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January 08, 2012

das Ticken der orangen Uhr

 
Hallo ihr 3 Schwachköpfe: Es ist wieder ein Mal Zeit, euch einige Zeilen in diesem Blog zu widmen. Dieser Blog, der ja in seiner ganz besonderen Form einzig durch der Begegnung meiner Wenigkeit und eurer grauen Masse entstanden ist, dieser Blog der zuerst einmal einzig dazu diente euch zu beschimpfen und mir eine Möglichkeit zu bieten um Aggressionen und Frustrationen los zu werden. Dieser Blog, der sich vom Tagebuch zur Dokumentation eines moralischen Verbrechen wandelte, ähnlich wie aus der Raupe ein Schmetterling wird. Dies ist ein recht hässlicher Schmetterling, der aber für seine eigene Hässlichkeit nichts kann, bekam er sie doch vom lieben Herrgott verpasst. Ja genau, jedes Wesen auf dieser unseren und Gottes Erde bekommt seine irdische Gestalt vom Schöpfer geschenkt... Ich bekam meine geistige Verfassung von einigen Wahnsinnigen verpasst, die sich in ihrem Wahn doch tatsächlich für den lieben Gott halten. Tragischerweise kommt da noch dazu, dass diese Leute für ihr handeln teures Geld vom Steuerzahler erhalten, wodurch sie sich dann in all den verschiedenen Formen ihres Wahns noch bestätigt fühlen und auf diese Weise gar keine Chance haben, je zu erkennen wie komplett durchgeknallt sie in Wirklichkeit doch sind. Eine wahrlich tragische Geschichte...

Sie glauben so sehr daran, das zu sein was sie sich schon seit vielen vielen Jahrzehnten einreden zu sein, dass jeder Neuling der nach dem Studium zu ihnen stossen wird nicht die kleinste Chance haben wird, sich dem kollektiven Wahnsinn zu entziehen: Unweigerlich wird jeder noch so gesunde Verstand innert kürzester Zeit zum wandelnden Wahnkopf. Ja, eine wahrlich tragische Geschichte...

Weshalb ist wieder die Zeit gekommen, euch zu beschimpfen? Nun... Eigentlich hatte ich euch gar nicht mehr so viel in meinen Gedanken, während den letzten Monaten und, glaubt mir, es war mir mehr als recht so. Gleichzeitig aber hatte ich mir aber auch das Kaffee-Trinken abgewöhnt, weil es mich langsam aber sicher störte andauernd so nervös zu sein und eine "angespannte" Verdauung zu haben. Nun geschah aber etwas spezielles: Ohne meiner täglichen vollen Kanne der braunen Brühe hörte ich, sozusagen, auf zu existieren. Ja... Ich schaffte es gerade noch so vom Bett auf die Couch zu kriechen und einigen Stunden später wieder zurück, ich hatte vielleicht 4 Mal pro Tag Schlaf für je 4 Stunden. Ich musste mich wirklich schwer bemühen, um weniger als 12 Stunden täglich zu schlafen. Jede kleinste Bewegung wurde zur Qual und selbst die einfachsten Gesten im Alltag zum Kampf. Die täglich Toilette war an gewissen Tagen das Einzige, was ich überhaupt schaffte. Gegessen wurde nur was nicht mehr als 10 Minuten Arbeit in der Vorbereitung erforderte. Eine Mahlzeit pro Tag musste reichen, also achtete ich darauf genügend grosse Portionen zu haben.

Nun werdet ihr denken, eine solche Schwäche sei vom Verzicht auf Kaffee verursacht worden, doch da täuscht ihr euch sehr. Denn auch nach mehreren Wochen ohne Kaffee konnte ich absolut nicht die kleinste Besserung meines Zustands bemerken. Ich muss offensichtlich an was auch immer es sein mag leiden, was durch den Genuss von Kaffee einigermassen kompensiert wird — "überbrückt" nannte es jemand. Es wurde ja auch eine Schilddrüse-Insuffizient diagnostiziert, doch selbst nach Einnahme des synthetischen Hormons änderte sich an meiner schweren Apathie nicht die Bohne.

Über Weihnachten besuchte ich meine Mutter und verbrach die Tage, genau wie in Zürich, im Bett. Meine Mutter machte sich, natürlich, je länger je mehr Sorgen. Ich, der in Zürich inzwischen resigniert haben muss, war eigentlich davon ausgegangen, der Tapeten-Wechsel würde mir gut tun. Leider aber gab es diesmal gar keine Veränderung, ausser der Tatsache dass ich, bei meiner Mutter zu Hause und weg aus dem üblichen Umfeld plötzlich selbst wieder bemerkte, wie krass die Situation eigentlich war. Also trank ich während den letzten drei Tagen wieder eine ganze Kanne Kaffee als Frühstücks-Mahlzeit und, siehe da, ich lebte wieder!

Doch, verflucht nochmal, kam mit dem Leben auch ein sehr hässlicher Nebeneffekt wieder. Ja genau: Der Schmetterling... Der uns bekannte Schmetterling — übrigens ein naher Verwandte des Schmetterlings aus der Chaos-Theorie. Erst gerade hatte ich wieder begonnen zu leben anstatt zu vegetieren und schon hatte ich euch Schwachköpfe wieder im eigenen Kopf. Schon hatte ich wieder den eigenen Kopf in eurer Gott-verfluchten Iso-Zelle. Weshalb, fragt ihr? Vielleicht weil ich mehr als 3 Wochen gebraucht hatte, um sowas wie über den Nerven-Zusammenbruch zu kommen, den ich nach dem Besuch der Polizei bei mir zu Hause hatte. Mehr als 3 Wochen um wieder einigermassen zur Pflanze zu werden und mein gewohntes Vegetieren weiterführen zu können. Versteht ihr? Katalepsie — Nerven-Flattern — zurück zur Katalepsie. So ist das gewesen. Und nun erwache ich wieder ein Mal aus dem Koma und als Überraschung seit ihr da, die mich empfangen. Super, oder?

Aber auch sonst: Wenn ich überhaupt die Kraft hatte mir Gedanken über mein Vegetieren zu machen, endeten meine Gedanken früher oder später immer wieder bei euch. Und ich verfluch euch dafür, heute mit der selben tiefen Inbrunst wie schon vor einem Jahr, vor zwei Jahren, vor 3 Jahren und bald auch schon vor vier Jahren. Jawohl... Aber dazu in einigen Wochen mehr.


Doch, was wollte ich euch heute denn eigentlich mitteilen? Wofür habe ich diesen Post überhaupt begonnen, ausser um euch wieder Mal runter zu putzen und euch Idioten zu nennen? Ich sage es euch: Es geht um einen Film. Ja... Um ein Meisterwerk der Film-Geschichte. Hörst du, Doktor Y, mein Schnuckerchen von einem wirbellosen Teil? Wir kommen zu deinem Spezial-Gebiet: also aufgepasst! Ich weiss gar nicht seit wie lange mir schon dieser Film quälend durch den Kopf geht — es sind aber Jahre. Ich weiss noch ganz genau, wie er vor einiger Zeit im Fernsehen lief und ich völlig ausser Stande war, in mir anzusehen, weil es für mich eine regelrechte Folter gewesen wäre. Ich rede von einem der vielen Meisterwerke von Stanley Kubrick "Clockwork Orange". Ich erinnere mich wie ich diesen Film damals gesehen hatte und er mich eigentlich wenig begeistert hatte, weil mir das Thema einfach nicht so lag. Ich erinnere mich aber auch wie ich danach ziemlich oft Beethoven gehört hatte, aber nicht (wie ihr jetzt bestimmt sofort am behaupten seid) um die Hauptfigur zu imitieren und meiner Faszination für diese Rolle nachzugehen, sondern ganz einfach weil ich in dieser Gelegenheit realisierte welch bemerkenswerte Musik Beethoven geschaffen hatte. Whatever...






Der Film beschäftigt und quält mich seit einer ganzen Weile schon, in Zusammenhang mit der Harten Klinik und all dem, was danach geschah. Denn ich wurde, genau wie die Hauptfigur im Film, dieser unmenschlichen Prozedur ausgeliefert, die ihn schlussendlich brechen sollte, diese Prozedur der institutionellen exzessiven Gewalt, ja Folter, die schon jenseits von Gut und Böse zu setzen ist. Im Film wird beschrieben wie man jegliche Gewalt, den auch noch kleinsten Funken an Boshaftigkeit aus diesem Körper getrieben wird, wobei man dazu wiederum ebenso von Gewalt gebrauch macht: psychiatrischer Gewalt. Der Junge wird gezwungen sich Gewalt anzusehen ohne sich dagegen wehren zu können, so lange und so erbarmungslos, so gewaltsam, dass man eigentlich nicht die Gewalt aus ihm nimmt, sondern jeglichen Lebenswille. Dies ist aber in den Augen der Psychiater kein Grund zur Sorge, ganz im Gegenteil: Der Junge weist keinerlei Impuls zu Gewalt mehr auf — ein absoluter Erfolg auf der ganzen Linie, also!


So weit so gut. Man wird sich natürlich heftig darüber streiten (und dies war sowohl der Sinn wie auch der Verdienst dieses Werkes) ob solch exzessive Methoden zulässig sein dürfen oder nicht, egal welches Ziel dadurch erreicht werden soll. Man wird Sinn und Zweck der Psychiatrie hinterfragen, man wird wieder ein Mal über deren Methoden streiten, was in regelmässigen Abständen ja immer wieder geschehen ist (Lobotomie, Elektro-Shock, Zwangs-Jacke, Medikationen, usw. usw.) Über eine Sache wird man sich aber ausnahmslos einig sein, ganz egal was man sonst für eine Meinung vertritt: Dieser Jugendliche darf nicht weiter auf die Menschheit losgelassen werden, sollte eine Umerziehung, auf die eine oder andere Art, nicht gelingen. Die Taten, die von dieser Gruppe junger Sprösse verübt wurden sind so derart abscheulich und so unbeschreiblich sinnlos und Menschen-Verachtend, dass das Kurieren dieser unglaublichen Perversität oberste Priorität hat. Es ist ja auch erst die völlig erschauernde Brutalität der Jugendlichen die den Zuschauer in die Zwickmühle der Meinungen bringt: Auf der einen Seite ist jegliche Form von Mitgefühl mit den Tätern subjektiv absolut unerwünscht, auf der anderen Seite ist man aber wiederum, selbst gegen den eigenen Wille, entsetzt über die "therapeutischen" Methoden. Schlussendlich ist man auch erfreut wenn die Folter endlich vorbei ist, doch fühlt man nach dem Schrecken keinerlei Erbarmen für den bis zur Alienierung gebrochenen einstigen Täter.



Szene aus dem Film "A Clockwork Orange"



So weit so gut. Nun zurück zu mir und weshalb dieser Film mich so sehr beschäftigt hat. Weshalb wurde ich ähnlichen "therapeutischen" Massnahmen wie im Film ausgesetzt? Aus welchem Grund um alles in der Welt musste ich um jeden Preis gebrochen werden? Ihr habt euch bestimmt weiss der Geier welche Unmenge an schwachsinnigen und wahnhaften Argumente zurechtgelegt, da bin ich mir sicher. Dennoch möcht ich meine Version der Geschichte erzählen, ich möchte erzählen wie ich, als Hauptfigur meines eigenen Clockwork Orange die Therapie erlebt habe, mit durch Zangen offen gehaltenen Augen im Kino-Sessel vor einer Leinwand auf der immer und immer wieder die selben Gewalt-Szenen in immer etwas geänderten Variationen gezeigt wurden. Ich möchte erzählen wie der Film für meine Figur rübergekommen ist. Und das hat sich in etwa folgendermassen abgespielt...

Ich hatte das eine oder andere Problem mit Familie, Arbeit, Drogen, Sozial-Leben, usw. Aus welchen Gründen auch immer wurde ich von mehreren Seiten bewusst und gewollt angepöbelt und geschubst. Ich habe meinerseits so gut wie keine Reaktion auf die unzähligen "Angriffe" gezeigt, was die "Angreifer" dazu veranlasste immer gröber und heftiger vorzugehen. Und dennoch machte ich nicht mit und wartete eigentlich nur darauf irgendwann zu erfahren, was das Ganze eigentlich zu bedeuten hatte. Selbst als eine Fünf Franken Münze mit dem selben Prägungs-Jahr wie mein Geburtstag aus einer Kiste bei mir zu Hause verschwand und zum Verkauf in einem K&A wieder auftauchte, behielt ich einen "low profile" und wartete ab, auf die vermeintliche Lösung all dieser "Zufälle" und "Mysterien".

Als dann mein Sohn nicht mehr unmittelbar mit einem bösartigen Krebs zu kämpfen hatte, war meine Energie aufgebraucht und ich entschied mich für einen radikalen Wechsel in meinem Leben. Ich wollte a) mich nicht schämen müssen wenn ich meinen Sohn in die Augen sah und b) mir selbst wieder mit ein klein wenig Stolz und Lust auf das Leben in die Augen sehen können. Lust aufs Leben hatte ich schon lange nicht mehr. Stolz ganz zu schweigen. Whatever... Dies war also der Zeitpunkt, als ich unsere Schicksale kreuzten, ihr Schwachköpfe. Und ihr, was habt ihr nun gemacht? Aus Gründen die nur der liebe Gott vielleicht wirklich ergründen kann, habt ihr euch dafür entschlossen, mit dem Schwachsinn weiter zu machen, mit dem ich schon seit einiger Zeit konfrontiert wurde. Und ihr habt noch einen ganzen Zacken dazugelegt, nicht wahr?

Und wisst ihr wie es mir vorgekommen ist? Weil ich, bevor ich zu euch gekommen bin, nicht durchgedreht bin und an der ganzen Scheisse verzweifelt, weil ich mich viel zu sehr in das Ganze habe verwickeln lassen ohne aber dabei wirklich auf eine Art zu reagieren die man vielleicht (weshalb auch immer) erwartet hatte, schlussendlich nur weil ich vielleicht viel zu "locker" mit einer eigentlich recht abgefahrenen Lage umgegangen bin, nur aus diesem Grund habt ihr aus meiner "Lockerheit" eine schwere Störung gemacht, eine teuflische Brutalität à la "Clockwork Orange", ein durch und durch kaputtes Wesen habt ihr mir angedichtet. Weiss der Geier was für Missgeburten eure Hirnzellen an dieser Stelle auf die Welt gebracht haben. Weiss der Geier von welch gestörten Scheiss ihr euch bedient habt, aus eurem Lexikon des gestörten Feng-Shui des Oberstübchen, was ihr so gerne zitiert. Ich weiss nicht weshalb ihr unter den Augen der Bundes-Polizei euch ohne die kleinste Scheu oder Scham daran gemacht habt, mich fertig zu machen. Und, als euch dies mehr schlecht als recht gelungen war, musste die ganze Rocky Horror Picture Show sogar noch während mehreren Jahren und ausserhalb der Harten Klinik weitergespielt werden. Und dies mit immer härteren Bandagen, ihr Wahnkapseln!



Vicious Games  ==  Yello
Vicious Vocal Club Remix





Nun also zusammenfassend: Weil ich auf Gewalt, die man auf mich ausübte nicht mit Gewalt reagiert habe, musste man mich offensichtlich einer Zwangs-Massnahme in der Art von Clockwork Orange unterziehen um ohne den kleinsten Zweifel auch das letzte Stückchen an Gewalt aus mir zu treiben... Nein, Moment... Ich wurde einer noch viel grösseren Gewalt ausgesetzt weil man in mir Gewalt erzeugen wollte... Nein, das kann ja nicht so stimmen... Ich meine... Das kann doch auf keinen Fall euer Zweck gewesen sein, oder? Der Steuerzahler begleicht doch nicht eure Löhne damit ihr aus einen friedvollen Patienten einen Gewalttätigen macht... Das wäre ja der reinste Witz, nicht wahr? Stellt euch vor... Ich reagiere nicht mit Gewalt auf Gewalt also werde ich noch viel grösserer Gewalt ausgesetzt um zu erreichen, dass ich...

Ja... Hier stellt sich eigentlich eine Frage? Was sollte den erreicht werden, durch diese ganze, durch und durch wahnhaften Übung?

Ich meine... Ich könnt mir jetzt doch nicht wirklich etwas von Versicherungen, Krankenkassen und Geld erzählen wollen, oder? Das wollt ihr doch nicht, oder, ihr Wahnschleifen? Ich bin nicht bald physisch wie auch psychisch eine ganze Reihe Tode gestorben weil irgendwo in einer excel.tabelle der Helsana einige Zahlen geschrieben werden sollten... Sagt mir bitte, dass das nicht so ist. Sagt mir bitte, dass ihr ganz einfach sadistische kleine Arschlöcher seid, die mich fertig machen wollten! Sagt mir bitte, dass ich nicht wegen irgendwelchen Formalitäten und Regeln die eigentlich keinen Schwein interessieren all diesen Mist durchmachen musste. Sagt mir das bitte, denn sonst werde ich langsam aber sicher gewaltsam. Sagt mir, dass es einen Sinn gab, damit ich nicht Lust auf sinnlose Gewalt zu verspüren gewinne, Gewalt die ich so gerne an eure gefesselten, am Boden liegenden Körpern ausüben würde. Gewalt die sich einiger Billard-Kugeln und -Stöcke bedienen würde. Gewalt die zu Blutlachen führen würde, zu Verstümmelungen. Gewalt, die eure Fressen vollständig verwandeln würde, durch den Effekt der Angst und der Schmerzen. Gewalt die sich in euren unglaubwürdigen, fragenden und um euer Leben flehenden Blick widerspiegeln würde.

Bitte sagt mir, dass mir noch eine andere Möglichkeit bleiben wird, um über diesen ganzen Wahnsinn zu kommen, als selber in einen Wahn zu fliehen um dort verzweifelt nach ein klein wenig Halt und etwas Schutz zu suchen. Bitte sagt was...


Say something!
[Bob Marley]



Das kann ich nur unterschreiben. Dennoch muss ich auch etwas hinzufügen

Say something!
But don't talk bullshit!
[Bob Marley and LET US SHINE]



Ich werde nun wieder in Katalepsie fallen müssen, sobald ich etwas Ruhe von eurer "Therapie" haben möchte. Doch ihr solltet euch so langsam vorbereiten, mir einige Erklärungen zu liefern.

Denn die Uhr tickt... Hört ihr sie? Tick tack tick tack... Die Orange Uhr tickt unausweichlich weiter... Hört genau hin: Tick tack tick tack


In der Zwischenzeit möchtet ihr euch vielleicht ansehen, welch interessante Momente ich 2008 und 2009 erlebt habe? Die Aufnahmen sind bestimmt in irgend einer Videothek zu holen... Sonst fragt einfach bei der Polizei nach.



Szene aus dem Film "A Clockwork Orange"



Viel Spass also bei der Vorführung. Tick tack tick tack

 
 

June 28, 2010

stell dir vor...

 
Stell dir vor...

Du hast einen Job, du hast diesen Job wollen und hast viel, sehr viel gegeben. Du wolltest sehr viel geben, denn du hattest den Job wollen. Nun ist dir bewusst geworden, dass du in Zukunft nicht zufrieden sein wirst, dass du dich nicht realisieren wirst, dass du immer mehr enttäuscht und verbittert sein wirst, dass du irgendwann nicht mehr die Kraft haben wirst und ein gebrochener Mann sein wirst, wenn du den Job nicht wechselst.

Doch du weisst absolut nicht, was für einen Job überhaupt der Richtige für dich sein könnte, zu diesem Zeitpunkt in deinem Leben. Also gehst du zur Karriereberatung für eine Standort-Bestimmung, zum Headhunter um den Arbeitsmarkt und deine Chancen zu sondieren, zum Therapeuten um Privates von Professionellen möglichst getrennte zu halten (dort wo es getrennt bleiben sollte). Du gehst also zu diesen verschiedenen Menschen und alle verstehen deine Lage, können sie nachvollziehen, haben schon verschiedene Male ähnliche Fälle gehabt. Alle helfen dir und unterstützen dich, ihrem Aufgabenbereich entsprechend.

Beim der Karriereberatung ergibt sich ein Gespräch, gerade zu Beginn des dritten Termins: Etwas Smalltalk mit Bezug auf die deine aktuelle Lage. Du erzählst wie zuvor, im Café wo du gewesen bist als du gewartet hast dass es Zeit für den Termin wurde, war neben dir ein Paar, was gerade Streit hatte.
Plötzlich schreit der Mann die Frau an: "Und ich werde meinen Job verlassen, ob es dir gefällt oder nicht. Du kannst mich doch nicht zwingen, dort weiter zu arbeiten nur weil du es für wichtig empfindest. Ob ich dabei Kaputt gehe, interessiert dich nicht im Geringsten!" Die Frau versucht zu argumentieren, es sei völlig unfair, was der Mann behaupte. Natürlich würde ihr mehr als alles daran liegen, dass er glücklich sein könne. Und gerade deswegen meinte sie nur, er solle doch darüber schlafen, bevor er kündigen würde. Schliesslich behauptete der Mann bis gestern, den besten Job auf der ganzen weiten Welt zu haben. Unvermittelt spuckt der Mann die Frau an, um dann fluchend das Café zu verlassen. Die Frau bleibt zurück, fassungslos und völlig aufgelöst. Ihr ist klar, dass alle Anwesenden das Geschehene mitbekommen hatten. Dennoch ist sie in der Lage nicht in voller Panik zu flüchten und so ihrer Scham zu unterlegen. Sie geht auf die Toilette, wo sie sich Gesicht und Bluse wäscht und kommt dann mit Tränen im Gesicht zurück in das Lokal. Sie setzt sich wieder neben dir und nippt an ihrer Coca-Cola.

Du wendest dich ihr zu und sagst, es würde dir so sehr leidtun, was ihr gerade passierte. Falls du irgendwie helfen kannst, soll sie es dir ruhig sagen: Du wärst mehr als froh, ihr deine Unterstützung anzubieten. Du sagst ihr auch, dass du dich nicht einmischen wolltest doch es war für dich völlig klar, dass wenn der Mann auch noch handgreiflich oder weiterhin gespuckt hätte, du eingegriffen hättest und ihr geholfen hätte, den Typen loszuwerden. Sie dankt dir, ein trauriges Lächeln im Gesicht.

Dann erzählst du von deinem Gespräch mit einem Kollegen, wobei es eben um deine weitere Karriere ging, um deine vermeintliche Midlife-Crisis, um die Breite der Palette an Möglichkeiten, die dir in diesem Alter noch im professionellen Leben bieten können.

Danach, verbringst du die Zeit bei der Karriereberatung auf üblicher Weise und ihr arbeitet an den verschiedenen Aufgaben.

Am Tag darauf gehst du aus dem Haus, in Richtung Arbeit. Du bist gerade erst auf dem Gehweg vor deinem Zuhause als ein Passant, der dir entgegen kommt, beim Vorbeilaufen auf dich spuckt! Ohne Vorwarnung. Ohne offensichtlichen Grund... Du bist dir ziemlich sicher: Du hast diesen Typen niemals zuvor gesehen. Als du überhaupt realisiert hast, was da geschehen ist, ist der Typ schon ausser Reichweite. Du drehst dich um, schaust nach ihm, er hat sich auch umgedreht und eure Blicke treffen sich. Augenblicklich beginnt er zu rennen. Er geht um die Ecke, am Ende des Blocks und, als du dort ankommst, ist er verschwunden. Kein Passant in Sicht, weit und breit.

Kurz darauf, immer noch auf dem Weg zur Arbeit, wirst du wieder angespuckt. Diesmal von einem anderen Menschen. Es gelingt dir, ihn am Kragen zu packen und ihn zur Rede zu stellen. Er flucht und schreit und entschuldigt sich und schreit und flucht und versucht zu erklären sein Touret-Syndrom sei schuld und flucht und entschuldigt sich und spuckt und flucht. Dir bleibt nichts anderes übrig, als ihn ziehen zu lassen.

Am Abend, beim Ausgang mit Arbeitskollegen, kommt einer von ihnen ins Gespräch mit einem Typ, an der Theke der Bar wo ihr euch gerade befindet. Weil der Typ so betont laut redet, bekommst du zusammen mit den anderen Kollegen mit, wie er erzählt von einem Typen der bei ihnen in der Firma rein gar nichts an Dankbarkeit empfinde und schlecht über Job und Kollegen sprechen würde, die ganze Mannschaft in den Dreck ziehen würde, sich einen neuen Job suchen würde, dem Chef in den Rücken gefallen sei. Schlimm sei dieser Typ, ganz ganz schlimm...

Tags darauf kommt der Chef zu dir und fragt dich ob du einen Job am suchen seist. Du fragst dich, wie um alles in der Welt er davon erfahren konnte, wo du mit keinem Menschen ausser den 3 Ansprechpersonen bis heute darüber gesprochen hattest. Der Chef ist echt sauer, er ist mehr als sauer, er kocht vor Wut. Du sollst die schlimmsten Dinge über Unternehmen und Kollegen gesagt haben, du sollst über jeden einzelnen in der Firma hergezogen sein. Du versucht dein Bestes um die Situation zu klären, auch weil es dir wichtig ist dass Chef und Kolleg wissen, dass du wirklich mehr als Dankbar bist für die gemeinsam verbrachte Zeit. Du möchtest ihnen alle klar machen, dass deine Suche nach einem neuen Horizont rein gar nichts mit ihnen zu tun habe, oder mit der Firma oder dem Job. Du sagst es liegt einzig an dir und du seist einfach an einem Punkt angekommen, an dem du eine Veränderung bräuchtest. Du müsstest jetzt deinen Kompass wieder justieren, solange es überhaupt noch Zeit habe dafür. Als du am Abend dich auf den Heimweg machst, hast du nicht die blasseste Ahnung darüber, ob dir Chef und Kollegen nun geglaubt haben oder nicht. Du hattest immer ein Gefühl für sowas und konntest dich eigentlich immer auf dein Gefühl verlassen. Doch nun... Nichts am Bildschirm. Rein gar nichts...

Auf dem Weg nach Hause bespuckt man dich wieder. Wieder ein Mensch den du niemals zuvor gesehen hast. Diesmal eine Frau.

Jon Beinart: Naked Ladies In My Beard

Es geht nun seit einigen Wochen so. Jeder der Menschen, die dich angegriffen haben oder die offensichtlich in ihren Gesprächen Bezug zu deiner Geschichte genommen hatten, jeder von ihnen hatte eine andere Erklärung oder Entschuldigung bereit. So unwahrscheinlich und surreal all diese Häufung von Ereignissen auch zu scheinen mag, die einzelnen Menschen kannst du nicht annageln, denn jeder behauptet nicht im Geringsten zu wissen wovon du sprichst, wenn du sie mit deinen Vorwürfen konfrontierst.

Leider bist du einmal handgreiflich geworden, gegenüber einem Typen der dich bespuckt hatte. Er zeigte dich bei der Polizei an und du bist drangekommen, wegen einfacher Körperverletzung. Sein spucken wurde auch gemahnt, war aber einzig ein Bagatellfall. Nichts wofür sich Polizei oder Justiz je ernsthaft interessieren würde.

Als du bei der Polizei versucht hast, die Ereignisse die dich zu diesem Ausraster gebracht hatten, zu schildern, hast du dich einzig und alleine noch viel Unglaubwürdiger gemacht als es schon zuvor der Fall war. Schliesslich hattest du einen Menschen ins Gesicht geschlagen und ihn verletzt. Und nun wolltest du ihn auch noch beschuldigen, bei einem Komplott oder sonst einer doch eher wahnhaft tönenden Geschichte mitzumachen. Die Polizisten schickten dich nach Hause und sagten dabei, du könntest dich als Glückspilz betrachten, wenn sie dich nicht in die Psychiatrie verfrachten liessen. Und sie sagten dir, dies würde aber auf jeden Fall geschehen, wenn du noch ein einziges Mal in einer solchen Geschichte verwickelt wärst.

Auf dem Heimweg von der Polizei wirst du 3 Mal bespuckt. Und, als du noch schnell einkehrst um einen Kaffee zu trinken, erzählt dir der Mann an der Bar, wie er nach 20 Jahren im Service nun Job wechseln würde. Er wissen nur noch nicht, ob er zum Geheimdienst oder als Direktor einer psychiatrischen Anstalt arbeiten wolle. Er würde es sich noch überlegen. Und seine Frau meinte aber, er solle doch eher nach Brasilien gehen und dort nach Gold schürfen. Sie habe von einer Kollegin den todsicheren Tipp, wo man damit zum Multimillionär werden könne. Aber, weisst du was? Er spucke auf seine Frau. Psychiatrie oder Geheimdienst. Das würde er tun. Ah... oder vielleicht noch Direktor einer der grössten europäischen Fluglinien. Mal sehen.

Du überlegst dir gerade ihn zu packen, à la Pulp Fiction in den Keller zu verfrachten, und ihm nun die Wahrheit aus dem Leibe zu prügeln. Wieso erzählt er ausgerechnet dir diese Geschichte? Wieso mit diesen Details? Aber du weisst genau, dass er für jede Behauptung eine Erklärung bereit hätte. Du weisst, du wirst auf der ganzen weiten Welt niemanden finden, der dich offenkündig die Geschichte abnehmen würde. Du weist... du bist am Arsch...

Und übrigens: Der Karriereberater, dem du das Gesprächsstoff geliefert hattest, hatte sich ab dem Tag nach eurem Treffen wie in Luft aufgelöst. Du bist nicht einmal mehr in der Lage gewesen, jemanden zu finden der auch nur bestätigen würde, dieser Typ mit diesem Namen habe in diesem Gebäude sein Studio gehabt. Man könnte meinen, den Typ habe es niemals gegeben. Hier nicht, im ganzen Land nicht, in ganz Europa nicht, ja sogar im Internet hat es ihn nie gegeben.

Jon Beinart: Want A Shiny Black Balloon?


Jetzt möchte ich dich etwas fragen: Hast du dir das alles irgendwie vorstellen können? Ja? Glaubst verstanden zu haben, in welcher albtraummässigen Situation du dich befinden würdest, sollte diese Horror-Geschichte eines Tages deine Realität werden? Ja?

Nun... Dann hast du jetzt vielleicht einen kleinen Bruchteil von dem verstanden, was mir IN und die ganze lange Zeit NACH der Harten Klinik zugestossen ist! Einen Bruchteil...!

Wie meinst du?
Die Ärzte der Klinik?
Nein...
DIE HABEN DOCH NICHTS DAMIT ZU TUN.
Sag mal, spinnst du?
Wie sollen die auch etwas mit dem zu tun haben, was mir nach Austritt aus der Harten Klinik geschehen ist?
BIST DU ETWA EIN KLEIN WENIG WAHNHAFT?
Oder so?
 

March 10, 2009

Gast-Auftritte

Sind die verschiedene Gast-Auftritte irgendwo festgehalten worden?

Special Appearance of
Rocky - The Boss


oder

The Rocky Horror Picture Show Crew
Appearance Courtesy of
Joghurt Productions



Davon gab es in der Tat eine ganze Reihe, angeführt von den Angestellten einer Kantonalen Psychiatrischen Klinik die (um das Budget zu verbessern?) an die Migros ausgelehnt werden.
  • 3 Pfleger oder Therapeuten oder weiss der Geier was, die mir in der Migros den Weg zur jungen Dame zwischen den Regalen versperren

  • 1 Frau die in der Café-Pause plötzlich an "unserem" Tisch, dem morgentlichen Treffpunkt der jungen Dame und mir. Anfangs waren wir immer alleine und hatten ungestörte Zweiergespräche. Hin und wieder kam die eine oder andere Kollegin der jungen Dame dazu. Dann war diese Frau bei uns: Sie mischte sich ununterbrochen in unser Gespräch ein. Natürlich ging ich davon aus, sie sei eine Patientin... Die junge Dame war "per Du" mit ihr, was nicht erlaubt ist gegenüber Pflegepersonal. Ausserdem, welcher Therapeut oder Pfleger würde seine Pause damit verbringen, mit 2 Borderline Patienten zu sitzten und sich ihre geistige "Fürze" zumuten, diese sogar mitzugestalten?

    Während man mir glauben machen wollte, die junge Dame wünsche kein Kontakt mehr zu mir, stellte sich heraus, die Frau sie - Überraschung Überraschung! - für's Ausliefern der Post verantwortlich. Und, wie auch sonst immer wieder, wurde ganz genau darauf geachtet, dass ich garantiert mitbekam, wie sie den kleinen Wagen mit der Post vor sich herschiebte und - samt Namensschild an der Bluse wie jeder Angestellte - auf meiner Station interne und externe Korrespondenz abholte und abgab.

    Natürlich gab die Interpretation der Episode genügend Freiraum für Projektionen jeglicher Art. Die meisten davon, waren irgendwie nicht wirklich angenehm oder schmeichelhaft, für mich...

  • 1 junger Pfleger in Ausbildung, an meinem ersten Wochenende auf der Akut-Station nach der "Eskalation" mit Doktor Y und nach dem Anruf meiner Schwägerin betreffend vermeintlich von mir ausgesprochene "Morddrohungen". Den Pfleger hatte ich zuvor einmal getroffen, als er die Nachtschichte auf der Psychotherapie-Station hatte. Er kannte mich also kein Bisschen, im Gegensatz zu den meisten anderen Pfleger auf der Akut-Station, die mich während der Entzugsphase begleitet hatten.

    Nach einem Streit mit der Frau (bezüglich Anruf der Schwägerin bei meinem Hausarzt und allgemeine Einstellung der Verwandten mir gegenüber) und als diese wütend die Station verlassen wollte, kam der Pfleger und begann mit anzugreifen bezüglich meiner Laune in den letzten Tagen und meiner Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Pflegepersonal. Er machte mir Vorwürfe und gab mir die Schuld am Streit mit der Frau, wo ich doch auch schon zuvor völlig gereizt war auf Streit auswar. Er tat dies, während er meinen Sohn und seine Mutter zur Ausgangstüre begleitete, um sie zu öffnen.

    Ich habe nur noch rot gesehen. Dieser junge Schnösel spricht hier Urteile über mich, macht Vorwürfe, beschuldigt mich. Und das alles vor meinem Sohn!!!

  • 1 Arzt, der mich stellvertretend für Doktor Y traf, als es darum ging ob ich auf die Psychotherapie-Station gewechselt hätte oder nicht, nach dem Entzug. Dieser Arzt wollte mich auf der Akut-Station treffen, nachdem ich die "Equation" anscheinend richtig gelöst hatte, aber bevor der definitive Entscheid getroffen wurde. Ich hatte ja meine Flexibilität beweisen müssen und mich bei einer anderen Therapie-Einrichtung für ein Vorstellungsgespräch anmelden. Ich hatte der jungen Dame sagen wollen, dass ich womöglich in einer anderen Institution gewechselt hätte. Sie liess mich den Satz nicht fertig sprechen und sagte mir, sie käme mit ihrem Ex wieder zusammen.

    Da kommt also dieser Arzt, betont mehrmals dass noch nichts sicher ist und der endgültige Entscheid noch ausstehe. Er sagt, der Oberarzt der Psychotherapie Doktor Y wollte mich eigentlich treffen sei aber leider nicht verfügbar zur Zeit. Deswegen sei er nun gekommen um mich zu treffen und sich ein Bild machen zu können. Wir reden 5 Minuten und dann sagt er, für ihn sei es in Ordnung und er sei mit der Versetzung zur Psychotherapie einverstanden, das lezte Wort habe aber Doktor Y.

    Stunden später wird der genaue Zeitpunkt für die Versetzung festgelegt. Es wird so rauskommen, dass die junge Dame und ich am selben Tag aus der Akut-Station austreten werden... Am Tag nach Valentinstag, am 15. Februar 2008.

    Ich habe diesen Arzt nie mehr getroffen, jedenfalls nicht im Rahmen der Therapie in der Harten Klinik. Wie er kam, so ist er wieder verschwunden... Der direkte Vorgesetzt von Doktor Y war er auch nicht, denn diesen habe ich einige Male gesehen. Eigentlich finde ich es noch interessant, dass ich nie dem Chef von Doktor Y treffen sollte - der Leitende Arzt Doktor S - wo dieser doch die Verantwortung für das Handeln von Doktor Y mittragen sollte. Es ist vorgekommen, dass ich ihm begegnet bin, doch niemals hat er mit mir gesprochen, im Rahmen seiner Funktion in der Harten Klinik. Dafür aber irgendwie irgendwer irgendwann, auf nimmerwiedersehen.

  • 1 Pfleger der Akut-Station, in den sich die junge Dame soll verguckt haben, in der Zeit bevor ich sie kennenlernte. Sie sprach mit mir über diese Geschichte und, gemessen an andere Erzähler, klang das Ganze ziemlichh unspektakulär und harmlos. Die meisten Frauen der Abteilung fanden den Pfleger sehr "süss und appetitlich", keine einzige hätte ihn von der Bettkante geschupst. Er wusste anscheinend auch darüber Bescheid und hatte mitbekommen, dass die junge Dame etwas für ihn empfand. Er blieb professionell und behandelte sie wie jeden anderen Patient auf der Station, sie steigerte sich nicht in irgendwas und war sich einfach ihrer Gefühle bewusst. Gefühle die auch verschiedene andere Patientinnen hatten und die nicht mehr als eine Art Jugendschwarm waren. Die Patientin die zeitweise mit der jungen Dame das Zimmer geteilt hatte, rapportierte mir von recht dramatischen Dingen und Änderungen im Arbeitsplan des Pflegers, um den Kontakt zur jungen Dame so weit wie möglich zu minimieren. Sie sprach von Situationen, die sehr peinlich für den Pfleger wurden.

    Irgendwie merkte man überhaupt nichts davon, wenn man die junge Dame und den Pfleger bei ihrem Umgang beobachtete. Mein Eindruck war, dass der Pfleger die Patientin lieb gewonnen hatte, so wie die meisten anderen Pfeger und Pflegerinnen auf der Abteilung auch. Mein Eindruck war, dass er sich über die positive Entwicklung bei der Patientin freute und dass er ihr das Glück gönnte, das sie eventuell gefunden hatte. Meinerseits, hatte ich guten Kontakt zu ihm und stets interessanten Austausch, wenn er wieder einmal die Nacht-Sicht übernahm. Es ist auch er gewesen der gerade Dienst hatte, als ich meine schlimme Nächte hatte, wo ich stundenlang heulte. Die Nächte die ich "ausgehalten" hatte und zu einem Wendepunkt in meinem Leben wurden. Die Nächte, in denen ich mich von jeglicher mitgeschleppten Angst aus der Kindheit und Jugend befreien konnte. Die Nächte, die einen qualitativen Quantensprung in meiner Laufbahn darstellten.

    Jedenfalls hatte er, ausnahmsweise eine Nächte auf der Psychotherapie-Station Dienst, kurz bevor man auf mich losgehen sollte. Einige Tage später, an einer Morgengruppe, fragte jemand vom Pflegerteam ob jemand eine Idee haben könnte, bezüglich einer Zeichnung die im Personalraum gefunden wurde und keinem der Pfleger oder Therapeuten gehörte: Sie müsse also wahrscheinlich einem der verschiedenen Pfleger der Nachtschicht gehören, doch wisse man nicht genau welchem. Die Zeichnung stammte von der selben Hand die auch die anderen 2 gemacht hatte, die an 2 Zimmertüren auf der Station hangen. Dass Zeichnungen an den Zimmertüren ausgestellt wurden, war eine absolute Ausnahme auf der Station, gab es doch sonst keine. Diese 2 stellten dazu noch die junge Dame dar, einmal als Porträit und einmal in Aktpose. Wie ich schon mal sagte: Auf dieser Station passierte rein gar nichts, ohne dass der Oberarzt davon Bescheid wusste, besonders nicht etwas dass so exponiert war und, vom Inhaltlichen her, so brisant.

    Also fragte die Pflegerinn in der Runde nach Auskunft zu diesem dritten Bild. Niemand hatte den kleinsten Schimmer. Das Bild zeigte die junge Dame in der Mitte, und zwei männliche Gestalten auf den Seiten. Das Team kam zum Schluss, das Bild müsse einer der Pfleger der Nachtschicht gemacht haben.

    Wieder einmal, eine Projektionsfläche die man mir hinstellte und die ich nach Geschmack hätte füllen können...

  • 1 Film der mir gezeigt wurde, während einer meiner vielen schlaflosen Nächte auf der Psychotherapie: "Black Snake Moan". Es handelte von einem in die jahre gekommenen Pastor — Samuel L. Jackson (der von Pulp Fiction) — der aus Zufall auf ein junges Mädchen traf. Ihr Freund war aufgebrochen um in der Armee dem Vaterland zu dienen. Während er unter Panik-Attacken leidete, war sie von ihrer Nymphomanie geplagt. Der Pastor hatte sie zu sich genommen um sie mit sehr unorthodoxen Mitteln von ihrer Plage zu befreiein. Als ihr Freund vom Militär zurückkehrt, muss er die Zeit ohne seine über alles geliebte Freundin aushalten. Dies soll der einzig mögliche Weg sein um ein glückliches Leben überhaupt möglich zu machen, frei von Zwängen und der Verzweiflung die jede Escapade der Frau mit einem Fremden bei beiden verursacht. Er kettet sie, mit eisen auf der Haut, wochenlang in seiner Hütte an den Ofen, und lässt ihr einzig genügend Bewegungsfreiheit um ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Sie kann nicht aus der Hütte, sie kann rein gar nichts... Ausser sich selbst auszuhalten. Sie ist gezwungen, ihre Nymphomanie zu erkennen und zu merken wie das scheinbar Unmöglich geschieht: Auch der schlimmste Anfall geht vorüber. Was zuerst wie eine sadistische Tortur und Freiheitsberaubung aussieht, stellt sich später als DIE Heilung der jungen Frau heraus. Sie wird ihre Nymphomanie loswerden und so stark sein, dass sie für ihren Freund da sein wird, um ihn in die Arme zu nehmen und ihn zu beruhigen, beim nächsten Angst-Anfall. Durch ihre Unterstützung wird er auch genesen können, wahrscheinlich.

    Der alte Pastor wird, voller Stolz und Vater-Liebe, die junge Braut zum Altar begleiten können, um sie dem Bräutigam zu übergeben. Und wenn sie keinen Rückfall hatten, leben sie heute noch glücklich und seelig... Oder so...

    Moral der Geschichte? 1, 2 oder 3?

    1. Der alte Pastor handelt sehr radikal. Er verlangt von den 2 jungen Menschen sehr sehr viel und zwingt sie ihren tiefsten Schmerz und ihre tiefste Unruhe entgegen zu treten und auszuhalten. Seine als sadistische und menschenverachtende daherkommende Angehensweise, stellt sich als reine Nächstenliebe heraus, die einzig die Vereinigung der 2 jungen Menschen zum Ziel hat, in ein würdiges Leben.

      Die Klinik hält die junge Dame einzig von mir fern, um sie mir dann mit grösster Freude als genesener Mensch auf dem Trau-Altar zu übergeben. Sie wird bis dann so stark sein, dass sie mir bei Bedarf auch eine tragende Stütze sein kann, solange ich meine Genesung noch nicht gefunden habe.

    2. Die junge Dame ist eine Nymphomanin und ich ein kleiner feiger Junge, der es nicht einmal schafft seinen Militärdienst zu bewältigen, ohne seine Geliebte in der Nähe. Geliebte die ihn, durch ihre nymphomanischen Eskapaden, andauernd auf's Gröbste verletzt, demütigt und entwürdigt, bei Bekannten völlig Lächerlich macht.

    3. Sowohl als auch. Die junge Dame und ich sind ganz ganz schlimme und fast hoffnungslose Fälle, die eigentlich keine Chance hatten, jemals ein einigermassen würdevolles Leben führen zu können. Doch das Schicksahl hat uns das Geschenkt gemacht, auf das Therapie-Team in der Klinik zu treffen, dass die junge Dame über Wochen genau wie einen Hund halten wird, an einer Metallkette. Doch diese Hundehaltungs-Therapie wird die junge Dame von all ihren Problemen erlösen und sie wird rein gar nichts an den Therapie-Methoden auszusetzen haben. Im Gegenteil, sie wird ihren Hundehalter-Therapeut bitten, sie ans Altar zu begleiten und ihrem Bräutigam zu übergeben.

    4. Entschuldigung, ich hatte Nummer 4 vergessen.
      TRÄUMT WEITER, SOLANGE IHR KÖNNT

  • 1 "Borromini", der auch irgendwie mit der Verpackung von Kosmetika oder ähnliches zu tun hat. Ein Patient der sich zu uns setzt, beim morgentlichen Kaffee. Ich bin noch auf der Psychotherapie und werde schon bald in hohem Bogen rausfliegen. Wir unterhalten uns zum ersten Mal miteinander, die junge Dame sitzt da, zwischen einem Gefühl von unbehagen und gelegentliches, amüsiertes Lächeln. Der Mann sagt zu mir "Ich schon weiss Bescheid. Die lassen dich nicht gehen, die lassen dich nicht weg! Du müssen lernen arbeiten. Du auch hier her und guckst wie Arbeit geht. Du nicht weiss wie geht, arbeiten! Ich schon weiss Bescheid. Du kannst nicht weg! Ich schon weiss!"

  • 45'37'692'081 Patienten. Oder so... Sie wurden mit der Zeit immer öfters mit kleinen Rollen beauftragt. Wahrscheinlich hatte Doktor Y mittlerweile so grossen Spass an seiner Muppet Show, dass er übermütig wurde und den Erstbesten den er morgens traf für irgendein Furz inovlvierte. Jedenfalls... Die Liste der Patienten ist lang... ich werde hier nur die frappantesten Beispiele bringen.

  • 1 Patient der Akut-Station, kennt sowohl die junge Dame wie auch mich, 4x Weisheiten zum Besten gegeben.

    1. 1x als ich auf Psychotherapie-Station war. Treffe ihn im Bus und im Gespräche sage ich, ich hätte schon noch ein spezielles Interesse an der jungen Dame. Er sagt, er müsse oft lachen wegen diese jungen Frauen in der Psychiatrie. Eigentlich würden sie nichts anderes tun, als ihre gestörte Sexualität zu suchen.

    2. Sitzt zu mir, als ich gerade frisch wieder auf der Akut-Station eingetreten war, nach der Eskalation. Sagt er habe einen Witz für mich. Als er in Brasilien ferien machte, sei er mit Kollegen an der Bar gesessen, in Rio, als eine junge Brasilianerin auf einem Freund zukam und sagte, er sei der Vater des Kindes den sie bei sich hatte. Dieses Kind wollte die Brasilianerin dem Kollegen unterjubeln. In Anspielung auf meinen Sohn?

      Danach redet er eine halbe Stunde auf mich ein, ich solle doch kleinere Schritte machen, neue Socken kaufen, bei den Schuhen und Socken beginnen und mich langsam nach oben arbeiten, usw. Er sagt "Du hast es hier auf der Akut-Station mit der jungen Dame probiert und es hat nicht geklappt. Du hast es drüben auf der Psychotherapie probiert, und wieder nichts. Nun kannst du es ja nochmals hier probieren, oder?"

    3. Einige Wochen später, erzählt er mir von einem Besuch bei der jungen Dame und ihrer Mitbewohnerin. Er sei zu Besuch gewesen, Sonntag morgen zum Brunch. Die Mitbewohnerin sei mit ihm eine Stunde spazieren gewesen. Die junge Dame sei zu Hause geblieben. Die 2 würden sich bestimmt auf einen Besuch von mir freuen!

    4. Er erzählt mir was er alles weiss, betreffend junger Dame. Sie habe "einen Freund, den sie Babe nennt und der sich ganz grosse Mühe geben würde. Wenn ich mir auch solche Mühe gäbe, ja dann vielleicht... Aber es sei schon beeindruckend, was dieser Babe schon alles geleistet hat. Und sie verbringt sehr viel Zeit mit ihm am Telefon... Also ehrlich... Mir hat dieser Babe sehr sehr guten Eindruck gemacht!"

  • 1x schreibe ich der jungen Dame, ich würde ins Kino gehen, alleine. Ich hätte schon grossen Respekt davor, doch wenn ich dies ohne Absturz über die Bühne bringe, dann wäre ein grosser Schritt gemacht. Als ich mich auf den Weg mache, meldet sich Sabrina und wir gehen zusammen zum Flughafen - das Kino fällt aus.

    1 Mitpatientin auf der Psychotherapie platzt damit raus, dass ich mir die ganze Zeit sorgen gemacht habe um dies und jenes wo die junge Dame doch schon viel viel weiter sei. Ich kümmere mich da um Dinge, die die junge Dame schon längst ad Acta gelegen hat. "Sie ist schon beim Übernächsten, und du hast gar nichts davon gemerkt! Zum Beispiel hatte sie immer wieder Sabrina anrufen können..." Sie bezieht sich eindeutig auf diesen Ausgang zum Flughafen... Erzählt habe ich niemandem davon, also hat sie die Infos sonstwo bekommen.

    Als ich definitiv aus der Klinik ausgetreten war, fragte ich Sabrina wie das gewesen sei. "Diese Patientin sagte, du hast regelmässig Kontakt zur jungen Dame gehabt." Sabrina, daraufhin "Du darfst doch nicht glauben, was die Leute so alles erzählen, in einer Psychiatrischen Klinik." Damit war das Thema abgeschlossen und Sabrina hat nie mehr zugegeben, irgend welchen Kontakt zur jungen Dame gepflegt zu haben, nachdem diese ausgetreten war.

  • 1 Mitpatient auf der Psychotherapie kommt zu mir und erzählt eine Begegnung zwischen der jungen Dame und mir in erster Person, er erzählt wie ihm dies und jenes mit seiner Freundin passiert wäre.

  • 1 Mitpatient auf der Psychotherapie kommt auf mich zu, nachdem ich zurück zur Akut-Station verfrachtet wurde. Er sagte, es sei das Gerücht umgegangen, ich habe Sex mit der jungen Dame gehabt. Dies sei bei der Gruppen-Therapie von irgendwem thematisiert worden. Oder... "Nein, ich glaube es war sogar so, dass jemand behauptet hat, du hättest darüber erzählt und damit angegeben." Natürlich habe ich keine Silbe gesagt, die sowas hätte auch nur andeuten können.

    Er sagte, dieses Gerücht habe inzwischen die Runde in der Klinik gemacht. Wenn dies nun behauptet wurde und als Vorwand benutzt wurde um mich schlecht vor der jungen Dame und ihren Freunden zu machen, dann habe ich Mitleid mit den Therapeuten. Nein! Fast Mitleid. Denn, ich lege die Hand ins Feuer, dass die junge Dame diese Geschichte nicht einfach so geschluckt hat und mir ihr Vertrauen entzogen hat. Denn, sie weiss genau, dies ist nicht meine Art, besonders ihr gegenüber und besonders damals. Und wenn dieses Gerücht verbreitet wurde könnte es teilweise den plötzlichen Wandel der Attitüde mir gegenüber, von vielen Patienten.

  • Ist dieser Furz auch der Grund weshalb die Mitbewohnerin der jungen Dame mich plötzlich wie den letzten Dreck behandelte? Genau wie sie, gaben mir viele Leute das Gefühl, schlecht für die junge Dame zu sein!



Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Beispiele... Im Grund war es immer das selbe Prinzip. Jemand sagte was, schmeisste es einfach so hin, als sollte es zufällig gesagt sein. Das Gesagte konnte immer auf verschiedene Arten interpretiert werden. Und jedes Mal warf die Unterhaltung Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte. Woher wusste diese Person nun über dieses und jenes Detail? Wieso spricht dieser von etwas, dass einzig die junge Dame erzählen konnte, da es sich um ein Gespräch zwischen uns 2 alleine handelt?

Und natürlich stellte sich irgendwann die Frage nach dem Zweck. Natürlich spekulierte man drauf, dass ich der jungen Dame nicht mehr trauen würde. Oder dass ich von Schuldgefühle geplagt werde, weil ich die Leute so verstehe, dass ich der jungen Dame indirekt Schaden zufüge.

Whatever...

Ich hatte schon mal gesagt, Lanzy Proffy und Dokty seien blöder als eine alte Nuss. Denn Liebe heisst (auch) Vertrauen!