March 16, 2009

Wer's kann...

Ab einem bestimmten Zeitpunkt, durften wir uns nicht mehr alleine treffen, die junge Dame und ich, ab dann war immer jemand bei ihr. Zumindest ihre Mitbewohnerin, die genau wie die junge Dame tagsüber Kosmetika verpackte in der Klinik um dann nachts und am Wochenende in der WG zu leben. Oft waren aber noch mehr Menschen dabei. Wenn es die Situation sogar erlaubt hätte, dass wir dazu gekommen wären uns zu unterhalten, bekam die junge Dame einen Anruf von Joe Abfall und hatte dann endlose Gespräche mit ihm, von denen ich jedes Wort der jungen Dame mitbekam und dabei völlig ignoriert wurde. Auf diese Weise hatten wir nicht einmal die reine Zeit um ein etwas tieferes Gespräch führen zu können.

Es würde mich nicht wundern wenn man solche Massnahmen als notwendig sah, weil ich bei all dem Mobbing, all der scheinbaren Ablehnung der jungen Dame, all den Andeutungen zu diesem Thema (von meinen Mitpatienten aber sogar auch von meiner Therapeutin) keine grossen Gefühlsausbrüche gezeigt hatte. Bei all den Demütigungen und all dem Spott, schien ich den Ärzten zu unberührt zu bleiben, zu passiv und „stumm einsteckend“. Vielleicht zweifelte man und fragte sich, ob die junge Dame mir doch nicht das ganze Spiel erklärt und mich darauf vorbereitet hatte. Wahrscheinlich ging man inzwischen davon aus, dass sie – entgegen jeder Abmachung und entgegen all ihrer Versicherungen nur das gesagt und getan zu haben, was man ihr vorgegeben hatte – mir auch „verbotene“ Informationen gab, von mal zu mal.

Ich kann an dieser Stelle nur bestätigen, dass mir die junge Dame rein gar nichts gesagt hat. Es ging soweit, dass ich sie fragte ob die „Therapie“ endlich vorüber sei oder ob ich noch mit einer Steigerung rechnen musste. Ich fragte sie, ob sie mich noch oft hätte verletzen müssen oder ob ich mich entspannen könne, inzwischen. Denn, meiner Meinung nach, seien die Ereignisse schon sehr sehr verletzend gewesen. Es sei verdammt hart für mich gewesen! Ihre Antwort
HART ABER HERZLICH

Als wir dieses Gespräch hatten, war noch gar nichts von dem passiert, was ich hier gerade am erzählen bin. Die Versetzung zurück auf die Akut-Station war noch unter fernen Liefen und für mich auf keinster Weise zu erahnen.

Also entschied man sich, die junge Dame stets zu begleiten und so zu überprüfen, was zwischen uns kommuniziert wurde. Wie immer machte man aus einer Notwendigkeit eine Möglichkeit, und nützte die so entstandene Situation um mich zusätzlich zu verwirren und zu verunsichern. So entstand auch die Idee mit der anscheinenden Mitpatientin die sich in der Cafeteria penetrant in unser Gespräch eingemischt hatte, die sich dann als Mitarbeiterin der Klinik, für die Post-Verteilung verantwortlich, entpuppen sollte.

Und man nutzte die Chance um mir das Gefühl zu geben, entweder die Klinik oder die junge Dame (oder beide) hätten inzwischen Angst mich alleine mit ihr zu lassen. Man wollte mir das Gefühlt geben, als Gefahr und Bedrohung wahrgenommen zu werden.

Unter anderem, wollte man durch die „Kontrolle“ sicherstellen, die junge Dame habe mir Andeutungen betreffend einen Umzug gemacht, sie sprach nämlich von einem neuen Standort des Ambulatoriums wo man sie nachbetreute. Sie hatte mir das so zu verstehen gegeben, wie man es macht für ein Geheimnis, für eine Info die unter der Nase anderer Menschen ausgetauscht wird aber nicht von diesen verstanden werden darf. Genau die Art von Kommunikation in der die junge Dame eine absolute Meisterin ist und ich ein würdiger Schüler. Und genau diese Art der Kommunikation wollte die Klinik ausnützen und so benützen, dass es zu Missverständnisse und, schlussendlich, Zank und Streit hätte führen sollen.

Denn, wenn die junge Dame von einem neuen Standort redete, musste es natürlich um etwas für mich Relevantes gehen, und nicht um ihre Nachtbetreuung. Später hätte ich davon ausgehen sollen, sie sprach damals entweder
  • von ihrem eigenen Umzug in eine andere Wohnung, die ich nicht kannte

    oder

  • von meinem eigenen „Umzug“ von der Psychotherapie- auf die Akut-Station

Genau dies war das Ziel der Klinik: Ich sollte der jungen Dame Vorwürfe machen, betreffend meiner Versetzung auf die Akut-Station mit Verdacht auf psychotische Episode. Ich sollte ihr vorwerfen davon gewusst zu haben, dies der Klinik vorgeschlagen zu haben, dies gewünscht zu haben, dies mitgetragen zu haben – wie sie ja zuvor auch schon bei Joe Abfall aktiv die Einlieferung mitorganisiert hatte. Hauptsache, es hätte zu Streit und Misstrauen, zu Zank und Vertrauensbruch geführt. Ziel war ganz einfach, unsere Beziehung zu sabotieren. Und zwar auf eine Art und Weise, die sie von Innen kaputt gemacht hätte, die sie für zumindest einen von uns beiden als untragbar hätte erscheinen lassen. Ziel war es, dass wir beide uns diese Beziehung nicht mehr gewünscht hätten.

Um dieses Ziel zu erreichen, wollte man mich dazu bringen, die junge Dame anzugreifen, auf sie wütend zu werden und auf sie los zu gehen. Schliesslich hatte man dies auch so „geprobt“, zuvor. Schliesslich hatte ich auch einen Abend lang die junge Dame telefonisch belästigt. Schliesslich hatte ich – bei der „Generalprobe“, bei der Übung der Ärzte um mich „besser kennen zu lernen“ – die junge Dame angegriffen und ihr gesagt „Das ist ja Kindergarten!“ Schliesslich hatte sich dieser Testlauf ganz nach Wunsch der Klinik abgespielt. Dies kann auch Herr „Della Clotilde“ bestätigen, ein Pfleger vom Nachtdienst, auf der Psychotherapie-Station. Mit ihm und mit Vorwürfe meiner Therapeutin war der Testlauf geendet, nachdem ich zuerst mit der jungen Dame und dann mit Herrn Della Clotilde Streit hatte.

Von diesem Testlauf und von meinen Begegnungen mit Herrn Della Clotilde erzähle ich in einem anderen Post. Bald, sehr bald.


Hier möchte ich nur noch bemerken wie die Klinik genau unsere Fähigkeit unterschwellig zu kommunizieren, implizite Botschaften auszutauschen, nicht einzig an die verbalen Ebene gebunden zu sein, ausnützen und sabotieren wollte.

Meine Therapeutin, Wochen zuvor
LET IT SHINE, ich möchte Sie auf einige Dinge aufmerksam machen, die ich als sehr wichtig empfinde.
  • Auf diese Art und Weise kommunizieren zu können ist zwar sehr schön, doch es besteht ein grosses Risiko, so aneinander vorbei zu reden. Es kann dann sehr schnell geschehen, dass man sich missversteht und dass dies irgendwann zu einem grösseren Problem werden kann.

  • Sie sagen, Sie wünschen „normal“ mit der jungen Dame kommunizieren zu können weil diese, Ihrer Meinung nach, nicht offen über ihre Gefühle redet. Oder sogar nicht reden darf. Ihnen ist schon bewusst, dass niemand hier in der Klinik der jungen Dame irgendwelche Vorschriften macht, sondern sie höchstens begleitet und unterstützt, sie beratet und ihr Ratschläge gibt, wo die junge Dame auch Ratschläge wünscht?

  • Ich möchte Ihnen auf keinen Fall Ihr ganzes Elan und die Energien nehmen, die Sie gerade zur Zeit haben. Es wäre sogar sehr sehr schade, wenn Sie diese Energie und diese Kraft verlieren würden. Dennoch könnte es sein, dass Sie Ihr jetziges Tempo nicht lange halten können. Und, vor Allem, versteifen Sie sich bitte nicht auf Dinge, die in 6 oder 8 Wochen schon völlig anders aussehen könnten!!

In dieser Reihenfolge und während ein und demselben Gespräch hat mir meine Therapeutin solch „therapeutisch höchst wertvolle Ratschläge“ gegeben. Ich kann mir also in etwa ausdenken, wie die Beratung der jungen Dame durch die Klinik ausgesehen haben muss...

Das mit der Kommunikation, wer das kann, der kann das halt.