Status ⇒ ⇒ WORK IN PROGRESS
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Um ein Nachvollziehen überhaupt einigermassen zu ermöglichen, braucht es einige Infos über die verschiedensten Dinge. Ich selbst muss mich anstrengen und versuchen in meinen Erinnerungen Ereignisse ans Licht des Bewusstseins zu bringen, die lange Zeit im Fächlein "Miscellaneous" vergraben waren. Einige wurden dorthin verdrängt, andere kamen dorthin mit dem Vermerk "Komplex - Zeitaufwändige Verarbeitung", auch der sogenannte "Zufall" versorgte dort dies und jenes...
Mich damit zu beschäftigen weckt Abwehr in mich, der Alarm "Schmerz" läutet wenn ich nur in der Nähe von diesem Fach gelange, aus Zufall. Also blieb er über Jahre geschlossen, vergessen und gleichzeitig vermieden. Die lähmende Angst befürchtet gröbere und nicht einzuschätzende Schäden, die einem fraglichen Nutzen gegenüber stehen.
Mein eigenes Pandora-Superfrachtschiff...
Das folgende Erlebnis habe ich meiner Therapeutin mitgeteilt, bevor ich abgeschossen wurde. Es ist einer der Schlüssel zu ein erfülltes Leben, Schlüssel der zu 2 Schlössern passt... Das eine führt zu Überwältigung, Verinnerlichung, Verarbeitung, Verwandlung in wertvoller Lebenserfahrung. Jedoch könnte ich auch auf den Pfad gelangen, der erst über grosse Umwege zum selben Ziel führt. Umwege die eventuell das Ziel unerreichbar machen.
Zusammen mit meinem Therapeuten habe ich einmal erlebt, wie das Fach aufging und mich völlig überwältigte. Innert Sekunden war ich den Naturgewalten völlig ausgeliefert. Ohne Vorwarnung stand ich völlig hilfslos da.
And as I walked along,
the supposed golden path,
I was trembling with fear,
oh the lions and wizards yet to come.
I seen in the distance,
silver mountains rising high in the clouds
and a voice from above did wisper,
some shining answer from the moon.
Please forgive me,
I never meant to hurt you.
Siehe auch den hier verlinkten Post "Goldener Pfad"
Bild von Isabel Saij
⇒ ⇒ Meine Lieben oben, ich unten
Im Haus der Eltern meiner Freundin, mehr als 20 Jahre ist es her, mit der Frau die ich liebte und die mich liebte, mit eingen Freunden von mir, nach einem Nachmittag zwischen Swimming Pool, Sonnenbaden, Sauna und guter, freundlicher Stimmung. Eigentlich Traum-Umstände. Eigentlich ein Tag, so gut wie man ihn sich auch nur wünschen kann... Das Abendessen, am grossen Tisch, endet für mich in Tränen unter dem grossen, hölzernen Esstisch. Ich unten, meine Freunde ratlos oben, meine Freundin hin und her zwischen über dem Tisch und unter dem Tisch.
Sowas gelangt ganz ganz tief unter die Haut. Irgendwann hast du es in den Knochen und wirst es nicht mehr los. Es ist da, es gehört jetzt zu dir und du nimmst es überall mit. Es lebt nun mit dir, unzertrennlich und unverwüstbar.
Ich berichtete von diesem Vorfall meiner Therapeutin in der Klinik. Sie fragte "Wieso, denn? Was glauben Sie, was der Grund gewesen ist?" Nach meinem Schweigen, wieder sie "Zu schön, um es ertragen zu können?" Diese Betrachtungsweise gefiel mir sehr, weil ich zum ersten Mal überhaupt eine mögliche Übersetzung dieser Zeichen hatte... Vielleicht könnte ich damit etwas anfangen, vielleicht könnte ich einmal eine nützliche Erkenntnis ziehen."Und heute gehen Sie davon aus, sowas ertragen zu können?"
Ja. Ich ging nun auf jeden Fall davon aus.
1’000 ‰
Nun ja: Für die Therapeutin war das Thema erledigt. Ich habe ja nicht erwartet, dass sie mit mir herausfindet wieso dies damals passieren konnte. Aber vielleicht den Aspekt unter die Lupe zu nehmen, wie ich seit dann mit der Angst gelebt hatte, dies könnte jederzeit wieder passieren. Ich meine, Tausend Mal habe ich auch erwähnt, dass ich nach dieser Beziehung nie mehr eine hatte, die ich als tief empfundene Liebe bezeichnen könnte. Anzuschauen wäre doch gewesen, dass ich Liebe niemals mehr zugelassen hätte, wäre sie mir über den Weg geloffen.
Wieso? Weil sie mich verlassen hatte. Und diese eine Frau ist meine grosse Liebe gewesen, die einzige bevor ich die junge Dame kennenlernte. Mehr als 20 Jahre lang konnte ich mir nicht mehr trauen: Wenn ich beim Essen mit wen ich Liebe und von wem ich geliebt werde unter den Tisch lande, dann heisst es doch dass ich nicht in der Lage bin eine normale, stabile Beziehung zu leben, die mich glücklich macht. Nein! Ich, ich muss weinend untertauchen!!! Also, wozu wieder grosse Liebe? Niemals! Es macht mich und die geliebte eh nur Unglücklich...
Dies wäre doch vielleicht ein Thema gewesen, oder etwa nicht? Aber der Therapeutin schien dies überhaupt nicht zu interessieren. Nicht einmal eine solch tiefe Veränderung, wie sie in mir geschehen war, im Zeitraum einiger wenigen Wochen, die diese Angst, diesen Damokles-Schwert, in Luft aufgelöst hatte. Nicht einmal die Erlösung aus einer solch gravierenden gefühlsmässigen Fehlentwicklung interessierte irgend einen Schwein, in der Klinik.
Heute weiss ich, ich bin Borderliner. Schon nur diese Info wäre sehr wertvoll für mich gewesen. Denn, mit dieser Erkenntnis, gelingt es mir nun einiges zu verstehen und einzuordnen. Sie hilft mir, bestimmte Dinge gelassener zu nehmen, sie hilft mir keine Angst mehr von gewissen Gemühtsschwankungen zu haben, wo ich früher doch immer den Gedanken auf meine Schultern mitschleppte, ich könne jederzeit wieder unter irgend einen Tisch landen. So, zum Beispiel, und auf viele verschiedene anderen Arten, hätte mir die Klinik sehr helfen können, extrem wertvolles mit auf den Weg geben. Doch nein... Sie waren gelangweilt, in der Klinik... Sie mussten mich mobben! Auf dem Niveau von... Ach, lassen wir's.
Dennoch (schon damals, als ich gemobbt wurde): Ich war erlöst! Ich bin mir plötzlich nicht mehr im Wege gestanden, ich konnte nun wieder lieben und geliebt werden, ich konnte mich und meine Partnerin glücklich werden lassen, ohne es zu sabotieren!!! Und dieses Geschenk habe ich von der Begegnung mit der jungen Dame erhalten... Dieses, und viele viele mehr. Einfach so... Blop!
⇒ ⇒ Die Heirat
Unter diesen Voraussetzungen habe ich meine Ehefrau kennengelernt. Für mich eine Vernunft's Beziehung, irgendwie... Ein Weg zu einer Familie, ein geordnetes Leben, Stabilität... Oder so.
Und meine Ehefrau? Ich weiss nicht genau... Habe in der Klinik wiederholt gesagt, dass wenn sie eine solche Beziehung mitgemacht hat, 9 Jahre lang, musste sie ja auch eine "Ecke weg haben"! Irgendwie musste ja auch sie den Nutzen als wichtiger bewerten, wenn mit Liebe, Leidenschaft, Zweisamkeit, Austausch, Gemeinsamkeiten gegenüber gestellt. In diesem Kontext kam es dann zur Heirat, 4 Jahre nachdem wir uns kennengelernt hatten. Die Heirat sollte auch ermöglichen, endlich den Sohn in Brasilien wieder mit seiner Mutter zusammen zu bringen. Wir haben am 24. Dezember geheiratet. Während wir darau warteten, standesamtlich getraut zu werden, schaute mich meine Ehefrau an und sagte "Wenn du es dir jetzt noch zu sehr überlegst, änderst du noch in letzter Sekunde deine Meinung!" Sie hatte es damals lächelnd gesagt, als Witz... Doch, um überhaupt auf so einen Witz zu kommen, auf einen solchen Gedanken zu stossen, 10 Minuten vor der Zeremonie, musste doch zweifelsohne was in der Luft gelegt haben, schon damals.