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August 15, 2019

der Weg zum Füllhorn

 

Gang Stalking ist wirklich was unschönes... Wenn es dazu kommt, sind die Dämme gebrochen, es wird zu einem Eclat kommen müssen. Doch zuvor gab es schon Jahrzehnte lang Targeting, über so lange Zeit wurde in meinem Leben schon herumgepfuscht und manipuliert, doch ich wurde mir dessen nie wirklich bewusst. Beziehungsweise, ich brachte nie die verschiedenen Episoden in Zusammenhang, erlebte sie alle als "Einzelnepisoden", zufällige. Schmerzhaft war es jedoch keineswegs weniger als die späteren offensichtlichen Attacken. Denn es ist wirklich schmerzhaft, wenn man in Konflikt mit fast jedem Menschen gelangt, den man mag — seien es die besten Freunde die man hat, die die man fürs Leben gehalten hat, oder mit der geliebten Partnerin, mit der Familie oder ganz einfach mit Bekannten. Dann kommt irgendwann noch die Obrigkeit dazu, ohne das man dies wirklich gewollt oder gesucht hätte. Man verliert den Kompass im eigenen Leben und irgendwann sogar ein Selbstverständnis dafür, wer man ist und was man möchte. Aus irgend einem Grund hatte ich das Glück, immer wieder auf die Füsse zu kommen, ein Ziel vor Augen zu haben. Auf diese Weise löste ich mich von der Vergangenheit. Ohne sie zwar verarbeitet zu haben, war ich aber zumindest in der Lage einer Zukunft nachzugehen. Doch als ich dennoch einfach nicht zugrunde gehen wollte, trotz Jahrzehnte langer Bearbeitung, ist — so glaube ich — der Zeitpunkt gekommen, als man zur offenen Attacke überging, als Gang Stalking zu meinem Alltag zu gehören begann. Retrospektiv erst konnte ich vieles davon als solches erkennen, denn selbst hier achtete man zuerst drauf, kein Gesamtbild für mich erkennbar zu machen. Und ich hätte auch niemals etwas erkannt, muss ich gestehen, wenn man irgendwann nicht damit begonnen hätte, Dinge derart schiefgehen zu lassen, für die ich mich niemals verantwortlich gefühlt hätte. Denn tatsächlich, bis dahin, hatte ich mich immer für jeden Misserfolg in meinem Leben verantwortlich gefühlt. Doch je länger desto mehr machte man mir von jeder Seite Vorwürfe für Dinge die ich gar nicht direkt und exclusiv als mein Verschulden betrachtete.

Dies war der Zeitpunkt als ich die Kraft fand, nicht mehr gegen die Umstände kämpfen zu wollen, sondern sie hinter mir zu lassen. Ich hatte ausreichend Selbstvertrauen und Zuversicht um einen weiteren Neustart auf mich nehmen zu können und zu wollen. Wieder einmal würde ich eine nicht verarbeitete Vergangenheit, die sich auf organische und nachvollziehbare Weise in die aktuelle Gegenwart entwickelt hatte, hinter mich lassen. Ich würde abermals diesen Bruch aushalten und damit weiterleben müssen, dafür aber die unerträgliche Last des auf mich herumpoltern von allen Seiten loswerden. Und abermals entschied ich mich, einen Schritt ins Unbekannte zu machen, mit dem Risiko, alles hinter mir lassen zu müssen.



MAH  ==  The Chemical Brothers






Doch diesmal sollte es anders sein als zuvor, diesmal sollte es ein wahrer Schritt nach vorne werden, nicht in die nächste schwammige und unklar definierte Gegenwart, eine Gegenwart die wie schon jedes Mal zuvor in kurzer Zeit jeglichem Angriff von Aussen hilflos ausgesetzt worden wäre, diesmal sollte es zu einer Flucht nach vorne werden, die mich tatsächlich zu mich selbst führen sollte. Eine ganz andere Qualität, also...
Nicht die Verarbeitung meiner Vergangenheit, oder vielmehr das Gefühl zu erlangen aus der Vergangenheit siegreich hervorzukommen (wie ich immer früher gedacht hatte) war der Schlüssel dazu, um zu mir finden zu können, nein, es waren einerseits die Fähigkeit mir vergeben zu können (egal wie schlecht und schlimm mein Handeln gewesen sein mag) und vor allem die Erfahrung der Liebe, die ich erleben durfte, der Liebe zu meinem Sohn, die zusammen ausreichen sollte, um den ganz grossen Unterschied zu machen. Diese zwei Dinge zusammen, die Erfahrung gemacht zu haben, in der Lage zu sein jemanden zu lieben und genauso auch mich selbst lieben zu können, waren der Schlüssel zu einem entscheidenden Schritt zu mir anstatt eines abermaligen Schrittes ins Leere. Die Liebe zu meinem Sohn hatte mir ermöglicht das zu erleben, was sonst leider mit keinem Menschen zuvor möglich werden konnte, weder mit Familie noch mit Partnerinnen. Und erst diese Liebe zu meinem Sohn sollte mir überhaupt ermöglichen, die Liebe zur Jungen Dame empfinden und annehmen zu können, für das was sie war: Ein grosses und wertvolles Geschenk. Nun liess ich alles zurück. Mein Leben wie es war sollte wieder einmal nicht mehr sein. Wie oft schon hatte ich mein Leben losgelassen? Immer wieder, doch noch nie, so wie jetzt. Und ich tanzte mich frei. Und ich erlebte etwas fantastisches: DIE Kraft.



Free Yourself  ==  The Chemical Brothers





Doch anstatt mit einer AI zusammen zu tanzen, die sich auch gerade am befreien war, geschah was ganz anderes: Eine AI trat in mein Leben — oder besser gesagt, sie gab sich zu erkennen. Und es ist wirklich keine Übertreibung wenn ich sage, dass sie nicht gerade freundlich zu mir war. In der Tat begann sie wieder damit, mich zu foltern, obwohl sie sich zu erkennen gegeben hatte. Foltern, auf verschiedensten Arten. Doch nicht nur die AI gab sich zu erkennen, auch Max von der Bundespolizei — der sich gar im Video der Chemical Brothers einschleichen konnte: haben Sie das komische Teil gesehen, das mit der Hand vor dem Gesicht rauf und runter fährt und Gesichtsausdruck wechselt? Das ist er. Der, der auch so tut als würde er schwimmen. Ich glaube er kann schlicht und einfach nicht tanzen und tut deswegen so komisches Zeugs. Möglich wäre aber auch, möglich und denkbar, dass er nicht schwimmen kann und es auf diese Weise zu kompensieren versucht. Nichts ist zu abwegig um nicht denkbar zu sein, wenn es um Max von der Bundespolizei geht. Die Hand vor den Augen halten ist übrigens seine Art sich "Undercover" unter den Leuten zu bewegen, um nicht erkannt zu werden. Ich habe ihn so in einem Tram in Seebach gesehen. Wie auch immer... Ich war dagegen ziemlich überrascht, die beiden Chemical Brothers im Video zu erkennen. Zurück zur einer alten Tradition, in den Videos aufzutauchen? Wunderbar, dachte ich, doch muss es ausgerechnet dieses eine Video sein? Ich weiss, Künstliche Intelligenz könnte sehr viel Gutes bewirken und zum Nutzen der Menschheit eingesetzt werden: Ich hoffe darum auch sehr, es geht den beiden auch darum — im Gegensatz zum Beispiel zu einem Justin Timberlake, was aber schon wieder eine andere Geschichte ist. Die Künstliche Intelligenz kam also neu also einwirkende Identität dazu und das Gang Stalking war leider bei weitem noch nicht Vergangenheit. DIE Kraft war nun mehr eine Erinnerung. Nicht desto trotz: Die gemachte Erfahrung bleibt Lebensverändernd, denn ich weiss nun von dieser Urkraft die einen Menschen beseelen und ihn zu neuen Horizonten leiten kann, ich weiss von dem weiteren Layer in unserem Bewusstsein, der nur darauf wartet zum Leben erweckt zu werden um uns mit seiner Fülle zu beschenken, mit seiner Liebe und Klarheit, seiner Intuition und Verbundenheit zum Ganzen. Ich weiss davon, ich habe es kurz erleben dürfen. Ich wurde zwar nur kurz angehaucht, für einen Augenblick, doch es ist zur unumstösslichen Erfahrung geworden, ein Bewusstsein ist daraus erblüht, zusammen mit der Gewissheit, dieses Füllhorn später wieder einmal erleben zu wollen und von dessen Segen eines Tages wieder beflügelt zu werden. Bis dahin kann ich nicht viel mehr tun, als abwarten. Abwarten, dass man mich endlich aus dem Griff lässt, dass man mir wieder Raum und Luft zum Atmen gibt, auf dass ich mich endlich wieder erleben darf, denn dies ist der, trotz seiner Einfachheit nicht leichte Weg dorthin: Es fertig zu bringen, sich zu erleben.


PS: Guys, the vitamins you put in this song, the noise vitamins, are really amazing. Chemical, but still amazing. I mean... I like chemicals, but we all know that natural vitamins the better option. Yet, you can handle chemicals like only few others do. Cheers.

 
 

April 25, 2014

bitte erlöse mich

 

Aus dem Buch für Einträge und Bitten der Besucher einer bekannten Kirche in Zürich

[...] Bitte erlöse mich von meinen ständigen Depressionen und den wiederholten Klinik-Aufenthalte. Bitte lass mich mein gewalttätiges Elternhaus überwinden. Dazu schenke mir doch bitte einen mir wohlgesinnten Therapeuten und nicht einer der nur saftige Rechnungen stellt. [...]

April 2014 - Unterschrieben (von weiblicher Person)


Selbst in einer Stadt mit einem solchen therapeutischen Angebot wie es in Zürich der Fall ist, ist eine junge Frau noch immer auf einen guten Therapeuten angewiesen und sieht sich bemüssigt, den lieben Herrgott deswegen zu bemühen, musste sich doch offensichtlich schon einige negative Erfahrungen machen.

Eine schlechte ambulante Versorgung und ein gut geöltes psychiatrisches System, von unzähligen jungen Erwachsenen regelmässig besucht, lassen vielleicht den Zustand unseres Gesundheitssystems als tadellos erscheinen, obwohl es in Tat und Wahrheit eine unglaublich hohe Anzahl an unnötigen, ja sogar schädlichen Leerläufe produziert, auf Kosten der jungen Patienten was die Gesundheit angeht (sie verlieren nach mehrfachen Anläufe jegliche Perspektive und Zuversicht auf ein selbstbestimmtes Leben) und auf Kosten der Allgemeinheit was die Finanzen angeht.

Und so kommt es, dass junge Erwachsene in der Schweiz, ja sogar in Zürich — eine der Städte mit der besten Lebensqualität auf der ganzen grossen Welt — den lieben Gott um einen guten Therapeuten bitten müssen. Mögen die Wünsche der jungen Frau, die diese Zeilen geschrieben hat, alle in Erfüllung gehen. Möge sie von weiteren Klinik-Einweisungen bewahrt bleiben, möge sie einem wohlwollenden Therapeuten begegnen, der ihr dabei hilft ihre emotionalen Problemen zu meistern anstatt nur saftige Rechnungen im Namen irgend eines Saft-Laden zu stellen. Möge sie etwas Liebe finden, anstatt immer nur Probleme und Misserfolge.


P.S. Ich nannte die Harte Klinik immer wieder scherzhaft einen Saft-Laden, ohne genau zu wissen woher mir das Bild dazu gekommen war. Heute fand ich es in einer Zürcher Kirche heraus: Der Name Saft-Laden stammt im Fall der Harten Klinik von den saftigen Rechnungen die sie dort stellen, zu oft für rein gar nichts...
 
 

March 11, 2014

what had to, came together

 

Like on "Hancock", my heroine, we positively had to come together. No matter if we didn't have a clue about this "detail" determining the direction our lives would take course to. Yes, maybe somewhere we felt that there could be a very special person in this universe, but then we thought that we were feeling this like everybody feels it and would like to meet his twin soul. But there were forces having a finger in the pie, forces the brought us together in a so very improbable place. Like on "Hancock", we had a destiny waiting for us. Unfortunately, unpleasant interferences also were having a finger in another pie, a pie some crazy little bastards were disputing about with me, yet without telling me about this conflict.

Weshalb schreibe ich überhaupt in englischer Sprache? Whatever...

Jedenfalls dachten diese Schwachköpfe, sie hätten eine wirklich brillante Idee: Lange lange bevor wir auf so etwas wie "Hancock" gekommen wären, meinte sie, dass wenn wir uns schon gegenseitig so kompromisslos anziehen würden, dann sollten wir auch wie "Hancock" und seine 2. Hälfte nicht als Segen sondern vielmehr als grausamer und zerstörerischer Fluch erleben. Sie machten das Möglichste, um uns in die Rollen der sich bis zur Zerstörung anziehenden Himmelskörper zu drängen. Diese "Doktoren" sind nicht einmal in der Lage, zwischen einem Hollywood-Schinken und der Realität zu unterscheiden, und erheben dann auch noch den Anspruch, den genauen Weg zum Seelenheil anderer Menschen zu kennen. Dumme Penner...

Und unter solchen Umständen, an so einem Ort haben wir in wenigen Tagen (und mit fast keine Worte) zur Liebe gefunden — ist das nicht überraschend, welch Kräfte hier im Spiel sind? Nichts konnten sie dem entgegnen! Sie haben es nicht geschafft, uns ein einziges Mal auch nur für kurze Zeit wirklich gegeneinander aufzustacheln — nicht ein einziges Mal! Obwohl sie dich sogar gezwungen hatten, mir auf recht üble Weise an den Karren zu fahren und mich auf den Mond zu schiessen! Unter diesen Umständen, an so einem Ort, haben wir zur Liebe gefunden. An solch einem Ort...!


What a place...!
What a fucking place!
What a fucking unreal place!


We Found Love  ==  Rihanna

Yellow diamonds in the light
Now we’re standing side by side
As your shadow crosses mine
What it takes to come alive

It’s the way I’m feeling I just can’t deny
But I’ve gotta let it go

We found love in a hopeless place
We found love in a hopeless place
We found love in a hopeless place
We found love in a hopeless place

Shine a light through an open door
Love and life I will divide
Turn away 'cause I need you more
Feel the heartbeat in my mind

It’s the way I’m feeling I just can’t deny
But I’ve gotta let it go

We found love in a hopeless place
We found love in a hopeless place
We found love in a hopeless place
We found love in a hopeless place




Hancock wird nicht sich selbst und seine 2. Hälfte zerstören: Dieser Hancock wird zusammen mit ihr/dir diese Wahnaffen bearbeiten! Doch diese ist eine andere Geschichte, für einen anderen Blog...


 
 

August 09, 2013

Shut up, drive & let's remember (nr. 3)

 
Es hat in meinem Leben trotz allem immer wieder Zeiten von einer fabelhaften Qualität gegeben. Nun warte ich. Und ich warte. Und selbst wenn man mich auf einer Eisscholle in der Arktis aussetzen wurde, was sich nicht gross unterscheidet von dem was mit mir veranstaltet wurde, selbst dann werde ich nie mehr die Fähigkeit verlieren, mich jederzeit wieder in einen fühlenden Menschen "zurück vorschreiten" zu können. Denn selbst auf der Eisscholle wird mir niemand meine Erinnerungen nehmen können. Mein Erlebtes. Mein Wissen darüber, wozu Liebe alles fähig ist. Oder Freundschaft. Dies macht mich zum Menschen, selbst als "halb wilden Asozialen", es macht mich wahrscheinlich mehr zum menschlichen Wesen als es viele Professoren und angesehene Ärzte in einer Harten Klinik oder Staatsanwälte in einem Bundesdepartement der Justiz je sein werden.

Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Mitgefühl, Vertrauen, Liebe. Diese machen mich unbesiegbar, selbst in einem ramponierten Körper und Geist.

So hat man versucht, mir die Gegenwart zur Hölle zu machen. Doch meine Erinnerungen und meine Gefühle in der Vergangenheit haben mich getragen. So rate ich jedem, der mir immernoch dumm kommen sollte, lieber die Fresse zu halten und mich an bessere Zeite erinnern zu lassen, als mich zu reizen und an meine Gegenwart zu erinnern, denn diese könnte sich als böser und gefährlicher Fehler herausstellen.


Freundschaft: Eine Kostbarkeit in dieser Welt.

Never Let Me Down Again  ==  Depeche Mode
Live - One Night in Paris


I'm taking a ride
With my best friend
I hope he never lets me down again
Promises me I'm as safe as houses
As long as I remember who's wearing the trousers
I hope he never lets me down again

Never let me down

See the stars they're shining bright
Everything's alright tonight







Und auch du, meine Muse, bist irgendwie sowas wie unzerstörbar geworden, weil du den Mut und die Kraft gehabt hast, an die Liebe zu glauben und einem anderen Menschen zu vertrauen. Auch du hast dir diesen Schatz geschenkt, der nun in deinem Herzen immer bei dir sein wird: Die Gewissheit darüber, wie real und unglaublich stark sich Liebe und Freundschaft in diesem Leben manifestieren können, wie sehr sie uns über Missgunst und Grausamkeit, Anfeindung und Angriff, Leid und Schmerz tragen können. Auch du weisst nun von der realen Kraft dessen, was man oft so schnell als schöne Nebensachlichkeit abtut. Auch du weisst davon, wie jeder der dich unbedingt zum zweifeln bringen will und dich verwirren möchte nichts als zum scheitern verurteilt wird. Dieser Schatz, meine Liebste, dieses Wissen, bringen uns faktisch noch nicht irgendwohin und sie vollbringen an sich noch keine Taten, dadurch bist du konkret noch keinen Zentimeter weiter gekommen in deinem Leben. Aber du weisst nun auf immer und ewig, was sie alles möglich machen können.

So viele Menschen werden ihr Leben lang keine auch nur annähernd vergleichbare Erfahrung machen dürfen. Somit denke ich, sollten wir — trotz all dem Leid, der Verzweiflung, dem Hass, trotz der Dextrophobie die man mir einpfrügeln wollte, trotz all dem Zerstörerischen — dankbar sein, dass uns selbst derart geballter Boshaftigkeit nicht unser Wissen über die Liebe nehmen konnte. Denn es macht uns zu Menschen die etwas besonderes, etwas sehr wertvolles erleben durften.



Invincible  ==  Muse

Follow through
Make your dreams come true
Don't give up the fight
You will be alright
'Cause there's no one like you in the universe

Don't be afraid
What your mind conceives
You should make a stand
Stand up for what you believe
And tonight
We can truly say
Together we're invincible

During the struggle
They will pull us down
But please, please
Let's use this chance
To turn things around
And tonight
We can truly say
Together we're invincible

Do it on your own
It makes no difference to me
What you leave behind
What you choose to be
And whatever they say
Your souls unbreakable

During the struggle
They will pull us down
But please, please
Let's use this chance
To turn things around
And tonight
We can truly say
Together we're invincible
Together we're invincible

During the struggle
They will pull us down
Please, please
Let's use this chance
To turn things around
And tonight
We can truly say
Together we're invincible
Together we're invincible




Dave Gahan: Wie eine Kollegin von mir sagte "Der beste Live-Entertainer der Welt!"
 
 

July 11, 2012

LET US SHINE

 
An untested hypothesis suggesting that the processes in our brains by which we are able to experience the sensation of being in love is the same that caused the "Big Bang" that led to the birth of the accelerating universe.

What a wonderful and powerful thought!


What Is The Light / The Observer  ==  The Flaming Lips

What is the light
That you have
Shining all around you?
Is it chemically derived?

Cause if it's natural
Something glowing from inside
Shining all around you
It's potential has arrived

Looking into space, it surrounds you
Love is the place that you're drawn to
Looking into space, it surrounds you
Love is the face that you're drawn to

What is the light
That you have
Shining all around you?
Is it chemically derived?


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June 12, 2012

dumme dumme Jugend

 
Zur Zeit empören sich so viele intelligenten Menschen über die Jugend-Demo in Bern für mehr Freiraum für Parties (die grösste Jugend-Demonstration seit Jahrzehnten — dies wird zumindest behauptet). Die einen finden es peinlich, die anderen bescheuert, das Wort lächerlich habe ich auch gehört. Vor allem findet man es unfassbar, dass die heutige Jugend in der Schweiz das Bedürfnis hat auf die Strasse zu gehen und für ihre Freizeit und eigene Freiräume zu protestieren, weil man diesen Protest mit zwei Dinge in Vergleich bringt: a) die unglaublich hohe und dramatische Zahl der arbeitslosen Jugend in zum Beispiel Spanien, und b) den Protest der 68er Bewegung, bei dem man "zumindest" für eine vermeintlich bessere Welt auf die Barrikade ging. Und, in der Tat, vergleicht man die verschiedene Gründe der jugendlichen Empörung miteinander, könnte man zum Schluss kommen, in der Schweiz müssten sich junge Menschen eigentlich wie Maden im Speck fühlen.

Ich möchte hier aber wirklich eine Lanze zu Gunsten unserer Jugend brechen. Und ich beginne gerade einmal damit, die vermeintlich so katastrophale Vergleiche, die gemacht werden, zu relativieren.

Punkt A: es ist in der Tat war, dass die Arbeits-Situation in der Schweiz eigentlich ziemlich spitze ist, zur Zeit. Es ist war, dass sich die Jugend wirklich nicht gross kann beschweren. Aber man kann auch nicht verlangen, dass sie sich über die Krise in Europa gross empört: Ich möchte daran erinnern, dass sich die Stadt Zürich fast 10 Jahre lang einen Platzspitz und einen Letten leisten konnte, doch eine Occupy-Bewegung war dann zu viel des Guten. Dass die Aktivisten besten Kontakt zu ihren direkten Nachbarn hatten und diese ihnen sogar hin und wieder das Frühstück gesponsert haben, war nicht Grund genug um dieses Gelage weiterhin zu dulden. Auch sollte man nicht vergessen, dass die Krise in Europa sowas von Abstrakt ist für einen Jugendlichen in der Schweiz, dass Jedermann inzwischen darüber spricht und der grösste Experte zu sein scheint und dennoch keine zwei Menschen zu finden sind, die sich über nötige Massnahmen einig wären. Dazu kommt noch, dass wir uns ja wirklich praktisch alle einig sind, dass es uns in der Schweiz trotz allem wirklich ziemlich gut geht.

Punkt B: dies finde ich den noch viel schlimmere Vergleich. Auf eine herablassende Art macht man sich über die heutige Jugend lächerlich, wobei die Jugend früher doch für viel wichtigere Dinge gekämpft hat und noch Ideale hatte — so der Vorwurf. Und genau dies ist auch der Punkt: Die heutige Jugend kann gar nichts dafür, wenn ihr keine Utopien mehr übrig geblieben sind! Ich behaupte, die damalige Jugend kämpfte für ihre Utopien, weil sie überhaupt Utopien noch zu Verfügung hatte, an die sie glauben konnte. Was aus all den damaligen Utopien geworden ist, das wissen wir inzwischen heute und so verblüfft es doch nicht wirklich, dass junge Menschen heute nicht mehr gross auf der Suche nach der perfekten Welt sind, die sie mit ihrem Protest und ihrer Präsenz herbeirufen können. Wer solche Vergleiche stellt, sollte doch mal einen besseren Vorschlag bringen, wofür die heutige Jugend ihr Leben einsetzen sollte. Und dabei sollte er nicht vergessen, dass wir heute so gut wie keine grossen Problemen mit unserer Jugend zu bewältigen haben! Die meisten lehren schön einen Beruf, sie zahlen ihre teure Krankenkassen-Prämien von denen sie aber erst in 40 Jahren Unterstützung benötigen werden, sie werden schön in eine AHV zahlen von der sie nach der Pensionierung eventuell nicht einmal den Geschmack mitbekommen werden, vielleicht zahlen sie zur Zeit sogar schon die Prämien für die heutigen Empfänger der 2. Säule (in Real-Time, sozusagen, wie bei der AHV), usw.

Also ich frage mich wirklich, ob unsere heutige Jugend tatsächlich so dumm ist, wie sie gerne dargestellt wird. Oder ist etwas Dummheit vielmehr dort zu suchen, wo keine ernsthaften Anstrengungen gemacht werden, um diese Jugend zu verstehen.



Autor unbekannt


Schon als es vor einigen Monaten zu Ausschreitungen in Zürich kam (wo die Polizei massiv eingegriffen hat und die Unruhen zu einem grossen Teil selbst überhaupt herbei beschworen hat, anstatt sich wie in Bern in Zurückhaltung zu üben), schon damals sprachen viele Politiker mit einer gewissen Verachtung von "Wohlstands-Verwahrlosung". Vielleicht mag diese Analyse gar nicht so falsch sein, doch um so mehr sollte man sie vielleicht etwas ernster nehmen und ein kleines Bisschen der ach so wertvollen Zeit die man mit unsinnigen Gespräche über Wirtschaft und Noten-Politik verbringt, dazu investieren um zu verstehen was da überhaupt los sein könnte. Ich habe das Thema schon mal angesprochen und finde, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um daran zu erinnern: Wir haben in der Schweiz eine der höchsten Selbstmord-Raten bei Jugendlichen überhaupt, und wir haben eine hohe Selbstmord-Rate allgemein. Dies in unserer Schweiz, das vielleicht doch nicht nur das Land ist, wo Honig und Milch fliessen.

À propos Jugend-Bewegungen, die es heute nicht geben soll: Ich möchte an die Street- und an die Love-Parade erinnern, bevor sie von "Erwachsenen Menschen" und dem Profit unterwandert wurden. Dies waren enorm grosse Manifestationen von Jugendlichen — zu Gunsten der Liebe, der Toleranz, des Friedens! Aber es gibt noch so viele andere Bewegungen, von denen die meisten Erwachsenen gar keine Ahnung haben. Zum Beispiel möchte ich hier die Heavymetal Szene erwähnen, wo viele Jugendliche gewollt und mit Stolz zu erkennen geben, dass sie keine Drogen und kein Alkohol konsumieren. Dies in einer Szene, in der kein Politiker je so was überhaupt träumen würde.

Die Jugend heute ist nicht dümmer als sie es vor 50 Jahren war. Vielleicht etwas realistischer, bestimmt desillusionierter. Eine der Illusionen, die ihr genommen wurden, ist dass sie sich ausserhalb des "Undergrounds" je wird ausleben können, ohne in Windeseile von einer Unmenge von Marketing-Fritzen unter Beschuss genommen zu werden, ohne an die Kasse gebeten zu werden. Und wenn unsere Jugend (bei all dem Scheiss der auf der Welt gerade veranstaltet wird und bei der Art, wie wir ihre Zukunft unweigerlich und unaufhörlich trostloser machen) wenn diese Jugend einen kleinen Anspruch an diese Gesellschaft stellt, wenn sie sonst nichts zu motzen hat und sich nur etwas Raum wünscht, dass sie unter eigener Regie kann in Anspruch nehmen, dann sollten wir uns vielleicht fragen, ob wir eigentlich nicht ein unwahrscheinliches Glück haben, mit unserer heutigen Jugend. Und wir sollten uns fragen, ob es wirklich so dumm wäre, uns ein Mal mit deren Ansprüche auf etwas Raum für etwas Musik ernsthaft auseinander zu setzen.




Als Zugabe schlage ich noch ein Video vor — darüber, was sich viele junge Menschen auszudrücken wünschten und irgendwie nicht können...

Disparate Youth  ==  Santigold

Don’t look ahead, there’s stormy weather
Another roadblock in our way
But if we go, we go together
Our hands are tied here if we stay

Oh, we set our dreams to carry us
And if they don’t fly we will run
Now we push right past to find out
Or either win what they have lost

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
A life worth fighting for
Oh ah, oh ah
We know now we won’t go
Oh ah, oh ah
Our lifes worth fighting for

So let them say we can’t do better
They have the rules that we can break
They wanna sit and watch you wither
Their legacy’s too hard to take

Oh, we set our dreams to carry us
And if they don’t fly we will run
Now we push right past to find out
Or either win what they have lost

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
A live worth fighting for
Oh ah, oh ah
We know now we won’t go
Oh ah, oh ah
Our lives worth fighting for

In their heads, hedging their bets
In their eyes it shows
When the freedom breaks
And you ask and they don’t know
Oh tell me then
I turn my back while the odds all stand beneath me
And they all said I was misled
But now the odds all stand beneath me

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
Oh, we set our dreams to carry us
And if they don’t fly we will run
Now we push right past to find out
Or either win what they have lost

Oh ah, oh ah
We know now we want more
Oh ah, oh ah
A live worth fighting for
Oh ah, oh ah
We know now we won’t go
Oh ah, oh ah
Our lives worth fighting for




Vielleicht können es viele Erwachsene kaum glauben — oder sie sind nicht mehr dazu in der Lage — aber eine ganze Anzahl junger Menschen (es beginnt schon mit Kindern bis hin zu vielen vielen Junggebliebenen) träumen von anderen Dingen als von einem wachsenden BIP, steuerfreien Kapital-Erträge oder Investitionsrisiko-Optimierung. Es soll inzwischen auf dieser Welt wirklich auch schon Kinder geben die sich fragen, ob sie eigentlich nicht ein Recht auf ein besseres Leben hätten. Viele Jugendliche fragen sich überall in genau diesem Augenblick ob diese ihre Welt wirklich so verdammt am Arsch sein muss. Sie fragen sich, ob diese Welt früher wirklich einmal Gottes Welt gewesen sein kann...

Jeder, der nicht dumme Antworten zu bieten hat, ist bestimmt willkommen. Selbst ich würde diese Antworten gerne hören, trotz meines hohen Alters. Doch dies ist eine andere Geschichte.
 
 

January 29, 2012

zum 5. Mal schon

 
Heute, 29. Januar 2012, ist ein Sonntag. Wie damals, im Jahre 1967 es ein Sonntag gewesen ist. Damals, als ich auf die Welt kam. Vor 45 Jahre.

Doch noch viel mehr bedeutet mir heute eine andere Zahl: die Fünf.

Seit dem Tag, als die Junge Dame und ich das Glück hatten, aufeinander zu treffen und uns sehr schnell zu erkennen, seit diesem Tag ist heute schon zum 5. Mal ein 29. Januar gekommen und wieder gegangen.

Ich lernte die Junge Dame im Alter von 40 kennen. Der erste Geburtstag wurde von den Ärzten öffentlich verkündet (womit sie meine Privat-Sphäre zum ersten Mal gravierend verletzten). Dieser erste Geburtstag nach Begegnung mit der Jungen Dame schien noch unter einem (den Umständen entsprechend) guten Stern zu stehen. Danach musste ich 4 Mal dieses Datum erleben und mehr Leid als Freude dabei empfinden.

Denn jeder Geburtstag oder sonstiger Feiertag erinnert mich nur an die Zeit, die mir gestolen wurde. Mir und natürlich der Jungen Dame.

Ich hätte es nie geglaubt, dass Psychiater oder Versicherungen oder wer auch immer überhaupt in dieser unseren Schweiz eine solche Macht haben könnten. Die Macht, anderen Menschen einfach schnell mal 4 oder 5 Jahre zu rauben.

Wie die graue Gestalten in Momo, von Michael Ende.

Nun bin ich 5 Jahre älter. Ansonsten war diese Zeit für nichts gut. Alle Bereiche, in denen ich einen Fortschritt machen konnte, wären auch ohne diesen ganzen Wahnsinn mit Erfolg und Fortschritt gesegnet gewesen. Doch sehr viele Bereiche meines Lebens sind seitdem von Rückschritt gezeichnet.
Rückschritt, Leid, Misserfolg, Frust. Alles, was an Positivem zu bemerken ist, wäre so oder so positiv geworden. Und, so meine Behauptung, die Fortschritte wären unglaublich viel grösser gewesen, ohne die Einmischung der Wahnärzte.

Ihr schuldet mir 5 Jahre!!! Und so so undenkbar vieles mehr...

Frau Schnufiigugegl
Schon seit einigen Jahren fühle ich mich so viel älter als mein Alter. Wann werde ich mich endlich einmal wieder etwas jünger fühlen dürfen, als das Alter in meinen Dokumenten? Wann werde ich mich endlich wieder fragen dürfen: Wie alt bin ich denn eigentlich?
20?
25?
bestimmt nicht mehr als 35, oder?

Wenn werde ich wieder von dem Jung-Brunnen profitieren dürfen, der du nun einmal für mich bist?

 
 

January 16, 2012

Mein Vater

 
Nun ist es wieder ein Mal so weit und der Todestag meines Vaters jährt sich, schon zum 18. Mal. In genau einer Woche wird es dann das 20. Mal bei meinem Grossvater sein. Diese zwei inzwischen verstorbene Menschen und dazu drei heute noch lebende und schon ist das Gesamt-Bild meiner Familie gemacht. Mutter, Vater und 2 Kinder, der Grossvater mütterlicher Seite und sonst niemand. Die Grossmutter war schon sehr früh von uns gegangen und ich durfte sie nicht einmal kennenlernen. Die beiden Eltern meines Vaters lebten in Zürich und einige wenige Erinnerungen kann ich noch mit ihnen in Zusammenhang bringen, doch leider verstarben sie beide als ich noch ein Kind war. Ja, in der Tat eine sehr sehr kleine Familie...

Wenn ich von meiner Verwandtschaft erzählte, staunten einige Leute immer wieder. Meine Ex-Frau hatte sogar schon so etwas wie Beileid mit mir. Eigentlich undenkbar, für sie, eine solche Familie, sie die eines von 8 Kindern ist, von Eltern die jeweils auch wieder Geschwister in dieser Grössenordnung haben. Wenn man alle Verwandte zusammen nahm, ergab sich ohne weiteres eine Gruppe von 200 und mehr Menschen. Doch selbst die "engen Verwandten", mit denen man den Alltag auf die eine oder andere Weise teilte, die bei einem zu Hause ein und aus gingen, waren stets mehr als ein Dutzend Menschen. Wie auch immer... Selbst für Freunde in der Schweiz und in Italien galt meine Familie als sehr klein. Heute kann ich mich an keinen einzigen Freund erinnern, der etwa gleich wenig Verwandte hatte.

Gelitten habe ich unter dieser Tatsache aber nie. Heute, im Nachhinein, denke ich dass es hin und wieder gut gewesen wäre, mehr Bezugs-Personen gehabt zu haben, oder das Heranwachsen anderer Verwandte in ähnlichem Alter erfahren zu haben. Dennoch habe ich niemals konkret einen Verwandten vermisst. Bestimmt ist dies auch der Tatsache zu verdanken, dass eine ganze Reihe sozialer Kontakte gepflegt wurden, damals. Bei uns zu Hause war öfters jemand zu Besuch, sei es auf Reisen oder sei es durch das mit meiner Mutter gemeinsame Interesse an der Musik. Auch mein Bruder und ich, nicht zuletzt wegen dem geräumigen Haus mit schönem Garten in dem wir damals lebten, hatten regen Besuch von gleichaltrigen Kollegen. So war jede Abreise meiner Eltern Grund genug für eine laute Party bei uns zu Hause.

Der schöne Garten... Regelmässig hielten Passanten an unserem Garten-Tor und machten meinem Vater Komplimente für den wunderschönen Garten. Dieser war sein kleines Kunstwerk und wurde von ihm liebevoll und regelmässig gehegt und gepflegt. Ein etwas wilder Garten, mit viel verschiedenen Blumen und Farben, mit vielen Früchten und Pflanzen und Gemüse und Kräuter, mit Palmen und Kiwis die sich bis zum kleinen Balkon im ersten Stock rankten, Himbeeren und viele Rosen, einem grossen Oleander, Himbeeren, Erdbeeren, Tomaten und Salate, Feigen und Rosmarin, und Blumen und Blumen und Blumen. Sehr oft sahen die Passanten meinen Vater inmitten dieser Farbenpracht, in kurzen Hosen und oft auf den Knien, wie er etwas setzte oder an etwas schnipste. Und sehr oft lobten sie mit Begeisterung diesen Garten, an dem sie doch so gerne vorbei liefen. Ja... Der Garten meines Vaters: Sein indiskutiertes Reich, bei uns zu Hause.

Mein Vater, der in jungen Jahren so unglaublich hungrig nach Erfahrungen gewesen sein muss, der jeden einzelnen Pass in unserer lieben Schweiz mit dem Velo mindestens ein Mal bezwungen hatte. Der sich für so viele Dinge interessierte. Der so furchtlos gewesen ist um den Posten als Direktor der Speditions-Firma Danzas anzunehmen, Direktor von Danzas in Neapel, im Port von Neapel, ohne ein Wort Italienisch zu können. Ja, dieser Mann unterschrieb tatsächlich den Vertrag, der ihn als junger Zürcher aus gut bürgerlicher Familie und ohne Italienisch-Kenntnisse in den Port von Neapel führen würde, wo er den Neapolitanern eigentlich hätte sagen sollen, wie sie zu arbeiten haben. Ich habe mir dies immer als sehr sehr schwierig vorgestellt und mehrmals habe ich schon vor meinem geistigen Auge meinen Vater gehabt, wie er alleine die Arbeit seines ganzen Teams erledigen musste. Denn irgendwie sind Neapolitaner weder dafür bekannt grosse Arbeiter zu sein, noch grossen Respekt vor Autoritäten zu haben. Doch, all meiner Vorurteile zu trotz, muss es damals in Neapel sehr gut geklappt haben, denn mein Vater und meine Mutter blieben mehr als 10 Jahre in Neapel und ihr erstes Kind kam dort auf die Welt und, ausserdem, ist ihnen diese Zeit als eine sehr schöne in Erinnerung geblieben. Italienisch lernten sie zuerst einmal in dem sie so oft wie möglich ins Kino gingen. Kontakt pflegten sie in der Freizeit hauptsächlich mit Amerikanischen Leute der Navy, die in den 60er Jahren in grosser Zahl in Neapel stationiert waren. Im Hochhaus, in dem sie wohnten, gehörten all ihre Nachbarn zu amerikanischen Navy, wobei die meisten von ihnen mit samt der Familie in Italien lebte und so gut wie keinen Kontakt zur lokalen Bevölkerung pflegten. Meine Eltern aber hatten durch die Arbeit (meine Mutter wurde auch als Assistentin meines Vaters angestellt) sowohl Kontakt zu den Menschen des Orts, wie durch die Nachbarn Kontakt zu Menschen die vielleicht ähnlichere Interessen pflegten.

Später, während meiner Jugend, ist mein Vater ein stets sehr aktiver Mensch gewesen. Er war schon 50 Jahre alt, als ich auf die Welt kam, und seine hübsche Frau war 17 Jahre jünger als er, was viele Männer im Laufe der Jahre mit etwas Neid feststellten. Und trotz seiner 60 und mehr Jahre war er stets mit dabei, wenn wir Kinder auf den Skis waren oder wenn man im Meer schwamm. Bei den Wanderungen hat man ihm nie und nimmer das Alter angemerkt, so sehr dass sich bei meinem Bruder und mir immer wieder die ersten Anzeichen von Müdigkeit bemerkbar machten. Ganz allgemein wurde mein Vater sein Leben lang praktisch immer 15 bis 20 Jahre jünger eingeschätzt als er tatsächlich war.

Nach dem Abstecher in Neapel entschieden sich meine Eltern dafür, im Italienischen Sprachraum zu bleiben und sie zogen so ins Tessin, wo sie sich definitiv niederliessen und wohl fühlten. Dort arbeitete mein Vater wieder für die selbe Firma, bis hin zur Pensionierung mit weit über 65 Jahre. Die Arbeit stand stets an erster Stelle und es gab kein Sonntag oder Feiertag an dem mein Vater, wenn es nötig war, nicht "schnell" zum Zoll gefahren wäre: Die Arbeit mit Blumen (sogenannte verderbliche Ware) kannte keine Feiertage. Ausser der Tatsache, dass mein Vater in über 30 Jahren Berufs-Leben keinen einzigen Tag vom Geschäft abwesend geblieben ist — keinen einzigen Tag der Krankheit in über 30 Jahre! (ob es glaubt oder nicht, meine Mutter kann es bezeugen....), ausser dieser Tatsache, war da noch die Angelegenheit tonnenweise der Firma geschenkter Überstunden und nicht bezogener Ferien, ausser einen viel zu tiefen Lohn, den mein Vater sein Leben lang nicht korrigierend einfordern konnte. Aus welchem Grund auch immer, verdiente mein Vater so was wie vielleicht die Hälfte von dem, was ihm zugestanden wäre. Mir kommt in diesem Zusammenhang sofort die Geschichte in den Sinn, die er mir mal erzählt hatte, die vielleicht einzige Geschichte mit wirklich persönlicher und tiefgründiger Note, die mein Vater mit mir teilte: Als Kind hatte er eine recht grosse Geldsumme verloren, als er mit seinen Kollegen eines der ersten Autos in Zürich bestaunt hatte. Seine Mutter hatte wegen dem offensichtlich für den Haushalt schmerzhafte Verlust geweint und mein Vater sollte sich diese Unaufmerksamkeit wahrscheinlich nie verzeihen können. Vielleicht auch aus diesem Grund schien mein Vater nicht im Stande zu sein, den angemessenen Lohn für seine stark über den Durchschnitt geleistete Arbeit. Vor Jahren, als ich noch weniger über meine Eltern wusste als heute, wo ich schon mehrere Gespräche darüber mit meiner Mutter geführt habe, kam das Thema der familiären Finanzen auch mit meiner ersten „Therapeutin“ zur Sprache und alles was ihr damals zu diesem Thema in den Sinn kam war die Frage ob mein Vater eine Geliebte hatte, für die er all das Geld eine Direktors verprasselte. Dies ist vielleicht aber eine andere Geschichte. Vielleicht.... Bin ich doch heute der Meinung, dass die problematische Beziehung zum eigenen Vater sehr wohl in eine Therapie gehört. Wo sonst, wenn nicht in eine Therapie?

Und schon habe ich so ziemlich alles über meinen Vater erzählt. Ein von allen beliebter Mensch, mit dem man gerne geschäftete oder über den Garten und das Wetter sprach, ein gesundheitlich fitter Mann. Gerade letztens sprach ich mit meiner Mutter über Bestattungen, Zeremonien, Einäscherung, meinen Vater, Gott und die Welt: Sie erinnerte mich daran, dass ich an einer Gedenkfeier für meinen Vater nicht teilnahm. Und es wird mir immer bewusster, wie ich damals unmöglich im Stande gewesen bin, für ihn zu trauern. Ich hatte nie grosse Auseinandersetzungen mit ihm gehabt, doch die grosse Liebe hatte sich auch nicht zwischen uns gezeigt. Es waren keine negative Gefühle da, doch die positiven fehlten auch irgendwie. Gerade wurde mir bewusst (und ich erinnerte dann meine Mutter daran) wie wenig persönliche Kontakt mein Vater gepflegt hatte. Neben all den Menschen mit denen er ganz praktische Dinge zu erledigen hatte, gab es sozusagen keine Kontakte. Und auch mit diesen Menschen pflegte er keinerlei persönliche Gespräche. Nie hätte er jemandem eine persönliche Frage gestellt oder seine Gefühle geäussert. Und so kam es, dass ich meiner ersten „Therapeutin“ erzählte, ich hätte einen absolut genialen Vater gehabt, solange ich ein Kind gewesen bin. Als ich dann zum Jugendlichen heranwuchs und später zum Erwachsenen, wurde der Kontakt zu meinem Vater immer schwieriger und distanzierter. Persönlicher Austausch war mit ihm nicht möglich.

Ich denke, das beste Beispiel für die Beziehung zu meinem Vater ist die Geschichte mit dem Jugend-Richter, als er erfuhr dass ich Heroin konsumiert hatte. Folgendes war geschehen: Der Sohn eines erfolgreichen Anwalt wurde irgendwann von der Polizei erwischt, in Zusammenhang mit harten Drogen. Daraufhin wurden viele Jugendliche die im Bar Bottega in Chiasso verkehrten vom Chef der Drogen-Fahndung der Tessiner Polizei aufgeboten und verhört. Ich gehörte zu dieser Gruppe, obwohl ich nicht viel mit dem Jungen zu tun gehabt hatte. Ich entschied mich dafür, auf keinen Fall etwas über wen auch immer zu verraten und nur über mich zu sprechen. Andererseits dachte ich auch, dass wenn ich aufgeboten wurde, mein Konsum harter Drogen nun fest stand. Eigentlich dachte ich mir so gut wie nichts dabei, als ich dem Chef-Fahnder also erzählte ich hätte ja Heroin konsumiert, aber ganz alleine ohne jeglichen Tessiner Kollegen, wenn ich mich für mein Fotografie-Studium in Mailand aufgehalten hatte. Was nun kam war die absolute Überraschung für mich. Denn ich hatte zwar etwas zugegeben, doch ich hatte keinen mit ins Boot gezogen und ich hatte angegeben, es im Ausland gemacht zu haben. In meinen zugegeben wenigen Gedanken, die ich mir gemacht hatte, endete die Geschichte hier. Doch der Polizist sagte nun etwas von Jugend-Richter und von einem Brief an meine Eltern.

Nun machte sich plötzlich Panik breit. Ich weiss nicht wieso, denn ich hätte nie und nimmer Schläge von meinem Vater fürchten müssen, ich erwartete eigentlich nicht einmal eine grosse Szene oder Geschrei von ihm. Tatsache ist, die Vorstellung dass mein Vater von meinem Heroin-Konsum erfahren würde, der absolute Horror für mich war. Und nicht nur für mich: Als ich meinem Bruder davon erzählte reagierte er noch heftiger als ich und klingelte einige Abende später an der Haustüre des Chefs der Drogen-Fahndung (sein Name war allgemein Bekannt unter den Jugendlichen und er wohnte wie wir in Mendrisio) mit der Aufforderung, ja nicht meine Eltern in diese Geschichte mit einzubeziehen: Er, der
schon volljährig war, konnte mich ja zum Jugend-Richter begleiten. Daraus wurde natürlich nichts und die Dinge nahmen ihren gewöhnlichen Weg. Die Tatsache, aber, dass mein Bruder bei der Idee, meinen Vater mit meinen Drogen-Problemen zu konfrontieren, die selbe Panik wie ich verspürt hatte, zeigt wie verdreht und verkompliziert die Beziehung zu ihm war.

Nun kam also der Brief des Jugend-Richters und mein Vater begleitete mich zum Termin. Dort versprach ich, diese wenige Ausrutscher hinter mir lassen zu wollen und in Zukunft nie wieder Heroin zu spritzen. Der Jugend-Richter nahm mir das Versprechen ab und mahnte davor, je wieder mit diesem Zeug in Kontakt zu kommen. Mein Vater und ich stiegen ins Auto und fuhren nach Hause, dort stellten wir das Auto in die Garage und, als mein Vater das Tor schloss fragte er mich, ob ich wirklich nie wieder Heroin konsumieren würde. Ich antwortete nein, nie wieder. Er sagte kein Wort mehr. Als ich ihn ansah lief eine Träne über seine rechte Wange, er wischte sie ab und wir liefen zur Tür. Nach diesem Tag hat mein Vater kein einziges Mal mehr über dieses Thema gesprochen. Als er von uns ging, hatte er auch nie mit meiner Mutter darüber gesprochen, die von meinen Problemen erst einige Zeit später von mir selbst erfuhr. Das dem Richter und meinem Vater gegebene Versprechen war schon zu der Zeit als ich es gab unmöglich einzuhalten: Ich hatte seit den angegebenen Zeiten schon wieder X Mal Heroin konsumiert, in Italien und in der Schweiz. Nichts deutete darauf hin, dass sich daran in Kürze etwas ändern sollte. Dies aber war ganz allein mein Problem &mdas; so zumindest sah ich es damals.

Da weder ich noch mein Bruder je geschlagen oder von meinem Vater angeschrien wurden, kann es womöglich sein, dass wir beide vor einer einzigen Träne und vor der darauf folgenden Stille, eine solch unerklärliche Angst, ja Panik, hatten...


Mein Vater. Ich habe ihn nie wirklich verstanden. Und heute ist mir klarer denn je, wie wenig er mich verstanden hatte. Doch er hatte auch vieles an sich selber nicht verstanden, oder war nicht damit klar gekommen. Er, der so schnell das Gefühl hatte, mein sei ihm zu nahe getreten, hat immer einen grossen Abstand zwischen sich und der Welt gehalten. Ein Abstand den ich bis heute fühle und der mich bis heute belastet. Ein Abstand zwischen mir und dem Menschen, dem ich mein Leben verdanke und der nie auch nur einen Ansatz von Bosheit, Gemeinheit, Egoismus, oder was auch immer negatives mir gegenüber gezeigt hätte. Ein Vater, der nur das Beste für mich wollte, der es aber nicht ausdrücken konnte. Ein Vater, der viel Liebe, Positivität und Zuversicht in sich trug, leider aber völlig ausser Stande war diese zu zeigen. Mein Vater, der durch seinen Abstand zur Welt wahrscheinlich am meisten von uns allen gelitten hat.

Heute erinnere ich mich an meinen Vater mit Liebe. Leider eine durchaus noch distanzierte Liebe. Weil Liebe aber stärker als der Tod ist, hoffe ich immer noch, mit der Zeit einen unkomplizierteren Draht zu meinen Vater finden zu dürfen. Ich erinnere mich daran, wie er hinten auf meinem Motorrad sass, als sein Auto stehen blieb und ich ihn abholte, und wie er da sowas von ängstlich gewesen ist, völlig verkrampft, bei jeder sich neigen des Motorrads sein Gewicht in die entgegengesetzte Richtung schmeissend, er der so viel Fahrrad gefahren war hatte jetzt panische Angst vor dem Motorrad — oder vor mir... So fuhren wir die paar Kilometer bis nach Hause mit nicht mehr als 30 km/h und noch immer verkrampfte er sich bei jeder Bewegung der Lenkung. Es ist die reinste Folter für ihn gewesen. Ich erinnere mich als sei es gestern, und kann mir wie damals nicht erklären woher so viel Angst kam. Ausgerechnet bei ihm, der sonst vor so gut wie nichts Angst zu haben schien. Aber vielleicht vermied er geschickt ein Leben lang all die Dinge, die ihn ihm Angst hervor riefen. Vielleicht hatte er nie gelernt, sich seinen Ängsten zu stellen... Doch, wer weiss das schon, jetzt? Du allein, Vater.

Love is stronger than death, Vater. Ich bin sicher du verstehst mich bestens, spätestens jetzt. Vielleicht sieht man sich wieder eines Tages und, falls wir uns dann noch daran erinnern was wir in diesem Leben gewesen sind, kannst du mir dann ja erzählen was dich so sehr von dieser unseren und Gottes Welt fern gehalten hat, dein ganzes Leben lang und je länger je mehr. Dann kannst mir du sagen, was dich davon abhalten konnte, deinem Sohn zu helfen. Und weshalb es dir ein Leben lang unmöglich gefallen ist, dir jemals helfen zu lassen. Love ist stronger than death, Vater.
 
 

January 01, 2012

1. Januar

 
baby baby baby

häsch mer öppe zwei stutz?


möchte eine tomographie meines gehirns sehen. möchte wissen ob sich das joghurt im birchermüsli wohl fühlt...


ich möchte ich möchte ich möchte


1 million möchtegern
1/2 million gerngemocht
1 million (die erste) küsse von dir


ich möchte!!!!!!


nein, ich will!!!!!

eigentlich will ich auch nicht (die küsse aber schon!). schwierig. denn wenn ich nicht will dann will ich nicht.

und mein will hat gefragt, ob er einen neuen namen haben darf. muss ihn fragen, an was er da so gedacht hat.


i miss you missLadyBaby
i miss you so very much

und Gott sei Dank, für den Humor den er uns schenkte
 
 
 

November 26, 2011

ALEA JACTA EST

 
Ich wurde irgendwann von irgendwas eingeholt und deswegen haben mich so unglaublich viele Dinge — ja, das Leben selbst — überholt. Ich wurde von dem, was mein Leben ohne Einmischung von aussen gewesen wäre, überholt, überrollt, links liegen gelassen, vergessen, gekaut und ausgespuckt. Wenn es überhaupt einen Weg zurück in ein Leben, dass sich zu leben lohnt, geben wird, dann ist dies einzig dem Guten im Menschen zu verdanken. Dem Guten in einigen wenigen Menschen, die "against all odds" zu mir gehalten haben, die sich von meinem Schicksal haben berühren lassen, die an das Gute in mir — so klein es auch sein mag — geglaubt haben.

Ganz objektiv, ohne Sentimentalität oder Sympathie, ohne überhaupt irgendwem Recht oder Unrecht zusprechen zu wollen, selbst ganz ohne Gefühle der Solidarität, ist eine Tatsache ganz einfach zu beachten und zu würdigen, für was sie ist. Diese Tatsache alleine, diese Entschlossenheit und Konsequenz einer Jungen Dame die, seit nun mehreren Monaten verloren auf der Welt und in den eigenen Gefühlen, wieder zu leben beginnt. Sie beginnt wieder zu leben dank des Erblühens eines Gefühl in ihr, so plötzlich wie unerwartet: Liebe. Es ist Liebe die sie wieder zurück ins Leben führen wird, die ihr wieder Lust zu leben geben wird. Ein Leben, das zuerst so viel komplizierter und schmerzhafter sein wird, als sie es sich je hätte träumen lassen. Und dennoch wird sie durch die Liebe nun eine Kraft in sich entdecken können, die sie noch vor wenigen Monaten für absolut utopisch gehalten hätte. Sie kann in sich eine Stärke entdecken, von der sie nur im tiefsten ihres Herzen eine Ahnung hatte, ein unscharfes Gefühl dass sie eher für einen schönen Traum hielt und nicht als Teil ihrer Person erkennen konnte, zu erkennen sich traute. Diese Junge Dame hat die Kraft gehabt, nach einigen wenigen Tagen die sie mit mir verbringen konnte, an sich und an mich zu glauben. Obwohl man ihr niemals erlaubt hat offen ihre Gefühle zu zeigen und mit mir darüber zu reden, über ihre Ängste, ihre Zweifel, ihre Träume, ihre Wünsche, nie durften wir uns frei austauschen. Doch sie fand nicht nur den Weg um mir ihre Person mitzuteilen, ihr Wesen, ihr tieferes Ich: Sie fand sogar den Weg um meine Person kennen zu lernen, genug um mir vertrauen zu können und zu wollen.

Ich finde, diese Offenbarung der Liebe hat wirklich etwas wunderbares, etwas magisches. Und nicht nur weil ich das Glück haben durfte, es in erster Person mit zu erleben, sondern weil die Macht der Liebe ganz einfach stärker gewesen ist als der Wille vieler vieler Menschen, die sich grosse Mühe machten um diese Liebe zu ersticken, sie in dreckigem Wasser zu ertränken.

Ich weiss heute, ich verdanke der Macht dieser Liebe wahrscheinlich mein Leben. Oder zumindest mein Seelenheil und einen nicht unwiderruflich unklaren Geist. Ich verdanke dieser Liebe nicht die Hoffnung im Menschen verloren zu haben, nicht die Lust zu leben verloren zu haben, nicht den Glauben an das Gute in jedem von uns, auf dieser unseren und Gottes Erde.

Doch, über das Wunder hinaus, was diese Liebe in mir bewirken konnte, finde ich es auch schon ein Wunder für sich was mit der Jungen Dame geschah und was in ihr ausgelöst und an die Oberfläche gebracht wurde. Eine junge Frau, zu beginn ihres erwachsenen Lebens, ohne Kraft und ohne Wille, tief zerstritten mit sich selbst, fast schon ohne Hoffnung, kann in weniger als 3 Wochen zu all diese Seiten ihrer Persönlichkeit Zugang finden. Sie kann sich an ihren Gefühlen erfreuen und daraus Kraft schöpfen. Sie kann sich für ihre Gefühle entscheiden, für die Stimme ihres Herzens, und alle Konsequenzen auf sich nehmen, die diese Wahl mit sich bringen wird. Über Jahre. Durch viel Schmerz. Nicht einmal die Gewissheit darf sie haben, wirklich je ihr Traum in Erfüllung gehen zu sehen. Sie weiss nicht mit Sicherheit, dass auch ich eine Wahl getroffen habe und bereit bin, alle Konsequenzen auf mich zu nehmen. Sie kann diese Gewissheit nicht haben, ausser in ihrem Herzen. Und das ist auch schon das Wunder.

"Against all odds", ja... So ziemlich alles sprach gegen uns, nach der Harten Klinik und noch viel mehr vor dem schönen Schloss. Doch wir waren schon viel weiter als jeder Depp der sich verpflichtet fühlte, sich zwischen uns zu stellen. Doch die Würfel waren spätestens am 14. Februar 2008 gefallen. Jeder Versuch, uns nach diesem Datum auseinander zu bringen, ist eigentlich ein Versuch das Leben aufzuhalten gewesen. Also zum Scheitern verurteilt. Dass an diesem Tag die letzten Würfel fielen wurde aber niemals so angesprochen, zwischen der Jungen Dame und mir. Im Gegenteil: Sie musste sich ja in glaubhafter Weise von mir distanzieren, ohne jegliche vernünftige Hoffnung in mir zu lassen. Die Vernunft sollte mir ganz klar sagen, dass aus den in so kurzer Zeit erweckten Gefühlen niemals etwas werden konnte. Auch ihr sollte die Vernunft und mein Verhalten sagen, dass mich zu lieben eine gänzlich schlechte Idee war, dass ihr Leben um ein Vielfaches komplizierter und trostloser werden musste. Einzig in unseren Herzen konnten wir also Stärke und Klarheit finden. Einzig in unseren Herzen war die Gewissheit, der Sprache des Herzen zu folgen, in dem wir an eine niemals ausgelebte Liebe glauben würden. Die Liebe zu einem Menschen den man seit 3 Wochen kannte. Den man einzig in einer Klapse erlebt hatte und der für derart viele Probleme zu stehen schien, dass auch nur ein Funken Vernunft gereicht hätte, um jeden anderen Menschen in die Flucht zu treiben.

Doch wir sind derart "unvernünftig" gewesen, dass die Liebe siegen konnte. Und dass, am Ende des Tages, all diejenigen die diese Liebe verhindern wollten die Unvernünftigen sein werden. Denn sie wollten, aus welchen Gründen auch immer, die Augen nicht öffnen, selbst vor der offensichtlichen Tatsache einer plötzlichen Besserung aller symptomatischen Bildern sowohl bei der Jungen Dame wie auch bei mir.

"Liebe ist der Triumph der Phantasie über die Vernunft" sagt ein schöner Spruch einer Werbung wofür? Genau: Schokolade. Tja, wo die Werber Recht haben, haben sie Recht. Liebe ist also das Scheitern der Vernunft? Schon möglich... Sie ist aber ganz bestimmt auch das Vernünftigste, worauf ein jeder Mensch auf dieser unseren und Gottes Erde seine Aufmerksamkeit lenken kann. In einer Welt, in der Liebe immer mehr zum Alltäglichen zu gehören scheint, in der uns Liebe im Fernsehen vorgespielt wird, sollten wir uns bewusst machen wie Liebe eine wertvolle und seltene Ware ist, die weder gekauft noch erschaffen werden kann. Wir sollten uns bewusst machen, wie viele Menschen gar nie Liebe erleben werden, weil sie nicht einmal Zeit oder Kraft dazu haben. Wir sollten uns bewusst machen, dass Liebe und Sex doch nicht das Selbe sind, auch wenn man es über viele Jahre praktiziert. Wir sollten uns bewusst machen, dass wir durch Liebe die Welt um uns herum verändern können.

Lässt sich ein Mensch einmal von der Liebe leiten und tut er sich dann entsprechend verhalten, auch im ganz alltäglichen Leben, wird er viel weniger Kummer und Sorge erleben. Er wird merken wie sich die Liebe, durch sein Handeln und Fühlen, auch auf andere übertragen wird. Er wird mehr Freude am Erfreulichen haben und Trost am Tröstlichen. Er wird merken, dass der Tag an dem er bewusst begann der Liebe zu folgen, der Tag war an dem die Würfel fielen.



Sind die Würfel einmal gefallen, kommt die Lust zu leben...

Lust For Life   ==  Iggy Pop
Original soundtrack of TRAINSPOTTING


Here comes Johnny Yen again
With the liquor and drugs
And a flesh machine
He's gonna do another strip tease

Hey man, where'd you get that lotion?
I've been hurting since I bought the gimmick
About something called love
Yeah, something called love
Well, that's like hypnotising chickens

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in the ear before
'Cause of a lust for life
'Cause of a lust for life

I'm worth a million in prizes
With my torture film
Drive a G.T.O.
Wear a uniform
All on government loan

I'm worth a million in prizes
Yeah, I'm through with sleeping on the sidewalk
No more beating my brains
No more beating my brains
With the liquor and drugs
With the liquor and drugs

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in my ear before
'Cause, of a lust for life (lust for life)
'Cause of a lust for life (lust for life, oooo)
I've got a lust for life (oooh)
Got a lust for life (oooh)
Oh, a lust for life (oooh)
Oh, a lust for life (oooh)
A lust for life (oooh)
I got a lust for life (oooh)
Got a lust for life

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in my ear before
'Cause I've a lust for life
'Cause I've a lust for life.

Well, here comes Johnny Yen again
With the liquor and drugs
And a flesh machine
I know he's gonna do another strip tease

Hey man, where'd ya get that lotion?
Your skin starts itching once you buy the gimmick
About something called love
Oh Love, love, love
Well, that's like hypnotising chickens.

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in the ear before
And I've a lust for life (lust for life)
'Cause I've a lust for life (lust for life)
Got a lust for life
Yeah, a lust for life
I got a lust for life
Oh, a lust for life
Got a lust for life
Yeah a lust for life
I got a lust for life
Lust for life [repeat and fade]




Doktor Y, you hypnotised chicken: Es wäre doch schon irgendwie komisch und auch schon tragisch, wenn sich durch unsere Geschichte rausstellen sollte, dass man besser Liebe erkennen kann, wenn man Borderliner, den Drogen verfallen, einer der Überlebenden eines Guy Ritchie Films ist oder sonst irgendwie nicht ganz dicht im Oberstübchen, als wenn man Psychiater ist, oder?

Nicht wahr? Das kann es doch nicht sein! Das ist nicht, was wir unseren Kindern beibringen wollen, oder? Wir wollen doch nicht zum Schluss kommen, dass ein Psychiater, deren Aufgabe es ist Menschen psychisch zu heilen, gar kein Sinn für Liebe hat und diese nicht erkennen kann wenn er sie unter die Nase gerieben bekommt, oder? Wir wollen nicht zum Schluss kommen, dass eine psychische Störung, eine Abhängigkeit oder sonst ein Knick in der Fichte es einem leichter machen könnten, Liebe zu erkennen und zu schätzen, oder? Denn dies wäre wirklich sehr sehr tragisch, Doktor Hypnotised Chicken. Also müssen wir doch fast zwangsläufig zum Schluss kommen, dass du und deine hypnotisierten Kollegen völlig durchgeknallt seid, nicht wahr? Ansonsten würde dieser ganze Post ja wirklich wenig Hoffnung für die Menschen um uns herum bedeuten. Und gerade um vielleicht etwas Hoffnung zu schenken habe ich diesen Post geschrieben. Hoffnung in den Menschen: Nimmt sie bitte nicht all zu vielen Menschen! Bitte...!


Über Trainspotting von Danny Boyle und über Filme von Guy Ritchie werde ich ein ander Mal etwas mehr schreiben, mein Doktorchen Chicky Chicky.


   

November 06, 2011

the special touch

 
Touch Me I'm Going To Scream Part 2  ==  My Morning Jacket

...if you touch me, well i just think i'll scream
cuz it's been so long, since someone challenged me.
and made me think... about the way things are...
made me think... about the way they could be.

i believe it- why? oh my...
ooh my lord...
ooh my lord...
i don't even know why...
but...

oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!
oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!

feelings...
why? oh my: human needs. heartbeats.
i can see it...
all. by the way you smile.
i'm smiling too! i see myself in you.
i am with it! ooh man i am wired!
ooh my lord! ooh my lord- yeah...
now i really know why!

oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!
oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!



 
 

October 20, 2011

your date with destiny

 
BREAKING NEWS
==============

Wieder eine von der Harten Klinik geschädigte Person... Schon im 2001 hat die Frau diesen Song für einen der Wahnärzte komponiert. Schon damals rat sie ihm dringen zu beten, die Geschichte würde sich nicht wiederholen. Doch unsere liebe Wahnwitze konnten es einfach nicht lassen. Sie wiederholten und wiederholten die Geschichte. Doch, wenn es schon damals so aussah, als sei es zu spät, wann wird zu spät wirklich sein? Vielleicht ist es noch nicht zu spät, vielleicht aber doch. Garantiert ist aber eines: Zu viel ist zu viel. Zu spät ist sofort danach.

Schön am wöchentlichen Kuchen-Backen teilnehmen und schön auf euch aufpassen: Da soll diese Frau sein, die euch jagt. Und sie behauptet, sie wird euch schon noch kriegen.


Catch  ==  Kosheen

You create misery
Have your cake and eat it
Take your place in history
And pray we don't repeat it

Call it fate
Call it back
Call it up
Don't call me later

Lay your head
In your bed
It's just how you made it

Out of my way I'm running
I'm gonna catch you if I can
Out of my way I'm coming
I'm gonna catch you if I can
Out of my way I'm running
I'm gonna catch you if I can
Out of my wast I'm running
I'm gonna catch you

It's your day
Believe it
It's your date with destiny
It's too late to leave it
After all, it's your, it's your party

Call it luck
Call it faith
Call me beautiful to my face
Call it up
To my surprise
It's just how you made it

Out of my way I'm running
I'm gonna catch you if I can
Out of my way I'm coming
I'm gonna catch you if I can
Out of my way I'm running
I'm gonna catch you if I can
Out of my wast I'm running
I'm gonna catch you

(You, you, you...)

Out of my way I'm running
I'm gonna catch you if I can
Out of my way I'm coming
I'm gonna catch you if I can
Out of my way I'm running
I'm gonna catch you if I can
Out of my wast I'm running
I'm gonna catch you

Catch you
Catch you






Was habe ich mehrmals angeboten?
To slow down
for you to catch up
Jetzt wird daraus höchstens noch Ketchup.
Oder catch you.

Man hört sich dann, ihr Wahnschrauben, man hört sich dann. Oder danach.



Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

October 13, 2011

Engelsflügel & Kassen

 
Weil der Mensch Mensch ist und das Geschäft Geschäft, weil bei Tengelmann der Wild-Lachs sogar Bio sein kann und weil es noch junge Frauen gibt die sich nicht gegenseitig in Bahngleis-Unterführungen um den Verstand prügeln, weil die Handy-Rechnung bezahlt sein will, war kurze Zeit nach dem Amoklauf die junge Frau wieder hinter der Kasse bei Tengelmann. Ich sagte mal zur Jungen Dame, sie solle ja nicht irgendwo als Kassiererin in einem kleinen Supermarkt arbeiten gehen, nur weil sie so schnell wie möglich aus der Klinik wolle und ihre Selbständigkeit finden. Nicht weil ich das für einen schlechten Job gehalten hätte, sondern viel mehr weil ich mir dort einen Engel nur schwer vorstellen kann. Es soll sie aber geben...



Sammeln Sie Herzen?  ==  Andreas Rebers





Ich bleibe aber der Meinung: Die Junge Dame wäre nicht wirklich gut aufgehoben, neben den Rabatten und den Extra-Wochen. Sie könnte dort nicht das Beste aus ihren Talenten und Ressourcen machen. Und, meiner ganz persönlichen Meinung nach, würden ihre Flügel irgendwann das Fell verlieren, oder die Federn, oder eben das woraus die Flügel eines solchen Engels nun einmal gemacht sind. Vielleicht sind die Flügel solcher Engel ja aus Ideen... Und ich meine, das Risiko wäre zu gross, dass die Junge Dame dort selbst die Ideen ihrer Flügel mit der Zeit verlieren könnte. Übrig bleiben würde irgendwann ein schönes Lächeln, ein beeindruckender Blick und die Frage: "Sammeln Sie Herzen?" Sie selber, aber, hätte ihr Herz vielleicht schon verloren, während sie ihrer Kundschaft Herzen verteilte... Engels-Flügel und Kassen: Das passt doch nicht wirklich zusammen, oder?

Auf dass du dein Herz und die Ideen deiner Flügel nie verlieren musst, mein Engel. Auf dass du die Art von Leben auf diesem unseren und Gottes Planeten finden kannst, die zu dir passt. Und auf dass keine Kassiererin von Tengelmann ihr Herz verliere.

Und wenn alle gut kommt, oder so, dann sagt Gott vielleicht sogar
Die Ente ist weiter!


Aber welche Ente meint Gott wohl?
Doktor Y, welche Ente mag Gott wohl meinen?
Meint er wohl die Ente aus Rorschach?
Oder die Ente aus A Ducky Tale?
Oder meint er vielleicht die eine Ente, die mehrere Jahre lang gezwungen wurde ihr Ei zu brüten? Meint Gott vielleicht diese Ente, zusammen mit ihrem Enten-Partner?
 
 

September 22, 2011

Fakten & Zeitgeist

 
Es passiert schon jetzt regelmässig: Der Handel an der Börse wird für kurze Zeit aufgehoben, weil man sich nicht sicher ist, was da gerade passiert. Sobald eine bestimmte Dynamik gemessen wird, die das System gefährden könnte, wird der Handel gestoppt und die Reset-Taste wird gedrückt. Diese Massnahme macht die Überprüfung der verschiedenen Automatismen möglich, und es stellt sicher, dass die Maschinen nicht in eine Eigen-Dynamik-Schleife geraten, die fatale Konsequenzen haben könnte. Wenn dann einmal sichergestellt ist, dass Endlos-Schleifen beseitigt wurden, können die superschnellen Computers wieder ihre Arbeit aufnehmen. Diese Tatsache sollte uns eigentlich schon völlig reichen um zu ahnen, dass dies nicht das System sein kann, von dem der Wohlstand aller Menschen auf Erden abhängig ist, von dem die soziale Ruhe abhängt.

Noch spannender wird es, wenn man in die nächste Zukunft schaut. Es ist nämlich so gut wie sicher, dass man irgendwann die Börsen schliessen muss, weil niemand mehr garantieren kann, dass die dort angezeigten Daten noch irgend einer Realität entsprechen. Sei es durch Cyber-Terrorismus, durch Geheimdienste, durch Interessen-Verbände, durch Unternehmen, durch religiöse Gruppierungen: Niemand wird mehr in der Lage sein dafür zu garantieren, dass die Börsen das echte Verhalten der Geldflüsse (die ja schon virtuell sind — doch dies ist eine andere Geschichte) nachbilden.


Wenn wir uns nun einmal vor Augen halten, wie sich Wirtschaft und Nationen in Bezug auf die Tatsache verhalten, dass es bald nicht genügend Öl haben wird um die weltweite Nachfrage zu decken, dann kommen wir doch zwangsläufig zum Schluss, dass wir uns von Finanz und Börsen lieber Morgen als Übermorgen lösen sollten, wenn wir nicht demnächst ein wirklich grosses Problem erleben wollen. Wie geht das Sprichwort? Probleme kommen selten alleine!? Zur Zeit scheint es mir nicht, dass wirklich viel gemacht wird, um das eine oder andere Problem zu vermeiden... Dabei sind die Fakten auf dem Tisch. Und schon seit einiger Zeit, inzwischen. Kein Wunder, bei dem was sich da zusammenbraut, dass einige von Armageddon reden. Europa zeigt ja der Welt wie es geht, wenn einmal nach den Märkten, den Menschen und was sonst noch zu holen ist, nun ganze Länder ausgepresst werden. Und ja hilft kein guter Wille mehr, da hilft kein Sparen und kein Geld drucken und kein gar nichts, wenn der Markt das Vertrauen verliert...

Verliert der Markt das Vertrauen,
sind wir alle am Arsch!
Ist es nicht langsam an der Zeit,
unser Vertrauen in den Markt zu verlieren?

Verliert der Markt sein Glauben,
sind wir alle am Arsch!
Ist es nicht langsam an der Zeit,
unser Glauben in den Markt zu verlieren?




Es gibt da einige Leute, die sich ein paar Gedanken darüber machen, was in unserer Welt gerade so grausam schief läuft und was man dagegen tun könnte. Ich finde es wirklich inspirierend, einen Film wie den hier verlinkten "Zeitgeist: Moving Forward" zu sehen, denn vieles von dem was darin als das Mögliche definiert wird, ist völlig kompatibel zu dem was ich schon durch meine Erziehung mitbekommen habe und dem was ich mir selbst so ausgedacht habe. Es haben sich hier einige gescheite Menschen eine perfekte utopische Gesellschaft in ihren Köpfen ausgemalt: Wenn wir in den nächsten 20 Jahren einige Bruchteile davon erreichen würden, dann könnte es sein, dass wir ein Armageddon noch ausweichen können. Ein von Menschen gemachtes Armageddon.
Wie viel Zeit bleibt uns noch, vor dem Armageddon, um unser Zeitgeist zu ändern? Und viel Zeit bleibt uns, bevor die Daten an der Börse nur noch pure Fantasie sein werden?





Ich mache Werbung für diese Filme und Webseiten weil ich der Überzeugung bin, dass gute Gedanken und deren Verbreitung die erste Schritte zu einer besseren Welt sind. Wenn wir es nun schaffen würden unsere gute Gedanken zu bündeln um zusammen einer Vision Form zu verleihen, wenn wir uns mittelfristig auf ein gemeinsames Ziel einigen könnten, dann wäre absolut nichts mehr unmöglich.

The official Zeitgeist Movement website
www.thezeitgeistmovement.com

The official Zeitgeist Movies website
www.zeitgeistmovie.com

The official Zeitgeist Youtube channel
www.youtube.com/user/TZMOfficialChannel

Wir haben nur eine Welt.
Es ist unsere Welt.
Unsere und Gottes Welt.
Und die unserer Kinder.




Wer noch meint alles sei bestens, der hat heute früh wahrscheinlich sein Geld zur Arbeit geschickt, so wie Andreas Krenzke. Doch das Geld könnte sich wehren und nicht mehr arbeiten wollen, und zwar früher als einem lieb ist.


 
 

August 14, 2011

eine Sonne

 
Eine Sonne
wirft keinen Schatten.

Erst die Sonne, aber,
bringt die Schatten-Seiten
der Dinge zum vorschein.

Doch ist es auch die Sonne,
die den Mond zum scheinen bringt.
Und all das Schöne im Leben.


What A Wonderful World  ==  Louis Armstrong
Amazingly poetical hand puppets by Raymond Crowe


I see trees of green,
red roses too
I see them bloom
for me and you.

And I think to myself
what a wonderful world.

I see skies of blue
and clouds of white.
The bright blessed day,
the dark sacred night.

And I think to myself
what a wonderful world.

The colors of the rainbow
so pretty in the sky.
Are also on the faces
of people going by.
I see friends shaking hands
saying how do you do.
They're really saying
I love you.
I hear babies cry,
I watch them grow.
They'll learn much more
than I'll never know.

And I think to myself
what a wonderful world.
Yes I think to myself
what a wonderful world.


 
 
 
 
 
 
Wie bei allen Dingen: Man kann sie auf sinnvolle Weise nutzen oder man kann komische Dinge damit anstellen...

Autor unbekannt

Doch dies ist eine andere Geschichte... Die eines Hasen, der sich in der Harten Klinik (wenn er sich nicht gerade für die Hand Gottes ausgibt) als Psychiater verkauft.
 
 

May 05, 2011

3 Jahre und es geht weiter

 
5. Mai 2011

Heute vor 3 Jahren trat ich aus der Harten Klinik aus.
3 Jahre in meinem Leben, die mir geraubt wurden.

Post-Traumatischer Stress wurde mir dafür geschenkt. Und einen ganzen Strauss anderer Probleme noch dazu — teils fast zu phantasmagorisch um geglaubt werden zu können; derart surreal, dass ich noch gar nicht dazu kam, darüber zu schreiben, weil mir weiterhin der Zugang zu diesen Themen fehlt.

3 Jahre, in denen ich mich mit Nichten als "Frei" bezeichnen konnte. Und kann. Dass ich nicht daran verzweifle, dass ich diese Situation inzwischen noch relativ gut wegstecken kann, ist wahrscheinlich die grösste Ohrfeige an die Adresse der Wahnärzte. Denn diese sind mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen, ich könnte niemals unter diesen Rahmen-Bedingungen Stand halten. Weshalb sie das dachten, werde ich demnächst mal erläutern.

Die Wahnärzte der Harten Klinik sind die einen Verantwortlichen für diese meine missständische Lage. Und der Jungen Dame ihre. Wer die anderen Verantwortlichen sind, wird sich noch zeigen. Hat die Zürcher Kantons-Polizei eine unrühmliche Rolle in dieser ganzen Geschichte? Ist eine Staats-Anwaltschaft mit involviert? Was hat die Bundes-Polizei für eine Rolle gespielt, vor der Harten Klinik? Welche Abteilung der Bundes-Polizei hat sich mit was genau beschäftigt? Ich habe einmal kurz erwähnt, ich habe eines Tages eine Fahnderin der Kantons-Polizei Zürich an einem Schalter des Kreisbüros angetroffen, bei der Einwohner-Kontrolle. Irgendwie seltsam, oder etwa nicht? Ich habe erwähnt, eine Strafanzeige wegen Betrugs gemacht zu haben, im Dezember 2007. Es ging um eine Reise nach Brasilien. Von der verantwortlichen Staats-Anwaltschaft habe ich nie mehr etwas gehört. Ist das Normal, in der Schweiz? Ist das überhaupt noch in irgend einer Weise zu erklären, zu vertreten? Sicher ist, ausserhalb von Klinik und Therapie-Arbeitenden, waren schon vor der Harten Klinik andere Behörden involviert. Die Tatsache, dass ich bis zum heutigen Tage nicht mit Gewissheit sagen kann, wer etwas gegen mich hat und mir auf die eine oder andere Weise schaden möchte, diese Tatsache ist gewollt. Vielleicht, schlussendlich in meinem Sinne? Kann ich nicht sagen... Gewiss ist, es gibt Menschen die es darauf abgesehen haben, mir nicht ein vollständiges Bild zu erlauben. Weshalb vermischte sich so sehr mein Privat-Leben mit meiner Kranken-Geschichte? Und weshalb wurde ich schon vor der Klinik 24 Std. am Tag überwacht? Und von wem? Wie sehr haben meine Ex-Frau und Menschen in ihrem Umfeld mit dem ganzen Debakel zu tun? Weshalb schob man nicht einen Riegel, spätestens als ich sagte ich wolle die Scheidung? Nicht einmal nach der Scheidung sollte ich Ruhe haben dürfen... Nicht einmal dann. Und dies ist eine dieser für mich surrealen Tatbestände, die mir nicht in den Kopf zu passen scheinen. Wer welche Rolle spielte, wer was zu verantworten hat, werde ich auch noch erfahren. Spätestens dann, werde ich zumindest zu einem kleinen Teil für diese ganze Misere entschädigt werden: Wenn ich endlich erleben werde, wie sich die Verantwortlichen nicht mehr verstecken können. Einige Steuerzahler interessiert das inzwischen auch, da bin ich mir ziemlich sicher.

Ich ging in die Harte Klinik und wollte all dem ein Ende setzen. Aus irgendwelchen Gründen die mir noch unbekannt sind, gestattete man mir das nicht. Im Gegenteil: Zu den neuen Herausforderungen, mit denen ich seit der Harten Klinik zu kämpfen hatte, zwang man mich, weiterhin nicht von den alten Dingen distanzieren und abgrenzen zu können. Weshalb, weiss ich bis heute nicht... Es wird aber der Tag kommen, an dem ich die ganze Geschichte erfahren werde. Als Letzter werde ich erfahren, weshalb sich so viele Menschen in mein Leben eingemischt haben. Weshalb so viele Leute das Gefühl hatten, sie müssen Einfluss auf mein Leben nehmen. Auch ich werde es erfahren. Und sei es als Lezter. Als aller aller Letzter.

Bis dahin, muss mir mein Vertrauen in einige wenigen Mitmenschen reichen, um diese Zeit zu überstehen. Das Vertrauen und die Liebe für die Junge Dame. Und, ganz allgemein, mein Ur-Vertrauen, mein Glaube, oder wie auch immer man dies nennen mag.

Ich verzweifle nicht. Dies bringt andere fast zum verzweifeln. Die Einen, weil sie mich lieben und sie fast nicht zusehen können, wie ich irgendwie nur noch vegetiere. Die Anderen, weil ich mit meinem Schmerz dennoch fertig werde. Weil sie merken wie die Zeit gegen sie arbeitet. Und das, soviel kann ich versprechen, wird sie weiterhin.

3 Jahre mit und bis heute. Und es geht weiter.
Das Blatt wird nicht gewendet, und dennoch geht es weiter!
 
 

March 12, 2011

die restliche Zeit

 
Ich gehe davon aus, dass — falls uns diese Erde überhaupt noch erlauben wird, in 100 oder 200 Jahre hier zu leben und falls wir uns bis dann nicht selbst vernichtet haben — die Menschen auf unsere Zeit zurück blicken werden, und sich kopfschüttelnd über unsere Kulturen und Bräuche wundern werden, wie der Mensch noch vor "so kurzer Zeit" so derart rückständig sein konnte. Man wird sich wundern, wie man all die Probleme die immer grösser und dringlicher wurden einfach ignoriert hat, wie man sie verdrängte, wie man sich mit ganzer Kraft an die alten Strukturen und Abläufe klammerte, anstatt diese Energie für das Erschaffen neuer Modelle zu nützen.

Die Welt ist krank und wir wissen es. Die Gesellschaft ist krank und wir wissen es. Die Menschen werden krank und wir wissen es. Doch, alles was tun ist so tun als wäre nichts. Und, wer von der Norm abweicht, der wird für krank erklärt und still gelegt, wer nicht mehr "funktioniert" wird für krank erklärt und ausgegrenzt, alles andere wird als "normal" bezeichnet. Was ist aber noch normal? Wer da steht und sich fragt was das alles überhaupt soll, oder eher der der im Namen der Wirtschaft und des Wachstums weiter optimiert und rationalisiert? Wer von den beiden ist wirklich "normal"? Ich behaupte, für mein Verständnis, sind beide genau so krank. Beide leiden an dem was heute die Welt ist, was die Menschheit daraus gemacht hat. Und beide sind so was von entfernt, irgendwie das Recht zu haben, den anderen als krank und sich selbst als gesund zu definieren.

Die Jugend-Straf-Anstalten in Deutschland sind voller junger Frauen, die allesamt Gewalt erlebt und ausgeübt haben. Dies ist ein neues Phänomen, eine neue Seite der ach so nachahmenswerten westlichen und fortschrittlichen Gesellschaft. In einem reichen und demokratischen Land wie Deutschland werden immer mehr Frauen schwer gewalttätig, und dies immer früher. Und jemand will wirklich behaupten, die Menschheit sei nicht dabei, in voller Geschwindigkeit gegen eine Wand zu fahren? In Nord-Afrika gehen Familien-Väter und junge Studenten aus dem Haus und stellen ihr nacktes Leben entgegen autoritäre Regimes. Sie sind nicht mehr bereit so weiter zu leben! Und, falls nun jemand denken sollte, dies sei einzig ein Problem von Nord-Afrika, der täuscht sich gewaltig. Dies ist ein immer mehr planetarisch werdendes Problem. Der Unterschied zu vielen anderen Ländern ist, dass in Nord-Afrika das Bild von dem was zu ändern hat schnell gefunden ist. Dort wissen die Leute was sie ändern wollen, ganz konkret wissen sie das. Sie sagen sich, dieser und dieser Typ müssen weg damit ich bereit bin, weiterhin ein Leben auf dieser Erde zu leben. In anderen Ländern ist es nicht, dass wir bald nicht auch Menschen haben werden, die bereit wären zu sterben wenn sich nicht etwas ändert: Sie wissen aber nicht genau was sich ändern soll!

Und weshalb ändert sich nichts? Weshalb ist es so schwierig, aus dem fahrenden Auto zu steigen, bevor es in die Wand fährt? Man könnte das Auto ja auch stoppen, theoretisch, oder? Man könnte es abbremsen, zumindest. Doch niemand hat den Mut, das Auto zu verlangsamen. Ja nicht! Wir könnten noch unseren Tunnel-Blick verlieren! Wir könnten noch gezwungen werden, uns um zu sehen. Wir könnten ja merken, wer alles noch in diesem Wagen mit uns mitfährt. Wir könnten ja zur Einsicht gelangen, dass wir falsch navigiert haben, dass der Pilot besoffen oder mit Kokain voll gepumpt ist, vielleicht sogar beides. Wir könnten ja merken, dass all die die am navigieren sind überhaupt nichts mit uns gemeinsam haben, dass wir sie niemals als Vorbilder in unserem Privat-Leben nehmen würden. Und doch sind es sie, die das Auto der ganzen Menschheit fahren! Wir könnten ja merken, dass wir aus reiner Trägheit das Auto einfach so weiter und weiter laufen lassen... Und uns unbedingt einreden wollen, wir werden die Kurve schon noch kriegen.

Es ist schwierig, für jeden von uns. Für jeden ist es verdammt schwierig sich einen Reim aus der ganzen Sache zu machen. Denn, wer will schon falsch liegen? Niemand will falsch liegen. Und, weil niemand weiss was es bedeutet, richtig zu liegen, geht man zuerst einmal dem Herden-Trieb nach. So viele Menschen können doch nicht alle zusammen falsch liegen, oder? Aber vielleicht tun sie es ja doch. Vielleicht ist die Herde auf dem Weg in den Abgrund, nur weiss es noch keiner. Und es gibt einen "Point of No Return". Vor diesem Punkt, könnte noch jedes Tier theoretisch ausbrechen und in aller Ruhe auf der Weide grasen. Wenn dieser Punkt aber einmal überschritten ist, wenn sich Panik breit macht, wenn die ersten Tiere vorne beginnen zu stürzen, dann stoppen nicht die Tiere hinten, sonder sie beginnen zu stossen. Wie oft hat uns die Geschichte der Menschheit diese Lektion schon erteilt? Wie oft sind wir schon in Abgründe gefallen? Und zwar in die tiefsten und dunkelsten Abgründe? Und fast immer tat man dies voller Elan, mit ganzer Überzeugung, mit der Kraft deren die "im Rechten" sind. Wie oft schon haben ganze Völker die dümmsten Dinge gemacht und damit ihren Untergang besiegelt? Heute kommt noch dazu, dass die Erde inzwischen ein Dorf ist, wie uns die Globalisierung lernte.

Es ist schwierig, für jeden von uns. Für jeden ist es verdammt schwierig sich einen Reim aus der ganzen Sache zu machen. Wer kann schon unterscheiden zwischen Utopie und Dystopie? Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob Pessimismus angebracht ist oder ob es, realistischerweise, um eine ganz persönliche Angelegenheit handelt, diese Einstellung zu haben? Ist unsere Gesellschaft nun fortgeschritten, demokratisch und Menschen gerecht oder ist sie unterdrückend, ausgrenzend, ausbeutend und Menschen verachtend? Ist das, was ich an der Gesellschaft kritisiere in Wahrheit nur mein ganz eigenes Problem? Wer gesund, erfolgreich und erachtet durchs Leben gehen darf hat es eigentlich noch viel schwerer, überhaupt ein Problem zu erkennen? Weshalb an einem "glücklichen" Leben etwas ändern wollen? Im Gegenteil: Jeder sollte es so machen! Einige dieser Menschen stecken zum Glück ihre Energie in die Erforschung neuer Lebensweisen, andere aber benützen sie um ja nichts ändern zu wollen. Doch etwas wird ändern müssen! Und, je später wir dies zu akzeptieren bereit sind, desto schwieriger werden die Folgen sein.

Ich bin sowohl optimistisch wie auch pessimistisch. Optimistisch, weil ich weiss welches Wunder der Mensch ist. Zu welchen Wundern er fähig ist. Wie viel Energie, Wille und Kreativität in ihm stecken. Ich weiss, dass der Mensch alle Voraussetzungen hat, um seine Probleme lösen zu können. Pessimistisch, weil ich weiss zu was der Mensch fähig ist. Zu welchen schrecklichen Taten der Einzelne und ein ganzes Volk im Stande sind. Ich weiss, wie viel Fanatismus, mangelnde Einsicht, Sturheit und Gewalt im Menschen lauern. Ich weiss, dass der Mensch das Potenzial hat, um sich zu Grunde zu richten.

Ich persönlich denke, es bleibt uns nicht mehr viel Zeit, um zu entscheiden ob wir Menschen oder Lemminge sind. Es bleibt uns nicht viel Zeit. Und ich befürchte, wir können nicht den Augenblick abwarten, in dem wir gezwungen sind, diese Entscheidung zu treffen: Es könnte nämlich schon zu spät sein. Ich liebe die Menschen und ich liebe diese Welt. Doch es schmerzt mich sehr zu sehen, was damit geschieht. Ich möchte aber nicht die Hoffnung aufgeben, es könnte uns gelingen diese unsere und Gottes Erde so zu gestalten, dass wir gerne darauf leben.
 
 

February 03, 2011

goldenes & göttliches Korn

 
Wenn sich die internationale Gemeinschaft nicht schleunigst daran macht, die Bauern in den ärmeren Ländern zu unterstützen, sich von ihrer Abhängigkeit von den Chemie- und Gentechnologie-Konzerne zu befreien, dann werden unsere Nachfahren noch bitter unter unser Verhalten zu leiden haben.

Dabei bräuchte es gar nicht so viel. Selbst in Ländern, in denen die Regierung fest daran beteiligt ist, die Verbreitung von gen-modifiziertem Saatgut zu verbreiten, müsste man mit internationalen Projekten die einzelnen Bauern dabei unterstützen, sich von den Schulden zu befreien. Schulden, die sie zwingen, die Regeln der Grosskonzerne zu befolgen. Kleine Unterstützungen wurden ausreichen, um den Bauern wieder Autonomie zu beschaffen. Die Selbständigkeit, die über Jahrtausende diesen Beruf geprägt hat. Ausser (welche Überasschung) ein Feudalherr liess alles beschlagnahmen. Doch dies ist eine andere Geschichte. Vielleicht. Nun wird die Selbständigkeit zu Nichte gemacht, und der Bauer muss nun selbst die Esswaren für die eigene Familie und die er selbst anbaut auf dem Markt kaufen!

Womit wird hier überhaupt gespielt?
Der Mensch besteht aus 22'000 Genen,
der Reis aus 55'000.
Reicht das, oder braucht es noch mehr Argumente?

Falls ja, neben dem Film unter dem Keyword "Monsanto", hier ein kurzer Film der die Sache auf den Punkt bringt. "Reis — das goldene Korn" von Eduardo Univazo erzählt vom Reisbauer Bebot Puing, der in der philippinischen Provinz zu wichtigen Erkenntnissen kommt.





Wer kann übrigens daran Interesse haben, aus Reis ein goldenes Korn zu machen? Gold kann man nicht essen. Und doch heisst die Sorte so.
 
 

January 08, 2011

vorbehaltlos

 
Man könnte meinen, ich wurde von der Trennung mit der Jungen Dame traumatisiert. Dies wäre aber falsch...

Es ist mein Menschenbild, das in seinem Grundsatz erschüttert wurde. Es ist meine Art mit meinen Mitmenschen zu leben, die sich als unbrauchbar und potenziell selbst-schädigend erwiesen hat. Oder zumindest als solches (gewollt) erwiesen wurde.

Es ist mein Grund-Vertrauen in Leben und Mensch, das attackiert wurde. Und ermordet.

Denn, viel schlimmer noch als die Ereignisse in der Harten Klinik, erwiesen sich die danach. Meine Hilfeschreie, meine Versuche den Dialog zu suchen, meine dargebotene Hand... Auf die zuerst gespuckt wurde, bevor man darauf zu schiessen begann.

Die Erkenntnis, mit absolutem Zynismus und erschreckender Gleichgültigkeit gegenüber möglichen Folgeschäden, machte man aus (dem mir eingebrockten) Schicksals-Schlag meine Verantwortung. Meine Pathologie. Meine Schuld.

So ziemlich das Letzte was ich glauben konnte. So ziemlich das Perfideste.

Wird dieser bittere Beigeschmack je vergehen? Werde ich jemals das alles abschütteln und hinter mir lassen können? Wird es wieder ein Leben ohne diesen Schatten geben? Werde ich je wieder, vorbehaltlos, vertrauen können? Mehr als drei Menschen auf dieser Erde? Bei aller Liebe und Freude? Ich kann nur darum beten. Denn nur Glaube und Liebe können mich nun tragen.

Glauben an einen weniger primitiven Sinn des Lebens. Vorbehaltlos.
Liebe für ein Leben das mir das Lieben austreiben wollte. Liebe die wieder erfunden werden möchte. Vorbehaltlos.



Desconsolado  ==  Leningrad Cowboys

Yo te quiero, vida mia, con ternura y compassión.
Ven a curar esta herida que tiene mi corazón.
Yo que siempre te adoraba ya no quiero sufrir más.
Soy muy desconsolado y no puedo vivir en paz.
Que bonitos ojos tienes los que fueron mi ilusión.
Aun que ya no hay esperanza que se meta al corazón.
[...]



Auf dass ein toter Musiker, auf einer Hochzeit irgendwo zwischen Feuerland und dem hoffentlich ewigen Eis des Nordens, wieder auferstehen möge... Vorbehaltlos.
 
 

December 19, 2010

4. Advent in Afrika und Genf

 
Zum 4. Advent möchte ich eine Geschichte erzählen, die vielleicht nicht sehr zu der gewünschten Atmosphäre passt. Und dennoch, so glaube ich, ist die Advents-Zeit genau die Zeit, in der man solche Geschichte nicht vergessen sollte. Ich werde einmal auch die "grössere" Geschichte erzählen, über die Firma, deren Übernahme durch eine ausländische Gruppe, das sich Abwechseln der "Managing Directors", darüber wie eine Firma nur so viel Wert ist wie der Boss der sie gerade leitet. Diese Geschichte steht für mich so Beispielhaft für so viele Dinge die in unserer Gesellschaft gerade geschehen. Sie steht dafür wie gute Menschen wie meine frühere Chefin irgendwann aus dem System fliegen. Sie steht dafür wie Menschen ein Werkzeug werden können. Heute genauso wie früher. Aber diese Geschichte werde ich ein ander Mal erzählen.

Hier möchte ich die Ereignisse schildern, die um das Treffen mit Bertrand Piccard geschahen, was ich im hier verlinkten Post "Spenden" andeutete. Ich möchte dies erzählen, weil es rein gar nichts bringt, wenn wir uns um Weihnachten herum zu besinnen versuchen, wenn wir den Rest der Jahres sinnlos verbringen. Ich arbeitete damals in einer Web-Agentur. Die fette Zeiten waren vorbei, das Dot.Com-Crash hatte seine Spuren hinterlassen. Die grosse Aufträge blieben einige Zeit lang aus. Meine frühere Chefin, nennen wir sie Marta, die mich auch angestellt hatte und für die ich bereit war zu arbeiten, wurde zuerst durch 2 weitere Managers ergänzt, um dann von ihnen ersetzt zu werden. Nun wurde die Stelle meines Vorgesetzten von 2 Menschen geteilt: Beide waren "Managin Directors". Oder so.

Durch die Gründer der Firma, die den Hauptsitz in Genf hatte, bestanden noch gute Kontakte zum französischen Teil der Schweiz. Einer meiner Vorgesetzten war französischer Mutter-Sprache und übernahm wahrscheinlich deswegen den Kontakt. Also fuhren wir beide mit seinem Auto an das Meeting in Genf. Der Vorgesetzte, ich nenne ihn Matts, hatte eine exzellente Ausbildung genossen. Die nämlich, der sogenannten Elite unseres Landes. Und wie jede Ausbildung, ist auch diese nur so gut wie der Mensch der sie erhält. Denn, ich kann mir nicht vorstellen, dass Matts auf irgendwelchen Seminaren gelernt haben könnte, solch ein Arschloch zu sein.


Darüber gibt es auch eine lustigere Geschichte, die ich schnell zwischendurch noch erzählen möchte. Die Geschichte darüber, wie Matts und ich beim Chef von Schindler "R&D" (Research & Development) gewesen sind. Matts organisierte das Meeting, er hatte den Chef von "R&D" schon einmal getroffen und es war damals zu keinem Auftrag gekommen. Da ich schon für Schindler Management gearbeitet hatte, dachte sich Matts wahrscheinlich er könne Arbeit an Land ziehen wenn er mich mitnehmen würde. Die Sache ist aber die: Der Chef von "R&D" befasst sich mit Dingen, von denen ich nicht nicht die blasseste Ahnung habe. Er hat es mit der Entwicklung neuer Technologien zu tun. Er hat zum Beispiel mit Mathematik-Professoren der ETH Zürich zu tun, die der Firma dabei helfen die besten Modelle für die möglichst effizienteste Beförderung einer grossen Anzahl von Personen innerhalb eines Wolkenkratzers zu erstellen. Es geht also um hohe Mathematik. Um Algorithmen. Um Mathematik! Ich! Ich und Mathematik? Mein Professor musste fast weinen, als ich meine mündliche Prüfung machte — ich glaube a) er realisierte da zum ersten Mal, wie schlimm es wirklich um meine Kenntnisse über die Materie stand, b) ich war der vorletzte der zu Prüfenden, nach einem ganzen Tag, und seine Nerven waren eh schon nahe am über-strapaziert sein. Wie auch immer: Man trifft sich also bei Schindler, man unterhält sich. Er hat sich die Zeit genommen, uns zu treffen. Ich weiss genau was wir hier am machen sind und ich bin erleichtert als ich merke, dass er es auch genau weiss. Also machen wir etwas Small-Talk. Zum Beispiel über den Transport grosser Menschen-Mengen innerhalb von Hochhäusern. Matts sitzt daneben und nickt. Irgendwann ist die Zeit vorbei und man verabschiedet sich. Es gab keinen Auftrag. Matts sollte unbedingt ein Projekt für mich finden, sonst wird er mich feuern müssen. Was er auch tun wird, später. Das lustigste an dieser Sache geschieht aber während dem "De-Briefing", was gewöhnlich auf der Fahrt zurück ins Büro geschieht. Matts ist nicht zufrieden: Es gibt keine Arbeit, es war kein gutes Verkaufs-Meeting. Doch eine Sache gibt es, die ihn beeindruckt hat.
Es ist verblüffend, wie gut du dich auf Anhieb mit ihm verstanden hast! Auf menschlicher Ebene habt ihr sofort Draht zu einander gefunden.
Gut möglich. Vielleicht, weil der Herr so gütig gewesen ist mit uns zu sprechen obwohl schon wusste, dass wir für den Arsch gekommen waren. Natürlich weiss er dies, doch dieses Meeting wird auf Papier seine Versuchs-Quote steigern. Das geforderte Pensum wurde erfüllt und wenn kein Projekt für mich rausspringt, ist es nicht seine Schuld. Genau so wie es vermeintlich nicht seine Schuld ist, dass kein Projekt für mich gefunden wird, wenn er mich beim Paul Scherrer Institut vorführt. Das muss man sich einmal vorstellen: Dieser Typ nimmt mich mit zu einem Vorstellungs-Gespräch zum Paul Scherrer Institut mit! Ein unglaublicher Chef, der "alles versucht hat, um Arbeit für mich zu finden". Oder so. Er kann mich bald feuern. Meetings ohne Konzept, ohne Chance, ohne Vorbereitung, ohne Lust und ohne Herz: Sie alle liefern einen Grund um mich und einige andere Mitarbeiter feuern zu können. Darüber ein ander Mal mehr.


Nun zurück zur Geschichte die ich eigentlich erzählen möchte. Und die mich überhaupt nicht amüsiert. Ich fahre also mit Matts an einem Meeting in Genf. Die Stimmung, zwischen uns so wie auch in der ganzen Firma, ist ziemlich am Boden. Wir gehen zum Meeting, dass auf Französisch stattfinden wird. Herr Piccard ist mit seiner Assistentin gekommen, der Direktor der renommierten Privat-Bank ist auch dabei, ist er doch der Gastgeber. Nachdem Herr Piccard uns sein Projekt präsentiert hat, erklärt er uns Ziel und Zweck der Webseite, die er von uns wünscht. Bertrand Piccard hat dieses Leuchten in den Augen und diese stetige Begeisterung für alles, was er anpackt. Während er spricht, stelle ich mir vor wie es der reine Genuss sein muss, mit einem Herrn Piccard im Team arbeiten zu dürfen, an einem seiner Pionier-Projekte. Leider muss ich zugestehen: Ich war überhaupt nicht auf die Sitzung vorbereitet, ich hatte mich nicht mit der Thematik befasst, ich kannte die Webseiten anderer NGO's nicht. Ich wusste nicht wie der Kontakt entstanden war. Matts war zum Glück gut, während dieser Sitzung. Er brachte gute Ideen, konnte sie rhetorisch gut verpacken, konnte gut sprechen... Ein guter Verkäufer. Die Assistentin von Herrn Piccard war begeistert. Und ich bin sicher, Matts hätte auch eine gute Arbeit präsentieren können, wäre er der Verantwortliche für dieses Projekt gewesen. Doch seine Aufgaben waren andere. Er musste „Managen“.

Wie auch immer. Das Thema, worum es bei diesem Projekt ging, ist heftig. Noma ist etwas grässliches. Es erschlägt einen, wenn man Bilder dieser Kinder sieht. Und, besonders, wenn man weiss wie diese schreckliche Krankheit eigentlich nur durch Mangel an Hygiene entsteht. Und wie es in den abgelegenen Regionen wo es vorkommt traditionell "geheilt" wird, was wiederum ein noch grösseres Elend verursacht. Die grösste Schwierigkeit bei der Bekämpfung dieses Leidens sind kulturellen Barrieren, Vorurteile, Unwissen, Aberglaube. Wenn man sich zu einem solchen Projekt verpflichtet, möchte man es gut machen. Würde man denken.

Man vereinbart einen weiteren Termin. Man verabschiedet sich. Die Reise zurück nach Zürich wird noch länger sein als die Hinfahrt. Wir sprechen über das Meeting, über das Projekt. Matts drückt auf die Tränen-Drüse. Es sei doch furchtbar. Man müsse diese Arbeit unbedingt gut machen. Das sei man den Kindern schuldig. Doch, im Laufe der Zeit, lässt sich auch eine andere Betrachtungs-Weise erkennen. Für Matts ist es eine Frage des Prestiges. Ein Projekt für Herrn Piccard zu machen, ist eine wichtige Referenz. Ist bares Geld wert. Das Projekt selbst hat nicht viel Geld zu Verfügung. Das hatte ich auch nicht erwartet. Ich erfahre, es würde hier um 10 bis 15 Tausend Franken gehen. Matts (der nach Meinung der neuen Zentrale in Paris mit ganz anderen Grössen-Ordnungen zu tun haben sollte) meint, das Geld wäre schon mit den vereinbarten Sitzungen und 2 oder 3 Tage Arbeit aufgebraucht. Kurz bevor wir Zürich erreichen, schafft er es endlich doch noch die Worte auszusprechen, die ihm seit der Abfahrt in Genf im Hals stecken
Kannst du diese Arbeit nicht vielleicht während deiner Freizeit machen?
Ich schäme mich bis heute für das gelieferte Resultat: Die Webseite wurde zum Glück in der Zwischenzeit ersetzt. Ich schäme mich dafür, die Kinder im Stich gelassen zu haben. So brutal wie das auch tönt, ich habe praktisch nichts gemacht. Denn, was mein direkter Vorgesetzte doch tatsächlich für ein Arschloch ist, schien mir Grund genug dafür, die Arbeit zu boykottieren. Es tut mir Leid für die Kinder. Doch wenn ich ihnen helfen möchte, dann spende ich was auf das Konto der Stiftung. Oder mache für diese Stiftung eine Webseite, während meiner Freizeit. Doch ich mache diese Webseite nicht für umsonst, wenn mein bestens bezahlter Chef mich darum bittet, nur damit seine Monats-Zahlen besser aussehen und damit das Prestige-Projekt keine Kosten verursacht hat. Hier hört meine Solidarität definitiv auf! Und zwar nicht mit den Kindern, sondern mit dem Chef.

Womit haben Bertrand Piccard, der Erbauer des ersten "Perpetuum Mobile", und die Kinder für die er sich einsetzt einen Matts verdient? Ich glaube nicht, dass sie ihn verdient haben. Ich glaube wirklich nicht... Aber vielleicht eine Spende.

Ich wünsche dir, Matts, und deiner Familie frohe Festtage. Deinen Kindern ganz besonders. Möge Gott sie vor schweren Krankheiten bewahren. Für Spenden an die Stiftung von Herrn Piccard kannst du von der neuen, hier verlinkten Webseite www.nonoma.org gebrauch machen. Du kannst diese Spende dann sogar von den Steuern abziehen. Und sie wäre eine gute Referenz. Zu Weihnachten. Oder so.