January 21, 2010

bi - polar (oder so)

 
 
Welche Diagnose bei mir objektiv und fachlich begründet die Zutreffendste ist, kann ich bestimmt nicht beurteilen. Höchstens kann ich, bei einem konstruktivem Ansatz und einer aufbauenden Zusammenarbeit mit den Fachexperten, beschreiben welche für mich die plausibelste Diagnose sein mag, welche es ist — in Anbetracht meiner Erlebnisse und Gefühle — die zu sein scheint, die ich am besten nachvollziehen kann und die es mir ermöglicht, so Einiges zu verstehen oder einordnen zu können.

Wichtig ist es mir hier, zu bemerken, dass ich nie und nimmer à priori eine Diagnose oder ein Krankheitsbild ablehne, dass ich mich bei gewissen Aspekte nicht einbringen möchte oder kann, dass ich mich verschliesse. Sei es durch Erziehung, Charakterzüge, durch falschen Stolz oder was auch immer: Ich behaupte, bei diesem Thema offen zu sein und keine Tabus mit einzubringen, keine hypothetischen Grenzen die ich nicht zu übertreten bereit wäre.


Bild: Algg Prod

Zu diesem Thema passend, drehte sich die Frage in der Harten Klinik, ob ich auf die Drogen-Station sollte oder nicht. Es ist war, dass ich immer gesagt hatte, schon von Beginn an, dass ich nicht bereit wäre, für einen Aufenthalt in der Drogen-Abteilung. Da eine echte und offene Auseinandersetzung, ein Gespräch, nicht möglich sind und da ich aber merkte wie unterschwellig diese meine Äusserungen nicht wirklich "goutiert" wurden, habe ich mehrmals von mir aus versucht, meine Argumentation zu erklären. Ich sagte, etwas 10 Jahre zuvor sei ich diesen Weg gegangen. Ich verbrach mehrere Wochen auf der Drogen-Abteilung in der Harten Klinik und danach etwa 3 Monate in einer Therapie-Einrichtung, die damals zur Psychiatrischen Universitäts-Klinik gehörte — wie auch die Stelle bei der Therapeutin Maier arbeitete.

Beide Aufenthalte hatte ich erfolgreich beenden können (heisst ohne Rückfälle mit Konsum von Drogen). Diese Zeit habe ich als sinnvoll und eben Erfolg bringend erlebt und in Erinnerung behalten, bin ich danach doch wieder in der Lage gewesen einem Job nachzugehen und meine finanzielle Lage zu sanieren. Auslöser für die Therapie ist nämlich die Tatsache gewesen, dass ich damals zum ersten Mal in meinem Leben nicht mehr arbeitsfähig war und für mich ist immer eines völlig klar gewesen, ohne Job hätte ich nicht leben können und nicht leben wollen. Ohne Job wäre ich wie jeder andere Süchtige auch, im Konsum untergegangen. Die Arbeit ist für mich immer DER lebensrettende Anker gewesen, die treibende Kraft die mich vorantreibt im Leben und auftreibt im Sumpf der Drogen. Und so wie mir habe ich viele Süchtige gesehen, die sich dank der Arbeit in Sicherheit vor einem elenden Untergang hielten.

Jedenfalls hatte ich wiederholt erzählt, wie ich damals in vollem Bewusstsein die Therapie angegangen war, mich stabilisieren zu wollen und wieder fit für die Arbeitswelt zu machen. Nie habe ich mir damals vorgemacht (oder auch nur als optimales wenn auch utopisches Ziel gesetzt) die Drogenfreiheit erreichen zu können und zu wollen. Ich hatte mir als Ziel eine saubere Zeit (clean) gesetzt und dieses Ziel erreicht. Durch die Unterstützung sehr guter Leute in den Therapie-Einrichtungen und auf den Ämtern die mich bei der Schuldensanierung begleitet hatten, konnte ich wieder einem Leben nachgehen das mir dieses Minimum an Würde ermöglichte und es als lebenswert zu empfinden.

So wie ich mit dem Ziel einer Stabilisierung meiner Lage dort eingetreten war, hatte ich dies auch bei vielen anderen "Patienten" erlebt. Wichtig ist hier vielleicht zu bemerken, dass es sich um eine "Milieu-Therapie" handelte, die also auch nicht das deklarierte Ziel einer völligen Reintegration und Selbständigkeit hatte. Wer diese Ziele verfolgte wurde dann in eine Langzeit-Therapie übertreten, in einer Rehabilitationseinrichtung.

Lange Rede kurzer Sinn.
Ich wollte nicht denselben Weg gehen und hatte diesmal ganz andere Ziele vor Augen: Nun wollte ich und — erstmals in meinem Leben sah ich die reelle Chance dazu!!! — konnte vielleicht ein Leben ohne Drogen ins Visier nehmen. Erstmals schien mir dies nicht eine Fata Morgana zu sein, die es ernsthaft in Betracht zu ziehen sich gar nicht lohnte, erstmals konnte ich überhaupt über dieses Thema nachdenken ohne das Gefühl zu haben, mir (typisch für die Sucht-Krankheit) etwas vorzumachen.

Immer wieder betonte ich, wie ich mich keineswegs "zu gut" für eine solche Therapie fühlte, wie ich überhaupt nichts abwertendes darin sah oder mir ein negatives Urteil über die Patienten dort erlauben würde. Immer wieder sagte ich wie weder "Hochnäsigkeit" noch Übermut die Gründe meiner Ablehnung seien, sondern die Tatsache dass ich andere Ziele verfolgen würde.

Eine Pflegerin, eine von denen die mir immer ein recht gutes Gefühl gegeben hatten, das Gefühl auf mich einzugehen und mich ernst zu nehmen, diese eine einzige Pflegerin hat dieses Thema mit mir angesprochen und mir gesagt wie sie meine Argumentation nachvollziehen könne und wie für sie ein Punkt ausschlaggebend sei, um meinen Entscheid unterstützen zu können, und zwar die Tatsache dass ich den Weg der Drogen-Station schon einmal gegangen sei und dieser (auf lange Sicht hin betrachtet) nicht zum Erfolg geführt hatte. Also sei es für sie mehr als logisch, dass ich nun einen anderen Weg zu gehen versuchen wollte.

Zurück zu der für mich zutreffenden Diagnose.
Ich kann auch nicht behaupten, eventuell andere Symptome und Krankheitsbilder gehabt zu haben, als ich bei Frau Maier in Therapie war. Ich kann nicht behaupten, niemals im Leben vielleicht eher zum Bild eines bi-polaren Menschen gepasst zu haben. Oder vielleicht Anzeichen eines Manisch-Depressiven. Ich kann dies nicht behaupten und möchte es auch nicht.

Und auch als ich mich in der Harten Klinik befand, kann ich nicht fachlich begründet behaupten, nichts von einer bi-polaren Störung gezeigt zu haben — keinesfalls. Und, deshalb die Ausführung bezüglich früheren Therapien und Ablehnung eines Aufenthaltes in der Drogen-Station, ich möchte wirklich betonen, dass ich keinesfalls eine solche Diagnose nicht akzeptieren würde, wenn ich damit konfrontiert und wenn mir diese erklärt würde. Wenn ich sie nachvollziehen könnte und sie mir einleuchten würde, wäre ich der Erste der dazu stehen würde. Weshalb auch nicht? Bin ich mir zu gut dafür? Hallo!!! Ich bin ein Junkie, weshalb also auf keinen Fall ein Junkie mit bi-polarer Störung?


Bild von Carlos Alonso

Nein... Die Sache verlief ganz ganz anders. Und zwar habe ich bis Ende 2008 niemals, wirklich NIEMALS, eine Diagnose erhalten. Kein Verdacht wurde je geäussert, kein einziges psychisches Krankheitsbild wurde in meiner Gegenwart von einem Arzt oder Therapeuten je ausgesprochen. Niemals habe ich mich mit Krankheitsbildern beschäftigt und mich darüber informiert. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, die Krankheit "Borderline" könnte irgendwas auch nur im Geringsten mit mir zu tun haben — waren für mich Borderliner sowie für die meisten Menschen doch die die sich selbst verletzten. Mehr wusste ich nicht über welches Krankheitsbild auch immer. Nicht mehr als die meisten Menschen wissen.

Nun ist "Borderline" für mich die Erklärung vieler Ereignisse und Empfindungen gewesen, in den letzten 35 Jahren meines Lebens. Es ist endlich der Schlüssel gewesen, der zu diesem verflixten Schloss passen sollte, dass ich das Leben lang mit mir herumtrage und nie zu öffnen im Stande gewesen bin. Es ist das Wörterbuch für eine fremde Sprache gewesen, die mein Verstand und mein Herz seit einer halben Ewigkeit sprachen und das ich nie entschlüsseln konnte.

Es ist, vielleicht im Gegensatz zu den Befürchtungen meiner Therapeuten, nicht der Stein im Teich gewesen der erst Recht für Wellen und Chaos sorgt, sondern eher ein neuer Zufluss, ein neuer Abfluss, die dem Teich neues und reicheres Leben ermöglichen. Es ist endlich der Sinn hinter so viel Unsinnigem gewesen.

Siehe auch den Post "Borderline" im Blog "will I see you shine?"


In der Harten Klinik hat man mich nicht angesprochen und gesagt,
sehen Sie LET IT SHINE, wir denken dies und jenes und eventuell so oder so, es könnte sein dass Sie so oder vielleicht aber auch so. Nach unserem Psychiatrie-Lexikon passen Sie eindeutig hier und hier rein, so und so, also ist der Fall für uns ziemlich klar
Oder so...

Nichts! Rein gar nichts! Und, damit dies ganz klar ist: Wovor ich mich gewehrt habe ist keineswegs eine Diagnose von bi-polarer Persöhnlichkeitsstörung. Und auch nicht ein Verdacht darauf. Nein! Was ich nicht akzeptiert hatte, waren die Wörter die Doktor Y fast beiläufig dahin schmeissen sollte, als er mich aus seiner adretten "Psychotherapie-Station" geschmissen hat. Als ich sagte Ich bin nicht bereit mit der zerquetschen Fliege auf der Windschutzscheibe zu reden, wenn ich doch den Fahrer hinter dem Lenkrad kenne! gab er zum Besten
Dies zeigt mir wieder einmal, dass Sie wahnhaft sind! Deshalb schlage ich Ihnen eine Auszeit auf der Akut-Station vor, wo sie sich einige Tage ausruhen können und, ohne Therapie-Termine und Zeitdruck, wieder etwas zur Ruhe kommen können.

Plötzlich war ich nun "Wahnhaft". Und, vor allem, dieser "Wahn" wurde nicht etwa festgestellt und mit mir angesprochen, thematisiert... Er wurde mir auf brutalste Weise ganz einfach vorgeworfen!

In einer psychiatrischen Anstalt empört sich der Oberarzt völlig an der vermeintlichen Feststellung von Wahn bei einem Patienten und in seiner ganzen "Verzweiflung" und "Konsternation" darüber ist er "gezwungen" zu handeln und muss den Patienten auf die Akut-Station verfrachten.
Tja, der zweite Teil von diesem Satz (ab "gezwungen") mag ja auch zutreffen hin und wieder , je nach Fall. Wie sieht es aber mit dem ersten Teil aus? Ich meine... Was ist das nur für eine Flasche von einem Oberarzt, der sich aus völlig heiterem Himmel vom Wahn eines Patienten überraschen lässt und mit einer choreographisch inszenierten Dringlichkeitssitzung den Patienten abweisen muss?

Und... Weshalb ist dieser Arzt nicht mehr offiziell ansprechbar für den Patienten? Weshalb verweigert er jegliche Auskunft und Auseinandersetzung? Nicht einmal die Auseinandersetzung, nein... Er verweigert sogar schon nur das Erläutern seiner Erkenntnisse und den daraus entstandenen Schlussfolgerungen. Er weigert sich dem Patienten zu erklären, was überhaupt über sein Krankheitsbild erörtert wurde. Oder so...


Und, betreffend "WAHN": Auch für diesen bin ich mir nicht zu schade, wenn man mir erklärt wo und wann ich was auf eine wahnhafte Weise wahrgenommen haben sollte, und mir sagt wieso dies Wahn ist und was hingegen wahnfrei wäre. Hierfür wäre ich mir sicher nicht zu schade. Wieso auch?

Also... Doktor Y, Doktor NO, Lady Marmelade, Direktor Gebrochene Lanze, wollt ihr mir dies erklären? Oder habt ihr es mir schon in der Villa am Hönggerberg erklärt? Ich warte darauf und lasse mich gerne überraschen. In der Zwischenzeit mache ich halt als Borderliner weiter und schreibe weiterhin "hart an der Grenze, knapp am Abgrund" über euch und eure Machenschaften. Anscheinend habt ihr ja Zeit... Und ihr habt mich gezwungen, mir Zeit zu nehmen...



Nun, anstatt dass ich mich einzig und alleine kaputt mache wie ihr euch das so in eurem wahnfreien Wissen vorgestellt habt und vielleicht schon dutzende von Male durchgezogen habt, anstatt nur mich in den Abgrund zu stürzen, nehme ich euch dabei mit. So wahnhaft bin ich dann wieder!!!
 
 

January 17, 2010

a few more seconds

 
No More Roger == Yello

Yesterday
I got that phone
The streets are empty
Now I am alone
Too young to die
Too old to live
I gave them
What I had to give

I know
They gonna do me in
I know
I have had my chance to win
I know
I have had my chance to choose
Tonight
I know I`m going loose

Too old to live
Too young to die
A really silly thing to say

The end of the street
I feel my heartbeat
Should I turn left
Should I turn right
I`m gonna die
I stop to fight
I`ve had my day
But that`s all right

I know one day I had a friend
Tonight I think this is my end
Steps behind
That`s all I hear
Sweating hand
Now just fear

He shouts my name
I turn around
That`s where my body
Will be found
Don`t ask how
Don`t ask why
Too old to live
Too young to die
A few more seconds
That`s all I got
I hope he does it with one shot
With one shot

 
 

Graublind

 
Ein kleine Frage an Frau Maier.
Man sagte mir, auf diesem Bild wäre etwas zu erkennen, ausser weisser Flecken auf schwarzem Hintergrund: Können Sie es sehen?


 
 

Frucht — Saft und Schale

 
Es wäre unfair heute zu behaupten, all die Jahre bei der "Therapeutin" seien einzig und allein Müll gewesen, nichts als Schrott. Es gab bestimmt Resultate. Und diese wurden auch geliefert.

Leider, sah die Lieferung die für mich bestimmt war ziemlich anders aus als die, welche in psychiatrischen Kreise zu liefern war. Die Schlussfolgerungen, die Erkenntnisse — basierend auf Menschenkenntnis von höchstem Niveau, Resultat einer exzellenten Ausbildung und Arbeitserfahrung in innovativem Umfeld (oder so...) — die ab nun und ohne mein Wissen meine Akte füllen sollten, diese Daten werden für den Rest meines Lebens in Umlauf sein und meine Chancen auf eine wahnfreie Behandlung beeinträchtigen. Ich hatte einen Stempel bekommen und wurde einer bestimmten Schublade zugewiesen. So einfach läuft das!!!

Nur...
Wie so oft in der Zukunft (sollte sich hier ein Muster erkennbar machen?) hatte man hier "vergessen" mich darüber in Kenntnis zu setzen. Ich hatte keinen Schimmer davon, welch ein Wrack in mir zu entdecken wäre, vorausgesetzt ein "echter Profi" nehme die Sache in die Hand! Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht auch deswegen, weil diese ach so liebe "Therapeutin" sich einen Dreck darum kümmerte, mir etwas brauchbares rüber zu bringen?

Denn wie kann es sein, dass ich so viele Jahre Woche für Woche bei ihr antrabte und eigentlich gar nichts in Erinnerung habe, was ich als "positiv" bezeichnen kann? Rein gar nichts!!! Kann das wirklich nur an mir liegen? Weshalb habe ich dann von anderen Menschen (auch während dieser schwierigen Jahre) gute Erinnerungen? Oder von anderen Therapeuten? Ich bestreite ganz klar, dies liege einzig an mir.

Nicht ein Feedback auf etwas was ich erzählte, mit dem ich etwas anfangen konnte. KEIN EINZIGES Feedback. Ein Typ, eine Kleinigkeit, eine Parallele, eine einzige konkrete Hilfe für den Umgang mit meiner Krankheit. Nicht einmal für den Umgang mit meinem Alltag. Denn Diagnosen habe ich nie bekommen. So wenig wie ich sie in der Harten Klinik bekommen habe.

Nichts! Ganz einfach nichts!

Das Einzige, was ich einmal hörte, von Doktor Y war das Wort "WAHNHAFT", was so hingeschmissen wurde während einem Treffen dessen Ziel es war, mich los zu werden. Bei dieser Gelegenheit, hat mir Doktor Y Wahn zugesprochen. Nein! Er hat ihn mir in aggressivem Ton und Haltung vorgeworfen! Ansonsten nichts! Kein einziges konstruktives Wort über einer möglichen psychischen Erkrankung. Kein Wort! Keine Andeutung! Rein gar nichts!

So auch damals! Aber es wäre unfair zu sagen, ich hätte nichts erhalten von diesen wöchentlichen Sitzungen während vielleicht sieben Jahre. Ich habe Methadon bekommen! BRAVO! Welche Leistung! Und schlechtes Gewissen. Und zwar nicht wenig davon!

Aber ich habe auch gelernt, dass ich die Auseinandersetzung, die ein Junge für seine Entwicklung mit seinem Vater braucht, nicht haben durfte. Wie ich damit umgehen konnte? Es war anscheinend nicht Aufgabe der "Therapeutin" mich bei solchen Fragen zu unterstützen. Aber... was war dann ihre Aufgabe? Ich meine: Jahrelang bin ich bei ihr gewesen und nicht in der Lage die Situation einzuschätzen — schlussendlich war ich ja auch der Patient. Zum Schluss hat sie mir auch noch ein schlechtes Gefühl für die Länge der "Therapie" rüberwachsen lassen. Ich frage mich heute wie diese "Therapeutin" überhaupt all diese Jahre und all diese Kosten rechtfertigen kann. Wenn ich zu nichts tauge und sogar schuld daran bin, dass ich so lange und ohne Fortschritt bei ihr gewesen bin, was ist dann ihr Teil der Verantwortung?

Ach ja... Ich vergesse ja die Lieferung der Resultate! Also... Die psychiatrischen Fachkreise bekommen von ihr ein (ich stelle mir vor detailliert und perfekt beschriebenes) Krankheitsbild. Ein Case-Study vielleicht sogar eines Drogensüchtigen zu Zeiten von Platzspitz? Ein "Zuwanderer" aus dem Tessin, der dem Drogenangebot folgend nach Zürich zieht? Hat dies die Fachliteratur davon gewonnen? Sozusagen den Fruchtsaft als Resultat "unserer gemeinsamen Arbeit" an meinen Früchten?

Ich habe die Fruchtschalen erhalten! Und zwar in folgender Form.
  • "Sie konnten sich früher nicht mit ihrem Vater auseinander setzen und nun wo er gestorben ist entzieht er sich schon wieder dieser Auseinandersetzung: Die Geschichte wiederholt sich, so zu sagen."

  • "Tja, die Frage ist: Was stellen all diese Frauen mit Ihnen an?"

  • "Es würde mich wundern, was zwischen Ihren Eltern geschehen ist, irgendwann. Ich meine: Es muss irgendwann irgendwas vorgekommen sein, was nie wirklich gelöst werden konnte und was ab dann deren Beziehung und das ganze Familienleben beeinträchtigen sollte. Irgendwas muss da vorgekommen sein! Können Sie es mir nicht sagen?"

  • Oder damals, als ich ihr erzählte, wie sich meine Mutter Sorgen um meinen Vater machte. Ernsthafte Sorgen betreffend seiner Gesundheit. Sie hatte den Verdacht, mein Vater habe einen leichten Hirnschlag erlitten. Als ich ihr sagte, wie meine Mutter vermutete, sei es zu diesem Hirnschlag gekommen, machte sich die "Therapeutin" nicht einmal die Mühe sich zusammen zu reissen: Sie lachte mir offen ins Gesicht!!! Sie "erklärte" mir dann, dies sei nicht möglich. Dass mein Vater notfallmässig operiert werden musste wegen einem Darmverschluss und nur knapp den Tod entkommen war schien nebensächlich zu sein. Dass er nicht lange Zeit nach dieser Vermutung meiner Mutter sterben sollte... Na ja, was die "Therapeutin" dazu zu sagen hatte, wissen wir inzwischen.

  • Ich erinnere mich an einen Vergleich den sie machte. Ich erinnere mich genau was sie sagte. Doch ist es nicht seltsam, dass ich mich keineswegs daran erinnern kann, in welchen Zusammenhang sie dies gesagt hatte und was sie mir damit mitteilen wollte? Ist es nicht seltsam, dass ich heute wie damals, absolut nichts mit dem was sie gesagt hatte anfangen kann? Ausser vielleicht, damals ein unterschwellig schlechtes Gewissen zu haben? Und das ging so.

    "Wissen Sie, LET IT SHINE, es gibt Menschen — ja ich habe sogar selbst Bekannte von mir — die ihre Möbel wechseln müssen, all paar Jahre, in Abständen von höchstens 10 Jahren. Und zwar müssen sie ihre Möbel wechseln, danach was gerade der angesagte Trend ist, was gerade in Mode ist. Ein Zeit lang waren es Möbel à la Louis so und so viel, danach kam die Welle der Fünfziger Jahre, danach... Und so weiter und so fort. Diese Menschen finden nicht Möbel die ihnen gefallen und die zu ihnen passen und die ihnen ein Gefühl von Geborgenheit geben. Diese Menschen müssen immer ihr ganzes Mobiliar danach ausrichten, was andere Menschen gerade als Angesagt definiert haben."

    Ich habe keine Ahnung mehr weshalb sie mir dies erzählt hatte. Sie hat sich also definitiv nicht grosse Mühe gemacht, mir daraus eine brauchbare und übertragbare Erkenntnis zu liefern. Nein, sie hatte eine neue Erkenntnis für ihre Unterlagen an die Adresse von weiss der Geier wer in psychiatrischen Fachkreisen!!!

    Das ich ziemlich sicher rausgelaufen bin und mich fertig machte in dem ich mich fragte "Wieso schaff ich es nicht die Möbel zu finden die zu mir passen? Wie kann ich nur so unfähig sein und nicht einmal die für mich richtigen Möbel finden? Wie kann man nur so blöd sein?" ist wahrscheinlich nebensächlich...

  • "Aber sagen Sie mir doch mal, LET IT SHINE, weshalb ist für Sie alles nur entweder Schwarz oder Weiss? Weshalb? Weshalb probieren Sie nicht die grauen Zwischenstufen zu beachten?" Wovon hier die Rede war kann ich nicht im Geringsten sagen, heute... Wenn ich mir ein Urteil erlauben darf: Tolles Resultat, ich wusste nun dass ich Graublind bin!!! Gratuliere!

An viel mehr kann ich mich nicht erinnern... Irgendwann wurde sie schwanger und nützte diese Gelegenheit um einen "eleganten" Abgang zu machen. Sie schickte mich zu einem Hausarzt der mir weiterhin Methadon verschreiben sollte, sie sagte mir wie froh sie sei aufzuhören (sie halte diesen Raum in dem wir uns trafen nicht mehr aus), sie verschwand. Und für mich war die Angelegenheit beendet.
Bis ich in der Harten Klinik feststellen musste, dass ich eventuell unter den Scheiss den diese gefährliche Person ohne mein Wissen angerichtet hatte, zu leiden hatte. Ich habe so lange gezögert, ich habe so lange daran gezweifelt... Es kam mir zuerst gar nicht als Denkbar vor. Es schien mir gar nicht möglich zu sein, die Schlussfolgerungen die sich da aufdrängten! Es schien mir ganz einfach nicht möglich! Zum einen dachte ich es könne nicht sein, dass Infos von damals, Details meiner Lebensgeschichte in die Situation jetzt in der Harten Klinik einfliessen konnten. Zum anderen dachte ich es wäre noch viel unmöglicher, dass mir bestimmte Dinge nun vorgeworfen wurden!!! Ich hielte dies ganz einfach für nicht möglich! Danach dachte ich, man wolle zu meinen Gunsten gewisse Zweifel beseitigen. Bis irgendwann der reine Wahnsinn doch als real Geschehenes anzunehmen war: Man hatte Details aus meiner früheren Geschichte, Dinge die ich erlebt und der "Therapeutin" erzählt hatte, nun der Jungen Dame teils angedichtet teils in den Mund gesetzt!!! Und was mich noch viel mehr verwirrte, was mich fertig machte als die Kommunikation zur Jungen Dame nicht mehr möglich war, war der Gedanke, der Zweifel, in wie fern die Junge Dame selbst nun gewissen Dinge für möglich halten konnte, welche offene Fragen ihr geblieben waren, bei diesen Details die so verzerrt und einzig gegen mich sprechend verwendet wurden!!! Dies alles musste ja ein böser Traum sein! Doch darüber erzähle ich in einem anderen Post...

Ja... Soviel zur "Therapeutin". Ihr Name war übrigens Maier. Barbéra Maier. Frau Maier hat mir Methadon verabreicht, mich anscheinend psychiatrisch betreut und eine sogenannte "Analyse" mit mir durchgeführt (Lady Marmelade in gespielt empörten Ton dazu "Was? Man hat mit Ihnen eine Analyse gemacht während sie noch konsumierten?"), sie hat mich — wie ich schon geschrieben hatte — "auseinander genommen" und vergessen mich wieder "zusammen zu setzen".

Siehe die hier verlinkten Posts "Photo-Kastration" und "zusammenflicken"

Und sie soll mir ja nicht kommen mit irgendwelchem Scheiss vonwegen Möbeln, oder vermiedene Auseinandersetzungen zwischen Väter und Söhne, oder Schwangerschaften, oder weiss der Geier welche Schreckens-Diagnosen. Die Wahrheit ist ganz einfach, dass sie mich in einer Verfassung entliess, die nie und nimmer zu verantworten ist für einen Therapeuten. Und zwar eine durch sie verursachte oder zumindest mit verursachte schlimmer Verfassung, die auf jeden Fall eine Nachbetreuung erfordert hätte!!!

Es kommt mir erst jetzt wieder in Sinn, wie ich zu Beginn immer wieder von einer schlechten Erfahrung sprach und von meiner eigentlichen Abneigung einen neuen Therapeuten aufzusuchen, als ich dann später zu meinem jetzigen Therapeuten ging. Ich erinnere mich wie ich über eine schlechte Erfahrung sprach doch niemals wirkliche Beschuldigungen ausgesprochen hatte. Sondern nur von der Tatsache, es habe unglücklicherweise nicht so toll geklappt...

Tja... Nun spreche ich die Beschuldigungen klar und deutlich aus! Frau Müller hat aus den Früchten die ich mit in die Sprechstunden genommen hatte Fruchtsaft für die Psychiatrie gemacht und mir die leeren Fruchtschalen wieder mitgegeben, als Einziges was ich mit auf den Weg haben sollte, von unserer "Zusammenarbeit"!


Ein Muster zeichnet sich ganz deutlich heraus, im Umgang mit jungen Patienten der Psychiatrie: Die Tendenz diese als "Leasing" zu betrachten, als "Arbeitsmaterial" das man den Krankenkassen in welchem Zustand auch immer zurückgeben kann, ohne Eigenverantwortung bezüglich eventuell erbrachter Schäden und dessen Folgen — hierfür sollen die Versicherung ihren Aufgabenbereich haben...
Bei älteren Patienten? Die macht man zuerst fertig und schmeisst sie danach raus!

Siehe die hier verlinkten Posts "Freier Wille", von November 2008

Fruchtsaft... und die möglichen Nebenwirkungen während der Produktion.