Rezo, ein deutscher YouTuber, ist für mich gestorben. Er hatte ein Video mit dem Namen "Die Zerstörung der CDU" produziert, den ich für so brilliant gehalten hatte, das ich ihm den Post "Rezo ist ein Meilenstein!" widmete: seine Analyse über den Zustand der deutschen Politik und die Verlogenheit der deutschen Regierung war beispielhaft, und die Tatsache, dass sein Video damals die Mainstream Medien erreicht hatte und bis heute 17 Millionen Views erreicht hat, machte mir Hoffnung. Hoffnung darauf, dass eine neue Generation kritischer Medienkonsumenten endlich das Narrativ von Regierung und Mainstream Medien auseinander nehmen würde und seinem Publikum ein wenig Politik- und Medien-Kompetenz beibringen würde.
Hoffnung? Wieder einmal schwer gefehlt. Das eine Video hatte zwar Reichweite und Schärfe, und hoffentlich konnte es auch dem einen oder anderen die Augen über den aktuellen Zustand der Politik öffnen, doch die Hoffnung in ein Folgevideo, oder vielleicht in eine die verschiedenen Bereiche der aktuellen Regierungspolitik und Massenmedien-Kommunikation sezierende Serie, sollte unerfüllt bleiben.
Und bei dem Nicht-Erfüllen meiner Hoffnungen sollte es nicht bleiben — es sollte viel schlimmer kommen: in der Tat hat sich Rezo vor 4 Monaten mit einem Post "Die Zerstörung der Presse" zurückgemeldet und Hoffnungen erweckt, doch geliefert hat er ein Trauerspiel an Desinformation und Verharmlosung, wie wir es eigentlich von den grossen Medienhäuser gewohnt sind. Geliefert hat er eine unendliche und äusserst langweilige Reihe plumpster Klischees in Sachen Leugnung jeglicher Kritik an dem offiziellen Narrativ in Bezug auf die Corona-Pandemie. Und während er mit Leichtigkeit jeglichen Kritiker als Verschwörungstheoretiker und somit als Spinner abtat (die Kanzlerin ist sicher stolz auf ihn), hat er dann zu einer Kritik auf den Boulevard-Journalismus angesetzt, als ob dies das grösste Problem der Presse sei und der Hacken, an dem man die Presse "Zerstören" könnte. Eigentlich nur lächerlich, das ganze einstündige Video, die Zeit nicht wert.
Schon wollte ich mich von Rezo voll angewidert abwenden, als ich einige sehr interessante Dinge bemerke. Zum einen lerne ich, dass die Bertelsmann-Gruppe wenige Monate zuvor die Marketing-Firma von Rezo aufgekauft hatte, wahrscheinlich für teures Geld, und zum anderen bemerke ich, dass Richard David Precht jetzt Rezo zu einem Gespräch eingeladen hat. Und hier wird meine Enttäuschung noch viel grösser, ja so richtig gross, denn Rezo mag eine Eintagsfliege gewesen sein, die es nicht geschafft hat, Erwachsen zu werden, doch Richard David Precht war bis vor einigen Jahren eine Heldenfigur für mich gewesen, ein leuchtendes Beispiel der Aufklärung, der schon seit einiger Zeit nun negativ auffiel, in dem er gegen "Verschwörungstheoretiker" hetzte, und sich nun sogar bemüssigt fühlte, sich mit Rezo in dieser Mission zu verbrüdern. Welch ein Trauerspiel der intellektuellen Aufklärungs-Öffentlichkeits-Speerspitze!
Seit Corona sind es Dutzende, die reihenweise gefallen sind, beginnend mit Richard David Precht, nein, der hatte eigentlich schon lange vor Corona für Enttäuschung gesorgt, und bis hin zu den deutschen Kabarettisten, ja sogar Max Uthoff und Claus von Wagner von "Der Anstalt" hatten der Wahrheit den Rücken gekehrt, eine wirklich traurige Angelegenheit, eine peinlich traurige Angelegenheit. Begonnen hatte es spätestens mit Trumps' Sieg im Jahr 2016, spätestens ab dann sind sie wie Pilze aus dem Unterholz geschossen, all die Persönlichkeiten der Öffentlichkeit, die vor Verschwörungstheorien zu warnen müssen glaubten. Während mich diese Menschen früher über Missstände aufklärten — von der Anstalt lernte ich z.B. zum ersten Mal etwas über den Council On Foreign Relations und weiss heute was für eine Höllenkonstrukt unter Tausenden dies ist — sind ausgerechnet diese selben Menschen heute dafür verantwortlich, das Publikum möglichst von der Wahrheit fern zu halten.
Nicht nur Richard David Precht, in seiner Sendung mit Rezo, spricht von Trump und davon, wie durch ihn Hopfen und Malz verloren seien, auch im zweiten Sender des Schweizer Radio, SRF 2 Kultur, den ich früher öfters hörte, spricht heute Bernard Senn mit völliger Selbstverständlichkeit davon, wie im Amerika von Trump jeglicher Anstand verloren gegangen sei. Und das mit diesen Intellektuellen, die Trump für die Ausgeburt der Hölle halten, ist ein riesiges Problem. Denn sie sind gebildet und davon überzeugt, selbst nur ganz schwer Opfer von medialer Täuschung werden zu können, sie halten sich für aufgeklärt und tolerant, ja für die Spitze der geistigen Evolution. So weit so gut, jeder soll sich für das Grösste halten können. Das Problem beginnt dort, wo sie selbst nicht bereit sind, hinzugehen. Ob es sich um Satanismus handelt, um rituelle Opfer oder um Handel mit Kinder, ob es sich um die systematische Unterwanderung der gesellschaftlichen Ordnung durch obskure Kräfte mit bösartigen Zielen handelt oder um die Tatsache, dass die grossen Institutionen auf der Weltbühne versteckte Agenden haben könnten: all dies sind Bereiche, in denen weder ein Richard David Precht noch ein Bernard Senn bereit sind, vorzudringen — ob dies aus ehrlichen Gründen oder auch schon wieder aus Berechnung geschieht, kann an dieser Stelle keinesfalls erörtert werden. Doch die Tatsache selbst, dass diese Übermittler sozialer Werte und Weltanschauungen nicht bereit sind, bestimmte Themen anzuschneiden, ist ein riesen Problem, denn sie verhindern auf einmal plötzlich selbst die Aufklärung, der sie sich eigentlich ursprünglich verschrieben hatten. Und mit diesem Widerspruch werden sie in Zukunft selbst leben müssen, mit diesem dunklen Flecken in ihrer Vitae, doch unmittelbar sind sie ein Problem für die Allgemeinheit, denn sie verlangsamen das Verbreiten der Wahrheit.
Precht meinte in besagter Sendung, Menschen die an Verschwörungstheorien glauben würden, hätten eine ganz schwierige Zeit vor sich, wenn sie eines Tages erkennen müssten, dass sie ihre "Wahrheiten" ihrem Weltbild entsprechend ausgesucht haben und sich geweigert hätten, die Welt und das Leben in ihrer ganzen Komplexität anzunehmen. Dieser Heilungsprozess könne äusserst schmerzhaft sein, so Precht. Meine Anmerkung an dieser Stelle: genau dasselbe könnte aber auch in umgekehrter Form der Fall sein, wenn nämlich er derjenige sein sollte, der "Wahrheiten" seinem Weltbild entsprechen aussuchen und das Leben und die Welt nicht in ihrer ganzen Komplexität annehmen würde. Doch nicht genug damit, denn in seinem Fall und im Fall all seiner Kollegen in der Öffentlichkeit, käme der Tatbestand dazu, dass sie ihre Mitmenschen im grossen Ausmass mitbeeinflusst haben, dass sie auch für die Desinformation anderer mitverantwortlich sind. Vielleicht sollte er etwas darüber nachdenken, bevor er das nächste Mal das Maul über "Verschwörungstheoretiker" aufreisst.
Sollte sich jemand die Sendung mit Precht und Rezo antun (ich rate davon ab):
youtu.be/zxnNZ09qaL4
Quelle: The Last American Vagabond
Richard David Precht und Rezo:
WIR HOLEN UNS DAS NARRATIV ZURÜCK!
Und wir nehmen euch mit...
Autor unbekannt
WWG1WGA