November 11, 2009

Streit in der Familie

Hey, ihr Flachvi...r, you crazy little bastards, ich muss euch etwas erzählen. Hatte ein klein wenig Stress mit meiner Mutter und möchte, dass ihr darüber Bescheid wisst, weil es ein zusätzlicher Grund ist, weshalb ich nicht Ruhe geben werde. Das ging so... Ich erzählte ihr, dass ich eine Antwort von der Ombudsstelle erhalten hatte und ich erzählte ihr von meiner Enttäuschung. Ich sprach zum ersten Mal darüber, dass ich einen Versuch gemacht hatte, Anzeige gegen Doktor Y und gegen die Harte Klinik einzureichen. Ich erzählte, wie man mich skrupellos mit Benzos vollgepumpt hatte, in der Villa am Hönggerberg.

Dann kamen wir drauf, was nun geschehen würde. Ich sagte, ich müsse eindeutig nach neue Wege suchen, um mein Recht geltend zu machen. Meine Mutter äusserte sich so, wie sich viele Mütter dann äussern, wenn sie sich um ihren Nachwuchs sorgen. Ihre erste Reaktion war die, mir ihre Bedenken mitzuteilen, betreffend mein Handeln in unmittelbarer Zukunft. Sie sagte, sie habe Angst, dass ich mich strafbar machen könnte. "Ich befürchte, dass du dich - in deiner Rage - zu etwas hinreissen lässt was dir schaden könnte. Ich möchte nicht, dass du dann eine Anzeige am Hals hast, zum Beispiel wegen Verleumdung."

Die Beziehung zu meiner Mutter hat sich konstant gebessert, während dem letzten Jahr. Es geling mir immer besser, mich offen mit ihr auszutauschen, ihr immer weniger zu verheimlichen, sie auch an das Hässliche in meinem Leben teilhaben zu lassen. Wir haben es geschafft, auch in für mich akute Situationen, reden zu können. Meine Bedenken, sie unnötigerweise in Angst und Kummer zu versetzten, Bedenken die mich früher davon abhielten offen mit ihr zu reden, waren Schritt für Schritt verschwunden.

Nach dieser tragischen Nacht, als wir Stunden am Telefon verbrachten während ich gerade im Vollrausch war, hatte ich zuerst einmal rein gar nichts mehr erzählt: Was vorgefallen war belastete mich extrem. Als ich dann einige andere Male mit ihr Gespräche hatte, mitten in der Nacht, und es mir aber gelungen war das Telefonat auf eine Weise zu beenden die mir die Hoffnung gab, sie würde jetzt nicht an Verzweiflung und Ohnmacht ersticken sondern sie hätte mitbekommen, dass ich - gerade auch dank unser Gespräch - wieder Fuss gefasst hatte, wurde Kommunikation zwischen uns möglich. Immer mehr, immer ehrlicher.

Nun, als kürzlich ihre spontane Reaktion auf meine Äusserungen Bedenken waren, Bedenken bezüglich Rationalität und Folgeschäden meines Handelns, ist mir von einer Sekunde auf die Andere der Kragen geplatzt. Ich wurde wütend und habe sie angeschrien, sie solle lieber die Klappe halten als mich fertig zu machen.

Dies, Lanzy Proffy und Dokty, soll euch auch in Rechnung gestellt werden, wenn's nach mir ginge!

Meine Mutter war sichtlich schwer betroffen und suchte das Gespräch zu mir, der jegliche Konversation abblockte. Sie versuchte mir klar zu machen, dass sie niemals etwas tun wolle was mich verletzen könnte. Sie versuchte sich zu rechtfertigten und sagte, sie gehöre halt nicht zu den Menschen, die auf die Barrikade gehen. Und während sie versuchte eine Brücke zu schlagen, machte mich jeder Satz noch wütender. Ich sagte, ich hätte etwas mehr Unterstützung von ihr erwartet. Und zwar auf eine grundsätzliche Art und Weise. Ich sagte ihr, wenn man bestimmte moralische Standpunkte vertrete und für wichtig halte, müsse ein Jeder von uns seine Moral auch umsetzen.


Denn, für mich, für mein Empfinden, haben das Suchen nach meinem Recht, nach meiner Würde und der Integrität meiner Person absolut und rein gar nichts mit "Auf die Barrikade gehen" zu tun! Vielleicht möchte es jemand so auslegen, doch es ist Meilen weit von der Wahrheit entfernt...

Mit meiner Mutter habe ich natürlich wieder Frieden geschlossen. Mit euch, you crazy little bastards, ihr kleine Stückchen Wahn, habe ich noch gar nicht richtig begonnen zu streiten. Das kommt noch! Wartet's ab...!