February 14, 2009

Himmlische Hochzeit

Und nun möchte ich diesen heutigen Feiertag aus einer anderen Perspektive betrachten und wiedergeben, und zwar aus der Sicht der Konfrontation mit den Ärzten. Konfrontation die - nota bene - niemals und nicht im Geringsten von mir gewollt war. Und dies ist auch schon der grösste Vorwurf, den ich dieser Sippe mache: Eine Kantonale Psychiatriesche Institution, in der ich mich freiwillig durch meinen Hausarzt einweisen lasse, ist der absolut letzte Ort auf Erden von dem ich je erwartet hätte, ich werde in eine Lage gebracht, in der ich Liebe als Waffe muss benützen.

Wie ich im Post voran an die junge Dame geschrieben habe, ist Liebe eine der Waffen die ich als Sinnvoll erarchte, um viele Probleme unserer Menschheit anzugehen, zusammen natürlich mit anderen Waffen. Waffen wie Bildung, Gleichberechtigung, Solidarität, usw. Nun, dass diese Einstellungen zum Leben, Weltanschauungen, Grundprizipien, überhaupt erst zu einer Waffe werden müssen, ist schon tragisch genug. "Waffen" in einer Feindseligen Welt, in der offensichtliche oder unterschwellige Gewalt gang und gäbe ist, inzwischen. Es sind friedfertige Werkzeuge die dadurch zu Waffen werden, weil sie als einzige nicht gewalttätige Antwort auf Attacken eingesetzt werden. Und da diese Art von Antwort immer siegreich sein wird, schlussendlich, kann sie als Waffe bezeichnet werden.

Beim Eintritt in die Klinik, hatte ich die fatal falsche Vorstellung, einen der wenigen Orte in unserer Gesellschaft zu betreten, an denen ich mich selbst sein durfte, ohne wenn und aber, ohne Verstellungen, ohne Schutzmechanismen, ohne Geheimnisse. Denn ich ging davon aus, dass ich dort hingehe um wieder zu mir zu finden, um den Raum und die Zeit zu bekommen die ich benötige um all das ablegen zu können, was ich mit der Zeit angelernt habe und wodurch ich aber von meinem wahren Weg gebracht wurde. Dies war meine naive Vorstellung. Doch es sollte anders kommen, im Guten wie im Schlechten.

Ich sollte viel mehr erreichen, wiederfinden und entdecken als ich mir je erträumt hätte. Ich sollte so weit kommen, dass plötzlich die Voraussetzungen für ein Leben in Fülle gegeben waren, ein Leben wie es sich unser Herr für uns wünscht, vielleicht...
Doch ich sollte auch gezwungen werden, Liebe als Waffe einzusetzen. Anstatt die Liebe zu finden und Gott dafür zu danken, sollte ich die Liebe finden und gerade dies vorgeworfen bekommen, immer und immer wieder. Bis hin zur offenen Konfrontation. "Offenen" nicht wirklich, denn ich sitze hier und schreibe ins www, ohne dass bis jetzt irgendwas geschehen sei, ohne dass irgendeiner dieser Wahnärzte je auch nur zu einer Stellungnahme gezwungen wurde.

Dafür wurde ich gezwungen, die Liebe als Waffe zu nützen. Zu meinem eigenen Schutz, um nicht an der für mich unfassbaren Vorgehensweise der Ärzte unterzugehen.

Liebe...
Valentinstag...

Mal sehen... Wikipedia sagt
Valentinstag
Der Valentinstag (am 14. Februar des Jahres) gilt in einigen Ländern als Tag der Liebenden. Der Name des Tages wird heute zumeist auf die Sage des Bischofs Valentin von Terni zurückgeführt. Der religiöse, in der kirchlichen Liturgie wurzelnde Ursprung des Feiertages besteht darin, dass am 14. Februar in manchen Kirchen die Ankunft Jesu als himmlischer Bräutigam zur Himmlischen Hochzeit gefeiert wurde.

An Popularität gewann der Valentinstag durch den Handel mit Blumen, besonders jedoch durch die umfangreiche Werbung der Floristen. Der Tag wird mit traditionellem Brauch vermischt, ähnlich dem in den 1990er Jahren populär gewordenen und über die USA aus Irland importierten Halloween.

Brauchtum
Die Popularität des Datums im angelsächsischen Bereich beruht auf einem Gedicht des englischen Schriftstellers Geoffrey Chaucer, „Parlament der Vögel“ (Parlement of Foul(e/y)s), das 1383 vermutlich aus Anlass einer Valentinsfeier am Hof Königs Richard II. fertig gestellt und erstmals öffentlich vorgetragen wurde. In dem Gedicht von Chaucer wird dargestellt, wie sich die Vögel zu eben diesem Feiertag um die Göttin Natur versammeln, damit ein jeder einen Partner finde.

Seit dem 15. Jahrhundert werden in England Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Die Verbindung mit Blumengeschenken könnte auf die Gattin des Dichters Samuel Pepys zurückgehen, die 1667 mit einem Blumenstrauß auf Pepys' Liebesbrief reagierte. Von da an wurde die Verbindung von Brief und Blumen in der noblen britischen Gesellschaft nachgeahmt.

[...]

In Finnland wird der Valentinstag als „Freundschaftstag“ gefeiert, an dem man − meist anonym − denen, die man sympathisch findet, Karten schickt oder kleine Geschenke übermittelt. Dieser „Freundschaftstag“ ist gegenüber dem angelsächsischen oder kontinentaleuropäischen „Valentinstag“ deutlich enterotisiert.

In westslawischen und sorbischen Gebieten Ostdeutschlands fällt in die Zeit um den Valentinstag das Fest der so genannten Vogelhochzeit. Dazu gehört das Volkslied „Die Vogelhochzeit“ („Ein Vogel wollte Hochzeit halten …“)

Die Legende
Die Tradition des Valentinstags wird heute zumeist auf die Legende von Bischof Valentin von Terni zurückgeführt, der als christlicher Märtyrer starb. Mehrere Orte in Deutschland behaupten die Gebeine als Reliquien zu verwahren, wie zum Beispiel die bayerische Stadt Krumbach, Landkreis Günzburg. Auch in der Kirche Santa Maria in Cosmedin in Rom werden die angeblichen Reliquien ausgestellt.

Valentin war im dritten Jahrhundert nach Christus der Bischof der italienischen Stadt Terni (damals Interamna). Er hatte laut dieser Sage einige Verliebte christlich getraut, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichen Befehl unverheiratet bleiben mussten. Zudem hat er der Sage nach den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, haben der Überlieferung nach unter einem guten Stern gestanden. Auf Befehl des Kaisers Claudius II. wurde er am 15. Februar 269 wegen seines christlichen Glaubens enthauptet.[1]

Eine Legende bezieht den Todestag Valentins auf das römische Fest Lupercalia, das auf den 15. Februar fiel. Es war der Feiertag der röm. Göttin Juno (gr.: Hera), der Frau des Jupiter (gr.: Zeus) und Schutzpatronin der Ehe. Junge Mädchen gingen an diesem hohen Festtag in den Juno-Tempel, um sich ein Liebesorakel für die richtige Partnerwahl zu holen.

Junge Männer aus dem einfachen Volk zogen an diesem Tag Lose, auf denen die Namen der noch ledigen Frauen standen. Die so gelosten Pärchen gingen miteinander aus und manche sollen sich so ineinander verliebt haben.

[...]
Hier ist die Seite von Wikipedia verlinkt.

Interessant: Wieder einmal sind Vögel mit im Spiel...

Am Valentinstag vor einem Jahr hatten die Ärzte der Harten Klinik 2 Patienten, die glücklich waren. Wirklich glücklich... Inmitten ihrer Misere, inmitten grösster Schicksalsschläge, hatten sie einen tieferen Sinn gefunden, eine tiefere Zuversicht, welche es beiden ermöglichen sollte, fast von heute auf morgen, eine grosse Veränderung in ihr Leben zu vollziehen. Ein Veränderung fürs Bessere. Dieser Tag hätte nahtlos der Beginn einer himmlischen Hochzeit sein können, der Hochzeit zweier Seelenverwandte mit einer Bejaung des Lebens. Also eine gesegnete Begegnung. Eine gesegnete Hochzeit...

Aus irgendeinem - mir bis heute unbekannten - Grund, setzten sich die Ärzte in den Kopf, diese Begegnung hatte nicht zu sein. Aus irgendeinem Grund, entschieden sie schon sehr sehr früh (schon vor dem Valentinstag), die 2 zu trennen, auf welche Art auch immer. Sie vergassen, blöderweise, diese ihre Pläne den 2 mitzuteilen...

Und nun erzähle ich euch Wahnärtzen wie ich die Begegnung dank euch erlebt habe. Nicht die echte Begegnung, was die junge Dame und ich uns schenken konnten und wie das geschehen ist (das bleibt weiterhin unsere Sache, obwohl sie so lieb gewesen ist und euch alles erzählt hat, von mir werdet ihr es nicht hören, bestimmt nicht jetzt). Nein, ich erzähle euch was ihr draus gemacht habt. Und wenn man einen Menschen an der grösse seiner Taten messen kann, dann lasst euch mal die Masse nehmen... Und wenn ihr alles versucht habt damit ich mich meiner Gefühle schämen würde (wirklich alles), freue ich mich darauf zu sehen, wer sich am Ende dieser Geschichte schämen wird. Eines kann ich vorab nehmen: Ich werde es nicht sein! Und die junge Dame noch viel weniger! Also, viel Spass beim nachlesen, was euer Wahn ist... Es wird eine lange Geschichte...


Präambel
Eine Gesichte die ich am Valentinstag aus der Wohnung aus erzähle, wo meine Noch-Ehefrau lebt.

Die Frau die mir, vor ihrem Sohn sagte, Liebe sei nichts als eine Reihe von Momenten im Leben, die so verschwinden wie sie gekommen sind.

Die Frau die es gerade noch irgendwie schaffte, beim ersten Besuch den ich zu Hause machte währen dem Aufenthalt in der Klinik, mir Hallo zu sagen, als ich in die Wohnung trat, bevor sie mich erbarmungslos stressen sollte, bezüglich SFr. 200.-- die irgendwie irgendwo irgendwann... Dabei habe ich ziemlich alle Kosten des alltäglichen Lebens übernommen, seit Jahren. Doch diese lächerliche paar Franken waren Grund genug um mir keine Entspannung zu gönnen, nicht einmal jetzt wo ich doch endlich etwas gegen die Sucht machte, die sie später als ihre Hölle beschreiben sollte.

Die Frau die mich vor versammelter Mannschaft auf's Gröbste attackierte, als sie mit Sohn, Schwestern und dessen Kindern zu Besuch in die Klinik kam, und ich nicht gerade und auf der Stelle auffindbar war. Eine Schwester, die ich seit vielleicht 5 Jahren nicht mehr gesehen hatte, kam nicht dazu mich zu begrüssen, weil meine Ehefrau mit mir am streiten war. Es sollten die Schwestern sein, die sie zurechtwiesen, bei dieser Gelegenheit.

Die Frau die mir vor kurzem sagte, es sei ihr grösster Fehler gewesen, mich zu heiraten. Dabei sind wir 4 Jahre zusammen gewesen, vor der Heirat.

Die Frau die mir noch während dem Klinik-Aufenthalt vorwerfen sollte, ich habe ihr niemals irgendwas geschenkt. Immer wieder hörte ich in den letzten Jahren, wie auch der Sohn, dass ich ihr nicht einmal eine Unterhose geschenkt habe.

Die Frau die angeblich schon alles Menschenmögliche versucht hatte, um mich bei der Heilung von meiner Drogensucht zu unterstützen... Ihre Hilfe sah in etwa so aus: Sie rief, ohne Vorzeichen, ohne Vorgeschichte, meine Mutter um 3 Uhr in der Früh an und sagte ihr, sie wisse nicht mehr was tun, mit mir. Meine Mutter solle sich um mich kümmern. Nach diesem Anruf, hat sie niemals mehr den Dialog zu meiner Mutter gesucht. Sie hatte einfach das Packet ausgeliefert... Ende.

Wie viele Streite gab's am Telefon, während ich in der Klinik war und wir zu Hause überhaupt keine akute Probleme hatten? Wie oft brachte sie mich dazu, laut zu werden? Wo ich zuvor wochenlang handlungsunfähig auf der Couch verbracht hatte, ohne dass sie zu mir mehr als ein paar Worte pro Tag wendete? Und diese Worte waren, zu 99%, irgendein Vorwurf für irgendeine absurde Angelegenheit, einfach nur um mich zu stressen.


Zwischenbemerkung
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Aus diesem Abschnitt "Präambel" habe ich, sehr kurze Zeit nach der 1. Online-Stellung, verschiedene Absätze wieder entfernt. Der Grund ist folgender: Es ist 100% gegen meine Einstellung, mein Wesen, meine Prinzipien, Vorwürfe an die Adresse meiner Ehefrau an Dritte, nicht Beteiligten, weiterzugeben. Ich habe mich immer dagegen gewehrt, Episoden die zu Beschuldigungen und Vorwürfe führen, zu erzählen. Und immer wieder hatte ich der Therapeutin und jeglichen Pflegern gesagt, dass ich keine Vorwürfe und Beschuldigungen gegenüber meiner Ehefrau austragen möchte, immer und immer wieder hatte ich betont, dass ich keinen Groll und keine Rache wolle oder suche. Immer wieder sagte ich, ich stehe zu dem was ich getan habe, ich sei diese Beziehung bewusst eingegangen und habe bewusst das gegeben, was ich gegeben habe - auf den verschiedensten Ebenen. Ich habe bewusst Dinge gemacht wofür man mich - im Nachhinein - für Blöd, Naiv, Blauäugig, Beklöpf erklären konnte. Ich habe alles im Bewusstsein gemacht, dass es - rein materiell - ganz einfach einen Reinfall hätte geben können. Ich habe es getan, in der Annahme das Ganze könne für alle Beteiligten aufgehen (Win-Win Situation) oder ich könnte wie ein gerüpftes Huhn dastehen. Ich habe es getan und wollte, nun wo eine Trennung unumgänglich geworden war, keinen Rosenkrieg beginnen und keinen Streit über Materielles anzetteln.

Wenn ich nun doch einige wüste Sachen aus dem Familienleben erzähle, ist es einzig um das Ausmass der Fehler seitens der Ärzte zu schildern versuchen.

Ich werde in einigen Posts weitere Episoden bringen, doch in anderer Form.
Es sind eh noch verschiedene Themen, die ich aufgreifen werde, wie unter Anderem
  • "nicht eingreifende Beobachtung"
  • von der Klinik gewünschte Nachbetreuung
  • Unzumutbarkeit und Grausamkeit gegenüber meinen Lieben und Bekannten
  • positive Psychologie
Und dies ist schon wieder was, was ich den Ärzten nicht verzeihen kann. Um die Sache verarbeiten zu können, komm ich praktisch nicht drum herum, schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit zu waschen!
Weiter mit dem Familien-Ghetto...


Präambel
Das Klima zu Hause war, in den letzten Monaten vor Eintritt in die Klinik, ein Klima der allgemeinen Verachtung, mir gegenüber. Es gehörte inzwischen zum sozialen Alltag, sich über mich zu beschweren, hinter meinem Rücken. Beschweren, verarchten, beschuldigen... Dass die Beziehung zu meinem Sohn nicht irreparable kaputt ging, damals, ist einzig und allein auf die Tatsache zurückzuführen, dass er alt genug war um selber zu spüren, dass sein Herz im irgendwo was anderes sagte als das was er tagtäglich von Familienangehörige präsentiert bekam.

Während meine Ehefrau bis heute behauptet, aus ihrem Mund sei nie ein schlechtes Wort über mich gekommen, war ich (als Problem) täglicher Gesprächstoff in der Familie. Bis heute behauptet sie, niemals über meinem Drogenkonsum mit wem auch immer in der Familie gesprochen zu haben. Doch alle sprachen darüber, alle wussten Bescheid.

Während der Sohn eine Zeit lang in Genf hospitalisiert war, hatten wir eine Wohnung zu Verfügung. Während den Monaten in Genf habe ich niemals die Mutter meiner Ehefrau getroffen, oder ihr Bruder. Doch, sobald ich für einige Tage nach Zürich kam, waren sie alle heimlich still und leise auf Besuch in Genf.

In der Klinik habe ich diese Geschichten nie erzählt. Doch ich wurde müde zu wiederholen, dass ich meiner Ehefrau inzwischen ziemlich alles zutrauen würde. Eiskalter Kontaktabbruch and geplante Rache hätten mich genau so wenig überrascht wie Terror NonStop, ab dem Zeitpunkt des Trennungsgesprächs. Ich hatte xMal gewarnt, dass meine Frau höchst wahrscheinlich zurückgeschlagen hätte, wenn ich die Trennung wollte. Und zwar auf eine recht unschöne und dem Sohn auf keinem Fall zumutbare Art. Doch auf welche Art, konnte ich nicht sagen. Alles wäre möglich gewesen, nichts mehr hätte mich inzwischen überraschen können. Dies habe ich in der Klinik wiederholt und wiederholt und wiederholt...

Wie oft habe ich wiederholt, dass der Sohn aus dieser ganzen Geschichte gelassen werden sollte? Wie oft habe ich wiederholt, dass sich meine Ehefrau kein Bisschen drum kümmert, die Konflikte dann auszutragen, wenn der Sohn nicht anwesend war? Im Gegenteil: Sie suchte oft den Streit genau dann, wann der Sohn da war und es mitbekommen würde. Ich habe immer darauf geauchtet, Diskussionen die eskalieren konnten nur dann zu beginnen, wenn der Sohn nicht answesend war. Meine Ehefrau begang den Streit sehr oft vor ihm. Das beste Beispiel dafür ist die Messer-Geschichte mit Polizeibesuch...

Und dennoch, zum Einten hatte ich immer wieder betont, dass mein Sohn möglichst verschont werden sollte, zum Andern hatte ich immer und immer wieder gesagt, ich würde rein gar nichts bereuen, ich würde meiner Ehefrau nichts vorwerfen und ich wäre nicht verbittert, denn ich war die Beziehung bewusste eingegangen, wusste auf was ich mich da einlasse und stand weiterhin zu all dem was ich gemacht hatte. Schon nur die Tatsache, meinem Sohn geholfen zu haben, war für mich Grund genug, diese Ehe nicht zu bereuen. Doch nun war die Zeit gekommen, um sich auf verschiedene Wege zu machen.

Ein besonderer Valentinstag, ich gratuliere euch. Im Gegensatz zum Letzjährigen bestimmt eine Steigerung, ja... Aber wohin?


Ich weiss nicht, wie man die Richtung bezeichnen könnte, in der eine Steigerung gegenüber dem Valentinstag 2008 entstanden ist. Dafür weiss ich ein Haufen anderer Dinge um so besser... Dinge die mir nicht aus dem Kopf gehen. Dinge die mich regelrecht K.O. geschlagen haben, im Laufe des Jahres 2008.

Um dem Unfassbaren tief in die Augen zu sehen: Sieh dir den hier verlinkten Post "Der gestohlene Kampf" an!



Nun aber zur "Therapie", der ich in der Harten Klinik unterzogen wurde...
Habe mich also irgendwann auf den Weg gemacht. Meine Ehefrau hat mir noch, freunlicherweise, die grösstmögliche Ladung Schuldgefühle mit ins Gepäck gegeben, mit auf meinem Weg zurück ins Leben, meinem Weg in die Zukunft.

Eintritt
Hallo zusammen... Sorry für die Verspätung. Wie? Ja, mehrere Stunden, ja. Entschuldigen Sie mich bitte. Hatte noch verschiedenes zu erledigen, bevor ich dann eine Weile lang weg vom Fenster sein werde. Aber... Ich habe ja angerufen und Bescheid gegeben: Das wurde Ihnen schon mitgeteilt, hoffe ich? Ah... Sehr gut. Nun... Ja, über mein Hausarzt, genau. Ja, die Idee ist die gewesen, dass ich hier auf der Akut-Station meinen Entzug durchziehe um dann, wenn es soweit sein wird, auf die Psychotherapie-Station zu wechseln... Dies hatte mein Arzt auch so angemeldet und - mit irgendwem - besprochen. Er sagte mir, alles sei in Ordnung. Und nun bin ich hier! Bereit um einen neuen Lebensabschnitt anzugehen, bereit um das Nötige zu machen, um einen neuen Lebensabschnitt überhaupt zu ermöglichen, die Grundvoraussetzung dafür zu schaffen.

Ich meine... Ich bin inzwischen auch nicht mehr 20... Habe mit 16 Jahren begonnen, harte Droge zu konsumieren - das erste Mal schon intravenös, leider leider. Und dennoch, ich habe praktisch immer, die ganze Zeit während diesen mehr als 25 Jahren, gearbeitet... immer! Mir ist schon immer klar gewesen, dass wenn ich nicht arbeiten könnte/würde/dürfte, ich ziemlich schnell untergehen würde. In Zürich zu leben und keine Beschäftigung zu haben, nichts in dem ich irgendwie aufgehen kann, das wäre mein Untergang, mein Ruin. Also habe ich immer sehr grossen Wert darauf gelegt, trotz Suchtkrankheit, arbeitsfähig zu sein.

Bis es dann, irgendwann in den letzten Jahren, begann... Es wurde immer schwieriger. Mein Sohn erkrankte letztes Jahr an einem Tumor und, logischerweise, gab's nichts mehr auf der Welt ausser ihn, um das ich mich hätte kümmern müssen. Als dann, Gott sei Dank!, im Oktober die Ärzte uns mitteilten, dass sie nun eine positive Prognose geben konnten... klappte ich einige Tage später einfach zusammen. Ab dann ging rein gar nichts mehr. Nichts. Ich verbrachte dann verschiedene Wochen auf der Couch, bei uns zu Hause... Es wurde immer schlimmer, bis hin zur faktischen Handlungsunfähigkeit. Drogen organisieren, konsumieren und auf der Couch liegen: Mehr brachte ich nicht mehr fertig. Und ich habe nicht einmal dagegen angekämpft...

Bis ich dann, eines Tages, zu meinem Arzt ging und ihm erzählte, dass es mir sehr schlecht ginge. Der Leidensdruck machte sich irgendwann - und zu gutem Glück - dennoch merkbar. Durch das Gespräch mit dem Arzt kam ich zum Schluss, dass der Eintritt in eine Klinik die beste Lösung wäre. Ich hatte sehr sehr lange gezögert, um diesen Schritt zu wagen und heute hier zu erscheinen. Denn, eines ist sehr wichtig, absolut wichtig: Auf gar keinen Fall darf sich eine alte Geschichte wiederholen... Etwa 10 Jahre zuvor bin ich schon einmal tief unten gewesen und nicht mehr arbeitsfähig. Ich hatte damals relativ schnell reagiert und kam in diese selbe Klinik für einen Entzug, 3 Wochen lang. Danach trat ich in eine Einrichtung ein, für eine Milieu-Therapie: Tagsüber im Wald, um zu forsten. Das Ganze geschah recht schnell. Ich stürzte ab und konnte nicht mehr schaffen. Ich ging 3 Monate in eine stationäre Therapie. Ich wurde aufgepeppelt und fing mich wieder. Ich ging zurück in die Arbeitswelt. Und beim Eintritt in die Therapie wusste ich schon genau, in meinem Innersten, dass es hier niemals um ein Drogenfreiesleben gehen würde, sondern einzig und alleine darum, mich wieder arbeitsfähig zu machen. Nach der Therapie blieb ich höchstens ein paar Monate drogenfrei, hatte es aber wieder soweit im Griff, dass ich damit leben und arbeiten konnte.

Nun, genau dies darf sich unter keinen Umständen jetzt wiederholen! Diesmal bin ich ganz ganz unten angelangt... Ich habe alles losgelasssen, bevor ich den Schritt hierher gemacht habe, um über diese Türschwelle zu treten: Nichts, aber wirklich nichts habe ich mitgenommen. Schlimm, dass es soweit kommen musste... Doch auch wieder gut, da mir jetzt rein gar nichts im Wege steht, um ein neues Kapitel in meinem Leben anzugehen. Um die, ziemlich sicher, allerletzte Chance wahrzunehmen, aus meinem Leben wieder ein lebenswertes Leben zu machen!!! Hier und jetzt muss der Beginn dieser Veränderung sein, die mir erlaubt zumindest überhaupt eine Chance zu haben, irgendwann auf mein Leben zurückblicken zu können und befriedigt zu sein, mich mit dem Blick zurück wohl zu fühlen!

Diesmal darf es nicht sein, dass ich einfach ruck zuck zurück in die Arbeitswelt gehe, diesmal muss ich zurück in die Arbeitswelt aber auf eine Weise, die für den Rest meines Lebens stand hält. Auf eine Weise die mir erlaubt, einen neuen und lebenswerten Lebensabschnitt zu beginnen.


Noch was... Nein... Noch 2 Sachen... Das Eine ist wichtig... Wegen dem was ich euch gerade erzählte, wegen den gemachten Erfahrungen vor 10 Jahren, kommt es für mich nicht in Frage, auf die Drogen-Station zu wechseln. Dies ist nicht eine Option, die mir was bringen könnte. Mir ist schon klar, dass ich definitiv ein Junkie bin und seit einer halben Ewigkeit auf Drogen bin, doch ich bin völlig überzeugt, dass ich andere Dinge angehen muss, um von den Drogen weg zu kommen. Die Drogen sind, in der Kausalität, eine Nebenwirkung eines anderen Problems, das es zu Therapieren gilt...

Und dies bringt mich auch schon zum 2. Punkt: Irgendwie hatte ich schon recht Schiess, hierher zu kommen... Wie soll ich sagen... Es steht nun mal sehr viel auf dem Spiel, sogar ziemlich alles für mich. Dazu wird es keine nächste Chance geben, um mein Leben auf die Reihe zu bringen. Doch... da ist noch was anderes... Eben... Das, woran ich arbeiten muss um überhaupt irgendwie eine Chance auf Erfolg zu haben. Irgendwie... ist klar, dass ich 'ne rechte Macke haben muss, sonst hätte ich nicht all die Jahre Drogen benützen müssen. Ich war schon in jungen Jahren recht extrem... Ich weiss auch nicht... Kann es nicht erklären... Aber ich habe schon seit langer Zeit schiss, dass irgendwas nicht stimmt. Irgendwie habe ich es geschafft, einigermassen, relativ, ohne grosse Dramen, Erfolgreich zu arbeiten. Auch habe ich eine Familie geschenkt bekommen und bin dafür sehr dankbar. Aber ich weiss... all dies könnte genau so gut kippen und sich in Rauch auflösen. Irgendwie könnte ich alles was ich schon erreicht habe auch wieder verlieren, ohne irgendwas zu haben, auf dem ich wieder aufbauen könnte, eine Basis, eine Grundlage. Mein Bruder, grosses und wichtiges Vorbild für mich in meiner Jugend, war auch recht sprunghaft... Er konnte ganze extrem tun und sein... Und ich bin auch irgendwie so... in diese Richtung.

Irgendwie so hat es sich damals abgespielt. Dies sind die Dinge gewesen, die ich schon beim Aufnahmegespräch deponiert hatte. Und diese Themen sollte ich in den nächsten Wochen in allen möglichen Saucen und Variationen wieder bringen, erklären, wiederholen, dettailierter beschreiben. Doch an den Grundsätzen und meiner Einstellung zum Aufenthalt sollte sich nie mehr gross etwas ändern. Ich kann heute mit gutem Gewissen und in aller Ruhe sagen und behaupten, dass ich mehr als ehrlich und transparent sein wollte und gewesen bin. Ich wollte mit ganzem Herzen das Notwendige tun und bringen, um die best mögliche Basis für eine Zusammenarbeit zu schaffen. Von meiner Seite bin ich mit voller Überzeugung und Einsatz an die Sache rangegangen. Dazu war es für mich, sehe ich jetzt im Nachhinein, vollkommen selbstverständlich und auch notwendig, den Profis völlig zu vertrauen, denen ich mich gewendet hatte, um Sie um Hilfe zu bitten. Ich vertraute ihnen und ging von nichts anderem aus, als eine gute, konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Diese Einstellung wird, in meinen Augen, am Besten durch das Deponieren meiner Sorgen betreffend einer psychisch bedingten Instabilität, die mir im Wege stehen könnte. Niemals hatte mir je eine Diagnose gegeben, in den letzten 20 Jahren. Auch hatte ich nie gross danach gesucht oder mich dafür interessiert. Bis heute war meine Einstellung eher gewesen "Einfach mitten durch, um an das gewünschte Ziel zu erreichen." Jetzt wollte ich Grundlegendes ändern und sah es als Selbstverständlich, ein solcher Zweifel mitzuteilen. Auf die Idee, dass ich mich so exponieren würde und Angriffsfläche bieten, wäre ich in 1'000 Jahre nicht gekommen.


Den Entzug sollte ich ohne grössere Probleme hinter mich bringen. Entzüge waren nichts Neues für mich, da ich immer wieder kleinere Entzüge bei mir zu Hause gemacht hatte. Als ich irgendwann nach dem Entzug wieder ansprechbar wurde, fing ich an mich mit den Leuten auf der Station auszutauschen. Da waren einige Leute die recht interessant rüberkamen. Dieser Kontakt zu speziellen und besonderen Menschen tat mir gut und ich hatte meine Freude dran: Es war endlich eine spannende Abwechslung in meinem immer langweiligeres und irgendwie inzwischen sinnloses Leben der letzen Jahre.


Entscheidungen...
Ziemlich schnell traf mich die unausweichbarkeit der Auseinandersetzung mit den Eheprobleme wie ein Backstein mitten auf die Stirn. Es war ein für mich sehr sehr schwieriges Thema, dass ich in den letzten Jahren immer weniger angegangen war und immer mehr von mir weg verdrängt hatte. Die Situation war völlig festgefahren. Zum einen, weil Konfrontationen immer und ausnahmslos zu rein gar nichts gebracht haben. Ich unterstelle, im Nachhinein, dass mit meiner Ehefrau gewöhnliche Auseinanderstetzungen nicht möglich waren. Von ihrer Position kein Millimeter abweichend und im Streit und Missverständniss endende, sich zu reinem Geschrei und sinnlosem Chaos zuspitzende Gespräche über sogar kleine Banalitäten waren die Regel. Meine Ehefrau verbreitet Stress in ihrer Umgebung, dies wir von jedem Familienmitglied bestätigt.

Als dann die Krankheit des Sohnes dazu kam, wurden sowieso Auseinandersetzungen und familiäre Probleme ausgeblendet und gemieden, durch die nun nötige Verlagerung der Prioritäten. Als dann die Krankheit überstanden war und es wieder galt, ein Alltag zu finden, hatten wir uns völlig auseinandergelebt und entfremdet, man war vom Anderen stetig befremdet. Als ich mich auf den Weg zur Klinik machte, war mir unbewusst völlig klar, dass ich diesen Weg nun alleine ging.

Zu realisieren, dass nichts um die Trennung führen würde und dabei nicht einmal ein irgendwie für den Sohn zumutbarer zwischenmenschlicher Umgang zu retten war, machte das Thema für mich zu einem riesen Berg vor mir, ein Berg der jetzt bestiegen werden musste, wo ich mich eh wie eine ausgequetsche Senftube fühlte. Ich musste mich trennen, doch gerade dies heisste riesen und unzumutbarer Stress für den Sohn. Die Trennung musste sein, der Chaos der dadurch entstehen würde war für mich auf keine Art und Weise einschätzbar. Aber, ziemlich sicher, wird das Schmerzhaft. Für all die, die da irgendwie mit drin stecken...

Und diese Situation machte mich völlig fertig. Ich wollte endlich wieder zu einem Leben finden, das ich zu leben lust hatte. Und um dies zu erreichen musste, wieder einmal, durch die Hölle. Und mein Sohn genauso... Er hatte ja in den letzen Jahren also anscheinend nicht genügen durchgemacht, oder? Es musste jetzt wirklich sein, dass auf ihn schon wieder solch ein Schicksalsschlag warten musste? Scheisse! Doch... die Entscheidung war getroffen. Es gab keine Alternativen, es gab ganz genau ein einziger Weg, der zu gehen war.


... und Begegnungen
In diesem ständigen auf und ab, zwischen Glücksgefühle - über das vielleicht kommende neue Kapitel in meinem Leben - und Verzweiflung - wegen das auf uns geradewegs zusteuernde Beispiel von Zerstörerischem und Schmerzbereitendem in uns Menschen - entdeckte ich jemand an meiner Seite... Auf einmal war da jemand... Es geschah irgendwie wie beiläufig, unspektakulär... Doch plötzlich hatte ich jemand neben mir, dessen einzige Präsenz mir schon so gut tat, jemand der mir innert kürzerster Zeit auf eine unbeschreibbare Weise so unglaublich nah gekommen war... Plötzlich war da wer an meiner Seite, der einfach perfekt dorthin passte... Es fühlte sich an, als wäre dies der logische Platz für uns beide: Nebeneinander. Und es tat nichts als... GUT, einfach nur GUT.


Hier und jetzt sollte euer Wahn beginnen, ihr verrückte Wahnärzte! Ab jetzt bin ich - sind wir - eurer geistigen Verwirrtheit und Willkür ausgeliefert... Ab nun wird es recht unruhmhaft, für euch... Denn was meine Ehefrau geboten hat - so finde ich - verglichen mit euerem prachtstück an angewandter Therapie, kommt schon fast "unschuldig" daher! Denn meine Ehefrau ist auch selbst Opfer ihrer selbst und wird nicht vom Steuerzahler gesponsert. Ausserdem drängt sie sich einzig den nächsten Familienangehörigen auf. Ihr, hingegen, wird von Herr und Frau Zürcher bezahlt und solltet also für sie arbeiten, nicht dagegen. Und... noch viel wichtiger... ihr drängt euch auf abscheulich hinterhältiger Weise völlig wehrlosen Patienten auf! Wie krank ist das denn???

Siehe auch den hier verlinkten Post "SO WAR'S!! damals..."

Hier zuerst einmal die wichtigsten Zutaten für die von euch angebotene Henkersmahlzeit, vor der Hinrichtung. Diese Ingredientien werden wild durcheinander gemischt, bevor sie gewürzt und gekocht werden.

Zutaten für die Henkersmahlzeit
  • Projektionsflächen

  • Ambivalente Andeutungen

  • Angriffe (mit einem ganz bestimmten, schon definierten Ziel)

  • Ausnützung des Spannungsfeld zwischen Hilfsbereitschaft und Agressivität durch Verletzung (verursacht mit Demütigung und Vertrauensbruch)

  • Grundsätzliches und konsequent umgeseztes Vorwerfen jeglicher Handlung und Angehensweise des Patienten

  • Konstante Steigerung der potentiellen Demütigung

  • Schamloses Ausnützung besagter Demütigung um die daraus entstehende negative Energie in Misstrauen umzuwandeln

  • Gemässigte Generalprobe als Machbarkeitsstudie für die "letzte Massnahme"

  • Dem Misstrauen möglichst viel Raum bereitstellen

  • Die Frequenz und Intensität der Stressoren stetig steigern, bis hin zur Unmöglichkeit die Vorkomnisse in Echtzeit verarbeiten zu können

  • Dies so lange weiterführen bis Patient Anzeichen von Orientierungslosigkeit vorweist

  • Hauptangriff durchführen

  • Isolierung des Patienten und Verhinderung der Verarbeitung schmerzhafter und widersprüchlicher Gefühle mit anderen Menschen

  • Erzwingung eines Scheiterns bezüglich einem wichtigen Teilziel der Behandlung

Ich weiss... Tönt pervers und krank, auf den ersten Blick. Ist es auch.
Auch nach genauerem Hinschauen verliert es kein Bisschen an Perversität und Wahn, ganz im Gegenteil!


Was nun kommen wird ist eine einfache Auflistung von Ereignissen und Gefühle, wie sie mir aus dem Stegreif in Sinn kommen. Diese Liste wird für sich sprechen und benötigt keinen Kommentar. Sie ist zugleich auch die Implizite Erklärung der Zutatenliste oben.


Siehe auch den hier verlinkten Post "SO WAR'S!! damals..."