February 10, 2009

Dumm geloffen...

Ich weiss noch wie ich mit dem Assistenzarzt diskutierte, nach der Versetzung auf die Akut-Station. Einmal als ich nur eine Nacht blieb und dann austrat. Später dann, nach dem Telefonat der Schwägerin an meinen Hausarzt, als ich wieder eingetreten bin, hat es noch verschiedene Diskussionen gegeben.

"Ich trete aus! Wenn jetzt nicht sofort ein Arzt auftaucht und mir erklärt was los ist, dann trete ich aus!" Habe Stunden gewartet, nichts zu machen. Als ich dann das Blatt unterzeichnet hatte, konnte ich auf einmal sowohl die Therapeutin wie auch Doktor Y treffen. Es sollte verschiedene Treffen geben, die nicht dokumentiert wurden.
Jedenfalls, ich sagte es sei Verantwortung des behandelnden Arzt die Situation mit mir zu klären. Es sei Verantwortung des Arzt, mich nicht in so einer Verfassung zu entlassen, egal ob ich es bin der geht oder nicht. Der Arzt der mich am behandeln war und die Versetzung veranlasst hat, ist verpflichtet den Patienten so gut wie möglich aufzuklären.

"Es ist seine verdammte Verantwortung! Wenn ich jetzt gehe und es passiert ein Unglück weil ich in so einer Verfassung bin, dass wird es seine Verantwortung sein!" Und als Antwort sollte ich doch tatsächlich hören müssen "Nein, LET IT SHINE, es ist Ihre Verantwortung."


Mir geht es um Gottes Willen nicht darum, den Assistenzarzt zur Verantwortung zu ziehen, wegen seinem Umgang mit mir an diesem Nachmittag und in den Wochen darauf. Es ist auch nicht meine Absicht, irgendwelche SozialarbeiterInnen vom K&A Oerlikon oder PflegerInnen der Villa am Hönngerberg zur Verantwortung zu ziehen. Auf keinen Fall. Ich möchte aber, dass auch solche Tatbestände angeschaut werden, um das Ausmass des Schlamassels zu verstehen und die Anzahl der gesetzeswiedrigen Handlungen der paar wenigen verantwortlichen Ärzten.

Wenn ich im K&A Oerlikon bezüglich einer verzweifelten jungen Dame angesprochen werde, die sich fast auf die Strasse geworfen hätte und wenn einige Tage zuvor die junge Dame an der Tramhaltestelle in Oerlikon versucht hat, meine Aufmerksamkeit zu bekommen, bevor sie auf's Tram stieg, ist das schon irgendwie komisch...
Wenn die junge Dame damals von den Ärzten der harten Klinik betreut wurde, von der Klinik "beraten" (wie meine Therapeutin sagte) und mit mir zu interagieren versucht wenn ich schon lange aus der Klinik ausgetreten bin, ist es mehr als komisch wenn dann eine Sozialarbeiterin genau dies mit mir thematisiert. Denn es wurden Infos verbreitet, welche die junge Dame betreffen. Ihre Privatsphäre wurde verletzt und die Schweigepflicht ihr gegenüber wurde gebrochen!

Und wenn sie noch durch die Klinik beraten wurde, wie pervers ist das: Die selbe Klinik die uns unbedingt trennen musste, hilft ihr jetzt meine Aufmerksahmkeit zu gewinnen und die selbe Klinik verbietet ihr gleichzeitig das Telefon abzunehmen, wenn ich anrufe, sie verbietet ihr mit mir zu sprechen wenn ich sie sehen an der Tramhaltestelle wo sie extra hin ist, damit ich sie sehe... Wie pervers ist das?

Aber vielleicht ist die Ge schichte ja noch perverser... Vielleicheit war die von der Klinik gewollten Linie eine Harte ;-) im Sinne von absoluter Trennung und absoluter Kontaktabbruch. Und dann gab es einige Leute (vielleicht darunter auch jemand von denen die ich für die Verantwortlichen halte), die sie unterstützen wollten mit mir Kontakt zu behalten ohne die gegebenen grundsätzlichen Rahmenbedingung zu verletzen... Und da hätte ich noch etwas verstehen sollen? Das hätte ihr helfen sollen? Das hätte mir helfen sollen? Wo ich seit der zweiten Woche in der Klinik (Februar 2008!) spürte, was die Gefühle der jungen Dame waren...


Zurück zum Assistenzarzt... Also, er sagte mir, es sei einzig und allein meine Verantwortung wenn ich austreten würde. Auf der anderen Seite gab es einige Pfleger die den Austritt 100% befürworteten, die der Auffassung waren, man sei schon viel zu weit gegangen. Als ich dann eine Zeitlang unentschlossen war und mir das Austreten überlegte, als ich sagte ich würde mich nicht so verarschen lassen, fragte er mich mehrmals was man denn machen könne, um mir zu helfen. Diese Frage wurde obsessiv immer und immer wieder gestellt. Ich antwortete einzig, man solle mir erklären was das mit dieser Diagnose auf sich hatte. Und wieder fragte man mich, wie man mir helfen könne. Wahrscheinlich wollte man unbedingt, dass ich die junge Dame thematisiere - habe ich aber nicht!

Ich trete aus, ich tue es! Da seh ich den Assistenzarzt ins Büro laufen, zu den Kollegen und sagen "Jetzt wird sich zeigen, ob er es wirklich durchzieht..." und hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Das ist es ja... Zu diesem Zeitpunkt fand man die Angelegenheit noch höchst amüsant, auf seite der Therapeuten, sehr amüsant! Doktor Y war bestens gelaunt und genoss es sichtlich, mich zu treffen, als ich das Austrittsformular unterschieben hatte! Und auch die Therapeutin hatte noch ihren Spass, zu dieser Zeit.

Als ich dann wieder eingetreten bin und vor mich hinvegetierte, während 3 Wochen, ist der Assistenzarzt einige Male auf mich zugekommen und versuchte mich wirklich zu unterstützen, soweit möglich. Er hatte dann auch das Treffen mit der Frau und mit meinen Chefs in der Firma organisiert. Immer wieder thematesierte ich die Verantwortung von Doktor Y... Dutzende von Malen. Wie oft habe ich um einen Treffen gebeten? Wie oft habe ich gesagt, ohne eine konstruktive Aussprache mit Doktor Y wäre die Situation völlig festgefahren!

Ich sagte die Diagnose, der Verdacht auf psychotische Episode, sei mehr als absurd. Ausserdem habe Doktor Y mein Vertrauen missbraucht: ich hatte es sogar ausgesprochen, beim Treffen vor der Versetzung. "Ich trete über, weil Sie es wünschen. Aber, Doktor Y, ich vertraue Ihnen: Missbrauchen Sie nicht dieses Vertrauen!" Ich sagte, der Doktor habe überhaupt keinen Anhaltspunkt um einen solchen Verdacht zu äussern, er habe ihn bei diesem letzten Treffen auch nicht erklären können. Da antwortete der Assistenzarzt "Sie haben ja auch fast nichts gesagt bei diesem Treffen!"

Und genau dies ist der Punkt! Doktor Y, Professor NO und Direktor Gebrochen Lanze: Genau dies ist der Punkt! Ich habe euch die von euch gewünschten Argumente für euren erfundenen "Verdacht auf psychotische Episode" niemals geliefert! Und so musstet ihr beginnen mit anderen Dingen zu jonglieren, wie zum Beispiel meiner vermeintlichen Agressivität (auch erfunden!). Bei diesem Treffen habe ich einzig gesagt "Ich spreche nicht mit der zerquetschen Mücke auf der Windschutzscheibe, wenn ich weiss dass es nicht sie ist, die das Auto fährt und ich den Fahrer sogar kenne!" Dies war das "psychotischte und wahnhafteste", dass aus meinem Mund kommen sollte.

Und prompt sagte Doktor Y, schlagfertig "LET IT SHINE, Äuserrungen wie diese zeigen mir, dass Sie fraglich Wahnhaft sind und deswegen mache ich Ihnen das Angebot, einige Tage auf die Akut-Station zu gehen, um sich zu erholen!" Ob eine Akut-Station für Doktor Y logischerweise erholsamer als eine Psychotherapie-Station ist? Wobei... Wenn die Psychotherapie-Station von ihm geleitet wird, ist das wahrscheinlich gar nicht so schwierig. Seine Worte betreffend "fraglichem Wahn" habe ich gar nicht gross beachtet, wo sie doch so absurd waren dass ich sie einzig für einen Spruch hielte. Welche Überasschung am Tag danach, als ich diesen Verdacht Schwarz auf Weiss sah, als offizielle Begründung für die Versetzung! Ich konnte es nicht glauben, ich fasste es ganz einfach nicht...

Und als ich, logischerweise, nach einer Erklärung verlangte, wurde mir diese nicht gegeben. Es wurden Äusserungen von mir besprochen, die ich erst nach der Versetzung machte. Diese konnten also unmöglich als Grund für die zuvor Entschlossene Versetzung hervorgebracht werden! Es sollte also so sein, dass ich NIE erfahren habe, worauf sich der Verdacht auf psychotische Episode überhaupt bezogen hat, NIEMALS konnte man mir dies sachlich und konkret darstellen.

Der Versuch dies danach in die Dokumentation zu bringen über die Sitzung mit der Therapeutin 1 oder 2 Tage vor der Versetzung (und eigentlicher Ausgangspunkt der "finalen Attacke" um mich zu verwirren) dieser Versuch ist nicht wirklich geklückt. Denn was ich damit gemeint hatte kann jeder der Mitpatienten genau nachvollziehen und erklären, sollte man ihn fragen. Ich hatte das Thema sogar an einer Morgensitzung angesprochen: "Frau XYZ [eine Mitpatientin] hat mich gefragt wann ich dies und jenes machen würde [meine grösste Sehnsucht, die ich einzig und allein der Therapeutin mitgeteilt hatte!]" Jeder der Anwesenden an dieser Morgengruppe hatte gelacht (wiedereinmal war das Ganze ja sehr lustig, anscheinend). Die Mitpatientin kam später aber auf mich zu und entschuldigte sich, weil sie zu weit gegangen sei, sagte sie.

Also, konkrete Anhaltspunkte für's Untermauern eurer absurden Diagnose habt ihr nicht wirklich, oder? All die Karten die ihr später ausgespielt habt, ohne Rücksicht auf Verluste, haben auch nicht eure Wünsche erfüllt, oder? Im Gegenteil, mit jedem zusätlichen Argument, das ihr gebracht habt, habt ihr euch auch mehr in die Scheisse geritten. Denn ich wurde niemand gegenüber Handgreiflich, ich habe niemand Bedroht und weiss der Teufel auf was ihr noch alles gehofft habt, in eurer Verzweiflung. Nichts, einfach nichts habt ihr in der Hand um euer Vorgehen auch nur im Geringsten rechtfertigen zu können: NICHTS, 1 KG NICHTS.

Dazu kann ich nur noch Eines sagen: DUMM GELOFFEN!!
für euch
;-)
sehr dumm geloffen...