December 10, 2011
Anspruch (auch auf Mehrheit?)
Die SVP macht es den anderen Parteien wirklich nicht leicht, ihr einen 2. Sitz im Bundesrat zuzusprechen. Selbst jetzt, wo sie ihn offensichtlich bekommen hätte. Leider möchte sie nun ihren Anspruch auf einen 2. Sitz zu einem ganz anderen Anspruch ausbauen: Sie möchte entscheiden können, wie die Mehrheit im Bundesrat auszusehen hat.
Vor 1 Jahr war die SVP (im Gegensatz zu heute) noch bereit, den FDP-Sitz frontal anzugreifen. Man kann also davon ausgehen, dass sie mit Schneider-Ammann völlig zufrieden ist. Oder so.
Anders gesagt: Heute schient die SVP ihren so fest geforderten 2. Sitz faktisch nicht zu wollen. Ausgerechnet jetzt wo man ihn ihr gegeben hätte, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie darauf weitere 4 Jahre warten wird.
December 08, 2011
halb gedachte Ideen
All diese Themen, all diese halb gedachte Ideen die mich begleiten, wie viele Freunde zu denen man einmal den Kontakt verloren hat und die wie mögliche Geschichten in möglichen Zeiten unser Leben begleiten: Die Fülle der Erinnerungen und die noch grössere Fülle der Wahrscheinlichkeiten. Diese Fetzen von Gedanken liegen Brach, irgendwo notiert und im Kopf untereinander verbunden, auf der Schwelle zu uns in der Welt meiner Träume. Kraft und Lust reichen nicht aus, um das Wunder einer immer neuen Geburt zu gestatten. Wie Lachse, oben angekommen, warten sie auf die Fortsetzung ihrer Geschichte — dass sie aber nicht die Fortsetzung ihrer Geschichte sind, wird ihnen erst langsam bewusst. So gerne würde ich meine halb gedachten Ideen in unsere Welt bringen, doch... ich bin auch nur ein Mensch.
December 06, 2011
der Punkt über die Zeit
Lesetipp.
Zeitpunkt
Die Zeitschrift für intelligente Optimisten
und konstruktive Skeptiker.
Die Zeitschrift für intelligente Optimisten
und konstruktive Skeptiker.
Wenn Sie Geld für gedruckte Medien ausgeben (und die Schweizer tun dies weiterhin sehr eifrig), dann sollten Sie vielleicht versuchen Geld für etwas wirklich interessantes und sinnvolles auszugeben.
Zeitpunkt ist eines dieser Medien, die unsere Welt braucht. Doch mit so wenig Klatsch und Tratsch, ohne Kolumnen der verschiedenen gesellschaftlichen Wahne (Schönheit, Reichtum, Erfolg, usw.) lässt sich doch offensichtlich eine Zeitschrift schlechter verkaufen als andere. Und so kämpft Zeitpunkt immer wieder ums Überleben.
Und da drängt sich die Frage auf: Soll South Park wirklich die einzige Art und Weise werden, in der gewisse Wahrheiten ausgesprochen und verbreiten werden können? Ich liebe South Park, aber ohne Medien wie Zeitpunkt wäre es nur eine blödsinnige Serie. Siehe auch den hier verlinkten Post "Der Park im Süden".
Unter www.zeitpunkt.ch gibt es weitere Infos und ein Formular für die Bestellung eines Schnupperabos.
Mit Zeitpunkt kann man zu Informationen kommen, die in Zeitschriften und Zeitungen noch eher selten zu lesen sind. So leistete sie zum Beispiel einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Geldschöpfung und das gesamte Geldsystem.
Henry Ford, einer der ganz Grossen in Sachen Fortschritt, sagte mal
Wenn die Menschen die Geldschöpfung verstehen würde, gäbe es am nächsten Tag eine Revolution.Nun verstehen die Menschen langsam aber sicher die Geldschöpfung und eine Revolution muss her: Sie darf aber nicht wie so oft mit Gewalt durchgesetzt werden. Lasst uns doch zusammen die Art wie Geld generiert ung benützt wird revolutionieren! Henry Ford träumte vom Auto für jedermann und setzte dazu die ersten Fliessbänder ein. Der grundlegende Widerspruch dieser 2 Dinge ist wirklich schon frappant. So ähnlich verhält es sich mit dem Geld, wie wir es heute kennen: Es birgt das Versprechen in sich man könne weit kommen, in Wahrheit steht man dann sein Leben lang am Fliessband.
Wir stehen heute in der Zwickmühle: Auf der einen Seite unser Wohlstand, die Sicherung der Arbeitsplätze und der Sozialwerke — was dies angeht kann man das Vorgehen der Nationalbank eigentlich nur begrüssen — auf der anderen Seite ein weltweites System der Geld-Schöpfung und -Verbreitung, das eigentlich völlig undemokratisch ist und das mehr mit einem guten Zaubertrick zu tun hat als mit Real-Wirtschaft — in diesem Kontext ist die Schweizer Nationalbank ein sehr wichtiger Mitspieler eines Spiels, dessen wir uns erst langsam überhaupt bewusst werden. Dieses Spiel hat sich derart zugespitzt, dass wir es auf der ganzen Welt mit Existenz-Ängste zu kämpfen haben — berechtigte Ängste. Während wir versuchen, eine Katastrophe zu vermeiden, sollten wir aber nicht vergessen, unsere Aufmerksamkeit auch noch auf die grundstätzlichen Problemen zu richten. Es stehen so viele Herausforderungen vor uns — spannende und genügend grosse Herausforderungen — da wäre es schade wenn wir gerade einmal unsere reale Existenz in einer virtuellen Welt des Gelds sichern können.
Die Art von Virtualität die uns wirklich bedroht, ist nicht die der PC's oder der Games, sondern der Finanz. Diese könnte uns wirklich um die auf unserem Kontinent so schwer errungene Demokratie bringen!
December 04, 2011
Man stelle sich vor
Man stelle sich vor:
a) Es ist Zwei vor Zwölf
b) Jeder fragt sich, weshalb es immer erst Fünf vor Zwölf werden muss bevor der Mensch beginnt etwas zu unternehmen
c) Alle fragen: Wann genau wird es Fünf vor Zwölf sein?
Man stelle sich vor: Es ist Klima-Konferenz und keiner geht hin...
Respektive: Hingehen tun viele, leider aber niemand der den Mut hätte, auch nur einen vermeintlichen Dollar weniger zu verdienen. 20'000 Delegierte sollen nach Durban geflogen sein. 20'000! Plus noch viele Demonstranten, auch aus der ganzen Welt zusammengekommen. Nicht einmal mehr der Klima-Fond scheint in Krisen-Zeiten etwas machbares zu sein. 180 Millionen Dollar sind ein Luxus, den sich die reichen Länder offensichtlich nicht mehr leisten können. 180 Mio! Das tönt nach einem schlechten Scherz, oder? Wie viel wäre das pro Kopf von den 20'000 Delegierten? Wie viele 1st Class Intercontinental Tickets wurden für diesen Anlass gekauft? Wie viele Business Class? Ohne diese Tickets würde man, sagen wir, auf eine tiefe einstellige Tausenderzahl. Dann sind da noch die Hotels, die Verpflegung. In wirklich schwierigen Zeiten benützen Firmen Video-Conferencing, anstatt ihre Leute auf Reise zu schicken. Sind die Zeiten für das Klima noch nicht schwierig genug? Ich meine: Um nichts zu entscheiden, um keine Fortschritte zu erreichen, kann man zu Hause bleiben, oder? Und der Klima-Fond wäre für ein weiteres Jahr bezahlt...
Heute fragte sich Sir Norman Foster in den Sternstunden wie es um alles in der Welt möglich sei, dass Masdar das weltweit einzige Projekt seiner Art sei. Er meinte, eigentlich müsste es inzwischen 20 solcher Projekte geben und eigentlich müsste man sich heute fragen "Weshalb sind es nur 20?" Noch viel tragischer ist daher die Tatsache, dass inzwischen wegen der verschiedenen Krisen selbst in Masdar jegliches Ziel in den Sternen steht...
Die Krise scheint definitiv jegliche vernünftige Diskussion zu verunmöglichen, von Fakten ganz zu schweigen. Chinesische Experten sagen heute noch, das wirtschaftliche Wachstum der Schwellenländer dürfe auf keinen Fall gebremst werden für irgendwelche Emissions-Ziele! Die Industrieländer sollen bitteschön ihre historische Schuld begleichen und die nötigen Resultate bei sich erzielen. China ist aber auch der grösste Produzent an Solar-Technologie — leider verdient man damit einzig Geld, denn 90% der Produktion wird exportiert. Die USA haben schon beim Kyoto Protokoll nicht mitgemacht, die von Jimmy Carter auf das Weisse Haus montierte Fotovoltaik-Anlage wurde schon von Ronald Reagan auf nicht mehr wiedersehen abmontiert. Ronald Reagan hatte sich ja damals für die Wirtschaft und gegen die Umwelt entschieden und ein Grossteil der Menschen hatte ihm damals auch die grosse Lüge abgenommen, diese zwei Dinge seien nicht zu vereinbaren. Menschen mit der selben engstirnigen Auffassung regieren seit dem offensichtlich die Welt... Sie regieren immer noch die Welt.
Siehe Masdar auf Wikipedia Deutsch und Englisch.
Siehe auch den Post "Who runs the world?" — ideal, während man sich über Masdar informiert.
Man stelle sich vor: Es ist Zwölf Uhr und jeder fragt sich, weshalb eigentlich niemand mehr auf die Idee gekommen ist auf die Uhr zu schauen, seit es 11:30 Uhr war.
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