February 02, 2011

ganz alltäglicher Wahnsinn

 
Da gab es Dinge die mich offensichtlich verletzten. Zum Beispiel das Realisieren (und es war so verletzend, dass ich es kaum glauben konnte!), das Realisieren wie die Ärzte mein Leben aufs Spiel setzten. Mehrmals. Oder wie sie sich ohne die geringste Scham über mich lustig machten. Zum Beispiel als ich Doktor Y im ganzen 3 Mal traf, in Sitzungen die (ich könnte Kopf und Kragen wetten) nicht dokumentiert wurden. Und, falls ja, völlig verlogen. Wie er und der Pflege-Leiter dieses Grinsen in ihren Fratzen hatten, das mich das Leben lang nicht mehr loslassen wird. Zum Beispiel wie sie, alle zusammen, mich verarschten in Sachen Patienten-Unterlagen. Einen Witz liessen sie mir zukommen. Und einen Witz machten sie aus der Interpellation des Ombudsmanns. Also verarschten sie auch ihn! Sogar die halbe Welt...

Da war dieser Zynismus, oder da ist dieser Zynismus, im Versuchen jegliche Möglichkeit auszunutzen, die Verantwortung auf die Bundes-Polizei, auf meine Ex-Frau, und natürlich auf mich, zurück fallen zu lassen. Ich gehe vor die Hunde, ich zerbreche an der ganzen Geschichte, und man hat eine solch arrogante Einstellung, dass man selbst zu diesem Zeitpunkt jegliche Verantwortung verleugnet. Wobei Tatsache aber ist, dass man nicht nur die Verantwortung für das Debakel trägt, nein, man hat es nämlich nicht etwa fahrlässig geschehen lassen... Man hat gewollt und gezielt daraufhin gearbeitet!!! Man hat Menschen Dinge sagen und machen lassen, die zu diesem Resultat führten. Und selber versteckte man sich in seinem kleinen Büro, hinter dem eigenen Hirn-Onanieren. Wenn es ganz schlimm kam, steckte man den Kopf... Aber dies ist eine andere Geschichte.

Der beste Beweis dafür, wie unglaublich unwahrscheinlich diese ganze Angelegenheit überhaupt ist, manifestiert sich in der Zeit-Spanne die ich benötigte, um überhaupt die Ereignisse als solche annehmen zu können. Um nicht auf eine "Auflösung" zu warten. Auf jemand der kommt und sagt, der Albtraum sei zu Ende. Ich konnte es nicht glauben! Und, ganz einfach, weil ich nicht glauben konnte, dass Menschen so dermassen bösartig sein können. Gegen unschuldige, harmlose Menschen zum Einen, und Menschen die sich in ihrer Obhut befinden zum Anderen! Menschen, für die sie die Verantwortung tragen. Für die sie einen offiziellen Auftrag haben, einen gut bezahlten Auftrag, sie in ihrer Genesung zu begleiten und zu unterstützen. Ihren Patienten haben diese Ärzte Psycho-Terror, Mobbing, usw. usw. zugemutet. Und als es ernst wurde, als es wirklich brenzlig wurde, haben sie nicht etwa einen Schritt zurück gemacht. Nein. Sie haben noch einen drauf gesetzt. In der Hoffnung, all ihre Lügen somit bestätigen zu können.

Dies waren die schlimmsten Erkenntnisse meines Lebens. Das Realisieren, was die Ärzte wirklich mit der Jungen Dame und mir getan hatten. Das ich überhaupt noch Lebens-Freude empfinden kann, grenzt an ein Wunder. Und dieses ist all denen zu verdanken, die sich eingesetzt haben, den Schaden so klein wie möglich zu halten. Wäre es nach den Ärzten gegangen, hätte ich mir schon seit einer Weile das Leben genommen, oder würde den Rest meines "Lebens" vor mir hin vegetieren, unfähig einem Menschen zu vertrauen, unfähig so was wie Freude zu spüren, unfähig den Schmerz zu lindern, der mich langsam aber unaufhörlich auffressen würde.


Da sind Dinge wie Begegnungen mit Menschen die sich in mein Leben gedrängt haben, meine Nähe gesucht um mich gezielt durcheinander zu bringen, nebensächliche Lappalien. Die Leute der Bundes-Polizei, die sich aufdringlich in meine Nähe brachten, mein Vertrauen gewannen. Dagegen hätte ich überhaupt nichts einzuwenden, wenn ich nach der Harten Klinik mich nicht hätte fragen müssen, was das Ganze überhaupt sollte. Ich gehe in die Klinik, treffe die Junge Dame, werde von den Ärzten missverstanden und plötzlich werde ich von Bundes-Polizisten bewacht, auf Schritt und Tritt. Diese äussern sich auch ununterbrochen per Metaphern, per Andeutungen, per Fragen, und lassen mich verstehen, die Angelegenheit in- und auswendig zu kennen. Ich sah einige Möglichkeiten. Entweder ging es um etwas zwischen der Polizei und der Klinik, ich befand mich da irgendwie zufällig dazwischen. Oder es ging um Dinge ausserhalb der Klinik. Dabei wusste ich auch wieder nicht, könnte es um mich gehen oder war ich wieder in irgendwas grösseres geraten. Denn, die Polizei begleitete mich schon seit einer ganzen Weile, inzwischen. Schon vor der Klinik. Die letzte Möglichkeit war, dass sich diese Polizisten nun tatsächlich zu erkennen gaben, weil mir Schaden durch die Klinik drohte. Nun, welcher Fall auch immer es gewesen sein mag (bis heute weiss ich nicht mit Sicherheit), das absolut Letzte was ich je erwartet hätte war, was dann geschehen ist. Die Polizisten, die sich solche Mühe gemacht hatten um in meine Nähe zu kommen, waren auf einmal wieder weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Das Ganze zu verstehen geben, sie würden die Ereignisse nach meinem Verständnis interpretieren und würden auch die Fehl-Einschätzung der Klinik erkennen, auf einmal sich dies alles in Luft aufgelöst. Diese Typen hatten mir wirklich ein Gefühl von Geborgenheit gegeben, in der Klinik. Ich war definitiv dankbar, sie in der Nähe zu haben. Sie waren die besten Gesprächs-Partner, die Spannendsten und Lustigsten. Ich bin aus der Klinik draussen, und plötzlich ist wieder kein Schwein da. Plötzlich war das ganze Verständnis, die Solidarität, nun noch ein Traum?

Auch diese Rolle der Polizei machte es mir so schwierig, überhaupt glauben zu können dass die Klinik das Ganze würde durchziehen. Ich meine: Unter den Augen der Bundes-Polizei? Schliessen die mich 3 Tage in die Iso-Zelle und spritzen mir den Arsch voll, wegen einer zerbrochenen Scheibe? Und das soll völlig normal sein? Ich soll nicht so tun? Um es mit Sarkozy zu sagen
Wir leben aber schon noch in der selben Welt, oder?

Da waren all diese Idioten die mir später über den Weg gekommen sind, lächerliche Episoden, dagegen. Die mich zwar auch irritierten und zeitweise beschäftigen, aber einzig weil ich sie nicht einordnen konnte. Als ob nicht sonst genügend Probleme gehabt hätte. Ich wurde 24 Std. bewacht, mein Telefon wurde kontrolliert, war traumatisiert, und, trotz der Überwachung, konnten jegliche Schwachköpfe in meine Nähe kommen und Andeutungen in Zusammenhang mit der Jungen Dame machen? Und ich soll der Verrückte sein, in dieser ganzen Geschichte, wenn man der Klinik Glauben schenken möchte?

Ich meine... In der Klinik wurde ich, vor den Augen von Doktor Y und den Pflegern, in allen möglichen Varianten parodiert!! Beim Onanieren!!! Selbst die Therapeutin Lady Marmelade parodierte meine Worte am Esstisch... Reicht das oder soll ich noch was dazu sagen?

Da war die Antwort die ich von der eMail Adresse der Jungen Dame bekam, nach Monaten von geschriebenen Mails, auch nicht mehr sehr überraschend. Man bat mich, das Senden weiterer Nachrichten zu unterlassen. Schliesslich kenne man mich nicht. Ich antwortete, eigentlich hätte man mir dies auch früher sagen können, hatte ich doch über Monate sehr persönliche eMails geschrieben. Nun kam die Antwort, alle eMails seien in den "Spam-Folder" gelandet, und deswegen nicht beachtet worden. Für die, die sich damit nicht so gut auskennen, möchte ich bemerken, dass es so gut wie ausgeschlossen ist, dass eMails von einer privaten Adresse bei einem privaten Empfänger automatisch sozusagen in den "Abfall" landen. Von mir wurde aber erwartet, solchen Wahnsinn als ganz gewöhnlicher Alltag anzunehmen. Oder so. Oder das Gegenteil: Ging man davon aus, ich würde alles über den Haufen schmeissen? Weiss ich es? Nein, bis heute nicht. Aber irgendwann werde ich wissen, was diese Typen überhaupt dachten, ich würde anstellen.

Im Laufe des ersten Jahr nach der Klinik, sprach meine Ex-Frau mit ihren Verwandten in Brasilien. Sie gab mir das Handy und sagte, ihre Geschwister wollen mit mir reden. Eine Schwester und ein Bruder meiner Ex-Frau sagten mir dann, sie wären dabei alles zu organisieren, um mich 1 Jahr lang zu empfangen. Sie seien dabei alles zu arrangieren, damit ich 1 Jahr lang bei ihnen auf Besuch gehen könne, um mich zu erholen und wieder zu mich zu kommen. Unerwartet, unaufgefordert. Und ich könnte Dutzende solcher Fälle erzählen. Es kam vor, dass völlig fremde Menschen auf mich zukamen und sagten, sie wüssten von dies oder jenes. Zum Beispiel, dass ich eine CD mit einem Programm um Musik zu machen verloren hatte. Dies hatte ich einer einzigen Person erzählt. Diese Person, aber, sagte sie kenne den Fremden nicht. Und so ging das Tag ein Tag aus.

Es wurden mir auch Sachen gestohlen. Auf eine Weise die völlig unüblich ist. Wenn man mir die Reisetasche gestohlen hat, im Zug, dann nahm man auch die Zeitschriften und Zeitungen mit, die auf sich auf der Ablage befanden. Ich meine: Welcher Dieb nimmt, neben dem Gepäck, auch die Zeitungen mit, die herumliegen?

Ich bin in diese Wohnung eingezogen. Wenige Wochen darauf brannte es im Keller, keinen Meter vor meinem Abteil wurde ein recht grosser Haufen Alt-Kleider in Brand gesteckt. Polizei und Feuerwehr waren auf der Stelle. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in Lugano. Als ich zurück nach Zürich kam, sagten mir verschiedene Personen sie seien dabei gewesen, als dies geschah, sie hätten alles mitbekommen. Menschen, die am anderen Ende der Stadt wohnen und nie einen Fuss in Seebach setzen. Doch, an diesem Abend, in dieser Nacht, wollen sie alle in Seebach gewesen sein.

Als ich einmal, zufällig und unüberlegt, Worte der Jungen Dame benutzte, in einem völlig allgemeinen Zusammenhang, Worte die in dieser Form nicht alltäglich sind, schoss mein Gegenüber wie aus der Kanone, ich solle aufhören damit, seine Ex habe so gesprochen. Und dies aus dem Mund eines Dealers im K&A Oerlikon, der die Junge Dame nicht einmal kennt!!!

Und — ich kann mich nur wiederholen — ich soll der Verrückte sein?


Dann gab es noch die kränkenden Sachen. Die, die weh taten. Wenn meine Mutter, im Gespräch plötzlich sagte, sie wisse ja nicht in wie fern ich die Junge Dame belästigt, verfolgt oder nachgestellt habe, dann tat das Weh. Nicht weil ich es meiner Mutter übel nahm, sondern weil es verletzend war überhaupt in einer solchen Situation geraten zu sein, in der sich die eigene Mutter anscheinend nicht sicher sein konnte, ob ihr Sohn einer Jungen Dame nachgestellt hatte!!!

Und wie kam es überhaupt, dass mich all diese Menschen annähern konnten? Wie um alles in der Welt war es möglich, dass ich überhaupt noch Angriffs-Fläche bot, nach all dem was passiert war? Nun, ein Beispiel ist der Dealer, den ich als Nachbar hatte. Als er mir zu verstehen gab, er wisse über die Junge Dame Bescheid, wäre ich niemals im Leben auf die Idee gekommen, er wolle mir schaden. Zum Beispiel machte er die Äusserung "Die Hölle ist hier!", und meinte damit das Konsumieren von Kokain, dass wir gerade getan hatten. Dummerweise ging ich also davon aus, dass er ja eigentlich gute Absichten hatte, dass er mir zur Abstinenz raten wollte. Erst einige Zeit später wurde mir klar, wie viel perverser die ganze Sache in Wahrheit doch war. Die Hölle war nicht dort weil ich die Finger davon lassen sollte, um überhaupt in der Verfassung zu sein, für die Junge Dame einen möglichen Partner abzugeben. Zumindest ging ich damals davon aus, ich solle dies glauben. Ich solle dies so verstehen. Nein! Oder vielleicht nur zu einer ersten Zeit... Die Hölle war im Konsum von Kokain, weil man mir eine ganze Reihe von Ereignissen andichten wollte. Man wollte nicht nur mein Verständnis über den Kontakt zur Jungen Dame als offensichtliche Verwirrtheit durch Kokain anpreisen, man wollte ziemlich sicher sogar eine ganze Menge unschöner Dinge die vor der Harten Klinik geschahen auf diese Weise in einer Schublade verschwinden lassen. Ich weiss nicht ob es vor der Harten Klinik eine andere Polizei gewesen ist, die Abhör- und Aufnahme-Techniken zu Verfügung stellte, oder ob es die Bundes-Polizei selbst gewesen ist. Tatsache ist, dass man durch die Erkenntnisse dieser Überwachung schon vor der Klinik im K&A Oerlikon auf mich losgegangen war. War es schon damals die Bundes-Polizei, dann versuchte nun die Klinik dieser die Schuld für die Probleme zu geben, die nach dem Aufenthalt dort auftraten. Jedenfalls, wie auch immer, die Bundes-Polizei ist es nicht gewesen, die auf mich losging, schon vor der Klinik, mit Parodien. Wer also stellte Wissen zu Verfügung, dass man dann missbrauchte? Woher wusste dieser Therapeut, dessen Chef Doktor NO ist, dass es Probleme bei mir zu Hause gab? Woher wusste Doktor Gassenjoe, dass ich beschnitten bin? Woher, dass man bei mir zu Hause gerade über Phibiose sprach? Selbst vor der Klinik, gab es schon Parodien über mich. Und zwar in beträchtlicher Zahl. Und zwar im K&A Oerlikon zuerst, dann auch bei dem einen oder anderen Dealer zu Hause. Die Jagd-Saison war eröffnet und ich war zum Abschuss freigegeben. Seit geraumer Zeit, schon. Hat man vielleicht vom K&A aus die Überwachung beantragt? Weil man sich auf der Fährte von etwas fühlte, dass es sich lohnte abzuschiessen? War dort tatsächlich jemand in einem derartigen Zustand des Wahnsinns? Und, wie auch immer, das Eine ist die Überwachung, und was anderes ist dann das Parodieren von dem was man gehört hat. Was dann übrigens in der Harten Klinik meisterhaft weiter praktiziert wurde. Zusammen mit dem Schiessen, natürlich.

Wer hat sich das Recht genommen, in mein Leben zu schnüffeln? Bis hin zu meiner privatesten und intimsten Sphäre? Wer? Ist es "Weischwas" gewesen, die als Erste irgend eine solche Fehlgeburt in die Welt setzte? War es "Weischwas" die als Erste irgend eine völlig bescheuert Idee hatte. Die sich dazu berufen fühlte, eine tiefere Wahrheit zu entdecken? Solche Fragen plagten mich, nach der Harten Klinik. Und, um nicht als Verrückter gestempelt zu werden, sollte ich dies alles als ganz gewöhnlichen Alltag leben? Und ich bin der Wahnsinnige, nicht wahr?

Und, kann es sein, dass — als man merkte man könnte einen Fehler begangen haben — man versuchte alle Schuld auf meine Ex-Frau zu schieben? Zumindest was meine Wahrnehmung anging? Hat man nicht vielleicht versucht, mich auf jede nur erdenkliche Weise gegen meine Ex-Frau aufzustacheln? Sie, die vielleicht nur die Schuld hatte, mir jegliche Energie aus dem Leibe zu saugen? Ich weiss nicht... Ich sagte einmal, in der Harte Klinik, ich habe mich eigentlich immer recht gut auf mein Gefühl verlassen können, was Menschen angeht, und was die Tatsache angeht ob sie etwas gegen mich haben. Einzig bei meiner Ex-Frau, da habe mein Gefühl versagt. Bei ihr wusste ich nicht, woran ich war. Diese habe ich so gesagt. Dies hat man so benützt! Und wie man diesen Zweifel ihr gegenüber benützt hat. Ich erzählte einmal Sabrina, meine Ex-Frau habe am Telefon, nach dem Trennungs-Gespräch, mich jeder Menge Argumente konfrontiert, die sehr Konflikt-Geladen waren. Ich sagte, ich habe das Gefühl gehabt, es wäre als ob meine Ex-Frau eine Liste ablesen würde, so systematisch würde sie mich fertig machen. Daraufhin meinte Sabrina, es sei sogar wahrscheinlich, dass meine Ex-Frau eine Liste durchgegangen sei. Und frage ich: Was soll ein Mensch von solchen Überlegungen halten? Dass er selbst Wahnsinnig ist? Und, übrigens: Welche Schuld auch immer meine Ex-Frau treffen sollte, ich hatte mich mehr als bewusst dafür entschieden, dieses Thema nicht anzugehen. Aber nun sagte man mir in der Klinik mehrmals, es gäbe viele Parallelen zwischen der Jungen Dame und meiner Ex-Frau. Bei beiden würde ich auf etwas warten, was nie geschehen würde. Ich weiss nicht woher die Geschichte stammt, ich hätte bei meiner Ex-Frau sehr lange auf etwas gewartet, was einfach nicht eintraf und nicht eintreten sollte. Es ist aber wieder so ein Fall von einer perversen Idee, die man dann mir andichten wollte, als man herausgefunden hatte, wie völlig bescheuert sie doch ist. Und, nicht genug des Schadens, musste man nun auch noch das Selbe bei der Jungen Dame mit ins "Spiel" bringen...


Es gab Situationen, in die man die Junge Dame und mich manövriert hatte, die mich für lange Zeit verfolgt haben. Selbst die Bezeugung grösstes Vertrauens von Seite der Jungen Dame, wurde für mich später zu einer bitteren Erinnerung. Weshalb? Joe Abfall tauchte also in der Klinik auf. Ich traf ihn. Ich verteidigte ihn sogar vor anderen Patienten. Jedenfalls sagte ich später zur Jungen Dame, Joe habe ganz sicher Heroin konsumiert. Ich sagte dies, weil die Junge Dame mehrmals betont hatte, Joe habe mit dem Konsum aufgehört. Ihre Antwort war ergreifend: Sie sah mich zuerst mit grossen Augen an, studierte den Bruchteil einer Sekunde und sagte dann, mit tiefster Überzeugung, als würde sie diesen Typen vor der ganzen Welt verteidigen
Er konsumiert nicht mehr.
Man kann sich wahrscheinlich nur schwer vorstellen wie ich mich gefühlt habe, als ich Monate später wieder regelmässig konsumierte. Wenn die Junge Dame mir gegenüber die Überzeugung und das Vertrauen demonstriert hatte, dass sie in Wahrheit für mich empfand, dass sie gegenüber den Ärzten vertrat, wie sollte ich mich dann fühlen? Ein Mensch auf dieser Welt, der mich seit gerade mal knapp 2 Wochen kannte, vertraute mir vollkommen. Ein guter Mensch, der niemandem etwas zu Leid getan hatte, vertraute mir — was schon für sich ein Geschenk war. Und nun musste dieser Mensch sein Vertrauen gebrochen sehen? Nun konnte man der Junge Dame unter die Nase reiben, wie sehr sie sich in mich getäuscht hatte? Dies war mehr als ungerecht. Es war perfid. Wo sie nun jemandem vertrauen konnte, arrangierten die Ärzte den Vertrauens-Bruch. Und, natürlich, waren nicht sie Schuld sondern einzig und alleine die Junge Dame und ich. Wer sonst? Fakt ist, schon nur wegen diesem Satz der Jungen Dame, fühlte ich mich um so mehr wie ein Stück Scheisse, jedes mal wenn ich konsumierte. Weil ich jedes Mal Vertrauen brach, dass man mir entgegen gebracht hatte. Das Konsumieren, übrigens, das die Wahnärzte vor rekonstruktiver plastischen Chirurgie bewahrt hat...

Vertruens-Bruch... So wie bei meinem Sohn. Dies war eine ähnlich Dynamik, als die Polizei bei uns wegen eines Streits mit der Ex-Frau auftauchte. Der Polizist nahm den Sohn auf die Seite und sprach mit ihm. Später, als die Polizei gegangen war, fragte ich meinen Sohn als Erstes, was er denn der Polizei gesagt habe. Er verzieh mir das für eine länger Zeit nicht und, erst als ich unter Tränen erklärte und (zum ersten Mal!) erzählte, dass seine Tante mich der Mord-Drohung beschuldigt hatte, erst dann löste sich der Knoten zwischen uns wieder.


Dies sind die "Kollateral-Schäden" der Angelegenheit mit der Harten Klinik. Schäden, die ich niemals werde verzeihen können. Und wieso sollte ich auch? Sie wären alle vermeidbar gewesen. Der ganze Leid, der über so viele Menschen viel, ist gänzlich unnötig gewesen. Völlig überflüssig. Und durch Ärzte, vorsätzlich, in die Welt gesetzt.

Und der Wahnsinn begann spätestens dann, als mir ein Pfleger sagte
Und Sie merken die Diskrepanz zwischen dem was die Junge Dame sagt und dem was sie fühlt?
Natürlich spürte ich sie, eine gewisse Diskrepanz. Ich meine: Wenn sie mir sagte, sie würde mit grösster Sorgfalt und Liebe für ihre Ratten sorgen und mich dabei auf eine Art und Weise ansah die mir den Atem nahm, dann musste irgendwie irgendwas nicht ganz sonst oder so, nicht wahr? Oder was meint ihr, ihr Quietsch-Enten von Ärzte? Wer wird sich um euch sorgen, in euren Gummi-Zellen?