Energiewende weltweit? Schön wär's...
Ich lasse mal die Schweiz bei Seite, schon ganz in der Nähe, beim Nachbar, beginnen die Unstimmigkeiten in der Geschichte: Deutschland produziert nicht nur viel zu viel dreckigen Kohle-Strom den es zu Schleuderpreisen auch ins Ausland und somit zu uns verkauft, wie die EU hält es noch weiter an einer völlig aberwitzigen Produktion von sogenanntem Bio-Treibstoff (das nicht einmal in seiner Ecobilanz einen Vorteil bringt und bei uns den Ausbau erneuerbarer Energien massiv bremst), es verhindert auch jegliche Art von Gemeinschafts-Initiativen um z.B. die Produktion von Windstrom durch die Endnutzer zu ermöglichen (auch soll alles in den Händen der grossen Energie-Konzerne bleiben, vom Staate künstlich und gegen den sonst doch "heiligen" freien Markt protegiert). Ausgerechnet Deutschland, das so gerne als Parade-Beispiel für eine gelungene und zukunftsgerichtete Energiepolitik gehalten wurde, ist auf dem besten Wege die gröbsten Fehler selbst zu machen und dadurch auch das Ausland zu beeinträchtigen.
Auf dem ganzen Planeten wäre dann noch auf das Thema Atomenergie zu achten: während sich einige wenige Länder davon verabschieden möchten, erlebt der Bau neuer Anlagen weltweit einen regelrechten Boom. Die Schweiz, als innovationsstarke Nation, weiss auch nach Jahrzehnten noch nicht, wohin mit seinem ach so strahlenden Atommüll und trotz dem aktuellen Stand der Dinge und das fehlen geeigneter Lösungen, wollen führende Nationen auf dem Gebiet wie z.B. Frankreich oder Russland, diese Technologie in möglichst viel Nationen und in jeweils möglichst viel Anlagen exportieren. Und, sieht man sich die Liste der Kandidaten an, kann einem wirklich Angst und Bange werden: Bangladesh, Somalia oder Lybien sind nur einige der Länder, mit denen Macron oder Putin verhandeln oder dies tun möchten. Bangladesh kann nicht einmal die Sicherheit seiner Textilbranche-Arbeiterinnen leisten, wie soll es dann mit modernen AKWs beliefert werden? Andere Länder sind sogenannte "Failed States" oder sind knapp davon entfernt, und dennoch ist der Drang auch dorthin die Infrastruktur zu liefern enorm — offensichtlich zählt nur der rollende Rubel oder Euro. Wenn man sich hingegen die schon fest geplanten neuen AKWs weltweit anschaut, dann könnte man denken, Fukushima und Chernobil habe es nie gegeben, genausowenig wie Streitigkeiten rund um die Nutzung von Atomenergie und atomaren Waffen. China plant zu beginn des Jahres 2020 ganze 43 Kernkraftwerke, in Russland sind es 24 und in Indien 14. Fest geplant sind Anlagen u.a. auch in Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Pakistan. Was
mit dem ganzen Müll geschehen soll, konnte bis jetzt kaum jemand abschliessend beantworten: ausser einigen Ländern in Skandinavien, die angeben definitive Lösungen gefunden zu haben — Lösungen die sich unmöglich der ganzen Welt zur Verfügung stellen können — gibt es weltweit keine Antwort auf dieses Problem.
Wäre man tatsächlich an nachhaltigen Lösungen interessiert, würde man mit allergrösster Priorität jetzt das Problem der Energiespeicherung angehen, und die Staaten würden darin investieren (sei es direkt oder mit finanziellen Erleichterungen). Die ganze Autoindustrie auf Elektrisch umzukrämpeln zeugt für mich eindeutig vom fehlenden Wille, wirklich nachhaltige Lösungen zu implementieren. Das ganze Rennen nach elektrischen Batterien birgt so viele Probleme in sich, die weit entfernt von Nachhaltigkeit sind: zuoberst wäre die Abhängigkeit von seltenen Erden (China), die seltsamerweise ausgerechnet Elon Musk im Exzess betreibt, dann wäre die Abhängigkeit von den Produzenten dieser Batterien (Elon Musk baut gerade seine zweite Megafabrikanlage, diesmal in Europa). Schon seit so vielen Jahren, ja schon seit vor dem Entscheid, die gesamte Autoindustrie auf Elektrisch umzukrämpeln, stört es mich, dass man keinerlei Anstrengungen in die Entwicklung einer Nutzung von Wasserstoff als Energieliefant unternimmt. Es mag sehr wohl stimmen, das zum heutigen Stand der Technologie die Energieeffizienz von Wasserstoff noch zu wünschen übrig lässt, wahr ist aber auch, dass man Solarenergie im absoluten überschuss auf dem Planeten zur Verfügung hat und man deswegen sogar in den Wüsten Meereswasser desalinieren könnte und daraus dann Wasserstoff produzieren könnte. Die Infrastruktur um den Transport in die Weltzentren zu liefern wäre ganz schnell aufgebaut, existiert sie doch schon für Erdgas was die Transportwege betrifft und könnte den heutigen Tankstellen angegliedert werden. Die vermeintliche "verschwendete" Energie bei der Umwandlung von Sonnenenergie in Wasserstoff könnte uns völlig egal sein, brennt die Sonne bekanntlich so oder so — und tut sie das sogar in einem zunehmenden Masse. Deswegen frage ich? Weshalb inverstieren z.B. die Golfstaaten, die gerade ihren Willen zu diversifizieren und ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern kundtun, weshalb investieren sie nicht in gigantische Produktionsanlagen von Wasserstoff, was ihnen sogar noch eine künftige Leaderposition in der Versorgung von Energie auf globaler Ebene sichern könnte? Warum tut das die EU nicht in ihren wüstenartigen Regionen?
Beispiel einer Megasolaranlage, hier in Israel
Autor unbekannt
Hier ein weiteres negatives Beispiel (das zuerst einmal ein positives war): Es ist inzwischen knapp 15 Jahre her seit ich den ersten Beitrag über diese neue und sehr innovative Technologie gesehen habe (damals hiess es, man stünde höchstens noch wenige Jahre vor dem Rollout), vor etwa 10 Jahren habe ich dann gesehen, wie man behauptete bereit zum Rollout zu sein: Winddrachen-Energie zur Unterstützung der Maschinenkraft auf Schiffe. Das tönte wirklich genial und der Ruf des Projekts breitete sich auf der ganzen Welt aus. In Deutschland entwickelte ein Start-Up namens SkySail eine Technologie um riesige, Computer-Gesteuerte Windsegeln vorne an Frachtschiffen steigen zu lassen, die auf bestimmte Routen den Treibstoffverbrauch um bis zu 30% reduzieren würden. Man hatte sogar schon ein Modell entwickelt, das die Verbreitung der Windsegeln begünstigen sollte: abgesehen von den Triebstoff-Einsparnisse, die zugunsten der Eigner gewesen wären, hatte man sogar vor auf Teile des Gewinns zu verzichten um damit die Besatzungen am finanziellen Erfolg zu beteiligen und sie für den zusätzlichen Aufwand den sie zu betreiben gehabt hätten zu beteiligen. Als der Geschäftsführer von SkySail die halbe Belegschaft entlassen musste, führte er als Argument an, die Reeder würden wegen der schwierigen finanziellen Lage nicht investieren können. Mittlerweile geht das Narrativ aber leider in etwa so: die Einsparungen würden den Aufwand gar nicht rechtfertigen. Für mich sieht diese Geschichte vielmehr wie ein typischer Fall einer zuerst gekaperten und später unterdrückten Technologie aus, von wegen "nicht rentierende Erfindung". Zwischen China und den USA (so erzählt man) könnte der Segel eingesetzt werden, doch wegen der Rückfahrt ohne Rückenwinde würde die Einsparung auf 15% schrumpfen. Bitte? 15% auf der China-USA Route? 30% auf der Hinfahrt auf der meist genutzen Handelsroute der Welt? Das soll nicht rentieren? Von wievielen Millionen Treibstoff ist hier die Rede? Ich muss doch wirklich bitten: Verarschen kann ich mich dann schon selbst! Und sogar wenn dem wirklich so wäre: Würden es die Staaten und die grossen Transportunternehmen wirklich ernst meinen mit der Nachhaltigkeit, dann hätten sie schon Geld in die Hand genommen und die Sache weiterverfolgt um sie zu Marktreife zu bringen, doch in Wahrheit überlässt es die Welt offensichtlich einem kleinen Start-Up in Deutschland mit zwar genialen aber dann doch sehr wenigen Ingenieuren, die weltweite Frachtschiffflotte klimafreundlicher zu machen. Und vom Schweröl fange ich gar nicht erst an.
Beispiel eine Schiffes mit dem SkySails Windsegel
Autor unbekannt
Und an dieser Stelle kann ich unmöglich einen weiteren Punkt auslassen, der mich so unglaublich nervt: Die Windkraft. Es sind sogar mehrere Dinge, die mich auf diesem Gebiet in die Wut treiben. Punkt 1. Wie ich schon angetönt habe, bemüht man sich in Deutschland schon seit Jahren auf gesetzgebender Ebene, Gemeinschaftsinitiativen zu verunmöglichen: war es zu Beginn der "Energiewende" für ein Dorf oder eine Nachbarschaft noch möglich, ein Windkraftwerk gemeinschaftlich zu bauen und zu betreiben, und wurde diese Möglichkeit auch rege benutzt, wurde sie schon nach wenigen Jahren vom Gesetzgeber verunmöglicht. Die Kosten konnten nicht mehr gedeckt werden, was das Betreiben nicht mehr lohnenswert und somit das Bauen an sich sinnlos machte. Einzig für grosse Betreiber mit einer Vielzahl von Windkraftwerken blieben Bau und Unterhalt ertragbringend. Doch nicht nur in Deutschland wurde das Thema auf diese Weise gehandhabt: in den USA ist es in vielen Staaten verboten(!), private Windanlagen auf privatem Grund aufzustellen. Ich habe von Fällen gehört, in denen der Staat auf das Grundstück von Bürger kam und gebaute Windkraftanlagen abmontierte, nicht ohne die Kosten auf die Betroffenen zu übertragen. Die Behörden sind dermassen verbissen in ihrer Aufgabe private Initiativen zu verunmöglichen, dass sie den "Gesetzesbrechern" sogar mit Gefängnis drohen, sollten sie die Zuwiderhandlung wiederholen.
Beispiel einer kleinen Windkraftanlage, wie sie von den Behörden in den USA auf privatem Grund abmontiert wurde
Autor unbekannt
Die Lösung lautet also dementsprechend: Smart Grid ja, aber nur zum Beziehen von Energie! Autarkie ist in keinster Weise gewünscht, nicht einmal annähernd. Schliesslich geht es darum, Zugriff auf die Daten der Konsumenten zu bekommen und um nicht viel mehr.
Punkt 2. Die Behauptung, Windkraft lohne sich nur dank gigantischen Windrädern in möglichst gigantischen Windparks! Dies ist absolut unwahr, obwohl es als einzig wahre Option verkauft wird. In der Tat, muss nicht einmal das einzelne Windrad völlig überproportioniert sein, wie dies aber überall gemacht wird und womit die Landschaften verunstaltet werden. überall? Nein, nicht überall. In Hongkong muss man gezwungenermassen andere Wege bestreiten, denn dort fehlt ganz einfach der Platz, um grosse Windräder zu bauen. Es fehlt der Platz, doch es mangelt nicht an Wind. Durch die Häuserschluchten bläst in der Tat recht oft ein nicht allzuschwacher Wind. Die Hongkonger Behörden standen vor dem Dimella, wie diese Energiequelle genutzt werden könnte. Das Resultat dieses Lösungfindungsprozesses ist die Installation unzähliger winzig kleiner Rotoren, die in etwa wie kleine Lüftungsventilatoren aussehen. Die schiere Anzahl der kleinen Energielieferanten macht die Ausbeute mehr als lohnend. Ich finde es schon bezeichnend, dass auf Google Bilder dieser Lösung fast nicht zu finden sind, zumindest solange man nicht herausgefunden hat, welches Schlagwort notwendig ist (Micro). Dies obwohl es ein Auftrag von den Hongkonger Behörden ist und obwohl das Micro gar nicht mehr zutrifft, wenn man die Gesamtheit der Räder auf Stadtsgebiet zusammenzählt. Wichtig ist es auch zu bemerken, dass der Preis pro Produzierter Stromeinheit ein kleiner Bruchteil ist, verglichen mit den Megaprojekten die man uns als "alternativlos" unterjubeln möchte.
Beispiel einer Hongkonger Windkraftanlage: Was gerne verschwiegen wir: 1. Die Rädchen drehen schon beim geringsten Luftstrom, im Gegenteil zu den grossen Windanlagen. Wenn man z.B. in der Schweiz, wo nicht immer Wind weht, die Leistungserbringung "konventioneller" Windanlagen mit all ihrer durch Windmangel verursachten Stillstände mit solchen Anlagen vergleicht, ist die Kosteneffizient nochmals um ein Vielfaches höher bei der kleinen Anlage und die Ausbeute grösser als bei einer Vielfalt anderer Anlagen. 2. die Rädchen haben eine viel längere Lebensdauer als jede grosse Windparkturbine und kostet fast nichts, könnte mit 3D Drucker hergestellt werden. 3. Die Behörden haben zuerst die Evaluation und später die Montage der Anlagen in Auftrag gegeben. 4. Windkraft kann in seiner kleinsten Form fast überall platziert werden, und zwar "getarnt", fast nicht erkennbar, wenn richtig gemacht.
Autor unbekannt
Fazit
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Grüne Welt? Geht in Ordnung für mich, solange sie Umwelt- und Menschengerecht gestaltet wird. Dies waren nur einige wenige Beispiel von Dinge, die überhaupt nicht so gehen. Was nützt uns eine "Grüne" Wirtschaft, wenn sie alles andere als nützlich für Umwelt und Mensch ist?