Trotz (oder vielleicht gerade weil?) sich das Schreiben als hilfsreich und als ein grundsätzliches Hilfsmittel herausstellte, ist der Prozess der zu diesem Blog in seiner jetztigen Form führte, sehr intensiv und zeitweise auch sehr sehr schwierig gewesen, mit schmerzhaften Themen, die es zu erkunden hiess.
Extrem herausragende positive Aspekte dieser Arbeit sind für mich, heute betrachtet, a) die Möglichkeit etwas Ordnung, Struktur und Kontinuität in meine Gefühls- und Gedankenwelt zu bringen, wo vor einem Jahr der absolute Chaos herrschte und b) das wertvolle Gefühl, ein Gegenüber, einen Zuhörer, und Gesprächspartner zu haben der, wenn auch virtuell, mit einem in Dialog steht.
Irgendwann beklagte ich mich, durch die Umstände "gezwungen" zu sein, den Blog mit solch abstrusem Inhalt füttern zu müssen, anstatt einen Blog schreiben zu können, der vom Wunder des Aufwachens, der Begegnung, des gegenseitigen Respekts und Vertrauen, der Zuversicht und Dankbarkeit erzählt.
Noch nie, in den letzten 2 Jahren, habe ich es als so möglich, oder "machbar" empfunden, mein Leben in die von mir gewünschte Richtung zu lenken. Nein.. Das geht anders... Niemals wie heute, habe ich in den letzten 2 Jahren die Altlasten, die "Hypotheke", die Belastung und Verstörung welche ich mit mir herumtrage – durch die Shock-Ereignisse in der Harten Klinik verursachten Verstörungen – so sehr "abgekühlt" und mit einer gewissen Entfernung betrachtbar, dass sie irgendwelchen Vortschritt und ein Evoluieren, ein Wachsen nicht im Vornhinein völlig und komplett verunmöglichen würden. Natürlich steht mein Leben noch auch recht wackelige Beine, natürlich erfahre ich immer wieder Gemühtsschwankungen und Zeiten der Leere, doch auf der anderen Seite fühle ich wieder den Willen, das Leben zu leben und ich fühle, es muss nicht jede Sekunde ein Kampf gegen den Mega-Gau sein.
Ich sagte heute meinem Therapeuten, wie ich mich früher darauf verlassen konnte, egal was kommen würde, irgendwie hätte ich es immer geschafft und, egal wie viel Steine auf dem Wege lagen, egal wie viel Schlechtes mein Weg kreutzte, ich wäre im Stande gewesen, weiter zu machen und auch etwas positives daraus ernten zu dürfen. Heute fehle mir diese innere Gewissenheit die wiederum Stärke schenkt, es fehlt mir das Gefühl mich auf mich verlassen zu können. Durch das "Zerbrechen" im letzten Jahr sei mir diese Zuversicht abhanden gekommen. Doch, zum ersten Mal wieder, fühle ich wie es nun möglich wäre, mich auf den Weg zu machen, dieses innere Vertrauen in mir selbst wieder zu finden, wieder zu erobern.
Heute bin ich noch weit davon entfernt, die innere Gelassenheit von früher zu haben, doch ich kann mich auf die Suche machen um dieses Vertrauen wieder zu finden. Und schon nur der Weg den man dabei bestreitet, ist die Hälfte des zu erreichenden Ziels.
Also werde ich hier und heute einen neuen Weg einschlagen. Dieser jetztige Weg, diesen Blog, werde ich selbstverständlich auch weiter verfolgen, wo es doch noch einiges zu klären hat, mit der Harten Klinik und wo ich noch nicht behaupten kann "über den Berg zu sein", was die Verarbeitung des Traumas angeht. Dennoch...
Heute werde ich auch diesen anderen Blog angehen, den ich vermisste. Heute, am 2. Oktober, Geburtstag von Mohandas Karamchand Gandhi, habe ich den Blog eröffnet und ihn mir somit zu Verfügung gestellt, um mein Vorankommen auf der "anderen Seite des Lebens" zu begleiten.
Auch dieser Weg wird nicht nur schön und erhaben sein, auch er wird ein Weg der Suche und Erforschung sein, mit natürlich seine Misserfolge und Rückschläge, mit seinen Höhen und Tiefen. Doch...
Diesen Blog sehe ich als einen, der eine Überwindung und das Übernehmen dessen Folgen begleitet hat und wird. Der neue Blog basiert nicht auf Negativem und Erschütterndem, sondern auf Aufbauendem und Positivem. Dieser Blog wird mich begleiten, auf meinem Weg auf der Suche von Sonne, von meiner Verwirklichung, von meinem Zurück-Finden von Vertrauen in meine Mitmenschen, von Dankbarkeit und Zuversicht.
Und – wenn Gott will – von Begegnungen mit Menschen ohne jeglichen bitteren Beigeschmack die Dritte "hineinpfuschen", von Liebe zwischen Vater und Sohn, zwischen Sohn und Mutter, zwischen Freund und Freund, zwischen Mann und Frau... Wenn Gott will.
will I see you shine?
like you'll see me shine?
likeYouWillSeeMeShine.blogspot.com
Auf ein weiteres Hören...
Auf ein weiteres Sehen...
Auf ein neues SCHEINEN...