Doktor Y und das Desaster war produziert. Als ich meine Therapeutin wieder traf, nach meinem Wiedereintritt, sagte sie mir "Jetzt ruhen Sie sich zuerst einmal aus." Dieses Ausruhen sollte 3 Wochen lang gehen, nach Meinung der Ärzte? Was war aus den Plänen mit der Arbeit passiert? Komisch... Sehr sehr komisch...


AKUT-STATION
============

27.03.2008
[...] Patient gibt kein Stimmenhören an, keine Schlafprobleme, keine Fremd-/Selbsgefährdung. Er wirkt sehr angespannt und möchte endlich "Tacheles" reden. Der Patient ist misstrauisch, taktieren drohend und im Gespräch abwertend, er verweigert Aussagen zu seinem inneren Befinden. Am Ende des Gesprächs bricht der Patient dies selbständig ab und geht aus dem Raum.
Dass ich hier so wütend war, wegen dem "Verdacht auf psychotische Episode" steht niergends, komischerweise, dass ausgepsrochen wurde, bevor es ein Kommunikationsproblem betreffend Medikamente-Verabreichung. Über letzteres Kommunikationsproblem steht aber dettailiert in den Berichten! Die Medikamenten-Tabelle ist komischerweise nicht in den Unterlagen...
27.03.2008
Patient berichtet, dass er sofort eine Entscheidung haben möchte, was mit ihm weiter geschehe, ansonsten würde er bei fehlender Fremd-/Selbstgefährundung und fehlender Suizidalität das Haus verlassen noch bis 16 Uhr. Der Patient wird darüber aufgeklärt, dass der Oberarzt sich momentan vor 17 Uhr nicht zur Verfügung stellen könnte, dies reicht dem patienten nicht, er drängt vehement auf Austritt. Während des gesamten Aufenthaltens zeigte der Pat. keine Fremd- oder Selbstgefährdung, dies zeigt er auch aktuell nicht, so dass sich der Pat. auch nach Abraten von ärztlicher Seite davon nicht überzeugen lässt, weiter in der Klinik zu bleiben und deshalb gegen ärztlichen Rat die Klinik verlässt.

27.03.2008 [Treffen mit Therapeutin]
Patient. berichtet, dass er von der Akutstation austreten wird. Kommenden Montag wird er sich bei Dr. Y melden, um einen Wiedereintritt auf die Psychotherapie-Station zu besprechen. [...] Patient zeigt sich im Kontakt wieder deutlich offener, affektiv ausgeglichener, [...] Keine AP für psychotisches Erleben.
Wann wurde überhaupt psychotisches Erleben festgestellt? Wie genau muss dies dokumentiert werden? Der einzige der von fraglichem Wahnhaften Erleben überhaupt spricht, ist - Wunder oh Wunder - Doktor Y!!!!

Übrigens: einige Schritte im Drehbuch von Doktor Y gingen in diesen Unterlagen vergessen. Z.B., dass ich ihn an diesem Tag mehrmals getroffen hatte. Oder seine Witze über die Medikamente...
Es fehlt das Gespräch mit der Bezugsperson der Psychotherapie-Station, betreffend Wiedereintritt auf die Station.
Es fehlt die mündliche Vereinbarung, die Doktor Y mit mir getroffen hatte, betreffend Wiedereintritt!!!


Aeztlicher Verlaufsbericht
vom 02.04 bis 05.05.2008
==========================

Grad zu Beginn etwas sehr interessantes!!! Dieser Bericht besteht nach der Numerierung, unten an den Seiten, aus 14 Seiten, von denen mir genau einmal 6 geschikt wurden!!


AKUTSTATION
===========

[...]

22.04.2008
Der Patient wirkt im Gespräch angespannt, er berichtet, er sei traurig, dass dies alles hier "intitutionalisiert" worden sei. Bei näherer Exploration berichtete er erneut über Kränkungen, die er erfahren habe auf der Psychotherapie-Station mit Doktor Y. Gerne würde er sich aussprechen mit ihm, was dort geschehen sei, ich frage nach beim Pat. was denn geschehen wäre, der Pat. gibt an, dass er nach einem Gespräch mit dem Oberarzt der Psychotherapie-Station Doktor Y aufgrund einer mangelnden Introspektive entlassen worden sei. Erneut versuche ich den Pat. davon zu überzeugen, dass wir momentan auf der Akut-Station sind und die Akut-Station den Behandlungsauftrag für ihn habe. Patient gibt an er habe seine Würde verloren und sein Vertrauen in die Menschheit. [...] Ich empfehle ihm weiterhin den morgigen Termin wahrzunehmen, er jedoch bleibt vage, sagt, das Wochenende habe es ihm schwergemacht, morgen mit Elan an die Arbeit zu gehen, dabei schlägt er mit der Faust auf den Wandschrank und entfernt sich.

22.04.2008
[...] Wir weisen den Patienten daruaf hin, dass es wichtig sei, den Arbeitsversuch am morgigen Tag wahrzunehmen, der Pat. antwortet lapidar provokant dass er sich dies noch überlegen werde. Insgesamt fühle er sich entwürdigt, er beendet das Gespräch seinerseits durch Aufstehen und Verlassen des Raumes.
Ja... das war's dann auch bald. Sollten nur noch 3 Übernachtungen in der Iso kommen, etwas Haldol in den Arsch, und sonst einige Kleinigkeiten...