January 15, 2012

love is stronger than death

 
Neben vielen Dingen die einfach nur auf eine spätere Zeit verschoben wurden gibt es auch solche, die unwiderruflich verloren gingen und die ich verpasst habe. Da sind zum Beispiel die Ratten der Jungen Dame, die inzwischen mit grösster Wahrscheinlichkeit schon das irdische verlassen haben, ohne dass ich jemals die Chance hatte ihre verschiedene Charaktere zu kennen. Die Junge Dame selbst hatte, als wir uns begegneten, schwarz gefärbte Haare (und Augenbrauen), ihre natürliche Haarfarbe ist aber blond: Es muss also eine Zeit gegeben haben, als sie sich die schwarze Farbe herauswachsen liess und ihre Haare wie eine Deutsche Fahne ausgesehen haben müssen — eine umgekehrte Deutsche Fahne! Dies zusammen zu erleben wurde uns auch untersagt.

Aber das aller Schlimmste ist für mich, nicht dabei gewesen zu sein, als die Junge Dame die Welt hätte neu entdecken können, die Welt und sich selbst, die Welt, sich selbst und die Lust darauf in dieser Welt zu leben! Anstatt diese Erfahrungen zu machen musste sie nun eine von absurden Problemen geprägte Welt entdecken: Ich musste mich bemühen nicht 1'000 Tode zu sterben und die Junge Dame musste dabei zusehen, dazu noch im genauen Wissen, dass sie mir hätte helfen können und mein Leiden lindern. Ja, man hat sie dazu verdammt, tatenlos zusehen zu müssen wie ich vor die Hunde ging, tatenlos und im vollen Bewusstsein, dass schon nur ihre Präsenz meinem Leiden Linderung gebracht hätte.


Aus diesen und aus 1'000 anderen Gründen verfluche ich die Verantwortlichen heute noch. Und werde sie bis zu dem Tag verfluchen in dem sie mir erklären werden, weshalb dies notwendig war und ich diese Erklärung werde nachvollziehen können... Bis dahin bleiben Hoffnung, Musik, Erinnerungen und einige andere Dinge. Andere Dinge wie zum Beispiel die Liebe, die immer stärker als der Tod sein wird!

Siehe auch den Post "The Tears Run Dry" mit dem Song
"Love Is Stronger Than Death" von The The




Latika's Theme  ==  A.R.Rahman
Slumdog Millionaire Soundtrack







Dreams On Fire  ==  A.R.Rahman
Slumdog Millionaire Soundtrack


You are my waking dream
You're all that's real to me
You are the magic in the world I see

You are the prayer I sing
You brought me to my knees
You are the faith that made me believe

Dreams on fire
Higher n higher
Passions burning
Right on the pyre

Once far, forever yours
Give me
All your heart
Dreams on fire
Higher n higher


You are my ocean waves
You are my thought each day
You are the laughter from childhood games

You are the spark of dawn
You are where I belong
You are the ache I feel in every song

Dreams on fire
Higher n higher
Passions burning
Right on the pyre

Once far, forever yours
Give me
All your heart
Dreams on fire
Higher n higher


 
 

January 12, 2012

Freudetanz um die Unterhose

 
Jetzt macht noch die Steuer-Rechnung von Philipp Hildebrand die Runde, obwohl alles völlig legal und mit rechten Dingen geschehen ist. Ich finde das alles mehr als traurig... Es wurde ein Mensch demoliert weil man sich von einigen Personen in Sachen sogenannter Moral-Ansprüche in Geiselhaft nehmen liess. Doch genau diese Moral-Ansprüche können die Menschen nicht erheben, die Hildebrand zu Fall gebracht haben.

Hildebrand selbst verkündete seine Sympathie für den Angestellten der Bank-Sarasin, der eigentlich die Sache ins Rollen brachte: Ist das nicht zumindest seltsam? Der Typ, der in einer Psychiatrie landete weil man die von ihm gelieferten Daten über Hildebrands Konto gegen seinen Willen publik machte, bevor eine Untersuchung stattfand. Und Hildebrand sagt noch, er habe in der letzten Zeit gelernt, eine gewisse Sympathie für solche Menschen zu empfinden. Könnte es sein, dass Hildebrand also Sympathien empfindet für Menschen die Transparenz schaffen möchten? Vielleicht sogar für die Occupy-Bewegung, die 99% Bewegung? Nach all dem was ich gehört habe, scheint mir genau dies der Fall zu sein.

Vielleicht sollten wir nun einmal einen Blick zurück werfen und uns ansehen, wer denn mit dem Schweizer Franken spekulierte, als die Nationalbank dann als letzte Massnahme eine Unterstgrenze vom Franken gegenüber dem Euro setzten musste. Ich schrieb schon damals, dass die Schweizer Banken schwer am steigenden Schweizer Franken mitverdienten und dies wird nun von Professor Sergio Rossi bestätigt: Vor der Euro-Krise 2010 wurden täglich etwa SFr. 40 Mia. gehandelt, im August 2010 erreichte das tägliche Volumen SFr. 250 Mia. und wurde zum grössten Teil von Schweizer Operators gehandelt! Dies bedeutet ganz offensichtlich, dass der Schweizer Finanz-Platz kräftig mit am teuren Franken mitverdient hat.

Wenn man sich nun anschaut was für Feinde sich Philipp Hildebrand in letzter Zeit gemacht hat, dann wundert es wenig wenn offensichtlich jedes Mittel gegen ihn willkommen war. Herr Hildebrand hat sich für die "Too Big To Fail"-Massnahmen eingesetzt, er hat sich für eine bessere Regulierung des Finanz-Platzes stark gemacht,usw. Wie oft hat die Nationalbank vor einer Überhitzung des Immobilien-Markts gewarnt? Alles Dinge die von den Herren in den Banken mit grossem Ärger aufgenommen wurden.

Und vielleicht sollten wir jetzt, anstatt über Herrn Hildebrand, darüber sprechen, wer alles in der Schweiz sein Vermögen vergrössern konnte, dank dem starken Schweizer Franken. Oder vielleicht sollten wir darüber reden, wer alles noch Novartis-Aktien gekauft hat, nach dem diese den Abbau einer Unzahl von Stellen in der Schweiz ankündigte, trotz Milliarden-Gewinne. Vielleicht sollten wir auch darüber reden, wer unglaubliche Gewinne in letzter Zeit erziehlt, in dem er mit Rohstoffe auf dem Welt-Markt spekuliert. Wer trägt dazu bei, dass sich Grund-Nahrungsmittel in gewisse Ländern in einem Jahr um 100% verteuert haben? Wer alles, von unseren lieben Millionären und Milliardären in der Schweiz, hat Rohstoffe in seinem Portfolio?

Ich bin für Transparenz, ohne wenn und aber. Doch ich bin nicht für eine Hetz-Jagd, noch für selbstgefällige Moral-Ansprüche. Sollen sich doch mal die selbst ernannten Moral-Vollstrecker dem Urteil der völligen Transparenz unterziehen, dann würden wir ja sehen wer was zu verstecken hat. Ein Christoph Blocher traut sich doch gar nicht mehr zu sagen, dass er eine Zeitung gekauft hat. Und spielt dann noch, wenn die Wahrheit ans Licht kommt, das Opfer und behauptet er werde verfolgt, wie jüdische Geschäfts-Leute unter den Nazis es erleben mussten... Und jemand, der in der heutigen Schweiz solche Sätze in den Mund nimmt, möchte noch durchs Land ziehen und behaupten, er trete für die Gerechtigkeit ein? Blocher, Mörgeli, Köppel & Co. behaupten auch, sie würden für eine stärkere Schweiz eintreten, in dem sie die "faule Eier" aus den Institutionen holen. Nun stellt sich aber die Frage, wann genau nach ihren Massstäben die Institutionen sauber sein werden. Vielleicht sollten wir aber darüber sprechen, welcher Alt-Bundesrat gegen Strafrecht verstossen hat, in dem er sein Einverständnis gab, Tausende von Asyl-Bewerbungen aus Syrien zu ignorieren. Oder welcher Nationalrat mit gestolenen Bank-Daten in der Gegend spazierte und diese herumzeigte. Und vielleicht werden auch wir dann die eine oder andere Person finden, die unbedingt zurücktreten sollte.


Ich habe schon früher einmal geschrieben wie tragisch ich es finde, dass es für das Aufdecken gewisser Probleme eine SVP braucht — das klassische Beispiel hier bleibt das Sozialamt der Stadt Zürich. Würden wir etwas mehr eine Kultur der Aufklärung pflegen und etwas weniger Angst vor jeglicher Änderung, dann könnten wir gewisse Probleme auch angehen, bevor "the shit hits the fan"... Wahrscheinlich könnten wir es sogar lassen, mit so viel Scheisse umher zu schmeissen. Obwohl alle Strategen der SVP Gebetsmühlen-Artig den Skandal um Herrn Hildebrand heraufbeschwören, kann ich mich überhaupt nicht daran empören und sehe nur eine dreckige Unterhose an einer Leine hängen und 3 oder 4 Typen die voller Freude um die dreckige Unterhose tanzen und grölen. Irgendwie schaffe ich es wirklich nicht, mich mit ihnen an dieser Unterhose zu freuen. Ich bin mir nämlich bewusst, wie viel mehr dreckige Unterwäsche in gut bürgerlichen Schweizer Haushalte hängen muss, Tag für Tag. Noch viel dreckigere Unterwäsche...
 
 

January 11, 2012

das Wort zur Woche

 
Nichts, mit Neujahrs-Geschenk: Nur wenige Stunden nach dem Post, der Super-Gau.


Am Montag Nachmittag graute mir vor dieser Sendung, denn ich sah schon einen sich selbst feiernden Roger Köppel, der seinen Triumph nun öffentlich auskostet. Zum Glück wusste Schawinski dies zu verhindern. Was kam, war die bisher beste Schawinski-Sendung: Das Interview mit Roger Köppel nach dem Rücktritt des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank Philipp Hildebrand. Roger Schawinski sagt ganz offen seine Meinung, obwohl er genau weiss, dass er sich so zur Zielscheibe macht. Er sagt ganz klar dass, von Seiten von Köppel, Lei, Blocher und natürlich der Weltwoche gelogen wurde. Ich teile jede Aussage von Roger Schawinski und bin froh, dass in der schweizerischen Medien-Landschaft jemand den Mut hat, auch an prominenter Stelle zu sagen, was Sache ist.


Roger Köppel kann man nur seine eigene Aussage in Erinnerung bringen, die er so gern seinen Mitstreitern im Laufe von Talk-Shows an den Kopf zu schmeissen pflegte
Dadurch, dass ihr eure schlechte Argumente andauernd wiederholt, werden sie auch nicht besser!





Schon konsistenter sind hingegen die Aussagen von Schawinski, hier schön zusammengefasst, der zum Schluss kommt
Wenn wir inzwischen schon so weit sind, dass man seine eigene Unschuld beweisen muss [...] anstatt dass die Schuld bewiesen wird, dann leben wir in einer Bananen-Republik!




Man kann ja nur hoffen die Affäre sei jetzt abgeschlossen, mit Ausnahme der juristischen Konsequenzen für die Menschen, die offensichtlich gegen gultiges Recht verstossen haben.




Hier noch die ganze Sendung...
Roger Köppel zu Gast bei Roger Schawinski



 
 

January 09, 2012

Neujahrs-Geschenk

 
BREAKING NEWS
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Die Fakten
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Sonntag Nacht, Vollmond, 23:45 Uhr
Notaufnahme einer privaten Klinik am Zürichsee


Ein Herr kommt mit grosser Mühe und mit letzter Kraft durch die Türe. Er ist offensichtlich verletzt, denn seine Kleidung ist praktisch mit Blut getränkt und seine Bewegungen sind verkrampft, sein Gesicht vom Schmerz in eine Grimasse verwandelt. Er schafft noch einige wenige Schritte nach dem er die grosse Schiebetüre hinter sich hat und fällt dann zu Boden. Das Personal eilt zu ihm und macht sich sofort an die Arbeit. Niemand sagt ein Wort, obwohl jedes Mitglied des Teams den Mann sofort erkennt hat: Es handelt sich um Christoph Blocher.

In dieser Klinik wird man eigentlich nie mit derartigen Verletzungen konfrontiert doch die Ärzte verstehen irgendwann was geschehen sein muss. Blocher ist von Kopf bis Fuss mit kleinen Verletzungen überseht, sein Augenlicht hat er nur um Haaresbreite nicht verloren, die kleinen Blei-Kugeln sind zum Glück nicht sehr tief in die Organe gedrungen: Es kann sich hier eigentlich nur um einen Beschuss durch eine Schrot-Flinte handeln.

Nach kurzer Zeit kommt Blocher wieder zu sich und beginnt unmittelbar eine nicht endend wollende Tirade von Schimpfwörtern, zuerst sehr leise und dann, je mehr die Schmerzmittel wirken, immer lauter zu werden. Er flucht in der Dritten Person und nennt ihn eine Kaskade hässlicher Worte.

Keine halbe Stunde ist vergangen und ein zweiter Mann kommt in die Notaufnahme. Er hat die selben Verletzungen wie Herr Blocher und seine Kleider sind genauso mit Blut, Erde und Gras verdreckt. Sie sind sogar so zerrissen wie Blocher's Kleider. Der zweite Mann spricht kein Wort und gibt keinen Laut von sich. Er wird auch hinter einer Stoffwand versorgt, gerade neben Blocher. Als die Ärzte ihm die erste Routine-Frage stellen und er darauf antwortet schiesst Blocher auf die Füsse, dreht sich in die Richtung aus der die Stimme kam und beginnt zu schreien
Du! Du bist das! Du bist das wirklich! Du verdammter kleiner... Das glaube ich nicht! Das bist wirklich du! Ich bring dich um, du Arschloch! Ich bring dich mit meinen eigenen Händen um! Köppel: Sag ein letztes Gebet bevor du den Schöpfer begegnest...

Roger Köppel steht wie von der Tarantel gestochen auf, das Gesicht Kreide-Weiss, von Angst paralysiert. Dann schafft er es, seine Panik zu überwinden und macht es Blocher gleich: Er beschimpft ihn.
Wie kann man nur so dämlich sein? Wie kann man nur so verdammt dämlich sein? Du hast mich angeschossen! Du Idiot hast mich angeschossen! Wie kann man nur so selten dämlich sein, Christoph?

Obwohl Ärzte und Pfleger alles versuchen um die zwei Männer zu trennen und zu beruhigen haben sie absolut keine Chance. Inzwischen raufen sich die Beiden auf dem Boden, wie kleine Kinder, und schreien und treten und boxen und ziehen an den Haaren und beissen sich gegenseitig in die Wunden. Durch das was sich Christoph Blocher und Roger Köppel gegenseitig vorwerfen, verstehen die Zuschauer was geschehen sein muss.

Der Plan sah eigentlich vor, sich auf die Pirsch zu machen und darauf zu warten, dass der Präsident der Schweizerischen Nationalbank den Waldweg entlang gehen würde, wie immer auf seinem Spaziergang. Die zwei hatten sich mit je einer Schrot-Flinte auf je einer Seite des Weges im Unterholz versteckt. Als Philipp Hildebrand wie erwartet an den zwei Männer vorbei lief, schossen diese. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen trafen sie sich aber gegenseitig, anstatt Herrn Hildebrand. Dieser kam sogar ohne die kleinste Verletzung davon. Das Personal in der Notaufnahme verstand nicht alles genau, doch sie hörten etwas von Hildebrands Frau, die völlig unerwartet wie aus dem Nichts kam und aus etwa Hundert Meter Entfernung nach ihrem Ehegatten rief, der stehen blieb um sich umzudrehen.

Wie auch immer: Blocher und Köppel beschimpfen und beschuldigen sich gegenseitig. Weshalb plötzlich Frau Hildebrand da war, fragt der eine. Wie man einen so bescheuerten Platz für den Hinterhalt wählen konnte, fragt der andere. Abgemacht sei gewesen, zuerst einmal einen Jagd-Unfall mit Herrn Hildebrand vorzutäuschen um dann, wenn man Frau Calmy-Rey gerufen hatte mit ihr genau nochmals das selbe Spielchen zu spielen. Roger Köppel fragt nun Herrn Blocher, weshalb um alles in der Welt er nicht zumindest auf Frau Calmy-Rey geschossen habe, als diese dann dazu kam. Blocher ist ausser sich vor Wut
Verdammt nochmal, du Affe, du hast ja absolut keine Ahnung. Du Träumer! Ich lag schwer verletzt da, als die Calmy-Rey heranspaziert kam. Ausserdem hatte sie dieses doofe orange Gwändli an, da kann ich doch nicht auf sie schiessen: Da hätte mir kein Schwein die Geschichte mit dem Jagd-Unfall abgenommen. Wieso hast du nicht auf sie geschossen, du Klugscheisser?
Köppel meint, er sei von einem Idioten angeschossen worden und habe andere Sorgen als die Calmy-Rey gehabt: Er hatte nämlich die ganze Zeit seit sie aufgetaucht war Frau Hildebrand im Visier. Als diese im Vorbeilaufen ihn anlächlte, konnte er aber nicht mehr schiessen: Es war so lange her, seit er das letzte Mal so schön von einer Frau angelechelt wurde... Er könne sich genau erinnern, wie seine Mutter ihn angesehen hatte, als er im Kinderwagen gesessen hatte. Unmittelbar nach dem Köppel diese Worte ausgesprochen hatte ging ein leichtes Zucken durch seinen ganzen Körper und, so erzählen es die Ärzte, es schien als sei er zurück in diese Welt gekommen aus ganz ganz weit weg, irgendwo wo Herr Köppel offensichtlich sogar warmherzig lächeln konnte und verträumt in die Leere schauen konnte.

Kaum war Köppel wieder in der Gegenwart, ging er unvermittelt wieder auf Blocher los. Irgendwann wird die Vorstellung zu bunt für die Ärzte, die entscheiden die Polizei zu rufen. Sie haben Blocher und Köppel lange machen lassen, denn schliesslich versucht man ja einen guten Kunden nicht zu vergraulen, der immer wieder für verschiedene Lifestyle Operationen vorbeigekommen ist. Zuerst hofften sie sogar, mit Köppel schon den nächsten guten Kunden gewonnen zu haben. Als die Polizei endlich kommt und die zwei Streit-Hähne trennt, stellt man ihnen sofort eine Frage
Kann es sein, dass Sie die Munition mit der Sie schossen, in einem Fondue-Stübli aus dem Schrank des Besitzers gestohlen habt?
Die zwei Männer verneinen sofort: Niemals! Blocher meint sogar, er habe gar nie Munition in den Händen gehabt. Er habe zwar geahnt, dass da etwas im Gewehr sein musste, doch was es war, davon habe er keine Ahnung gehabt. Der Polizist fragt ihn dann
Dann können Sie mir sicher erklären, weshalb wir vor knapp zwei Stunden das Band einer Überwachungs-Kamera erhalten haben, auf der sehr gut erkennbar Herr Blocher und Herr Köppel sich am Schrank in dem Fondue-Stübli zu schaffen machen und eine ganze Ladung Munition klauen? Munition, die genau solche Verletzungen verursacht, wie Sie zwei auf dem ganzen Körper haben...
Blocher meint nun, es gäbe eine Zeit zum reden und eine Zeit zum schweigen: Er würde ab nun schweigen und er würde nicht darüber informieren, wie er über den Schrank mit der Munition und dem täglichen Spaziergang von Herrn Hildebrand informiert wurde. Doch, anstatt zu schweigen, wiederholt Blocher nun ununterbrochen
Ich werde nicht darüber informieren, wie ich informiert wurde! Dennoch war es mir wichtig, die Leute zu informieren die zu informieren waren! Aber ich betone nochmals: Ich informiere nicht und habe nie informiert. Ausser den Informationen die ich für ganz bestimmte Infos benutzt habe, habe ich niemals andere Informationen erhalten oder weitergegeben. Und ich werde, wie ich das jetzt schon die ganze Zeit gemacht habe, niemanden darüber informieren was für Informationen ich nicht gehabt habe und was für Informationen ich hingegen gehabt habe ohne sie nie zu haben.
Als die zwei Männer von der Polizei abtransportiert werden, murmelt Roger Köppel Zähneknirschend
Dadurch, dass du deinen Schwachsinn mehrmals wiederholst, wird er nicht weniger schwachsinnig! Mann, warte nur bis man sich deiner Annimmt, in der Weltwoche-Redaktion: Ich mach dich fertig! Was ich mit Bundes-Anwälte und Bank-Präsidenten gemacht habe ist nichts im Vergleich zu dem was ich mit dir anstellen werde, du... du... Du Minorität!
Trotz derartig heftige Worte, erzählen die Polizisten dass Blocher und Köppel während der Fahrt auf den Polizeiposten nur einige wenige Minuten geschwiegen haben um dann schon wieder über neue Ideen und Strategien zu diskutieren, über den nächsten Artikel in den zwei Zeitungen "du weisst schon welche ich meine", über Rücktritt-Forderungen für die ganze Stadt Bern und vielleicht sogar Zürich, irgendwann. Sie sollen sich unterhalten haben als wäre nie etwas geschehen. Voller Tatendrang sollen sie, auf dem Hintersitz des Autos, schon über die nächste Ziel-Scheibe gesprochen haben, ja sogar gescherzt sollen sie haben in Bezug auf Jagd-Unfälle, falscher Munition und echte Jäger, die ihren Job machen sollen. Wer die beiden nun beim aussteigen beobachtet, könnte meinen es handle sich hier um die grösst mögliche Freundschaft. Als beide aber damit beginnen sich gegenseitig mit Komplimente zu überhäufen, sperrt Christoph Blocher kurz seine Augen weit auf und sagt dann zu Köppel, sie müssen sich beide zusammenreissen: Schliesslich seien sie noch in der Öffentlichkeit und offiziell sei ja alles nur Zufall und so und sowieso und
niemer dörf wüsse, wa für es cheibs guäts Team da me wirkli sii u wie krass da me chönd d'Fäde ziehe, oder?



Editorial
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Bei dieser ganzen lächerlichen Geschichte ist dennoch ein IT-Fachmann der Bank Sarasin in der Psychiatrie gelandet: Es soll sich dabei um die einzige Person handeln, die ohne Hintergedanken und aus wirklicher Empörung gehandelt hat. Ich will nur hoffen, dass sich jemand von der SVP schon längst auf den Weg in diese Klinik gemacht hat, um diesem Pechvogel zu helfen und dafür zu sorgen, dass er wieder auf die Beine kommt. Denn, da bin ich mir ziemlich sicher, haben ganz andere Menschen das Theater aus der der ganzen Geschichte gemacht, dass wir in den letzten Tagen über uns ergehen lassen mussten. Er, dieser IT-Spezialist, wäre ohne komische Anwälte und Blochers und Köppels bei irgend einer Aufsichts-Behörde gelandet und hätte die Affäre so aufklären lassen, wie man sie hätte aufklären sollen, bevor man so viel Porzellan zerschlug. Nun also ist es wirklich das Mindeste, was man von Seite der SVP tun kann: Sich um diesen Mann kümmern und wirklich dafür sorgen, dass er diesen ganzen Schwachsinn wird können hinter sich lassen.

Eines möchte ich noch sagen: Blocher und Köppel haben gerade in dem Sinn der Schweiz einen gefallen gemacht, in dem wir sie alle ab nun werden getröstet ignorieren können und ihnen keine Achtung und Aufmerksamkeit mehr werden schenken müssen, wenn sie demnächst wieder mit irgendwelchen Gangster-Geschichten aufkreuzen werden. Danke für dieses Neujahr-Geschenk, liebe Blocher und Köppel: Auf ein 2012 mit weniger Schwachsinn eurerseits!


Und Hände weg von Waffen — das ist nichts für euch!






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