March 18, 2010

come over here

 
Geschenke... Es ist Brauch, an bestimmten Feiertage unsere Mitmenschen zu beschenken. So verschieden wie die Menschen sind, so sind es auch ihre Geschenke. Ganz zu schweigen von ihren Beweggründe. Die einen Schenken aus lästiger Pflicht, die anderen aus Liebe. Aus Jucks, aus Eigennutzen, aus dem Wunsch Freude zu schenken. Aus dem Wunsch mit dem eigenen sozialen Status zu prahlen, wenn es zum prahlen taugt. Aus Schadenfreude, wenn das Geschenk die nicht erfüllten Sehnsüchte des Beschenkten verraten.

So zum Beispiel die Harte Klinik. Bei Geburtstage, pflegt man dort recht seltsame Praktiken. Ich war seit einer Woche dort, als ich Geburtstag hatte: Nicht gerade die beste Zeit meines Lebens, die da gerade vorbei war... Habe niemandem etwas gesagt, hatte wahrhaftig überhaupt keinen Grund zum Feiern. Was macht der Oberarzt? Bringt mir einen Strauss Blumen — eigentlich eine nette Geste — aber nicht etwa auf das Zimmer wenn ich allein dort bin, nein, in den Raucherraum vor allen Mitpatienten. Und sein Kommentar dazu
So... Jetzt ist es raus!
Also man lässt dem Patienten nicht die Wahl, in der Harten Klinik, ob er seine Mitmenschen über den eigenen Geburtstag informieren möchte oder eher nicht?

Dürfen die das?

Was man bei der Jungen Dame zu bieten hatte, ist noch der viel grössere Hammer. Ich werde darauf zurück kommen...

Und, à propòs Geschenke: Meine Mutter hatte mir ja ein Buch mit optischen Illusionen geschenkt, damals, das kommentiert wurde. Ich habe, als ich im Schönen Schloss war, etwa ein Dutzend Kalender gekauft, in allen Formaten. Mutter fragte mich mal, wozu denn. Ich sagte, ich sei eine Zeitmaschine und die Kalender würden mir helfen, bei dem ganzen Hin und Her in der Zeit, mein Jetzt wieder zu finden.

Da ich inzwischen keinen Rappen im Hosensack habe, hängen an meinen Wänden weiterhin die Kalender von 2009 und ich blättere sie Monat für Monat um, als Tapetenwechsel... Meine Mutter muss Mitleid mit mir gehabt haben, und schenkte mir einen Kalender vom Jahr 2010. Vielleicht hatte sie ja auch Angst, dass ich in der Vergangenheit stecken bleibe? Wer weiss schon...

Jedenfalls, ist dieser Kalender von einem Fotografen, der Natur fotografiert und explizit seine Bilder weder retouchiert noch nachbearbeitet. Natur pur, sozusagen. Dies ist ein ziemlicher Kontrast zu den optischen Täuschungen, nicht wahr?

Und, riesen Zufall, es stellte sich heraus, der Fotograf ist im Parco Nazionale delle Dolomiti gewesen.

Siehe auch die Posts "Verhaftet" und "Fast ein Exodus"

Als man dort hörte, er habe mit Zürich zu tun, war auf einmal die Hölle los, erzählt er. Er gab mir ein Foto, was er dort geschossen hatte. Er sagt, das Eichhörnchen fluchte wie ein Matrose und immer wieder rief er Namen wie NO, Y, Lanze und einige andere...


Die Legende ist Englisch, wegen dem auftraggebendem Verlag. Eigentlich ging das in etwa so
Vieni qua a dirmelo in faccia... e ti faccio un culo tanto!

Ich weiss ja nicht... Würde ich in den Park gehen, wenn ich einer dieser Ärzte wäre? Eher nicht, denke ich. Zumindest nicht ohne Tarnanzug — nicht ohne, sozusagen, einer mehr als guten optischen Täuschung!