November 30, 2010

'cause I believe in you

 
If I have weaknesses don't let them blind me now.
Please...
Don't make me go blind.


The Coast  ==  Paul Simon

A family of musicians took shelter for the night
In the little harbor church of st. cecilia
Two guitars, bata, bass drum and tambourine
Rose of jericho and bougainvillea

This is a lonely life
Sorrows everywhere you turn
And that's worth something
When you think about it
That's worth some money
That's worth something
When you think about it
That is worth some money

A trip to the market
A trip into the pearl gray morning sunlight
That settles over washington
A trip to the market
A trip around the world
Where the evening meal
Is negotiable, if there is one.

This is a lonely-lone, lonely life
Sorrows everywhere you turn
And that's worth something
When you think about it
That's worth some money
That's worth something
When you think about it
That is worth some money

To prove that I love you
Because I believe in you
Summer skies, stars are falling
All along the injured coast
If I have money
If I have children
Summer skies, stars are falling
All along the injured coast
Oo-wah oo-wah doo-wop a doo-wah
Summer skies and stars are falling
All along the injured coast
Oo-wah oo-wah doo-wop a doo-wah
Summer skies and the stars are falling
All along the injured coast

We are standing in the sunlight
The early morning sunlight
In the harbor church of st. cecilia
To praise a soul's returning to the earth
To the rose of jericho and the bougainvillea

To prove that I love you
Because I believe in you
Summer skies, stars are falling
All along the injured coast
If I have money
If I have children
Summer skies, stars are falling
All along the injured coast

If I have weaknesses
Don't let them blind me now
Summer skies, stars are falling
All along the injured coast
Oo-wah oo-wah
Doo wop a doo wah
Summer skies, stars are falling
Leaving the shadow of the valley behind me now
All along the injured coast
Ooh-wah oow-wah
Doo wop a doo wah
Summer skies and stars are falling
All along the injured coast
Ooh-wah ooh-wah
Doo wop a doo wah


 
 

November 29, 2010

fear with Dr. Gonzo

 
Doktor Y, du hässliches Riesen-Entlein. Ich erwähnte wie ihr Wahnsinnigen die Harte Klinik für ein Las Vegas gehalten habt. Siehe auch den Post Wonderland.

Ich habe aber noch nicht davon erzählt, wie du mich zum Johnny Depp gemacht hast. Ja genau... Im Film "Fear And Loathing In Las Vegas" von Terry Gilliam. Ja... Während 2 Jahre nach der Begegnung mit dir war ich als Johnny Depp auf einem Höllentrip unterwegs. Bravo! Hast du gut hingebracht. Was du aber vergessen hast, den Leuten zu sagen
Du bist Benicio Del Toro
Du bist mein Anwalt
Und was für ein Anwalt du doch bist, Doktor Y!
Oder sollte ich sagen: Dr. GONZO?

There he goes. One of God's own prototypes. Some kind of high powered mutant never even considered for mass production. Too weird to live, and too rare to die.
Thanks God never considered for mass production!



Hier die Eckdaten deiner Arbeitsweise (leider nicht einzubetten, also siehe hier) www.youtube.com/watch?v=x1dtnBUzewU&NR. Und verpasse nicht dein Statement ganz am Schluss der Dokumentation, nach den Credits!


Ja, du verrückter Wahnsinnige. Du erzählst allen was für ein hoffnungsloser Fall ich bin, in welchen unerreichbaren Sphären ich schweben würde. Du erzählst, was für ein Depp ich sei. Aber du vergisst den Vornamen. Und du vergisst dabei zu sagen, dass du derjenige bist, der all die Drogen organisiert!
Wir hatten zwei Beutel Gras, fünfundsiebzig Kügelchen Meskalin, fünf Löschblattbögen extrastarkes Acid, einen Salzstreuer halbvoll mit Kokain und ein ganzes Spektrum vielfarbiger Upper, Downer, Heuler, Lacher … sowie einen Liter Tequila, eine Flasche Rum, eine Kiste Bier, einen halben Liter unverdünnten Ether und zwei Dutzend Poppers. Den ganzen Kram hatten wir in der Nacht zuvor zusammengerafft, auf einer wilden Höllenfahrt durch den gesamten Los-Angeles-Bezirk; von Topanga bis Watts griffen wir uns alles, dessen wir habhaft werden konnten. Nicht, dass wir das ganze Zeug für den Trip wirklich brauchten, aber wenn man sich einmal darauf einläßt, eine ernsthafte Drogen-Sammlung anzulegen, neigt man eben dazu, extrem zu werden.
Hunter S. Thomson: Fear And Loathing In Las Vegas

Und so kommt es also, dass wir uns auf den Weg machen.



Cooler Song, am Ende des Trailer. Stimmts oder hab ich recht? "Magic Carpet Ride". hAha ha... Bist nicht mein Publikum... Ist ja auch (fast) egal. Ich hatte noch nie einen Flieger verpasst (ausser ein Mal nach Indien, aber dies ist eine andere Geschichte). Ich hatte noch nie Probleme dabei, in einem Hotel einzuchecken. Bis ich mich mit dir auf Reisen machte!




Aber als mein Anwalt wirst du uns beide aus dieser Scheisse wieder rausholen, nicht wahr? Du bist noch genügend Profi um zu wissen was das Richtige zu tun ist, oder? Oder? Du bringst das in Ordnung, nicht wahr? Mach mir jetzt keine Angst! Dr. Gonzo: Mach mir nicht Angst!


Bald auch in deinem Kino!
Oder vor Gericht?
 
 

seelen & musik

 
Ich war in der Harten Klinik, es war spät abends, kurz vor der Schlafenszeit. Der Pfleger der Nachtschicht bekam mit, wie ich Musik in voller Lautstärke hörte. Er meinte, dies sei keine gute Idee: Auf diese Weise könne ich niemals schlafen. Ich sagte ihm, Musik habe mit meinem Schlaf rein gar nichts zu tun. Ich könne die heftigste Musik volle Pulle hören, dabei tanzen und singen, und dennoch eine halbe Stunde später den besten Schlaf schlafen. Della Clotilde, das ist der Name des Pflegers, war perplex. Ich gab ihm meine Kopfhörer und er hörte rein. Seiner Reaktion nach war er schon etwas fasziniert... Es lief gerade "Burst Generator", der Chemical Brothers.

Siehe auch den Post Schub-Maschine

Als er den Kopfhörer ablegte sagte er
LET US SHINE, ich beneide Sie! Ich wünschte, ich könnte auch solche Musik hören und dann sofort ins Bett gehen und schlafen.
Ich verabschiedete mich und schlief diese Nacht ziemlich gut.



Zuvor, während dem Entzug, hörte ich viel "Giant" von The The und "Soul On Soul". Dabei lief ich Stunden lang im Kreis, auf der Station. Es hat mich nicht davon abgehalten, den Entzug zu machen. Oder zu spüren was geschieht, wenn zwei Seelen aufeinander treffen...


Soul On Soul, meine Muse.
Minimal, monoton, mit einem packenden Bass.
Und... Ich bin nicht geblendet!
Ich bin vielleicht ein wenig erleuchtet.
Erhellt.
Und ergriffen.

Somehow you found me.


Soul On Soul  ==  System F featuring Marc Almond
Elektrochemie LK Mix



I was blinded forever
By the beautiful light of madness in your eyes

Such a sweet revelation
And the darkest sensation on soul on soul

Soul on soul
Soul on soul
On soul...

Soul on soul
Soul on soul
On soul!

With heaven around me
Your ?? gets around me in your arms again

For once I was lost and
Somehow you found me and I was yours again

Soul on soul
Soul on soul
On soul...

Soul on soul
Soul on soul
On soul!

Soul on soul
Soul on soul
On soul!

Soul on soul
Soul on soul
On soul!

Soul on soul
Soul on soul
On soul!


 
 

November 28, 2010

1. Advent in Irland

 
Es gibt diese interessante Stelle in dem uns überlieferten Leben von Jesus, in dem er die Tische der Händler auf dem Markt umstösst und sie für ihre Moral und ihrem Umgang mit Geld und Gewinn scharf verurteilt. Natürlich hatte diese Geschichte Folgen: Die Händler haben in diesen Bald 2000 Jahren viel dazu gelernt. Heute kann niemand mehr auf den Markt gehen und das Offensichtliche verlauten, das sich niemand zu nennen traut. Heute ist es gut verpackt. Wie ein Weihnachts-Geschenk. Verpackt in Aktien, Hedge-Funds, Gewinn-Beteiligung, Boni, usw. Heute würde Jesus genau wie damals ihr Handeln verurteilen, doch er müsste sich zuerst von Börsen-Spezialisten, Bänker, Wirtschafts-Experten und Wirtschafts-Juristen beraten lassen, um überhaupt eine sinnvolle Aussage machen zu können.

In den letzten Jahrzehnten hatten wir das Glück, Armut als Randerscheinung zu haben, in unserem reichen Europa. Es waren die Unangepassten, die Marginalisierten, die Faulenzer, die von Armut betroffen waren. Ich erinnere mich sehr gut an den Ausdruck der zu meiner Jugendzeit oft zu hören war "Wer wirklich möchte, der verdient sich seine Brötchen." Diese Zeiten sind vorbei. Schleichend traten die "Working-Poors" auf den Plan. Immer mehr. Man betrachtete sie noch als Teil der "quantité négligeable". Obwohl schon die Existenz einer solchen Armut in einer florierenden Wirtschaft ein Schrei der Empörung ausrufen sollte. Nun wird aber immer öfters und mit immer mehr System eine neue Zeit der Armut in Europa eingeführt. Ganz nach dem Vorbild der USA, die dieses Problem nie einigermassen zufriedenstellend lösen konnten — obwohl sie seit Jahrzehnten die Wirtschafts-Macht Nummer 1 auf der Welt sind.

Nun hat die Bevölkerung in Irland, kurz vor der Advents-Zeit, eine ziemlich böse Überraschung erhalten. Grosse Probleme müssen angegangen werden, grosse Änderungen stehen bevor, grosse Sorgen sind in der Luft. Ich möchte jetzt nicht darüber reden, wie sich die Menschen an der Nase herumgeführt fühlen, wo die Regierung über Wochen hinweg behauptet hat, keine Hilfe von der EU zu benötigen um dann, plötzlich, eines Sonntags (wieso werden solchen Ankündigungen so oft an einem Sonntag gemacht?) zu verlauten, die Lage sei ohne Hilfe von Aussen nicht mehr zu retten. Ich möchte nicht darüber reden, wie die Irländische Krise einzig durch die Banken verursacht wurde — zumindest diese jetzige drastische Situation. Ich möchte nicht darüber reden, dass Abertausende von öffentliche Stellen gestrichen werden — ich kann in der Tat überhaupt nicht einschätzen, ob Irland zu viel Staat hat und ob er zu teuer ist. Ich habe nur gehört, wie das erste Massnahmen-Paket aussehen soll. Und wahrscheinlich aussehen wird (?). Und einige Punkte dieses Sparpakets haben mich wirklich verblüfft. Man hat also kurzerhand entschieden, den Mindest-Lohn zu senken!

Ich kann mich ziemlich gut daran erinnern wie Irland vom Auswanderungsland zum Highlight der globalisierten Welt wurde. Wie schnell es plötzlich Bergauf ging, mit diesem "Armenland" Europas. Auf einmal konnte es sein, dass man zum Beispiel mit einem Menschen in Irland sprach, wenn man in der Schweiz einen Kundendienst anrufte. Die Call-Center in Irland erlebten einen Boom sondergleichen. Viele grosse Unternehmen der IT haben sich in Irland niedergelassen. Viele der Unternehmen die sich übrigens in letzter Zeit auch in der Schweiz niederliessen, aus welchen Gründen auch immer. Und dann kam die Zeit der Inder. So schnell wie die Jobs nach Irland wanderten, so schnell — und wenn nicht noch schneller — wanderten sie weiter nach Indien. Und somit ist Irland das perfekte Beispiel der negativen Folgen der Globalisierung ohne Nachhaltigkeit. Einzig ein paar Faktoren wie zum Beispiel die Englische Sprache oder Steuer-Begünstigungen haben das völlige Auswandern von Wissen und Technologien verhindern können.

Und nun sieht man keinen anderen Ausweg aus der Misere, als den Mindest-Lohn zu senken... Denn, Eines haben alle Sanierungspläne der verschiedenen Staaten gemeinsam: Die Angstmache betreffend das Auswandern von reichen Menschen und profitabler Unternehmen. So kommt es, dass das dringend nötige Geld von "unten" geschöpft werden muss. Ja nicht "oben" etwas ändern! Ja nicht die Crème abgiessen wollen! Sie könnte ja auf die Idee kommen, sich zu Doppelrahm-Käse verarbeiten zu lassen. Sie könnte auf die Idee kommen, nicht mehr zusammen mit der Milch in einem Kessel bleiben zu wollen. Doch bei all dieser Angstmacherei vergisst man eines: Ohne Milch gibt es auch keinen Rahm!

Es ist also völliger Blödsinn, wen man uns weismachen möchte, dass der Rahm einfach so abziehen könnte, zu der nächsten Milch. Ich meine: Wie viele Irland, Indien, China gibt es denn noch auf der Welt? Die Globalisierung beginnt vielleicht schon an ihre Grenzen zu stossen. An ihre erste Grenzen. Weitere werden folgen. Und dann? Beginnt dann ein neues Spiel? Anstatt neue Länder anzupeilen, wird man dann mit einer Art Karussell beginnen? Alle 10 Jahre ein Land, bis es zu teuer wird? Dann zieht man weiter zum Nächsten — das auch das Vor-Vor-Letzte war — dass nun wieder dermassen den Bach ab ging, dass es sich wieder lohnt an dessen "Wieder-Aufbau" mitzuwirken? Wie auch immer... Die "Crème" wird immer genügend Kreativität haben, um neue Wege zu finden, das ist klar. Doch ganz ohne Milch wird sie nie auskommen, wie sehr man uns auch diese Angst vorspielt.

Und dieses Spiel geht so lange gut, wie sich die Menschen bereit erklären, es mitzuspielen. Wenn plötzlich das Studium nur noch für ganz Reiche oder ganz Arme (mit Stipendien) möglich sein wird, wenn sich ein junger Mensch aus dem Mittelstand kein Studium mehr erlauben kann ohne derart verschuldet zu sein, dass er ziemlich sicher ausgebrannt sein wird bevor er seine Schuld begleichen konnte, dann nimmt das Problem ganz andere Dimensionen an. Dann wird eine ganze Generation von Menschen heranwachsen, die das Spiel eventuell gar nicht mehr mitspielen will. Gerade habe ich von diesem Typen gehört, der die Menschen dazu aufruft, all ihr Geld von der Bank zu nehmen, an einem bestimmten Tag. Und ich muss sagen, dass ich mir gerade in den letzten Tagen ähnliche Gedanken machte. Ich fragte mich zum Beispiel was wäre, wenn einmal alle Menschen in Europa das Leben für 3 Tage still legen würden. Wenn rein gar nichts mehr funktionieren würde. Aber wirklich nichts. Wenn keiner, der nicht wirklich Freude an seinem Job und darin aufgeht, nicht zur Arbeit erscheinen würde. Wenn nur die wirklich lebenswichtigen Aktivitäten aufrecht erhalten blieben und sonst nichts. Wenn kein Reicher, für kein Geld der Welt, von A nach B fliegen könnte. Oder im Hotel ein-checken. Oder sich massieren lassen. Oder an der Börse investieren. Oder Waren verkaufen. Was dann? Was wäre, wenn das Volk einmal auf diese Weise den Tarif durchgeben würde? Um dann zu fragen "Habt ihr jetzt verstanden? Nun können wir beginnen, darüber zu diskutieren, wie wir uns organisieren möchten." Das ist sicher der Traum eines jeden Gewerkschaftlers... Doch ich denke, demnächst könnte es nicht mehr um die Lohn-Erhöhung ende Jahr gehen.

Es könnte darum gehen, dass die Menschen die Tische der Händler umstossen möchten. So wie es Jesus tat. Und wäre es nicht ein wunderbares Advent, wenn sich Politik und Wirtschaft bewusst würden, dass man nicht den Mindest-Lohn anfassen darf? Wäre es nicht eines der schönsten Advente, wenn sich die Händler bewusst würden, dass sie so nicht weiter machen können? Dass sie auch an den kleiner werdenden Gewinn-Margen Teil haben müssen? Wäre das nicht ein Advent im Sinne Jesus?