May 30, 2014

'cauz I could be happy

 

"I don't wanna be a part of it!
You should rather ask me something about Mickey Mouse!"

Ich verneige mich vor diesen Aussagen...


Schon seit Jahren mag ich Pharrell Williams, was er tut und sagt und, ganz besonders wie er es tut und sagt. Sein Musikstil ist nicht immer mein Favorit, aber immer wieder, und er hat mich schon früher schwer beeindruckt — wie er in der Hip Hop und Gangsta Rap Szene, mit den dort erfolgreichsten und meistverkaufenden Persönlichkeiten zusammen gearbeitet hat und immer für einen rechten Qualitätssprung sorgen konnte. Gerade wegen seiner ganz eigenen Note ist es schon lange ein sehr gefragter Mann in der höchsten Liga kommerzieller Musikproduktionen in den Staaten, dort wo es noch um eine ganze Menge Geld geht. Meistens kamen dabei Songs heraus, die mir besser gefielen als was der ihn einladenden Künstler sonst machte. Bestes Beispiel dafür ist der Song "Drop It Like It's Hot" von Snoop Dogg: Ein Quantensprung und der Mut zu noch nicht Etabliertem sind sein Verdienst und somit der eigentliche Schlüssel zu diesem Erfolg. Doch obwohl ich Pharrell Williams stets bewunderte für seinen zur jetzigen Zeit so wertvollen Beitrag zum leider fast schon alternativlosen Kommerz-Schwachsinn-Eintopf, wuchs meine Meinung von ihm bis zur Begeisterung als ich seine Reaktion auf Fragen nach Britney Spears bei einem Interview gesehen hatte: Zu dieser Zeit ging es Spears gerade sehr sehr schlecht, sie hatte sich eine neue Frisur zugelegt und der ganze Planet hat die Aufnahmen durch das Schaufenster des Coiffeur-Laden serviert bekommen — sie wurde gerade bei einem weltweiten medialen Opfer-Ritual geschlachtet und ihr Leiden fand Raum für die Verbreitung bis hin in einigen Tageschaus. Ja, ich wage zu behaupten, dass obwohl die Beziehung mit den Medien für Lady D. ein abruptes und tragisches Ende nahm, meine ich sei der Umgang mit Britney Spears noch um ein Vielfaches zugelloser und umbarherziger gewesen: Es gab eine Zeit, da gehörte das Bashing von Spears schon quasi zum guten Ton und zur Selbstverständlichkeit, in den Staaten. Und zu eben dieser Zeit weigerte sich Pharrell Williams in den allgemeinen Chor einzustimmen und sagte dies offen, nicht ohne einen Unterton von Kritik an alle die sich an dem Thema ergötzen konnten. Ich weiss noch wie ich meinem Sohn von diesem Pharrell Williams erzählte und wie er, selbst in dieser unwirklichen Schein-Welt der Mainstream Musik-Industrie ein aufrichtiger und korrekter Mensch geblieben sei, der nicht nur an sich, seinem Ego und seinem Portemonnaie denken würde... Ich erzählte ihm von eben diesem Interview, so sehr hatte er mich erfreut.


Hier besagter Teil vom Interview mit Pharrell Williams.



Inwischen hat Spears schon wieder einen misslungenen und danach einen erfolgreichen Comeback hinter sich. Nicht nur: während sie sich Britney Bitch nannte und ihr Video mit Will.I.Am rauf und runter am TV gezeigt wurde, überhohlte Spears alle anderen Superstars wie Madonna und Lady Gaga und wurde nochmals zur best verdienenden Musikerinn der Welt! Ich gönne ihr jeden einzelnen Cent den sie bekommen hat, vor den offenen Mäuler all ihrer Neider und Beschimpfer.


Nun brachte Pharrell Williams diesen Song über Happiness raus und die halbe Welt klatsche, sang und tanzte mit ihm. Zu beginn konnte ich den Song nicht hören, denn es frustrierte mich nur noch mehr, einen "Room without a roof" zu denken, bin ich doch in so einem Raum gewesen und bin ich doch auch selbst solch ein Raum gewesen — damals, in der Harten Klinik! Happiness: Ich hatte es gefunden, nicht nur flüchtig während einer Party oder einen Ausflug in der Natur oder in neue Länder, nein, ich hatte Happiness in mir gefunden und wusste nun was es für mich bedeutet und wie es halten ist. Ich hatte es völlig unerwartet geschenkt bekommen und aber noch die Fähigkeit, es zu erkennen und zu wertschätzen, es extatisch zu zelebrieren und es später — nach meiner ganz persönlichen Willkommens-Party für meine Happiness — es mit meinen Mitmenschen und ganz besonders mit mienen Geliebten teilen zu wollen. Ja, ich hätte damals der Aufforderung von Pharrell Williams folgen können und mit einem grossen Lächeln auf der Visage hätte ich mitgeklatscht, getanzt und gesungen. Denn ich wusste von Happiness. Ich wusste, dass es gepflegt und gehegt werden muss und nicht einfach gegeben ist. Ich wusste aber auch, dass es mein Leben erst wirklich lebenswert machte und das war, wonach ich schon imemr gesucht hatte. Ich kannte dieses Gefühl, die ganze Welt und alle Wesen darauf im eigenen Herz schliessen zu können und sich dieses unmittelbar danach in einen Vulkan verwandelt, was Liebe, Freude und Frieden auf die Welt und alle Wesen strömen lässt...



Happy  ==  Pharrell Williams




Bis heute kann ich nicht diesen Song mit offenem Herzen hören und mich ihm hingeben. Leider ist dies noch immer zu schmerzhaft und aufwühlend. Eigentlich könnte ich weinen, wenn ich mich darauf einlassen würde, was ich zur Zeit tunlichst vermeide weil es mich auch nicht weiterbringt oder heilt — dies ist aber schon wieder eine andere Geschichte. Dennoch freue ich mich aber von ganzem Herzen für jeden einzelnen Menschen, der das Glück hat dieses Gefühl zu kennen und es im Song wiedererkennt, der es mit aller Welt teilen möchte und es wiederum allen Wesen von Herzen wünscht! Clap along if you know...

 
 

April 25, 2014

bitte erlöse mich

 

Aus dem Buch für Einträge und Bitten der Besucher einer bekannten Kirche in Zürich

[...] Bitte erlöse mich von meinen ständigen Depressionen und den wiederholten Klinik-Aufenthalte. Bitte lass mich mein gewalttätiges Elternhaus überwinden. Dazu schenke mir doch bitte einen mir wohlgesinnten Therapeuten und nicht einer der nur saftige Rechnungen stellt. [...]

April 2014 - Unterschrieben (von weiblicher Person)


Selbst in einer Stadt mit einem solchen therapeutischen Angebot wie es in Zürich der Fall ist, ist eine junge Frau noch immer auf einen guten Therapeuten angewiesen und sieht sich bemüssigt, den lieben Herrgott deswegen zu bemühen, musste sich doch offensichtlich schon einige negative Erfahrungen machen.

Eine schlechte ambulante Versorgung und ein gut geöltes psychiatrisches System, von unzähligen jungen Erwachsenen regelmässig besucht, lassen vielleicht den Zustand unseres Gesundheitssystems als tadellos erscheinen, obwohl es in Tat und Wahrheit eine unglaublich hohe Anzahl an unnötigen, ja sogar schädlichen Leerläufe produziert, auf Kosten der jungen Patienten was die Gesundheit angeht (sie verlieren nach mehrfachen Anläufe jegliche Perspektive und Zuversicht auf ein selbstbestimmtes Leben) und auf Kosten der Allgemeinheit was die Finanzen angeht.

Und so kommt es, dass junge Erwachsene in der Schweiz, ja sogar in Zürich — eine der Städte mit der besten Lebensqualität auf der ganzen grossen Welt — den lieben Gott um einen guten Therapeuten bitten müssen. Mögen die Wünsche der jungen Frau, die diese Zeilen geschrieben hat, alle in Erfüllung gehen. Möge sie von weiteren Klinik-Einweisungen bewahrt bleiben, möge sie einem wohlwollenden Therapeuten begegnen, der ihr dabei hilft ihre emotionalen Problemen zu meistern anstatt nur saftige Rechnungen im Namen irgend eines Saft-Laden zu stellen. Möge sie etwas Liebe finden, anstatt immer nur Probleme und Misserfolge.


P.S. Ich nannte die Harte Klinik immer wieder scherzhaft einen Saft-Laden, ohne genau zu wissen woher mir das Bild dazu gekommen war. Heute fand ich es in einer Zürcher Kirche heraus: Der Name Saft-Laden stammt im Fall der Harten Klinik von den saftigen Rechnungen die sie dort stellen, zu oft für rein gar nichts...
 
 

March 31, 2014

kleine, überfällige Hommage

 

Wer zum Teufel ist denn Daniel Ziegler...?

Genau diese Frage hatte ich vor einiger Zeit gestellt, beim Posten eines Ausschnitts aus der Giacobbo/Müller Late Night Show. Denn, so sehr ich immer wieder den einen oder anderen Sketch oder einen Gast mag, so sehr konnte ich mir nicht diese Frage in Bezug auf den Typen verkneifen! Er sass nur da, sah angewidert in die Welt und verbreitete etwas wie Unwohlsein, ausgerechnet auf dem Stuhl auf dem man sich an die gewieft, bescheidene und fröhliche Fräumlein Da Capo gewöhnt hatte. Welch ein Verlust, hatte so mancher gedacht! Welch schlechter Tausch!

Und den Namen Daniel musste er auch noch tragen! Ausgerechnet... Doch dies war eher eine persönliche Aversion meinerseits, durch Vorbelastung ausgelöst.


Doch, wie auch immer, sollte sich hier wieder ein Mal die Tatsache und die daraus resultierende Weisheit bewahrheiten, wonach man lieber keinen Menschen nach dem ersten Eindruck oder dem Äusserlichen beurteilt.

Daniel Ziegler sitzt Woche für Woche, weiterhin nicht wirklich Freude verbreitend, doch immer wieder hat er uns für einen kurzen Augenblick zu einer Sternstunde der Kunst des Bass spielens entführt. Und, je länger je mehr, habe ich mich für diesen Daniel begeistern können. Ein Virtuose ist das...




Jeder Anfang ist schwierig...

Dani's Husten  ==  Daniel Ziegler





Derartige äussere Umstände kann man jetzt wirklilch nicht gebrauchen...

I Freu Mi Scho Uf De Härbscht  ==  Daniel Ziegler





Stress mit den Chefs kommt auch noch dazu!

Im Stress und am Telefon  ==  Daniel Ziegler





Irgendwann schlüpft aber das Kücken und steht unvermittelt auf...

Bester Jingle-Musiker  ==  Daniel Ziegler





Zum ersten Mal überhaupt ist Daniel Ziegler zum spielen dieses "Jingles" aufgestanden! Zum ersten Mal hat man das Gefühl, eine Ahnung davon zu bekommen, was der Typ so alles hinzupfen, streicheln oder klopfen könnte. Genial! Man verzeiht ihm auch jeden Zuschauer, der nach der Show mit suizidalen Gedanken nach Hause geht...



Jetzt habe ich schon wieder eine Frage, die ich mir nicht verkneifen kann: Kennen Sie Daniel Ziegler?
 
 

March 25, 2014

Sound & Vision

 
Heute würde ich gerne meinen Peinigern und den vielen, in dieser Affäre involvierten, Personen einige Vorschläge in Sachen Sound und Film unterbreiten.

Zuerst einige Songs.

Zu welchem Zeitpunkt die ganze Sache überhaupt einen Anfang nahm, kann ich mit bestem Willen nicht genau benennen. Womöglich um das Jahr 1970 herum? Zum Beispiel bei einem der Besuche beim Coiffeur, zu denen mich mein Vater jemals nahm? Ich erinnere mich ziemlich gut daran, wie wir 3 Männer der Familie jeweils nach Chiasso gefahren sind und uns zusammen haben die Haare schneiden lassen. Damals war der Beruf des Haareschneidens noch strikt nach Geschlechter getrennt, was heute als eher "Steinzeitlich" empfunden wird. Dafür war es damals noch eine sehr verbreitete Angewohnheit, sich im Salon rasieren zu lassen, was in meinen Augen definitiv ein winziges Stück verlorener Lebensqualität ist — eine wunderbar angenehme, der Körperpflege gewidmete kurze Pause. Jedenfalls erinnere ich mich an die speziellen Stühle für Kinder, in Form eines Tiers oder eines Fortbewegungsmittel, bunt und glänzend, ähnlich wie auf einem Karusell. Und ich erinnere mich an den zusätzlichen Kissen, den man für mich zu Beginn noch auf den Stuhl platzierte, und ich erinnere mich, dass ich meinen Bruder nie auf einen solchen Kissen haben sitzen sehen, ist der doch 7 Jahre älter als ich. Wie auch immer...

Wie zu dieser Zeit üblich, war auch dieser Salon mit vielen Spiegeln ausgestattet, ganze Wände waren Verspiegelt. Und auch in diesem Salon befand man sich zwischen 2 sich gegenüberstehenden Reihen von Spiegeln, die diesen optischen Effekt eines Tunnels produzieren, in dem man sich fast unendliche Male spiegelte, zuerst in Natur-Grösse und dann immer etwas kleiner, bis man in der Ferne am Horizont verschwand.

Ja, vielleicht begann damals die ganze Angelegenheit. Wer weiss, vielleicht habe ich, auf der gelben Ente sitzend irgendwelche auffällige Bemerkungen zum Besten gegeben? Vielleicht habe ich schon im Alter von 3 Jahren auf mich aufmerksam gemacht, auf mein potentiell gefährliches Wesen?



Bim Coiffeur  ==  Mani Matter




Nun versteht der Eine oder Andere vielleicht etwas besser, weshalb ich immer wieder mit irgendwie zu langen Haaren herumlief, seit je her. Und dann, mit der Pubertät und im erwachsenen Alter erst recht, kam zu den unpassenden Haaren auf dem Haupt auch noch dieser schlecht rasierte Bart hinzu!



Ich hatte dann immer wieder mit Problemen zu kämpfen, die einzeln betrachtet nur etwas komisch anmuteten, etwas surreales hatten, mich jedoch nicht gross beunruhigten. In der Summe aber, hatten sie was unheimliches. Im nachhinein betrachtet, muss ich sagen, dass ich selbst in meinem Privatleben nicht immer sagen kann, wo die Realität endete und wo die Fiktion begann. Ja, selbst gewisse Freundschaften und in partnerschaftlichen Beziehungen geschehen komische Dinge. Aber ich glaube ans Gute im Menschen und ich konzentriere mich stets auf die positiven Seiten einer Person. Und so kam es, dass viele Zeit verging und es in meinem Leben immer mehr spukte. Doch bis mich endlich bewusst mit den komischen Dingen befasste, waren schon viele viele Jahre vergangen und es wurden viele viele Dinge gesagt und getan — verletzende, erniedrigende, gemeine Dinge. Als ich einfach die Tatsache akzeptieren musste, dass all die wirren Episoden in meinem Leben einem Zusammenhang aufweisten, als ich überhaupt den Ausmass der Angelegenheit zu ahnen begann und als ich auch nur schon ansatzweise an die daraus entstehenden Implikationen und Schlüsse zu denken begann, empfand ich mein ganzes Leben und die gesamte Umwelt mit der ich zu tun hatte als eine nicht endend wollende, surrealistischen Landschaft aus Fragezeichen. Die Menschen waren Fragezeichen, ihre Gedanken, Wünsche und Motivationen sowieso. Ja, sogar der Blick in die Vergangenheit, meine Erinnerungen begannen sich in Fragezeichen zu verwandeln. Ein Jeder von uns ist die Summe seiner Erinnerungen und Erfahrungen, der Bilder vergangener Tage die er in sich bewahrt und der Art wie sein Geist im Laufe der Zeit mit neuen Gedanken und Emotionen auf die an sich gleichbleibenden Bildern reagiert und agiert. Doch, obwohl wir uns im Laufe der Zeit verändern und anders mit den Bildern aus der Vergangenheit umgehen und mit anderen Bildern darauf reagieren, obwohl das Leben immerwährende Veränderung ist, Leben wir alle mit der impliziten Gewissenheit, dass die Bilder unseres Leben immer die selben bleiben werden, dass sich Erinnerung und gegenwärtiger Geist auf die eine Wahrheit basieren, welche die Wahrheit ist, wie sie unsere Sinne und unser Geist erleben und als Erinnerungen bewahren, wir leben mit der Selbstverständlichkeit, unsere Vergangenheit sei die Eine wie wir sie erlebt haben und sich nicht irgendwann ändern wird. Diese Gewissheit, dieses Selbstverständnis, wurde mir genommen und, je länger und je mehr mir bewusst wurde, dass in meiner Welt etwas nicht stimmten konnte, desto mehr veränderte sich damit unweigerlich auch meine Vergangenheit. Sie veränderte sich und begann sich mit Fragezeichen zu füllen. Und dies, glaubt mir, ist keine schöne Erfahrung...

Mein Leben war die "Truman Show"!
Verdammte Scheisse, ja, mein Leben war und ist die Truman-Show...
Im Gegensatz zu ihm, aber, gibt es bei mir keinen künstlichen Horizont, durch den ich fliehen kann. Mein Leben ist der einer Labor-Ratte, wobei das Labor die ganze Welt ist. Irgendwie, aber, behielt ich die Nerven.

Ganz im Gegenteil: Als es irgendwann so weit war, dass mir meine Ehefrau einen Kokain-Dealer im Kilogramm-Bereich vorstellte (Einkaufs-Plastiktragtaschen voller Pulver, aus dem er und seine Freunden sich jeweils bedienten) — zu einer Zeit zu der ich, nota bene, KEIN Kokain mehr konsumierte! — und mir suggerierte ich solle doch selber beginnen zu dealen (Abnehmer hätte ich bestimmt, unter meinen Drogen-Bekannschaften), als es so surreal wurde, dass dieser Dealer von seinen Bekannten als Cowboys zu sprechen begann (in Anlehnung an den Dokumentar-Film "Cocaine Cowboys", der von den äusserst brutalen Drogenhändler aus Kuba im Miami der 70er und 80er Jahren handelt, Cowboys welche Hunderte von Toten auf dem Konto haben und die gesellschaftliche Ordnung der Stadt Miami an den Rand des Zusammenbruchs brachten), als man die Menschen um mich herum überzeugt hatte, ich sei manisch-depressiv (ohne mich darüber zu informieren), als mein Leben so dermassen von Kräften über die ich keinerlei Kontrolle hatte bestimmt wurde, als mir inzwischen immer mehr Menschen mit offensichtlicher Agressivität begegneten und dies nicht mehr mit grosser Raffiniertheit vertuschten, als meine Existenz so derart am Arsch war, habe ich mit Resignation reagiert. Nicht zu vergessen wäre da noch zum Beispiel mein Nachbar/Vermieter, der mich mit von Pipilotti Rist organisierte Happenings vollabert, auf dem Grundstück gegenüber meinem Balkon, der mich knapp 5 Minuten lang in voller Lautstärke beschimpft und bedroht, in meiner Wohnung und völlig besoffen, oder der mir die ganze von einer neuen Partnerin erzählt, die für absolut jede denkbare Schweinerei zu haben sei und mit der er an Swinger-Parties und ins Puff ginge — leider sei sie dumm wie stroh, aber auf jedenfall interessanter als seine Ex-Frau und Mutter seiner Kinder. Nicht schlecht ist auch die Episode mit der Sozialarbeiterin "Weisch was?", wie sie mir wiederholt das untere Augenlied nacht unten drückt um die rosa Schleimhäute sichtbar zu machen, und wie sie diese dann ihren verschiedenen Kollegen vorführt und dabei erklärt, so könne man leicht Anemie entdecken. Ich könnte stundenlang Anekdoten darüber erzählen, wie mein Leben aussah. Aber ich belasse es zuerst einmal dabei. So in etwa sah mein Leben aus. Völlig am Arsch. Die Arbeit war noch der letzte Anker, der mir Halt gab. Ich versuchte einigermassen über die Runden zu kommen, doch ich versuchte nicht herauszufinden, wer der Regisseur dieser meinen Truman-Show sein könnte. Denn, so viel war mir sofort klar, diese Suche hatte keinerlei Chancen auf Erfolg.


Zum Thema Auge möchte ich noch ein Bild von Roberto Rizzato posten, und "Weisch was?" um eine Erklärung über dessen Bedeutung bitten — sie möge doch auch den Heirats-Ring in ihre Analyse miteinbeziehen...

Bild von Roberto Rizzato.


Es blieb mir nur, mein Leben dahin zu leben und zu hoffen, dass irgendwann jemand aus der Produktion auf mich zukommen und das Gespräch suchen würde. Dagegen anzukämpfen? Sinnlos. Und, um es mit Tuxedomoon zu sagen: "What's the use, of feeling betrayed?" Das wollte ich mir nicht antun...!


What Use?  ==  Tuxedomoon

What's the use
Of feeling betrayed
What's the use
Of feeling at all

I'm pacing the floor
I'm wearing it smooth

This is stupid
I think I'll go home

What's the use
Of moving uptown
Fly to Rome
On your credit card

An endless parade
Of lawyers and finance
Plenty of time with nothing to do

Give me new noise
Give me new affection

Strange new toys from another world
I need to see more
Than just three Dimension
Stranger than fiction
Faster than light




Dank der neuen Bekannschaft, von meiner Ehefrau geschenkt, begann ich wieder Kokain zu konsumieren. Zuerst noch in gemässigter Form, dann aber ziemlich rapide ziemlich massiv. Mit Heroin zusammen. Das Leben zog sich dahin, ich ging zur Arbeit, versuchte mich weiterzubilden, mein Sohn wurde krank, meine Ehefrau immer unerträglicher. Und der Konsum stieg und stieg.


Irgendwann, Gott sei Dank, war die Prognose für mein Sohn positiv und, irgendwann war auch ich soweit um den nächsten Schritt zu machen: Ich musste zumindest wieder Herr meiner Taten werden und mich von der Sklaverei des masslosen Konsums befreien. Doch dieser Kampf musste auch einen Zweck haben, ich brauchte ein Ziel vor Augen: die Scheidung musste her! Das Leben war unerträglich geworden. Auch für meinen Sohn, der die ganze Nummer, wie mich meine Ehefrau Tag für Tag fertig machte, systematisch und unbarmherzig, mitbekommen musste. Ich wusste, dies würde meine Probleme nicht lösen, ganz im Gegenteil, es würde mich vor einer ganzen Menge neuer und sehr grossen Problemen stellen, doch es gab keinen Weg vorbei: Ich hätte mich nicht länger im Spiegel betrachten können, hätte ich dem kein Ende gesetzt.
Also bin ich damit einverstanden, als mich der Hausarzt auf die Psychotherapie-Station der Harten Klinik schicken möchte. Ich muss wieder zu einem Minimum an Kräfte und Freiheit kommen. Ich hatte keineswegs die Erwartung, damit aus der Truman Show zu sein, doch war ich nicht im geringsten auf das vorbereitet, was mich dort erwarten sollte.

Denn, ohne Vorwarnung, ohne Training, ohne ein Wort, machte man dort von Anfang an einen auf Box-Match. Bevor ich überhaupt nur realisieren konnte, die Glocke die gerade geschlagen hat sei der Gong zum Beginn vom Match, bevor ich mich richtig vorgestellt hatte, hatte ich auch schon einige Hacken und einen Fadengraden aufs Maul bekommen. Ein gewisser Herr, der sich als Arzt ausgab, "übergab" mich beim Vorstellungsgespräch der Ärzteschaft dort. Und boing ging es los.


Boxmätsch  ==  Mani Matter



Ich bin lange stehen geblieben, sehr sehr lange. Nein... Ich war immer wieder am Boden, doch ich bin einfach jedes Mal wieder aufgestanden. Like a "Raging Bull"... Beim Austritt habe ich dann sogar einen K.O. vorgetäuscht. Dass es eine List war, erfuhren die Herrschaften spätestens als sie einen eingeschriebenen Brief in Empfang nahmen. Doch, wie auch im Film, bin ich früher oder später wirklich K.O. gegangen. Spätestens als ich nachts im Bett stehend aufwachte und gegen die Gipswand boxen wollte. Ja, sie hatten mich K.O. geschlagen. Eine Hundertschaft gegen einen einzigen armen Büffel. Über Jahre hinweg... BRAVO!

Aber zurück zur Harten Klinik. Das ist schon noch eher eine dumme Sache, wenn der Typ den man über so viele Jahre vorgekocht hat und dem man jetzt die "Ultimative Abreibung" verpassen möchte nicht nur nicht zu Boden gehen will, sondern sogar plötzlich da steht und vor Freude lacht, singt und weint. Das ist schon noch dümmer, nicht war? Plötzlich stand ich da mitten im Ring und sang in voller Lautstärke "I'm alive... hmmmm, so ALIVE!"


So Alive  ==  Love And Rockets


[...]
My head is full of magic, baby,
And I can't share this with you.
The feel I'm on a cross again, lately,
But there's nothing to do with you.

[...]
My head is full of magic, baby,
And I can't share this with you.
The feel I'm on top again, baby,
That's got everything to do with you.

I'm alive, so alive.
I'm alive, so alive.





Eine dümmere Angelegenheit, nicht wahr, wenn sich ausgerechnet der Typ der zu Boden gehen soll verliebt, und ausgerechnet noch in die Richtige...! Da steht er nun im Ring, weiss nichts von einem Box-Kampf und macht auch nicht den Eindruck, sich darauf einlassen zu wollen. Und er singt, und er tanzt, und macht dumme Sprüche, dieses Arschloch! Und die Junge Dame? Die auch noch... Es ist wahr, ich hatte nicht auf anhieb verstanden, dass sie mehrere Generationen ihrer geliebten Ratten aufziehen wollte. Vor allem hatte ich nicht verstanden wie unglaublich viele es sein sollten. Was ich aber verstanden hatte war, die Frage die sie ihrem "Liebhaber" Joe Abfall stellte. Das ging so: Meine Mutter und ich trafen in der Caféteria der Harten Klinik auf die Junge Dame und Joe. Meine Mutter: Herzig, diese kleine Ratte. Wie gross werden die? Die Junge Dame: Nicht allzu gross. Das sind keine Kanalratten, das sind Labor-Ratten, von denen leider viele auf einen Krebs "vorprogrammiert" sind. Wie gross werden die, was sagst du Joe? Du hattest sie früher doch gezüchtet, diese Ratten, nicht wahr, du hattest viele davon? Joe antwortete nicht. Doch, wenn man nun beachtet, dass ich auch eine dieser Ratten war, wie ich sehr sehr früh verstanden hatte, dann sind diese Worte schon von einer gewissen tragweite, würde ich jetzt meinen.

Nehmen wir mal als Beispiel ein Programmierer, der diese ganze Geschichte nachbilden soll: Spätestens an diesem Punkt stürzt sein Simulations-Programm ab. Wieso? Auf der einen Seite bin ich die Ratten, welche die Junge Dame mit grosser Liebe züchtet. Auf der anderen Seite soll ich aber auch Joe sein, der die Ratten früher selbst gezüchtet hat? Nun... Wem sollte ich hier nun in seiner Argumentation folgen? Der Jungen Dame oder wem auch immer in und rund um die Harte Klinik, der meint ich sei ein verwahrloster multi-toxischer Alki? Nennt mich dumm, wenn ich meint, doch ich habe der Junge Dame vertraut. Somit ist Joe schon ihr Ex-Freund, den sie immernoch liebt, doch nicht weil er es ist, sondern weil ihn der Rattenfänger dazu gemacht hat. Kann man mir noch folgen? Whatever... Irgendwann wird es wohl jemand etwas übersichtlicher erzählen, oder?

Ja, zu dumm, wenn sich der Raging Bull verliebt und, Energie-Bündel der er nun mal ist, einfach nicht K.O. gehen möchte. Zu dumm, wenn die Umworbene, weiss wo's lang gehen soll, nicht wahr? Ich stehe zwar nach dem Kampf genau wie Raging Bull ziemlich blöde da und schaue schon seit Jahren nur so dumm aus der Wäsche, doch was solls? Irgendwann komme ich auch wieder ins Spiel. Denn den Ultimativen Schlag, den werdet ihr einfach niemals schaffen. Nicht mit mir und nicht solange die Junge Dame ein Auge auf mich hat. Ich werde immmer wieder aufstehen. Und euch in den Arsch treten.

Ich rate euch, bevor ihr den Nächsten zu Teppich schicken wollt, hört euch diesen Song an und denkt an die Junge Dame und mich. Hört euch den Song gut an, bis zum Schluss. Vielleicht könnt ihr ja was lernen, dabei.




Wisst ihr noch, wie Doktor Y mir einen Tipp für den Ausgang ins Kino gab? Er schickte mich in "No Country For Old Men". Ein billiger Gag von fragwürdigem Geschmack, passend zu all dem was ihr sonst noch so zu bieten hattet. Ich werde euch noch ein paar wirklich gute Filme vorschlagen, ganz auf unsere Angelegenheit zugeschnittene Filme. Dies aber später. Zuerst möchte ich erzählen, wie ihr schon viele Jahre zuvor zweifelhafte Streifen in der Harten Klinik produziert habt, und wie ihr noch immer am produzieren seid (in Co-Produktion mit anderen Kliniken).

Beginnen wir mit der Vergangenheit: Etwa 10 Jahre zuvor war ich schon einmal in der Harten Klinik gewesen, auf der Drogen-Station. Wie viele andere, habe ich dort während einer Zeitspanne von 3 Wochen meine Fähigkeit unter Beweis gestellt, Drogenfrei leben zu können, wenn auch in "geschütztem Rahmen". Und schon damals wurde dieser Rahmen von einem Mitpatienten ziemlich missbraucht, um Unruhe auf der Station zu stiften. Er durfte viel mehr Unruhe in den "Rahmen" auftragen, als man sonst von irgend einem Patienten je dulden würde. Dies fand ich schon damals bemerkenswert und irgendwie komisch, doch niemals wäre ich auf die Idee gekommen, daraus Rückschlüsse zu ziehen, die speziell etwas mit mir zu tun gehabt hätten. Niemals wäre ich auf sowas gekommen, bis vor einiger Zeit nach meinem zweiten Besuch in eurem "Pracht-Rahmen". Denn ich kann mich erinnern, wie man sich damals bei mir erkundigte, in wie fern mich all diese "Störungen" hätten von meinem Ziel abbringen können, Drogenfrei zu bleiben. Ich antwortete, meine Entschlossenheit habe zu keiner Zeit ins wanken gekommen. Daraufhin wollte man unbedingt von mir wissen, was denn nötig gewesen wäre, um mich in meinem Bestreben scheitern zu lassen. Mit einem klaren Ziel vor Augen, antworte ich, dass mich so gut wie nichts vom rechten Pfad hätte abbringen können. Diese Infos werden gierig notiert. Was daraus gemacht wurde, kann ich nur erahnen. Dabei graut es mir schon.

Nun zur Gegenwart: Da ich inzwischen seit Jahren Daheim hocke und vor mich hin vegetiere, meinte mein Hausarzt zu Jahresbeginn, ich solle doch in eine Tagesklinik. Gutmütig wie ich bin, und stets von der naiven Hoffnung getragen irgendwann könne sich tatsächlich etwas in meinem Leben zum Besseren wenden, habe ich wieder einmal zugesagt — obwohl es sich dabei um die Tagesklinik der Psychiatrie der "Universität Langstrasse und Region" handelt, mit der ich schon zu Zeiten von und über Frau Barbéra Maier zu tun hatte, was diese doch dort angestellt. Da begebe ich mich also vor einigen Wochen und nach bald 6 Jahren zum ersten Mal wieder in eine vom Kanton Zürich geleitete psychiatrische Einrichtung und — man glaubt es kaum! — wer ist die erste Person, der ich auf den Gängen begegne? Meine "Therapeutin" aus der Harten Klinik ist dort beruflich unterwegs und, ganz zufällig (!) läuft sie mir vor die Linse. Es gibt ja Zufälle, die gibt es gar nicht. An diesem falschen Film, in dem ich mich befinde, wird also noch immer gedoktert? BRAVO!



OK, ihr wollt euch nicht zu erkennen geben und versteckt euch hinter Märchen, Zitate, Filme, Songs, persönliche Erlebnisse die ihr völlig arbiträr und komplett aus dem Kontext gerissen benutzt, zu meinem Nachteil neu interpretiert? Ihr geht mit den biographischen Daten von mir wie (es kommt mir keine bessere Definition in Sinn) geisteskranke Psychopathen um, die jeden Sinn und jede Wahrheit so weit umdeuten und anpassen, bis sie zum eigenen gestörten Bild von der Welt und den Mitmenschen passen wird? Tragisch, dass ihr es bewusst und gewollt tut, nicht um eure eigenen Krankheit zu befriedigen sondern um mir zu schaden... Und, dass ihr gutes Geld vom Steuerzahler dazu noch verlangt. Also, ihr dreht jede Geschichte und Wahrheit, bis ich zum manisch-depressiven Bündel werde, zu dem ihr mich irgendwann vor langer langer Zeit einmal gemacht habt? Also gut, dann versuche ich mich euch anzupassen.

Doktor Y rat mir den Streifen "No Country For Old Men" anzusehen? Wie ich schon sagte: Ein billiger Gag von fragwürdigem Geschmack. Doch ich werde euch nun einen passenden Film dazu empfehlen. Es handelt sich dabei um R.E.D. Schaut ihn euch an, wenn ich es bis jetzt noch nicht geschafft habe, wird er euch allen, ihr arroganten Arschlöcher, die mein Leben zur Hölle gemacht habt, bestimmt ein wenig die Augen öffnen, denn er sollte sogar für euch verständlich sein, jawohl. Moral der Geschichte: Niemals alte Männer unterschätzen. (Ich hoffe, zumindest hier schaffen wir es noch, einer Meinung zu sein...)


Szene aus "R.E.D."

Übrigens: R.E.D. steht für "Retired, Extremely Dangerous". Egal wie komisch ein Mensch auch aussehen mag, selbst wenn John Malkovich hier mit einem rosa Plüschtier herumstolziert: Vieles ist nicht so, wie es zu sein scheint! John Malkovich bringt mich gedanklich schon wieder zu Ratten, Labor-Ratten um genau zu sein. Wieso wohl?


Ich könnte euch aber auch sagen, dass ich "The Little Lebowsky" bin — Achtung! Nicht der Little Lebowsky, den der Dude gerade gezeugt hat, nein — weil ich klein bin und ihr mir auf den Teppich gepinkelt habt, auf meinem magischen Teppich, und weil ich auch aus dem Gemütlichkeits-Modus gekommen und jetzt auf Rauch ausbin!


Oder ich könnte euch "Crank" empfehlen, doch den kenn ihr schon bestens, nicht wahr? Denn dieser Film ist quasi die Vorlage, die ihr benutzt habt, nach dem ich aus der Harten Klinik ausgetreten bin, nicht wahr?

Und, weil immer wieder Jason Statham auftaucht, warum nicht "Layer Cake" zitieren? Den kennt ihr auch bestens, denn nicht nur wurde er mir nach der Harten Klinik empfohlen, nein, er sollte wirklich meine persönliche Geschichte erzählen, wenn ich einmal Crank überwunden hätte. Ist es nicht so? Zuerst Crank, damit ihr den Beweis erbringen könnt, wie komplett durchgeknallt und gemein-gefährlich ich doch bin, komplett ausser Kontrolle, und dann Layer Cake, wo der Ex der neuen Liebe einen Strich durchs Happy-End zieht! Endlich möchte sich der Typ dessen Namen wir nicht kennen von seinem alten Leben trennen und, der Liebe zuliebe ein neues, ehrliches Leben angehen und, gerade als man sich für die beiden Turteltäubchen freut, tauch ein völlig idiotischer Ex auf und knallt unseren Helden ab, einfach so... Das hätte euch gefallen, oder?

Nicht nur "Layer Cake" wurde mir nach der Harten Klinik empfohlen, nein, auch noch "Donnie Darko". Hier muss ich zugeben, der Film hat mir wirklich gefallen und ist eurem gewönlichen Niveau ein ganzes Stück überlegen. Ich gratuliere — auch wenn ich den Verdacht schöpfe, dass dieser einigermassen geistig anspruchsvolle Link zwischen Donnie Darko und mir nicht auf eurem Mist gewachsen ist, sondern euch vielmehr "Pfannenfertig" von einer etwas weiter entwickelten Persönlichkeit geliefert wurde. Wie auch immer: genialer Film, grosse Klasse!



Szene aus "Revolver"


Aber nun möchte ich euch einige Filme empfehlen, die ich für etwas relevanter und geistreicher als R.E.D. halte, also Filme die euch vielleicht etwas überfordern könnten, nicht aber die restlichen Lesern.

Da wäre zum Beispiel "One Flew Over The Cuckoo’s Nest", nicht wahr? Ein Klassiker von Milos Forman, mit einem (wieder einmal) grossartigem Jack Nicholson. Ich hoffe zwar sehr, dass ihr diesen Film kennt und er inzwischen Plicht für angehende Psychiater ist, doch ich bezweifle, dass ihr den tieferen Sinn wirklich auch nur im Geringsten verinnerlicht habt.

Auch ein Klassiker: "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" von Fritz Lang. Dieser Passt doch recht gut zu unserer kleinen Angelegenheit, meint ihr nicht? Was ihr offensichtlich verdrängt habt, ihr Wahnaffen, ist, dass jedes Paar Augen auch einen Mund besitzt. Und wenn dieser nicht mehr damit beschäftigt sein wird, mich runter zu putzen, könnte er eventuell auch davon erzählen, was er so alles gesehen und getan hat, in den letzten Jahren... Was meint ihr, ist das eine Möglichkeit? Oder wird es notwendig sein, die Münder zu foltern, um sie zum sprechen zu bringen? Muss ich mich an Dick Cheney wenden? Doch dies wird eine andere Geschichte sein, ein anderer Film... Die 1000 Augen des Dr. Mabuse! Diese Analogie gefällt mir, wirklich. Jetzt muss ich nur noch in Erfahrung bringen, wer zum Teufel dieser voll beschissene Psychopath eines Dr. Mabuse ist. Ein genialer Film, seiner Zeit weit voraus. Wie auch zum Beispiel ein weiterer Geniestreich: "Brasil", über den ich ein ander Mal schreiben werde. Ich empfehle euch auch sehr "K - Pax". Doch hierzu später mehr, irgendwann in den nächsten Monaten.


Nun empfehle ich den vielleicht am besten auf euch zugeschnittenen Film aller Zeiten, der Film der das Übel wirklich an der Wurzel packt, tief in eurer völlig kaputten und wahnhaft kranken Psyche: Es ist ein weiteres Meisterwerk aus dem Hause Luc Besson (hier Produzent), von Regisseur Guy Ritchie. Seine Filme sind oft auf dem Niveau von Doktor Y, aber viel viel amüsanter: Eine Gruppe Halb- und Voll-Idioten baut, auf der ewigen Jagd nach Kohle und Macht, so lange Mist bis der am wenigsten verblödete Typ als Letzter überlebt. Immer wieder sehenswert, seine Filme. Dieser, jedoch, ist etwas ganz spezielles, ein überraschender Blick in den Abgrund des menschlichen Geist. Ich möchte hier nicht verraten worum es genau geht, um denen unter euch, die ihn noch nicht gesehen haben, nicht die wichtigste Pointe zu vermasseln. So viel sei gesagt: Es geht dabei um etwas, womit ihr euch auch schon aus beruflichen Gründen sehr gut auskennen solltet und es geht dabei um das grösste Problem, was Menschen wie "Weisch was?" und Barbéra Maier im Ungang mit meiner Wenigkeit im Wege stand. Der Film heisst "Revolver".

Sagen wir so: Wenn R.E.D. meine Antwort auf Doktor Y's No Country For Old Men, dann ist Revolver meine These dazu.
Viel Spass dabei...



Szene aus "Revolver"



Uprising  ==  Muse
From the Album "Resistance"


Paranoia is in bloom,
The PR, transmissions will resume
They'll try to, push drugs that keep us all dumbed down
And hope that, we will never see the truth around
(So come on)

Another promise, another seed
Another, packaged lie to keep us trapped in greed
And all the, green belts wrapped around our minds
And endless red tape to keep the truth confined
(So come on)

They will not force us
They will stop degrading us
They will not control us
We will be victorious
So come on

Interchanging mind control
Come let the, revolution takes its toll
If you could, flick the switch and open your third eye
You'd see that, we should never be afraid to die
(So come on)

Rise up and take the power back
It's time the, fat cats had a heart attack
You know that, their time's coming to an end
We have to, unify and watch our flag ascend
(So come on)

They will not force us
They will stop degrading us
They will not control us
We will be victorious
So come on

Hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey

They will not force us
They will stop degrading us
They will not control us
We will be victorious
So come on



Dieser Song und das ganze Album "Resistance" der Muse ist übrigens meine Antwort an die junge Praktikantin in der Harten Klinik, die mir zuerst eine CD mir DDR-Schlagern aus den '80 brachte und dann "Black Holes and Revelations" der Muse. Black Holes and Revelations mag es gegeben haben, doch dies war erst der Anfang: Das grosse ganze Bild ist noch lange nicht aufgedeckt worden, und dazu wird es nicht zuletzt durch unsere "Resistance" und unser "Uprising" kommen müssen. Dies ist meine Antwort. Neben dem Ratschlag, sich weniger um das vermeintlich Schlechte in anderen Menschen zu kümmern, als vielmehr um das zweifelsohne Gute bei sich selbst.



Und, dulcis in fundo, die letzte übrigbleibende Wahrheit, die einzige Offenbarung nebst all dem Schein, Schall und Rauch...

Music Don't Die  ==  Apollo 440
From the Album "The Future's What It Used To Be"





Nach dieser guten Musik, die wieder etwas Mut, Hoffnung und Kraft zum Widerstand gespendet hat, möchte ich eine Frage in den Raum stellen: Wie kommt ein Junge, der sich 1970 im Alter von 3 Jahren auf einer Plastik-Ente in Chiasso die Haare schneiden lässt, dazu, Hauptfigur in der heutigen Version eines "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" zu werden? Was muss ich doch für völlig abgedrehte Kommentare zum Besten gegeben haben, in diesem Coiffeur Salon, dass man mich ab diesem Zeitpunkt zuerst unter strikter Beobachtung und dann gänzlich in eine Parallel-Welt hat leben lassen? Wie kam ich überhaupt zu meinem Schicksal, kann mir das bitte jemand verraten? Denn ich, ich konnte mir darauf bis heute keine befriedigende Antwort zurecht schneidern... Ich war einfach zu jung, um das ich mich heute an die Kommentare erinnern könnte, die ich damals über die unendlichen Spiegelungen im Coiffeur-Laden von mir gab. Bestimmt müssen sie viel zu psychedelisch für das Chiasso und die Schweiz von 1970 gewesen sein, bestimmt müssen sie schwer bedrohlich und als den gesellschaftlichen Frieden auf Spiel setzend gewirkt haben, ja so richtig gemein-gefährlich! Und wenn schon ein Kind im zarten Alter von 3 Jahren Aussagen von solcher Sprengkraft zum Besten gibt, dann muss man ihn einfach im Auge behalten denn, wer weiss was dieser Typ dann im Alter von 30 erst für gefährliches Zeugs mit sich in seinem Kopf herumtragen wird...!