October 15, 2010

UBS und magischer Teppich

 
Man wollte nichts unter den Teppich kehren und dies wurde als positives Zeichen wahrgenommen. Nun hat man den Müll genauer angeschaut, jedes Teil identifiziert und ehrlich benennt (egal wie stark die Toxizität ist) und erklärt wie man zu einem solchen fehlerhaften Abfallprodukt gelangen konnte. So weit, so gut. Doch jetzt, im Namen des nächsten Profits, kehrt man nicht alles unter den Teppich, nein, man nimmt den Teppich und legt ihn vor den Augen aller über die Abfälle. Und das soll es gewesen sein!


Siehe auch den Post untern Teppich?


Ein Verfahren gegen die Verantwortlichen würde das Image der Bank schädigen: So eine Scheisse! Ist Verdrängung wirklich die einzige noch mögliche Überlebens-Strategie, für viele Grosskonzerne? Falls ja, wie weit sind wir in Wahrheit noch von Sodoma und Gomorrha entfernt? Es würde nicht dem Image der UBS schädlich sein, es würde eher etwas nutzen. Denn erst dann wären die grossen Werbeausgaben in der Formel 1 irgendwie vertretbar und glaubwürdig. Nun aber wurde dort einfach "Santander" durch "UBS" ersetzt. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Baum... Doch es kann geschehen, dass er dann unter den Teppich rollt. Oder dorthin getreten wird.

Bravo, Kaspar Villiger. Alles nach bester Schule der Kommunikations-Strategie aufarbeitet. Und jetzt, weiter wie nie zuvor? In den USA werden 144 Milliarden Dollar Gehälter und Boni von den größten börsennotierten US-Finanzunternehmen ausgeschüttet. Die meisten haben ihre Schulden beim Staat beglichen und müssen nun niemandem mehr Rechenschaft abgeben. Und so macht man weiter wie eh und je, dieses Jahr gelangen die Boni zu einem neuen Rekord. Wenn der sogenannte "Mensch der Strasse" (also der, der auf der Strasse gelandet ist nachdem die Immobilien-Blase platzte) nicht verarscht wird, dann muss mir mal jemand erklären was ich hier verpasst habe...


Siehe auch die Wirtschafts-Kolumne "Realitätsverlust in USA" auf n-tv.de


In der Zwischenzeit geht die 0% Geld-Politik ihren Weg weiter: Das ziemlich unmoralischste was man sich überhaupt vorstellen kann, besonders wenn aus diesem Geld mehr Geld geschöpft werden kann. Und davon lebt die Finanz-Industrie! Doch diese Geschichte erzähle ich ein ander Mal, nach einem Albtraum über die Finanzwelt...